Europa spricht! Machen Sie mit?
Treffen Sie sich zu einem virtuellen Gespräch mit jemandem, der die Welt anders sieht. Blicken Sie gemeinsam auf dieses aussergewöhnliche Jahr zurück, und überwinden Sie dabei geografische und ideologische Grenzen.
Von Lucia Herrmann, Richard Höchner (Text) und Grafilu (Illustration), 19.10.2020
Es ist der 13. Dezember 2020. Ein Sonntag. Dieses nervenzermürbende Jahr geht seinem Ende zu, Sie blicken entspannt auf Ihren Bildschirm. Vielleicht sind Sie auch ein bisschen aufgeregt. Sie wissen nicht so recht, was Sie gleich erwartet. Auf einmal winkt Ihnen ein Mensch entgegen und sagt: «Hello! Nice to meet you.» Ihr Gegenüber sitzt in Bulgarien, Griechenland, Portugal oder in einem von zwölf weiteren europäischen Ländern.
Sie sind sich noch nie im Leben begegnet. Aber: Sie haben sich einiges zu sagen. Zusammengebracht hat Sie das Projekt «Europa spricht» – eine Kollaboration von 19 Medienpartnern aus ganz Europa. Ihre Gesprächspartnerin wird über viele Themen anders denken als Sie. Und doch werden Sie Gemeinsamkeiten finden. Und einen Menschen kennenlernen, der offen für einen Perspektivenwechsel ist.
Machen Sie mit! Die Teilnahme ist ganz einfach:
Sie beantworten unten im Formular sieben Fragen mit Ja oder Nein und füllen das Teilnahmeformular aus.
Sie bestätigen Ihre E-Mail-Adresse und Ihre Telefonnummer – damit wir sicherstellen können, dass Sie eine echte Person sind. (Die Daten werden nach Abschluss des Projekts selbstverständlich gelöscht.)
Anfang Dezember, wenn die Anmeldephase vorbei ist, verbindet Sie die «Europa spricht»-Software per E-Mail mit einer Person, die möglichst viele Fragen anders beantwortet hat als Sie und in einem anderen europäischen Land zu Hause ist.
Sie einigen sich mit Ihrer Gesprächspartnerin auf eine Videocall-Plattform Ihrer Wahl und rufen sie am 13. Dezember um 15 Uhr an.
Blicken Sie gemeinsam auf ein Jahr zurück, in dem die Grenzen auf dem ganzen Kontinent plötzlich geschlossen wurden und das öffentliche Leben auf den Kopf gestellt wurde. Vergleichen Sie, wie Ihre Länder mit der Pandemie umgingen, und diskutieren Sie, wie Sie die Zukunft Europas sehen. Finden Sie heraus, worüber sich unsere europäischen Nachbarn dieses Jahr gefreut und geärgert haben und was Andersdenkende auf unserem Kontinent beschäftigt.
Schon vor zwei Jahren fand ein ähnliches Projekt in der Schweiz statt, bei dem die Republik ebenfalls dabei war. Im ganzen Land kam es damals zu erstaunlichen Begegnungen, bei denen gegensätzliche Wertvorstellungen aufeinanderprallten und überraschende Gemeinsamkeiten sichtbar wurden.
In diesem Jahr spricht nun Europa. Virtuell. Mehr als 12’000 Personen haben sich angemeldet. Die Anmeldephase ist seit dem 30. November beendet.
Zu Datenschutz und Co.: Das müssen Sie zu «Europa spricht» wissen
Sie sind skeptisch? Gut so. Nachfolgend ein paar Antworten auf berechtigte Fragen und Einwände.
Wer bekommt meine persönlichen Daten? Das Fragetool erfasst drei Arten von Daten: Ihre Identifikationsdaten (Vor- und Nachname, Postleitzahl, Alter und Geschlecht), Ihre Kontaktdaten (Telefonnummer und E-Mail) und Ihre Antworten. Das Tool wird von den Kolleginnen von «Zeit online» entwickelt und betrieben. Theoretisch sind für «Zeit online» alle Daten einsehbar. Darum haben sich alle Partnermedien verpflichtet, mit Ihren Daten keinen Unfug zu betreiben (Abowerbung und Ähnliches) und alle personalisierten Daten nach Ablauf der Aktion «Europa spricht» zu löschen. Wir sehen ebenfalls Ihre Daten, damit wir sicherstellen können, dass Sie echt sind. Wenn Sie mit der Teilnehmerin eines Partnermediums verbunden werden, sieht dieses Medium Ihren vollen Namen und Ihre Antworten. Und Ihr Gesprächspartner sieht Ihren vollen Namen, Ihre E-Mail (nicht aber Ihre Telefonnummer) und Ihre Antworten, wenn Sie beide Ihr Einverständnis für ein Treffen gegeben haben.
Warum muss ich meine Telefonnummer angeben? Geht das nicht per E-Mail? Eine Telefonnummer erhöht die Chance, dass Sie echt sind. Jede volljährige Person kann teilnehmen. Eine E-Mail ist schnell angelegt, eine SMS-Verifikation ist schwieriger auszutricksen. Denn ohne Ausweis kommt man in der Schweiz nur schwer an eine Telefonnummer.
Was sehen eure Partnermedien von mir? Nur Ihren Namen und Ihre Antworten, wenn der Algorithmus Sie mit einer Gesprächspartnerin verbindet, die dort die Fragen beantwortet hat. Jedes Medium verpflichtet sich, alle Bewerbungen zu prüfen, die bei ihm eintreffen. Wir kommen also nicht an die Telefonnummer einer «Volkskrant»-Leserin heran. Und das «Lithuanian National Television and Radio» weiss umgekehrt nicht, wo Sie wohnen.
Muss ich Englisch sprechen können, um teilzunehmen? Leider ja. Doch wir ermutigen Sie, auch mitzumachen, wenn Ihr Englisch nicht perfekt ist.
Ist es riskant, ein Gespräch mit einer wildfremden Person zu führen? Die Treffen finden rein virtuell statt. Wir empfehlen Ihnen, keine privaten Informationen mitzuteilen, die einen Rückschluss auf Ihre Wohnadresse zulassen. Zudem ist jede Person mit E-Mail und Telefonnummer verifiziert. Falls das Gespräch eine für Sie unangenehme Wendung nimmt, können Sie es jederzeit beenden.
Was passiert, wenn ich mich umentscheide? Das können Sie während des ganzen Prozesses mehrmals tun. Wir werden Sie kontaktieren und Sie nach der Anmeldephase fragen, ob Sie noch dabei sind. Dann werden wir Sie fragen, ob wir den Kontakt zu Ihrer Diskussionspartnerin einleiten dürfen. Und Ihre Partnerin wird sich schliesslich mit Ihnen verabreden wollen. Wenn Sie aussteigen möchten, können Sie das in jeder Phase tun.
Bis wann kann ich die Fragen beantworten? Die Anmeldefrist läuft bis zum 30. November 2020. Anfang Dezember vermitteln wir Ihnen Ihre Gesprächspartnerin – wenn der Algorithmus jemanden gefunden hat.
Was passiert, wenn das System keinen Gesprächspartner für mich gefunden hat oder wenn meine Gesprächspartnerin absagt? Leider können wir Ihnen nicht garantieren, dass ein Gespräch zustande kommt. Es kann passieren, dass sich Ihr Gesprächspartner umentscheidet und seine Anmeldung zurückzieht. In diesem Fall können wir Ihnen keinen neuen Partner vorstellen, da dies die Kapazitäten des Projekts übersteigen würde.
Welche Videocall-Plattform sollen wir benutzen? Das steht Ihnen frei. Wir empfehlen Ihnen zum Beispiel Jitsi. Dort müssen Sie sich nicht registrieren.
Welche Medien aus welchen Ländern sind sonst noch bei dieser Aktion dabei? Insgesamt sind 19 Medienpartner aus 16 Ländern dabei. Neben der Republik aus der Schweiz sind das: Österreich («Standard»), Bulgarien (bTV Media group), Dänemark («Politiken»), Estland («Delfi»), Frankreich (France 24 & l’ADN), Deutschland («Zeit online» & Phoenix), Griechenland («Efimerida ton Syntakton»), Italien («La Repubblica»), Lettland («Delfi»), Niederlande («de Volkskrant»), Polen («Gazeta Wyborcza»), Portugal («Expresso»), Rumänien («Calea Europeana» & HotNews), Slowakei («Kapitál»), Grossbritannien («Mirror»).
Haben Sie weitere Fragen? Schreiben Sie uns: republik@mycountrytalks.org