Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



Dieser Bericht scheint mir gewisse Parallelen zu den gestrigen Ausführungen über Tanja aufzuzeigen.
Wir SchweizerInnen sind so imprägniert worden von den Mythen um unsere Unabhängigkeit, Freiheit und Einzigartigkeit unserer Demokratie, dass wir nicht mehr fähig sind, die Zeichen der Zeit und ihre Realitäten zu erkennen. Es sind nicht mehr die Habsburger, die unsere Freiheit bedrohen, und wir müssen nun wirklich über den Vierwaldstättersee hinausblicken.
Wie auch immer diese Beziehung gestaltet wird, nur gemeinsam mit Europa und seinen Demokratien können wir überleben und unsere demokratischen Freiheiten bewahren.
Diese Fragen müssen wir als Gesellschaft und unsere PolitikerInnen nun dringendst angehen.
Und unser Bundespräsident hätte wichtigere Aufgaben zu erfüllen als folkloristische Ausflüge nach Rom zu unternehmen.

133
/
1

Sie haben meine Gedanken moderater und differenzierter formuliert, als ich dies hätte tun können, weil ich just vor dem Lesen der Republik die srf newas online gelesen habe. (Zusammenfassung aus dem eco talk, dem Interview mit Budesrat Guy Parmelin, Thema: «Wenn kein Gas mehr kommt, haben wir eine kritische Situation». Alles, was BR Parmelin zu den gestellten Fragen wusste ist: "ja, das ist eine europäische Frage" (etwa drei Mal wiederholt) und " das braucht Zeit, das braucht eben Zeit, das braucht Zeit." Das ist es also, was unsere Magistraten zu sagen haben zu drängenden existentiellen Fragen!

95
/
0

Unseren Magistraten genügte es in den letzten 30 Jahren vor allem zu beobachten und den Unternehmern den Teppich auszurollen. Unterdessen sind die Probleme vielschichtiger geworden und die Überforderung offensichtlich.

34
/
0
Peter Litschig
Ruheständler
·

Ihre Beiträge fassen die Artikel jeweils sehr prägnant zusammen und erweitern sie mit eigenen guten Ideen. Ich lese sie immer gerne und möchte mich bei Ihnen herzlich dafür bedanken.

24
/
0

Danke für das Bild vom "über den Vierwaldstättersee" hinausschauen. Trotz aller Ernsthaftigkeit belustigt es mich sehr :-).

19
/
0
Peter Hirzel
Begeisteter Mitverleger/Leser
·

Danke für diese interessante Lektion in Wirtschaftsgeschichte. Der Artikel zeigt dass unsere Rosinenpickerei auf das Abstellgeleise führt. Wir können den Kampf allein gegen die Welt nicht gewinnen auch wenn wir meinen, wir hätten noch genug vo n der potion magic zur Verfügung und wären so bärenstark wie Obelix. Das kleine gallische Dorf hat nur in Comics überlebt....

95
/
0

Danke für diesen erhellenden und informativen Artikel! Leider wird die schon seit Jahrzehnten dauernde Anti-EU-Gehirnwäsche den notwendigen Paradigmenwechsel weiterhin blockieren und die Europapolitik wird weiterhin von unverbesserlichen Rütlischwurromantikern und Romantikerinnen massgeblich geprägt.

80
/
1

Ich halte es für kontraproduktiv, mit Drohszenarien für eine Annäherung an die EU zu werben. Da seh ich die selbsternannten Winkelrieds schon ihre Hellebarden wetzen. Viel besser gefällt mir, die Vorteile einer Kooperation herauszustreichen: «Dass nationale Souveränität in bestimmten Bereichen erst durch Europa möglich ist.» 👍

37
/
3
Informatik-Ingenieur und Ökonom
·

Ich halte das Argument, "wir müssen uns denen anschliessen, weil sie uns sonst kaputtmachen", nicht nur für kontraproduktiv, sondern für grundlegend falsch, da es auf das Recht des Stärkeren hinausläuft. Ich glaube auch, dass die EU mit einem solchen Vorgehen grösste Mühe hätte, die Herzen der Schweizerinnen und Schweizer zu gewinnen.

7
/
42
interessierter Leser
·

Ja, MUSS die EU denn um die Herzen der SchweizerInnen werben? Sie kann es ja auch sein lassen und sich für sie Wichtigerem zuwenden.

75
/
1
Ich bin eu-schwankend
·

Hmmm... eigentlich bin / war (?) ich gegen eine weitere Annäherung an die EU - allerdings fallen mir immer weniger gute Gründe für diese Haltung ein, muss ich sagen...

Dies ist ja schon ein wirklicher Hammersatz: "..«In einer muskuläreren Zeit, in der Handels­politik deutlich mehr auch Geopolitik ist, zeigt sich, dass Europa nicht der Feind nationaler Souveränität ist, sondern dass nationale Souveränität in bestimmten Bereichen erst durch Europa möglich ist» .. er hat mich sehr zum Nachdenken veranlasst...

Mittlerweile ist uns die EU in ganz entscheidenden Bereichen ziemlich weit voraus - und das meine ich nicht nur bezüglich Handel, sondern auch bezüglich Umwelt, Klima, Internet und Solidarität. Natürlich gibt es viele Bereiche, die sehr zu wünschen übrig lassen (so z.B. die viel gerühmte, aber nicht wirklich durchgehend angewandte Subsidiarität, usw.), aber der Schweizer 'Weg' lässt zunehmend ebenso zu wünschen übrig...

Auf den ersten Blick mutet der eingangs zitierte Satz ja schon wie ein Paradox an, aber eben nur auf den ersten Blick.
Die Frage stellt sich viel mehr, zu welchem souveränen Block wir gehören wollen - auch die Schweiz ist keine Insel (mehr) und schon gar nicht die der Seligen ;-)
Und die Anschlussfrage lautet dann wohl, wollen wir einen solchen Schritt rein aufgrund von Druck von aussen wagen (fände ich ganz schlecht), oder finden wir Gründe, die darüber weit hinaus gehen, so wie sie im Artikel und auch in Beiträgen hier angetönt werden?

Leider hinterlässt der Bundesrat auch hier einen sehr 'lahmen' Eindruck. Führung sieht definitiv anders aus... Für mich scheint es so, dass er bezüglich EU intern sehr zerstritten ist. Wie schon bei der Frage des Rahmenabkommens (war und bin strikt dagegen), welche er abgewürgt hat, ohne das Volk darüber zu befragen (wäre sehr, sehr wichtig gewesen!) wird er vermutlich auch hier den Mut nicht aufbringen, die Frage EU-Beitritt ja oder nein verbindlich auf die politische Agenda zu setzen. Ohne die Beantwortung dieser frage werden wir einfach auf Jahre hinaus weiter eiern, fürchte ich.

66
/
2

Mit einer punktuellen, aber nicht unwesentlichen Ausnahme finde ich Ihre frisch revidierte Wahrnehmung der EU und die Folgerungen für unser Land sehr überzeugend, samt dem Hinweis auf den einschlägig „lahmenden“ Bundesrat (der nächstes Jahr im Kontext der eidgenössischen Wahlen hoffentlich ebenfalls „revidiert“ wird). Der Punkt, in dem Sie m. E. inkonsistent bleiben, ist Ihre weiterhin strikte Ablehnung des beerdigten institutionellen Rahmenabkommens. Alles in Ihren Argumenten spricht doch für ein Zurückkommen auf das Rahmenabkommen! Offenbar bleiben Sie hier der obsoleten Souveränitätsrhetorik der nationalkonservativen EU-Verächter in unserem Land verhaftet. Darf ich Sie einladen, diesbezüglich auch über meine Überlegungen zur ordnungspolitischen Schizophrenie der schweizerischen Ansprüche auf vollberechtigte Teilhabe am gemeinsamen europäischen Markt ohne Anerkennung der für alle verbindlichen Spielregeln (nochmals) nachzudenken? Vielleicht können Sie ja jetzt auch das Insta im Lichte Ihrer aktualisierten Sichtweise als logischen Zwischenschritt zu dem von Ihnen nun als denkbar erwogenen EU-Beitritt der Schweiz einordnen.

14
/
0
Ich bin eu-schwankend
·
· editiert

Danke für Ihre Replik, Herr Ulrich, die mich zum erneuten Nachdenken animiert.
Im Sinne eines 'wenn-schon-denn-schon' bin ich (wenn-schon ;-) wohl eher grad für einen EU-Beitritt.
Das InstA hat für mich den Ruch der 'Krücke', weil wir hier die Quadratur des Kreises versuchen, was bekanntlich - schon nur wegen Pi ;-) - nicht wirklich klappen kann. Die ganz grosse Frage ist doch: Sind wir bereit gewisse Bereiche etwas weniger direkt-demokratisch zu gestalten, oder nicht? Ohne diese Frage zu beantworten, sind m.E. alle Eiertänze unserer Bundespolitik überflüssig und nicht zielführend. Warum scheut der Bundesrat in der aktuellen Zusammensetzung das verbindliche Stellen dieser Frage wie der Teufel das Weihwasser? Ich finde das ein Musterbeispiel an politischer Unaufrichtigkeit.
So fände ich das Zurückkommen auf das InstA als reinen Zwischenschritt zum EU-Beitritt nicht ganz aufrichtig und eine unnötige Zeitverschwendung. Da wäre dem Bundesrat deutlich mehr Mut zu wünschen, oder dann auf die von Ihnen angeregte Revision ;-) zu hoffen!

[motzmodus on]
Dieses ewige Rumgeeiere, selektive Informieren, taktische Etappieren und Terminieren in 'Bern' halte ich unserer direkten Demokratie unwürdig und gefährlich. Wo sind bloss die aufrichtigen Staatsmänner und -Frauen geblieben? Hat es eigentlich nur noch lobby-gesteuerte KarrieristInnen z' Bäärn obe?
[motzmodus off]
Edit: Schreibfuhler...

5
/
0

Sehr guter und sehr wichtiger Artikel. Höchste Zeit, dass wir die Verschiebungen auf der Weltbühne zur Kenntnis nehmen.

49
/
0

Und dazu noch sehr wertvolle Debattenbeiträge der Verleger:innen. Das macht Freude!😊

12
/
0
Carlo Baumgartner - Gymnasiallehrer
·

Ich bin wieder der Republik so dankbar, dass sie Klarheit über derart wichtige, dringende und entscheidende Probleme schafft.
Unsere Regierung, das Parlament verschlafen nicht nur die Klima-Politik, sondern auch die politische Anpassung an die neu entstandene Realität.
Welch eine Misere !
Was tun, wenn mit offenen Augen gegen die Wand gefahren wird ?

47
/
0
KonfusZius
·

…. weiterhin die „richtige“ Partei wählen

2
/
0

Aus einer Position der Vernunft, des Realitätssinns und der schieren Notwendigkeit sollte der EU-Beitritt längst vollzogen sein. Für mich persönlich wäre ein EU-Beitritt zudem auch eine Herzensangelegenheit. Mein Gefühl sagt mir schon seit Jahrzehnten, dass SchweizerInnen höchstwahrscheinlich doch auch EuropäerInnen sind. So lange das Gezerre um unser Verhältnis zur EU anhält, freue ich mich schelmisch über die Beitrittsperspektive von Staaten, von denen viele SchweizerInnen nicht einmal genau wissen, wo sie liegen...

35
/
1

Dem stimme ich voll zu. Wenn sich schweizerische Polikiker rühmen noch nie länger als ihre Militärzeit ausserhalb ihres Wohnortes gewohnt zu haben und dafür noch Beifall erhalten, so braucht das noch Überzeugungsarbeit.

3
/
0
Tobias Oetiker
Full Stack Engineer
·
· editiert

Die Schweiz und die EU – Erinnert mich immer wieder an Franz Hohlers Geschichte vom Pressluftbohrer und dem Ei.

Ein Pressluftbohrer und ein Ei stritten sich einmal, wer von ihnen der stärkere sei. »Natürlich ich!« renommierte der Pressluftbohrer. »Ha«, krächzte das Ei, »ich bin viel stärker!« [...]

Zum Nachhöhren bei der SRF Höhrbühne ab 0:30.

35
/
1

Danke für den passenden Hinweis auf diese Fabel, die ich noch nicht kannte! Zu lesen findet sie sich auch hier, etwas weiter als die Mitte runterscrollen.

16
/
0

Danke für den Link! Franz Hohlers Eröffnungsansprache zum Literaturfestival Odessa, 25. September 2019 enthält zudem zwei Geschichten über die Kreide und den Schwamm. Auch sehr lesenswert.

12
/
1
Leserin
·

Der Zerfall des multilateralen Handelssystems und der Paradigmenwechsel der EU-Handelspolitik und die Folgen für die Schweiz. Beim Lesen des Artikels sah ich bewegte Bilder, Strudel, Strömungen und irgendwo mittendrin ein winziges Pünktchen, die Schweiz. Frei und ausgesetzt allen Lüftchen und Stürmen auf der Welt. Ob wohl Entscheidungsträger:innen aller Stufen diesen sehr erhellenden Artikel lesen und Meinungsmacher:innen ihn in ihr Repertoire an Erklärungsversuchen fürs Volk aufnehmen?

33
/
0

Spannender Beitrag!
Anmerkung: die Blockade des Schiedsgerichts der WTO durch die USA begann schon unter Obama!

5
/
0