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Ich schätze Frau Schiller als ehemalige Kollegin hoch. Ihr Engagement für die Hooligans (auch Fans genannt) verstehe ich nicht. Dabei handelt es sich zum grossen Teil nicht um arme Unterschichtler sondern einfach um meist männliche Exemplare der Mittelschicht (und auch der Oberschicht), die gerne die Sau rauslassen. Es sollen sogar Junganwälte darunter sein. Die SBB-Züge werden verwüstet, schwarze Spieler und der Schiedsrichter werden beleidigt, gegnerische Fans verletzt, 500 Grad heisse Pyros gezündet, etc. Sicher sind diese Menschen nicht das grösste Problem der Schweiz und auch nicht Schwerkriminelle, und sicher ist es entwicklungspsychologisch verständlich, dass junge Männer zwischen 13 und 27 Jahren die pöbeln (zuviel Testosteron). Wenn aber die einzige Unbll, die sie erleiden, ist, dass sie 7 Stunden in der Kälte stehen müssen, dann ist der Rechtsstaat nicht gross in Gefahr. Wer das vermeiden will, kauft ein Billet ausserhalb der Fankurve, wo man bequem sitzen kann, oder besucht gar keinen Match dieser beiden Zürcher Gurkentruppen und verpasst dabei auch nichts. Alternativ empfehle ich die Besuche der Baseballmatches im Heerenschürli, die friedlich und familiär sind und wesentlich interessanter als ein paar zweitklassige Profi, die planlos einen Ball über ein Feld kicken.

Die Frage der Rechtsstaatlichkeit im Migrationsrecht ist von einem ganz anderen Kaliber und hier ist es sicher gut, dass sich Anwältinnen wie Fraz Schiller engagieren.

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Grenzgänger*in
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Herr Hegetschwiler, mir ging es wie Ihnen! Dieses Engagement habe ich bei Frau Schiller auch nie verstanden, denn für diese Fussballfans, welche die Sau rauslassen und alles verwüsten und dabei andere gefährden, habe ich Null Verständnis. Der springende Punkt jedoch ist - und daher kann ich es mittlerweile nachvollziehen - dass doch jeder Mensch das Recht haben sollte, dass a) die Verfahrensrechte eingehalten werden und das staatliche Handeln stets verhältnismässig sein sollte und b) dass sein Verhalten als Einzelfall beurteilt wird und er nicht vorverurteilt wird. Und genau das ist der springende Punkt: der Rechtsstaat wird so ausgehöhlt! Egal ob jetzt bei Fussballfans (denen ich impulsiv auch gönnen mag, wenn sie 7h in der Kälte eingekesselt sind) oder Migranten etc. Hier werden Menschen entrechtet und kriminalisiert, die uns nicht passen und das darf einfach nicht sein. Das Engagement von Frau Schiller sehe ich demnach als ein Engagement für die Rechtsstaatlichkeit und nicht spezifisch für Fussballfans (oder schon vorverurteilt: Hooligans)!

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Eigentlich einverstanden mit Ihnen, ich finde einfach, es gibt auch bei Verletzungen der Rechtsstaatlichkeit Abstufungen. Und unsere StPO ist auf individuelle Delikte und nicht auf Delikte eines Mobs ausgerichtet, weshalb die Frage der Verhältnismässigkeit des staatlichen Handelns hier ganz schwierig zu beantworten ist.. Aber ich habe gar nichts dagegen, dass sich Frau Schiller auch mit diesem Problem befasst, nur halte ich dies, angesichts der Tatsache, dass die Beteiligten ja immer mit sehr milden Strafen davon kommen (ausser natürlich und das zu Recht bei schweren Körperverletzungen) und auch sozial meist gut integriert sind, nicht für das drängendste Problem dieser Gesellschaft Es gibt ja (als anderes Beispiel) Verkehrsanwälte, die jede Geschwindigkeitsübertretung anfechten und die Rechtmässigkeit der Messung, die richtige Platzierung des Signals, die richtige Publikation der Beschränkung bestreiten. Auch sie kämpfen für den Rechtsstaat und auch deren Probleme schienen mir nie besonders zentral zu sein. Der Staat wird nie perfekt sein, weshalb auch nicht jede Verletzung gesetzlicher Vorschriften gleich den Untergang von Demokratie. und des Rechtsstaates einläutet.

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Eindrückliche Porträts, zweimal keine Siegertypen. Langweilig? Mag sein. Aber wenn man sich anschaut, was die Clowns zustandebringen, die gegenwärtig die Welt in ihren Bann schlagen, wünsche ich mir persönlich mehr Langweiler in der Politik.

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Grenzgänger*in
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· editiert

Tolles Porträt von zwei durchwegs sympathischen Politikern. Hier die blitzgescheite AL Anwältin, welche sich nicht scheut anzuecken und klipp und klar zu sagen was sie denkt, egal ob bei Leuten aus anderen oder dem gleichen politischen Lager (eine extreme Seltenheit!). Wegen solchen treffenden Aussagen wie dieser hier, schätze ich sie enorm: „Fussball­fans seien nicht sexistischer als der Rest der Gesellschaft, und im Übrigen gebe es auch in der Linken verdammt viele Sexisten, und bei orchestrierten Empörungen werde sie sowieso misstrauisch“.

Und auf der anderen Seite der pragmatische bürgerliche Politiker, der sich um Sachlichkeit bemüht. Er scheint ein Paradeexemplar der Füdlibürger zu sein und doch steht er mit seinen differenzierten Aussagen weit über diesen: „Seine Tochter sei Veganerin, was er respektiere. Doch er selbst halte das Töten von Tieren für legitim. Auch wenn er nicht verstehe, warum man lokale Milch durch Milch ersetze, die um die halbe Welt geflogen sei. Gleichzeitig sei es aber in einer Welt, in der die Zahl der Veganer rasant zunehme, auch eine Tatsache, dass immer weniger Menschen verstünden, was Jäger eigentlich machten und wozu es sie brauche.“ Langweiligkeit ist manchmal herausragend!

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Ich persönlich finde Leute die sich für Hooligans einsetzen weder spannend noch blitzgescheit.

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Liebe downvoter. Gehen sie doch bitte mal mit einem GC Schal an der FCZ Fan-kurve vorbei ( oder umgekehrt). Der Spitalaufenthalt ist ihnen sicher. Aber ja irgendjemand muss diese armen Prügelknaben ja beschützen......

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Frage zum Portrait von Martin Landolt: Was genau soll das bedeuten? "... versucht heute mit seiner BDP die GLP links zu überholen ...". Beide Parteien politisieren stramm wirtschaftsliberal. Gilt neuerdings als links, wer für "Ehe für alle" ist?

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C'est le ton qui fait la musique. Und die Art wie hier mit Martin Landolt abgerechnet wird finde ich mehr als überheblich. Hätten wir 200 Nationalräte von seinem Niveau sähe es wohl besser aus in der Schweiz.

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„Fast niemand will noch Fälle im Migrations­recht übernehmen.“
Sehr geehrte Frau Schiller, Sie wissen doch selbst, dass das hinten und vorne nicht stimmt.

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Fraglos sind die von Frau Schiller benannten Missstände empörend und aufzudecken, ganz egal von wem sie verursacht werden. Allerdings schimmert ganz sachte im Ton des Artikels einmal mehr die Lust auf, je nach Parteizugehörigkeit unterschiedlich hohe moralische Massstäbe anzulegen. (Das gälte auch dann, wenn es ironisch gemeint sein sollte!) Das ist nicht nur bigott, sondern dient direkt den Herrschaftsinteressen: Teile und herrsche! Sollen sich die Linken nur untereinander zerfleischen!
Umso wichtiger ist es, immer wieder aufs neue zu analysieren, warum und wie die Macht auch die ursprünglich Widerständigen zu erobern vermag. Da laufen möglicherweise Prozesse, die bei einer individualisierten Betrachtung (pointiert: "hehe, schaut mal, die AL-Chamäleons von Zürich sind doch genau so windig wie alle anderen!") verborgen bleiben. Dass dies die Betreffenden nicht aus der Verantwortung für ihr konkretes Handeln entlässt, bleibt selbstverständlich.

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Damals soll im Luzerner Stadion mit dem verlorenen Grüppli GC-Fans wenig passiert sein. Oder gar nichts. Alles aufgeblasen. Eigentlich. Unnötiger Spielabbruch. Das lese ich jetzt. Ich weiss nicht, ob Verniedlichung der richtige Ansatz ist, wenn die Anwältin der von ihr georteten medialen Hysterie entgegentreten will. Harmlos sind solche Fan-Bilder nicht, auch wenn es im vorliegenden GC-Fall nur eine Handvoll Personen betrifft. Einige Anhänger wollten Trikot-Teile der Spieler - als Opfergaben, von Sündern dargereicht. Das alleine ist Aussage genug.

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