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Eindrückliches Interview! Vor allem finde ich bedenkenswert und zielführend, dass wir unsere freiheitlichen Grundwerte wie Meinungsfreiheit konsequent verteidigen, ohne dass wir zusätzlich Öl ins Feuer giessen wie z.B. mit Mohammed-Karikaturen an öffentliche Gebäude zu projizieren nur um zu zeigen "seht her wir lassen uns nicht einschränken". Als Anhänger verschiedener Religionen sollten wir zuerst lernen, einander auf der gleichen Augenhöhe zu begegnen, was in der Tat sehr schwierig ist, da mehr oder weniger jede Religion für sich in Anspruch nimmt, dass sie die allein richtige ist und damit ein Begegnen auf gleicher Augenhöhe erschwert. Trotzdem bin ich überzeugt, dass dies möglich ist und dem Sinn der jeweiligen Religion nicht widerspricht. Das Auseinandersetzen mit den Andersdenkenden hat seit jeher zu einer Bereicherung geführt. Problematisch betrachte ich die Tatsache, dass viele nicht-christliche Glaubensgemeinschaften von ausländischen Staaten finanziert werden und somit von diesen abhängig sind. Von mir aus darf sich auch der Staat ruhig mehr engagieren, in dem er diese Abhängigkeiten reduziert. In dem Sinn darf es ruhig mehr Religion geben!
Hervorragend! Das lehrreichste und umfangreichste was ich in dieser Debatte in den letzten Wochen gelesen habe.
Finde ich auch!
Ein großartiger Beitrag!!! Danke!
Religion ist mir persönlich etwa so unwichtig wie der Wetterbericht. Aber ich finde die differenzierten Aussagen im Interview sehr hilfreich und kann auch der prima vista provokativen These "Es gibt zu wenig Religion, zu wenig Raum für Religiosität in unseren Gesellschaften." viel abgewinnen. Ich würde diese Aussage aus meiner Sicht vielleich noch etwas modifizieren wollen, in die Richtung, dass es teilweise zu wenig Respekt vor Religion gibt. Damit meine ich keineswegs, dass wir katholischen Priestern Beifall klatschen sollten, wenn sie gegen Abtreibung und Homosexualität wettern. Oder muslimischen Imamen, wenn sie sich für die Durchsetzung der Scharia stark machen. Respekt heisst für mich keineswegs, dass wir uns religiösen Angriffen auf Menschenrechte oder staatliche Rechtsnormen nicht mit allem Nachdruck entgegen stellen sollten. Aber muss ein gesellschaftlicher Gegner unbedingt erniedrigt werden?
Wir haben sehr viel über Sexismus, Rassismus, Homophobie und andere Ausgrenzungen gelernt und dazu viel sprachliche Sensibilität entwickelt. Warum sollten nicht auch gegenüber Religionen gewisse Schranken des Respekts beachtet werden? Auch die primitivsten antiislamischen Karikaturen von Charlie Hebdo geniessen den Schutz der Pressefreiheit, völlig klar. Aber diesen Beifall zu klatschen, ist keine staatsbürgerliche Pflicht - sondern eher ein Beweis grenzenloser Anspruchslosigkeit hinsichtlich humoristischer Darstellungen. Haben sich all diejenigen, die sich zur Parole "Je suis Charlie" bekannten, schon mal überlegt, wass passieren würde, wenn: Wenn sich all die niveaulosen Karikaturen statt gegen den Islam gegen das Judentum wenden würden? Charlie Hebdo würde mit einer ganz grossen Antisemitismus-Keule glatt erschlagen. Aber gegen Muslime darf man das - sie gehören ja im Unterschied zu Christen und Juden nicht so richtig zum Abendland, oder?
An diesem Beispiel mag sichtbar werden, dass Antiislamismus eben nicht nur eine antireligiöse oder religionskritische Stossrichtung hat, sondern sehr oft eben auch eine Attitüde kultureller Überlegenheit ausdrückt oder gar rassistisch geprägt ist. Und hier kommen wir wieder zum Respekt. Religion muss (im Rahmen staatlicher Gesetze) frei gelebt werden können, weil sie eben nicht nur eine im engeren Sinne religiöse Seite hat, sondern auch sehr stark mit der kulturellen Identität von Individuen verknüpft ist.
Fängt gut an, endet wieder einmal mit der Umkehrung Opfer/Täter.
Die Hirnwäsche des Islamo-Faschismus hat Wurzeln geschlagen.
Das reale Leben findet woanders statt, wo Muslime, um bei diesem Beispiel zu bleiben, Juden schlagen und umbringen. Oder haben Sie dies schon vergessen.
Die Quadratur des Kreises schliesslich, bei der man "Respekt" gegenüber "Religionen" haben soll und gleichzeitig dies und jenes eben dieser Religionen (Scharia bspw.) NICHT akzeptieren soll und auch auf unsere Werte zu pochen hat .... nein, sorry, all dies geht nicht auf.
Grundsätzlich nicht und in der realen Welt noch viel weniger.
Leidenschaft in Ehren - aber Ihre Kommentare mit dem Zweihänder haben etwas von einem Kreuzzug.
Respekt gegenüber Religionen zu haben und ihnen entschlossen entgegenzutreten, wenn es der Schutz säkulärer Werte und Normen erfordert, ist keineswegs eine "Quadratur des Kreises". Diese Grundhaltung gehört schlicht zum Basisrepertoire von Bürgerinnen in einer Demokratie. Ganz egal, ob der politische Gegner nun eine Partei, eine Religion, eine Lobby oder auch nur ein lokaler Verein sei. Nach ihrer rabiaten Logik gibt es offenbar nur Ausgrenzung - ein untaugliches Instrument, da jeder seine/ihre Grenze eben woanders zieht.
Von einer Täter/Opfer-Umkehrung ist in meinem Text nicht die Rede, ich habe lediglich eine rethorische Frage gestellt. Diese geht Ihnen offenbar so nahe, dass sie mit verbalen Entgleisungen reagieren ("Hirnwäsche", "Islamo-Faschismus"). Ja, es gibt ein reales Leben, in welchem jüdische Menschen durch islamistische Terroristen umgebracht werden. Es gibt aber auch ein reales Leben, in welchem muslimische Menschen durch das Wirken jüdischer oder christlicher Militärs ums Leben kommen.
Wir sollten nicht
"Respekt" gegenüber "Religionen" haben
sondern gegenüber den Menschen, die diesen Religionen anhängen.
Es geht darum, religiöse Menschen und deren Bedürfnisse zu verstehen statt sie auszugrenzen, zu hassen und von oben herab belehren zu wollen.
Ich bin wahrlich kein Freund von Religion – ich sehe darin in erster Linie institutionalisiertes Nicht-Denken. Doch das gilt für alle Religionen, insbesondere alle monotheistischen. Und genau diese geistige Nachtruhe scheint ja so gefragt – mehr oder weniger einfach verständliche Narrative und Handlungsanweisungen, die versprechen, unserer emotionalen Labilität und Verletzlichkeit entgegenzuwirken und Halt zu geben.
Daneben dürfte die soziale Dimension von Religion mindestens genauso viel Erklärungskraft haben – also das starke Zusammengehörigkeitsgefühl, klare In- und Outgrouping und letztlich der soziale Status, der sich zwischen Mitgliedern religiöser Gemeinschaften spiegelt. Ich denke, um die eigentlichen religiösen Inhalte schert sich bloss eine kleine Minderheit der AnhängerInnen. Und für fast alle geht es in erster Linie um Identität. Genau gleich wie bei den ganzen Querdenker-Kinnwindel-Demos: Es geht um Inszenierung, Zu- und Abgrenzung, eben Identität – sozusagen die Schaffung einer neuen Subkultur – und weniger um das Virus.
Wenn die Einsichten von Herrn Roy in die Politik einfliessen würden hätten wir vielleicht weniger solche Gewaltakten.
So wie es bis jetzt war, sind mit wenigen Ausnahmen die Terroristen von Sicherheitskräften erschossen worden. Das ist wenn ich Ihre Kommentar richtig interpretiere, die richtige Antwort auf das Problem. Scheinbar funktioniert es aber nicht -oder?
Was passiert mit den Karikaturen des fliegenden Spagettimonsters? Keiner beachtet Sie. Dabei wäre eine ernst zu nehmende Wissenschaftsreligion wichtiger denn je. Mein Vorschlag für den Leitgedanken: Füge anderen möglichst wenig Schaden zu.
eine ernst zu nehmende Wissenschaftsreligion
Ein m. E. tatsächlich ernst zu nehmende Weltanschauung, die die "grossen Fragen" unseres Daseins zu beantworten versucht (bzw. ehrlich zugibt, wo sie dies (noch) nicht kann), nennt sich Evolutionärer Humanismus.
Mein Vorschlag für den Leitgedanken: Füge anderen möglichst wenig Schaden zu.
Da ist Ihnen schon jemand zuvorgekommen... 😜
Sehr gerne gelesen, interessantes und erhellendes Interview!
Olivier Roy meint am Schluss, es bräuchte mehr Raum für Religiosität, um Gewalt einzudämmen. Da habe ich allerdings meine Zweifel, ob die patriarchalen und zutiefst frauenfeindlichen Religionsinstitutionen (Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus) wirklich dienen könnten!
Olivier Roy gibt hier eine hervorragende, sehr differenzierte und überzeugende Analyse der Hintergründe des aktuellen Terrorismus in Europa allgemein und in Frankreich im Speziellen. .
Zwei Gesichtspunkte scheinen mir in diesem Zusammenhang noch von Bedeutung zu sein.
Mit der französischen Revolution wurde nicht nur die Macht des Königtums, sondern auch der damit aufs engste verbandelten (katholischen) Religion gebrochen. Neben den Gedanken der Aufklärung wurde aber auch eine Ersatzreligion, diejenige der Vernunft (culte de la Raison), etabliert.
Ich vermute, dass der Laizismus in Frankreich bis heute eine versteckte religiöse Komponente hat. Das könnte zum Teil erklären, warum die Diskussionen so erregt, fast wie Glaubenskriege, geführt werden und dass die Zuweisung der Religion in den Privatbereich mit den Folgen eines entspannteren Verhältnisses zwischen Staat und Religion in Frankreich offensichtlich weniger gut gelungen ist als in den meisten übrigen europäischen Staaten.
Der zweite Gesichtspunkt, der in dieser Analyse ungenügend angesprochen wird, betrifft die fehlende Integration und die prekären sozialen Zustände in den Banlieues, welche den jungen Menschen kaum Lebensperspektiven eröffnen und einen leider sehr wirkungsvollen Nährboden für extremistische Entwicklungen darstellen.
Wichtiger Hinweis, dass sich das Bedürfnis der Menschen nach religiöser Rückbindung durch die Zerschlagung realer Machtstrukturen nicht einfach aufheben lässt, sondern sich an anderes heften kann, im Gefolge der französischen Religion bspw. an die Vernunft/Rationalität, die dadurch zu etwas Absolutem, quasi gottgleichem, überhöht wurde.
Gehen Sie davon aus, dass Secondos und Tertios (!), die machen noch mehr Probleme, obwohl sie alles hätten, um gut "integriert" zu sein, überhaupt Bock darauf haben sich in Frankreich, oder auch Deutschland oder auch Oesterreich, zu integrieren? Wie kommen Sie darauf, wenn sie das HANDELN, betrachten und nicht unsere Wünsche nach Ruhe und Ausgewogenheit?
Vielen Dank für den Beitrag.
Danke für das Gespräch mit Olivier Roy, sehr informativ und für mich inhaltlich ein Volltreffer. Siehe dazu auch "Sternstunde Religion" von SRF vom letzten Sonntag zum Thema Islam (Prof. Schulze u.a.)
Und generell: Die Republik schenkt mir mit ihrem Journalismus immer wieder Sternstunden. Danke!
Wow, ist das guuut!
Mir war schon immer klar, dass Terrorismus die politische Instrumentalisierung von Amokläufen ist. Der Amoklauf ist eine der möglichen Antworten eines Indviduums, das von seiner es umgebenden Gesellschaft erstickt wird. Terrorismus ist der Begriff einer Politik, die bestrebt ist, die Realität solcher Individuen zu kaschieren. Wenn man so will, ist er die Negation des Minderheitenschutzes, die Unterdrückung durch die Mehrheit.
Spannendes Interview, obschon der Vergleich mit dem Katholizismus die gegenteilige Wirkung hat, als die die Oliver Roy beabsichtigt hat: Es zeigt, dass wir ein Problem mit dem Katholizismus haben.
Der Bischof von Toulouse, Monseigneur Le Gall, hat öffentlich erklärt, dass er als Bischof das Recht auf Blasphemie nicht gutheissen könne.
No shit, Sherlock.
Das schöne am Laizismus ist ja, dass man darauf pfeifen kann, was ein Bischof gutheissen kann oder nicht, er ist im laizistischen Rechtsstaat Zivilist wie alle anderen auch und keine Autoritätsperson. Und genau so müssen wir darauf pfeifen können, was die Gelehrten sämtlicher anderer Religionen von den Gesetzen halten.
Und natürlich existiert Blasphemie
Selbstverständlich steht für einen katholischen Gläubigen der Gottesstaat über dem irdischen Staat.
Diese Aussage macht mir Sorgen. Genau das ist doch die Basis für jeden Extremismus. Natürlich kann man den eigenen Gott als Wichtigstes ansehen, aber doch keinen Gottesstaat. Als mündige Bürgerin muss man zwischen Staaten und religiösen Konzepten (auch wenn man diese für echt hält) unterscheiden können. Die Gesetze des Staates müssen selbstverständlich über den religiösen Regeln stehen, ansonsten ist man religiöser Extremist.
Diese Grundhaltung erklärt auch, weshalb die katholische Kirche ihre pädophilen Priester nicht der Strafverfolgung übergibt.
Die Lösung dieser Probleme wäre aus meiner Sicht folgende:
Erstens muss ein echter Platz und eine Akzeptanz für die Religiösität egal welcher Couleur da sein. Dazu gehört auch, dass man eben nicht als Reaktion auf Terrorismus die religiösen Minderheiten diskriminiert. Vielleicht gehört dazu auch ein Angebot wie eben Moscheen etc. Wieso nicht progressive Glaubensgemeinschaften fördern, gerade Moscheen? Das stärkste Mittel gegen Fanatismus wären doch moderne, «gemässigte» muslimische Gemeinschaften.
Und gleichzeitig muss man die Finanzierung von radikalen Glaubensgemeinschaften unterbinden. Hier ein spannender Bericht von SRF zum Thema.
Zweitens muss dieser Platz klar definiert und eingegrenzt sein. Religiöse Symbole haben in der Öffentlichkeit nichts verloren. Die Kirchensteuer müssen wir endlich loswerden, wir können diese auch mit einer «Humanitären-Hilfe-Steuer» ersetzen, von mir aus. Und religiöse Organisationen sollen auch Steuern bezahlen müssen.
Die Gesetze des Staates müssen selbstverständlich über den religiösen Regeln stehen, ansonsten ist man religiöser Extremist.
Einspruch: die Kommunistische Partei Chinas und diverse Religionen oder die Nazis und die Bekennende Kirche. Der Staat wird auch nur von Menschen gemacht.
Es ist vieles nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht. Der christlich motivierte innere Kreis der 'Weissen Rose', Sophie und Hans Scholl und ihr gemeinsamer Freund Christoph Probst, wurden von den Nazis zweifellos für religiöse Extremisten gehalten, auch wenn sie schlussendlich wegen 'Wehrkraftzersetzung, Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat' hingerichtet wurden.
Religiösität ist in meinem Verständnis nicht das gleiche wie Religion, sondern eine Rückbindung an etwas Transzendentes, Grösseres als man selber, das nicht unbedingt ein Gott zu sein braucht, und schon gar kein personifizierter. In diesem Sinn würde ich Olivier Roys These zustimmen, dass es in unseren Gesellschaften zuwenig Raum für Religiösität gibt. Das erzeugt Verlorenheit und fördert Gewalt. Als einer von vielen Einflussfaktoren.
Verstehe den Einwand, aber können wir bei den Staaten in dem Fall nicht etwas differenzieren? Ich würde hier von nicht-autoritären Staaten sprechen; Also konkret meine ich damit, sofern man sich mit dem Staat identifiziert und ihn akzeptiert, muss man auch dessen Gesetze akzeptieren und sich bewusst sein, dass diese über den eigenen religiösen Regeln stehen.
Ansonsten gibt es nur zwei Alternativen: Man trennt sich vom Staat oder von den religiösen Regeln. Und dass man sich vom Staat trennt, also. flieht oder diesen Staat politisch bekämpft, ist bei einem autoritären Regime wie der Nazi-Diktatur oder der Kommunistischen Partei in China nicht nur aus diesen Gründen verständlich.
Spannender Beitrag auch für eine überzeugte Atheistin. Ich sehe Religion als etwas für Menschen, die einen geistigen “fürsorglichen“ Halt brauchen. Deshalb macht für mich die Gefahr von der besagten Dekultivierung Sinn. Der Halt geht verloren, an seine Stelle tritt eine radikalisierte Form der traditionellen Kultur.
Ja, die Gefahr der Dekultivierung sehe ich auch. Da mir so viel Wissen fehlt, hätte auch ich gerne eine Kultur die mir bei der Orientierung hilft. Wie wäre es, wenn wir das Zeitalter der Neo Aufklärung einläuten, das über Rituale stärker die Gefühle des Menschen anspricht und die Achtsamkeit stärkt? Was wären potentielle Rituale, die man kultivieren sollte?
Grossartiges Interview. Ich würde es gerne mit französischsprachigen Bekannten teilen, wäre es möglich eine französischen Version zu publizieren?
Sehr geehrter Herr F., vielen Dank für das Lob und die Frage. Das Gespräch wurde zwar auf französisch geführt, aber nur auf deutsch produziert. Zweisprachige Produktionen sprengen im Regelfall unsere Ressourcen. Mit der künstlichen Intelligenz von DeepL sollten Sie aber schon ziemlich weit kommen. Beste Grüsse aus der Redaktion!
Danke für diesen ausgezeichneten Beitrag. Neben vielem anderen bleibt mir der Begriff des aggressiven Laizismus, von dem unser Denken und Verhalten gegenüber Muslimen in der Tat noch sehr oft geprägt ist.
Soweit ich weiss, geschichtlich gesprochen, haben Religionen noch nie, überhaupt nie, irgendwo auf der Welt Frieden gebracht.
Blasphemie existiert bloss in den Köpfen religiöser Menschen.
Gehen wir argumentativ davon aus, dass ich jemand köpfen darf, weil sein Gesagtes mir missfällt, sind wir auf dem Level der Taten dieser religiösen (ohne Anführungszeichen) Menschen.
Der Religionspfad führt hier ins nirgendwo.
Diese Mörder von ihrer Verantwortung zu befreien, indem man ihnen, wenn auch nur mit einem leisen Duft davon, zugesteht "verletzt" worden zu sein (Karikaturen, andere Religion, andere Erziehung, andere sexuelle Vorlieben/Natur, anderes Anschauen, etc etc etc) oder Opfer des Lebens zu sein (banlieus, "nicht integriert", etc etc etc) - ist nicht akzeptabel. Und nicht bloss nicht akzeptabel, sondern extrem gefährlich und schlichtwegs falsch.
Seine Position behaupten ist nicht das gleiche wie jemand unterdrücken. Nicht überall im Leben sind Kompromisse gefragt und möglich.
Ich werfe etwas anderes auf: Indem wir uns nicht genügend grenzziehend verhalten im Alltagsleben, machen wir es anderen ganz schwer sich anzupassen. Sie stützen sich dann auf einfache Muster, um "in der Fremde" zu überleben.
Soweit ich weiss, geschichtlich gesprochen, haben Religionen noch nie, überhaupt nie, irgendwo auf der Welt Frieden gebracht.
Soweit ich weiss, geschichtlich gesprochen, hat Politik noch nie, überhaupt nie, irgendwo auf der Welt Frieden gebracht. Trotzdem hat interessanterweise noch nie jemand deren Abschaffung gefordert.
Blasphemie existiert bloss in den Köpfen religiöser Menschen.
Daher gilt die Meinungsfreiheit für diese Menschen nicht? Sie dürfen nicht ihre Meinung vertreten, dass es ein göttliches Wesen gibt, das nicht beleidigt werden sollte? Meinungsfreiheit gilt also nur für SIE, nicht aber für die ANDEREN?
Der Religionspfad führt hier ins nirgendwo.
Also köpfen wir die Religiösen endlich alle? Oder unterdrücken wir Sie doch, schliesslich waren sie ja auch nicht besser? Wenn man falsches mit falschem bekämpft müsste doch gutes herauskommen?
Nicht überall im Leben sind Kompromisse gefragt und möglich.
Doch - sind sie! Müssen sie sein! Nur so erreichen wir langfristig ein friedliches Miteinander
Zur Rolle der Religionen: Die Bewegung der Friedensgebete in der DDR war sehr wohl ein Beitrag von sehr mutigen Leuten der evangelischen Kirche, der entscheidend gewirkt hat, einer der Auslöser der Wende.
Ebenso ist die Abschaffung der Sklaverei dem beharrlichem Einsatz eines überzeugten Christen zu verdanken: William Wilberforce. Ebenso war Martin Luther King sehr wesentlich für den friedlichen Kampf zur Abschaffung der Rassentrennung. Weitere Beispiele: Bonhoeffer und Mandela, Florence Nightingale.
Ja, es war zumeist außerhalb der Kirchenhierarchie. Diese war zu oft verhandelt mit der Macht in der Politik.
Christliche Glaube in der Nachfolge Christi kann nicht anders gelebt werden als Beitrag zum Frieden. Dieses Potential jenseits des religiösen Mainstreams ist beachtenswert.
Wir leben in der Welt, nicht in einem Wunschgehäuse, wo mit ein bisschen Kommunikation alles zum Besten wird.
Wer Menschen köpft, sind nicht wir, sondern Islamo-Faschisten.
Kompromisse sind immer möglich? Z. B. mit dem IS, mit Hitler, gar mit Trump? Da gibt es Null Spielraum.
Wo wäre Ihre Grenze, falls überhaupt eine bestünde, für die "Befindlichkeiten religiöser Menschen"? Und wo sind unsere Befindlichkeiten, wenn diese religiösen Menschen den Kern unserer Kultur, das Wissen und die Wissensvermittlung, mit der automatisch damit einhergehenden wechselnden Moralvorstellung, so ablehnen, dass sie unsere Bürger köpfen?
Und kommen Sie mir nicht mit "das sind keine" X oder Y - Gläubige. Denn das sind sie. Und sie bekennen sich dazu - im Namen ihres Gottes (bon dieu!) schlachten sie unsere, nach Kompromissen lechzenden, Bürger ab.
Basta.
Oder Amen?
Ich glaube, Herr Leemann, Sie verstehen den Unterschied zwischen 'Verständnis haben' und 'von Verantwortung freisprechen' nicht ganz. (Von Verantwortung befreien kann sowieso niemand. Verantwortung entsteht durch das Handeln eines Menschen und unterliegt nicht unserer Kontrolle. Auch ein Richter kann nicht von Verantwortung befreien, sondern höchstens von Schuld freisprechen.)
Verständnis haben, sagen Sie? Verständnis für das Köpfen des Historikers?
Das können Sie nicht ernst meinen.
Sie haben etwas nicht verstanden, etwas von dieser Welt: Man kann Handlungen nachvollziehen, sich in Täter hineindenken, aber gewisse Taten NIEMALS akzeptieren.
DAS ist die rote Linie, die der Akzeptanz.
Spannended Interview mit für mich teils überraschenden Aussagen und Schlussfolgerungen.
Was mich verwundert ist, dass praktisch nicht auf die soziale Stellung resp. Gleichheit in einer Gesellschaft eingegangen wird und deren Einfluss auf den Terrorismus.
Ein spannendes Interview, wenn auch mit etwas Religions-zentrischer Sichtweise. Mir fehlen aber ein paar konkrete Beispiele zu folgender Aussage:
Es gibt zu wenig Religion, zu wenig Raum für Religiosität in unseren Gesellschaften. Das fördert die Gewalt.
Wo und in welcher Form müsste denn mehr Raum entstehen? Im öffentlichen Raum, in den Medien, in der Politik? Ausser ein paar legislativen Ausrutschern wie der Minarett-Initiative fallen mir eigentlich keine grundsätzlichen Einschränkungen ein. Ist das in Frankreich anders?
Ich vermute das Problem liegt eher bei der Nachfrage als beim Angebot. Die etablierten Religionen schwächeln weil sie nicht mit der gesellschaftlichen Entwicklung Schritt halten können. Und in einer aufgeklärten Bevölkerung relativieren sie sich in ihrer Beliebigkeit von selbst, sowohl durch die historische Betrachtung als auch durch die Glaubensvielfalt von Yoga bis Neo-Paganismus.
Ausserdem ist mir nicht ganz klar, in welcher Art Religion sich die Attentäter denn zu Hause fühlen würden, wenn sie sich in ihrer "mystischen Krise" auf diesen völlig reduzierten Todeskult einlassen? Kann ihnen eine gemässigte Religion überhaupt bieten was sie suchen?
Ja, sehr gut. Der Interviewte meint offensichtlich tatsächlich und entgegen der Geschichte der Menschheit, dass Religionen Frieden bringen.
Roys Kernthese lautet, dass Terrorismus eine Folge der "Dekulturierung" der Religion ist und durch Menschen ausgeübt wird, die vom Verlust der eigenen Herkunftskultur betroffen sind. Sein Hinweis auf Biografien der jüngsten Tätergruppe zeigt in der Tat, dass es sich um Menschen handelt, die als '2. Generation' von Immigranten zu Tätern wurden, und dabei als religionsidentitätslose Angehörige eines nihilistischen Todeskultes und nicht als Vertreter einer Religion wirken, auch wenn sie letzteres reklamieren.
Roy lehnt den Zwang zur Akkulturation als Antwort ab und fordert stattdessen eine gesellschaftliche Bereitschaft, der Religion Raum zu geben. Ich denke, das bedeutet auch, Eltern darin zu unterstützen, ihre Herkunftskultur ihren Kindern vermitteln zu können. Es gibt viele Beispiele von Kulturen mit tolerantem Miteinander verschiedener Religionen und Kulturen, wo das Anderssein der Mitmenschen als Bereicherung angesehen wird, wo es nicht als Feindbild missbraucht wird.
In einer Gesellschaft, wo eine faktische Segregation stattfindet, die der Geschichte des Kolonialismus geschuldet ist, wo, wie Kienholz weiter unten ausführt, Migranten unter prekären sozialen Umständen und ohne Lebensperspektiven ausharren, wäre es wünschenswert, wenn Regierungsverantwortliche einen Schritt auf die muslimisch-maghrebinischen Minderheit zu machen würden und konkrete Schritte unternähmen, ihre Lebensumstände zu verbessern, oder auch interkonfessionelle Unterrichtsstunden zum Verständnis der Religionen postulieren würden.
Wäre spannend zu erfahren, ob es in Frankreich solche Bestrebungen oder Initiativen gibt und was genau getan wird.
Mörder als Mörder zu benennen und sie nicht auf die Frontseite zu hieven oder im Liveticker alle erdenklichen Details an jeden Empfänger zu senden, ist fern von Wischiwaschi. Und Geschichten zu erzählen, die sie als Versager kennzeichnen, ebenfalls. Wahrscheinlich sogar effizienter in der mittel- und längerfristigen „Terrorbekämpfung“. Was auch helfen würde, wäre religiöse Bildung, auch im Sinne einer kritischen und ko-kreativen Auseinandersetzung mit den Quellen der traditionellen Religionen. Gerade das fehlt aber zumeist, wenn fremde Mächte oder erleuchtete Millionäre Moscheen, Kirchen, Synagogen und Tempel sponsern. Staatlich geförderte Religionsbildung müsste universell sein und einen starken Akzent auf Vertrauensbildung setzen wie z.B. das Haus der Religionen in Bern. Dann werden irgendwann vielleicht auch all die friedlichen Durchschnittschristen und -muslime wahrgenommen, die sich tagtäglich für ein menschliches Miteinander und verantwortlichen Umgang mit Mutter Erde einsetzen.
Karikaturen von Verstorbenen machen keinen Sinn; denn der Haupreizt solcher zugespitzter Darstellungen besteht im Vergleich mit ihren allgemein bekannten, also zeitgenössischen Vorbildern. Schon Goethe-Karikaturen sind höchstens noch für Germanisten lustig. Jesus-Karikaturen – das macht übrigens kein Muslim! – oder Mohammed– Karikaturen wollen nicht lustig sein, sondern einzig und allein eine Religionsgemeinschaft in ihren Ehrfurchtsgefühlen verletzen und provozieren. Die Meinungsfreiheit wird ausgereizt, um die moderne Toleranz von noch fundamentalistischen Gläubigen zu testen (natürlich mit Fehlanzeige!) oder gar diese zu jener Toleranz zu erziehen, mit dem gegenteiligen Effekt der Verhärtung und der Störung des Religionsfriedens. Der laizistische Staat als Hüter dieses Friedens muss beides unterbinden, sinnlose Provokationen und gewalttätige, übrigens voraussehbare und von den Provokateuren in Kauf genommene Gewaltreaktionen. Das schliesst ersthafte Debatten über Zeitbedingtes und nicht mehr Akzeptables (Frauenverachtung, Lob des blinden Gehorsams u.a.) in den Religionen nicht aus.
Ich finde überhaupt nicht, dass man Provokationen (sinnvoll oder sinnlos) und Gewaltreaktionen gleichsetzen darf. Zur Meinungsfreiheit gehört, dass wir uns ab und zu etwas Störendes anhören müssen. Das wird erst problematisch wenn es zur Belästigung kommt. Gegen Belästigung haben wir aber schon Gesetze. Man kann argumentieren, dass Frankreichs Kurs in Richtung von einer Belästigung geht. Dieses zwanghafte Ausüben von diesem Recht ist für mich gleich lächerlich wie die Amerikaner, die demonstrativ mit ihrem Sturmgewehr einkaufen gehen nur weil sie es dürfen.
In keinem Fall ist eine Gewaltreaktion, erst recht nicht in diesem Ausmass, berechtigt oder verhältnismässig. Blasphemie gilt doch nur für religiöse Leute, von mir aus können die sich an diese Regeln halten, aber diese dann auf mich als Atheisten auszuweiten verletzt meine Meinungsfreiheit. Ich finde auch nicht, dass wir die religiösen Leute zwingen dürfen blasphemisch zu werden. Das sollte uns nicht interessieren.
Definieren Sie Belästigung.
Der französische Staat ist keineswegs "lächerlich" in seinem Bestreben, die Menschen in seinem Territorium mit dem Weltbild auszustatten, das ihn zu dem werden liess, was er ist.
Die "religiösen Leute" sind bereits, für mich, "blasphemisch", indem sie einen Geschichtslehrer köpfen, weil sie "belästigt" wurden.
So geht das alles nicht.
Dass der Reiz einer Karikatur ausschliesslich im Vegleich der Originalperson mit der Zeichnung besteht, gilt vielleicht für die Karikatur auf dem Markt oder für Karikaturen ohne Kontext.
Eine Karikatur als solche ist primär ein Stilmittel. Diese bietet in einem satirischen oder anderen humoristischen Kontext immer die Möglichkeit, eine pointierte Aussage zu treffen.
Die Charlie Hebdo Zeichnungen sind medial deswegen unglaublich stark, weil sie so banal sind und in der extremen Reaktion gewisser Leute die Radikalität dieser Leute deutlich wird. Die Wirkung dieser Zeichnungen sagt mehr über die Leser aus als über die Macher.
Der Staat muss gar nichts unterbinden in Bezug auf Karikaturen. Was er unterbinden muss sind Morde und alles was in diesem Umfeld vorher geschah, bzw. geschieht.
Die leise formulierte Umkehrung von Täter/Opfer ist empörend.
Wenn wir Religion grundsätzlich als Versuch einer Utopie im positiven Sinne auffassen würden, würde sich für mich vieles klären und die vielen Unvereinbarkeiten der bisherigen Beiträge liessen sich vereinbaren. Ich verstehe Religiosität, ähnlich wie es Frau J. in einer der ersten Antworten ganz unten beschreibt, als eine Offenheit oder Empfänglichkeit für etwas Grösseres, Übergeordnetes in einer oftmals unverständlichen Welt - und bezeichne mich selbst als religiös, seit ich einige Male das Empfinden hatte, einen "Glanz" vom Paradies (ein Synonym für die positive Utopie) gespürt zu haben. Religionen postulieren, so interpretiere ich es, das Paradies anhand von Vorgaben, Strukturen, Ritualen, in greifbare Nähe holen zu können. Religiöser Extremismus gründet, so scheint es mir, auf Alternativlosigkeit: wenn nichts anderes mehr hilft, um dem Paradies näher zu kommen, so kann es die Religion, wenn man sie nur kompromisslos genug anwendet - und sich selbst, im absoluten Verzweiflungsfall der narzisstischen Missachtung, ihr anheimgibt und "grossartig" opfert. Dass solche Auswüchse sehr gut in den genannten Milieus, in denen der Rückgriff auf andere haltgebende und identitätsfördernde Rahmenbedingungen fehlt, wuchern können, finde ich sehr einleuchtend. Mit Täter-Opfer- Umkehr hat dies jedoch nichts zu tun, auch wenn die Problematik aus meiner Sicht sehr viel Überschneidungen mit klassischen Gebieten der Forensik aufweist, in denen gefragt werden muss, ob eine Täter/in psychiatrisch krank ist und ob deswegen sogar eine Schuldunfähigkeit vorliegen könnte. Das sind sehr, sehr heikle Fragen, mit denen wir nicht differenziert genug umgehen können. Auch mit einer Psychiatrisierung unserer Gesellschaft kommen wir natürlich nicht wirklich weiter.
Wieder einmal denke ich, wir brauchen ein sowohl-als-auch: ein Aufbrechen der Desintegration von bestimmten Bevölkerungsgruppen ebenso wie eine Klarheit, welches die geltenden Erwartungen und Werte der Gesamtbevölkerung sind.
Ich finde das Interview auf jeden Fall sehr erhellend und stimme insofern damit überein, dass in unserer Gesellschaft sehr wenig Platz für Utopien ist, die uns im Innersten berühren, also wirklich Resonanz erzeugen und nicht einfach funktionalistisch angelegt sind.
Wow! Vom ersten bis zum letzten Buchstaben! Dieser Artikel alleine war den Abopreis der Republik wert!
Nebst den detailreichen und genauen Beobachtungen finde ich auch diese, für mich wichtige, Botschaft im Text: Seien wir demütiger gegenüber unseren eigenen Werten und kulturellen Standpunkten. Und respektvoller gegenüber denjenigen anderer Kulturen, Religionen - auch wenn wir sie nicht teilen. Wir wissen wenig über ihre Hintergründe. Oftmals nicht über die Hintergründe der Unsrigen.
Vielen Dank für das Interview mit Herrn Olivier Roy!
Das arabische Wort für Religion ist Din (Arabisch für Glaube, Hingabe ist etymologisch mit Zen verwandt. Für die Sprachinteressent:innen kann ich gerne einen Link senden)
Muslim:as, denke ich leiden oder sind auf der einen oder anderen Art traumatisiert.
Sie halten sich an den Strohhalm 'Religiosität', um den Schein in dieser moderen Welt zu wahren. Ich denke es ist ein weltweites Phänomen aufgrund der Überforderung mit der Moderne. Die Menschen flücht mit den Herausforderungen ins Religiöse, um sicht nicht mit den Herausforderung der Moderne zu befassen.
Das ist meine persönliche Meinung und sie ist auch nicht wissenschaftlich belegt. Auf keiner Weise rechtfertigt die Erklärung Gewalt! Ich versuche aus meiner Sicht, dieses Gewaltphänomen zu verstehen.
Ist eine Übersetzung ins Französische oder Englische geplant. Das Interview find ich sehr lesenswert. Ich würde den Artikel sehr gerne Bekannten und Verwandten (vor allem in Frankreich) weiterleiten.
Extrem banalisierendes Gespräch. Die Mörder sind Banausen, die Religion, auf die diese sich berufen, hat nichts damit zu tun, die Integration von Migranten erster und zweiter und dritter Generation funktioniert nicht, weil WIR irgendwas falsch machen, am besten grad vieles, auch könne man im Grunde gar nichts machen, einfach als Pathologie akzeptieren.
Es wäre ein peinliches Gespräch, wenn es nicht um Leben und Tod ginge, und deshalb macht es die verniedlichenden Aussagen empörend. Wie wenn ein Messer nicht genügend wäre, um Leben auszulöschen. Mich berühren diese Aussagen sehr. Und zwar negativ.
Die Republik liess sich lange Zeit damit, dieses Phänomen, das nun wirklich nicht in Wien angefangen hat und bereits hunderte Menschenleben kostete, einen Artikel zu widmen.
Wie wenn der Zeitung die Thematik nichts anginge.
Ebenfalls empörend.
Vorschläge, wie die man "könne" die Karikaturen zeigen, "müsse" sie aber nicht - sind vollkommen absurd. Paty hat "gekonnt" - und was mit ihm passiert ist, wissen wir. Und wir sollten auch wissen, dass andere Lehrer, die evtl. auch das "Können" im Sinn gehabt hätten, es jetzt nicht mehr machen. Davon müssen wir sprechen. Von Karikaturen zeigen "müssen" ist nun wirklich nicht im Entferntesten die Rede. Es geht um vollkommen anderes.
Auch Macron hat nicht gesagt, dass Frankreich die Karikaturen gutheisse, sondern - ausdrücklich - die Meinungsfreiheit. Warum wird er falsch zitiert?
Ich weiss nicht, was das für ein Experte ist, der wesentliche Elemente derart verschoben in den Raum setzt. Es gibt nun wirklich gute Leute, in der Schweiz und in Deutschland, Experten sowohl vom Islamo-Faschismus, von Integration, Migration, die deutlich aussprechen was wir machen müssen. Sie finden keineswegs, wie ich auch nicht, dass wir weiterhin mit diesem Terror leben sollten.
Genug von wischi-waschi!
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