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Leserin
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Viola Amherd verlässt sich bei der Beschaffung auf die Beamten und Experten von Armasuisse. Vom Resultat her gesehen kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die ergebnisoffen bis in die USA
abklären gingen. Ich bin ausserordentlich beeindruckt von der Journalistin Priscilla Imboden. Leider kann ich mir auch nicht vorstellen, dass sie eine solche Recherche für SRF hätte machen können. Unglaublich gute Arbeit für eine in vielen Teilen schlimme Geschichte! Ich wünsche mir sehr, dass all die Sparer der Nation sich die Augen reiben und dass die Schweizer Bevölkerung ähnlich reagiert wie die Leute im Dialog: mit Unglauben und Spott. Und va. dem Unwillen, über Jahre und Jahrzehnte für diese Verwirklichung eines Bubentraums im Sandkasten Schweiz zahlen zu müssen.

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Der dritte Teil dieser ausgezeichneten Recherche bestätigt meiner Ansicht nach, dass die Schweiz von den USA ganz gewaltig unter Druck gesetzt, wenn nicht erpresst worden ist und dass im Hintergrund noch ganz andere Interessenspiele gespielt werden. Militärische Bubenträume oder Unbedarftheit allein reichen mir als Erklärung nicht. Angesichts so vieler deutlicher Hinweise auf technische und finanzielle Fallstricke müssten die Verantwortlichen zwingend auf diesen Entscheid zurückkommen. Die Rolle von Frau Amherd und des gesamten Bundesrates und all der Lobbyisten im Hintergrund ist hier unbedingt zu hinterfragen.
Leider ist zu befürchten, dass das Ganze irgendwie durchgezogen und ausgesessen wird und, wenn dann einmal der Skandal mit all seinen desaströsen Konsequenzen fassbar ist, die Verantwortlichen nicht mehr im Amt sind und nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden können.

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Diesen Verdacht habe ich ebenfalls, vgl. Kommentar zum Teil Zwei.

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Senior Researcher
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Warum sollen Verantwortlichen, die nicht mehr im Amt sind, nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden? Sofern sie nicht im Amt verstorben sind?

Man wird Frau Leuthard für die arglistige Täuschung betreffend Energiestrategie noch genauso gut, oder gar leichter, zur Rechenschaft ziehen können wie die Verursacher und Mitläufer bei den Massnahmen gegen Menschen, Kultur und Wirtschaft, die anstelle von Massnahmen gegen das Virus, auf wohlwollend-chinesischen Rat, ergriffen wurden.

Bloss, ob das in 10 Jahren, 40 Jahren oder erst in 1000 Jahren passieren wird, wissen wir noch nicht. Aber es wird geschehen. Vermuten tue ich, dass es bereits 2048 so weit sein wird, sobald sich die in China lebenden Menschen von ihren kommunistischen Peinigern befreit haben werden.

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Danke für diese tolle Serie zum Kampfjet F-35! Ich bleibe fassungslos zurück. Die Schweiz darf diesen Jet niemals kaufen. Ich frage mich, wie kommen Frau Amherd, das VBS, alle politischen Unterstützer da wieder raus, ohne das Gesicht zu verlieren? Und wer wird den Kopf hinhalten müssen?

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Jetzt wäre eine detaillierte Stellungnahme des VBS dringend fällig!

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Ich kann mich nur den vielen Kommentarinnen und Kommentaren anschliessen. Eine Wucht ist dieser Artikel. Eine ganz tolle Leistung "meiner" Zeitung. Ich kann mich nur wiederholen. Falls es sie nicht schon gäbe müsste die Republik erfunden werden. Für mich die besten Zeitung mit einem ausserordentlich guten Qualiltätsjounalisus. Ein riesieges Dankeschön.

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Chefredaktion
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Vielen Dank Ihnen! Da die Republik heute vier Jahre alt wird, freuen wir uns besonders, unsere Verlegerinnen und Verleger an diesem Geburtstag gleich mit zwei herausragenden Recherchen zu beschenken. Auch die Cloud-Recherche von Adrienne Fichter hat es in sich. Herzliche Grüsse!

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Bei der Fixpreis-Geschichte muss es sich um ein Missverständnis handeln; ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mitglied unserer Landesregierung so dreist lügt.

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Na ja, mit Karin Keller-Sutter ist es völlig normal geworden, dass Bundesräte|innen dreist lügen...

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Gerade wollte ich es schreiben, da habe ich ihren Beitrag gelesen;-)

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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"Garantierte Verkaufspreise" muss sich nicht notwendigerweise auf den Betrag selbst beziehen, sondern kann sich auch auf die Preisfestlegung beziehen. Wenn die Schweiz z.B. das gleiche bezahlt, was die USA bezahlen wird, dann kann man das auch als Fixierung oder Garantie bezeichnen.
Bedenken wir, dass es der Bundesrat bei vergangenen Abstimmungskämpfen mit seinen Formulierungen auch nicht sehr genau nahm. Und bezüglich dreistem Lügen: Bundesrätin Keller-Suter hat in der Abstimmungs-Arena Sendung zur Konzern-Initative wiederholt erzählt, bei einer Annahme der Initiative müssten KMUs dann für sämtliche ihre ausländischen Zulieferer geradestehen. Eine klare Unwahrheit, welche Bundesrätin Keller-Suter wohl bewusst gewesen sein muss. Und wie wir das nennen sollen, wenn jemand bewusst die Unwahrheit sagt, na ja, dann kommen wir wahrscheinlich um den von ihnen am Satzende genannten relativ scharfen Begriff nicht herum...

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· editiert

Gut, aber das wäre dann der in US-Beschaffungen im Aerospace oft verwendete "Cost-Plus-Approach" (siehe zB hier ein Bericht von Ars Technica zum Space Launch System SLS) und der hat noch nie zu termingerechter oder "Fixkosten", so wie das Normalsterbliche interpretieren, geführt...

Edit: 2016 waren Stückkosten von ca. 100MioUSD genannt mit zukünftiger (2020) Reduktion auf ca. 85MioUSD:

In a markedly meek response to the future US president, Lockheed's F-35 general manager, Jeff Babione, described it as “the most advanced aircraft in history,” claimed that the company understood "the importance of affordability," and said that he believed the price of each aircraft would end up at $85 million (£66.9 million) by 2019 or 2020. Depending on the model, each unit currently costs between $98 and $116 million (£77-£91 million).

Fun fact: Fürs US-Militär war der F-35 als "günstiges" Flugzeug gegenüber dem teureren F-22 gedacht. Zitat von https://arstechnica.com/tech-policy…a-failure/ :

The "high-low mix" concept [..] sought to fix the death spiral of fighter aircraft development cost and complexity by augmenting a few expensive, high-capability aircraft built for air superiority with a larger number of less-complicated and less-expensive aircraft that could handle basic air defense, strike missions, and close air support. In the 1970s, the "high" was the F-15 Eagle, and the "low" was the multirole F-16 Fighting Falcon. The Navy followed suit with the F-14 Tomcat as its "high" and the F/A-18 Hornet as a less-expensive "low."
It's hard to believe it now, but the F-35 was supposed to be the "low" to the Air Force's F-22 Raptor "high." Unfortunately, the F-22, initially designed in the 1980s, was too high—both in terms of the price for delivery and the ongoing maintenance and support costs, and production was shut down at just under 200 aircraft. And while the cost of the F-16 was less than half that of an F-15, the F-35 has roughly two-thirds the unit cost of the F-22—and the final price tag on the F-35 could be higher still.

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Lügen, ein hartes Wort. Aber die Bundesämter sind nun nicht einmal strategisch ausgerichtet, daher müssen sie sich ab und zu verbiegen ..... da BAG macht's ja auch seit 2 Jahren ....

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„Wir haben garantierte Verkaufs­preise sowie garantierte Betriebs­kosten für die ersten zehn Jahre», versicherte Verteidigungs­ministerin Viola Amherd

Was soll an dieser Aussage „verbogen“ sein? Ich sehe da keinen Interpretationsspielraum!

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Danke an die Republik Autorinnen für diese einmal mehr überzeugende Serie. Und ach ja, wie war das? „Der F-35A, also das Modell, das die Schweiz beschaffen will, sei heute nur zu 54 Prozent voll einsatzfähig“ ? Da soll also im teuersten Rüstungsgeschäft der Schweiz aller Zeiten echt eine seit 2001 sich in Entwicklung befindliche und also aktuell nach über 20 Jahren und 400 Mia. gerade eben mal halbe Portion, zu einem noch niemals von niemandem ausgehandelten „Fixpreis“ inklusive allerhand Folgekosten, die allerdings allesamt noch in unbekannter schwindelerregender Höhe liegen als DAS BESTE gekauft und dem Stimmvieh als DAS GÜNSTIGSTE verkauft werden?
Mein Fazit: nicht nur die Republik verdient volle Unterstützung, sondern auch die GSoA, damit die Stop F 35 Initiative so schnell wie möglich eingereicht werden kann und wir StimmbürgerInnen unsere abgehobene Regierung und ihre Fliegerträume auf den Boden holen können! Es gibt viel zu tun, packen wir’s an!

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Adrian Hartmann
Theologiestudent ITHAKA
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Unglaublich. Da frag ich mich schon, wer bei diesem Auswahlverfahren beteiligt war. Nur Militärexpert:innen? Jeder beliebige Kommunikationsexperte, der irgendetwas taugt, hätte doch dringend davon abgeraten, für ein derart umstrittenes Beschaffungsprojekt ein neues intransparentes Bewertungsverfahren zu verwenden. Und hätte ebenfalls dringend darauf hingewiesen, dass die Erfahrungen andrer Länder - insbesondere der USA selbst! - unbedingt berücksichtigt werden müssen bzw. sehr gute Antworten vorhanden sein müssen, weshalb sie für die Schweiz irrelevant sind.
Entweder fanden solche Stimmen kein Gehör oder sie wurden gar nicht erst einbezogen - man liess sich also von Ferrari-Begeisterten blenden. Da stellt sich schon die Frage: Müsste ein solches Versagen nicht auch auf Frau Amherd selbst zurückfallen? Und was ist in Frau Sommaruga und Herrn Berset gefahren, der Beschaffung eines US-Flugzeugs zuzustimmen? Wenn Kollegialität sogar mehr zählt als gesunder Menschenverstand würde ich das eher als eine Art Vetternwirtschaft bezeichnen!

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Desillusionierter Stimmbürger?
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· editiert

Es ist gar nicht sicher, ob die zwei, von Ihnen erwähnten, Bundesrät*innen dem Kauf zugestimmt haben. Der Bundesrat fasst seine Entscheide per Abstimmung und gegen die solide bürgerliche Allianz mit 2 SVP, 2 FDP und 1 * Mitte steht es dann 5:2. Aber nach aussen müssen sie dann diesen Entscheid halt offiziell mittragen - Kollegialitätsprinzip...

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Adrian Hartmann
Theologiestudent ITHAKA
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Frau Imboden hat in Teil I das Abstimmungsverhalten der BundesrätInnen beschrieben, wie sie es über Insiderinformationen erfahren hat. Cassis und Maurer hätten den französischen Kampfjet haben wollen. Zitat aus Teil I: "Die beiden SP-Bundesräte unterstützten den Antrag Amherds, denn für viele ihrer eigenen Geschäfte sind sie auf die Mitte­politikerin angewiesen."

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Auswahlverfahren sind immer nur so gut, wie die beteiligten Leute auch tatsächlich motiviert sind, objektiv zu sein. Es gibt so eine schöne Faustregel im Beschaffungswesen bei Nutzwertanalysen: Bis hin zu 20 Prozentpunkten Unterschied können immer durch leichte Gewichtungsveränderungen und Punktverschiebungen "korrigiert" werden. Erst grössere Differenzen sind wirklich aussagekräftig.

Aber das gilt natürlich nur, wenn man nach bestem Wissen und Gewissen arbeitet. Sobald man willkürlich umgewichtet wie bei der Anzahl Flugstunden, kann man immer das Resultat kreieren, was man grad möchte.

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51 Bundesämter haben haben da genügend Experten, um jegliches Verfahren ad absurdum zu führen .... Omikron lässt Grüssen !

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Danke für diese Serie. Ich hoffe sehr, dass diese überzeugende Recherche weit über den Kreis der Republik hinaus bekannt wird und der breiten Stimmbevölkerung die Augen öffnet.
Auch wenn ich sonst eigentlich ganz anders eingestellt bin, habe ich mich soeben entschlossen, das sich abzeichnende Referendum zu unterstützen, um diesen unsäglichen Trauerspiel möglicherweise doch noch einen Riegel schieben zu können.
Insgeheim sollten auch die Verantwortlichen für dieses absehbare Debakel hoffen, dass das Volk da noch den Stecker zieht und sie sich so elegant aus der Affäre ziehen könnten ....

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Es gibt leider kein Referendum mehr. Es braucht eine Initiative und über einen Verfassungszusatz wird es schwierig sein, den Kauf zu verhindern. Hoffentlich kommt der Stopp aus dem Parlament.

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Kritiker
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Man reibt sich die Augen. Der Jet, der als der teuerste aller Zeiten gilt, und bis heute dauernd nachgebessert werden muss, weil er die Vorgaben einfach nicht zu erfüllen vermag, soll laut dem Schweizer Verteidigungsdepartement der billigste im Wettbewerb gewesen sein. Nicht nur, dass dieser Wettbewerb reichlich intransparent war. Zusätzlich hat diese seltsame "Evaluation" auch noch hohe politische Kosten gezeitigt. Höchste Zeit, dass diese skandalöse Geschichte endlich aufgearbeitet wurde. Ein Marschhalt ist dringend angezeigt: Wir werden es als Stimmbürger in der Hand haben, dieses idiotische Projekt zu stoppen.

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(durch User zurückgezogen)
Theologin/Pfarreiseelsorgerin
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Ein Kompliment an Alexander Glandien für die im Walzertakt nickende Möwe über dem Spielautomatencockpit. Darüber hinaus ein Danke für diese einmal mehr augenöffnende Artikelreihe.

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Leseratte
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Super Serie! Danke Frau Imboden. Es ist bedenklich und kaum auszuhalten, zuzuschauen wie die Schweiz offenen Auges auf den Abgrund zuläuft. Hoffentlich rettet uns die Initiative...

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Florian Gysin
Software Engineer
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Was für ein wunderhaftes Märchen: Die kleine Schweiz hat als einziger Kunde weltweit die USA diplomatisch ausgedribbelt und sich den weltbesten Jet zum weltgünstigsten Preis ergattert.

Leider Gottes erscheint mir folgendes Märchen plausibler: Die kalten KriegerInnen wollen sich ihre feuchten Bubenträume des krassesten Kampfflugi ermöglichen ("piu piu piu, wooooooooshhh").
Und um das zu erreichen haben sie eine wunderbare Salamitaktik gewählt: Erst den F-35 auf Biegen und Brechen, und scheinbar mit Beschiss, die Auswahl gewinnen lassen. Und dann steht die Schweiz vor einem Fait-Accompli (und einer Sunk-Cost-Fallacy) und hat keine andere Wahl als weitere Milliarden in das Geschäft zu verlochen...

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Kompliment an den:die Grafiker:in der Titelbilder. Mir gefällt der Still und die Komik. :D

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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· editiert

Das Schweizer System scheint eine Landesregierung hervorzubringen, welche bei Alltagsaufgaben ganz gut rumwursteln und trotz (oder z.T. vielleicht auch gerade wegen) einem nicht ganz widerspruchsfreien Vorgehen und inkohärenter Kommunikation dann letztlich doch noch den Schweizer Kompromiss verkörpern und vermitteln kann.

Gänzlich ungeeignet scheint die Regierung jedoch für grössere Aufgaben zu sein, welche ein koordiniertes, einheitliches Vorgehen und langjährige Verlässlichkeit bei den Positionierungen verlangen. Dass dies dann bei den Aufgaben Landesverteidigung und Pandemiebekämpfung, und im Europa-Dossier zu grandiosem Scheitern führt, ist tragisch, aber nicht ganz überraschend.

Wie im Teil 2 der Kampfjet-Saga beschrieben, wollte die Landesregierung nach dem Gripen-Desaster jetzt alles richtig machen, und setzte das Projekt neu auf. Aber offensichtlich zerfledderte das Vorhaben über die Jahre hinweg zunehmend, bis hin zum Bundesrat selbst, der die interne Koordination verlor und uneinheitliche Agendas verfolgte.

Also: Sie kriegt es einfach nicht gebacken, unsere Landesregierung. Nicht nur den Kampfjet nicht, sondern grundsätzlich grössere, nationale Projekte mit weitreichenden Folgen.

Da ist guter Rat teuer. Vorschläge?

Zunächst mal aber Danke an die Republik-Redaktion für diese hervorragende, detailliert recherchierte Reportage!

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Im zweiten Teil hatte es eine Passage, die vielleicht einen Hinweis gibt:

Der Wendepunkt sei gekommen, nachdem sich Christian Catrina, Chef Sicherheits­politik des VBS, im April 2020 überraschend in die Früh­pensionierung verabschiedet hatte. Er hielt für Bundes­rätin Viola Amherd die Fäden in der Hand bei der Erneuerung der Luftraum­verteidigung. «Catrina sorgte für Transparenz und den Ausgleich zwischen der politischen Ebene, der Arma­suisse und den Anbietern», erzählt ein Vertreter der unterlegenen Hersteller. Anschliessend habe das niemand mehr getan.

Wenn jemand mit Erfahrung und Können eine Beschaffung von A-Z leitet (über Amtsperioden von BR und das Departementskarussell hinweg), dann sollte das schon gehen. Wieso der Herr Catrina da mittendrin gehen wollte/musste ist vielleicht die Frage?

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Ja, es gibt immer wieder integrative Führungspersönlichkeiten, auch in den EU-Verhandlungen und in Bereichen der Pandemiebekämpfung, aber letzten Endes scheinen sie nicht gegen die Logik des von Partikularinteressen dominierten Systems, bzw. die fehlende Rückendeckung von oben, anzukommen.

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Geschäftsführerin
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Wie kann man das ändern? Gute Frage.
Ich war 16 Jahre beim Bund, und das Beschaffungswesen war ein pain point. Zu Beginn konnten wir die Kriterien noch selber definieren und gewichten. In den letzten Jahren wurden jedoch vom BBL immer mehr Vorgaben gemacht: Der Preis wurde mit 40% gewichtet, die Struktur und Vollständigkeit der Offerte mit 10%. Für die Beschaffung von Bürostühlen mag das angemessen sein, nicht aber, wenn man komplexe Dienstleistungen einkaufen will. Die Qualität wurde also immer zweitrangiger. Und klar kann man die Ausschreibung so abfassen, dass nur die gewünschten Akteure zum Zug kommen. Die Akteure waren in unseren kleinen CH-Markt auch nicht blöd: sie haben sich abgesprochen, wer wofür offeriert.
Kurz und gut: das unternehmerische Denken bzw der GMV ist nicht wirklich gefragt. Ein Grund, weshalb viele mit etwas freierem Spirit gegangen sind.
Doch zur Frage: Reinhard Sprenger fordert in „Das anständige Unternehmen“, dass Angestellte für max. 4 Jahre angestellt werden. Damit keine Trägheit aufkommt, und die Mitarbeitenden nah am Markt bleiben. Es gibt beim Bund viele wirklich kompetente und engagierte Mitarbeitende, doch mit den Jahren geht viel Expertise verloren. Weil sich das technische und wirtschaftliche Umfeld rasant verändert. Es schwierig, eine Leistung einzukaufen und das Erhaltene zu beurteilen, wenn man nur wenig Ahnung davon hat. Zudem wird auch wenig getan, um am Puls der Bevölkerung zu sein (zB Tage der offenen Tür), oder sich mit Zukunftsthemen wie ‚Digitalisierung‘ zu befassen. Dass es anders geht, zeigen Ämter wie Meteoschweiz und swisstopo, welche deutlich mehr unternehmerischen Spielraum geniessen als andere.

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Da bin ich anderer Meinung. Wer für max. 4 Jahre angestellt ist, wird kaum je für ein grösseres Projekt, das scheitert, verantwortlich gemacht werden. Nicht die Erfahrung ist hinderlich für erfolgreiche Projekte. Eher sind es m.E. falsche Anreize. Und die kommen meistens von den karrierebewussten Menschen, welche im richtigen Tempo die Leiter hoch hopsen. Immer kurz bevor die Entscheide Konsequenzen zeigen würden.

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So pauschal möchte ich die Leistung unserer Landesregierung nicht verurteilen. Bei der Pandemiebekämpfung hat sie im grossen Ganzen angemessen und überzeugend gehandelt.

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Vielen Dank für diese ausgezeichnete Artikelserie. Sie fasst sehr schön zusammen, was beim Beobachten der ganzen Geschichte schon länger auffallen musste: Der falsche Flieger (ursprünglich waren Abfangjäger gefragt, keine Stealth-Bomber – wir müssen schliesslich während des WEF Davos verteidigen können…), nach intransparenten Methoden auf Platz 1 gehievt, von einer Liefernation, die dringendst ihre eigenen Kosten in den Griff bekommen muss, indem sie die F-35 allen anderen aufs Auge zu drücken versucht.
Das Skript zum Debakel hat Roman Schürmann schon 2009 im Rotpunktverlag publiziert (basierend auf einer Artikelserie in der WOZ): «Helvetische Jäger» schildert frühere Irrwege und Fehlentscheidungen und immer wieder die Versuche, den Piloten die Ferraris zu beschaffen. Auch wenn gemäss Anforderungsprofil manchmal Skodas bessser gewesen wären…
Zum Glück gibts jetzt die Volksinitiative, um diesen Irrlauf noch stoppen zu können!

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Danke Frau Imboden für die journalistische Meisterleistung! Hätte das alles auf dem Tisch gelegen, wäre die Abstimmung garantiert anders rausgekommen.

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Ach, da schwillt mir die Brust. Wie einzigartig ist mein Vaterinnenland. Die Regierenden, samt ihrem Hofstaat lieben die Märchen, in denen der Tölpel belohnt wird. Leben wir nicht im Schlaraffenland und Pinocchio ist eine italienische Erfindung.
Weil ich noch stimmen kann, schäme ich mich jetzt nicht, obwohl die Schweiz auf dem internationalen Parkett -auch die Banken nicht - ausser beim Schneesport - nicht mithalten kann. "Der letzte Schnee" von Reto Camenisch, einem echten Schweizer, ist wunderbar poetisch. Stolz ohne Brustschwellen macht mich die journalistische Leistung und die Republik, die diese veröffenlicht und honoriert.

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Super Beitrag, Danke Priscilla!

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Danke für diese wichtige und super gut dargestellte Recherche! Unfassbar!

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Ich fass es einfach nicht, was da offenbar gerade abläuft. Geht das so weiter, ist wohl die seinerzeitige Mirage-Beschaffung als laues Episödchen einzustufen.

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Ich erinnere mich noch gut an die Mirage-Affäre und das daraus resultierende Köpferollen. Frau Bundesrätin Amherd und ihre Generäle müssen sich warm anziehen, wenn sie die sich abzeichnende F-35-Affäre heil überstehen wollen.

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Ja, genau. Und war da nicht auch beim FA-18 etwas? Hab ich jetzt aber nicht mehr vor Augen. Aber die Mirage Geschichte war ja damals wirklich der Hammer.

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Das wird allen wirklich relevanten Personen so was von egal sein! Diese werden mit einer tollen Abgangsentschädigung in die Frührente geschickt.
Solange nicht eine Verbannung in einen russischen Gulag droht, werden sich diese Personen nicht ändern.

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Hinterfragende, da Verunsicherte
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· editiert

Zitat: Der Haken daran: Diese Verträge existieren noch gar nicht.
Gehe ich richtig in der Annahme, dass ein nicht unterschriebener Vertrag, kein Vertrag ist? Ein Rückzieher ist also durchaus möglich. Nach Offenlegung der Fakten ist die nachfolgende Debatte genügend mit Wissen untermauert, ich kann mir nicht vorstellen, dass der Deal durchkommen wird, schon gar nicht beim Stimmvolk. Zeitungen können diese Diskussion nicht ignorieren, besonders wenn die Fakten auf das politische Parkett kommen.
Ein neuer bester Bomber, der viele Maken hat, Motorprobleme bei 40% der Maschinen ist weder effizient, noch kann er als Abschreckung (verlängerter Arm der U.S.A.) dienen?!
Bin beeindruckt - auch über die Kompetenz der an der Diskussion beteiligten Leserinnen und Leser.

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· editiert

Vorsicht! Vielleicht gibt es gar keine Abstimmung mehr. Das ist ja das geniale Buebetrickli der bürgerlichen Mehrheit in Bundesrat und Parlament, dass 50,1% der StimmbürgerInnen die Katze im Sack schon gekauft haben! Vielleicht war gerade das die treibende Kraft für die Kreativität der Evaluatoren bei der Armasuisse und die Testpiloten bei der Flugwaffe ... Testfliegen mit Carte Blanche!

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Desillusionierter Stimmbürger?
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· editiert

Ihre Annahme trifft sehr wahrscheinlich zu. Im Original wird dieser 'Vertrag' wohl 'memorandum of understanding' heissen... Also eine reine Absichtserklärung... Unglaublich!

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Beobachter
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«Wir stützen uns bei der Evaluation nicht auf Berichte des US-Rechnungs­hofs oder Berichte anderer Länder, die wir nicht überprüfen können», erklärte Verteidigungs­ministerin Viola Amherd an der Medien­konferenz im Juni. 

Erinnert irgendwie fatal an Autismus.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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In vielen Ausschreibungen ist es sogar üblich, dass Kundenreferenzen vorgelegt werden müssen, und Dokumente dazu, wie sich das Produkt bislang in der Praxis auf dem Markt bewährte.
Aber unsere Regierung findet offensichtlich, dass das dann zu mühsam zu evaluieren sei?
Und das bei einem Milliardenprojekt? Echt jetzt?

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Ja, was heisst hier „nicht überprüfen können“? Was können sie überhaupt überprüfen? In diesen Berichten stand doch genau das, was überprüft werden konnte und überprüft wurde. Mir kommt das wie der Spruch vor, den wir als Schüler kannten: Paragraf 1: der Lehrer hat immer recht. Paragraf 2: sollte er einmal nicht recht haben, tritt Paragraf 1 in Kraft.

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Was mir an den Republik Artikeln wirklich gefällt ist, dass ich selten das Gefühl bekomme, es werde ohne Argumentation einfach nur behauptet. Dafür danke ich und das schätze ich, selbst falls ich inhaltlich mal nicht zustimmen sollte. Es bringt mich regelmässig zum Hinterfragen. Um dieses Gefühl so zu behalten schlage ich vor, das Sätze wie der folgende, unten gelesene, versucht werden zu vermeiden. Eine Aussage wie: "Über eine Lebens­dauer von 30 Jahren muss die Schweiz damit rechnen, Hunderte zusätzliche Millionen Schweizer Franken zu investieren, insgesamt also Milliarden." klingt nach unbegründeter Behauptung. Ist das schlicht ein Schreibfehler und es fehlt ein "pro Jahr" nach den "Hunderte zusätzliche Millionen"?

Liebe Grüsse und einen schönen Tag.

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Sprachliches Detail in diesem Zusammenhang: oft wird von „investieren“ anstatt von „ausgeben“ gesprochen bzw. geschrieben, auch wenn das Geld nicht wirklich investiert sondern nur ausgegeben wird, ohne dass so etwas wie ein return on investment erwartet werden kann.

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Das ist nicht ganz falsch wegen den Offset-Geschäften. Vom Kaufpreis wird ja ein grosser Prozentsatz wieder in heimische Industriefirmen zurückfliessen über die Herstellung von Komponenten, Ersatzteilen, Wartung, etc. Insofern investiert man über Umwege in CH-Industriefirmen aus dem Rüstungs-/Aviatik-Sektor plus natürlich alle baulichen Massnahmen an Flugplätzen, Kavernen etc. die ja auch wieder Umsatz in der CH generieren.

Aber wie hoch die Offset-Geschäfte hier waren bzw. welche Firmen beteiligt oder vorgesehen waren, weiss ich auch nicht.

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Sehr geehrter Herr F., danke für den Hinweis, da haben sie Recht. Gemeint sind natürlich hunderte zusätzliche Millionen pro Jahr. Wir korrigieren das. Freundliche Grüsse und schönen Tag!

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Elia Blülle
Journalist @Republik
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Das ist ein Zitat, und die Formulierung kann dem Sprecher zugeordnet werden. Ziate bilden wir so ab, wie sie gesagt wurden. Und seine Aussage ist klar: Hunderte Millionen ÜBER 30 Jahre, insgesamt also Milliarden. Seine Behauptung wird ja dann auch mit sehr vielen Begründungen erklärt.

Freundlicher Gruss

Elia Blülle

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Das mit dem Zitieren verstehe ich. Das Missverständniss bleibt dann halt. Weil, was Sie meinen ist "pro" Jahr. Wenn man von "über" spricht, ist normalerweise gemeint, dass das Geld über die Jahre verteilt wird und nicht multipliziert.

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(durch User zurückgezogen)
"Physiker"
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Ah, der erste Lichtblick! Wenn die Betriebskosten so hoch ausfallen, dürfte weniger geflogen werden!

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Dachte ich eben zuerst auch, aber seien wir ehrlich: es wird wohl zuerst quersubventioniert und dann bei uns mehr Geld geholt.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Und es dürfte, wie der Artikel ja auch antönt, dort gespart werden, wo dringend neue Konzepte gefragt wären, Stichwort Cyber-Security etc.

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Lektüretipp aus dem Bundesarchiv:
Tücken einer Flugzeugbeschaffung: der "Mirage-Skandal"
Aktuell seit über 50 Jahren: Die Debatte um die Landesverteidigung und Flugzeugbeschaffung
Zitat aus dem dort verlinkten PDF-Dokument:
Das militärpolitische Problem der Mirage-Beschaffung wurde zu einer Staats- und Vertrauenskrise, welche die Öffentlichkeit und die politischen Parteien intensiv beschäftigte. (...) Auf dem Spiel stand das Vertrauen der Bürger/innen in die staatlichen Institutionen. «Der Volkszorn ist deswegen entstanden, weil breite Schichten unseres Volkes das Gefühl haben, die Staatsordnung funktioniere nicht mehr, der Rechtsstaat sei bedroht, die Sicherungen des Bürgers gegenüber der Verwaltung seien in Frage gestellt», stellte etwa der freisinnige Nationalrat Peter Dürrenmatt fest. (Seite 3)
(Edit: Defekter Link und Tippfehler)

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Kann sich die Schweiz den vom Bundesrat ausgewählten Kampfjet leisten? Sicher kann sie das. Aber der Kauf ist nicht sinnvoll. Die Schweiz sollte ihre Armee einmotten und der Nato Geld überweisen, damit sie unser kleines Land schützt. Das wäre ein realistisches und effizientes Vorgehen.

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M.E. gibt es drei Erklärungen für die sonderbare Evaluation des neuen Kampfjets:

  1. Die Technik-affinen Militärs wollten "ums Verworgen" das tollste Spielzeug.

  2. Die USA waren lange unsere guten Freunde. Gerade unter der Generation, die heute im CH-Militär am Drücker ist, ist die Amerika-Philie evident, auch wenn sie da und dort bröckelt.

  3. Die USA haben Druckmittel eingesetzt, von denen wir, das Fussvolk, nichts weiss. Erinnern wir uns: sowohl bei den nachrichtenlosen Vermögen, als auch bei der Steuerhinterziehung, mussten wir "die Hosen runterlassen", - sehr gegen unseren Willen.

Punkt 1 und 2 fallen wohl weg. In den Entscheidungsgremien sitzen intelligente Leute, die sehr wohl objektiv urteilen können. Bleibt Punkt 3. Zu gerne wüsste etwas über den Hebel, den die Amis angesetzt haben, um zum Erfolg zu kommen. Ich fürchte nur, dass wir das nie erfahren werden.

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Ihre Beispiele unter Punkt 3 erinnern an grosse Peinlichkeiten, als Big Brother dem gewissenlosen Bürschtli auf die Finger kloppen musste. Ihre Formulierung «sehr gegen unseren Willen» kann ich da gar nicht mitunterschreiben – im Gegenteil! Einfach nur peinlich, dass das überhaupt nötig war!

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Lieber Herr D., ja, die „nachrichtenlosen Vermögen“, das Bankgeheimnis, usw. sind für mich typisch schweizerische unwürdige Schlaumeiereien, die einfach nicht anständig und nicht nachhaltig sind und daher irgendwann nicht mehr weitergehen. Einfach nur peinlich, wie Sie sagen. Auch die Verantwortungslosigkeit der internationalen Konzerne wird irgendwann nicht mehr weitergehen. Bis dahin können ‚unsere’ Banken und Konzerne ja noch profitieren, was das Zeug hergibt … Das hat aber mit ungehörigen Einflussnahmen auf das Kampfjet-Evaluationsverfahren, um die die Diskussion hier geht, nur indirekt zu tun.

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Interessante Überlegungen. Aber ich sehe es eher umgekehrt: Punkt 3 fällt wohl weg und die Welt ist voll von intelligenten oder scheinbar intelligenten Leuten, die ganz viel Mist bauen. Und tolle Spielzeuge haben in diesem Pfadiverein schon immer ihre Fans gefunden.

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Ich neige auch eher zu Punkt 3 von A. M.. Da sind ja, mindestens auf der einen Seite, Profis am Werk, die das gewerbsmässig machen; die wissen, wie sie die Spuren verwischen. Was die einen oder anderen Buebe mit dem einen oder anderen Buebezüüg anstellen, ist unwichtig; was zählt, ist nur der Profit.

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In ihrer Kommunikation nach Aussen scheint sich Frau Amherd sehr sicher zu sein. Worauf stützt sie sich dabei ab? Sie wäre nicht die erste Bundesrätin die von den Militärs angelogen wurde. Ich erinnere hier an Kaspar Villiger wie er an der Nase herumgeführt wurde und sich ebenfalls in der Öffentlichkeit blamierte. Solche Sachen wiederholen sich. Ich wäre nicht erstaunt wenn das hier auch der Fall wäre. Wäre schade für Frau Amherd.

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Als erstes danke ich der Republik für ihre dreiteilige Kampfjet Saga.
Ich habe viele Kommentare gelesen und bin auch für diese dankbar.

Ich unterschreibe die Initiative der GSoA!
So oder so! Ich bin prinzipiell gegen den Wirtschaftszweig Rüstungsindustrie!
Ich bin für den zwischenstaatlichen Dialog, für die Diplomatie und für Kompromisse!

Ich denke mir die Welt neu. Ich möchte das Säbelzahntiger Denkmuster der Kriegstreiber durchbrechen
https://poesie-der-augenblicke.ch/flugzeug/
https://poesie-der-augenblicke.ch/krug/
https://poesie-der-augenblicke.ch/Zivildienst/
https://poesie-der-augenblicke.ch/k…ne-kriege/

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Theologe & Religionspädagoge
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Ferrarimässige Artikelserie für Journalismusliebhaber:innen. Die Grafiken und die Diskussionsbeiträge wurden bereits gelobt. Hier noch ein Kränzchen für die genialen sich umgekehrt steigernden Titel: Getarnte Kosten wäre bei Deville oder Bu’‘i Hanspeter der Absturz durch Lachen.

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Beobachter
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"...Augen zu, Ohren zu – der Bundesrat schaut lieber nicht hin." Das scheint die neue Doktrin unserer bürgerlichen Regierung in Bern zu sein. In der Beschaffung der Militärflieger, in der Beziehung zur EU, bei der Altersvorsorge, bei der Raumplanung und in der Pandemie. Allerdings haben sie da hin geschaut. Also beobachtet und fertig. Mehr fast nicht. Das Einzige ist Steuern senken für Unternehmer und Milliardäre. Echt bürgerlich eben.

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Es ist gut, wenn die Arbeit der Behörde kritisch begleitet wird. Der Beitrag stellt bezgl. des getroffen Entscheides alles in Frage: Das Evaluationsverfahren, den Typenentscheid für den F-35A und die Basis, auf welcher dieser getroffen wurde, insbesondere die Kostenschätzung. Entsprechend schiessen hier die Kommentare der Ablehnung inhaltlich in alle Richtungen, keine Spur von Konsens im NEIN Lager, wenn ich so sagen darf, im Hinblick auf eine mögliche Abstimmung. Ich würde eine EU Alternative auch bevorzugen, es gibt dazu zwei Initiativen.
Zudem: Auch D zieht nun den F-35 als Ersatz ihres Tornados in Betracht, wieso nicht die Rafale der Atommacht Frankreich? Für den Moment scheint sich in Europa der F-35 als gemeinsame Plattform zu etablieren, zu welcher auch die CH mit ihrem Entscheid einen Beitrag leisten könnte. Von daher, wie paradox das klingen mag, leistet die CH damit einen Beitrag zur Einigung. Mit einem aktuellen europäischen Flieger hätte man die europäischen Anbieter eher gegeneinander ausgespielt.

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Herr Anonym, nennen Sie Ihre Namen! Weil, mein Tipp: Hier spricht die von den Amerikanern angestellte Agentur. Mit Namen W. Shandwick, bzw. ihr Schweizer Partner.

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Chefredaktion
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Würden Sie es bitte unterlassen, Herr R., wilde Theorien und Unterstellungen zu verbreiten? Vielen Dank und gutes Wochenende.

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Lieber Herr R.
Ich sehe es durchaus als Kompliment, wenn Sie diese Rolle bezgl. meines Kommentars vermuten. Leider nein, ich bin eine CH Familienperson, die sich mit dem Thema auch etwas befasst hat. Ausnahmsweise in diesem Thema anonym unterwegs.
Herzliche Grüsse

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Sie sprechen hier von "keinem Konsens":

Das Evaluationsverfahren, den Typenentscheid für den F-35A und die Basis, auf welcher dieser getroffen wurde, insbesondere die Kostenschätzung. Entsprechend schiessen hier die Kommentare der Ablehnung inhaltlich in alle Richtungen, keine Spur von Konsens im NEIN Lager, wenn ich so sagen darf, im Hinblick auf eine mögliche Abstimmung.

Aber spielt das eine Rolle? Das Nein-Lager wird halt eben alle die Punkt abdecken:

  1. Grundsätzliche Armeegegner

  2. Armeebefürworter mit Bedenken wegen des Typenentscheids

  3. Andere Leute, die Mauscheleien im Beschaffungswesen nicht akzeptieren.

  4. etc.

Für meinen Teil, ich fand die Vorgehensweise Finanzierungsabstimmung über ja/nein, konkreter Typenentscheid wird dem Bund überlassen grundsätzlich richtig. Da war aber meine Naivität noch gross bzw. ich traute nach dem Gripen-Debakel dem VBS (und insb. BR Amherd) zu, dass es diesmal technisch sauber abläuft. Mit jetzigem Kenntnisstand ist das natürlich alles für die Hasen und man muss den gesamten Beschaffungsprozess sofort abbrechen, eine Geschäftsprüfungskommission einsetzen und Köpfe rollen lassen.

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Da Sie die Frage stellten: Für mich wäre es wichtig zu verstehen, was mit „Nein“ gemeint ist, falls ich mich in einer möglichen Abstimmung entscheiden muss, wie ich abstimme. Wem oder was stimme ich zu, indem ich Nein sage?

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Eine wirklich gute Artikelserie. Ausserdem ein Riesenkompliment an Frau Imboden: Ich habe den Schreibstil als sehr angenehm und kurzweilig empfunden!
Zum Thema:
Die Schweiz ist sicherheitspolitisch auf ihre nachbarn angewiesen, gute Beziehungen zu diesen sind der weitaus bessere Schutz als ein paar Flugzeuge! Die USA haben sich seit den Lügen der Bush-Ära immer wieder als bestenfalls unzuverlässige Partner gezeigt. Sich technisch und auch politisch noch enger an die zu binden ist wahnsinn!
Und ja, ich habe den Teil mit "politische überlegungen sollen nur sekundär berücksichtigt werden" gelesen, aber das ist doch in einer globalen Gesellschaft pure idiotie, sowohl was zivil- als auch sicherheitspolitik angeht.

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Meine Bewunderung an Priscilla Imboden für diese umfangreiche und gründliche Recherche.
Falls es jemand interessiert - ich möchte kurz ausführen, dass abenteuerliche und völlig un-ergebnisoffene Evaluationen beim VBS keine neues Phänomen sind.
Ich habe damals die Evaluation des neuen Geländewagens verfolgt. Gegen den schlussendlichen Gewinner Mercedes wurden 3 Konkurrenten eingeladen, bei denen der Grund für ihr Scheitern schon klar schein:

  • der spanische Uro Vamtac war ein Ungetüm in Hummer-Grösse, der an jeder Alpstrasse hängengeblieben wäre. Für die Berge ungeeignet.

  • der Jeep Wrangler aus ägyptischer Produktion war sehr klein und konnte auch sehr wenig Last und Anhängelast aufnehmen.

  • der Volkswagen Amarok Pickup, militarisiert durch einen Tiroler Gewerbetrieb, der auf diese Art Billig-Militärfahrzeuge für klamme Balkan- und Nahostländer herstellt, hatte Nachteile bei der Geländegängigkeit.

  • Vorsichtshalber nicht eingeladen wurde der einzige technisch vergleichbare Konkurrent aus europäischer Produktion: der Landrover Defender, damals noch in Produktion.
    Doch Ueberraschung: Der Grund für die Wahl des Mercedes waren nicht die technischen Vorzüge, er war das "wirtschaftlichste Angebot". Allerdings war das nicht überprüfbar. Zudem: Bei der Botschaft stimmten nicht einmal die einfachsten Additionen: Die Summe von (Preis pro Fahrzeug + Zusatzausrüstung) x Stückzahl plus Kosten der Ersatzteile + Ausbildungsmaterial ergab bei weitem nicht die Summe des Geschäfts. Die Differenz konnte oder wollte im VBS niemand erklären.
    Aber das war dann auch egal. Das VBS hatte sich die bürgerliche Mehrheit in der Kommission gesichert, da brauchten die Zahlen nicht zu stimmen.

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Super Bericht, Danke!

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Bürger
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Sehr lesenswert! Irre was sich Militärkreise und Bürgerliche hier leisten...

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Selbst WENN dieser Flieger tadellos funktionieren würde: Für luftpolizeiliche Aufgaben ist er weitestgehend ungeeignet und selbst um Generationen älteren Flugzeugen (wie z.B. einer F16) in Abfangsituationen auf Sicht (und davon wäre in der Schweiz davon auszugehen) hoffnungslos unterlegen.
Ich dachte immer, uns wird die Notwendigkeit einer Kampfjet-Flotte mit „Luftpolizei“-Aufgaben verkauft, nicht für Fähigkeiten wie „unerkannt tief in Fremdgebiete einzudringen und Radarstationen zu zerstören“.

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Das wird dem Volk verkauft, ja - aber der Auftrag der Armee ist eben anders (und völlig neben der Realität).

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Sänger
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Na dann bin ich froh wenn die veraltete Rafale beschafft würde. Mithilfe von politischen Deals. Kommt gut - hat auch bei der Mirage super funktioniert.

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Apropos veraltet, die F-16 wird (in modernisierten Versionen) immer noch produziert - wir könnten also auch darauf setzen!

Wäre massiv günstiger und trotzdem ein Top-Gerät! Veraltet ist nämlich völlig wurscht, da wir sie ja eh nur gegen zivile Flugzeuge einsetzen würden.

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retired citizen
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Danke für diesen gründlich recherchierten Dreiteiler. Als Laie aber interessierter Staatsbürger muss man ins studieren kommen. Ich frage mich, sind unsere Regierung und Verwaltung, wirklich so weltfremd und realitätsfern? Wieso erstaunt mich das je länger je mehr nicht mehr?
Irgendwie sind Schweizer Verlässlichkeit, Qualität, GMV, Gemeinwohl und Augenmass auf der Strecke geblieben. Düsterer Aussichten!

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Warum wird Israel nirgends im Beitrag erwähnt? Israel hätte viel Erfahrungen !

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Nützt‘s nüt so schadt‘s nüt (!?)

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Ich bin nur noch konsterniert. Leider überraschen mich die Erkenntnisse der Recherche in keiner Weise. Was ist eigentlich los mit der Schweiz, bzw. mit den Personen, welche mit bestem Wissen und Gewissen für unser Land und nicht für die USA und Lockheed M. handeln sollten?
Es braucht schon eine unglaubliche Unverfrorenheit jegliche amerikanischen Erfahrungen und diejenigen der andern Länder betreffend Zuverlässigkeit/Einsatzfähigkeit und Kostenexplosion zu ignorieren.
Mann muss kein spezieller Militärstratege sein, sondern etwas Logik und Verstand einsetzen, sowie einen Blick auf die laufenden Konflikte werfen und man kann die Nutzlosigkeit dieses Flugzeuges für die Verteidigung der Schweiz erkennen.
Ich hoffe einfach, dass sich die bürgerliche Seite endlich dazu aufraffen kann ihre Bedenken klar und deutlich zu äussern. Macht sie dies nicht wird sie mit zur Totengräberin der Armee, da dann schlicht die Mittel für sinnvolle Verteidigungsausgaben fehlen werden.
Geheimhaltung in Ehren, aber wenn das Resultat der Evaluation dermassen krass von öffentlich zugänglichen Informationen abweicht, ist es Bürgerpflicht/Parlamentarierpflicht zu handeln und zwar jetzt.

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Senior Researcher
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Was die Schweiz mit einem Kampfjet anfangen soll, solange sie nicht in der Lage ist, Infektionen mit SARS-CoV-2 von Erkrankungen an COVID-19 zu unterscheiden, keine Ahnung hat, wie viele Menschen wegen COVID-19 ins Spital müssen, und einfach die idiotischen, chinesisch inspirierten und mittelalterlichen Massnahmen gegen Menschen, Kultur und Wirtschaft übernimmt, statt etwas gegen die Verbreitung des Virus via Aerosole zu tun, kann sie sicher auch nicht richtig einschätzen, was denn so ein F-35 kostet.

Zum Glück hat die Schweiz noch die «Republik», sonst wäre sie ein Bananenstaat.

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Der Text enthält sehr viele Zahlen. Könnte man den Text nicht mit ein paar aussagekräftigen Grafiken / Bildtafeln nachhaltig veranschaulichen?

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