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Wir schauen manchmal nach China, wenn wir uns für die Anwendung von Überwachungstechnologien interessieren. Die meisten von uns möchten nicht in so einem Staat leben. Und jetzt zeigt uns dieser Artikel, dass viele von uns freiwillig in so einem System leben. Mitzumachen ist viel leichter, als Alternativen zu finden. Die Rolle der Regierenden in Zürich? Blauäugig? Kurzsichtig? Partylaune? Warum ist Google in Zürich? ETH? EU-freie Zone? Ich würde sagen: Zürich träumt. Die Schweiz hat einen gewissen Hang, wichtige Meinungsumschwünge zu verschlafen.
Zum Thema, dass wir mitleidig nach China schauen, aber selber unsere Souveränität sorglos verschenken um ein bisschen «spielen» zu können hat Politikwissenschaftlerin und Sinologin Katika Kühnreich einen tollen Vortrag bei der Digitalen Gesellschaft gehalten: «Social Credit Systems und Gamification». Viel trockener Humor inklusive.
Vielen Dank für den Link zu dieser vertiefenden Diskussion&Vortrag! Schön, so viel trockener Humor in einem interessanten Vortrag.
Vielen Dank, bin gespannt auf die Serie! Mich stört weniger, was Google treibt, bin für vieles wie den freien Teil von Android sogar dankbar, sondern mehr wie die meisten Leute darauf reagieren, vor allem sogar offizielle Stellen. Z.B. kann ich keine Velos mehr ausleihen oder Parkieren in Bern oder Thun, seitdem dort Apps verlangt werden, die nur mit einem Google- oder Apple-Konto erhältlich sind. Reklamationen an zuständige Behörden blitzen ab, ist ja alles freiwillig!
Ergänzung: Philip Loser kombiniert in seiner aktuellen Kolumne im "Magazin" "exponentielles Wachstum" und "künstliche Intelligenz". Demnach werden computer-systeme irgendwann "plötzlich" mehr oder weniger allwissend, und Gnade uns Gott wenn es der Marktleader, also hier Google ist. Meine Schlussfolgerung ist es, nie den Marktleader zu verwenden, wenn kommerzielle Interessen dahinter stehen. Also hier auf einen Dienst mit eigenem Index zu wechseln, oder zumindest Bing statt Google, gemäss Liste von M. A. unten.
Edit 16.1.22: Heute z.B. im "Bund" (Seite 8 oder https://www.derbund.ch/dieser-mann-…2021492065): "Dank [open-ai-gründer sam altman - chatgpt...] soll Microsofts Suchmaschine bald Google übertreffen". Ich sollte wohl doch nichts mit Bing verwenden, besonders da das Imperium von Microsoft mit Windows und Office noch gefährlicher als das von Google sein dürfte.
Alles ganz normaler Alltag im freien Markt. So wie Menschen durch freundliches Nudging freiwillig zu Google gehen, so geht Google durch liberale Steueranreize angezogen in die Schweiz, nach Zürich. Stichwort Standortattraktivität.
Alles freiwillig, eigenverantwortlich. Alles im Namen der Freiheit und des Marktes. Was wollt ihr mehr?
Wahre Unfreiheit erkennt man daran, dass man meint frei zu sein und nicht merkt, dass man nur durch Locked-in den Markt TINA lieben gelernt hat.
Könte mir bitte jemand Alternativen zur giogle Suchmaschine angeben. Ich bewege mich auf keiner social medium Plattform, habe kein gmail, benutze aber die google Suchmaschine. Merci schon
Hier gibt es schon viele gute Antworten, ich möchte das gerne noch etwas ergänzen und in Kontext setzen (ich versuche mich kurz zu halten).
Zuallererst muss man sich im Klaren darüber sein, dass Google weltweit einen Internet-Suchmaschinen-Marktantweil von über 90% hat [1]. Geht es darum, von diesem Monopol wegzukommen, ist jede Alternative gut. Sogar Bing, die Nr. 2 mit ~3.5%.
Dann kann man sich weitere Überlegungen machen:
Rechtlicher Standort
Finanzierung
Index: woher bekommt die Suchmaschine ihre Antwort?
Ich kann folgende Suchmaschinen mehr oder weniger empfehlen:
DuckDuckGo (USA, Werbung, Bing + eigener Index)
Startpage (NL, Werbung, Google)
Brave Search (USA, Werbung/Gebühr, eigener Index + Google/Bing)
Mojeek (UK, Werbung, eigener Index)
Kagi (USA, Gebühr, eigener Index + Google/Bing)
Mojeek ist vor allem cool, weil sie wirklich einen unabhängigen Index pflegen, dafür liegt die Relevanz der Ergebnisse spürbar hinter der Konkurenz zurück. Kagi ist auch erwähnenswert, Kagi ist nämlich kostenpflichtig! Ich bin noch nicht bereit, für meine Suchmaschine zu bezahlen, und aus Datenschutzsicht ist es nicht supertoll, angemeldet sein zu müssen. Langfristig müssen wir aber von der Gratismentalität im Internet wegkommen. If you're not paying, you're the product!
Zudem hoste ich selbst eine Searx-Instanz, die andere Suchmaschinen für die Ergebnisse befragt. Könnt ihr gerne ausprobieren/benutzen: https://searx.crw.li/.
Wer mehr wissen will, ist gut beraten mit der Empfehlungsecke von Mike Kuketz oder dem Erklärstück zu Suchmaschinen von Digitalcourage.
Ok, so kurz war's jetzt auch nicht. Wie auch immer, ich hoffe es hilft irgendwem.
PS: Swisscows kann ich nicht empfehlen. Adrienne Fichter und Patrick Seemann haben aufgezeigt, dass die Betreiber Sorgfalt bei ihrem Email-Dienst vermissen lassen, was mich nicht gerade optimistisch für ihre Suchmaschine stimmt [2].
[1] https://gs.statcounter.com/search-engine-market-share/all/europe/#monthly-202201-202212
Danke für die Zusammenstellung und den nützlichen Link! Bei der Bildersuche bieten verschiedene Dienste ihre Besonderheiten, z.B Suche nach einem ähnlichen Bild (kenne ich nur bei Google) oder nach Medien unter freien Lizenzen (z.B. https://wordpress.org/openverse/).
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste…hmaschinen listet viele und https://en.wikipedia.org/wiki/List_…ch_engines sehr viele mehr Dienste.
https://swisscows.com/de
Nutzt aber den Suchindex von Microsoft Bing. (Wie weiter unten bereits angetönt.)
Ich bin technisch viel zu wenig bewandert in der digitalen Welt, finde es aber wichtig, die grossen Spieler nicht aus reiner Bequemlichkeit mit meinen Daten zu beglücken. Daher nutze ich immer wieder gerne kleine und unbekanntere Alternativen. Das macht mir auch Spass, dieser "Gingg" an's Bein der Grossen. (ja, kindisch:-)
Ich nutze auch ecosia.org. Darüber hinaus habe ich den Eindruck, dass mich das konsequente Löschen meiner Chonik zusätzlich vor personalisierter Werbung schützt. Jedenfalls erhalte ich höchst selten Werbung. Aber vielleicht übersehe ich diese auch...
Bin gespannt auf die weiteren Beiträge zu Google. Danke!
https://www.startpage.com
Wobei: alle die genannten Alternativen sind keine echten Suchmachinen, sondern lediglich umleitende Websites auf eine der grossen Suchmaschinen wie Google oder Bing. Sie geben vor, Bäume zu retten (Ecosia) und/oder die Anfragen zu anonymisieren. Ich benutze ausschliesslich solche und bekomme trotzdem exakt zugeschnittene personifizierte Werbung.
duckduckgo - lässt sich in allen Desktop-Browsern ohne Aufwand als Standardsuchmaschine definieren. Das ist wichtig, damit schon beim Schreiben und der URL-Box mit dieser Suchmaschine gearbeitet wird und Tastendrücken nicht an Google (für die Vorschläge) geschickt werden
Weniger suchen ist auch eine Möglichkeit. Sich (wieder) die Arbeit machen, eine Lesezeichensammlung anzulegen, und die Seiten, die man/frau wirklich häufig braucht, direkt statt im Umweg über das Suchfeld und damit über Google anzusteuern. Wer google ins google Suchfeld tippt um die google-Seite zu finden, hat schon ziemlich aufgegeben :-)
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