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Ueber "Kunst " zu reden und darueber zu schreiben , ist fuer mich ( als Kuenstlerin ) eine wage Sache.
Ich staune immer wieder , wie von Kuratoren auf theoretische Art Kunst " erklaert" wird ,
anstatt den Beschauer unvoreingenommen , mit seinen eigenen Augen und Gefuehlen , auf das Ausgestellte einzulassen.
Es ist die Krankheit von heute , der Mensch hat verlernt eine eigene Meinung zu vetreten , alles muss vorgekaut werden.
Dieser Tage fiel mir auf, dass ich keine Rezensionen lese. Diese Branche hat sich im Laufe meiner Biografie total diskreditiert. Ich schaue mit meinen Augen und höre mit meinen Ohren. Wir sollten aber Verständnis für die Bedürfnisse der Rezensentinnen haben.
;-)
…. und was sie schreiben nicht zu ernst nehmen.
Also ich muss sagen, dass ich ohne die Rezension von dieser spannenden Künstlerin gar nichts gewusst hätte. Es gibt bestimmt Unterschiede in diesem Genre, aber eine Totalabsage ist doch etwas heftig, oder? Ich persönlich schätze es, dass sich jemand für mich mit einer Ausstellung oder sonst einem Werk befasst und mir dabei Hintergründe aufzeigt und Denkanstösse liefert (die ich ja dann nicht teilen muss). Haben Sie zum Beispiel die Rezension zur Goya-Ausstellung gelesen? Meine Güte, was für ein Leben!
Das gilt auch für Filme und Theater und war schon immer so.
Wir haben heute die Ausstellung aufgrund des Artikels in der Republik besucht. Für mich war es ein erstmaliges Erlebnis zu sehen, wie eine Malerin und hervorragende Künstlerin bereit ist, Kunst-und Malstile aus der Geschichte aufzugreifen um sie für ihre vielfältigen menschlichen Thematiken zu interpretieren und weierzuentwickeln. Sie ist bereit, diese Einflüsse offenzulegen, so ehrlich sie auch im Umgang mit ihrer Sexualität ist. Das breite Spektrum der Stile mag manchen die Nase rümpfen lassen, mich hat es angeregt und begeistert. Ein Nebeneffekt der Austellung war, dass ich einige, mir unbekannte hervorragende Werke aus vergangenen Stilepochen kennenlernen durfte. Der Besuch hat sich für mich ausserordentlich gelohnt und ich bin dankbar für die stimmige Rezension.
Als Ignorant erlaube ich mir oft keine Meinung zu haben, obschon ich Künstler auch persönlich kenne, (stellt sich gerade die Frage wann ist jemand ein Künstler??)
Aber ein Kommentar mit Verlaub, des Menschen Imagination ist unermesslich das ist natürlich und OK, die allgemeine Bewunderung der Künste ist ein Hinweis im oberen Bereich der Maslowschen Pyramide angelangt zu sein.
Wünsche ein schöner Tag.
Wenn den Kunstmuseen nichts mehr einfällt (s.u.): dann holen sie Frauen ins Rampenlicht, würdigen sie im Rahmen des von Männern dominierten Kanon, entdecken Patriarchats- und Kolonialkritik. Laut Rezension schreibt sich eine Frau selbstbewusst in die Kunstgeschichte hinein und zugleich aus ihr hinaus, Nicole Eisenmann. Sie zeichne und male mit Humor und Selbstironie. Wenn durch diese Ausstellung erreicht werden kann, dass die grossen Männernamen in der Kunst relativiert, ambivalenter und abgründiger werden "weil das patriarchale oder koloniale Erbe nicht mehr als einfach natürlich und gegeben erscheint "- dann bin ich den Kunstmuseen sehr dankbar, dass ihnen diese Blickrichtung einfällt. Egal ob es ein Manko an Ideen oder Besucherzahlen ist, oder einfach die leidenschaftliche Auseinandersetzung mit Kunst, die Veränderung in der Wahrnehmung ist längst überfällig, die nun in ein paar Museen zu anderen Präsentationen und Würdigung des Schaffens von Frauen führt - während mindestens ein Museum einen sehr hohen Preis bereit zu zahlen ist und viel Ressourcen aufwendet, damit weltberühmte Bilder von allseits begehrten Künstlern ihm erhalten bleiben.
Hmmmm...wenn den Kunstmuseen nichts mehr einfällt, reiten Sie auf der LGBT-Welle. Und von wegen "Sternenhimmel": das scheint mir schon eher die blaugesprengkelte Wand eines älteren Zimmers zu sein.
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