Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!
Bei allem Respekt vor der sachlich und koncise dargestellten Sachlage durch Herrn Binswanger, halte ich dagegen. Es ist feige, und angesichts der übermässig hohen politischen Verantwortung der 7 Bundesratspersonen, unsachlich, ausschliesslich dort ein Fehlverhalten zu lokalisieren.
Wer denken kann, sehen, hören und lesen, weiss seit März/April dieses Jahres, wie er sich zu verhalten hat. Absolut strikte AHA-Regeln. Wenn schon Fehler angekreidet werden sollen, dann gegenüber dem rücksichtslosen, gleichgültigen und sorglosen grossen Teil unserer Mitmenschen im ganzen Land. Es ist die vermaledeite Haltung vieler, was nicht verboten ist, ist erlaubt. Es ist die Unvernunft, Rücksichtslosigkeit und Leichtgläubigkeit in allen Lebensbereichen. Man höre sich doch die dummen, unüberlegten Antworten an der Jasser, Jodler, Schwinger und reisenden Senioren, welche in der Rundschau der vergangenen Woche aangeprangert wurden. Das sind nur ausgewählte Beispiele des im ganzen Land zu beobachtenden Fehlverhaltens der Bevölkerung.
Seit Beginn der Pandemie weiss man, dass das Virus ansteckt, bevor der Träger Symptome spürt. Seit Beginn der Pandemie weiss man, dass es bestimmte Risiko-Patienten gibt.
Es sind wir alle, die in der Verantwortung stehen für die aktuelle 5 nach Zwölf Situation.
Wenn die Behörden eine Lehre ziehen müssen, dann die, dass Vertrauen in die Bevölkerung der Schweiz als Massnahme nichts taugt.
Aber wollen wir eine Gesundheitsdiktatur?
Zwischen "diesen Massnahmen taugen nichts" und "Gesundheitsdiktatur" liegt noch ein ganzes Spektrum. Meiner Meinung wurden die Massnahmen recht gut eingehalten. Man schaue sich zB den Beitrag vom SRF zu der Schwyzer Jodel Veranstaltung an. Alle Massnahmen eingehalten, trotzdem ein superspreader event.
Entscheidend ist vielleicht, was nach dem Jodeln und den Fussballspielen in den Beizen passiert..?
Dieses lineare, einfältige Politik-bashing zügelt die Verantwortung für ein achtsames Zusammenleben in unserer Gemeinschaft und damit für unser Land weg von der Eigenverantwortlichkeit - das Problem ist, dass wir uns galoppierend auf eine verblödende Zivilgeselschaft hinbewegen, die es verlernt hat, mit Krisen und Engpässen eigenverantwortlich umzugehen - fragen Sie nicht, was Ihr Land für Sie tun kann. Fragen Sie, was Sie für Ihr Land tun können (J.F. Kennedy).
Wie kann man bloss denken, man könne eine Pandemie mit Eigenverantwortung bekämpfen... Wenn schon braucht es so etwas wie Gemeinschaftsverantwortung. Aber das wurde uns in Jahrzenten Neoliberalismus abgewöhnt
Wirklich? Sollten wir Corona können?
Oder sollten wir uns nicht vielleicht besser in Demut üben? Und Respekt, Anstand, konstruktivem Dialog...
Ich möchte jedenfalls nicht in der Rolle der Entscheidungsträger sein. Sie können es nur falsch machen. Es gibt absolut nichts zu gewinnen. Corona ist brutale Naturgewalt. Danke allen, die täglich nach bestem Wissen und Gewissen handeln!
Ich möchte übrigens auch nicht vor der Tatsache eines erneuten Berufsverbots für Kulturschaffende im Kanton Bern stehen. Und trotzdem: Ich halte mich nicht damit auf, nach Schuldigen zu suchen, nicht in der Politik, nicht beim Partyvolk, nicht bei den Unsolidarischen oder Andersdenkenden.
Ich versuche kreativ und konstruktiv zu bleiben. Und demütig.
Da bin ich voll bei Ihnen, lieber M. S.. Die Definition von Demut lautet „ in der Einsicht in die Notwendigkeit und im Willen zum Hinnehmen der Gegebenheiten begründete Ergebenheit“ und nicht - wie vielerorts missverständlicherweise argumentiert wird - Unterwürfigkeit oder gar Fatalismus.
Das ist selbstredend in einer Epoche der gelebten Selbstverwirklichung bzw. der Machbarkeits-Illusion nicht gerade en vogue, was wiederum Naturereignisse wie Seuchen und Epidemien nicht kümmert. Oder wie es Andrew Cuomo, krisenerprobter Gouverneur von N.Y., lakonisch ausdrückte: „Wir mögen fertig sein wollen mit dem Virus, das Virus ist es offensichtlich mit uns noch nicht.“
Lieber Herr S., in vielem muss ich Ihnen Recht geben. Ja, Corona ist brutale Naturgewalt. Und ja, die Entscheidungsträger sind wirklich nicht zu beneiden. Schliesslich: Demut und Kreativität sind immer angebracht. Aber eine Pandemie kann nur durch einen massiven kollektiven Effort besiegt werden und ist deshalb eine Kernaufgabe der Politik. Es gibt Länder, die das besser gemacht haben, und solche, die das schlecht machen. Wir gehören jetzt zu letzteren. Das ist weder eine göttliche Fügung noch eine Notwendigkeit. Wir haben Fehler gemacht, wir müssen verstehen, wie es dazu kam, wir müssen sie künftig vermeiden, und wir müssen endlich umsichtig und konsequent handeln. Dann werden wir auch das Berufsverbot für Kulturschaffende wieder hinter uns lassen können. Andernfalls nicht.
Herzlich, DB
Das an dieser Stelle sehr deutlich geäusserte Unverständnis teile ich vollumfänglich. Ich kann die Trägheit schlicht nicht nachvollziehen - nicht von leider sehr vielen Mitmenschen, denen etwas temporäre Einschränkung abverlangt würde, und noch viel weniger von EntscheidungsträgerInnen, die sich qua ihres Amtes bewusst sein müssten, dass sie eine hohe Verantwortung haben. Jetzt nehmt diese doch bitteschön, gopferdammi nomau!, auch wahr! Hierfür seid ihr gewählt worden.
Nicht nur die Politiker und Beörden, auch wir Schweizerinnen haben versagt. Wir haben uns an die einfachen, schon längst bekannten Vorgaben (Abstand halten ...)nicht oder zuwenig gehalten. Haben wir Mühe zu verzichten, Angst vor "Wohlstandsverlust"? Halten wir ruhigere Zeiten ohne Kultur und Massensportveranstaltungen für eine ungewisse Zeitspanne nicht mehr aus?
Gute, wichtige Fragen, Frau M., aus meiner Sicht die wesentlichen. Auch wenn es verlockend sein mag, im Windschatten der Task-Force mit spitzem Finger auf Sündenböcke zu zeigen, frage ich mich doch zunehmend, was das bringt. Ausser natürlich persönliche Entlastung: schuld sind die andern. Man müsste halt....
Vielleicht ist es auch nicht unbedingt ein "Versagen", sondern einfach die Tatsache, dass ein (auch für die Wissenschaft) neues Virus sich so und so ausbreitet und wir es "gottzname" noch nicht kontrollieren können.
Ja, wir sollten alles Mögliche tun, um es unter Kontrolle zu bringen. JedeR für sich allein und alle gemeinsam für das "grosse Ganze". Uns gegenseitig zu beschuldigen und es "besser" machen zu wollen als andere bringt aber offensichtlich auch keine optimalen Lösungen hervor.
Viele Leute halten sich an die Regeln und Massnahmen, viele Verantwortliche sind seriös am Überlegen, was wir tun sollten/könnten/müssten, viele Wissenschaftler*innen sind eifrig am Forschen ... es braucht Geduld und Sachlichkeit von allen.
Ich vermisse ein bisschen die "unschuldige" Solidarität, die wir uns im letzten März noch geschworen haben. Ist sie einfach weggeblasen worden?
" Ob die Politik den «Slowdown» mit erster Priorität auf sich selbst anwendet?" Ja und warum? Dieses Land ist geplagt vom Schlendrian und Opportunismus der SVP und FDP
und von Bundesbern, es waren SVP -"Grössen", die verantwortlich sind für die Fehlentscheide zur Lagerhaltung von Masken und Ethanol, es sind die Wirtschaftskreise und ihre Parteien, die hier in der vollen Verantwortung stehen, sie haben auf eine Lockerung der Massnahmen gedrückt, jetzt haben wir den Salat!
Kollisionskurs: wir werden gerade Zeugen davon, wie die Politik den Föderalismus-Bus, in dem wir alle sitzen, mit voller Konsequenz ungebremst gegen die mit voller Wucht und Zerstörungskraft auf uns zurollende zweite Welle steuert. Genau gleich wie die internationale Gemeinschaft auf den Klimakollaps.
Bis jetzt ist Marin Bäumle der einzige Politiker in der Schweiz, der ein akzeptables Grundwissen über Epidemiologie aufweist. Dies ist ein Armutszeugnis für die Schweiz.
Einfachste Zusammenhänge werden nicht verstanden.
Anfang Juli hätte es ausgereicht, 10% der Infektionen zu verhindern, um die aktuelle Situation zu entschärfen.
Exponentielles Wachstum führt über kurz oder lang zur Überlastung des Gesundheitswesens.
Aktuell müssen ca. 50% der Infektionen verhindert werden, um die Überlastung zu verhindern.
Wenn stattdessen 60% der Infektionen verhindert werden, müssen die Massnahmen nur halb so lange in Kraft sein
Jede Woche warten verursacht zwei Wochen zusätzliche Massnahmen die 50% der Infektionen verhindern
Jede Woche warten verursacht eine Woche zusätzliche Massnahmen, die 60% der Infektionen verhindern
Daniel Binswanger bleibt auf seinem Kurs, der auch dem europäischen "mainstream" entspricht.
Ich dagegen bin es gewohnt, Wege abseits der grossen, lärmigen und stinkigen Autobahnen zu gehen, was manchmal in Sackgassen, Sumpfgebiete, Dickicht, oder Slums führt, aber auch spannende (Extrem-)Erlebnisse und überraschende Erkenntnisse ermöglicht.
So bin ich auf meinen gestrigen Streifzügen durchs Internet auf eine offenbar höchst umstrittene Figur gestossen: Herrn Prof. Dr. Sucharit Bhakdi:
https://www.youtube.com/watch?v=EmNF5mC0jEs
In dem Gespräch sagt der pensionierte Mikrobiologe, der sich hervorragend über Infektionen und die Reaktionen und Funktionsweisen von Immunsystemen auskennt, viele Dinge, die in meinem Kopf eines interessierten Laien ähnlich herangereift sind, aber bisher noch nicht mit dem Fundament seriöser Wissenschaftlichkeit untermauert waren!
Was mich jetzt ziemlich verstört, ist die Tatsache, dass abweichende Meinungen, wie sie Herr Bhakdi formuliert, aus der öffentlichen Diskussion rausgemobbt werden.
Ich machte selber die Probe aufs Exempel, indem ich obigen Beitrag von "Servus TV" in einem Kommentar auf Watson zur gestrigen Arena-Sendung verlinken wollte.
Bisher ist der Beitrag nicht freigeschaltet worden.
Also, ich denke, in unserer Gesellschaft gibt es eine -ziemlich normale- Spaltung, wie man mit diesen Coronaviren umgehen soll, und zwar sowohl kurzfristig, als auch langfristig.
Und diese Spaltung hat wiederum mit den einzelnen Menschen zu tun, mit ihrer körperlich-seelisch-geistigen Verfassung und mit ihrer beruflichen Integration ins Wirtschaftsleben.
Der deutsche Virologe, Herr Drosten, soll ja mit der Pharmaindustrie so eng verbunden sein, dass seine Lösungen (verständlicherweise) in Richtung einträglicher neuer Geschäfte für die Pharmaindustrie tendieren dürften...
Umgekehrt haben sich IdealistInnen wie ich jahrelang um eine gesunde, ganzheitliche Lebensqualität bemüht, sich in der Freizeit in einer Selbstversorger-Hobbylandwirtschaft abgerackert und in Bioläden teurere, ungespritzte Gemüse und Früchte, oder Milchprodukte und Fleisch aus artgerechter Freiland-Haltung gekauft, was uns -quasi als Dividende für unsere Investitionen in die Nachhaltigkeit- heute ein lockerndes Gefühl von Sicherheit gibt, dass wir unserem Immunsystem zutrauen, mit Coronaviren genauso fertig zu werden, wie mit Grippeviren und anderen Krankheitserregern.
Die Chancen dafür stehen ja wirklich nicht so schlecht!
Sherdan Shakiri wurde ca. zwei Wochen vor dem denkwürdigen Mach degen Deutschland positiv auf Corona getestet und war dann im Spiel der beste Spieler auf dem Platz.
Und solche Beispiele gibt es sehr viele, so dass wir uns wirklich etwas entspannen können!
Lasst Euch nicht zu sehr ängstigen! (Übertriebene) Angst ist bekanntlich ein schlechter Ratgeber. Möglichst normal weiter leben! Wer zu einer Risikogruppe gehört, sollte wohl tatsächlich aufpassen. Junge und Gesunde sollen feiern, oder auch etwas vorsichtig sein.
That's it!
Aber sehen wir's mal so: Das ganze Theater rund um die Corona-Viren ist ja auch eine Art "Übung für den Ernstfall", wenn WIRKLICH mal etwas ganz Schlimmes kommt, wie zum Beispiel Ebola, oder die bereits aus östlicher Billigfleisch-Massentierhaltung sich nähernde "Afrikanische Schweinepest"! Mit SOLCHEN Erregern wäre tatsächlich "fertig lustig"...:(
Herrn Prof. Dr. Sucharit Bhakdi weiss es also besser als die allermeisten anderen Fachleute? Dann sollten wir im folgen, klingt logisch. Danke für Ihre Information!
Obwohl ich persönlich mit DB betreffend Covid19 nicht einverstanden bin, verstehe ich den Frust dieses Mal aufgrund des eklatanten Versagen von Politik und Verwaltung. Trotz Lockdown und ruhigem Sommer ist es nicht gelungen sich genügend vorzubereiten. Es kommt das Gefühl auf, die Verantwortlichen hätten es verschlafen: überlastetes Tracing und Testing. Rickli erklärte in der Arena, dass es niemand verstanden hätte, wären bei tiefen Fallzahlen im Sommer Millionen investiert worden. Glaube ich nicht, die meisten Leute hätten wären einverstanden, sich auf einen heftigen Herbst/Winter einzustellen und Gefahr zu laufen Überkapazitäten aufzubauen, wenn es offen so kommuniziert würde. Hier kommen wir zum Kern des Problems: die Containment-Strategie mit ihren Pfeileren Testing, Tracing, Isolation kostet viel Geld, insbesondere weil man die wirtschaftlichen Verlierer dieser Massnahmen auch stützen sollte. Geld das vorhanden wäre (Schulden im Verhältnis zum BIP sind tief und erst noch in eigener Währung, dazu kommen Negativzinsen) aber man Aufgrund eines in Krisenzeiten gefährlichen Sparfetischs nicht bereit ist auszugeben. Was meiner Meinung nach vergessen geht in der Kommunikation der Taskforce und auch in teilweise Republik: nicht nur Massnahem zur Eindämmung zu fordern, sondern gleichzeitig auch Geld für die wirtschaftlich Betroffenen. Ich kenne Leute die stehen vor dem Ruin, ihr Lebenswerk ist gefährdet. Hilfen kommen aber keine oder nur (zu) spät. Das schafft eine extrem grosse Unruhe bei den Betroffenen und viele wenden sich zum ersten Mal zweifelhaften Quellen zu. Was ja psychologisch ja irgendwie auch verständlich ist - der Konkurs oder Arbeitsplatzverlust droht, was grossen Stress auslöst und plötzlich sagt da jemand: hey das ist alles übertrieben. In so einer Situation neigen viele Menschen dazu dies zu glauben.
BR Berset muss es doch gemütlich nehmen. Er kann in der Öffentlichkeit nur vertreten, was der Gesamtbundesrat entscheidet. Wer wollte im Frühling alles sehr schnell wieder erlauben? "Wir dürfen nicht in Hysterie verfallen" liess BR Maurer kürzlich verlauten. Wenn in einem Land bis weit in sogenannt linke Parteien hinein die wirtschaftlichen Interessen über alles gestellt werden, muss man sich nicht wundern. Wir haben nun genau die Situation, die sich das Schweizer Stimmvolk erwählt hat.
Ein wichtiger Grund, warum jetzt alles falsch läuft, ist auch eine gewisse Verblendung der SchweizerInnen. Wie hat man immer wieder den Föderalismus gelobt, auch dann als es völlig unsinnig war (und immer noch ist!). Wir haben doch das beste System der Welt. Da kann nichts schief gehen. Nicht zuletzt haben auch die Medien ihren Teil zum heutigen Zustand beigetragen. Sehr früh schon hat die Republik eine Liste erstellt mit allen Rechten, die uns vom Bundesrat genommen wurden. Nun soll also der selbe Bundesrat wieder alles in die Hand nehmen und den Föderalismus ausschalten?
Gestehen wir es uns endlich ein: Viele Behörden und Politiker haben versagt. Aber auch der Föderalismus hat nur in einzelnen Kantonen funktioniert.
Ich bin auch masslos enttäuscht.
Der Kanton Bern fährt jetzt die Kapazitäten für das Tracing hoch.
Wieso erst jetzt?! Die Leute hätten bereit sein sollen bevor es los geht.
Ist doch egal wenn sie die vor dem Ausbruch ein paar Wochen mangels Arbeit gelangweilt hätten.
Auch das Tracing Codes nicht ausgeliefert werden ist tragisch, wofür haben wir den das System?
Es würde ja nur helfen die Last zu verringern...
Die Hotline des Kt. Bern ist von Montag - Freitag von 1000 - 1630 offen.
Mega gut wenn ich am Wochenende keine Infos erhalte ob ich zur Arbeit darf oder nicht.
Vom Lock-down zum Lock-in
Die treibenden Kräfte der Containment-Strategie befinden sich in einem Lock-in. Ein Paradigma-Wechsel wäre ein Eingeständnis in das Scheitern der bisherigen Strategie.
Das konnte im SRF-Club ‘Corona - Ausser Kontrolle?’ vom 20.10. nicht deutlicher werden. Während Pascal Strupler und Daniel Koch noch mit gesundem Arzt- und Menschenverstand und einschlägigen Erfahrungen von früheren «Pandemien» Verhältnismässigkeit suchten, scheint sich nun das BAG mit Anne Lévy lückenlos in den Pharma->Swiss National Covid Taskforce->Medien->Druck-auf-Politik->Massnahmen Workflow einzubetten.
Die auch in Deutschland wahrgenommene Entkopplung von Fallzahlen und Hospitalisierungs-/Todesraten wird ignoriert und stattdessen das überholte Krankheitsbild der ersten Hotspots mit tragisch hohen, aber therapiebedingter Letalität gehegt und gepflegt.
Von sechs Teilnehmern im SRFClub versuchte einzig der Frontmediziner Antoine Chaix sich für einen Paradigma-Wechsel einzusetzen, chancenlos bei dieser Übermacht der Gegenseite.
Ja, die Hospitalisationen und Todesfälle steigen - im saisonalen Jahresvergleich (BFS) zeigen die Krankheiten des Atemsystems keinen auffälligen Verlauf. Wer auf dem ICU Monitoring der Schweiz -> National Trends genauer hinschaut, sieht wie die orange covid-Kurve zwar etwas in die Höhe geht, gleichzeitig geht aber die grüne Kurve mit den non-Covid Fällen nach unten. D.h. wieder einmal die klassische Umbuchung nun auch bei den Hospitalisationen, mehr testen bringt auch da mehr Fälle. Die Apokalypse-Prognosen-Grafik von Prof. Ackermann an der Medienkonferenz vom 23.10. wird genauso in die Geschichte der Fehlprognosen der SNC-TF eingehen, wie die bisherigen.
Es braucht jetzt ein Ruck durch die Schweiz. Das «Gstürm» um die Fallzahlen muss aufhören und einem der klinischen Variabilität von SARS-CoV-2 Infektionen entsprechenden Schutzkonzept für die Risikogruppen Platz machen. Prophylaxe, Gratis-Vorsorgeuntersuchungen anstatt erwiesenermassen unnütze Alibi-Massnahmen.
Zum Glück behält wenigstens noch der Kanton Zürich die Ruhe. Hier, wo mit dem Universitätsspital zentral in der Schweiz die schwersten Verläufe bei P. Steiger betreut werden, weiss man was Sache ist.
„Die auch in Deutschland wahrgenommene Entkopplung von Fallzahlen und Hospitalisierungs-/Todesraten“. Wer hat das denn beobachtet? Es war sicher niemand, der die Situation versteht; auch hier in der Republik kann man nachlesen, warum die Hospitalisierungen eine Zeitlang überraschend niedrig waren. Wir sind mittlerweile allerdings in der nächsten Phase (genau wie in Schweden, Frankreich, Spanien oder auch Florida): Die Hospitäler müssen jetzt an ihre Grenzen gehen.
Warum findet der wissenschaftliche Mainstream kein Gehör in dieser Krise? Warum wollen sich so viele auf YouTube und wo auch immer von wem auch immer lieber Alternative Meinungen erklären lassen? Warum sind so viele Menschen darauf erpicht, dass man die Krise mit verschiedenen Meinungen konfrontativ diskutieren muss?
OK. Die Reaktion im März war also komplett falsch? Schön, dann zeigen uns die kommenden Monate jetzt also, warum wir im März eine super Reaktion der meisten Verantwortlichen hatten. Und warum Lobbyisten und Verschwörungstheorien uns jetzt Kopf und Kragen kosten.
Lassen Sie uns in 2-3 Monaten einfach auf den Scherbenhaufen zurück schauen.
Entkopplung von Fallzahlen und Hospitalisierungs-/Todesraten
Nur, weil entsprechend mehr getestet wird - weil wir mehr finden, sinkt die berechnete Sterblichkeit. Das Virus ist immer noch gleich gefährlich wie früher. Da von "Entkopplung" zu reden ist nicht sinnvoll.
sieht wie die orange covid-Kurve zwar etwas in die Höhe geht, gleichzeitig geht aber die grüne Kurve mit den non-Covid Fällen nach unten.
Sorry, sind nicht Sie derjenige, der immer wieder mit der Berner Studie "Barriers to seeking emergency care" herumwedelt? Finden Sie es jetzt doch auf einmal cool, dass geplante Eingriffe verschoben werden, nur um Reserven für Covid und Notfälle bereitzustellen? Oder dass eben die Notfälle auf einmal nicht mehr versorgt werden können?
Wenn Spitäler auch nur etwas richtig gut können, dann ist das die Bettendisposition. Logisch senken sie sofort ihre geplanten Eingriffe und machen Platz auf den IPS. Ein "Umbuchen" ist dies nicht. Was ist daran so schwer zu verstehen?
Nachtrag: Es ist nicht so, dass Spitäler denken: "Hui, da testen wir mal ein paar und nehmen die zu uns auf die IPS, wenn sie Corona haben." Im Gegenteil, das kostet die richtig viel Geld, weil dann alle anderen "lohnenden" Eingriffe nicht gemacht werden können.
behält wenigstens noch der Kanton Zürich die Ruhe.
Kann man sich 2 Wochen länger leisten, wenn man soviel IPS-Kapazitäten hat, ja.
Ich stimme D. Binswangers Aussage mit Nuancen zu, wir können Corona (noch) nicht, wir haben‘s (noch) nicht richtig gelernt. Wir werden‘s zwangsläufig weiter lernen müssen, und das wohl noch eine ganze Weile lang, das sagen uns - sachlich, direkt, emphatisch, unaufgeregt - beispielgebend der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen (https://desktop.12app.ch/articles/27507054) oder auch der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo (https://youtu.be/0yZdz-pfkMM).
Was tue ich persönlich? Ich höre hin, tausche mich aus, halte mich an die AHA-Regel, mache wenn immer möglich Home-Office, bleibe wachsam. Immer mit der Absicht, (m)einen alltäglichen Beitrag zur Überwindung dieser unvertrauten Situation zu leisten; bemühe mich, mein Bestes in dieser Situation zu geben (noch nicht immer, aber immer öfters - ich lerne!): Mehr kann ich nicht, weniger darf ich nicht...
Ich bewundere all die filigranen Kommentare, die mikroskopisch zielsicher all die Verfehlungen von Politik und Behörden sezieren, begleitet von gutgemeinten Empfehlungen und Vorschlägen, wie man es in Zukunft besser machen kann. Diese sublime Auslegeordnung wird karikiert, wenn man sich vor Augen führt, was gestern im Shoppi Tivoli passiert ist: Geiz ist geil und debile Hirnlosigkeit entzieht sich allen gutgemeinten behördlichen Massnahmen, Herr Binswanger.
Die Republik und einer ihrer führenden Köpfe bleiben sich treu und ihr Abstand zum offensichtlichen Wechsel der Covid-Zahlen und den damit verbundenen Wechseln der Deutung verdient Achtung. Und Ermunterung. Auch Wahrnehmung von journalistischer, auch demokratischer Verantwortung.
Deutschland setzt die Schweiz auf die rote Liste auf Grund der Fallzahlen. Vermeintlich können wir streiten über alle Details, die zu diesem Entscheid führten, ihn kritisieren, ablehnen: er ist da. Wen trifft's letztlich: den Austausch von Menschen und Gütern. Menschen können hier bleiben, aber nicht Güter und Dienstleistungen, die für den internationalen Austausch produziert werden. Je mehr rote Flaggen den Austausch erschweren, desto empfindlicher trifft es den Gesamtaustausch: das hochverzahnte Wirtschaftsleben. Darum meine These: die unter 50-(60?)-jährigen werden die grossen Opfer von Covid sein, wahrscheinlich weniger in ihrer physischen Gesundheit, als in ihrem sozialen (wirtschaftlichen) Wohlergehen/Wohlstand.
Über der genannten, geschätzten, Altersgrenze trifft die jetzige Pandemie mehr die physische Gesundheit der Menschen, die jedoch durch AHA-Massnahmen individuell mehr beieinflussbar bleibt, während die Situation der Jüngeren von kollektiven Massnahmen abhängt.
Herr D.B. stellt fest: "Wir werden für das Politik¬versagen einen hohen Preis bezahlen, sowohl an Todes¬opfern, die vermeidbar gewesen wären, als auch an Wohlstands¬verlust, der nicht hätte sein müssen.
Wir haben dramatische Fehler gemacht, die Menschen¬leben und Wohlstand kosten werden, aber wir können die Situation in den Griff bekommen."
Ich wage zu behaupten, dass bei andauernder Pandemie nicht mehr von einem Politikversagen gesprochen werden kann, sondern von einem politischen Fehlentscheid des Neoliberalismus: Die Wirtschaftslobby schmetterte das damalig äusserst zarte Pflänzchen "Präventionsgesetz" massiv ab als "Präventionswahnsinn" (Kampf von 2008 bis 2013). Damit erschlug sie zwei der zentralsten medizinischen Prinzipien: Primum non nocere, resp. Vorbeugen ist besser als Heilen, mathematisch stehen sie zueineander im umgekehrt proprotionalen Verhältnis. Statt "Präventionswahnsinn", individuelle Verantwortung als Alleinrezept, nur ja keine allgemeinen, eben epidemischen, auf Volkskrankheiten ausgerichteten Massnahmen. Der "Gesundheitsmarkt" übernahm dankend den Entscheid, weil seine lukrativen Geschäfte eben auch vom Gesetz des umgekehrt proprotionalen Verhältnisses zwischen Krankheitsvorsorge und Krankheitsbehandlung profitieren. Jetzt wird die Ernte eingefahren. Machen wir den Fehlentscheid nicht rückgängig, so bekommt Herr Binswanger noch lange recht: "Wir werden ...einen hohen Preis bezahlen, sowohl an....., der nicht hätte sein müssen". Ich wage zu sagen: den die jüngeren Semester dem damaligen Sieg der Wirtschaftslobby zahlen werden.
Das Wort zur Stunde. Danke Daniel binswanger. Nur, vernehmen es auch die, an die es gerichtet ist? Wie oft hat man gehört man habe so viel dazu gelernt und sei für eine zweite Welle,gerüstet, und jetzt? Wie aus meinen bisherigen Beiträgen zu ersehen war, setzte ich immer auf die Eigenverantwortung und tue es immer noch, aber mittlerweile wird mir klar, dass es ohne klare, unmissverständliche Ansagen nicht geht. Es stimmt, wir und die für unser aller wohl Verantwortlichen können Corona nicht!
Der gerne gefeierte Sonderweg geht weiter. Schweizer Parlament erlaubte sich als einziges Parlament der Welt in der Zeit einer Pandemie, die ausserordentliche Lage für den Bundesrat zu sperren und seine eigene Regierung von der Führung des Landes fern zu halten. So muss der Bundesrat zeitraubend gemeinsam mit den Kantonen kutschieren. Die Hochrechnungen sprechen von 550 000 Kranken in drei Wochen, wenn keine einschneidenden Massnahmen ergriffen werden. In dieser Lage entschied Zürcher kantonale Regierung - auf Godot zu warten. Die Wirtschaft der Zürcher Goldküste will ja auf keinen Fall einen weiteren Lockdown. Dann verfügt sie gewiss über einen Zauberstab, mit dem der Handel und die Betriebe trotz einer halben Million Kranker weiter laufen werden. In der Zeit einer Pandemie können Sonderwege doppelt und dreifach teuer werden.
Wer hat nochmal die Mehrheit im Parlament?
Nicht nur Verschwörungsgläubige gehen wählen.
Ich fürchte dass die Pandemie die Gesellschaft sehr nachhaltig spalten wird. Na Mahlzeit!
Das Parlament rief einstimmig "Demokratie ist in Gefahr" und mindestens 70% Volksvertreter meinten damit die "Wirtschaft ist in Gefahr". So sperrten sie geflissentlich der Regierung den Weg, damit sie im Sinne der Wirtschaft brav bleibt. Den vielen Juristen, Ökonomen und ironischerweise auch Lobbyisten der Krankenkassen fehlte es an Weitsicht, dass sie sich in der Zeit einer Pandemie ein Eigengoal leisten und alles noch weiter verschlimmern.
Besonders ägerlich an der Situation ist, dass der von mitte-rechts bis rechtsaussen dominierte Bundesrat Somaruga und Berset am vernüftigen Handeln hindert. In der Öffentlichkeit ist aber aus dieser Ecke, abgesehen von nicht immer kohärenten Aussagen von BR Maurer (um es sanft auszudrücken) nichts zu hören. Auch die beiden rechtsaussen FDP-BR halten sich vornehm zurück, und die SP-Bundesräte müssen sich schelten lassen. Hier sollte man ein bisschen mehr differenzieren: "Der Bundesrat" ist nicht Alain Berset und allenfalls noch Simonetta Somaruga sondern auch die 5 Kolleginnen und Kollegen, aber das geht dann meistens bei der Kritik am "Bundesrat" vergessen.
Jedesmal, wenn ich in den Kommentaren das Wort Mainstream lese, wird mir übel.
Seit einiger Zeit finde ich übrigens die beste Seite mit allen wünschenswerten Zahlen und Grafiken auf SRF:
https://www.srf.ch/news/schweiz/cor…er-schweiz
Ja, die Seite ist schon recht gut, aber mir fehlen die Zahlen vom Contact Tracing. Also wie viele wurden wann benachrichtigt und wo finden die Infektionen statt. Singapur hat seit langem bessere Daten und derzeit nur 91 Fälle.
Beim gestrigen Point de Presse wurde die Grösse des Problems anhand von tausenden nötigen Telefonanrufen kurz geschildert. Leider gibt es z.B. vom Ansteckungsort nicht viele Infos. Zürich macht dies öffentlich, ca. Mitte der Seite, aber nur 1/5 (!!!) konnte überhaupt angeben, wo diese Ansteckung vermutlich erfolgt sei. Die Übersicht fehlt völlig.
Mit den bisher verordneten Massnahmen haben wir weder die erste Welle gemeistert, noch werden wir die zweite Welle damit meistern. Und ganz sicher haben die Behörden nicht zu wenig unternommen, im Gegenteil. Wir müssen der Tatsache endlich ist Auge sehen, dass wir das Virus nicht einfach besiegen oder ausrotten können. Der Lockdown kam erst, als die erste Welle bereits vorbei war, und er hat gegen das Virus absolut nichts gebracht, sondern einfach nur einen riesigen Schaden bewirkt und unendliches Leid über Millionen von Menschen gebracht, welche es schon davor nicht leicht hatten. Wenn jemand etwas richtig gemacht hat, dann war es der viel kritisierte schwedische Gesundheitsminister, welcher von Anfang an gesagt hatte, dass eine möglichst rasche Durchseuchung der Bevölkerung wahrscheinlich die Erfolg-versprechendste Massnahme gegen das Virus sei. Er wird mit grosser Wahrscheinlichkeit Recht behalten.
In der Schweiz sterben jährlich ca. 67‘000 Menschen. Ca. 2‘000 Menschen sind dieses Jahr an oder mit Covid-19 gestorben, das sind weniger als 3% und weniger als in der stärkeren Grippe-Jahren. Die Schweizer Spitäler verfügen über ca. 38‘000 Krankenbetten, 1280 Menschen sind zur Zeit mit Covid-19-Patienten belegt, also 3,37%. Von den 1600 Intensivbetten, welche innerhalb weniger Tage um einen Viertel aufgestockt werden könnten, sind ca. 8% mit Covid-Patienten belegt, aufgrund welcher Vorerkrankungen sagt uns niemand. Warum dürfen die COVID-Patienten ein Mehrfaches der übrigen hospitalisierten Menschen kosten. Diese Frage hatte Samih Sawiris schon im Frühling gestellt, und meiner Ansicht nach zu Recht.
Schweden hat nicht funktioniert, bis heute ist dort der Anteil an "Corona Toten" höher als in der Schweiz. Und die "kontrollierte" Durchsuchung ist ein Illusion, sowohl was die Kontrolle als auch was die Wirksamkeit angeht. Wie lange die Immunität nach einer Infektion anhält, ist nach wie vor unklar. Würden Sie denn sich oder Ihre Kinder infizieren lassen? Ich sicher nicht, weil es niemanden gibt, der vorhersehen kann, wer nach einer Infektion nicht schwer erkranken wird.
Das Jahr noch nicht zu Ende, die Schweizer sind gegenüber Schweden schwer am Aufholen, und Belgien hatte, trotz Massnahmen, fast doppelt so viele Tote wie Schweden.
Eine Durchseuchung braucht weder Massnahmen noch Kontrolle, sie passiert ganz von selbst. Unsere Fachleute im Gesundheitswesen hätten ihren Job im Griff, sie könnten mit solchen Krankheiten umgehen, wenn sie nicht durch das politische Hickhack daran gehindert würden.
Wenn Sie glauben, dass Sie verhindern können, dass Sie sich je infizieren lassen, dann müssen Sie sich zu Hause alleine einschliessen.
Es muss niemand Angst haben vor einer Ansteckung, wenn er gesund ist, denn über 90% der an oder mit Covid-19 Verstorbenen hatten Vorerkrankungen und waren im Durchschnitt über 80 Jahre alt.
Wir können das alles als "Hauptprobe" sehen, aber die Premiere möchte ich bei so ungenügender Vorbereitung nicht miterleben. Wenn wir als "Erstweltnationen" nicht einmal mit einem Virus fertig werden, das eine geschätzte IFR von 0.25% (optimistisch, Stanford) bis 1% aufweist, ohne dass unser Gesundheitssystem kollabiert, dann wage ich mir nicht auszumalen, was bei höheren Zahlen geschehen würde. Es braucht nur ein Labor, das einmal nicht ganz aufpasst, oder einen gebildeten Terroristen, der sich das selbst bastelt.
Es bleibt zu hoffen, dass mehr geübt wird.
Üben sollten wir alle, gegen exponentielles Wachstum hat kein Gesundheitssystem eine Chance.
OK, Herr Binswanger, wir machen zur Zeit Fehler. Klar. Aber Sie auch. Immerwieder greiffen Sie in die journalistische Verdrehungsdramatik. Hier ihr Beispiel: Australien und Singapur! Beide liegen auf der südlichen Hemisphäre. Beide hatten schwierige "Wintermonate" und jetzt die sommerliche Entspannung.
Auch die Intensivstationbette. Ja es wird eng. Aber nicht mal die Hälfte der Betten werden mit COVID Patienten belegt sein, es gibt ja auch noch andere medizische Probleme. Einige hat man im Frühjahr auf den Herbst verschoben. Das war eben auch ganz falsch.
Singapur liegt fast am Äquator, insofern gibt es weder Sommer noch Winter. Australien und Neuseeland sind meiner Meinung nach nur begrenzt beispielhaft, weil es Inseln sind. Trotzdem gibt es Unterschiede auch in Europa, z. B. Dänemark. Mir geht es wie Herrn Binswanger: Es war seit langem vorhersehbar und seit einigen Monaten sichtbar, dass die 2. Welle kommt. Genau zu der Zeit, als das eigentlich klar erkennbar war, gab der Bund seine Führung ab (nicht ohne zuvor noch schnell Grossveranstaltungen ab Oktober wieder zu erlauben!). Statt klarer wenig einschneidender Massnahmen, wie Maskenpflicht in Innenräumen, ein kantonaler Flickenteppich und Hoffnung auf ein Wunder. Das macht vielleicht Herr Trump aber anders als Poltikversagen kann man das hier wie dort nicht nennen! Und schon kriechen wieder die zynischen Befürworter der "Herdenimmunität" aus ihren Löchern.
Aber nicht mal die Hälfte der Betten werden mit COVID Patienten belegt sein, es gibt ja auch noch andere medizische Probleme
Ja verdammt! Aber man kann sich das nicht leisten, weil man dann eben alles wieder hinausschieben muss, und eine Reserve für Notfälle zentral ist. Die TF bringt es hier auf den Punkt.
Stimmt alles, was Sie sagen Herr Binswanger. Hinzu kommt noch, dass die vorgeschlagenen neuen Massnahmen zuerst durch die "Vernehmlassung" müssen.... bevor sie bewilligt werden können. Kantone und Wirtschaftslobys machten im Frühling zur Zeit des "Notstandes" deutlich Druck, den Kantonen rasche Entscheidungsmacht zurück zu geben. Demokratie werde abgeschafft.
Als alte Frau war ich bei meinen Unternehmungen ausser Haus ständig "alleine", die vorgeschlagenen Sicherheitsmassnahmen ernst zu nehmen. Höchstens grosszügig bemitleidet. Welche Behörden sollen denn besser und solidarischer rasche Massnahmen entscheiden. Zwar gibt es andauernd Konferenzen der Gesundheitsminister, am Beispiel vom Kanton Zürich und vom Kanton Bern sieht man jedoch, was da raus kommt. Solidarisch kann man das nicht nennen. Ich finde es langsam peinlich, dass niemand auf den Punkt kommt, doch mal nach zu sehen, ob man vielleicht eines Tages dann mal überlegen möchte, wie wir unser föderales System auch noch 2020 während einer Pandemie funktionsfähig halten wollen. Vor allem bereit dazu sind.
Solidarität fängt von unten an. Haben die Gesundheitsminister schon mal Erhöhungen der Gehälter des medizinischen Personals beschlossen. Nicht nur im Zuger Kantonsspital fehlt es an pflegenden Händen. Der Lieferservice von Coop und Migros klappt online null, komma, nichts. Wie lockdown geht wissen wir doch, einfach jeder für sich loslegen damit. Ausserdem wird es ohnehin immer mehr Arbeitslose geben. Ist man auf den neuen Notstand vieler junger und alter Arbeitnehmer hinreichend vorbereitet. Anstatt diese nervenden Kompetenzfragen tagelang durch zu diskutieren.
Man hört in den Medien, die Bürger in Italien würden willig folgen (auch wenn die Nachtruhe um 22 Uhr beginnt, Bars geschlossen sind). Sogar in Deutschland, wo ähnliche föderale Regelungsvorränge bestehen, einigte man sich lautlos über Nacht zugunsten niedrigerer Fallzahlen.
Einfach loslegen mit den Massnahmen, die alle kennen, vertrauen wir auf unsere Stärke.
Dem Daniel Binswanger vielen Dank für seine Beharrlichkeit im letzten halben Jahr.
Es ist Zeit, sich das ausgezeichnete Lehrvideo über "Exponentielles Wachstum und Epidemien" wieder mal anzuschauen. Vor allem der letzte Teil, in dem aufgezeigt wird, was zu einer Verminderung der Wachstumsrate führt, ist essentiell und perfekt zusammengefasst mit "If no one is worried, that is when we should be worried".
Sehr sehenswert, wenn man der schnellen englischen Sprache folgen kann. Er sagt auch, dass länger andauerndes exponentielles Wachstum in der Realität nicht vorkommt, es wird logistisches Wachstum daraus, und untermauert die oft unzulässigen Extrapolationen (wie heute bei Tamedia!) anschaulich mit einem Comic: https://xkcd.com/605/
Lieber Herr S., natürlich kann exponentielles Wachstum in der Realität nicht ewig dauern, die Sättigung wird durch natürliche Grenzen verursacht. Bei der Pandemie ist das dann, wenn der Virus sich in der Bevölkerung schon sehr weit verbreitet hat, was bei uns auch mit Dunkelziffer aber noch nicht der Fall ist (100'000 Fälle zu 8,5 Mio. Einwohner).
Die zwei wichtigen Zahlen im Video, die auf das exponentielle Wachstum einwirken können, sind E (durchschnittliche Anzahl Menschen, die eine infizierte Person täglich trifft) und p (Wahrscheinlichkeit einer Übertragung des Virus). Die Hygiene-Massnahmen, Masken, die Abstandsregel und die Impfung zielen auf das p, die Beschränkung der Personen bei Anlässen, Restaurants, etc. und der Lockdown auf das E.
Es sind und bleiben die einzigen Stellschrauben, um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen.
Eigentlich ist doch die grosse Hoffnung hinter dem Befolgen der Massnahmen, dass sich dadurch der Gefahr einer Ansteckung mit dem 'bösen' Virus entgehen lässt – mit der (illusorischen) Hoffnung, die Maske schütze vor ihm. Oft wirkt da eine Angst, eine Ansteckung sei schon ein Todesurteil. Vergessen geht dabei, dass das eigentliche Problem in der eigenen Unfähigkeit zur Auseinandersetzung mit Tod und Leben liegt. Dieses Problem wird nicht gelöst durch Projektion auf einen 'Erreger', denn wenn dieser vorbei ist, wird dasselbe Spiel mit dem nächsten weitergehen (das haben wir ja schon gehabt – und es wird wieder kommen, wenn wir jede/r für sich der Sache nicht auf den Grund gehen). Warum so viel üblicher Selbstbetrug? Ist Gesundheit die Abwesenheit von 'Erregern' oder die (allenfalls erlernbare) Fähigkeit, damit fertig zu werden? Offenbar brauchen manche sowas wie Pandemien (aber Pandemien von was denn?), um sich den Fragen überhaupt zu widmen. Sonst käme man ja offenbar gar nicht darauf … während das Auf und Ab der Zahlen letztlich sekundär ist.
Lieber Alec, es ist durchaus interessant, deinen Gedankengängen zu folgen, ganz im Focus dabei den von dir zentral platzierten Begriff «Projektion». Ich erlaub mir zu hinterfragen, wo die Projektion denn wirklich beginnt, in deinen Zeilen.
Ich nehm mal mich als Bespiel und erlaub mir, deine Gedankengänge wie folgt zu ergänzen: Als vor etwas mehr als zwei Wochen die «Zahlen» in der Schweiz zu explodieren begannen, von Behördenseite aber noch keinerlei Einschränkungen verlautbart wurden, hatte ich für mich bereits beschlossen, nicht nach Zürich zu reisen (was ich sonst regelmässig zu tun pflege – zur Chorprobe).
Nicht etwa, weil ich Angst vor einer Covid19-Ansteckung gehabt hätte (z. B. bei An- oder Rückreise von je knapp 4 Std. öV oder während der Probe), sondern ganz einfach als klitzekleines Teil eines grossen Ganzen, das entweder in Bewegung ist oder eben – weil die Gründe vielleicht doch nicht so dringend sind – zu Hause bleibt. Mir schienen damals schon die Gründe, alles ein bisschen runterzufahren, klar zu überwiegen – also eine Art kategorischer Imperativ, aber keine Angst. Das dürfte sich auch nicht ändern, wenn ich dies in Befolgung von möglicherweise erlassenen Anordnungen machen werde. Indem ich vermehrt zur Ruhe komme, kann ich mich auch solchen Gedankengängen wie den von dir angeführten widmen.
Herzlicher Gruss vom südlichsten Zipfel unserer schönen Schweiz, Lothar
Die Beschuldigung der Politik ,versagt zu haben, finde ich sehr übertrieben. Klar, der Föderalismus zeigt seine Grenzen, kantonale Ziele werden über nationale gesetzt. Wirtschaftsinteressen vor Zusammenhalt.
Doch das ist nichts Neues. Die Steuersätze lassen grüssen...
Meines Erachtens berücksichtigt die Verunglimpfung der Politik viel zu wenig, dass die Menschen die Einschränkungen mittragen müssen, ja ,es faktisch offenbar erleben müssen, dass Einschränkungen notwendig sind, um diese auch selbstverständlich einzuhalten. Andernfalls wird die Demokratie von erschreckenden Mengen als "in Gefahr " beurteilt. Leider ist das System nur so stark, wie die "schwächsten" Glieder.
Also suchen wir keine sog. Schuldigen, sondern halten wir uns "selbstverantwortlich" an die Distanz- & Hygieneregeln und bleiben möglichst Zuhause.
Liebe Frau S., ich kann Ihre Argumentation nicht nachvollziehen. Sicher, die Bevölkerung muss die Massnahmen mittragen. Aber dazu müssen erst einmal Massnahmen verordnet werden. Bei den Masken im ÖV hat das sehr gut funktioniert. Warum sollen wir in anderen Bereichen da bereits eine Grenze erreicht haben? Warum wurde diese Grenze bisher gar nie ausgetestet? Das sind, Stand heute, reine Schutzbehauptungen der Politik. Zweitens: Im Strassenverkehr haben wir Regeln. Niemand sagt, wir müssen auf Eigenverantwortung setzen. In der Drogenpolitik haben wir Regeln. Niemand sagt, man kann die Menschen nicht mitnehmen. Wenn es unumgänglich ist, muss die Politik auch unpopuläre Massnahmen durchsetzen. Sicherlich, man kann nicht alles machen. Aber was man machen kann, muss man versuchen. Deshalb, und aus keinem anderen Grund, haben wir ein Politiksystem. Drittens: Andere Demokratien haben auch ihre liebe Mühe mit der Pandemie. Aber sie handeln. Die Umsetzung stösst auf Widerstand, klappt nicht perfekt. Aber sie nützt. Warum soll das in der Schweiz nicht möglich sein? Herzlich, DB
In der Drogenpolitik haben wir Regeln.
Bis in diesem Regelfindungsprozess die Balance zwischen Prävention und Repression so austariert war, dass nicht mehr ganz so viel Verelendung, Krankheit und Tod zu beklagen waren, dauerte es, wie Sie wohl wissen, Jahre. Ganz abgeschlossen ist der Prozess heute noch nicht, und er hat in der Vergangenheit unzählige Opfer gefordert. So viel Zeit lässt uns Corona nicht. Aber so zu tun, wie wenn sich 8 Mio Menschen gleich einfach bewegen, zu Selbstbeschränkung motivieren und überzeugen liessen wie Pixel am Computer, halte ich für unrealistisch. Zwang ohne Einsicht hält nicht durch. Das ist es, was mich persönlich an Ihrer wöchentlichen Kolumne zunehmend stört, so dass ich sie nur noch ihrer sprachlichen Eleganz wegen lese. Schärfe und Klarheit von Gedanken kann man auch dann bewundern, wenn man mit ihrem Inhalt nicht übereinstimmt.
Zurück zur Corona-Politik: Sie werden nicht müde, zu beklagen, dass die Politik den Empfehlungen der Task-Force nicht umgehend folge und diagnostizieren wiederholt politisches Versagen. Die Position der Taskforce hat in Ihren Kolumnen breiten Raum, die Perspektive jener, die die Entscheide schlussendlich umsetzen und der Bevölkerung gegenüber vertreten müssen, scheint Sie hingegen nicht zu interessieren. Das ist Ihr gutes Recht, aber zur ganzen Wirklichkeit fehlt mir als Leserin hier einfach die Hälfte. Ich bin keine begeisterte und schon gar keine blinde Behördengläubige, aber nur gerade zu Wort kommen lassen müsste man mMn alle Beteiligten. Hier haben Sie im SRF-Club vom 7.7. dieses Jahres ein für mich erschreckendes Exempel an Einseitigkeit vorgeführt: wiederholt sind Sie sowohl Engelberger wie Jamnicki aggressiv ins Wort gefallen mit Unterstellungen, die Sie teilweise wieder zurücknehmen mussten, und auch Alexander Bücheli bekam sein Fett weg, als er leise Kritik an der ständigen öffentlichen Infragestellung bundesrätlichen Handelns durch einzelne Mitglieder der Taskforce äussern wollte und das als zusätzlich verunsichernd bezeichnete. 'Jetzt kommen wir aber nach Absurdistan' war das 'Argument', mit dem Sie ihm über den Mund fuhren. Ausreden liessen Sie auch ihn nicht. Ihre Message war klar.
Corona macht uns allen zu schaffen und es ist sicher immer wieder schwierig, eine angemessene Distanz zu allen Akteuren zu finden. Hier hat eine Kommentatorin weiter oben eine aus meiner Sicht enorm wichtige Frage gestellt: wo bleibt die Solidarität? Ich denke, auch Behördenmitglieder würden sich in ihrem Tun sicherer fühlen, wenn sie weniger Angst haben müssten, beim kleinsten Fehler abgeschossen zu werden. Dass die einen alles nur richtig machen und die anderen alles nur falsch, das kann einfach nicht sein.
Die Covid-19 ist nicht dazu da, die Selbstverantwortung auch die der Kantone zu prüfen. Wir wissen, da sie so nicht funktioniert. Die Walliser haben es zwar begriffen, das Notwendige zu organisieren, weil sonst deren Freiheit ziemlich schnell weg ist. Wir haben aber zu wenig Zeit, bis auch die Zürcher Regierung etwas unternimmt. Die Verantwortung der Teilung zwischen Bund und Kanton muss endlich verbessern.
Selbstverantwortung für mich, ich trage jetzt die Maske bevor ich die Wohnung verlasse. Ich bleibe sie auch weiter, ausser beim notwendigen Spaziergang. Ich schaue, dass ich möglichst niemanden treffe.
Und die 26 „Mödeli“ überfordert mich völlig.
Kann mir bitte die Redaktion oder ein versierter Leser folgende Frage beantworten: wir haben eine deutlich höhere Anzahl täglich Infizierter als im März aber im Verhältnis eine noch deutlicher geringer Hospitalisierten-Zahl. Das Gesundheitssystem würde also noch deutlich mehr Infizierte bewältigen können. Deshalb können wir durchaus abwarten und schauen, was die aktuellen Verschärfungen bringen. Warum also die Eile? Danke
Liebe(r) Anonym 3, drei Gründe. Erstens die Verzögerung: Hospitalisationen steigen erst mit einer mehrwöchigen Verspätung. Sie kommen also erst jetzt richtig in Fahrt. Zweitens, ja die Hospitalisierten-Zahl hat sich verringert, deutlich verringert hat sich aber vor allem die Sterblichkeit. Das heisst, wir fahren besser, weil wir besser wissen, wie wir die Leute behandeln müssen. Dazu müssen wir sie aber behandeln können, das heisst Spitalkapazitäten haben. Drittens, das perfide an Corona war schon immer, dass die Sterb lichkeit zwar nicht extrem hoch, die Übertragbarkeit aber massiv ist. Wenn sich der heutige Trend fortsetzt, werden wir so viele Infizierte haben, dass unsere Spitäler auch dann vollkommen überschwemmt würden, wenn die Hospitalisierungsrate sehr stark gesunken wäre. Herzlich, DB
Dazu kommt, dass man im Frühling nur die Risikogruppen testete, was zu einer (mutmasslich) hohen Dunkelziffer bei den Fallzahlen führte. Darum könnte es gut sein, dass wir momentan eine ähnliche Grössenordnung von Infizierten haben wie beim Peak der ersten Welle (mit dem Unterschied, dass die Zahlen momentan noch stark steigen). Im Vergleich zum Frühling testen wir aber mehr, darum erscheinen viel mehr Infizierte in den Fallzahlen. Bei den Hospitalisierten gibt es hingegen keine Dunkelziffer. Dies könnte der vierte Grund sein, warum das Verhältnis zwischen Fallzahlen und Hospitalisierten momentan anders ist als im Frühling.
Wir leben in einem System, das nicht mehr allen Erfordernissen der Zeit genügt. Es kommen Menschen in Schlüsselpositionen, die dafür schlicht nicht geeignet sind und vorwiegend Eigeninteressen verfolgen. Menschen unter Druck, ob Erfolgs-oder Überlebensdruck, sind nur eingeschränkt fähig zu Eigen- und Gemeinschaftsverantwortung. Und statt Kooperation und gegenseitiges Vertrauen werden durch die gängigen Medien Misstrauen und Ängste bewirtschaftet. Und Regeln befolgen aus Einsicht scheint eine hohe Kunst, die nur durch klügste Kommunikation gefördert werden kann.
Das Virus deckt alle Schwachstellen auf. Nach x Wellen von Covid und wasweissich werden viele von uns klüger sein und das System hoffentlich entsprechend justieren.
Hat sich schon jemand damit befasst, weshalb der R-Wert in der 3. Septemberwoche von 0.9 auf 1.8 gestiegen ist und damit mutmasslich diese 2. Welle ausgelöst wurde? War da was?
Ein Flügelschlag eines Schmetterlings, vielleicht!
Und Messungenauigkeit. Und das verhängnisvolle Zusammenspiel verschiedener dynamischer Prozesse. Und wochenlanges Spiel mit dem Feuer.
...
Ich werfe hier jetzt einfach mal folgenden Artikel in die Runde und bin gespannt auf die Reaktionen: https://articles.mercola.com/sites/…anity.aspx
Den Artikel habe ich auch an covid19@republik.ch geschickt mit der Bitte, diesen mal ohne Vorurteile zu lesen. Vieles im Artikel klingt nach Verschwörungstheorie, wenn man sich aber in Ruhe mal die Quellen gibt, wird man hellhörig. So ging es zumindest mir.
Wie sehen Sie das? Und mit Sie sind diejenigen gemeint, welche den ganzen Artikel gelesen und sich auch den Quellen gewidmet haben. Alle anderen dürfen natürlich auch kommentieren.
Edit: Auf meinem Handy kann ich den Artikel nicht ohne Registrierung ansehen. Bei Firefox auf dem PC geht das aber ohne Probleme. Ärgerlich.
Ein kurzer Blick auf https://en.m.wikipedia.org/wiki/Joseph_Mercola verschafft mir den Eindruck, dass ich mir die Zeit für Ihren Artikel sparen kann!
Anonym 5, ich bin mir der Plattform, auf der der verlinkte Artikel veröffentlicht wurde durchaus bewusst. Wie im initialen Kommentar schon gesagt ist es ein Teil der Quellenangaben, welche mich hellhörig machten.
Und noch etwas zum Nachdenken: Sie lesen einen Wikipedia-Artikel zu einer Person und gehen automatisch davon aus, dass dieser objektiv und ohne Fehler ist und die Wahrheit "spricht". Sie hinterfragen dies gar nicht erst. Und mit diesem "Gefühl" der Wahrheit verwehren Sie sich dann der Auseinandersetzung und sehen sich im Recht. Sehen Sie die Problematik dahinter? Und ist Wikipedia Ihrer Meinung nach eine sichere Quelle?
Wieder ein Artikel, den ich ablehne. Es wird so getan, wie wenn die Corona-Krise politisch lösbar wäre, mit gezielten Massnahmen. Das ist offensichtlich nicht so, wenn man die Infektionsverläufe verschiedener Länder vergleicht, die recht ähnlich sind trotz unterschiedlich verfügten Massnahmen. Abgesehen vielleicht von saisonalen Effekten wissen wir schlicht nicht oder zu wenig, was passiert. Selbstverständlich würde der Virus temporär ganz verschwinden, wenn jede Person zwei Wochen in Einzelhaft gehalten würde, aber aus diesem unrealistischen Szenario die Wirksamkeit von verschiedenen Restriktionen zu beurteilen, ist nicht zulässig.
Falls das Virus mit einem 2wöchigen Lockdown verschwinden würde, sollten wir das umgehend tun und danach das Leben wieder entspannt geniessen.
Real wären es eher 4-6 Wochen wie im Frühjahr. Nur sollten wir dann dieses Mal den Erfolg dann nicht nochmals leichtsinnig verspielen.
Vielen Dank für diese klaren Worte. Es ist zwar richtig, dass die aktuelle (Gesellschafts-)Krise viele verschiedene Facetten aufweist, die wir diskutieren und von denen wir lernen können. In der politischen/föderalen Dimension aber ist das Versagen in bestimmten Bereichen derart eklatant, dass wir die Augen davor nicht verschliessen dürfen. Beispielhaft dafür ist die Unfähigkeit der Kantone sich über Monate hinweg auf ein gemeinsames Massnahmenpaket zu einigen. Was bei den Steuern durchaus als Standortwettbewerb gelten kann, ist in einer Krise nicht nur lächerlich, sondern untergräbt systematisch das Vertrauen der Bürger in einen Staat. Das kann so nicht stehengelassen werden - nach Abschluss der COVID Krise muss dieses Kantonsverhalten systematisch analysiert und reformiert werden. Eine Krise braucht Führung - die Kantone sind heute bei einer nationalen Krise nicht in der Lage dies zu tun. Eine Reform der Strukturen und Verantwortungen im Krisenfall ist deshalb rasch an die Hand zu nehmen.
Die 2. Welle hat kein halbwegs vergleichbares Land verhindern können. Versagt haben in erster Linie alle die, welche behauptet haben, man könne Corona kontrollieren und jetzt bei den Anderen die Schuld dafür suchen.
Nur schon der Glaube -die Schweiz müsse alles immer am Besten können-, zeugt von der Arroganz, mit welcher solche Themen angegangen werden.
Man hat es bewusst versäumt einen Plan B zu machen. Massnahmen zum Schutz der Risikogruppen wurden auch nie angedacht. Wenn in den letzten Tagen panisch von einer Überlastung des Gesundheitssystems gesprochen wird, dann wäre eigentlich die wichtigste Massnahme einen kurzen Lockdown für die Ü65 durchzuführen, bis die 'weichen' Massnahmen greifen. Wenigstens ein Apell - auf die Kaffeefahrten, Jodlerfestakrivitäten etc. zu verzichten. Die Ü65er stellen 2/3 der Fälle in den Spitälern, die kurzfristigen Massnahmen zum Schutze des Gesundheitssystems können folglich nur da ansetzen. Aber dies fordert man aber Seitens Taskforce nicht, weil es nie darum ging möglichst gut durch Corona durchzukommen, sondern darum, sich möglichst bei der Presse und der Bevölkerung anzubiedern. Zum 'Dank' wurden Seitens der Medien keine kritischen Fragen gestellt und Andersdenkende umgehend diskreditiert.
Aber abgerechnet wird ja sowieso erst am Schluss, von daher wird wohl noch lange gegeneinander mit Corona gekämpft.
Wenn man das Gesundheitssystem kurzfristig entlasten möchte, ist dies die einzige wirksame Massnahme. Wirtschaftlich ist diese Massnahme wohl auch kein Problem.
Wenn schon diese Massnahme nicht denkbar ist, dann können wir es auch gleich bleiben lassen.
Die Objektivität geht bei vielen verloren, wenn es sie selber betrifft. Die Bevölkerungsgruppe der Ü65 lebt von zu hohen Renten, welche die Jungen bezahlen müssen. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie müssen ebenfalls weitgehend von den Jüngeren getragen werden. Die Alten bekommen monatlich ihr Einkommen, egal ob Pandemie oder nicht. Die Verwöhnten sehen nicht mal ihre Privilegien. Deshalb wollen sie auch nicht für ein paar Wochen auf gewisse Freiheiten verzichten. Solidarisch ist das nicht. Leider aber ziemlich schweizerisch....
Der Traum der Landesmutter Helvetia, die uns mit lässig gehaltener Lanze und schweizerkreuzverziertem Schild schützend durch brodelnde Klippen einer globalen Pandemie steuert, ist erquicklich. Aber das Virus hält sich impertinenterweise nicht an die Landesgrenzen unserer Insel der Seligen, und auch das Gewusel von Kompetenzen und Kompetenzenabschieberei zwischen den Amts- und WürdenträgerInnen verschiedenster Stufen ist leider nicht unser Alleinstellungsmerkmal unter den mehr oder weniger vereinigten Völkern Europas. Nicht einmal Schelten und Schuldzuweisungen sind parteipolitisch sauber zuzuordnen mit HobbyepidemiologInnen links wie rechts. Wahrlich, wir leben in finsteren Zeiten.
Ich finde der Artikel geht mit der Politik zu hart ins Gericht. Man kann nun mal nicht den ganzen Sommer alles geschlossen halten wenn die Fallzahlen so tief waren. Auch hinkt der Vergleich mit Neuseeland, welches aus Inseln besteht und sich komplett abgeschotten konnte. Das Virus komplett zu elimineren war so oder so nicht möglich und man wusste, dass es eine zweite Welle geben wird. Auch alle anderen Länder in Europa kämpfen mit steigenden Zahlen obwohl sie ein härteres Regime gefahren sind. Klar gab es Unstimmigkeiten, aber die Politik muss tausende Interessen gleichzeitig wahren. Sie jetzt für Menschenleben verantwortlich zu machen ist äusserst undifferenziert und unfair. Ich hätte mir von der Republik einen ausgewogeneren Beitrag erwartet.
Nein man hätte aber präventiv Massnahmen zu Beginn des Herbsts machen können.
Kapazitäten der Mitarbeiter hochfahren.
Erreichbarkeiten der Informationen verbessern und vereinfachen.
Testen das man zu jedem Test auch einen Code erhält und man die Leute entsprechend informieren kann wie es nun weitergeht.
Grossveranstaltungen vielleicht nicht Anfangs Herbst wieder eröffnen.
Weiterhin Homeoffice fordern wo es möglich ist.
Es gibt auch diverse Massnahmen die man machen könnte welche zwar einscheidend sind aber nicht ganz so schlimm.
Etwa den Sitzzwang in Bars und Personenanzahl pro Tisch begrenzen. Ja sowas nervt und ist schlecht für den Umsatz aber immer noch besser als das was wir im Kt. Bern haben oder ein kompletter Lockdown.
Das sind alles nur Sachen die ich mir jetzt kurz überlegt habe, da könnte kann sicher noch Einiges machen wenn man den möchte.
Ich finde man durchaus erwarten, dass der Staat seine Arbeit in Zeiten einer Krise macht.
Ich erwarte auch nicht wie das ein anderer Leser hier geschrieben hat perfekte Politiker.
Aber das wir die gleichen Fehler nochmals machen wie beim ersten Mal ist einfach ziemlich schlecht.
Sie haben wohl beide recht. In der jetzigen Situation sollte es mehr das Ziel sein, Kräfte zu bündeln, als über Einzelheiten zu diskutieren ("im Nachhinein isch mer immer gschiider").
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Bundesrat in einem Spannungsfeld ist mit verschiedensten Interessengruppen, sei es Kantone, Wirtschaft, Wissenschaft usw.. Da ist die Entscheidungsfindung nicht einfach. Es liegt nicht nur an der Politik, viel mehr muss jeder einzelne Einstehen für sinnvolle Massnahmen und solche, die diese nicht treffen, auf ihre Fehlentscheide hinweisen. Wenn wir wohl alle den Mut hätten, Leute im Umfeld, welche ihre Verantwortung nicht wahrnehmen zu kritisieren und Ihnen konstruktiv zu zeigen, wie ein sinnvoller Umgang mit der Pandemie aussieht, so wären wir schon einiges weiter, hoffe ich zumindest. Trotzdem muss der Bund mehr Verantwortung übernehmen, denn es scheint so als seien die Kantone teilweise überfordert!
In diesem Sinne viel Mut der Politik und jedem Einzelnen zur Eindämmung der Pandemie.
Lieber Herr Tobler, sicherlich: Die Politik muss viele Interessen unter einen Hut bringen. Das Problem mit der jetzigen Situation ist, dass nun alle Interessen - die wirtschaftlichen, medizinischen, gesellschaftlichen - massiver geschädigt werden, als wenn man umsichtiger gehandelt hätte. Ihr Bemerkung zu Neuseeland ist richtig: Inselstaaten haben es viel einfacher. Aber fast alle europäischen Staaten stehen heute besser da als wir. Das wäre nicht notwendig gewesen. Dass die Versäumnisse Menschenleben kosten werden, ist ganz einfach eine Tatsache. Je höher die Fallzahlen, desto höher die Todesfälle. Warum ist es unfair, diese Tatsache auszusprechen. Warum ist es unausgewogen darauf hinzuweisen, dass fast alle anderen europäischen Länder viel schneller und viel entschlossener gehandelt haben? Herzlich, DB
Wenn ich die Beiträge so lese stelle ich fest, dass wir zurück ins Zeitalter der Religionskriege gerückt sind: auf der einen Seite im übertragenem Sinn die Alarmisten, welche praktisch dem Bundesrat diktatorische Mittel in die Hand geben wollen für die nächsten 100 Jahre und auf der anderen Seite diejenigen, welche keine Angst vor Krankheit und Tod haben, eine Infektion mit Covid in Kauf nehmen und dafür gerne auf alle Restriktionen verzichten. Also teilen wir doch das gesellschaftliche Leben auf: in den Zügen Maskenträger vorne, die anderen hinter wie früher Raucher/nicht Raucher. Einkaufen mit gestaffelten Zeiten für die einen und die Anderen, kein Sex mehr (ausser langzeitpartnerschaftlich) für die Einen (Abstandsregel 1,5 m vom Bundesrat so befohlen, in GB bereits Realität) und weiterhin One Night Stands für die Anderen. Ich war heute im Theater im Pfauen, wusste aber nicht So recht wo das Stück gespielt wurde: auf der Bühne oder im Zuschauerraum: surrealistisch und wirr auf beiden Seiten.
Sehr geehrter Herr Reichel
Waren sie immer gesund? Mussten sie nie etwas entbehren? Bekamen sie immer alles was sie wollten? Dann sind sie ein (verwöhntes) Glückskind! Und jetzt werden sie vielleicht erstmals in ihrem Leben etwas eingeschränkt, und müssen auch eine Maske tragen, um die Vulnerablen mithelfen zu schützen? Es sind übrigens in der Schweiz ca. 2.6 Mio. Menschen. Abermals ziehen sie einen Vergleich mit dem Mittelalter. 80 Jahre zurück würden auch reichen. Auch damals gab es eine Gruppe, welche nicht nur befand die Vulnerablen oder andere nicht zu schützen, sondern auch noch zu vernichten. Übrigens kamen auch Züge dafür in den Einsatz. Auch für diese dunkle Zeit gibt es immer noch Leugner, zum Glück werden sie heute geächtet oder bestraft. Auch jetzt gibt es offensichtlich noch Leute, welche nicht wahrhaben wollen, dass die Notfallstationen und auch das Personal schon jetzt am Anschlag sind und bald überlastet sein werden. Ich hoffe nicht, dass sie ein Kind oder Angehörigen haben, welcher nicht zu den Vulnerablen gehört, der in nächster Zeit als Notfall ohne Covid eingeliefert wird, und dann nicht mehr genügend versorgt werden kann. Falls es sie selbst trifft ist das scheinbar für sie kein Problem, es war ja im Mittelalter auch nicht besser. Ich hoffe sehr, das sie bei einem solchen Fall freiwillig auf die Behandlung verzichten, um einem anderen Patienten die verdiente Hilfe zu ermöglichen. Zumindest würde ich von ihnen erwarten, dass wenn sie doch eine Behandlung wünschen, zumindest die Kosten dafür selbst tragen.
Mit freundlichen Grüssen aus der Realität und nicht aus dem Mittelalter.
Danke Herr Binswanger, dass Sie unerschütterlich bei der Wahrheit bleiben.
Das Verhalten der Landesregierung ist absolut nicht verständlich. Der Appel an die Eigenverantwortung wirkt wie ein Hohn.
Ich bin überzeugt, dass die Mehrheit der Bürger die dringend notwendigen Massnahmen
begrüssen würde und auch bereit ist, diese zum Wohl der Gesamtbevölkerung einzuhalten.
Mit der Wahrheit ist es so eine Sache. Prognosen sind nie wahr, sondern nur mögliche Szenarien, höchstens arbeitsgrundlagen, aber niemals zuverlässig und wahr! Und auch die Vergangenheit: erst später kann an genau sehen, was wahr war (vielleicht). Unser Blick ist immer verzerrt, sowohl in die Vergangenheit, als auch auf die Gegenwart. Jeder sieht die Zeichen, die er als wahr empfindet. Täuschen Sie sich nicht.
Danke für Ihre Antwort. Natürlich haben Sie recht: Wahrheit ist nie absolut.
Ich schätze es , dass Herr Binswanger bei seiner "Wahrheit" bleibt, auch wenn er massiv kritisiert wird.
Im Augenblick ist es offen-sichtlich, dass wir uns zum Teil aus individueller, zum Teil aus politischer Nachlässigkeit in einer kritischen Situation befinden. Dieses Offen-Sichtliche habe ich hier als Wahrheit bezeichnet, weil es über eine rein persönliche Betrachtungsweise hinausgeht.
In schwierigen Situationen benötige ich klare, öffentlich zugängliche Fakten, die mir erlauben mir ein Bild zu machen. Diese Fakten fehlten und fehlen heute in den Medien noch oft (z.B. Erkrankte in % der Getesteten oder der Gesamt-Bevölkerung, wie viele sind nur am Covid-Virus gestorben und davon mit 1, 2 und >3 Vor-Erkrankungen, usw.). Klare Information schaffen Vertrauen und Vertrauen benötigen wir in uns und das färbt ab auf die Mitmenschen. Vertrauen stärkt uns in der Krise und so erhöhen wir die Widerstandskräfte in uns persönlich und so als Teil in der Gemeinschaft. So gestärkt fällt es mir leicht(er) optimistisch in die Zukunft zu blicken. Verwirklichen wir die nächsten Schritte im Vertrauen, in Optimismus, in Liebe und in Respekt in unserem bewährten föderalistischen, langsamem dafür stabilen System! Behalten wir die Kraft für Veränderung in das neue System in dem die Mitmenschen geachtet werden (Menschenrechte-leben), alle Menschen genug zum Leben haben (Fülle), die Gemeinschaft regiert (Entmachtung des Geldes) usw. usw. Danke mein Virus du zeigst, was wir alles grundsätzlich verbessern können! Aufsteller Covid-Schacher Seppli: https://www.youtube.com/watch?v=3ckdoORKMFc - viel Spass!
heute kam mir folgendes in den Sinn; beim Wäschaufhängen
die Wirtschaft will mein Konsumieren. Meine Bedenken dazu ignorieren.
Und die, die entscheiden müssen? Lavieren und Taktieren. Ja, du bekommst dies, und du das. Und was wird, wenn's dann nicht mehr so ist? Das Ungewisse hat uns eingeholt.
Damit können wir schlecht umgehen.
Beim Lesen kam mein Denken in die Gänge
Nicht wie sonst, wenn ich Wäsche aufhänge
Die Wirtschaft will mein Konsumieren
Meine Bedenken dazu ignorieren
Und die, die müssen navigieren?
Die tun lavieren und taktieren
Ja, du bekommst das, und du dies
Und was wird, wenn's dann nicht mehr so is?
Das Ungewisse hat uns eingeholt:
Wir versagen wiederholt!
Danke, Frau G., für Ihren anregenden Text.
Zur Aussage Neuseeland hätte die Lage im Griff. Nein hat es nicht. Sie brachten die Zahlen auf Null, wie wir mit einer Grenzschliessung. Nur noch Kiwis durften einreisen, dh nach Hause kommen. Und weil das so gut lief haben sie's beibehalten. Dann braucht man nur ein Tracing für die paar Einreisenden. Ja, als eher sehr abgelegene Insel, welche eigentlich Selbstversorger ist ist das ein gute Lösung. Die Tourismusindustrie hatte auch grosse Angst. Da nun aber die eigenen Leute im Land Ferien machen läuft es sogar besser. Dazu ist zu notieren, Neuseeland ist ein Outdoorland, und die eigenen Leute sind das auch. Im grossen Ganzen. Die Touristen waren zu grossem Anteil Junge, Outdoorbegeisterte mit kleinem Budget. Ihr Exportprodukt sind Schafe. Lebend und gefroren. Die werden weiterhin exportiert. Was sie importieren müssen, Technologie, Autos, Oel, kommt weiterhin. Schoen so. Aber kein übertragbares Beispiel.
Update. Ich hab schnell nachgeschaut. Man "kann" nach NZ reisen. Die Flugzeuge sind monopolisiert, und daher gibt es keine Billigflieger. Ab 800$US ab Sydney retour. Einreisende, auch Einheimische, muessen in "managed isolation", spezielle Hotels, welche wahrscheinlich leerstehen wuerden. Der 2 woechige Zwangsaufenthalt kostet ab 3100 NZ$ fuer eine Einzeperson.
Herr S., bitte weisen sie mir nach, aus welchen verlässlichen medizinischen Angaben Sie auf die 30% kommen. Und warum sprechen Sie von Pech alter und vorerkrankter Menschen? Deren Einstellung zu Krankheit und Tod ist so individuell und verschieden wie Ihre und meine zu den Pandemiemassnahmen. Selbstverantwortung und Rücksicht ist hier gefragt: Wer nach Rücksprache mit seinem Arzt, seiner Ärztin sich als gefährdet einstuft oder/und Angst vor Ansteckung hat, kann sich trotz Pflegebedarf weitgehend schützen lassen - und geniesst ohne Einschränkung meinen Respekt und meine Rücksicht (und hoffentlich auch von der übrigen Bevölkerung). Wer aber in Selbstverantwortung sich nicht fürchtet und soziale Kontakte für sein/ihr psychisches Wohlergehen ebenso hoch einschätzt wie sein/ihr physisches, und davon gibt in meiner Bekanntschaft nicht wenige, verdient ebenso Respekt, denn er/sie verschliesst sich weder dem Tod noch den Mitmenschen, die durch die sog.notwendigen Massnahmen mit in Existenznot getrieben werden.
Nach etwas Recherche bin ich auf diese beiden Artikel gestossen. Die Zahlen stammen aus dem Frühling, vielleicht hat sich in der Zwischenzeit etwas anderes ergeben. Falls dem so ist, bitte aufklären, weil wir uns alle bewusst werden müssen, wie gross die Risikogruppe ist.
https://www.obsan.admin.ch/de/indik…e-alter-15
https://www.srf.ch/news/schweiz/sch…chtig-sein
Warum ich von "Pech alter und vorerkrankter Menschen" spreche? Wegen dieser Aussage von Stephan Huwiler:
"Es muss niemand Angst haben vor einer Ansteckung, wenn er gesund ist …"
Sie, Herr H. schreiben "Deren Einstellung zu Krankheit und Tod ist so individuell und verschieden wie Ihre und meine zu den Pandemiemassnahmen."
Wie genau soll ich das verstehen? Ich bin nicht sicher, ob ich das richtig verstehe und möchte Ihnen nichts unterstellen.
Ausserdem frage ich Sie auch noch, wie Sie es sich vorstellen, sich „weitgehend schützen zu lassen.“ Als persönliches Beispiel kann ich sagen, dass ich vier bis fünfmal am Tag Einsätze von Pflegepersonen und Assistenten benötige. Obwohl ich mich seit einem halben Jahr sehr zurücknehme, kann ich einem Risiko nicht aus dem Wege gehen. Wenn sich die Pandemie weiter ausbreitet, wird sie irgendwann auch zu mir und anderen kommen, Pflege benötigen.
Man könnte jetzt sagen: „Dann soll das Pflegepersonal noch besser geschützt werden und sich ebenfalls zurücknehmen.“ Das ist im Grunde richtig und ich kenne einige, die so verantwortungsvoll handeln. Gleichzeitig wird dadurch den Pflegepersonal noch mehr Verantwortung aufgebürdet.
Edit: Typos
Herr Müller, wir sind in einer Ausnahmesituation. Es bringt uns nicht weiter, wenn wir uns mit allen beliebigen Experten verzetteln. Einverstanden, sie dürfen gerne gehört werden; mit haltlosen Äusserungen sollten wir uns aber nicht zu lange beschäftigen. Die Vernunft spricht dagegen, die Zeit haben wir auch nicht.
Bettkapazität auf Intensivstationen der Schweiz reicht nur noch 10 Tage, dann kommt Patienten-Triage. Trotzdem sind Kantone weiterhin über einheitliche Massnahmen uneinig, bzw. wie der Kanton St. Gallen wollen gar keine. Ist die Wirtschaft entschlossen, über die Leichen zu gehen? Zynisch? Ruth H. ist über den "Zynismus" des Pflegepersonals entsetzt, weil dieses höhere Entschädigung während der Pandemiekrise verlangt. Wer ist da eigentlich zynisch?
Republik AG
Sihlhallenstrasse 1
8004 Zürich
Schweiz