Europa spricht, was sagen Sie dazu?
Die Debattenplattform «Europa spricht» verbindet Menschen mit gegensätzlichen Meinungen. Sind Sie Teil davon? Erzählen Sie uns von Ihrer Begegnung.
Von Ihrem Expeditionsteam (Text) und Grafilu (Illustration), 13.12.2020
Am Sonntagnachmittag sind 12’442 Personen zu einem virtuellen Blind Date verabredet. Ein Gespräch mit einer unbekannten Person irgendwo in Europa. Zusammengebracht hat die Gesprächspaare das Projekt «Europa spricht», an dem neben der Republik 18 weitere Medienpartner aus (fast) dem ganzen Kontinent mitgewirkt haben.
Wie war Ihr Gespräch? Teilen Sie Ihre Erfahrung mit den anderen Teilnehmenden und erzählen Sie, wie es war.
Haben Sie mit Ihrem Gesprächspartner über die Corona-Pandemie diskutiert? Über Maskenpflicht, offene Schulen, wirtschaftliche Folgen? Oder über autofreie Innenstädte, Russland und die europäische Flüchtlingspolitik? Oder kam ein ganz anderes Thema auf? Haben Sie etwas Neues gelernt über die Welt oder vielleicht über sich selbst?
Ihre persönlichen Eindrücke interessieren uns umso mehr, als es im Vorfeld auch Kritik gab. Einzelne Verlegerinnen störten sich an den Ja/Nein-Fragen im ersten Teil des Anmeldeprozesses, die im November auch unter ausgewählten Artikeln der Republik auftauchten. Diese seien zu vereinfachend, würden auf eine polemische Polarisierung hinauslaufen, anstatt eine echte Diskussion zu fördern.
Auch redaktionsintern gab eine der Grundannahmen des Projekts zu reden. Wenn es um politische Positionen geht, dann sind und handeln Menschen oft widersprüchlich. Stimmt es überhaupt, dass Menschen klar abgrenzbare, gegensätzliche Meinungen haben? Wäre es nicht ehrlicher, wenn wir auf die genannten Fragen anstatt mit Ja/Nein mit «Na ja, es kommt darauf an» antworten würden?
Deshalb haben wir noch ein paar grundsätzlichere Fragen: Was halten Sie von diesem Experiment, das zwei Personen aus unterschiedlichen Ländern über einen Zufallsgenerator miteinander verbindet? Finden Sie das praktische Vorgehen, während der Anmeldephase gegensätzliche Haltungen über Ja/Nein-Fragen zu eruieren, um auf dieser Grundlage Andersdenkende ausfindig zu machen, sinnvoll? Gelingt es, auf diesem Weg ein Gespräch aufzubauen, eine neue Perspektive auf die Welt kennenzulernen? Oder haben Sie andere, bessere Ideen, wie dieses Ziel erreicht werden könnte?
Wir freuen uns auf Ihre Erfahrungen und Perspektiven.