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Die Beiträge von Michael Rüegg liebe ich heiss. Kopfreisen. Gaumen(vor)freuden. Danke!

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Würde Herr Rüegg mir ein Gericht zubereiten und servieren, welches ich normalerweise nie essen würde; mit seinen fesselnden, tragischen, lustigen, kecken, blumigen und einfach nur herzerwärmenden Geschichten angepriesen, würde ich ohne mit der Wimper zu zucken herzhaft zugreifen.

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Ich versichere Ihnen, dass ich mündlich langweiliger bin als schriftlich.

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Da muss ich widersprechen. Falls sich Ihnen die Gelegenheit tatsächlich jemals bieten sollte, Frau A., rate ich, zuzugreifen: Von Herrn Rüegg bekocht zu werden, ist ein ziemliches Ereignis.

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Eine schöne Geschichte. Und einmal mehr mit Witz und Lust geschrieben.
Ich werde mir das Gericht demnächst mal zubereiten, allerdings wohl weniger scharf und zum Teil mit anderen (alternativen) Produkten. Und natürlich abgekürzt. Werde mir also noch das eine oder andere überlegen müssen. Ich habe noch einen tollen Rosé von Anne-Claire Schott (Twann) im Keller, der sollte gut passen.

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macht richtig freude zu lesen. nachkochen naja. aber ganz wichtig, wo kaufe ich szechuan pfeffer?

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Ah, die Beschaffungskriminalität beim Kochen.

Am besten ist wohl in einem Asia Laden mit chinesischen Produkten zu Fragen. Wie man so einen findet ist mir selber noch nicht ganz klar. Solche Läden tendieren dazu sich einfach "Asialaden" zu nennen und führen dann oft nur z.B. thai oder nur indische Produkte...

Googeln nach Szechuan-Pfeffer spuckt zum Beispiel Globus aus. Ebenfalls diverse kleinere Gewürzläden: "chrüterhüsli", "Gewürzhüsli Bizarro".

Mehr Probleme bereitet mir die Bohnenpaste, oder auch die "Black bean sauce". Da gibt es so viele verschiedene...

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In grösseren Städten dürfte es mehr als einen Asia-Laden geben. Man sieht den Geschäften in der Regel an, ob Thai, Chinesisch oder etwa Vietnamesisch dominiert, auch wenn alle ein ähnliches Grundsortiment haben. Am besten spürt man einen Laden auf, der von einer chinesischen Familie geführt wird. Auch wegen des Tofus, der Schwarzbohnen und der dunklen Sojasauce wegen würde ich unbedingt ein asiatisches Geschäft aufsuchen. Eigentlich kann man alle Zutaten dort kaufen, vielleicht mit Ausnahme des Hackfleisches, das man dann doch lieber beim Quartiermetzger erwirbt :)

Im Fall der Fälle: Szechuan Pfeffer gibts auch bei Globus, Jelmoli und Co. Er macht sich auch zu Wildgerichten gut – massvoll eingesetzt.

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Nach "Art der pockennarbigen alten Frau" ist doch gar nicht so schlimm. Wird am kommemden WE nachgekocht. Vielen Dank!

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Heute also habe ich eine abgekürzte Version gemacht. Alle Zutaten findet man im Bioladen oder bei grösseren Detailhandelsunternehmen (ich z.B. im Coop).
Meine Variante geht so:
Mapo Tofu für 2 Personen
Vorbereiten:
4 getrocknete Chili
1 gehäufter EL Szechuan-Pfeffer (mild)
200 g Feto Tofu, in ca. 2,5 cm grosse Würfel geschnitten
125 g Schweins­geschnetzeltes
1 EL helles Miso

2 EL Reis­wein (Mirin)*
2 TL Maizena

  1. Chilis und Szechuan-Pfeffer in einem steinernen Mörser mörsern.

  2. Tofu 3 Min. in gesalzenes kochendes Wasser geben. Herausfischen und bereitstellen.

  3. Miso und Reiswein in eine Schüssel geben und mischen, danach Hackfleisch dazugeben und mischen.
    Maizena mit rund 1,5 dl Wasser vermischen und rühren.
    Im Wok (Phase 1):
    2 Knoblauch­zehen, klein geschnitten
    1 EL Ingwersaft
    1 Dose Black Beans (210 g), abgetropft
    2 EL Soja­sauce
    1 TL Zucker
    20 g Schnittlauch, klein geschnitten

  4. 2 EL Öl im Wok gut erhitzen. Dann Knoblauch und Hackfleisch ins Öl geben, unter Rühren anbraten. Nach ca. 3 Min. Ingwersaft, Bohnen, Chili /Szechuan-Pfeffer hineingeben, gut rühren. Mit einem guten Gutsch Wasser ablöschen.

  5. Sojasauce, Zucker und Tofu dazugeben. Vorsichtig untereinander­ mischen, damit der Tofu nicht kaputtgeht. Nach ca. 3 Min. Maizena beigeben und langsam rühren. Probieren und allenfalls mit Salz abschmecken.

  6. Schnittlauch dazugeben, vorsichtig umrühren. Aus dem Wok nehmen und warm halten.
    Im Wok (Phase 2):
    2 Pak Choi*, unten abschneiden, die einzelnen Blätter in ca. 5 cm breite Stücke schneiden
    3 Knoblauch­zehen gequetscht

  7. Im Wok jetzt 1 EL Öl heiss werden lassen. Knoblauchzehen ins heisse Öl geben, rühren und Pak Choi beigeben. Falls die Temperatur nicht hoch genug ist, zwei Minuten Deckel auf den Wok. Ein paarmal rühren, mit Salz und Zucker abschmecken.

  8. Sojasauce, Zucker und Tofu dazugeben. Vorsichtig untereinander­ mischen, damit der Tofu nicht kaputtgeht. Nach ca. 3 Min. Maizena beigeben und langsam rühren. Probieren und allenfalls mit Salz abschmecken.

  9. Schnittlauch dazugeben, vorsichtig umrühren. Aus dem Wok nehmen und warm halten.
    Das Gericht ist in einer halben Stunde fertig.
    Dazu habe ich Basmatireis (statt Jasminreis) gemacht. Passt ausgezeichnet.

Ein richtig guter Rosé oder ein fruchtiger Pinot Noir begleiten das Gericht furios.

  • findet man z.B. in grösseren Coop-Filialen, alles andere im Bioladen.

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Danke für die Variante. Ich würde allerdings dafür plädieren, mindestens Schwarzbohnenpaste in irgendeiner Form dazu zu nehmen. Sie sind schon recht entscheidend für den Gesamtgeschmack.

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Werde mich mal im Asialaden in Biel nach dieser Paste erkunden. Wobei der Geschmack der vorgekochten Black Beans (Karma) schon recht intensiv war. Kennen Sie den Feto Tofu, den finde ich geschmacklich äusserst interessant, er hat so eine spezielle Säurenote. Ich nehme an, dass man den Tofu in kochendes Wasser gibt, damit er etwas fester wird. Oder hat dies noch eine andere Bewandtnis?

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Fantastisches Rezept, welches mir jeweils das kulinarische Fernweh nach China stillt. Die Shen-Version wird in Bälde nachgekocht. Nach dem "Hotpot" würde ich Herrn Rüegg als nächstes Gericht zudem unbedingt den "Dry Hotpot" (麻辣香锅 - Mala Xiang Guo) empfehlen - und falls Sie hier ebenfalls ein gutes Rezept auftreiben können wäre ich sehr interessiert ;-)

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Ein spannendes, aber kaum nachkochbares Rezept. Amüsant geschrieben, lediglich Konfuzius, der im 6. Jahrhundert n.Chr. gelebt hat, dürfte sich kaum über Taxis geäussert haben.

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Lieber Herr M., mich würde interessieren, wieso Sie das Rezept als kaum nachkochbar empfinden? Und zu Ihrer zweiten Bemerkung: Das Konfuzius-Zitat war ein Witz. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag! Herzlich, Bettina Hamilton-Irvine

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Warum ich das Rezept als kaum nachkochbar empfinde:

  1. Beschaffung der Ingredienzen dürfte schwierig werden. Kommt hinzu, dass man von solch exotischen Gewürzen/Hilfsmitteln meistens nur wenig braucht. Der Rest steht dann monatelang herum und verstopft Kühl- oder Vorratsschrank.

  2. Tofu ist schwierig zu verarbeiten. Man muss höllisch aufpassen, dass er nicht zerfällt oder gar breiig wird. Im vorliegenden Rezept - und es wird darauf hingewisen, dass das sorgfältig gemacht werden muss - wird der Tofu mehrere Male untergehoben. Das ist nicht ganz einfach, die Gefahr des Misslingens ist evident.

  3. Je mehr Bestandteile ein Rezept erfordert und je mehr Verarbeitungsschritte notwendig sind, umso schwieriger ist die Zubereitung. Im vorliegenden trifft beides zu. Dazu der Umgang mit ungwohnten Lebensmitteln, Fazit: der Flop ist angesagt.
    Schon Konfuzius sagte: "Bleibe beim Kochen in deinen natürlichen Grenzen, wenn du nicht Hungers sterben willst" (das ist auch ein Witz! kicher)
    Froher Gruss
    A. M.

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Ich liebe ja asiatische Aromen, aber hatte bislang noch kein Erweckungserlebnis mit Szechuan Pfeffer. Lebe auf dem deutschen Land, ist wohl also auch nicht wahrscheinlich, dass ich es von jemand anderem serviert bekomme...

Soweit ist alles hervorragend beschrieben (Maizena musste ich tatsächlich nachschlagen), nur zwei Probleme und eine Angst bleiben: kein Wok, ein E-Herd, sowie die Zubereitung von Tofu. Ein Erweckungsergebnis mit Tofu gab es wohl schon, aber ich hab es nie geschafft das zu replizieren. Die Konsistenz stimmt einfach nie! Irgendwelche (Literatur-) Tips? Welchen Tofu kauft man am besten?

Ach, und wie zur Hölle rührt man vertikal? Hervorragender Beitrag übrigens.

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Jesses, habe ich unbewusst das Vertikalrühren erfunden? Gemeint ist, dass man von der Oberfläche nach unten rührt, nicht im Kreis. Also das, was am Pfannenboden ist nach oben, was oben ist nach unten. Aber mit grosser Vorsicht!

Tofu: Der chinesische Tofu, den ich verwendet habe, ist in der Konsistenz etwas fester als Seidentofu (der ja schon beim Anblick fast auseinanderfällt), aber nicht so fest wie Supermarkttofu. Leider war der nur auf Chinesisch angeschrieben. In diesem Gericht sollte der Tofu nicht auseinanderfallen, aber auf der Zunge zergehen. Und ja, ist echt nicht einfach, den richtigen zu finden. Ausserdem: Bei den meisten Szechuan-Gerichten in asiatischen Restaurants fehlt die Finesse. Meist sinds einfach scharfe Standardgerichte.

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Danke vielmals für dieses tolle Rezept!
Heute nachgekocht und für grandios befunden. Ging auch ohne Stäbchen prima.

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