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Tankstellen sind die universell egalitärsten Orte der Welt. Alles kreuzt dort auf, die Reichen wie die Armen - okay, zumindest ein kleines Motorrad muss man sich leisten können um hinzukommen. Ein "lokal" gibt es dort nicht, vielleicht kommen die Angestellten von der Gegend, die Reisenden kommen von überall her. Schon als Kind hatte ich eine Faszination für Begegnungen an Tankstellen. Ich schaute auf die Autos, wo die wohl herkamen? Welcher Kanton, welches Land? Ich hörte den Gesprächen zu - und lernte viele neue Dialekte kennen und unbekannte Sprachen erkennen. Und ich stellte mir Orte vor wo die alle wohl hinfahren.
Diese Faszination habe ich bis heute. Für mich sind Tankstellen die Epizentren fürs motorisierte Reisen. In und um Städten bieten sie Orientierungspunkte, genauso wie Bahnhöfe fürs Reisen mit der Eisenbahn. Ich liebe diese Orientierungs- und Treffpunkte überall auf der Welt. Sie geben mir ein Gefühl des Aufbruchs, des "noch nicht angekommen", des "going with the flow", wie auch des sich "zurechtfindens".
Nun gut, Ihr merkt es und ich gebs zu, ich liebe auch Land- und Strassenkarten. GPS und GoogleMaps sind nützliche Tools im kleinräumigen Bereich. Aber der Geruch von Abenteuer hängt in Tankstellen und Bahnhöfen wo man auch Land- und Strassenkarten kaufen kann, die die Vorstellungskraft für unbekannte Orte kitzeln. Ich freue mich schon auf die Zeit nach der Bewegungseinschränkung!

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Juhuii welche Wohltat neben den Virus Güsel. Geniale Fotos toller Wortlaut. Mir ging schon lange dr Gestank auf den Tankstellen auf den Keks. Darum fahre ich elektrisch.

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Dieser Gestank ist vor allem Benzol, das stark Krebsfördernd ist. Noch immer wird viel zu viel davon emittiert. Ein Bericht findet, die heutige Emission sei nicht Verfassungskonform. Der Bund aber unternimmt nichts. Die Justiz auch nichts.

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Vielen Dank für den Beitrag. Das Kreischen der Windräder an den Bahnstationen des Wilden Westens (da schreckt man vor der Bezeichnung „Bahnhof“ zurück) und die flackernden Benzinmarkenleuchten der Tankstellen ...

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agent provocateur
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· editiert

Ganz tolle Horizont-Erweiterung, insbesondere die Umkreisung des neu in unseren Zeiten gebräuchlichen Begriffs Anthropozän, der meiner Meinung etwas allzu oft im erheiternden Text verwendet wird, ohne dass man sich wirklich darauf einen Reim machen kann, wo die Tankstelle den Blick in die Zukunft erhellt, oder den Bruch von der "alten" in die angeblich "neue" assoziativ begründen soll. Anderseits gewann ich durch den Text ganz neue Einsichten und werde ab nun bei dieser mystischen Örtlichkeiten jeweils die eigenen Befindlichkeiten überprüfen und eine gänzlich neue Wahrnehmung beim simplen Gurgeln des Brennstoffes aus der Zapfsäule erfahren.

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... beim simplen Gurgeln des Brennstoffes aus der Zapfsäule ...

Da versucht wohl jemand Trump zu immitieren.

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agent provocateur
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Da hat wohl jemand die Ironie missverstanden...Wie man immer und überall nach Kontext sucht, insbesondere ännet dem Teich, zeigt zumindest die Popularität dieses Clowns. In der derzeitig stattfindenden Ver-Rücktheit scheint es aber naheliegend unsinnige Sinnzusammenhänge zu postulieren... :-) Viva Corona...Ich würde es mal mit Desinfektionsmittel versuchen...

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Das Performance-Kollektiv HGich.T hat das Thema auch schon verarbeitet im Song "Tanke".
https://www.youtube.com/watch?v=U2JFDaHH3mg

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Stanko Gobac
Grundoptimist
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Endlich bin ich in den Genuss gekommen, diesen Artikel zu lesen.
Die Tankstelle als place to be, als Kraftort im verqueren Sinne, der auf den Punkt bringt und "essence" liefert, für das Vehikel, welches gleichzeitig auch Vehikel für die Story ist. Danke für Inspiration und, may I say, Antrieb!

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