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Theologin/Seelsorgerin
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Doch die erst­instanzliche Richterin sprach den Polizisten vom Vorwurf der schweren Körper­verletzung frei. Sie hatte sich geweigert, das Video­material zu sichten – um dann zu entscheiden, es sei nicht «rechts­genügend» erwiesen, wer geschossen habe.

Das ist unfassbar...

Danke für diese Reportage.

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Den Absatz musste ich auch zweimal lesen um zu verstehen, dass da offenbar ohne Aktenstudium ein Urteil gefällt wurde. So ein Richter muss umgehend von seinem Amt entfernt werden.

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Brigitte Hürlimann
Gerichtsreporterin
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Wir hätten alleine zu diesem Berner Strafverfahren noch viel mehr berichten können/sollen/müssen. Aber der Artikel ist schon jetzt sehr lange geworden. Es lohnt sich, die Urteile im Fall Böhner zu lesen. Und jA. D.s Verhalten der erstinstanzlichen Richterin ist nicht nachvollziehbar. Aber auch die Oberrichter:innen hatten sich anfänglich geziert, sämtliche Videoaufnahmen zu sichten. Sie taten es dann doch. Immerhin das

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Endlich schaut jemand hin! Danke.

Ich bin erleichtert, dass die Republik dieses Thema fundiert und sachlich auf den öffentlichen Tisch bringt.

Ich wA. D., als in weniger als anderthalb Minuten 1505 Gummischrot­teile in die Demonstration flogen. Jedes dieser 1505 Einzel­geschosse hätte ins Auge gehen können.

Ich meinte auch, gesehen zu haben, dass ein Krankenwagen nicht durchgelassen wurde von der Polizei.

Dieser Nachmittag hat mein Bild meiner humanistischen Postkarten-Schweiz nachhaltig und substantiell erschüttert. Tönt dramatisch, ist aber so.

Ich bin eine Person, die glaubt, dass das Gute und die Wahrheit doch immer gewinnen.
Ihr grinst jetzt. Ich bin halt irgendwie Generation „Star Wars“. Luke gewinnt doch immer.

Aber wieso ums Himmels Willen setzen WIR Waffen ein, die sogar unbeteiligten (oft jungen) Menschen in Sekundenbruchteilen das Leben so versauen können? Whyyyyyyyyyy? !

Gut, reden wir darüber.

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Augenärztin, Mutter, blauäugige Bürgerin
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Ja. Ich bin im Glauben aufgewachsen: Die Polizei, das sind die Guten. Den versuche ich mir mit dieser Arbeit zu bewahren. Es gibt wohl wenig effektivere Methoden, das Vetrauen in den Staat zu zerstören, als harmlosen Bürgerinnen und Bürgern die Augen auszuschiessen. In den Mythen der Menschheit "dürfen" nur die Götter (Karma, Schicksal, whatever) jemanden blenden, vgl. Oedipus. Wenn Menschen das tun, outen sie sich zuverlässig als Baddies, vgl. Samson. Meines Unwissens gibt es nur ein Regime, dA. D.e Blendung als legitime Strafe betrachtet: im Iran. Selbst dort ist es höchst umstritten. Wie "legitim" es ist, sieht man schon daran, dass zwei Augen einer Frau für die iranische Justiz gleich viel wert sind wie ein Auge eines Mannes.

Gummigeschosse sind Bürgerkriegswaffen. In friedlichen Demokratien sollten sie - wenn überhaupt - mit grösster Zurückhaltung eingesetzt werden. Meines Erachtens leistet ihr unkritischer Einsatz einen grossen Beitrag zur Spaltung der Gesellschaft.

(edit: typo)

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Müssten sich deshalb nicht Augenärztinnen und -ärzte mit einer Petition A. D.e Politik wenden und damit erneut, 2022, klar Stellung beziehen? Gerade auch basierend auf Bestimmungen unserer Nachbarländer? Es hätte mehr Gewicht, als wenn es die breitere Öffentlichkeit macht.

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Augenärztin, Mutter, blauäugige Bürgerin
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Herzlichen Dank für diese Tour de force! Dass man nach den Erfahrungen in Frankreich, Spanien, Chile und in den USA immer noch behaupten kann, es seien vielleicht Steine gewesen, tönt wie aus dem letzten Jahrtausend.

Die im Artikel erwähnten Prominenten wurden anfangs 80er alle vom Verein Betroffener Eltern angeschrieben. Die Doku von VBE und VUÄ ist ein eindrückliches Zeitdokument, das allerdings keine breite Wirkung erzielte. Den Leserbrief A. D.e SAeZ schriebe ich heute anders. Dass diese Verletzungen "nie A. D.e Öffentlichkeit gelangten", stimmt so nicht. In Zürcher Mainstream-Medien scheinen sie jedoch eine Randnotiz geblieben zu sein, die kaum ankam: In den Wahlen vom März 1982 kam es im Gemeinderat zu einem Rechtsrutsch, und die SP flog aus der Regierung. Es war eher die deutsche Presse, die sich über die Vorgänge in der heilen Schweiz wunderte: https://www.zeit.de/1981/12/wer-gew…-hat-angst
https://www.spiegel.de/politik/glit…0013508682

Entsprechend anders sieht die deutsche Polizei bis heute die Problematik: https://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/wdgummi

Das Problem ist jedoch nicht die Schweizer Polizei. Sondern dass wir alle nicht hinschauen wollen. Eigentlich weiss man es längst. Mir tut es leid, dass ich zwanzig Jahre gebraucht habe, um das Thema aufzugreifen. Als ich im Winter 2000-01 als Assistenzärztin A. D.r Augenklinik des USZ arbeitete, sahen wir praktisch im Monatsrhythmus solche Verletzungen. Ein vifer Kollege hA. D.ese Serie publiziert - wiederum ohne Echo in der Öffentlichkeit: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15351657/

Andernorts wird diese Diskussion viel offener geführt, teils auch von ärztlichen Fachgesellschaften (https://www.aao.org/newsroom/news-r…dispersion) oder mindestens von einzelnen prominenten Ärzten: https://www.huffingtonpost.fr/life/…39450.html (Edit: Frankreich verwendet "unseren" GL-06, auch wenn er dort anders heisst.)

Hierzulande bleibt die VUÄ meines Unwissens die einzige Standesorganisation, welche den Einsatz von Gummigeschossen je kritisiert hat. Aus diesem Grund bin ich 2020 beigetreten. Unseren wenigen jungen Mitgliedern wA. D.s Thema nicht vertraut.

Daher veranstalten wir am 11.1.23 einen Themenabend dazu, um 19h im Kasama. Platz beschränkt, doch der Verein ist klein, ein paar Interessierte verträgt es. Es wird eher historisch bis küchenphilosophisch als medizinisch-fachidiotisch.

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Ich bin froh, dass die Republik sich dieses Themas annimmt. Diese Art von Polizeigewalt ist nicht nur medizinisch unverantwortlich, offensichtlich in vielen Fällen unverhältnismässig und eines Rechtsstaates unwürdig. Dass dieses Problem so wenig öffentliche Aufmerksamkeit erhält, kann ich mir nur damit erklären, dass das Sicherheitsbedürfnis in unserer Gesellschaft, genährt durch eine allgemeine Verunsicherung und verstärkt durch populistische Bewirtschaftung, sich nicht nur in immer rigideren Polizei- und Überwachungsgesetzen manifestiert, sondern sich eben auch darin zeigt, dass der Einsatz von solchen Mitteln mit den beschriebenen fatalen Folgen ausgeblendet oder einfach in Kauf genommen wird.

edit: Rechtschreibung

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Neun Uhr vorbei und ich seh noch keinen Kommentar? Ja, auch mir hat es die Sprache verschlagen, die animierte Illustration gab mir schon im Voraus den Rest! Ich erinnere mich A. D.e frühen 80er Jahre, da lagen längliche, schwarze Dinger zu Hunderten in den Strassen meines Wohnquartiers herum, ich wohnte damals hinter dem HB Zürich. Ich nahm so ein Exemplar auf dem Nachhauseweg von der Arbeit – war ja kein Jugendlicher mehr...;-) – mit in meine Wohnung. Das Stück Hartplastik war etwa so gross wie ein Weinkorken, im Gegensatz zu jenem aber nicht rund, sondern sechs- oder achteckig. Jedenfalls Kanten allenthalben. Autsch, dachte ich damals jedesmal, wenn ich es anguckte oder in die Hand nahm.
Von mitunter schweren Verletzungen las mA. D.mals, aber dass die Schweiz damit ziemlich einsA. D.steht, das war mir nie bewusst.
Dank A. D.e Republik fürs Aufgreifen des Themas!

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Augenärztin, Mutter, blauäugige Bürgerin
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Meines Unwissens wA. D.e Schweiz das zweite Land in EuropA. D.s Gummimunition gegen die eigenen Bürger*innen einsetzte. Sicher ab 1980 in Zürich. Eine Quelle erwähnt Kaiseraugst als erstes Ereignis. Habe nicht weiter gewühlt.

(PS Korrektur: In Spanien werden Gummigeschosse mindestens seit der 2. Hälfte der 70er Jahre verwendet.)

Das erste Land in Europa war natürlich Nordirland, wo die britische Armee bei den Troubles aufmarschierte. Zuvor hatte das Empire ähnliche Geschosse nur in Kolonien in Übersee verwendet. Ob man in England die Nordir*innen als die eigenen Leute betrachtet hat? Wer weiss. In Nordirland hatte mA. D.esen Eindruck jedenfalls nicht. In dem Fall wären wir die Ersten gewesen. Wie dA. D.mals legitimiert wurde, wäre ein gefundenes Fressen für ein*en Historiker*in. Ansatzweise erklärbar wäre es mit der Angst vor der RAF, der jurassischen Anarchie etc., als eine Art Notrecht. Trotzdem: Woher das Schweigen?

"The past is a foreign country. They do things differently there."

Es fällt auf, dass diese Waffen bis heute vorwiegend gegen Menschen zum Einsatz kommen, die am politischen Diskurs nicht oder nicht mehr teilnehmen können oder wollen, oder nicht in einer Form, welche die schweigende Mehrheit akzeptiert. Ehrenwort: Ich kann weder mit dem Schwarzen Block noch mit Ultras noch mit Covid-Skeptiker*innen etwas anfangen. Aber Auge ist Auge. Und dass diese Menschen nicht mehr A. D.n politischen Diskurs glauben... Wer kann ihnen das verübeln, nach Geschichten wie denen von Egon Fässler? Das jüngste dokumentierte Opfer der 80er war sechzehn und als Unbeteiligte auf dem Heimweg, als es ihr Auge erwischte. Sechzehn. Sie wA. D.rart traumatisiert, dass ihre Eltern sie von allen weiteren Efforts des Vereins Betroffener Eltern abgeschirmt haben. Wäre das mein Kind gewesen (jetzt fast so alt): Es hätte mich vermutlich radikalisiert. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass dA. D.mals einigen passiert ist. Und dass das bis heute nachwirkt, z.B. unter den alten Hasen im Schwarzen Block. Wie gesagt: null Ahnung vom Schwarzen Block. Dafür vom PTSD. Das beschreibt der Artikel ja eindrücklich. Es dürfte auch bei der Polizei vorkommen. Und dann triggern sich Blau und Schwarz jedesmal gegenseitig, wenn sie einander begegnen.

"The past is never dead. It is not even past."

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Rudolf Weiler
Literat, Enthusiast und Feedbäcker
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Danke für das Aufgreifen dieses Themas. Wie steht es um die "Alternative" Taser?

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Augenärztin, Mutter, blauäugige Bürgerin
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Kann töten. Unwahrscheinlich, aber möglich. Das ist die Krux: Was sind die Alternativen? Eine nicht repräsentative Befragung einer kleinen Stichprobe zeigte, dass die Abschaffung der sogenannten Distanzmittel für viele Polizist*innen ein Kündigungsgrund wäre: https://www.stadt-zuerich.ch/conten…ruppen.pdf Im Befragungszeitraum Mitte 10er Jahre kam es im Kanton Zürich etwa zu einer Augenverletzung pro Jahr allein durch Laserpointer. Eine Kollegin betreut einen Polizisten, der so verprügelt wurde (offenbar bis hin zu Fusstritten gegen den Kopf, als er längst am Boden lag), dass er ohne weiteres tot oder schwerstens neurologisch geschädigt sein könnte. Der Job ist riskant. Das gilt es anzuerkennen. Die Politik tut das auch. Erst kürzlich wurden die Mindeststrafen für Gewalt gegen Blaulichtorganisationen vom Parlament erhöht. Sogar mich hat im Lauf dieser Arbeit ein gewisses Verständnis beschlichen dafür, dass die Polizei lieber auf Abstand bleibt.

Allerdings stellt sich die Frage, ob nicht alle Beteiligten in einer Gewaltspirale gefangen sind, zu der eben nicht nur die vielzitierten asozialen Elemente beitragen, sondern auch der vorschnelle Einsatz von Gummimunition durch unsere eigenen staatlichen Ordnungskräfte - und die Ungleichbehandlung der Opfer durch Justiz, Politik und (aua!) sogA. D.rch die Medizin, die es hierzulande lange versäumt hat, ernsthaft auf Gefahren hinzuweisen.

Wäre es nicht auch im Interesse der Polizei selber, ihren Beitrag zu einer Deeskalation zu leisten? Lokführer*innen werden teils berufsunfähig, wenn sie Suizidant*innen überfahren. Was passiert jemandem, der/die ein Auge trifft? Am Ende gibt es überall nur Traumatisierte.

(edit: Gendersternkursivkorrektur)

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Der Taser erfüllt dort, wo er eingesetzt wird, eine ziemlich andere Funktion als die Gummigeschosse. Ein Taser kann nur gegen Einzelpersonen verwendet werden und hat eine maximale Einsatzdistanz von ~10 Metern. Gemeinhin wird der Taser als Ersatz zum Schusswaffengebrauch betrachtet (auch wenn es begründete Bedenken gibt, dass er häufiger eingesetzt wird, wenn er mal verfügbar ist).

Demgegenüber verwendet die Polizei Gummischrot, um Menschenmassen zu beschiessen. Die Wuchtgeschosse der Polizei werden zwar ebenfalls gegen Einzelpersonen verwendet, haben aber auch eine viel grössere Reichweite und wirken anders.

So oder so sind Taser ebenfalls alles andere als unbedenklich. Einerseits können sie unter Umständen lebensbedrohlich sein. Andererseits denke ich, dass ein Tasereinsatz zB an einer Demonstration oder einem Fussballmatch ein riesiges Eskalationspotential hätte.

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Augenärztin, Mutter, blauäugige Bürgerin
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PS: Was ich aus derselben Untersuchung ("Gewalt gegen Polizisten aus Gruppen") gelernt habe: Bei unbewilligten Demos rechnen auf Seiten der Polizei prozentual viel mehr Leute mit einer gewalttätigen Eskalation als auf Seiten der Demonstrierenden. Und der sogenannte unfriedliche Ordnungsdienst ist nicht freiwillig. Ergo ist anzunehmen, dass es teilweise aus Angst zu Überreaktionen kommt. Von dem her macht es mindestens psychologisch schon einen Unterschied, ob eine Demo bewilligt ist oder nicht. Zahlen kenne ich nicht, und an einer unbewilligten Demo war ich noch nie. Aber sollte ich mich je an eine wagen, dann nur mit Schutzbrille. Die üblichen Verdächtigen wissen das vermutlich. Die Covid-Skeptiker*innen, die im September 21 in Bern unterwegs waren, hatten jedoch noch keine einschlägige Erfahrung. Was so eine Verletzung in einem sowieso staatsskeptischen Umfeld bewirkt, versteht sich wohl von selbst.

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Digital Analytics Manager
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Am 16.November 2008 war ich selber Zeuge eines von der Polizei provozierten(!) Gummischrott-Einsatzes anlässlich des Spiels YB-FCL. Auslöser des Einsatzes war ironischerweise ein Transparent der FCL-Fans zum kantonalen Referendum "Nein zu Polizei-Willkür", welches von der Sicherheitsfirma Protectas mit Schlagstock-Einsatz gewaltsam aus der Luzerner Fankurve entfernt werden sollte. (Mehr dazu hier https://www.luzernerzeitung.ch/spor…z-ld.75388)
Anschliessend ans Spiel wurden die Gästefans (darunter ich) vor dem Gästesektor eingekesselt und Richtung Bahnhof Wankdorf getrieben. Schnell kam es dann dort A. D.r Tankstelle zu einer Konfrontation der UltrA. D.s FCL (der sich auch YB Fans anschlossen) und der Polizei. Ich konnte dann eine Szene beobachten, wie ein Polizist aus der Reihe der Polizisten ein Schritt hervortrat und den Fans zurief, sie sollen doch kommen!! Als diese dann mit Flaschenwürfen auf diese bewusste Provokation reagierten, lachte der Polizist hämisch und lud sein Gummischrott-Gewehr durch und feuerte eine Ladung Schrott in Richtung Fans. Zum Glück wurde meines Wissens nach niemand dadurch verletzt. Für mich war nach diesem Erlebnis das Vertrauen in die Schweizer Polizei nachhaltig erschüttert.
Finde es super, dass die Republik dieser unsägliche Praktik des Einsatzes von Gummigeschossen nachgegangen ist. Danke dafür.

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Digital Analytics Manager
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Es wäre auch interessant, wenn die Republik die zweifelhafte Rechtslage der Schweizer Sportfans beleuchten würde. Stichwort: Unschuldsvermutung gilt für Sportfans nicht.

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Lässt sich nur hoffen dass die Sehkraft der Judikative nicht permanent beinträchtigt bleibt.

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Es ist schon sehr befremdlich dass jeweils auf das Argument zurück gegriffen wird es könne ja nicht bewiesen werden das es Gummischrot war. Insbesondere wenn es in manchen Fällen unbestritten ist.
Dazumals am Standortfucktor wurde von der Polizei alles gefilmt. Ich wA. D.zumals auch vor Ort und war entsetzt zu sehen wA. D.rt passiert ist. Die Polizei hA. D.e Menge in eine Gasse getrieben und dann über mehrere Stunden von beiden Seiten mit Gummischrot und Pfefferspray eingedeckt. Bis dann ein Ausgang geöffnet wurde um die Personen einzeln aus dem Kessel zu lassen.
Am TA. D.rauf habe ich den Aufschrei in den Medien erwartet. Aber alle grossen Medienhäuser übernahmen die Polizeimeldung ungeprüft.
Dannach versuche sich die Polizei trotzdem zu rechtfertigen und zeigte "Beweismittel" um zu zeigen wie gefährlich die Menge war. Auch Schutzbrillen hatten sie präsentieren, wer sich vor Polizeigewalt schützen will ist also automatisch ein Verbrecher.
Die restlichen Beweismittel waren grösstenteils fungiert, Steine von einer Baustelle hinter der Polizeiabschrankung und ein Hammer aus einem Gärtnerauto der Bier bringen wollte.

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Ein Freund von mir verlor beim Kinks-Konzert Anfang der 80er die Sehkraft auf einem Auge. Ich hatte mehr Glück. Bei der Roten Fabrik gab es zu dieser Zeit öfter Mal Lämpen. Ich schaute vom Eingangsbereich zur Aktionshalle in den dunklen Gang, als ein Polizist aus geschätzten 10 m eine Ladung Schrot auf mich abfeuerte. Zum Glück prallte das Geschoss vom Knochen oberhalb des Auges ab und traf erst danach den Augapfel. Ich musste dann wochenlang eine Binde tragen. Sehkraft habe ich nur dank diesem glücklichen Umstand keine verloren. Der Schuss war eine gezielte Ladung auf mich auf Kopfhöhe. In dem Moment schaute ich ganz alleine um die Ecke. Meine Genoss*innen waren alle hinter mir auf der Seestrasse und es fanden in dem Moment keinerlei Auseinandersetzungen statt

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(durch User zurückgezogen)
Unity in Diversity
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Danke Brigitte Hürlimann und Basil Schöni für die umfassende Recherche. Eine grosse Arbeit, die sich als dringend notwendig herausgestellt hat. Ich wünsche mir sehr, dass sie dazu beiträgt dem gefährlichen Einsatz von "weniger tödlichen" Waffen ein Ende zu setzen.

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Brigitte Hürlimann
Gerichtsreporterin
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Ich bin bescheiden, ich wünschte mir nur schon eine breite, öffentliche Diskussion über dieses Einsatzmittel...

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Unity in Diversity
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Ich wünsche mit Ihnen Frau Hürlimann. Es wäre bereits ein wichtiger Schritt….

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Grauer Block Basel
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Sehr problematisch ist in unseren Augen, dass die Gummigeschosse (vor allem hier in Basel) ohne wirklichen Grund eingesetzt werden! Wir haben schon einige Situationen erlebt, in denen unzählige Salven auf friedliche Menschenmengen geschossen wurden. Sei es die Basel-nazifrei Demo oder die Gira Zapatista Demo. Eine fehlende Bewilligung reicht, um gröbere Verletzungen bei den Teilnehmenden in Kauf zu nehmen. Bei beiden Demos gab es keinerlei Gefahrenmomente für die Polizisten.

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Was bringts?

Andere Länder scheinen ohne auszukommen, wieso wir nicht?

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Janik von Rotz
Denkt mit.
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Edit: Dieses Thema ist ein XY-Problem.

MA. D.von abgesehen, dass die Fan-Eskorten an Fussballmatches ein völliger Wahnsinn sind und man als Besucher immer ein Risiko eingeht, scheint der Einsatz von Gummigeschoss unverhältnismässig.

Ich wohne in Luzern nähe Allmend und begegne diesem Schwachsinn allzuoft.

Die Alternative aus meiner Sicht: Betongitter, Wasserwerfer und Logistik.

Jeder Fussballclub soll sich finanziell A. D.r Beschaffung eines Wasserwerfers beteiligen und die logistischen Kosten für die Fan-Eskorten mittragen.

Und natürlich keine Demo ohne unzureichendes Sicherheitskonzept. GenA. D.shalb sind unbewilligte Demos so problemtisch.

P.S. Ich finde Fussballfans total ein bisschen bekloppt und betrachte die Zugehörigkeit vielmehr als Diagnose für eine fehlende Identität.

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MA. D.von abgesehen, dass die Fan-Eskorten an Fussballmatches ein völliger Wahnsinn sind und man als Besucher immer ein Risiko eingeht, scheint der Einsatz von Gummigeschoss unverhältnismässig.

Die Geschichte von dem Nicht-Eishockey-Fan, der (nach seiner Erzählung) unbeabsichtigt von der Eskort-Massnahme betroffen war und in der Folge dann ein Opfer der Polizei-Gewalt wurde hat mich tatsächlich zutiefst nachdenklich gestimmt. Unabhängig von der Benutzung von GummiSCHROT führt so eine Einkesselung nicht nur zu Agressivität (u.U. durch Angst), es sind dann auch immer mangels Fluchtmöglichkeit Unbeteiligte Opfer von aktiv agressiven "Fans" der anderen Mannschaft.

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Können Sie Ihr Postscriptum noch etwas genauer erläutern bzw. was meinen Sie mit genau mit „fehlender Identität“? Ich „denke mit“, schaffe es aber leider nicht, Sie zu verstehen. Danke.

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Als kürzlich über die Langensandbrücke lief, war auf der Gegenseite eine Schlange von tausenden FCL-Fans, die Richtigung Fan-Lokal marschierten. Alle trugen eine dünne schwarze North Face Jacke (ausverkauft) und dunkle Hosen. Allem Anschein trägt mA. D.ese Kleider, damit man im Stadion nicht identifiziert werden kann. Alle waren gleich gekleidet, egal ob Mann oder Frau.

Wir leben in der Zeit der Individualisierung, wo jeder eine eigene Narrative erfinden muss. Der Auftritt der FCL-Fans wirkte daher ganz surreal. Das Zugehörgikeitsgefühl und die damit einhergehenden Kleidervorschriften überwiegen die individuelle Selbstgestaltung. Kurzum scheint das Fan-Sein nicht nur ein Hobby zu sein, sondern ist Identitätsstiftend.

Das ganze soll keine Beleidigung sein. Doch wenn die Identitätsfrage mit der Mitgliedschaft in einem Fussball-Club erledigt ist, bleiben bei mir viele Fragen offen.

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hat miterlebt
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ich war vor ein paar jahren per zufall am bhf. luzern, als die fans von einem fc auf dem äussersten gleis eintrafen und von den ordnungshüter:innen gebührend empfangen wurden. das gleis war komplett abgeriegelt, der pfad zur allmend klar vorgegeben - an jeder querstrasse wA. D.e sperre schon bereit. ich fand es ziemlich erschreckend, dass die menschenmasse wie vieh durchs dorf (pardong stadt) getrieben wurde - und würde mir wünschen, dass auch vieh nicht so behandelt würde. jedenfalls kann ich nachvollziehen, dass mA. D.e sau rauslässt, wenn man wie eine behandelt wird… (auf persönlicher ebene gilt dasselbe für polizist:innen, denen sollte aber bewusst sein, dass sie als vertreter:innen der staatsgewalt dastehen.)
darüberhinaus mag es stossend sein, dass die allgemeinheit für hobbys von einzelnen mitaufkommt, aber das ist eben sehr subjektiv: für eine f-35 könnte man sich viele polizeieinsätze leisten, die blocher‘sche hodlersammlung wurde nicht nur durch stöfelis schweiss aufgebaut, auch die erhöhten parkplatzgebühren in der zürcher innenstadt decken m. e. die kosten nicht annähernd - so haben alle ihre eigenen beispiele. ich empfehle eine kurztherapie bei quasi-lic. phil. psych. daniel ryser in sachen hooligan-hexenjagd :-).

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Digital Analytics Manager
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Fan-Eskorten als Wahnsinn bezeichnen und dann gleichzeitig Wasserwerfer-Einsatz fordern. Genau mein Humor. Der Wasserwerfer aka Delfin ist bei jedem FCL Spiel präsent, selbst wenn der FC Vaduz mit 10 Gästefans anreist.
Übrigens beteiligt sich der FCL nicht unwesentlich A. D.n Sicherheitskosten.

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Leser, Biotech, Jazz, Sport
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Ich teile die Haltung bzw. die offenkundige Praxis in weiten Teilen Deutschlands, dass gefährliche Geschosse (Gummi) in die Hände von Spezialeinheiten der Polizei gehören und erst bei höheren Eskalationsstufen Einsatz finden dürfen. Ich verstehe, dass die Polizei Randalierer auf Distanz halten will und muss. Wer wie ich ab und zu an Ice Hockey Matches geht, weiss, wie unglaublich primitiv und aggressiv sich gewisse Fanclubs aufführen. Ihr Verhalten ist dermassen einschüchternd, dass ich mich frage, wie eine Familie mit Kindern überhaupt an einem solchen Event teilnehmen kann. Was mich immer wieder zur Überzeugung treibt, dass die Organisatoren von Matches in Zusammenarbeit mit der Polizei noch mehr Präventionsarbeit leisten müssen. Dazu gehört eine flächendeckende Videoüberwachung des ganzen Stadionbereichs, personalisierte Tickets und natürlich Stadionverbot für überführte Delinquenten.

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Guten Tag Herr K.

Prävention finde ich ein geeignetes Mittel. Ob die drei Vorschläge, welche Sie aus Überzeugung fordern unter Prävention laufen, kann man wohl diskutieren.
Die Videoüberwachung ist in den Fussball- und Eishockeystadien die ich kenne, kaum mehr ausbaufähig.

Das Mittel Stadion- und Rayonverbot wird so häufig angewendet wie es nur geht. Ist auch mit wenig Aufwand verbunden, denn eine Aussage von Gesetzeshütenden oder Sicherheitsbeamten reichen aus, um ein solches auszusprechen. "Witzig" am ganzen ist, dass hier der mutmasslichen Täterschaft nicht die Schuld bewiesen werden muss, sondern die Täterschaft ihre Unschuld zu beweisen hat.

A. D.eser Stelle, danke Karin Keller-Sutter, Sie haben den Besuch von Sportveranstaltungen in der Schweiz wieder sicher gemacht und dies nicht auf Kosten von Rechtsstaatlichkeit. Damit haben Sie Karriere gemacht und sind zurecht mit der Wahl in die Landesregierung belohnt worden. /S

Mit personalisierten Tickets haben wir in der Schweiz die letzten Jahre keine Erfahrungen sammeln können.
Was erhoffen Sie sich dadurch Herr K.?

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Leserin
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Geschätzte Frau Hürlimann und Herr Schöni, danke, dass sie sich immer wieder für solch wichtige und von anderen Medien vernachlässigte Themen einsetzen. Es geht dabei um Grundrechte, Menschenrechte, Demokratie usw.

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Was in diesem ansonsten hervorragenden Artikel fehlt, ist eine Gegenüberstellung des Verletzungsrisikos im Vergleich zu anderen (Polizei-) Waffen. Ein Verzicht auf Gummigeschosse dürfte dazu führen, dass die Polizei zum Beispiel vermehrt Gebrauch vom Schlagstock machen würde. Sind die Verletzungen, welche drohen, wenn eine Menschengruppe niedergeknüppelt wird, weniger schwerwiegend als beim Einsatz von Gummigeschossen?

Wir haben es hier nähmlich mit zwei unterschiedlichen Problemen zu tun:

  1. Die staatliche Willkür bzgl. Polizeigewalt.

  2. Die Beurteilung eines konkreten Waffentyps, welcher von der Polizei eingesetzt wird.

Für zweiteres wäre m. E. eine solche Gegenüberstellung wichtig.

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Augenärztin, Mutter, blauäugige Bürgerin
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· editiert

Punkt 1 scheint mir wesentlicher. Für 2 gibt es PTI Schweiz. Allerdings war nicht eruierbar, ob sie auch augenärztliche Gutachten einholen bei ihren Waffen-Evaluationen. Aus rein ophthalmologischer Sicht sind Gummigeschosse wohl das grösste der vorhandenen Übel. (Welche auch immer. Wer weiss, welche Sorte die letzten Augen getroffen hat. Im Fall von Iwan S. nicht mal ein Kaderarzt der behandelnden Augenklinik am Inselspital, den ich fragen durfte. PTI Schweiz hat nicht mehr reagiert seit einem ersten Schreiben im Juni, wo man um Geduld bat.) Tränengas war in den 80er Unruhen ein Thema bei der VUÄ, aber v.a. wegen teils völlig unsachgemässer Anwendung. Vergleichbar verheerende Augenschäden wie bei Gummigeschossen gab es glaub nie.

Daher zu 1. Arbeitshypothese nach zwei Jahren obsessiver Beschäftigung mit dem Thema: Was als Willkür erscheint, entsteht einerseits aus einer unheilvollen Allianz blinder Flecken in Gesellschaft, Politik, Justiz und Medizin - und andererseits aus der realen Not der Menschen A. D.r "Front", die mit teils unerfüllbaren Aufträgen allein gelassen werden. Lang, aber sehr spannend ist eine Arbeit aus dem Kriminologischen Institut der Uni Zürich 2017, vollumfänglich online lesbar: https://www.stadt-zuerich.ch/conten…ruppen.pdf Sie sieht unter anderem den Lösungsansatz der "kulanteren Handhabung des polizeilichen Auftrags".

Gestatten Sie mir zudem ein ausführliches Zitat, das m.E. des Pudels Kern trifft:
"7.6.2.2 Aktiver Abbau von Feindbilder
In Bezug auf den gewaltbereiten „harten Kern“ der Szene ist es äusserst schwierig, Empfehlungen abzugeben, da jeglicher Kontakt mit Polizei aus ideologischen Gründen kategorisch abgelehnt wird. Das Problem im Umgang zwischen Polizei und linksextremen Gruppen besteht in (seit je her muss man sagen) festgefahrenen Feindbildern auf Seiten der Linksextremen wie auch seitens der Polizei. Beide Seiten sind sich gegenüber feindlich eingestellt – dies aus ihrer jeweiligen Sicht berechtigten Gründen. Die Polizei verweist auf die häufigen Angriffe und Sachbeschädigungen sowie die sich an keinerlei Vorschriften haltenden Gruppen des linksextremen politischen Spektrums. Die linksextremen Gruppierungen wiederum kritisieren die unnachgiebige Repression seitens Polizei. Konfrontationen zwischen beiden Gruppen bilden den Stoff, auf dem Feindbilder über Generationen aufrechterhalten und legitimiert werden. A. D.eser Ausgangslage etwas zu ändern ist in Bezug auf die gewaltbereiten linksextremen Gruppen äusserst schwierig. Als eher längerfristiger Prozess kann die Möglichkeit vorgeschlagen werden, dass mittels Mediationsverfahren versucht wird, miteinander ins Gespräch zu kommen und somit die verhärteten Fronten aufzuweichen. Es müsste eine Person als Mediator auftreten, der von beiden Seiten akzeptiert wird."

WorA. D.s wohl scheitert?

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Eine These basierend auf bescheidener eigener Erfahrungen A. D.mos in verschiedenen Ländern: Die Hemmschwelle zur Gewaltanwendung ist mit Distanzmitteln niedriger. Es ist schwieriger jemandem in die Augen zu schauen und auf den Kopf zu knüppeln, als aus ein wenig Distanz auf Augenhöhe in die Menge zu schroten.
Wenn die Hemmungen jedoch mal gefallen sind können Knüppel auch schwere Verletzungen verursachen.

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Augenärztin, Mutter, blauäugige Bürgerin
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· editiert

Last but not least gebührt Dank A. D.. Walter Steinebrunner, jahrzehntelang der einzige Augenarzt bei der VUÄ, der schon 1983 treffend über Gummischrot schrieb: "Man kann damit scharf schiessen, ohne sich dem Vorwurf aussetzen zu müssen, scharf geschossen zu haben."

Aber auch, 1991: "Ich muss allerdings eine Mitschuld von uns Ärzten eingestehen: Zur konsequenten Aufklärung der Öffentlichkeit und der Polizei hätte es 1980 gehört, die Gummigeschossverletzungen sorgfältig (...) zu dokumentieren und zu publizieren. Nur so hätte der Laie einen Eindruck von der Gefährlichkeit dieser Polizeiwaffe erhalten."

Das hat sich seither nicht geändert. Und dürfte mit erklären, warum die Staatsanwaltschaft immer noch Stöcke, Steine und Antifa-Fahnenstangen heraufbeschwört, ohne dass die Öffentlichkeit erkennt, wie absurd das ist. Und warum die politische Mehrheit nur die eine Seite der Gewaltspirale zur Kenntnis nimmt.

Beide Seiten sind tragisch. Beide Seiten verdienen es, nicht verdrängt zu werden. Und wenn beide Seiten wirklich das Gespräch suchen, passiert manchmal Erstaunliches: https://www.bbc.com/news/uk-norther…t-53985472

Es ist nie zu spät.

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Brigitte Hürlimann
Gerichtsreporterin
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Das ist ein eindrückliches Zitat von Herrn Steinebrunner, danke für diese Ergänzung.

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Als Betroffener ungerechtfertigter Polizeigewalt im Kontext einer Demonstration hatte und hat man kaum Chancen zu seinem Recht zu kommen. Egal ob Knüppel, Gummischrot…Fusstritte… eingesetzt wurden.

1984 Journalist Martin Enkelmann - verhaftet - verurteilt - Freispruch erst durch Obergericht

Hier haben Polizisten Amtsmissbrauch begangen. Polizisten haben gelogen und sich gedeckt. Sie wurden für ihr Fehlverhalten nie belangt. Das Opfer wurde zum Täter gemacht.
Nur ein Beispiel aus dem Rechtsstaat Schweiz.

Martin hat sich von diesem Erlebnis nie mehr richtig erholt.

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Brigitte Hürlimann
Gerichtsreporterin
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Danke für diesen Hinweis. Aus den 1980er Jahren gäbe es tatsächlich noch viel zu berichten.

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Augenärztin, Mutter, blauäugige Bürgerin
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· editiert

Mich dünkt immer noch, es wäre ein Buch wert.

Edit: Auch aus den 1990ern gibt es so Geschichten, z.B. die von "Herrn Osman". Das Gerücht kursiert, er sei an beiden Augen erblindet - was sich jedoch nie bestätigen liess und wahrscheinlich nicht stimmt, soweit die bisherigen Erinnerungen reichen. A propos: Wenn hier jemand mitliest, der/die bis kurz vor seinem Tod mit "Herrn Osman" Kontakt hatte, wäre ich sehr daran interessiert, von Ihnen zu hören.

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Liebe Republik, die AL heisst nur in Zürich Alternative Liste. In Bern steht AL für Alternative Linke (https://al-be.ch/). Liebe Grüsse

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Unter den Blinden ist der Einäugige König.
Ein wenig Zynismus muss sein.
Danke. Für den Artikel.

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Ein paar Monate ist es her, seit dem dieser Artikel erschienen ist. Nun war gestern wieder erster Mai und in Zürich (wohl nicht nur hier) setzte die Polizei Wasserwerfer, Tränengas und Gummischrot ein. Ja, weniger als auch schon, aber ich konnte einen Teil der Einsatztaktik gut beobachten:
Nachdem ein Teil der Nachdemonstration auf dem Kanzleiareal eingekesselt wurde, gab es vom Helvetiaplatz aus Solidaritätsbekundungen. Es wurden Parolen gerufen, viele Leute blieben stehen und beobachteten die Szene, unterhielten sich über die Sinnhaftigkeit dieser Polizeitaktik. So auch ich. Die Stimmung war etwas gereizt, aber nicht sonderlich aggressiv. Aus nicht erkennbarem Grund schoss die Polizei Tränengas auf das Kanzleiareal in die eingekesselte Menge. Wahrscheinlich auch Gummischrot, doch das war von aussen nicht sichtbar. Dies wirkte wie eine Provokation, zusammen mit dem beinahe gleichzeitigen Herausgreifen und Verhaften einzelner Personen aus Menge am Rande des Helvetiaplatzes. Einige Leute schrien, zwei oder drei Bierflaschen flogen Richtung Polizei. Tatsächliche Angriffe auf die eindeutige Übermacht bleiben aber aus. Darauf hin spritzte der Wasserwerfer ins Kanzleiareal und auf den Helvetiaplatz. Eine Portion Tränengas wurde auf den Helvetiaplatz geschossen, durch die Schwaden war kurzzeitig nichts zu erkennen. Nochmals ein Schuss. Und durch den Tränengasnebel flog Gummischrot. Ich hatte die Szene beobachtet, mich bereits angewendet und wollte nochmals einen Blick zurück werfen. Dabei schoss eines der Gummischrotgeschosse knapp an meinem Kopf vorbei. So schnell hätte es gehen können, dachte ich mir.

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Und tatsächlich habe ich soeben erfahren, dass gestern, 1.5.2023 wieder jemand ein Auge verloren hat.
Kein Wunder, bei dieser Einsatztaktik.

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... gibt ne einfache Lösung. Tritt der SVP oder der PNOS bei und du wirst niemals wieder unangenehme Erfahrungen mit der lieben Polizei haben... auf dem rechten Auge blind, in diesem Fall sogar für mich ein bisschen zu dunkel der Humor.

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