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Was mich einmal mehr zu der Frage führt, warum es für viele so verführerisch ist, dieser rechten Desinformationsmaschinerie ihren Glauben zu schenken. Worin gründet die emotionale Voraussetzung, für solche Ideologien empfänglich zu sein? Wo wurzelt all dieser Hass, diese Angst? Letztlich wählen diese Menschen die dazu passenden Politiker*innen (Habe ich jetzt SVP gesagt?) Das sollte uns beschäftigen.
Wie gehen wir mit ihnen um?
Spätestens in den letzten zwei Jahren war man früher oder später auch im eigenen Bekanntenkreis damit konfrontiert; nicht ernst nehmen, ohne sie noch mehr zu empören?- ernst nehmen, aber ohne ihnen den Eindruck zu geben, dass sie recht haben?
Diesem Phänomen angemessen zu begegnen ist eine Herausforderung.

Vielen Dank für diesen sehr aufschlussreichen und sachlichen Zweiteiler.
Das ist meine Republik.

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Das hat sicher vielfältige Ursachen, aber der Kern ist meiner Meinung nach, dass diese Menschen die Wahrheit nicht aushalten. Wir wünschen uns doch alle eine Welt, in der es keine Klimakatastrophe und keine Pandemie gibt. Gewisse Leute formen diesen Wunsch dann zu ihrer persönlichen Realität um, weil sie damit besser leben können. Sie können dann weitermachen wie bisher und müssen kein schlechtes Gewissen haben.

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Pens. Hausarzt
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Herr S.: ich vermute, dass die Wurzel dieses Phänomens weit in die Kindheit zurückreicht.
Da haben sich Autoritätskonflikte aufgebaut. Mangelnder Selbstwert führt zu diesen Kompensationsmassnahmen.
Und: falls eine gehörige narzistische Persönlichkeitsstörung mit Selbstüberschätzung dazu konmt, dann gibt es daraus eben Strickers und Köppels etc.
Was meinen die Psychologinnen oder Psychiater unter Euch dazu?

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Ja, ich sehe die antreibende Dynamik auch in der Verbindung von persönlichen und "sozialen" Kränkungen, die mit heutigen technologischen Möglichkeiten riesige Plattformen kriegen.
Wer entweder die alleinige Definitionsmacht verloren hat, wie die (ich schreibs ungern) "älteren Männer" - global gesehen nicht nur Weisse übrigens, oder im derzeitigen Bildungs-und Wissenswettbewerb nicht ganz mithalten kann, sei es durch "ländliche" und milieugeprägte Vorurteile oder mittelmässiger Intelligenz... kann ohne Aufwand und Geld die Apparate der Aufmerksamkeitsökonomie bedienenund nutzen. Und damit jede/n ähnlichen Geist dieserWelt erreichen.
Damit ist ein Medium geschaffen, das schon fast naturgemäss die traditionellen Medien als Konkurrenz oder gar Feind empfindet. Sicher als "schlechter" in der Ausführung der Aufgaben.
Das ist einfach gängige "Selbsterhöhung".
Wir haben in der Pandemie Gegner der Massnahmen erstmals an Demos gehen sehen. Viele dieser Menschen waren dort absolut überzeugt, geradeals einzige die Wahrheit zu erkennen und mit den Demos die Welt zu verändern. Ihre persönliche Erfahrung ist für sie "die Welt, wie sie ist". Über sehr lange Zeit der Menschheitsgeschichte dachten die meisten Menschen auf diese Weise.
Es sind meist gerade nicht die in abstraktem Denken geschulten.
Auch die mit strengen wissenschaftlichen Methoden Geschulten wissen um die Schwierigkeit, Erkenntnisse nicht mitpersönlichehn Motiven zu interpretieren, gelangen aber durchschnittlich zu viel allgemeingültigeren "Wahrheiten", trotz "Färbung".
Leider sind nun die jüngsten Generationen dieser Bildungsschichten tatsächlich aufgrund einer doch recht grossen "Wattebubble", in der sie aufwuchsen, in die Falle getappt, öfters die Relationen bezüglich Sensibilitäten etwas zu strapazieren. Wenn auch die Anliegen respektabel sind und die Ziele auch in der humanistischen Tradition. Doch es ist schon nicht so gut, wenn ein Leben lang aktiv engagierte Leute manchmal wirklich selber "haben die keine grösseren Probleme"? denken. Wenn eine Musikerin ausgeladen wird, weil sie als "Weisse" Dreadlocks trägt, zB.
Das sind absolute Steilvorlagen für Leute, die persönlich starke Motive zur Selbsterhöhung /Kränkungsabwehr haben und aber intelligenzmässig nicht in der Lage, diese mit redlicher Denkarbeit zu erreichen. Oder für die, welche intelligenzmässig durchaus in der Lage sind, das kindische Element, das in der eigentlich berechtigten "Woke"-Bewegung durchaus ein zu grosser Teil ist, tatsächlich zu benennen.
Narzisstische Persönlichkeiten (bis hin zu klinisch-pathologischen Werten), oder auch Gruppen, die einen Bedeutungsverlust als Kränkung erleben, wird es immer geben. Mit global leicht zugänglichen und bedienbaren Technologien des 21. Jh. vernetzten sie sich innert kurzer Zeit. Und bekommen "Gewicht", das sie sonst nie bekommen könnten.
Deshalb muss die Gegen-Strategie das alles berücksichtigen. Seriöse Medien müssen das können. Sie müssen die besten Leute gewinnen. Das ist die oberste Priorität.

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Könnte man da nicht auf die Idee kommen, dass diese Überkompensationen die Wurzel aller zerstörerischen Tendenzen sind?

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Fachperson
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Worin gründet die emotionale Voraussetzung, für solche Ideologien empfänglich zu sein?

  1. Ohnmachtsgefühl und Wunsch nach Kontrolle und Sicherheit

  2. Wunsch nach einem positiven Selbstbild: zum exklusiven Club der Wissenden dazu gehören. Alle Anderen sind Teil der Verschwörung oder "Schlafschafe".

  3. Streben nach Verstehen. Verschwörungserzählungen beantworten die Frage nach dem "Warum".

Einen kurzen Überblick gibt "Die Psychologie des Verschwörungsglaubens".

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Studierende
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· editiert

Meiner Erfahrung nach reicht ein wenig Naivität und eine Vertrauensperson, die diesen Mist glaubt. Das wird dann unkritisch übernommen, weil ist ja eh bequemer so. In der Coronapandemie sehe ich da auch eine Schuld bei zahlreichen Heilpraktikern, die aus Prinzip der Schulmedizin misstrauisch gegenüber stehen und dann den Leuten Multivitamin Tabletten kombiniert mit einer homöopathischen Impfung verkaufen. (Ich sage nicht, dass alle so arbeiten!) Und wenn das mit Corona ja alles erstunken und erlogen ist, dann vielleicht auch alles andere..

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Gigahon
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Was soll man sonst glauben, wenn die Welt immer schlechter wird und uns von jung auf anti-marxistische Propaganda in den Kopf geschlagen wird?

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fotografie, texte, webpub&lektorin
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Liebe J. R.
Was Sie hier schreiben kann ich sehr gut verstehen, wenn ich mir die heutige Welt vorstelle, wie sie für junge Menschen heute aussehen muss; genau das drückt Ihr kurzes Statement für mich aus.
Umso mehr freut mich, Sie hier als Leserin, Mit•Verlegerin zu sehen; und als aktiv am Dialog beteiligte noch dazu!
Lassen Sie sich von den Downs nicht entmutigen bitte!
Alles Gute und bis hoffentlich bald wieder mal im Dialog.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Es ist wohl mehr die unglaubliche, tägliche, stündliche, minütliche, Gehirnwäsche der Werbung, welche unsere Gesellschaft zersetzt.
Auf tausenden von Plakaten, Inseraten, Werbespots und Bannern werden wir aufgefordert besser zu sein als die anderen und dies mit käuflichen Statussymbolen nach aussen kommunizieren zu müssen.

Dagegen wirkt die Propaganda des Kremls und Pekings geradezu armselig.

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(durch User zurückgezogen)
fotografie, texte, webpub&lektorin
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Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen, geehrter M. D., möchte ich hier doch eine Bemerkung zu Ihrer SRG-Kritik anfügen — und zwar vor allem deshalb, weil diese aus meiner Sicht nach wie vor sehr notwendige gesellschaftliche Kitt-Institution ja gerade eben immer wieder ganz grundlegend angegriffen wird. Und zwar von denen, die am liebsten gar keine verlässlichen Infos noch zulassen möchten.
Mit der Kritik bezüglich Arena (eine Weile lang übrigens manchmal auch Rundschau) bin ich voll einverstanden. So weit sie reicht.
Nur liegen diese Zeiten mit Filippo Leutenegger und übrigens auch Reto Brennwald, der ja auch unter den aktuellen Infowarriors in der Recherche kurz aufgetaucht ist, doch fast Jahrzehnte nun schon zurück.

Und der Druck, der seitens SVP (Blocher und Co damals wohl vor allem) auf der SRG lastete, gerade was die Arena anbelangte damals, war wirklich gewaltig.

Möglich war dieser massive Druck von rechts aber damals schon einfach gerade auch deshalb, weil wir alle, gasamtgesellschaftlich quasi, ziemlich ohnmächtig, vor allem aber stumm (!), mit der geballten Faust im Hosensack oder auch am Damenkleid, oder allenfalls verbal vor dem TV vor uns hinschimpfend, uns zwar aufgeregt, aber zunehmend resigniert aufgeregt hatten damals. Niemand wusste, wie und wo genau sich einsetzen damals. Oder wie genau dieser Sog damals hätte gebrochen, wenigstens hätte gebremst, statt mit jedem Widerstand geradezu noch befeuert, werden können. Wenigstens dies sieht ja heute doch ein wenig anders, und besser, aus.

Die ganze SRG betraf das aber schon damals nicht. Die Info- und Dok-Sendungen (Dok•umentar vs Fiktion) waren nach wie vor spannend, häufig geradezu exzellent; andere Diskussionsformate wie Club, oder auch Infosendungen wie nach wie vor grosse Teile der Rundschau, von ganz anderem, ruhigerem, stillerem, auch verbindenderem Format. — Wir dürfen nicht ins gleiche Muster wie die SVP und heute noch weiter rechtsaussen fallen, und eine ganze, gesellschaftlich notwendige Institution verteufeln wie die SRG (und der SRG entsprechende Sende-Institutionen anderer Länder wie BBC, ZDF, ARD, ORF, CNN, geschweige denn arte und Ähnliches, um nur einige zu nennen, die ich selber wenigstens etwas auch kenne); nur aufgrund des immer gleichen, und ja, aufgrund des blssen Formats bereits, immer wieder höchst umstrittenen einen Sendegefässes wie der Arena. Wir alle haben damals diesem Druck von rechts aussen immer wieder Vorschub geleistet. Und sei es nur durch Bequemlichkeit, wie eine Studentin in diesem Thread es irgendwo formuliert hat.

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(durch User zurückgezogen)
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Solange die ideologische, personelle und finanzielle Nähe der SVP zu dieser antidemokratischen Bewegung nicht thematisiert wird, ist es nicht möglich, unsere freiheitliche Demokratie zu schützen bzw. auszubauen.

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(durch User zurückgezogen)

Ich bin unglaublich frustriert, dass die Politik einfach nur zuschaut 😬

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Es ist nicht die Politik, welche versagt, wir als Gesellschaft sind es.

Wir sind es, welche unseren Komfort höher gewichten als das Leben von Minderheiten.

Wir sind es, welche nach Jahrzehnten des offensichtlichen Versagens immer noch mehrheitlich bürgerlich wählen.

Wir sind es, welche zutiefst vernünftige Anliegen, wie 1:12, Erbschaftssteuern, höhere Gewinnsteuern, Vermögenssteuern, Einheitskrankenkasse, etc. immer wieder überdeutlich an der Urne ablehnen.

Wir sind es, welche zu grossen Teilen krass überdimensionierte SUV kaufen, statt ein E-Bike und ein Carsharing Abo.

Unsere Gesellschaft hat genau die Politik, welche sie verdient.
Wir hätten es in der Hand, es zu ändern.

In Russland und China hat der Einzelne nichts zur Politik sagen, aber wir verurteilen die Leute da, weil sie nicht ihr Leben aufs Spiel setzen, um gegen die vorherrschende Klasse zu protestieren.

Wir müssten nur alle drei Monate ein paar Formulare vernünftig ausfüllen, in ein Couvert stecken und dies in einen Briefkasten werfen.

Aber die Wahrheit ist, die meisten von uns sind zu faul dazu!

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Sie sagen, es sei nicht die Politik und zählen dann lauter politische Entscheide auf.
Und wenn sie "wir" schreiben, meinen Sie einen sehr spezifischen Teil der Schweizer Bevölkerung, zum dem Sie vielleicht gehören mögen, viele andere aber nicht.

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fotografie, texte, webpub&lektorin
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Trotzdem sollten wir mit den Selfflagellations (wie heisst das auf deutsch? Selbstbeschuldigungen, Selbstzerfleischungen) aufhören. Das einzige, was wir damit erreichen, ist noch mehr Resignation.
Und doch, auch ein Widerspruch noch: Die Politik sehe ich trotz allem genauso in der Pflicht wie alle andern Teile der Gesellschaft auch.
Uns natürlich uns alle inklusive.

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Meines Erachtens ist auch die zu enge Verknüpfung von Wirtschaft und Politik ein Problem. Die Macht der Lobbyisten. Oder auch, dass grössere Parteispenden oder Spenden für Abstimmungskämpfe, welche die Meinungsbildung vieler massiv beeinflusst, nicht offen gelegt werden müssen. Böse gesagt, werden Wähler „gekauft“ und die Demokratie durch eine solche Praxis untergraben. Es wäre nur fair, wenn man wüsste, wer hinter den Kampagnen steht, wer massiv Geld investiert, um die eigenen Machtinteressen zu verteidigen, wer von meinem Ja oder Nein finanziell profitiert. Dass die wirtschaftsnahen Parteien mehr geschmiert, äh unterstützt, werden, ist eigentlich überflüssig zu erwähnen…
Es erstaunt mich, dass linke Kreise sich nicht stärker für mehr Transparenz einsetzen. Aber wahrscheinlich gibt es auch in diesen noch genug Profiteure.

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Was sollte die Politik Ihrer Meinung nach tun?

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Ich bin überzeugt, dass Meinungsfreiheit nicht beinhalten kann, absolut klar widerlegbare "Tatsachen" zu verbreiten, Hass zu schüren und sogar Morddrohungen auszusprechen (Personen in der Öffentlichkeit können ein Lied davon singen). Da ist die Politik gefragt, Gesetze zu erlassen, die ermöglichen, dagegen vorzugehen...

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Die Mehrheiten in Parlament und Regierung sind rechtsbürgerlich und vieles was uns entsetzt kommt denen vermutlich gar nicht so ungelegen.

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Sekundarlehrer, Vater
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Eine wichtige Rolle spielt hierzu die Volksschule, welche v.a. im Fachbereich Medienbildung zukünftige Bürger:innen darauf vorbereitet, in welcher Art und Weise heutzutage in der Öffentlichkeit kommuniziert wird und wie der kritische Umfang mit Medien funktioniert. Daher: Nicht an der Bildung sparen, bitte!

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Erfahrungsgemäss sind die Schulen das nächste Ziel nach den Medien: Inhaltliche Vorhaben, Skandalisierungen und Diskreditierung der Lehrpersonen, Budgetkürzungen, Forderungen nach Förderung von Privatschulen. Man kann schon zuschauen...

Zudem dürfen wir erwarten, dass in den nächsten Jahren auch das Wahlrecht noch mehr unter Druck geraten wird.

Es lohnt sich der Blick in die USA, wo diese Antidemokrat*innen schon ein paar Schritte weiter sind.

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Leseratte
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Fantastische Auslegeordnung dieser "alternativen-Fakten-Szene". Alle normal Denkende müssen wissen was da wie läuft. Super gemacht Republik! Weiter so, bleibt weiter dran und informiert uns immer wieder über die Entwicklung dieses Horrors. Solche Arbeiten sind der Grund warum ich euch abonniert habe. 👍

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Leiterin Inland
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Vielen Dank, Herr Noé, das freut uns sehr zu hören. Wir bleiben dran!

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Fachperson
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Danke für diesen aussergewöhnlichen Artikel!

Diese Menschen wollen die Demokratie zerstören. Dabei missachten sie Regeln, an die Andere sich halten:

  • Auch wenn sie der Lüge überführt sind, lügen sie unverfroren weiter

  • Sie rufen zu Hass, Gewalt und Zerstörung auf

  • Jedes Entgegenkommen legen sie als Schwäche aus.

Sie kämpfen gegen Ausländer, Frauen, Bildung, Wissenschaft, Kooperation und für Männer, Weisse, Ausgrenzung, Gewalt und Krieg.

Wer zwanzig Minuten Zeit hat, sollte sich den Film "Don't be a sucker" von 1947 ansehen. Wir stehen nicht zum ersten Mal vor dieser Herausforderung.

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Leiterin Inland
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Danke für diese Ergänzung, Herr K.

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Danke für diesen Filmtipp

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The Great Reset ist genau das, was Köppel, Stricker, Bannon, Trump, AfD, Nazis, Rimoldi etc. in Tat und Wahrheit eigentlich wollen. Einen great reset aber, bei dem SIE endlich bestimmen können, über Geld und Ressourcen, über Leben und Tod.

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Ist wohl so. Allerdings, wenn wir weiterhin dermassen sorglos mit Ressourcen umgehen, hemmungslos konsumieren usw., kommt der "Great Reset" dann doch womöglich aus einer andern Ecke

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Dies wird aber nicht alle gleichermassen treffen.

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Vielen Dank für diese tolle Arbeit mit der Infografik, die auch auf mobilen Geräten wunderbar funktioniert und sehr aufschlussreich und unterstützend für die Aussage des Textes ist.

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völlig von der Rolle
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Happige Kost am frühen Morgen! Ich weiss, dass es mich nicht kalt lassen dürfte, aber mich langweilen die Strickers dieser Welt. Bannon scheint wenigstens selbst zu denken, aber in seiner paranoid-destruktiven Welt möchte ich auch nicht leben. Wahrscheinlich war die Welt schon immer so gespalten, aber wir haben es früher nicht so sehr zu spüren bekommen. Wir brauchen in unserer Gesellschaft Meinungen von links bis rechts, um zu einem Konsens zu finden. Mit Behauptungen kann ich wenig anfangen, vor allem, wenn sie so abstrus und meist negativ daherkommen und Leute in ihrer Opferhaltung bestätigen.

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Bannon ist ein gefährlicher Faschist, Stricker hingegen nur ein bemitleidenswerter Schwätzer, der aber leider, aus welchen Gründen auch immer, ebenfalls mithilft, den Boden für Faschismus vorzubereiten, genauso wie die weitaus gefährlicheren weil mächtigen Figuren wie Tettamanti, Hummler oder Köppel, die unter dem Tarnmantel von behäbiger Konservativität diese Netzwerke unterstützen.

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Man könnte Strickers (und ähnlich 'gelagerten' Personen) Rolle angesichts der wirklichen Strippenzieher im Hintergrund (welche Sie hier nicht abschliessend ;-) aufzählen, als deren nützlichen Idioten bezeichnen...

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Macht es sich die Republik nicht doch etwas zu einfach? Da werden rechte Pappkameraden aufgestellt, auf die dann ohne Gefahr geschossen werden kann, denn sie sind nicht ernst zu nehmen und sind es auch nicht wert, dass man sich mit ihnen befasst. Das Spiel ist eigentlich überflüssig, es sei denn, man würde sich Gedanken darüber machen, wieso auch abstruse Thesen dieser Pappkameraden offenbar Anklang finden. Und stösst dann auf ein Problem, das genau solche Artikel verdrängen wollen. Es werden hier Leute lächerlich gemacht, mit Etiketten versehen (Verschwörungstheoretiker), es wird mit Kontaktschule gearbeitet (hat bei KenFM publiziert), es werden Totschlagargumente gebraucht (Antisemitismus), Leute wie ein Wodarg, ein Bhakdi, ein Kenfm, ein Pohlmann etc. werden ignoriert, die man ernst nehmen müsste, die auf die wirklichen Probleme aufmerksam machten, die seit zwei Jahren auch in einer breiten Öffentlichkeit diskutiert werden müssten: Die Frage nach der Verhältnismässigkeit von Massnahmen, die Frage nach der Wirksamkeit von Massnahmen, die Frage nach dem Irrsinn von Massnahmen, die z.B. Zero Covid als Ziel hatten. Es zeigt sich jetzt, dass über die Nebenwirkungen von Impfungen langsam auch in den traditionellen Medien diskutiert wird, dass in Deutschland langsam klar wird, dass der Gesundheitsminister wohl schnellstens ausgetauscht gehört. Es wird verdrängt, dass die Medien in den letzten zwei Jahren eine höchst dubiose Rolle gespielt haben: Statt die Macht zu kritisieren und zu hinterfragen, wurden sie zu unkritischen Lautsprechern dieser Macht.
Ist es wirklich interessant, dass sich rechte Netzwerke von „Massnahmenkritikern“ gebildet haben, die unwesentlich sind und zur Kritik nichts beizutragen haben ausser dubiose Meinungen auszuwalzen? Wäre es nicht spannender zu sehen, was die Antwort ist auf das Verhalten der traditionellen Medien und (in Deutschland) dem Verhalten der Politik? Welche Netzwerke der Kritik und der Aufklärung sich gebildet haben gegen die Verschwörungstheorien der Massnahmenbefürworter? Es ist etwas zu billig, Plattformen wie Apolut ohne Begründung und Argumente der rechten, verschwörungstheoretischen Seite zuzuordnen. Es ist auch zu billig, einen Journalisten wie Matuschek zur rechten, schwurbelnden und nicht ernstzunehmenden Szene zu zählen, auch wenn er möglicherweise in den falschen Organen publiziert. Ich wundere mich, dass sich die Republik nicht inhaltlich auf die bitter nötige Kritik an den Coronamassnahmen einlässt und meint, das schiessen auf Pappkameraden genüge. Und mich wundert auch, dass die Republik sich nicht ernsthaft mit dem Ukrainekrieg auseinandersetzt und meint, ein Rückfall in die Rhetorik des Kalten Kriegs genüge, um das zu erklären, was im Moment passiert.

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Frage mich schon wie man behaupten kann, dass man KenFM zuhören soll, so viel Schwachsinn wie der verbreitet hat. Die Republik hat das schon richtig gemacht, sie hat die Falschbehauptungen von den von Ihnen oben genannten Akteuren widerlegt und kein False-Balancing betrieben.
KenFM behauptete unter anderem, dass die WHO von Bill Gates gekapert wurde und ihm 80% (+) der WHO gehört. Das ist nur eine von vielen Falschinformationen, an die ich mich erinnere. Bhakdi hat nebst vielen Halbwahrheiten auch Aussagen gemacht, die als antisemitisch gelten und dafür wurde er jetzt auch richtigerweise der Volksverhetzung angeklagt. In der Geschichte war es keine Seltenheit, dass man eine Volksgruppe für eine Seuche verantwortlich gemacht hat und deswegen sollte man solche Aussagen überhaupt nicht relativieren.

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Vielleicht sollten Sie einfach die journalistischen Beiträge von KenFM zur Kenntnis nehmen und dann müssten wir sie beurteilen. Die WHO ist eine Organisation, die nicht mehr von den Staaten, die beteiligt sind, finanziert wird, sondern von Sponsoren. Die geben vor, was die WHO machten soll. Bhakdi ist kein Antisemit, denn er macht nicht die Juden für die Seuche verantwortlich, was wäre einfch unsinn, sondern er hat sich gewundert über die israelische Coronapolitik. Ich bin mit Ihnen einverstanden: Er hätte das wohl auch anders formulieren können. Aber lesen Sie Bhakdi und entscheiden Sie dann, ob er ernst zu nehmen ist oder nicht.

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· editiert

Kritik an Coronamassnahmen wurde in den Medien, auch in der Republik, viel aufgenommen und diskutiert.
Sobald diese Kritik jedoch den Boden der Tatsachen und Fakten verlässt, muss sie inhaltlich nicht mehr ernst genommen werden.
Sie ist dann ein Symptom gesellschaftlicher Entwicklungen. Sie ist ein Mittel zum Zweck und eine Gefahr für unsere Demokratie und unsere Gesellschaft. Die Leute, die sie verbreiten, verfolgen eine tödliche ideologische Agenda.
Das muss endlich ernst genommen werden. Und damit befassen sich diese Artikel.

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Das müsste man konkret diskutieren. Was mich an den Artikeln der Republik gestört hat: Sie stellen Leute vor, die beim besten Willen nichts zur Aufklärung dessen beitragen, was nötig wäre.

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Even Meier
(ex | they)
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Die Frage nach der Verhältnismässigkeit von Massnahmen, die Frage nach der Wirksamkeit von Massnahmen, (...)

wurden vor gut 2 Wochen z. B. hier bei Watson besprochen, hier die Studie beim Seco. Sehr sachlich, wissenschaftlichen Ansprüchen genügend. Und ja, das wird die Massnahmen im kommenden Herbst beeinflussen.

Gesicherte Erkenntnis braucht Zeit und Energie.

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"Verschwörungstheorien der Massnahmenbefürworter"? Können sie ein Beispiel nennen?

Warum ist die Kritik an welchen Coronamassnahmen "bitter nötig"?

Wie kommen sie darauf, dass die Auseinandersetzung mit dem Ukrainekrieg "nicht ernsthaft" gewesen sei?

Irgendwie sind alle ihre Argumente in Werturteilen und Adjektiven versteckt, es fällt mir deshalb etwas schwer zu verstehen, was sie genau stört und warum.

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Die Massnahmen wurden, auch in der Schweiz, einfach dekretiert, wer eine andere Einschätzung hatte, wurde möglicherweise zu medialen Diskussionen zugelassen, aber immer mit dem Hinweis, sie würden zum Vornherein irren. Man kann möglicherweise wirklich von einer Verschwörung ausgehen, denn Verwschörungen heisst, dass man sich abschirmt gegen Kritik und die eigene Position als die einzig legitime betrachtet. Ich habe den Eindruck, dass die alten Feindbilder des Kalten Kriegs aufgewärmt werdne, ohne dass man merkt, dass diese Feindbilder schon damals nicht die Realität erklärt haben.

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„Leute wie ein Wodarg, ein Bhakdi, ein Kenfm, ein Pohlmann etc. werden ignoriert, die man ernst nehmen müsste, die auf die wirklichen Probleme aufmerksam machten“ – das ist ja das Problem: Sie werfen der Republik den Strohmann vor, weisen aber auf Leute hin, die geschäftsmässig Strohmänner aus irgendwelchen unbelegbaren oder nachweislich falschen Behauptungen aufstellen, auf die sie dann „aufmerksam“ machen…

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Janik von Rotz
Denkt mit.
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· editiert

Ein paar Gedanken:

Glauben

Der Mensch kann glauben was er will. Wenn man glaubt, dass die Erde flach und der Mond eine Projektion ist, kann man ohne Konsequenzen sein Leben bestreiten. Wenn man aber nicht an rote Ampeln glaubt, wird man höchstwahrscheinlich überfahren.

Verschwörungsglauben hat keine Relevanz.

Radikalisierung

Der Glaube wird dann problematisch, wenn man diesen - sei er noch so unrelevant - als identitätsstiftend sieht und zu handeln beginnt. Die Pandemie wirkte hier wie ein Brandbeschleuniger. Alle die nicht an rote Ampeln glauben, wollen diese nun abschaffen.

Das Problem ist die Radikalisierung.

Wahrheit

Egal was man glaubt oder als Wahrheit bezeichnet, es gibt universelle Tatsachen, denen man sich nicht entziehen kann. Wer nicht an den Klimawandel glaubt wird in ein paar Jahren überfahren.

Die Wahrheit ist unerträglich.

Rechtspopulismus

Ich glaube nicht dass der Rechtspopulismus fähig ist die kommenden Probleme zu lösen. Man kann es ganz einfach invertieren. Alles was nicht rechtspopulistisch ist, bringt uns vorwärts.

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So einfach ist es leider nicht mit dem Glauben an Verschwörungsmythen. Es gibt unterschiedlich Gefährliche: https://conspiracychart.com/

Und bevor mich jemand falsch verstehen möchte: Die anschliessende Argumentation soll zeigen, weshalb Flat Earther eher an die Corona-Verschwörung glauben. Sie sagt NICHT aus, dass Corona-Kritiker Verschwörungsmythen erliegen.

Der Glaube an eine flache Welt zählt zu den Gefährlichen und zwar aus folgenden Gründen:

  • Die (flache) Erde ist das Zentrum der Welt, d.h. der gängige Wissensstand (Erde rund, dreht sich um die Sonne) ist der Versuch die Wichtigkeit der Erde und somit des einzelnen Menschen herunterzuspielen

  • Die NASA ist Teil der (US) Verschwörung (also auch der US Staat), was die (vermeintlich) manipulierten Bilder der Erde zeigen

  • Somit kann dem Staat und damit verbundenen Institutionen nicht getraut werden

Ich hoffe, dass die Schritte nachvollziehbar sind, auch wenn stark gekürzt. Deshalb ist der Glaube an die flache Erde auch mit so vielen anderen Verschwörungsmythen wie Deep State, Corona-Verschwörung etc. verknüpft. Der Staat lügt ja (vermeintlich) schon bezüglich der flachen Erde.

Edit: Habe doch noch das Chart gefunden

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Viel wichtiger als die Einstufung nach Gefährlichkeit, finde ich die Einstufung nach Institutionalisierung. Also inwiefern gibt es Menschen und Organisationen (bspw. Sekten), die den Verschwörungsglauben wirklich praktizieren und ritualisieren.

Gefährlich wird es aus meiner Sicht wenn der Verschwörungsglaube religiöse Züge annimmt.

Verstehen Sie meinen Punkt?

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Das finde ich recht vereinfacht; in der Realität gibt es keine so klare Trennlinie zwischen diesen Konzepten. Ich kann mir keinen Glauben vorstellen, der das Handeln nicht beeinflusst oder der nicht identitätsstiftend ist — auch ohne Radikalisierung.

Aus Gwunder: Was stellen Sie sich darunter vor, dass in ein paar Jahren überfahren werden wird, wer nicht an den Klimawandel glaubt? Eine Datengrundlage, mit der sich der Klimawandel als Fakt erweisen lässt, haben wir schon länger; ebenso hautnah erlebbare Wetterextreme überall auf der Welt (mit unterschiedlich desaströsen Folgen). Zu einer universell akzeptierten Wahrheit hat ihn all das bislang nicht gemacht; mit meist äusserst wenig ernsthaften Folgen für ‘Non-Believers’. Was lässt Sie vermuten, dass sich das in den nächsten Jahren grundlegend ändern wird?

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Janik von Rotz
Denkt mit.
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· editiert

Ich beziehe mich im wesentlichen auf Verschwörungsglaube. Im Vergleich zu den verbreiteten Glaubensrichtungen hat sich dieser weder ritualisiert noch institutionalisiert. Am nächsten kommen Sekten, die den Verschwörungsglauben teilen, danach handeln und darin Orientierung suchen.

Aus meiner Sicht besteht aktuell ein Glaubens-Vakuum. Der Katholizismus hat viele Anhänger verloren und dadurch der Glaubensfrage viel Raum gelassen. In diesem Vakuum hat Aberglaube und Verschwörungsglaube viel Platz gefunden.

Was stellen Sie sich darunter vor, dass in ein paar Jahren überfahren werden wird, wer nicht an den Klimawandel glaubt? ... Was lässt Sie vermuten, dass sich das in den nächsten Jahren grundlegend ändern wird?

Ich wollte damit aufzeigen, dass nicht jeder Glaube oder Vorstellung gleich ist. Wenn ich nicht an den Osterhasen glaube, wird das keine Konsequenzen haben. Wenn ich aber nicht an den Klimawandel glaube, wird das Konsequenzen haben (unabhängig davon ob ich daran glaube oder nicht). Der Osterhase ist irrelevant und das Klima äusserst relevant.

Das Verhalten wird sich zwangsweise in den nächsten Jahren ändern. Die Klimakrise wird einen direkten Einfluss auf uns haben. Wasserknappheit und Hitze-Extreme sind jetzt schon Realität. Erst mit der Krise kommt die Verhaltensänderung ... leider.

Wie sehen Sie das?

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Leserin
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Mein Leben ist anstrengender geworden . Mit Corona hat es angefangen. In Alltagsgesprächen Mutmassungen, Wahrheiten aus allen möglichen Ecken, die mich oft überrumpelt haben. Ich war und bin gezwungen, einen klaren Kopf zu behalten, was nicht einfach ist, weil so ein unglaubliches Meinungschaos entstanden ist, bei dem jeder mitmachen kann. Vielleicht ist es richtig so, dass diese Streitgespräche oder dieses Tasten nach Uebereinkunft nicht mehr abgehoben in Politiker- oder Intellektuellenkreisen stattfinden, sondern im Alltag. Aber es ist mühsam. Ist das Demokratie? Geld verdienen mit Verwirrung? Gibt es im Kapitalismus irgendwelche Grenzen, womit nicht Geld gemacht werden soll?

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Leser
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Meinungschaos erhält nur Gewicht in einer Gesellschaft, welche verlernte, worauf ihre Freiheit und ihr Wohlstand beruht: Wissenschaft.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Wobei die Wissenschaft auch nur gehört wird, wenn man damit Geld verdienen kann.
Wäre es anders, würden wir seit Jahrzehnten, kein kostbares Erdöl mehr verbrennen, um bequem Dinge einzukaufen, welche wir gar nicht benötigen.
So etwas wie Bitcoin würde es nicht geben, weil die Wissenschaft längst weiss, dass Prozesse mit exponentiellem Wachstum in der Realität nie funktionieren.
Mit Impfungen, welche zu 80% wirken, eine Krankheit ausrotten zu wollen, ist wissenschaftlich gesehen unmöglich, aber wir versuchen es trotzdem.
In einem Land, wo man nirgends schneller als 120 Km/h fahren darf, ist es sinnlos ein Fahrzeug zu kaufen, welches mühelos über 200 Km/h fahren kann. Trotzdem wird hierzulande ein Grossteil der Fahrzeuge mit genau diesem Argument verkauft.
Als die Dampfmaschine in der Industrie Einzug hielt, war es klar, dass damit die Lebensgrundlage von Millionen infrage gestellt war. Trotzdem dauerte es nur wenige Jahrzehnte und eine Wirtschaft ohne Kohle war nicht mehr denkbar.

Nicht die Wissenschaft ist die Grundlage unserer freiheitlichen Gesellschaft, sondern die Einsicht, dass man jedem ein anständiges Leben ermöglichen sollte.
Eine Einsicht, die in den vergangenen Jahrzehnten wieder weitgehend in Vergessenheit geraten ist.

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Martin Hafen
Präventionsfachmann, Soziologe
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"Gibt es im Kapitalismus irgendwelche Grenzen, womit nicht Geld gemacht werden soll?"

Nope

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Wunderschöne Illustrationen! Wertvolle Milieu-Recherche, denn man will wohl kaum all die genannten Kanäle abonnieren, um dauern zu überwachen, wie schlimm der "Flood of Shit" in der "Zone" denn schon zum Himmel stinkt. Vielen Dank.

Mich stört aber die einseitige links-rechts-Einordnung. Klar treten die Rechten (wie fast überall) lauter, ungehemmter, gewaltbereiter, mit finanzstärkeren Agitatoren in Erscheinung. Aber das Phänomen als solches darf m.E. keinesfalls nur als "Problem von rechts" eingestuft werden, wie es diese Artikelserie in meinen Augen tut. Das Phänomen "befällt" auch einzelne linke Journalistinnen und Journalisten, nachzulesen etwa auf Infosperber.

Wie die erste Illustration so schön mahnt, die Erde ist eben keine Scheibe. Ob vom linken oder rechten Ufer, wenn man sich nur weit genug vom "Mainstream" wegbewegt, trifft man sich am Ende hintenrum! Das hat man ja gut in der Lokalpolitik der Stadt Bern, am Beispiel der links-aussen Politikerin Simone Machado gesehen, die wegen "Zusammenarbeit mit rechten und rechtsextremen Gruppierungen" von der Stadtratsfraktion (PdA, AL) ausgeschlossen wurde (Der Bund, 12. 11. 2021).

Gleichzeitig ist mir das schwarz-weiss Bild etwas suspekt. Es gibt ja ab und zu irgendwo ein Korn Wahrheit hinter einer Empörung. Wenn etwa der Kanton Bern Demos mit mehr als 15 Personen verboten hat und dann reihenweise Klimademonstrierende fichieren und büssen liess, die sich nota bene brav maskiert in separaten 15er Gruppen bewegten, dann ist das eben tatsächlich stossend und sehr gefährlich von wegen "Schule machen". Und es war dieselbe Simone Machado, die dann vor Bundesgericht eine wohlverdiente Ohrfeige an den übergriffigen Kanton erwirkt hat (Der Bund, 4. 9. 2021).

Die "Wahrheit" ist komplex und wir haben bestenfalls einen löchrigen Blick drauf. Das beste Gegengift gegen Verschwörungstheorien ist leider immer noch die ständige, mühsame, ergebnisoffene, absenderblinde, autoritätsskeptische Prüfung und Differenzierung jedes Sachverhaltes. Eine riesige, schwierige und wohl auch ermüdende Dauerarbeit, welche die "Mainstream-Medien" erbringen müssen.

Die Republik hat da ja schon Grossartiges geleistet. Vielen Dank dafür!

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Fachperson
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Die Rechts-Einordnung ist durch die Forschung bestätigt.

Es gibt auf Youtube, Facebook, Telegram etc. ein reiches Ökosystem rechtsextremer Verschwörungserzähler. Links gibt es das nicht.

Aus zwei Gründen:

  1. Desinformation von Rechts verbreitet sich auf Social Media viel erfolgreicher als richtige Informationen.
    Desinformation aus der Mitte und von Links hat dagegen einen Nachteil gegenüber richtigen Informationen: Hier ein Artikel.

  2. Rechtsextremisten sind sehr viel empfänglicher für Desinformation als andere politische Gruppen. Hier ein Forschungsbericht mit vielen Nachweisen dazu.

Hier eine Metastudie von 280 Studien zu den bekannten psychologischen Unterschieden zwischen "Linken" und "Rechten".

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Ich kenne auch nicht-rechte Verschwörungstheorien.
Es ist bloss so: Die nicht-rechten sagen jeweils, das sei keine Verschwörungstheorie, sondern reell oder gut begründet. Allerdings behaupten das die rechten auch, wenn Gedankengut von ihnen als Verschwörungstheorie bezeichnet wird.
Und dann stellt sich hie und da eine Verschwörungstheorie als zumindest teilweise zutreffend heraus. Passiert auch bei rechten Verschwörungstheorien.
Die Differenz finden wir bei der Frage, wer die Deutungshoheit hat, und die liegt zurzeit bei der Linken. Das erklärt mit, weshalb es mehr rechte Verschwörungstheorien gibt: b) weil die nicht-rechten bestimmen, was Verschwörungstheorie ist und was nicht, und a) weil die Rechten sich im öffentlichen Diskurs nicht mehr finden und sich in obskurere Gruppen zurückziehen.
Beispiele für nicht-rechte Verschwörungstheorien:

  • dass Putin beabsichtige, die Sowjetunion zurückzuerobern, und auch noch den Ex-Warschauer Pakt, und eine Freihandelszone bis nach Lissabonn zu errichten.

  • dass Corona in einem chinesischen Militärlabor entstanden sei

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Danke für die Angaben.

Die Studien zeigen vor allem eins, dass momentan die rechten Populisten "in Mode" sind, jedenfalls in Europa und den USA. Das finde ich ja auch "zum Gränne". Ich habe aber zum Beispiel nichts gefunden über südamerikanische linke Populisten und der Faktentreue deren Anhänger.

Wenn die Studien aber nur rechte Populisten untersuchen (können), dann ist es auch nicht erstaunlich, was rauskommt. Dies ist vor allem bei der ersten Studie zu beklagen. Sie misst das Geschehen rund um den 6. Januar 2021. Logisch, dass die Verliererseite da die Fakten nicht wahrhaben wollte. Die Ergebnisse dieser Studie kann man in den runden Ordner ablegen, insofern man eine "Asymmetrie" untersuchen wollte.

Ich frage mich, ob es (wenn es denn Social Media so gegeben hätte) bei der wackeligen Wahl von George W. Bush vs. Al Gore 2000 nicht sehr ähnlich ausgesehen hätte, mit umgekehrtem Vorzeichen. Allerdings: wie ich bereits sagte, ungleich weniger gewaltbereit. Eben kein Sturm aufs Kapitol! (keine Nebensache)

Allein die Fähigkeit, Fakten nicht wahrhaben zu wollen, wenn sie nicht ins Weltbild passen, ist sicherlich kein per se rechtes Phänomen und es ist auch nicht so, dass erst Social Media dieses Phänomen hervorgebracht hätte. Die extreme Linke hatte diesbezüglich ihre Hohezeit im letzten Jahrhundert. Es ist für mich rückblickend einfach unglaublich, wie man die dokumentierten Gräueltaten von Stalin & Co., DDR-Schiessbefehl etc. jahrzehntelang verdrängen und den Kommunismus immer noch toll und erstrebenswert finden konnte, etwa im Vergleich mit einem nordischen Wohlfahrtsstaat.

Ich teile aber die eigentliche Aussage der zweiten (EU) Studie, die besagt, dass die Social Media Algorithmen wie ein Brandbeschleuniger wirken. Ich sehe einen Lösungsansatz auch am ehesten dort: diese Aufmerksamkeitsökonomie muss man brechen, auch aus vielen anderen Gründen.

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Sehr lesenswert, danke für die Quellen!

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Das einzige was wir machen können ist Stärke zeigen und Projekte verfolgen von denen die Mehrheit profitiert und nicht der Profit regiert

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Das wäre mein Wunsch an der Republik: Soviel möglich über Projekte, Ideen, Tendenzen, funktionierende Modellen zu berichten die inspirieren. Nebst Information, vor allem Inspiration.

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Super Einsichten. Endlich verstehe ich, was mit dem Gamergate gemeint war, und wie sich die reaktionären Netzwerke verdichteten.

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Leiterin Inland
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Danke, Herr Bag, das freut uns!

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Die beiden Texte verstören irgendwie- ich muss gestehen, dass ich mich bisher noch nie vertiefter mit diesen "alternativen" Medien befasst habe. Was hier aber geschildert wird ist schon krass- und gewinnt den Eindruck, dass da ein Orchester am Werk ist, welches dabei ist alles zu übertönen. Aber ist das wirklich so? Nicht dass ich jetzt deren Aktivitäten in irgend einer Weise herunterspielen möchte. Was man da zu hören/sehen bekommt ist ja nun eigentlich in ihrer Stinke ja kaum noch zu überbieten. Aber war es nicht schon immer so, dass grosse Spinner unterwegs waren? Nur leider sind die heutigen Instrumentarien welche diesen Leuten mittlerweile zur Verfügung stehen halt unglaublich viel potenter, auch viel beweglicher und schneller geworden. Das macht schon einen Unterschied. Mich lässt das Ganze ratlos und ohnmächtig zurück- was kann man dagegen überhaupt tun. Ignorieren? Geht wohl auch nicht einfach? Bessere und unmittelbarere Entgegnungen? Irgendwie ist mir auch nicht so richtig klar, welchen tatsächlichen, relevanten Einfluss diese Leute letztlich tatsächlich haben- haben werden, wenn es so weitergeht.

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Claudia Wirthlin
Beobachterin
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So richtig froh bin ich im Nachhinein, dass ich die «Infokrieger» doch gelesen habe! Und den Autoren bin ich äusserst dankbar für ihre Recherche, für das Benennen der Dinge beim Namen und das Einordnen in unsere helvetischen Zusammenhänge. Die Infografik lässt einen zudem die Entwicklung im Zeitraffer wie Schuppen von den Augen fallen: super!
Gerne gebe ich zu, dass ich den Zweiteiler zur Reise ans Ende der Demokratie zuerst einfach nicht beachten wollte, so wie ich Vielem, was den Themenkomplex der alternativen Fakten im weitesten Sinn betrifft, in letzter Zeit aus dem Weg gehe. Das Thema nervt mich nämlich, es erzeugt Übelkeit, es ermüdet und frisst Energien, die ich lieber für anderes einsetzen möchte. Tauchen die einschlägigen Protagonisten (es widerstrebt mir, ihre Namen hier zu wiederholen) etwa im Fernsehen auf, schalte ich sofort aus oder wechsle den Sender. Für mein Seelenheil brauch ich die sicher nicht! Und zudem – so meine Überzeugung – weiss ich ja sowieso was sie sagen und wie sie ticken.
Tja, genau so funktioniert es, denke ich auf dem gestrigen Waldspaziergang: am Ende sind wir dermassen ermüdet, dass wir wichtige Entwicklungen verschlafen, dass wir uns apathisch in ein alltägliches «Schicksal» fügen, welches bei näherer Analyse durchaus das Potential hat, uns eines Tages abrupt aus unserer selbstauferlegten «Abstinenz» zu reissen! Die Maxime, die mich durch mein bisheriges Leben begleitet hat, nämlich das Unmögliche möglich zu machen, hat sich ja schon längst verwirklicht, nur nicht in meinem Sinn, fährt es mir mitten im Wald in die bereits etwas ermüdeten Glieder. Diese Erkenntnis soll mir persönlich fortan als eine Art heilsamer Schock dienen: ich nehme mir vor, von jetzt an wenigstens genauer hinzuschauen - das gilt nicht nur für dieses Thema - und nichts schleifen zu lassen. Genauer hinschauen heisst immer auch, bei sich selber anzufangen: was machen solche Entwicklungen in meinem Alltag? wie gehe ich damit um? wo tappe ich allenfalls in eine Falle? wo verweigere ich die Diskussion und warum? was ist mein Beitrag zur Verbesserung, sei er noch so bescheiden? Auf die grosse Frage nach dem Was tun gegen autoritäre, die Demokratie untergrabende Strömungen gibt es keine grosse Antwort. Wir haben es aber in der Hand, uns gemeinsam über Gegenentwürfe auszutauschen und wenigstens nicht müde und apathisch zu werden. Vielleicht ist das gar nicht nichts?

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Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ja, für mich bringen Sie es auf den Punkt: Wach bleiben. Sich nicht einschläfern lassen, ob wohl es manchmal fast unerträglich ist, aufmerksam diese Desinformationen überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Es geht darum, wach zu bleiben. Danke für Ihren prägnanten Beitrag!

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Leute wie Stricker, der aus dem verständlichen Gefühl der Ohnmacht Vieler ein Geschäft zu machen verstehen, kann man wohl kaum als Opfer bezeichnen. Hingegen glaube ich, oder verstehe ich, dass sich Viele heute Angesichts der komplexen Herausforderungen und Problemen auf der Welt überfordert und ohnmächtig fühlen. Sich, auch im Hinblick darauf, dass viele Entscheidungen die uns ganz direkt betreffen, irgendwo, in ihnen unzugänglichen Gefilden oder weiter Ferne getroffen werden, verstehe ich, dass sie sich abgehängt f ühlen. Dann kommt ein Stricker daher, der ihnen sagt, dass Alles, die Identifikation der wahren Verantwortlichen und auch die Lösung doch ganz einfach sei, und was zu tun sei, einfach gestrickt eben, und anscheinend ist es das wonach sich Viele sehnen. Dann fühlen sie sich abgeholt und weniger ohnmächtig . Man müsste herausfinden, wie sich diese Menschen abholen liessen, in reale soziale Gefüge wieder einbinden liessen, denn villeicht ist ein Problem ja auch, das fehlende Gefühl zu einer Gemeinschaft zu gehöhren. Mit der Arroganz, dass diese Menschen einfach dumm, ungebildet oder unfähig seien, wird dies aber bestimmt nicht gelingen.

edit Schreibfehler

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Bin ich eigentlich der einzige REP Abonnent (oder Verleger) der auch die Weltwoche abonniert hat? Wenn ja, ist das gut so?

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Sekundarlehrer, Vater
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Was meinen Sie dazu? Wie würden Sie die Unterschiede zwischen diesen zwei Publikationen beschreiben?

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Märchentante*onkel
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Ja, Sie sind der Einzige. Ob das gut ist? Es hängt davon ab, wofür Sie das Geld sonst ausgeben würden. Wenn Sie sich sonst ein LOVE HATE Knuckle Tattoo stechen würden, ist es gut so, wie es ist.

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Ich habe neben REP und WW auch noch Nebelspalter, Tagi, NZZ abonniert. Bei einem meiner Hauptkriterien über die Quaität eines Mediums: erträgt es andere Meinungen, wie schnell werden Andersdenkende diffamiert - kommt die REP leider nicht besser weg als die andern. Ich hol mir deshalb überall, was mich an Argumenten überzeugt und überlass den Rest denen, die in ihren Medien eine identitätsstiftende Community suchen mit klar definierten Guten und Bösen. Mich langweilt das, bei der WW gleichermassen wie bei der REP. Wir alle haben Bretter vor dem Kopf, ich mags, wenn an meinen tüchtig gerüttelt wird und mir die Dinge auch aus einem andern Blickwinkel erzählt werden. Glauben muss ich deshalb ja noch lange nicht alles.

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fotografie, texte, webpub&lektorin
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Manche Verschwörungserzählungen schieben andern einfach genau das unter, was sie sich selber als Ziel gesetzt haben.

Wenn es heute eine tatsächliche Verschwörung gibt, dann ja ganz offensichtlich eine hasserfüllte, faschistische — angereichert mit Ablehung aller Versuche, die Chancen auf dieser Welt fairer, ausgewogener für alle zu machen.

[edit:] Und die tatsächlichen, riesigen Berge an Arbeit, die bezüglich der Erdüberhitzung mit all ihren Folgen, wie auch der immer schärfer werdenden sozialen Ungleichheiten, anzugehen. (Wobei es übrigens bei beidem auch starke Kräfte für die Lösung der Probleme gibt; ganz vergessen dürfen wir das auch nicht!) [\edit ende].

Und zu der andernorts geäusserten Kritik der Einseitigkeit: Diese zwei Berichte zu den Infowarriors beleuchten ja einfach dieses eine Phänomen des aktuellen rechtsextremen Infokrieges; und bezogen auf die hiesige, schweizerische Medienlandschaft. Und das machen sie offensichtlich ja doch sehr gründlich und ziemlich umfassend. Soweit dies denn überhaupt in zwei Teilen möglich ist.

Es ist ein Puzzleteilchen zur heute wichtigen Aktualität. Alles gleichzeitig umfassen, be•schreiben ist ja an sich, von Grund auf unmöglich. Jedenfalls innerhalb der gedanklich-schriftlichen und unserer menschlichen Welt. Wir sind nicht allumfassend, und werden es (mit all den IT-Instrumenten und AI, Robotik etc.) nie sein.

Wir alle und alles, was wir denken und schreiben, ja sogar in den weniger klar begrenzten Künsten ausdrücken können, wir sind nie umfassend, nie „alles“, können das auch gar nicht sein.

Hier ging und geht es darum, ein kleines Stück der aktuellen Entwicklungen möglichst genau, möglichst wahrhaftig, zu erfassen und abzubilden.

Was bei beiden Teilen klar nicht Inhalt ist, ist eine weltumfassende, allumfassende, alle möglichen historischen Entwicklungen umfassende Informations- oder Medien- oder Wahrhaftigkeitskritik.

Selbstverständlich gab es Stalin und Mao, waren auch diese Ideologien extrem zerstörerisch (was effektiv auch lange, damals hinter eisernem Vorhang und chinesischer Mauer verborgen, nicht erkannt oder sogar ganz und gar verkannt worden war). Nur: diese Ideologien waren hier nicht Thema.

Die grosse Frage nach der Lektüre für mich ist und bleibt: was tun? Wie wehren wir uns, und möglichst noch etwas effektiver als bisher, gegen die Strömungen, die die Autoren der beiden Info-Teile hier für uns recherchiert und aufgearbeitet haben?

Wie? — Das ist immer die Stelle, wo ich von all den News und Aktualitäten erst mal Pause einlegen muss. Kopf lüften, rausgehen, Luft schnuppern; oder einfach ganz was Konkretes tun. — Bis die Fragen erneut alle auftauchen.

Danke für die Recherchen!

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Persönliche und soziale Kränkungen geschenkt! Die ungeheuerliche Dynamik ist der politischen Agenda geschuldet, wie sie schon lange verfolgt wird und als treibende Kraft agiert und von unbedarften Persönlichkeiten, den nützlichen Idioten befeuert. Es könnte sein, dass man(n) sich früher oder später gar nicht mehr zu fragen braucht, sich nicht mehr fragen kann, ob man denn in so einer Welt leben möchte, wenn die Verteidigung einer freiheitlich demokratischen Weltordnung scheitert.
(Man vergleiche dazu den Artikel zu Orbans Superbank (REP. vom 23. 6. 2022)
Ergänzt Satz in Klammern

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Das “Schlimme” an den beiden Artikeln ist, dass sie keine Satire sind, sondern fundiert recherchiert eine Realität abbilden, bei der einem Angst und Bange werden kann, wie eine aufgeklärte Gesellschaft durch einen gezielten medialen “Informations- und Wahrheitsmissbrauch“ geradezu perfide zu zersetzen versucht wird!
Vor allem für junge Menschen, die ihre eigenen gesellschaftspolitischen Positionen erst noch finden und herausbilden müssen, stellt diese „Unkultur“ der Geschäftemacherei mit Desinformation eine besondere Herausforderung dar.
Vertrauen als die Basis jeglichen zwischenmenschlichen Miteinanders ist auch in diesem Kontext der entscheidende Faktor: wem (bzw. welcher Quelle) kann ich warum vetrauen schenken?
Wenn sich diesbezüglich die Konturen zunehmend verwischen und es plötzlich zu jedem Fakt alternative Fakes gibt, eine wissenschaftlich eindeutige Erkenntnis plump und dreist (im schlimmsten Fall auch noch methodisch gekonnt) in ihr Gegenteil verkehrt oder zumindest ganz in Zweifel gezogen wird und sogar extra Plattformen (wie z.B. Swiss Policy Research, hier der Link) gegründet werden, die dann als vetrauenswürdige Quellen zitiert werden, gerät schleichend aus den Fugen, was eigentlich Halt und Orientierung geben sollte!

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«Die Leute sind blöd. Sie müssen blöd gehalten werden.»
"Es wird ein langer, harter Kampf bleiben, um die Leute dazu zu bringen, anzufangen, ihre eigenen Interessen wahr­zunehmen."

  • Daniel Stricker
    Er weiss nicht wie recht er damit hat und leider scheint er ebensowenig zu wissen in welchem Zusammenhang...

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René Zeyer von Zackbum scheint beleidigt zu sein, dass er nicht erwähnt wird:

https://www.zackbum.ch/2022/06/28/d…-feinsten/

Und schreibt über sich in der dritten Person:

Nachzutragen sind noch zwei bedeutende Abwesende: Christoph Blocher – und René Zeyer.

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Marco Zaugg
Coach und Prozessbegleiter
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Dieser Schwerpunkt der Republik allein rechtfertigt das Abo der Republik.
Wo sonst können wir so profund recherchiert über diese Zusammenhänge lesen?

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Suchender
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Zum Beispiel bei Timothy Snyder, Der Weg in die Unfreiheit, wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, was die internationalen und historischen Hintergründe der hier beschriebenen Hintergründe (mit Schweizer Fokus) betrifft.

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Marco Zaugg
Coach und Prozessbegleiter
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Danke für den Hinweis. Ich kenne Timothy Snyder gut, habe aber das erwähnte Buch noch nicht angeschaut.

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Also irgendwie fand ich diesen Peak-cringe-Moment zwischen Stricker und Somm gar nicht so cringe. Ich empfand gar etwas Mitleid mit Stricker, dem der Interviewgast nicht etwa davonläuft, weil er ihn besiegt hat, sondern weil er ihn gelangweilt hat. Vielleicht ist das demonstrativ zur Schau stellen von Langeweile eine effektive Methode, wie man solche Infokrieger zur Ruhe bringt? Ich plädiere für ein Gähn Emoji in sozialen Medien!

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Ich würde vermuten, dass das nicht Langeweile war, eher eine Art Resignation, wo selbst Somm einsehen musste, dass man mit jemandem wie Stricker keinen gemeinsamen Nenner finden kann, ausser es ist Strickers...
Was insbesondere desswegen frustrierend ist, weil Leute wie Somm und andere rechts-neoliberale Ideologen, Verschwörungstheoretiker wie Stricker wahrscheinlich vor allem als eine Art nützliche Idioten ansehen, die einem ein neues Zielpublikum erschliessen könnten, was aber natürlich bedingt, dass man sie auf ein für einen verträgliches Mass in gewissen Punkten zurechtbiegen kann.

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Oekonom und Wirtschaftshistoriker
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Ich denke, dass eine allzu weitgehende Psychologisierung ("Kränkungen in der Kindheit" etc.) wenig beiträgt zum Verständnis, warum relativ viele Menschen anfällig sind für die "Rattenfänger". Das intuitive Denken ist das angenehme und ist schnell erledigt - das analytische Denken ist anstrengend (Urbaniok: Darwin schlägt Kant). Oder - um es mit Friedrich Dürrenmatt zu sagen: die Vernunft ist etwas Kaltes - das Gefühl ist etwas Kultisches. Niemand ist gefeit davor. Ich habe beim Anblick der jubelnden jungen Schwarzen (ausschliesslich Männer), denen es gelungen ist, die Grenzzäune in der spanischen Enklave in Medilla zu überwinden, contre coeur negative Gefühle gehabt. Die einen jubeln, die anderen sterben (über 30), alle versuchten mit Gewalt, auf spanischen Boden zu gelangen...
Bei der kontroversen Diskussion darüber im spanischen Info-Sender rtv setzte das Denken wieder ein. Aber auch Rat- und Hilflosigkeit.
Die WW wird einfache Erklärungen liefern.
Die rechtsextreme spanische VOX wusste schon wenige Stunden nach dieser Tragödie, wer und was schuld ist. Und die Konsequenzen auch: Unüberwindbare Grenzzäune, Null-Immigration. Einfach, klar. Keine Debatte nötig.

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acc@eml.cc
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Besten Dank für diesen ausführlichen Beitrag... nach zirka 20mal ansetzen bin ich jetzt auch durch. Bedenklich finde zudem auch, dass die Silicon Valley Milliardäre mittlerweile mehr oder weniger offensichtlich mit alt right flirten und dabei auch allerhand Unsinn von sich geben.

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Suchen nach "Merdien" – ersetzen durch "Medien" ;-)

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Souri Thalong
Community-Support
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Guten Morgen, P. D. S.. Besten Dank für den Hinweis.

Im ersten Teil der Serie «Die Infokrieger» wird erklärt, wieso hier teilweise «Merdien» statt «Medien» steht:

Den Begriff «Merdien» verwendet Stricker immer wieder, es ist sein Wortspiel aus Medien und dem französischen Wort «merde» für Scheisse, auf das er offensichtlich stolz ist. Bei unserem Besuch beschlich uns je länger, desto mehr das Gefühl, dass er den Begriff so verinnerlicht hat, dass er ihn automatisch und gar nicht mehr bewusst verwendet.

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Vielen Dank für die Antwort! Ich hatte den ersten Teil nicht gelesen, my bad.
War nicht sicher, ob es sich da um einen Freudschen handelt, oder halt tatsächlich um einen Fehler ;-)

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