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Eine gute und schonungslose Analyse der Situation in England nach dem Brexit. Nationale Alleingänge mögen populistische, rassistische und nationalistische Träume beflügeln, führen aber spätestens zu einem bösen Erwachen, wenn die alltäglichen Bedürfnisse nicht mehr befriedigt werden können. Leiden werden darunter, wie immer, in erster Linie die ökonomisch Schwachen.
Ob es unserer Politik gelingt, aus dem englischen Schlamassel zu lernen und Gegensteuer zu unserer katastrophalen Europapolitik zu geben? Zweifel herrscht.
Auf einer grundsätzlichen Ebene zeigt die Situation in England beispielhaft auf, wie fragil unsere Wohlstandsgesellschaft ist und wie sehr unser Lebensstandard auf Ausbeutung der Ressourcen und der Menschen weltweit beruht.
Ich möchte bei ihrem Punkt, dass die ökonomisch schwachen mehr leiden, widersprechen. Wenn ich den Artikel lese, lese ich v.a dass es zuwenig personal im Niedriglohnbereich gibt. Dies bedeutet wohl auch, dass die Löhne im Niedriglohnbereich steigen, und die Arbeitslosigkeit sinkt. Und v.a dass man nicht einfach mehr das Personal mit billigstarbeitern aus niedriglohnländern eretzen kann. Dass diese andere, positive Seite der Medallie nicht beleuchtet wird wundert mich zwar nicht unbedingt, aber es ärgert mich etwas.
Schon nur die neusten Krisen wie die globale Finanzkrise 2007 und die aktuelle Corona-Pandemie haben die ökonomisch Schwachen weltweit massiv getroffen, während die Vermögen der Reichsten massiv zugelegt haben. Diese Krisen zeigen drastisch das Versagen der neoliberalen Ideologie auf. Die „unsichtbare Hand“, die alles zum Wohl von allen regelt und die unbedingte Geltung von Angebot und Nachfrage sind ideologische Versatzstücke, die wohl mehr von Wunschdenken zeugen, als dass sie eine Realität widerspiegeln. Natürlich gibt es immer „Kriegsgewinnler“, die eine Notlage schamlos ausnützen und sich daran bereichern. Grundsätzlich ist aber leider kaum davon auszugehen, dass Billiglohnjobs bei Mangel an Arbeitskräften besser bezahlt werden.
Naja. Kann man so sehen. Sicher, wenn die teilweise in Stocken gerät, sind die Folgen nicht gerade angenehm.
Aber man kann auch aus einer Mücke einen Elefanten machen. Die paar Tage, bei welchen die Armee Benzin ausliefern musste und auch sonst, aufgrund der Covid-Pandemie gewisse "Dinge aus den Fugen" gerieten, sind in 10 Jahren schnell vergessen, wenn Grossbritannien die Vorteile des Brexit geniessen kann, während sich das Europäische Festland aufgrund von in sich widersprüchlichen linksgrünen Ideologien in einer mit der Sowjetunion bzw. DDR vergleichbaren, typisch sozialistischen Mangelwirtschaft befindet. Welche, Europa bekannterweise mit militärischen Mitteln löst.
Fakt ist doch: Der Bürokratie-Moloch EU bringt nichts zustande und wenn es ums "Eingemachte" geht, dann schaut jeder EU-Mitgliedstaat zuerst für sich selbst. Allen voran, wen wundert's, die Deutschen und Franzosen.
"Freunde" gibt es für diese beiden Staaten nur, wenn sie selbst profitieren. Profitiert man nicht, geht das grosse Heulen los.
Beispiel Russland: Warum wurde der Russe Putin zum Feind Europas hochstilisiert? Ganz einfach, weil er die Gaspreise den Weltmarktpreisen angepasst hat, wodurch die Deutschen halt mehr bezahlen mussten. Dito in Sachen Holz: Während Deutschland selbst einen Rundholz-Export aus dem eigenen Land strikte verbietet, besteht man auf Russische Rundholzlieferungen. Putin kappt das (schafft in der Russischen Holzindustrie Arbeitsplätze) und schon ist Putin ein ganz böser. Ähnliches gilt für Stahl, Titan, etc.
Wer mit einem EU-Mitgliedstaat handelt, hat zwei Ansprechspartner: Die EU und die Regierung des Mitgliedstaates. Sprich, man muss alles doppelt erledigen, es ist aufwändig und dauert entsprechend lang.
Besser wäre da schon die "Vereinigten Staaten von Europa", wo der Handelspartner dann nur noch einen Ansprechspartner hat. Das würde jedoch eine gehörige Verschlankung der Mitgliedsstaaten benötigen, sprich die Verwaltungs-Ebene "Bundesländer" (Deutschland, Österreich), "Provinzen" (Italien) etc. würden entfallen müssen. Was aus Sicht der Beamten natürlich nicht geht.
Dann versuche man mal 24 Amtssprachen und 27 verschiedene Kulturen auf eine einzige Amtssprache (nehmen wir der Einfachheit halber Französisch, Deutsch ist ja keine internationale Sprache) und eine Kultur zu reduzieren.... etc.
Denn Leute: Wer braucht denn Europa noch? Mal ehrlich, was kann man in der EU denn? Autos bauen, ok. Aber nur veraltete Autos, derweil die USA und China der Welt zeigen, wo die Zukunft liegt. Und sonst? Null, nichts, nada. Keine Rohstoffe und in Sachen Forschung und Entwicklung hat die EU keine einzige Top-20 Universität; die beste Deutsche Uni ist auf Platz 50 (TU München; nur Nicht-EU-Mitglieder wie die Briten und die Schweiz haben in Europa Top-20 Unis.
Auch in Sachen Logistik ist Europa, verglichen mit den USA und Asien völlig aussortiert. Die EU braucht Jahrzehnte, um ihre marode Verkehrsinfrastruktur zu sanieren (Deutschland wohl Jahrhunderte), derweil die Chinesen und Amerikaner ihre Infrastruktur binnen wenigen Jahren aufgleisten.
Man fahre mal auf der italienischen A1 / E35 von Bologna nach Mailand... rechts zwei Spuren voller LKW im Schleichtempo... Kartoffeln, die in Deutschland geerntet, in Italien gewaschen, in Rumänien geschnitten und in Frankreich als Frites verkauft werden...
Kann man sicher machen, aber doch nicht eine Person mit einem LKW eine Woche lang beschäftigen, um nur eine Fuhre von maximal 20 Tonnen Nutzlast zu bewirtschaften... In den USA bewirtschaftet so eine Person im Schnitt rund 120 mal(!) mehr, in China etwa 40 Mal.
So sieht vergleichsweise der EU-Output aus. Dass die Briten solcherlei den Rücken kehren, kehren mussten, versteht sich von selbst. Zwar mit etwas "Startschwierigkeiten" behaftet, doch dieser Unbill wird sich schnell legen, derweil jener in der EU immer grösser wird.
Anders sieht es für uns Schweizer aus. Wir haben kein Commonwealth im Rücken und auch keinen Meeranschluss. Das wahre Gesichts Deutschlands und den effektiven Wert von Staatsverträgen kam anlässlich der von Deutschland beschlagnahmten Containern mit Covid-Schutzmasken bestens zum Vorschein. Dieses grundsätzliche völkerrechtswidrige Verbrechen an der Menschlichkeit (politisch zu verwantworten vom zukünftigen Deutschen Bundeskanzler Scholz, SPD) zeigt bestens, dass die Schweiz am kürzeren Hebel ist.
Es braucht also dringend ein (gutes!) Rahmenabkommen mit der EU und eine externe Gerichtsbarkeit, die Streitfälle schlichtet, wie auch ein Freihandelsabkommen mit den USA und Kanada. Ein Status à la Westberlin ist für die Schweiz notfalls zwar machbar, aber längerfristig keine befriedigende Lösung.
Bei so vielen absurden Thesen stellt sich die Frage, ob sich eine Antwort lohnt. Daher vielleicht ein Tip und eine Frage. Vergleichen Sie doch einfach mal den wirtschaftlichen Stand der heutigen EU-Länder mit ihrem Stand vor dem Beitritt. Sie werden sehen allen geht es besser. Und noch eine Frage. Warum soll die EU der Schweiz für den Zugang zum Binnenmarkt eine andere Entscheidungsinstanz bezüglich der Spielregeln zugestehen als ihren eigenen Mitgliedern? Diese Forderung ist schlicht lächerlich. Wer sie stellt, will kein Rahmenabkommen. Er will das Ende der bilateralen Verträge.
Wenn Sie den Text lesen, sehen Sie genau diesen Punkt. Dass es den von den Sozialisten heruntergewirtschafteten Ländern Osteueropas und auf der Iberischen Halbinsel besser geht als zuvor ist unbestritten. Das war ja auch der Hintergedanke des Marshall-Plans der USA. Die USA profitieren von einem Wiederaufbau Europas genauso, wie Deutschland vom Marshallplan profitierte. Allerdings gibt es doch diverse Unterschiede: Die Deutschen nahmen ihre Chance wahr, was ohne Fleiss nicht ging, während bei anderen so ein Marshallplan nicht funktionierte (siehe Afghanistan als jüngstes Beispiel).
Handel ist immer gut, aber es darf nicht nur zum Vorteil des einen sein, sonst ist es für den einen mit der Zeit auch nicht mehr gut. Im Moment profitiert die EU enorm von der Schweiz (siehe Handelsbilanzen), da kann also von "Rosinenpickerei" durch die Schweiz nicht die Rede sein. Man stelle sich vor, die Schweiz lässt kontrolliert die Grenzen und verlangt auf eingeführte Waren 10% Zoll. Da gehen den Grenzregionen Deutschlands, Italiens, Österreichs und Frankreichs kurzerhand Milliarden flöten, es gibt Streit und wird's für beide Seiten mühsam und bürokratisch. Wer vor 20 Jahren in Sachen Messebau im Ausland unterwegs war, der weiss ein Liedchen davon zu singen, wie es ist, wenn man am Zoll jeden Schraubenzieher prüfen lassen muss.
Insofern sollten beide Parteien an einem guten Handelsabkommen interessiert sein und wenn es dazu ein andere Entscheidungsinstanz braucht, so ist das wohl ein absolut zu vernachlässigendes Detail (ich persönlich schätze übrigens ein EUGH massiv professioneller und kompetenter ein, als ein Schweizer Bundesgericht).
Ein gutes Handelsabkommen besticht übrigens dadurch, dass es für keinen der beiden Parteien einen Nachteil hat. Liechtenstein hat das übrigens locker geschafft.
Bzgl „Während Deutschland selbst einen Rundholz-Export aus dem eigenen Land strikte verbietet, …“.
Wie kommen Sie auf diese Idee? Das genaue Gegenteil war der Fall! Es wurde so viel Rundholz in die USA und China exportiert, dass es auf dem heimische Markt teilweise schwer war, an Bauholz zu kommen. Und wenn man welches bekommen hat, dann zu deutlich höheren Preisen. Als privater Bauherr spreche ich aus Erfahrung. War aber auch in allen Medien ein Thema und demnach einfach nachzulesen.
Ich würde Ihnen daher empfehlen die Quellen Ihrer Information etwas genauer zu prüfen.
Lieber Anonymus 1. So lange es die EU gibt, so lange wird es (auch anonymes) EU-Bashing geben, doch vieles wird nicht wahrer durch endloses Aufzählen und Wiederholen. Auch all die von naheliegend bis zur Verschwörung reichenden Theorien sind eben nur Theorien.
Fakt ist, dass auch die moderne Schweiz oder der Schweizer Bundesstaat die ersten Jahrzehnte nach ihrer Gründung etwas holperte. Einige Kantone mussten gar erst zum Mitmachen geprügelt werden und erst später kamen gemeinsames Geld und Armee, eine revidierte Verfassung, die heute ausgeübten Volksrechte und eine den politischen Kräften angepasste Exekutive.
Das brauchte Zeit, Aufwand und Wohlwollen von den verschiedensten Players und in diesem Sinne ist die EU auf bestem Wege. Denn Demokratie ist ein Projekt, das täglich neu erschaffen wird und nie zu Ende ist.
Bezüglich Infrastruktur in den US ist Präs. Biden und mein Bruder, der dort lebt, etwas anderer Meinung. Warum beantragt Biden wohl soviel Geld für deren Ausbau? Da ist Europa weit voraus. Von Eisenbahnen nicht zu reden. Und E-Autos aus Europa werden schon bald ganz vorne im Weltmarkt stehen.
@Walter S.: Also ich lebe so zu 2/3 des Jahres in den USA und kenne die "schlechten Strassen" der USA doch recht gut, da viel dem RV unterwegs. Ich finde, dass die Strassen in den USA nicht so schlecht sind, wie immer gesagt wird. Klar, es schüttelt halt hie und da etwas, aber das tut es auf dem Zubringer von Aarau Richtung Hunzi auch. Ebenso bin ich ein grosser Fan der alten Stahlbrücken, welche ich um einiges schöner finde, als moderne Betonkonstruktionen. Ok, da bin ich vielleicht etwas beeinflusst.
Nun gut, Biden ist, als Politiker, ein Opportunist und hat kurzerhand Trumps Infrastrukturprogramm übernommen, welcher wiederum Hillary Clintons Idee gut fand.
Die Idee war: Wenn man jetzt all die alten Stahlbrücken durch Betonkonstruktionen ersetzen würde, würde das soundsoviele Arbeitskräfte benötigen damit die Wirtschaft, besonders im ehemaligen "Rust-Belt" ankurbeln. Verkaufen kann man das dann unter "Infrastruktur erneuern", denn es ist schon so: Diese, aus meiner Sicht sehr schönen Stahlbrücken verschlingen mittlerweile ein gehöriges Budget an Unterhaltskosten und bei einigen wurde halt zufest gespart (siehe Brücke der I-35 in Minneapolis). Moderne Betonbrücken wären da um einiges günstiger und eben "neu". Aber USA ist USA. Betrachten wir einmal die EU, genauer gesagt Deutschland: Dort gibt es 123'000 Strassenbrücken, von denen 22'000 als sanierungsbedürftig eingestuft sind, bei 4000 ist die Situation bereits dringend, eine Brücke (Salzbachtalbrücke der A66 bei Wiesbaden) konnte dieses Jahr gerade noch rechtzeitig wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt werden.
Betreffend den Eisenbahnen: Betrachte ich den LKW-Verkehr in Europa, so sieht man in den USA niemals soviele, dichtgedrängt fahrende Lastwagen auf der Strasse. Ganz einfach, weil in den USA das Gros des landesquerenden Güterverkehrs per Bahn transportiert wird und Produktion & Logistik ganz anders gestaltet sind (es käme keinem in den USA in den Sinn, die in Iowa geernteten Kartoffeln in Missouri waschen zu lassen, in New Hampshire zu schneiden, um sie in Kalifornien als Chips zu verkaufen... oder man vergleich mal den Weg, den Tomaten zurücklegen... die werden tatsächlich von Spanien in die Niederlande gebracht, dort zu Ketchup verarbeitet, welcher in Spanien wieder auf dem Teller landet...). So nebenbei: Die LKWs in den USA dürfen genauso schnell fahren wie die PWs (naja meistens jedenfalls; in Kalifornien, sind die Semis auf 55mph beschränkt) was manchen Stau vermeidet. Dass man künstlich Stau erzeugt (wie etwa am Gotthard oder die "Grünen" Ampeln in Zürich oder Luzern), ist auch von Seiten der Umweltbelange gesehen ein Unding, derweil man in Deutschland noch mit über 300km/h an einem 90km/h fahrenden LKW vorbeizischen kann... und das auf einer zweispurigen Strecke ohne Pannenstreifen.... was für ein Irrsinn.
Die USA sind übrigens immer noch das Land mit den meisten Bahnkilometern (oder Meilen). Die Bahnen in den USA sind privat (abgesehen von der staatlichen Amtrak), es gibt zzt. sechs "Class-1" Gesellschaften und diese verdienen mit dem Güterverkehr gut Geld, was man übrigens von keiner einzigen von all den staatlichen Bahngesellschaften in der EU sagen kann.
Was also bitte, soll an der Bahninfrastruktur in den USA schlecht sein? Klar, man könnte elektrisch fahren, das wäre eine Idee. Aber wenn es die Deutschen nicht einmal schaffen, ihre Bahnlinie nach Sylt zu elektrifizieren (und das, obwohl 3000 Windräder vor Ort stehen und man offiziell Probleme hat, den "vielen Strom abzuführen"), wie sollen die US-amerikanischen Bahngesellschaften, die mit ihren Containern doppelstöckig fahren, ihre x-tausend Meilen-Linien elektrifizieren? (von der technischen Machbarkeit einmal abgesehen... ist nämlich nicht ganz so einfach...).
Übrigens: Die aufgehobenen Bahnstrecken in den USA werden sukzessive zu sog. "Rail-Trails" umgewandelt (sie fallen, sobald die Schienen demontiert sind, zurück an den Bundesstaat). Mittlerweile gibt dadurch echt coole und richtig schöne Velotouren. Nur zu empfehlen.
In Sachen E-Autos ist es so: Der Weltmarkt hat eine Nachfrage von rund 80 Millionen Neuwagen pro Jahr (Tendenz steigend, Zenit etwa bei 120 Mio.). Mit den derzeit vorhandenen Ressourcen an Lithium kann man zur Zeit in etwa eine Million Neufahrzeuge auf den Markt bringen. Nun, man buddelt mittlerweile überall, also dürfte man in den kommenden Jahren vielleicht zwei, evtl. fünf, ja sogar 10 Millionen e-Fahrzeuge produzieren können. Aber das wären dann gut 10% des Bedarfs. Mehr geht nicht, wenn man nicht andere Batterien entwickelt (was schwierig ist... die Crux ist die, dass leistungsstarke Batterien nicht lange leben und langlebige Batterien nicht gerade autotauglich sind).
So sind, mit der heutigen Batterietechnologie betriebene, E-Autos ein nettes Gadget für reiche Staaten, aber als Zukunftstechnologie untauglich. Da ist die H2-Brennstoffzelle doch vielversprechender. Man kann solche Autos bereits heute käuflich erwerben: Von Hyundai und Toyota... Wer im Aargau wohnt, hat diesbezüglich gut lachen. Gratis dabei: eine Karte mit den Tankstellen. Übrigens ist das Nicht-EU-Land Schweiz diesbezüglich wieder einmal eine Vorreiterin: Unsere LKWs können von Bodensee bis Genf mit Wasserstoff versorgt werden und bald geht das auch am Gotthard. Die EU? ... naja... in 100 Jahren vielleicht....
anonym1 >europa ist eine wirtschaftsmacht welche mit den wirtschaftblöcken amerika und asien mithalten kann. die einzelnen staaten in europa hätten gegen diese marktmacht keine chance.
beispiel schweiz >uns wir dauern mitgeteilt wie reich wir sind und wie gut es uns geht. schauen wir genau hin >ungefähr 60% der bevölkerung in der schweiz kämpft jeden tag mit den teuren lebenshaltungskosten. anonym1 >rechnen sie einmal aus, was uns unser alleingang kostet. überlegen sie sich einmal was die schweiz alles dazu beitragen könnte um europa zu unterstützen.
ich glaube nicht, dass 60% der Schweizer Bevölkerung jeden Tag mit den teuren Lebenshaltekosten kämpft. Denn gut 60% der Schweizer Arbeitnehmenden haben irgendwie mit der öffentlichen Hand zu tun.... und die Öffentliche Hand zahlt besser als alle andere (der Durchschnittlohn der Bundesangestellten ist höher als jener der Banken).
Auszug von oben, der wenn ich‘s recht verstehe etwas Verwerfliches beschreibt:
und wenn es ums "Eingemachte" geht, dann schaut jeder EU-Mitgliedstaat zuerst für sich selbst. Allen voran, wen wundert's, die Deutschen und Franzosen.
Auszug aus einer Ihrer Antworten weiter unten:
Wer zum Vorteil anderer arbeitet, ist naiv und dumm.
Aber dann machen es doch die Deutschen und Franzosen gerade richtig, oder habe ich da was falsch verstanden?
Ja sicher. Nur ist es falsch, von andern zu erwarten, dass sie eben nicht genau dasselbe tun.... Unterm Strich ist es eben notwendig, dass man Lösungen findet, die beiden Parteien entgegenkommen. Genau das haben gewisse EU-Führungsnationen noch nicht begriffen.
Es sollte uns Sorgen machen, dass die selben irren Behauptungen auch bei uns weit verbreitet sind: „die EU braucht uns mehr, als wir sie“ und alles andere sei „Panikmache“ etc.
Die dumme Arroganz der Schweizer Nationalisten, von SVP bis Mitte, steht dem gefühlten britischen Empire-Stolz in nichts nach.
Traurig - und die Schweiz ist gerade daran, es auch nicht viel besser zu machen... und auch hier: Ketzer, wer über die Konsequenzen sprechen will: mitgedacht, im 2WK waren wir mit der Abschottung und Vermögenshortung doch so super erfolgreich...
Abschottung im WW2 ? Eher nicht. Wir waren schlicht wertlos. Resp der Wert der Schweiz lag in den Verkehrsverbindungen im Gebirge, nicht in der Bevölkerung. Der immer noch als Held gefeierte mutmassliche Kriegsverbrecher G.Guisan plante sich mit seinen Mannen im Gebirge zu verkriechen um nachher wieder raus zu kommen. Ein Feind hätte sich das Flachland nehmen können. Das Gebirge hätte G.Guisan behalten können, viel Spass damit...
Guisan ein Kriegsverbrecher?.... das hätte ich gerne genauer erklärt... auch wenn's nicht gerade ins Thema passt.
Vom rein militärischen Standpunkt aus betrachtet hätte eine militärischen Annexion der Schweiz durch die Achsenmächte diesen wohl mehr Nachteile gebracht, als Vorteile, zumal man mit dem Brenner und der Linie durch die Karawanken bereits brauchbare Alpenübergänge hatte. Doch grundsätzlich war für die Deutschen der Süden Frankreichs wie auch das italienische Piemont militärisch uninteressant. Das primäre Ziel der Deutschen war die Schaffung von Lebensraum im Osten; während im Westen mit den Franzosen der ärgste Widersacher nach relativ kurzer Zeit gebändigt war. In Nordafrika und Griechenland war man ja nur beschäftigt, weil Mussolini auch noch ein bisschen Krieg spielen wollte.
Vielleicht hatte die Schweiz Glück, aber warum sollte einer vom Glück, nicht von Kriegshandlungen betroffen gewesen zu sein, nicht profitieren können? Da scheint doch erheblicher Neid vorhanden zu sein....
Was übrigens erstaunt, denn damals wollten gerade die SP nichts von einer Rückkehr in die Demokratie und zur Freien Marktwirtschaft wissen, sondern hätte ein Planwirtschaft und eine starke Einparteienregierung bevorzugt.
Übrigens hat die Schweiz einen gehörigen Preis für die Unversehrtheit bezahlt: Deutschland hatte bei Kriegsende 1945 über eine Milliarde Schweizer Franken Schulden bei der Schweiz und bei Schweizer Firmen, worunter mit dem Washingtoner Abkommen von 1946 von Seiten der USA ein Strich gezogen wurde (ansonsten der Schweiz doch weiteres Ungemach in Sachen Raubgut, etc. drohte). Nebst dem Verzicht auf die Begleichung der Schulden durch Deutschland zahlte die Schweiz zusätzlich 250 Millionen Franken an Entschädigung. Somit fiel das Thema nicht unter die Londoner Schuldenkonferenz von 1953.
Die Schweiz hat sich im 2. Weltkrieg genauso wenig abgeschottet, wie heute gegenüber der EU. Vom Krieg nicht betroffen zu sein, hat weniger mit Glück und Abschottung zu tun, sondern ganz einfach mit der geographischen Lage der Schweiz und dem Umstand, dass eine intakte Schweiz für alle Parteien von grösserem Vorteil war, als eine zerstörte Schweiz.
Mit den Bilateralen Verträgen hat die Schweiz eine sehr erfolgreiche Spur gefahren und da sie erfolgreich ist, will die EU das natürlich zu ihren Gunsten ändern. Ein ganz "natürliches" Phänomen, welches Bestandteil des Lebens ist. Die Schweiz wird ein neues Abkommen brauchen, das zu ihrem Vorteil ist.
So als Anmerkung: Es ist immer gut, zum eigenen Vorteil zu arbeiten. Das machen Sie, das macht die EU, das macht Deutschland. Wer zum Vorteil anderer arbeitet, ist naiv und dumm.
Ersetzen Sie in diesem Artikel Grossbritannien durch die Schweiz, die Tories, Farage und Boris durch die SVP, Köppel und (wahlweise) Chiesa, Blocher etc. - und Sie haben ein Bild davon, wie es einer SVP-dominierten Schweiz gehen würde. Noch ist es nicht soweit.
Ja, bei „Ecopopp“ haben wir damals ja grad noch - und massiv besser als erwartet - die Kurve gekriegt.
Gab damals einen Film auf SRG, der so ungefähr dasselbe Bild zeigte, wie im vorliegenden Artikel beschrieben. Gähnende Menschen-Leere; allüberall fehlende Arbeitskräfte. Leider weiss ich den Titel nicht mehr; konnte ihn auch nicht mehr finden.
Erinnert sich wer daran? Titel; Link?
Bei nächster Knappheit von irgendwas geht es uns wie den Engländern. 500 Millionen EU Bürger sagen wos langt geht und nicht wir 8 Millionen Schweizer. Es gelten für alle die selben Regeln. Das ewige rumeiern mit der EU muss aufhören. Esist peinlich, Ich schäme mich. Machen wir mit und stellen uns den wichtigen Problemen dieser Welt.
Das 'Irgendwas' heisst Medizinaltechnik, die 'nächste Knappheit' ist bereits da ;-).
Auch ich bin für den EU-Beitritt, schon immer und immer mehr. Die Erfahrungen beim Aufbau unseres modernen Bundesstaates könnten für die EU interessant sein.
....Es hätte nicht so weit kommen müssen, war aber vorprogrammiert...
sorry, solche Kommentare hörte man hier in unserem Land vor dem Brexit kaum....traurig aber wahr, damals fanden viele den Brexit interessant....
ach je, ist halt so....
Ich kenne niemanden (auch aus UK), der das nicht schon vor dem Brexit als "vorprogrammiert" sah. Interessant fanden den Austritt wohl nur SVP und FDP in der Schweiz. Keine Ahnung, wer sonst das hätte interessant oder anstrebbar finden sollen (ausser man sehnt sich nach dem Kollaps).
Es gab und gibt massig Kommentare, welche auf die Probleme eines Alleingangs hinweisen, genauso wie es massig Hinweise auf die Probleme mit dem Klima gab.
Aber in der Demokratie herrscht Wunschdenken vor. Gewählt werden die, welche versprechen, dass es allen besser geht, ohne mehr leisten zu müssen.
Irgendwie Unerwachsen, aber ist halt so...
Vielleicht noch eine kleine, aber nicht unwichtige Ergänzung zum Artikel.
Ausgelöst hat die Kaskade mit dem Austritt ja damals David Cameron, der seine weitere Stellung als Premierminister mit dem Referendum verknüpfte. Im Oktober 2016 ist er dann zurückgetreten, nachdem das Ganze in die Hose gegangen ist. Sein Grab hat er sich aber selbst geschaufelt, da er damals den Chef der Kommision Jean-Claude Juncker extra gebeten hat, dass sich die EU komplett aus der Abstimmung raushalten soll... was die EU damals auch respektiert und getan hat. D.h. keine pro-EU-Abstimmungswerbung, sondern nur Nigel Farrage und seine Gang, die Vollgas gegeben haben.
Währenddessen saßen die Jungen zuhause und spielten FIFA auf der Playstation und haben erst hinterher gemerkt, dass "die Alten" ihre Zukunft verkauft (wofür eigentlich?) haben.
Jetzt bleibt den Briten nurmehr ihr berühmter Zynismus. Davon haben sie ja reichlich.
Etwas salopp wurde auch schon berichtet, dass die traditionellen Rededuelle zwischen Cameron und Johnson aus der Elite-Universität erst Streit unter den Tories schürten und später aufs ganze Land übergriffen. Was die These von Felix Willi stützt, dass die Briten nach wie vor vom Adel versklavt seien und dieser seiner Hobbys erfreut.
Das Grab gegraben haben glaube ich die jungen Abstimmenden, die ebenfalls zuhause "FIFA auf der Playstation gespielt haben" (um bei dem Beispiel zu bleiben) anstelle sich an der Abstimmung aktiv durch Teilnahme zu beteiligen. Es haben also mal wieder die Alten über die Zukunft der Jungen entschieden (wobei diesmal die Jungen daran eher selber schuld sind).
Es hat Umfragen gegeben, die aufgezeigt haben, dass, wenn die junge Generation an der Abstimmung teilgenommen hätte, der Brexit gekippt worden wäre, weil diese mehrheitlich für den Verbleib waren - sich aber eben zu wenig zu Wort gemeldet haben.
Das die Jungen sich eher von Abstimmungen fernhalten ist ein allgemein zu beobachtendes Phänomen, auch bei uns.
Abgesehen von Lieferengpässen und fehlendem Personal: Universal Pay (eine Art Sozialhilfe) wurde dieses Jahr so gekürzt, dass die Ärmsten nun umgerechnet über 100 CHF weniger pro Monat bekommen. National insurance wurde erhöht, angeblich um die marode Altenbetreuung zu verbessern, de facto aber, um die NHS zu finanzieren. Gar nicht zu reden vom Zündeln mit dem Feuer rund um das Friedensabkommen in Nordirland.
Einen separaten Artikel wert wäre aber auch die Auswirkung des Brexit auf die Finanzwelt (Brexit war in erster Linie eine Strategie der radikalen Deregulierer): London schwächelte, als nach Brexit nicht mehr die gleichen Zugänge wie in der EU bestanden. Dann fand man die Schweiz, die sich gerne an UK anschloss. Nun spezialisiert sich der Finanzplatz London in der Errichtung von sogenannten «dark pools», einfach gesagt: gebündelte Pakete, in denen die Namen von individuellen Grossinvestoren unter einem cover verschwinden. Mehr dazu hier:
https://www.nzz.ch/wirtschaft/brexi…ld.1649932
Dass man mit der Axt die Entwicklungszusammenarbeit massiv gekappt hat, sowie internationale Forschungsverträge terminiert (während der vertraglich vereinbarten Laufzeit) wäre ein weiteres weites Feld usw. usf.
Einfach katastrophal was auf der Insel abläuft. Wie lange tun sich die Briten Boris Johnson noch an? Und wo ist eigentlich Nigel Farage...?
Wo Farage ist? Wo Populisten immer sind, wenn es um Lösungen geht, die ihr Chaos und ihre Spaltung angerichtet haben.
Weit und breit nirgends.
Oder an den Machthebeln ohne Plan, so wie Borris und weiter am Behaupten das Ganze sei immer noch die Beste der schlechten Lösungen. Welche "Lösung" er damit denn meint wird, wie im Text erwähnt ja nie konkret erwähnt...
Leere Regale! Eingeschränkte Menuauswahl! Vielleicht sogar: Weihnachtsgeschenke gefährdet!
All das Akademiker-Geschwurbel über fehlende Perspektiven, unfaire Arbeitsbedingungen, drohenden Umweltkollaps: Boring! Was mir in der Pandemie bis ins Mark gefahren ist: Mein Biomehl ist ausverkauft! Und das über Tage hinweg... Fuck, jetzt gilt's wirklich ernst!
Was ist denn mit meinen Bedürfnissen? Wenn ich klicke - pardon: swipe - hat das System diese Bedürfnisse gefälligst zu befriedigen. Und zwar sofort. Und zwar egal, wo ich bin. Alles, überall, immer. Hat doch geklappt ohne so Scheiss wie Brexit und Pandemie, oder?
Also sorry: Eine solche Mangelsituation ist total untolerierbar. Wenn's mich juckt, möchte ich zugreifen können. Bitte sofort alle Hebel in Bewegung setzen um die Regale wieder zu füllen. Was kleinere Regale? Spinnst du?! Saisonale Menus? Und wann gibt's Erdbeeren zum Dessert!? Weniger Autofahren? Freiheitsfeind! Ich fordere: Der natürliche Urzustand des Regals ist umgehend wiederherzustellen.
(Inspiriert von Harald Welzer in der Sternstunde Philosophie von diesem Sonntag: «Wir haben als Gesellschaft kein Konzept von Endlichkeit.»)
Ich glaube, Poes Gesetz hat hier zugeschlagen. Aber sicher bin ich mir eben deshalb nicht. Bitte um Klarifizierung.
jep. Er hätte einen Tag mit <sarkasmus on> setzen sollen ;)
Natürlich ist das eine Parodie. Welzer zitieren und vom «Urzustand des Regals» schwafeln schien mir ausreichend klar. Den vielen Downvotes und Ihrer Bitte nach zu urteilen ist das aber eine Fehleinschätzung :)
Was ich mit dem Beitrag sagen möchte: Es stimmt mich nachdenklich, dass man die Leute vor allem damit für eine Dummheit sensibilisieren kann, indem man ihre Konsummuster als bedroht darstellt. Schon klar, dass wirklich leere Regale ein Problem sind, aber davon sind wir und die Briten ja noch weit entfernt. Die Erkenntnis, dass wegen weniger vollen Menukarten bisher niemand gestorben ist, liesse sich nutzen für ein Umdenken zu weniger und dafür hochwertigerem Konsummaterial. Stattdessen stehen alle Zeichen auf: Möglichst schnell wieder alles wie vorher.
Poes Gesetz kannte ich nicht, sehr treffend! «Klarifizierung» ist übrigens kein deutsches Wort, vermutlich meinen Sie Klärung oder Klarstellung.
Der Staat darf nie optimistisch handeln. Zu gross ist das Risiko einer Fehleinschätzung mit Auswirkung auf die gesamte Bevölkerung. Wiederum als Individuum darf man immer optimistisch bleiben.
Das habe ich mal so aufgelesen zum Thema Optimismus vs. Pessimismus.
Dieser Artikel unterstreicht das nochmal. Es ist verheerend wenn eine Populist in der Regierung das Gefühl hat, dass sich alles zum Guten wenden wird.
Lieber ein "Das werden wir genauer beobachten" als ein "Wir schaffen das".
die Briten wurden wie allerorts im vorkolonialen Europa vom Adel versklavt, dann taten sie dies im auftrag desselben Adels weltweit in konkurenz wie zusammenarbeit mit den festlandeuropäern. bis heute leb(t)en sie von den gestohlenen oder erpreßten vermögen aus den (ex-)kolonien. eine der folgen : weder Können noch Eifer in der Arbeitswelt wurden entwickelt, stattdeßen überheblicher Spott über die unqualifizierten Ausländer zum festen bestandteil des smalltalks. zudem sind deren Kochkünste kaum vorhanden.
Erbarmen ? no chance ! wünsche ihnen viel Spaß beim wiedererlernen, wenn sie dann mal aufgewacht
Manche mögen sich nun erheitern, dass viele Zusammenhänge nicht klar waren, resp ein Plan B dazu fehlte. Bei England ist das Resultat etwas überhöhter, weil sie sich schon seit der Kolonialzeit daran gewöhnten, dass Billigstarbeiter die Arbeit machen. Mir fiel das in den 70er Jahren auf, als ich das erste Mal London besuchte. Für die Hauptstadt eines früheren Empires, dessen Glanz es immer noch haben möchte, war es unglaublich schmutzig. Nur noch übertroffen durch eine Abfallhalde. Der Grund, die Sklaven waren nicht mehr da. Der Abfall blieb seither liegen, geputzt wurde seither nicht mehr. Egal, es ist auch ein Lebensstil, das Unnötige wegzulassen. Ob es sinnvoll ist die fehlenden Arbeitskräfte zu importieren ist eine andere Frage. Wir machen das ja auch so. Wir importieren Fachkraefte, Pflegekräfte, Reinigungskräfte, usw. resp würden das gerne. Abgesehen davon, dass sie dann dort wo sie herkommen fehlen.
Wir importieren auch CEOs, seltsamerweise nicht die Billigsten und Besten ...
Die schmutzige Strassen damals hatten eher mit 2 Sachen zu tun.
Erstens der zweite (und auch der erste) Weltkrieg hatte die UK finanziell in die Ruin getrieben . (die Schweiz hat sowohl vom Krieg als auch vom Wiederaufbau nach dem Krieg enorm profitiert). Die Erholung dauerte lange.
Zweitens und etwas prosaischer, bis in den 70-iger Jahren war hauptsächlich mit Steinkohl geheizt und Strom generiert.
Stimmt - das UK hatte sich im 2. WK völlig bei den USA verschuldet und stand kurz vor der Insolvenz, als die USA 1945 einmal die Auszahlung eines Kredites stoppten. Aber anschliessend bakm das UK fast 25 Prozent des gesamten Geldes, der Marshallplan-Hilfe - über 3,4 Mrd. Dollar. Mehr als jedes andere Land - auch mehr als Frankreich, das etwa 20% der Gelder bekam. Wenn man dann noch einbezieht, dass das kriegszerstörte (ud kriegsauslösende) Deutschland seine Wirtschaft mit gut 10% Marshallplanhilfe wieder in Schwung brachte, dann kann man konstatieren, dass das Königreich durchaus Voraussetzungen hatte, sich zu erholen. Aber es hatte eben auch eine völlig marode Wirtschaftsstruktur mit unterirdisch schlechter Wertschöpfung - weshalb es dann in den 70er Jahren auch der EG beitrat. Noch Ende der 70er Jahre sah es in manchen britischen Landstrichen aus, wie anderswo Ende der 40er Jahre.
"...Wir machen das ja auch so. Wir importieren Fachkraefte, Pflegekräfte, Reinigungskräfte, usw. " Nicht zu vergessen auch Steuerkräfte aber das heisst "Standortförderung". Und wenn wir diese fremden Steuerkräfte importiert haben, haben sie das Sagen über die CH Steuerpolitik und nicht wir. Nur die Panik über diese drohenden G20/OECD Beschluss eine Untergrenze bei der Firmensteuer zu setzen zeigt es. Nicht zu vergessen die ganze USR3 und STAF Hickhack.
Ehrlich gesagt, ich habe das Problem nicht verstanden. Es gibt in Supermärkten und Restaurants nicht mehr jederzeit alles zu kaufen – ui nei! Und Sektoren mit miesen Arbeitsbedingungen (Transport, Gesundheit, Hotellerie, Fleischverarbeitung, …) können das Problem nicht mehr kaschieren, indem sie Arbeitnehmende aus Ländern mit tieferem Lohnniveau anstellen. Ich fand’ den Brexit irgendwie auch immer lächerlich, aber aufgrund dieses Artikels scheint er mir nur positive Konsequenzen zu haben.
Sie finden es echt positiv, wenn die Feuerwehr wegen Benzinmangel nicht ausrücken kann?
Es ist ja nicht so, dass in den Supermärkten 10 von 100 Sorten Toastbrot fehlen. Es fehlt jegliches Brot, Salat, Gemüse, Kartoffeln, Teigwaren und Reis.
Gleichzeitig können die Bauern ihre Ernte nicht einbringen, weil die Arbeitskräfte fehlen. Woher sollen denn die Lebensmittel in einem halben Jahr kommen? Aus der EU? Zu welchem Preis? Wollten die Briten nicht unabhängiger werden? Und jetzt müssen sie bei der viel geschmähten EU um Brot betteln.
Wahnsinnig positiv...
wenn also tausende Mastschweine geschlachtet werden müssen mit Notfall-Methoden, die es verhindern, dass das theoretisch vorhandene Fleisch in den Handel kommen darf, also eigentlich nur eine selbstverursachte Massentötung darstellt, dann ist das ein Luxusproblem?
Die «selbstverursachte Massentötung» ist systeminhärent, auch – und vor allem – bei «normalem» Betrieb. Die Situation zeigt auf traurige Weise die Grausamkeit der industriellen Tierfabriken auf. Wäre die Schweinezucht wie in der Werbung könnten die Tiere auch ein paar Monate später geschlachtet werden.
Sauberer Klartext von Ferguson und Sany, vielen Dank. Zwei Daten stechen heraus.
"Brexit done" war der Schuss ins linke Bein und mit dem Freedom Day traf Boris dann ins rechte: 1,7 Millionen positiv getestete Engländer und all ihre Kontakte mussten in Quarantäne und da fehlten dann halt neben ausländischen auch inländische LKW-Fahrerinnen, Service- und Pflegekräfte. Boris verirrte sich im englischen Nebel.
Andererseits blüht die Wirtschaft in Nordirland und ohne die Kolonialisten der UDP, die Teresa May damals die Mehrheit verschafften, wäre Belfast bald in der EU :-).
Die UDP spielte und spielt eine ganz unrühmliche Rolle. Die UDP hatte in Nordirland die Brexit-Abstimmung eigentlich verloren - die Mehrheit der Nordiren wollte den Brexit nicht (im Unterschied zur UDP). Zuerst verschaffte die UDP Theresa May die Mehrheit - nur um sie anschliessend bei jeder vertraglichen Regelung Nordirland/Irland zu sabotieren. Die UDP wollte weder den Backstop, den May vorgeschlagen hatte, noch die Lösung, die heute gilt. Dabei positioniert sie sich klar gegen die Mehrheit der Nordiren. Derzeit ist es wieder die UDP, die gegen die vertraglich beschlossene Lösung protestiert, die eine harte Grenze zwischen Nordirland und Irland verhindert. Die UDP war es auch, die in den 90er Jahren als einzige Partei das Karfreitags-Abommen ablehnte, das die "Troubles" beendete.
Sehr hübsche Zeichnung von Sany. Zum Glück ist die Schweiz keine Insel! Sonst entstünde noch Verwechslungsgefahr.
Offensichtlich hat England einige Herausforderungen zu bewältigen bzw. England muss sich "neu erfinden". Gut.
Was aber lernt die EU aus diesem Brexit? Es heisst ja ebenfalls, dass die EU alles andere als perfekt ist. Leider kann ich beim besten Willen nicht erkennen, wo oder wie die EU interne Reformen aktiv angeht. Es ist nicht nur England gefordert, die EU genauso. Die EU hat einen sehr starken wirtschaftlichen "Würgarm", der eingesetzt wird, wenn man nicht nach ihrer Pfeife tanzt. Ich habe den Eindruck, dass die Muskelspiele, welche die EU immer wieder vollführt und die damit einhergehenden psychischen kollateral Schäden, welche dadurch in den EU Staaten (Griechenland) wie auch in der Schweiz entstehen, massiv unterschätzt.
Was die EU Institutionen aus dem Brexit lernen? Geschlossenheit lohnt sich. Die EU Gemeinschaft kann den Brexit verkraften und nach der Pandemie viel Geld verteilen. England, Schottland, Nordirland sind zerstritten und wirtschaftlich geschwächt.
"... Leider kann ich beim besten Willen nicht erkennen, wo oder wie die EU interne Reformen aktiv angeht. "
Wirklich?
Abgesehen von dem "Konferenz zur Zukunft Europas" und das Corona bedingt Wiederaufbau Program wo die EU beschlossen hat Schulden machen zu dürfen. hatten wir diese Geschichte der Europäische Integration:
1922: Gründung der Paneuropa-Union
5. Mai 1949: Gründung des Europarates
9. Mai 1950: Präsentation des Schuman-Plans
18. April 1951: Unterzeichnung des Vertrags zur Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, durch Frankreich, Belgien, Luxemburg, Niederlande, BRD und Italien
24. Juli 1952: Inkrafttreten des Vertrags zur Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl
25. März 1957: Unterzeichnung der Römischen Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Europäischen Atomgemeinschaft
Januar 1973: EG-Betritt von Großbritannien, Irland und Dänemark
Januar 1979: Inkrafttreten des Europäischen Währungssystems
Januar 1981: Griechenland wird als 10. Mitglied in die EWG aufgenommen
Januar 1986: Beitritt Spaniens und Portugals
Oktober 1990: Deutsche Wiedervereinigung und Beitritt der neuen Bundesländer Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie Ost-Berlins zur EG
Februar 1992: Unterzeichnung des Vertrages von Maastricht und Zusammenführung von EG, Euratom und EGKS zur Europäischen Union (EU)
November 1993: Inkrafttreten des Vertrages von Maastricht und Gründung der EU
Januar 1995: EU-Beitritt von Schweden, Finnland und Österreich
Januar 1999: Einführung des Euros als Buchgeld
Januar 2002: Einführung des Euros als Bargeld in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Spanien, Portugal, Irland, Österreich, Finnland und Italien
Mai 2004: EU-Osterweiterung, Beitritt von Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Malta, Zypern, Slowenien, Estland, Lettland und Litauen zur EU
Januar 2007: EU-Beitritt von Rumänien und Bulgarien
Juli 2013: EU-Beitritt von Kroatien
Juni 2016: Referendum über den Austritt aus der Europäischen Union in Großbritannien (Ergebnis pro Austritt).
um nur die Highlights zu listen (Danke Wikipedia).
Schauen Sie mal bei der Kommission der EU vorbei. Wer sucht der findet.
Sehr geehrte Frau Bollmann, ganz herzlichen Dank für den Hinweis - das war tatsächlich ein entscheidender Fehler. Er ist mittlerweile korrigiert.
Diese Brexit-Geschichte zeigt einfach die ganze Ambivalenz unseres westlichen Systems auf. Einerseits wollen wir nur noch in gut bezahlten Jobs tätig sein, die nicht mehr viel mit der Realwirtschaft zu tun haben. Andererseits wollen wir aber auch die Leute nicht, welche die schlecht bezahlten, aber systemrelevanten Jobs machen.
Diese Ambivalenz führt ja auch in der Schweiz immer mehr zu einer Zweiklassengesellschaft. Der Brexit ist sicher nicht die Lösung, aber offensichtlich auch nicht ein völlig offener Arbeitsmarkt. Vielmehr bräuchte es eine Neubewertung von Arbeit, globale Arbeitsmarktstandards und gezieltere Ausbildungsstrategien.
Sany is back? We want more...
Spannender Artikel, nur ziehe ich persönlich daraus andere Schlüsse. Für Wohlstand und das funktionieren der UK Wirtschaft, scheinen einzig ausländische Billiglohnarbeiter*innen verantwortlich zu sein.
Brexit deckt diese Missstände auf.
Ähnliches lässt sich aktuell in den USA beobachten. Alleine im August haben 4Mio (!) Arbeiter*innen ihren Job gekündigt. Wozu in der Gastro für einen mickrigen Lohn die Gesundheit gefährden? Die Arbeiter*innen erwachen und merken, nicht sie sind auf die Jobs angewiesen, die Arbeitgeber*innen sind auf die Arbeiter*innen angewiesen! Vielleicht werden einige Restaurants schliessen, aber wenn die bis Anhin nur überlebten, weil die Servicekraft 3$ and tips verdiente, weine ich solchen modernen Sklaventreiber*innen keine Sekunde nach.
Republik AG
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