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Aussage Berg:

"Das Zertifikat teilt die Gesellschaft, schafft ein Klima von falscher Sorglosigkeit, und Verhärtung der eigenen Positionen. Die Bevölkerung teilt sich in gute und schlechte Bürger"

Überwachung scheint hier also nicht das Hauptproblem zu sein.

Christian Grothoff argumentiert:

"Es wächst eine Generation heran, für die es normal ist, sich bei jedem Restaurantbesuch auszuweisen. Das ist eine gefährliche Entwicklung hin zum Überwachungsstaat."

Und das ist völlig korrekt. Der Artikel von A. Fichter beleuchtet dies ebenfalls in den letzten Abschnitten. Das Argument, das Zertifikat dient zur Überwachung, ist sicherlich gedehnt. Das Komite auf nur diesen Punkt zu reduzieren wiederum Propaganda.

Die Spaltung der Gesellschaft ist real. Jeder Mensch, der sich die Mühe macht mit Leuten "aus dem gegnerischen Lager" zu sprechen, merkt das sofort. Siehe dazu auch die neuste Sotomo Umfrage. Die Ethikkomission ist übrigens auch kein riesiger Fan von der Kiste: https://www.nzz.ch/schweiz/privileg…ld.1602398

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Die Gesellschaft war und ist seit jeher gespalten. Nur haben dies die SVPler und anderen Querdenkenden bisher nicht gemerkt, da sie traditionellerweise auf der Seite der Privilegierten waren. In diesem Land wird seit Jahrzenten allen armen Personen das „Grundrecht“ vorenthalten, wöchentlich mehrmals in die Beiz, das Museum, Theater oder Konzert zu gehen. Nicht erst seit der Einführung des Corona-Zertifikates haben diese nämlich zuwenig Geld dafür. Die Mehrklassengesellschaft ist schon seit immer eine Realität. Warum störte es sie bisher nicht? Warum setzen sich unsere Verfassungsfreunde nicht für das Bedingungslose Grundeinkommen, das Recht für politische Teilhabe von ausländischen Mitbürgern, den Zugang zu allen oben genannten Orten für Behindete usw. ein? Warum stört es erst, wenn man plötzlich selber „die andern“ ist? Und das noch mit dem grossen Unterschied, dass die Nicht-Geimpften die Wahl haben, ihren Status zu ändern - im Gegensatz zu den Armen, Behinderten, Ausländern usw. Think about it!
Es geht den Kritikern nicht darum, eine Spaltung der Gesellschaft zu verhindern. Gerade die SVP fördert diese ja aus Machtgedanken ständig. Es geht einzig darum, dass die Kritiker wieder zurück wollen in ihr wohliges, sorgenfreies Gefühl wie es nur Personen haben können, die in ihrer Illusion einer behüteten und privilegierten Schweiz gefangen sind. In einer solchen paradiesischen Schweiz gibt es keine Pandemien und damit brauchts auch keine Massnahmen dagegen. Schliesslich sind wir ja das „auserwählte Volk“…

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Vielen Dank, Frau W.! Präziser lassen sich die irrwitzigen Verwerfungen um das Covid-Zertifikat kaum beschreiben.

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Auf den Punkt gebracht.

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Ich stimme Ihrer Analyse grundsätzlich zu. Allerdings kritisieren Sie mit Ihrem Kommentar die Freunde der Verfassung und andere Gruppierungen wie die Treichler oder den Verein Massvoll. Mit diesen Gruppen hat die Aktion „Geimpfte gegen das Zertifikat“ gar nichts am Hut. Sie sind auch nicht gegen das Covidgesetz an sich. Ich persönlich nehme jedenfalls den Protagonisten von „Geimpfte gegen das Zertifikat“ ab, dass sie sich ernsthaft um die Gesellschaft Sorgen machen. Ob alle Argumente vollständig ins Schwarze treffen oder die Aktion politisch klug war, steht auf einem anderen Blatt.

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Warum setzen sich unsere Verfassungsfreunde nicht für das Bedingungslose Grundeinkommen, das Recht für politische Teilhabe von ausländischen Mitbürgern, den Zugang zu allen oben genannten Orten für Behindete usw. ein?

Liebe Frau W., kennen Sie so viele „Verfassungsfreunde“, und wie können sie wissen, wofür oder wogegen sich jedes sonst noch einsetzt und schon ein Leben lang eingesetzt hat? Ihre Beobachtung der immer vorhandenen Spaltung stimmt natürlich. Dennoch finde ich es bedenklich, so zu verallgemeinern.

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Und was ist die Alternative? Pandemie ohne Ende? Das würde die Gesellschaft noch viel mehr spalten. Nicht das Zertifikat spaltet die Gesellschaft, sondern die Tatsache, dass bei der Haltung zur Pandemie die Idelologie sprich politische Einstellung wichtiger ist als die wissenschaftliche Erkenntnis. Und die Behauptung, das man sich beim Restaurantbesuch ausweist ist falsch. Genau so funktioniert das Zertifikat eben nicht. Man weisst nur nach, dass man 3G ist, niemand speichert den Namen. Niemand speichert, wer das Restaurant besucht hat. Insofern ist das Zertifikat eine Verbesserung gegenüber den früheren Gästelisten.

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Alternative wären funktionierende Massnahmen wie: Maskenpflicht, HEPA-Filter, LockDowns von Hochrisiko-Gebieten und funktionierendes Backwards-Contact-Tracing.

Auf all diese Massnahmen wird verzichtet, weil man dem Irrglauben verfallen ist, das Zertifikat alleine genüge.

Zusätzlich zu anderen Massnahmen kann das Zertifikat durchaus sinnvoll sein. So wird es aber leider nicht umgesetzt, es wird als Ersatz aller anderen Massnahmen verwendet.

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Zur Überprüfung des Zertifikates liest normalerweise ein Smartphone einen Code in welchem der Name eingebettet ist und zeigt ihn auf dem Bildschirm an. Das heimliche Anlegen einer Gästeliste ist also sehr einfach. (Z.B., beim Scannen den Bildschirm des Smartphones aufnehmen.) Bei expliziten Gästelisten ist wenigstens allen Beteiligten klar, dass es passiert. Ob das nun im grossen und ganzen ein wichtiges Problem ist, ist eine andere Frage, aber die Behauptung, "niemand" würde das machen, ist sehr wahrscheinlich auch nicht korrekt.

edit: ≥30 Downvotes für einen akkuraten Faktencheck. Das muss mein bisher unpopulärster Beitrag sein. Was ist denn hier los?

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Danke für diese Klarstellung!
Der Tunnelblick kann zum Problem werden, und Fragmentierung kann zu politischer Naivität führen.
Bei jeder Abstimmung muss ich mir doch die Frage stellen, welche Kräfte ich mit meinem Entscheid unterstützen will. Mit einem Nein zum Covid-Gesetz ändere ich – leider – überhaupt nichts am Problem der Überwachung, sondern ich fördere im Gegenteil die Kräfte, die sich sonst für immer mehr Überwachung, Repression und Ausgrenzung einsetzen. Ein Nein ist ein Steilpass an die reaktionären und rechtsextremen Kräfte, denen im Grunde weder unsere Freiheit noch unsere demokratischen Institutionen ein Anliegen sind, sondern die ihre Macht ausbauen und ihre Menschen verachtende Agenda durchsetzen wollen. Eine Ablehnung des Covid-Gesetzes wäre ein grosser Sieg der SVP, aber ganz sicher nicht ein Sieg der Grundrechtsaktivisten, hinter deren Anliegen ich sonst voll stehe.

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Sehe ich auch so. Da der SVP die "Felle" davon schwimmen, profilieren sie sich jetzt bei den Impfgegnern und Skeptikern und versuchen Stadt und Land gegeneinander auszuspielen um auch hier Stimmen zu gewinnen. SVP staatstragend????

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Die ??? bei „staatstragend“ sind mehr als berechtigt. „Staatsspaltend“ wäre für die SVP wohl zutreffend, versucht die selbsternannte Volkspartei doch gerade einen Keil zwischen Stadt und Land zu treiben. Städter sind offenbar alles Schmarotzer. Dabei vergisst die Sünnelipartei, dass ein grosser Teil ihrer Stammwählerschaft, nämlich die Bauern, exorbitant hohe Subventionen bezieht. Und nicht einmal bereit ist, über eine Agrarreform auch nur zu diskutieren. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen um sich werfen!

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Hernâni Marques
Netzaktivist
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Dieser Artikel ist die reinste Zumutung - ich bin kurz davor, das Abo zu kündigen.

Thread mit Kritik in 15 Punkten. https://twitter.com/vecirex/status/…4897020931

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Ich dachte, die Kündigung hätten Sie schon letzte Woche gemacht?
Aber zur Sache: wenn man sich wie Sie öffentlich mit einem Komitee in einen Abstimmungskampf einklinkt, muss man damit rechnen, dass nicht alle mit der eigenen Meinung einverstanden sind und auch Kritik akzeptieren. Ich kenne Sie erst seit ihren Äusserungen letzte Woche hier im Dialog. Vorher war mir Ihr Name kein Begriff. Ihre Über-Reaktion auf die relativ neutrale Erwähnung Ihres Namens in dem Artikel von A. Fichter kam mir aber ziemlich schräg rein, was scheinbar auch D. Binswanger so ging und zu diesem Artikel inspirierte.
Nehmen Sie etwas Abstand, atmen Sie ruhig durch und entspannen Sie sich. Kontroverse Diskussionen gehören in der Politik dazu. Niemand will Ihnen etwas Böses. Ohhmmmm…

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Ihre Über-Reaktion [...]

Ich bin einverstanden, dass man weniger gereizt reagieren könnte. Allerdings ist es doch schon sehr unangenehm, in einer Zeitung zu der man einen gewissen persönlichen Bezug hat gegenüber einem grossen Publikum falsch dargestellt zu werden und ich nehme an es gibt im Moment noch andere Stressfaktoren.

Kontroverse Diskussionen gehören in der Politik dazu.

z.B. so?:
https://www.swissinfo.ch/ger/multim…s/47068900

(Hier klingt er zum Teil ein wenig wie Binswanger bevor es das Zertifikat gab. Tunnelblick?)

Niemand will Ihnen etwas Böses.

Unklar. (Er ist Aktivist, obendrein noch mit Ansichten hoher Differenziertheit. Die mag irgendwie fast niemand besonders gut.)

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Mit Ihrem Kommentar bestätigen Sie lediglich, dass Herr Binswanger mit seiner Analyse nicht unrecht hat.

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Hernâni Marques
Netzaktivist
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Wer das Gefühl hat, ich sei Jesus, täuscht sich. Da wird zurückgeschossen.

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Jetzt haben wir aber alle gewaltig Angst, dass Sie kündigen und werden in Zukunft nur noch so schreiben, wie es Ihnen passt.

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Mich würde es interessieren was Sie im twitter mit den 15 Punkten meinen. Ich bin bald 65 Jahre alt und ich kann die 15 leider nicht verstehen.
Im Zertifikat-Nein gibt es für mich keinen Grund das Zertifikat nicht weiterzuverwenden. Ganz im Gegenteil „Neustart“ ist gefährlich. Es gäbe wieder mindestens zwei Monate Unklarheit und weitere unnötige Tote. Justieren der ganzen Massnahmen ist besser als was Sie vorschlagen. Das Drängen zur Impfung ist richtig. Ich hatte das Longcovid. Ich möchte das niemehr haben und möchte möglichst wenige meiner Mitmenschen so leiden sehen.

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LESER
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Meine Güte, wenn jeder sein eigenes Schicksal zum Massstab der Politik machen würde, kämen wir in Verhältnisse, wo der Doktor-Staat auf jede Grippe, jeden HIV-Befund etc. etc. etc. mit drastischen Massnahmen reagieren müsste. Das muss doch auch Ihnen klar werden. (Sicher hätte ich anders anfangen sollen, damit Sie nicht gleich das Mass an Anstand vermissen, welches hier in dieser Spalte üblich und erwartbar ist. Also: Tut mir aufrichtig leid für Sie. Ich hoffe von Herzen, dass es Ihnen mittlerweile wieder gut geht und Sie sich – auch mit und gerade mit dem Zertifikat – des Lebens in vollen Zügen wieder erfreuen. Natürlich meine ich das ernst. Ich bin kein Unmensch.)

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Bei allem Verständnis für Euer politisches Anliegen - Deine Kritik-Kritik mit rhetorischem Zweihänder bestätigt den im Text kritisierten Tunnelblick. Hier meine Kritik-Kritik-Kritik: https://twitter.com/SGruninger/stat…30817?s=20

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Hernâni Marques
Netzaktivist
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Diese SWI-Arena hast du dir aber schon angeschaut, bevor du sagst, dass ich einen Tunnenblick habe? https://www.swissinfo.ch/ger/multim…s/47068900

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Danke für die detaillierte Arbeit, Herr G. Ich hätte eine Antwort geschrieben, die in die gleiche Richtung geht: Es bezieht sich ein kleiner Teil des Artikels explizit auf Berg&Marques, der Rest ist eine allgemeine Analyse der Situation. Daraus jetzt eine Verleumdung oder eine gezielte Kampagne der Republik abzuleiten finde ich etwas übertrieben. Zumal die Republik seit längerem ziemlich ausgewogen Bericht erstattet und in der Tendenz eher BR und Parlament kritisiert für den laschen Umgang mit der Pandemie...

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Hernâni Marques
Netzaktivist
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Kommt hier eigentlich noch etwas Offizielles, heute, bis 23:59? Vielleicht von Daniel Binswanger selber, was er eigentlich für ein Ziel verfolgt, was die Nummer soll?

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Arjuna Brütsch
On the R payroll, hier halbprivat
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Also gut Hernâni.

Unter dieser Kolumne stehen über 200 Beiträge – Die Erwartung, dass Daniel Binswanger auf jeden einzelnen reagiert, erscheint mir ziemlich weltfremd.

Wer auf inhaltlicher Ebene im Republik-Dialog diskutieren möchte, schreibt seine Argumente am besten in den Debattenbeitrag, nicht auf Twitter. Dieser Thread hat relativ wenig Fleisch am Knochen.

Mit der Kündigung drohen ist meistens keine gute Einladung für einen konstruktiven Austausch.

Sie exponieren sich hitzig und polarisierend in einer öffentlichen Diskussion – Und Pardon mein Französisch: Sie sind durchaus mehr, als «nur» ein «Netzaktivist».
Mit Verleumdung hat das nichts zu tun. Hören Sie auf, sich in die Opferrolle zu drücken.

Manchmal ist auch in Ordnung, wenn sich die Wege trennen: Wir kommen bei diesem Thema auf keinen gemeinsamen grünen Zweig mehr. Das ist auch in Ordnung. Die Republik-Recherche zum Thema kennen Sie ja.

Nichts für ungut, machen Sie's gut!

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fotografie, texte, webpub&lektorin
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Würde diese 15-Punkte-Kritik ganz gern hier lesen statt auf Twitter; wenn schon. Twitter Fonts zum langen Lesen viel zu klein.

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Ich glaube das ist darum nicht möglich, weil der Tonfall dieser Tweets nicht so ganz der Republik-Etikette entspricht. (Punkt 3 bei: https://www.republik.ch/etikette)

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Bei allem Verständnis für das grundsätzliche Anliegen, um das es den Netzaktivisten mit Ihrer Ablehnungshaltung geht: neben einem zu engen Blickwinkel auf die konkrete akute Thematik (das Covid-Zertifikat als Bedrohung wegen seines Überwachungscharakters) fehlt mir auch die Perspektive auf den Prozess!
Mir scheint das Argument "wehret den Anfängen" des Komitees der Netzaktivisten in Anbetracht der aktuellen (pandemischen) Lage nicht gerechtfertigt. Die Anfänge, gegen die man sich wehren sollte, wären m. E. nur dann gegeben, wenn mit dem Zertifikat tatsächlich etwas - erkennbar dauerhaft! - etabliert würde.
Wenn sich herausstellen würde, dass das Zertifikat über die Pandemie hinaus im Sinne eines "Türöffners" an Bedeutung gewinnt - wäre es nicht dann immer noch möglich (und auch rechtzeitig genug), dagegen zu protestieren und eine entsprechende Initiative zu starten?

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Wird Hernâni auch hier die Entfernung seines Namens fordern und eine Beschwerde einreichen? 🤔

Grundsätzlich finde ich ja mono-thematischen Aktivismus sinnvoll. Niemand hat die Zeit und die Energie, sich um alle relevanten Themen zu kümmern, also sucht man sich eines aus, und bearbeitet dieses.

Aber wie Herr Binswanger hier korrekt darlegt, darf man sich nicht im Tunnelblick verlieren. Das scheint aber oft ziemlich schwer zu sein.

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Hernâni Marques
Netzaktivist
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Eine Abo-Kündigung per 23:59 ist wahrscheinlich. https://twitter.com/vecirex/status/…4897020931

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Das ist schade für dich, da du damit leider wichtigen und guten Journalismus verpassen wirst und auch nicht mehr unterstützen wirst. Wäre doch eigentlich wichtig, auch und gerade wenn dir nicht immer nach dem Mund geschrieben wird.

Aber naja, tu, was für dich richtig ist.

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Nach dieser Woche vielfältiger Gedankenanstösse und Informationen aus der Republik bin ich gerade dankbar berührt, dass es sie gibt

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...und vielleicht auch ein klein bisschen Stolz, dass man dazu beitragen kann, darf? Ich mein' so als Verleger, Herr M.?

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Ich mache mir um das Covidgesetz nicht so viele Sorgen. Trotz der Dominanz des Diskurses durch die Impfverweigernden wird das Referendum kaum Chancen haben.
Sorgen mache ich mir aber um die Qualität der Debattenkultur und über die Entwicklung der direkten Demokratie. Nach der Annahme von rassistischen Rabaukeninitiativen wie dem Minarett- und Burkaverbot hat die Radikalisierung in Teilen der Bevölkerung mit dem Covidtheater ein neues Niveau erreicht. Wenn der kleinbürgerliche Mainstream bedenkenlos mit Rechtsradikalen, esoterischen FanatikerInnen und Verschwörungsgläubigen marschiert, schrillen bei mir die Alarmglocken. Wenn sich gleichzeitig die ländlichen Subventionsnutzniesser und politisch grotesk Übervertretenen als Opfer urbaner, linksgrüner Arroganz inszenieren können, haben wir einen ziemlichen Salat. Die SVP steht bereit, all diese Strömungen zu beerben oder selbst anzutreiben.
Die wirklich wesentlichen Fragen wie die Klimapolitik oder unser Verhältnis zu Europa werden zur Seite geschoben.
Ich zweifle nicht daran, dass auch die Covidglöckner eine Niederlage akzeptieren werden. Aber werden sie deshalb ihre Treicheln wegräumen? Ich befürchte eher, dass sie für andere Themen weiter lärmen werden: Für uneingeschränkten Pestizideinsatz, für den Wegfall der Treibstoffsteuern für die Landbevölkerung, für die selektive Erhöhung des Rentenalters für urbane Schmarotzer...

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Sie können davon ausgehen, dass der Widerstand gegen das Zertifikat auch nach einem JA, nicht verschwinden wird. Schliesslich haben auch die Frauen beim Stimmrecht erst aufgegeben, als sie es im Trockenen hatten.
Was mich fassziniert: Warum ist das Pejorativ "Verschwörungstheorie" derzeit so en vogue?
Weil es davon so viele gibt?
Vielleicht.
Weil es das Andere, das Irrationale darstellt, mit dem man sich unmöglich verständigen kann oder möchte?
Vielleicht.
Weil ich mich meines eigenen Weltwissens als eines faktenbasierten, vernünftigen und normativ intakten versichere?
Unbedingt.

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Urs Fankhauser
Citoyen
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Der Vergleich mit den Frauenrechten hinkt gewaltig. Bei diesen geht es um die Emanzipation einer Mehrheit (es gibt leicht mehr Frauen als Männer). Die AnhängerInnen von Fake News, Verschwörungslügen und esoterischen Heilslehren sind zusammengenommen eine verwirrte kleine Minderheit. Antithesen zur Aufklärung können nie Basis eines republikanischen, demokratischen Staates sein. Irrationalität untergräbt dessen Fundamente und führt letztlich zur Diktatur einer sich erleuchtet fühlenden, sendungsbewussten Minderheit.

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In der WoZ der vorherigen Woche gibt es ein Gespräch mit Balthasar Glättli und dem Netzaktivisten Hernani Marques, das sehr schön die Aussagen von Daniel Binswanger illustriert. Marques muss einräumen, dass die Sicherheitsbedenken gegenüber dem Zertifikat an einem kleinen Ort Platz haben. Trotzdem bleibt er bei seinem fundamentalen Widerstand, während Glättli viel umfassender argumentiert.
Bei all den Diskussionen über das Zertifikat und der Kritik an einzelnen Aspekten des Impfens frage ich mich, wie weit hier Scheindiskussionen geführt werden, ob bei vielen nicht am Anfang eine innere, gefühlsmässige Ablehnung steht, wofür dann äussere Gründe gesucht werden. Das Impfen als ganzes zu diskutieren, eignet sich weniger, weil die Vorteile die Nachteile klar überwiegen.
Ich vermisse eine vertiefte Auseinandersetzung mit diesen inneren Aspekten der Ablehnung. In den Kommentarspalten der Medien lässt sich unschwer feststellen, dass eine grössere Anzahl Leute in eine Krise kommt, wenn die Realität nicht mehr ignoriert werden kann, und dann aggressiv reagiert. Gerade das Zertifikat erinnert sie immer wieder daran, dass sie in einem in einem Konflikt zur Aussenwelt stehen. Man müsste mehr darüber nachdenken, wie man die Betroffenen auch auf einer psychologischen Ebene erreichen könnte.
(Tönt und ist auch etwas heikel, ich weiss. Ist aber auch ein ständiges Dilemma, dem man nicht -‘false balance’!- ausweichen sollte)

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Hernâni Marques
Netzaktivist
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Wenn Sie sich mal die Mühe machen würden, sich die Webseite des Komitees unter https://zertifikat-nein.ch/ anzuschauen, würden Sie feststellen, dass es um ganz andere Sicherheitsbedenken geht, als die, die Sie meinen. Und die kommen auch im Gespräch mit Balthasar Glättli zur Sprache.

Es ist z. B. komplett bescheuert, dass ich nach Singapur gehen könnte, Party hard machen, hier zurückkommen könnte und weiter Party hard machen.

Regierung und Parlament haben komplett versagt.

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Gelten für Leute, die Party machen wollen in Singapur andere Einreisebestimmungen als für die, die einen Arbeitsvertrag dort haben? - die müssen nämlich in eine streng überwachte Quarantäne. Haben Sie sich in der Hitze des Gefechts in der Partydestination vertan?

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Ich kann Ihnen versichern, dass sich meine äusseren Gründe gegen das Impfen innerlich verfestigt haben, seit man mir indirekt vorwirft, Verschwörungstheorien anzuhängen. Indirekt, weil ich den Diskussionen ausweiche, sehr wohl aber die Kommentarspalten lese und sehe, was in der Welt geschieht. Das Interesse für meine äusseren Gründe hält sich in Grenzen. Daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Ich erkläre sie niemandem, denn auch bei meinen "Gegnern" sind sie nicht minder überzeugend verfestigt. Ich glaube also, dass sich die "innere, gefühlsmässige Ablehnung" gegen das Spyken nicht von den äusseren Gründen trennen lassen. Denn auch das intrinsische Interesse lag schliesslich am Ausgangspunkt der Sensibilisierung für die Machenschaften der Chemie und der Verstrickungen der Politik.

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Selbst wenn man dem Geschehen um Covid äusserst kritisch gegenübersteht, kann man doch die Information aus den Spitälern nicht einfach als fabriziert abtun.
Ich zitiere aus dem heutigen Migros-Magazin den Infektiologen Manuel Battegay.

<Es gibt nach wie vor praktisch keine Geimpften auf Schweizer Intensivstationen. In Basel waren es seit Mai zwei Personen, beide mit schwerer Abwehrschwäche.

Dies allein müsste genügend Grund sein, sich für eine Impfung zu entscheiden.

Ich habe übrigens in der Chemie gearbeitet, mit kritischer Haltung, kann aber ihren letzten Satz nicht verstehen.

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Danke, Daniel Binswanger, für diesen tollen Kommentar !

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Der Klimastreik verbindet das Anliegen des Klimaschutzes mit anderen Anliegen, insbesondere für soziale Gerechtigkeit. Auch die Forderung des Klimastreiks nach einem Systemwandel passt nicht zum Vorwurf des Ein-Thema-Aktivismus.
Und bei der Klima-Allianz reicht ein Blick auf die Liste der 128 Mitglieder- und Partnerorganisationen um festzustellen, dass es um mehr geht als nur "Massnahmen zur Erfüllung der CO2-Neutralität". Es geht unter anderem auch um Menschenrechte und um Fairness, zu der im Übrigen auch eine internationale Dimension gehört.

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Ja, aber Binswanger prangert hier eben genau die an, die es in NICHT mehrere Dimensionen einbetten, die radikalen AktivistInnen, welche nur noch alles den Klimamassnahmen unterordnen würden.

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Musikerin & Autorin
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Binswanger schreibt allerdings nicht von einzelnen Aktivisten, die da zu monothematisch seien (oder allenfalls auch sind), sondern von der "Klimabewegung" als Ganzes. Da meine ich auch, dass das falsch ist. Die Klimabewegung versteht sich ja sogar ausdrücklich als "Klimagerechtigkeitsbewegung" und es ist ihr ein grosses Thema, wie das Klima so geschützt werden kann, dass nicht die sozial Schwächeren mehr darunter leiden. Siehe zum Beispiel hier: https://climatestrike.ch/de/movement#demands

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Nach diesem Kommentar musste ich den Artikel von Binswanger nochmals lesen, weil ich mich fragte, wo ich da etwas verpasst habe. Und tatsächlich : ein kleiner, aber im Ganzen völlig unwichtiger Abschnitt verweist darauf, dass auch Klimaaktivisten zum Teil mit einem Tunnelblick ausgestattet sind. Es besteht also keinerlei Anlass die Debatte nun zur Klimadebatte umzupolen.
Hier geht es darum, dass ein notwendiges Gesetz mit allen Mitteln gebodigt werden soll. Der Chefredaktor der Basler Zeitung legte das kürzlich in aller Deutlichkeit offen. Am 27.10. kam dann der Rückzieher in Form eines ganzseitigen Artikels "Landrätin spricht sich gegen Zertifikatspflicht aus". Dazu ein "verständnisvoller" Kommentar eines subalternen Redaktors : "linke Bedenken stärken Debattenkultur". Der Verdacht liegt nahe, dass da hinter den Kulissen Druck ausgeübt wurde, die gewünschte Ausgeglichen-heit wieder herzustellen. Die Grüne Laura Grazioli wird hier für ihren Mut gelobt, gegen die offizielle Parteimeinung anzutreten.
Das ist meines Erachtens genau der Punkt den Binswanger herausstellen wollte. Eine individuelle Meinung einer gutwilligen, naiven Politikerin wird durch einen gross herausgebrachten Artikel zu einem Schwergewicht aufgeblasen, wodurch sich viele Leser verunsichern lassen. Parteien sind tatsächlich schwerfällige Apparate, welche selten eine allen Ansprüchen genügende Parole fassen. Aber wie schon beim CO2 Gesetz gibt es nur zwei Möglichkeiten : zustimmen oder ablehnen.

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Dank dem Zertifikat wurden sinnvolle Massnahmen wie Masken in Innenräumen abgeschafft.
Die Forderung nach CO2 Messgeräten und HEPA-Filter ist verstummt. Kinder an Schulen werden überhaupt nicht geschützt.

Ist nicht eher der Glaube dass das Zertifikat alleine genügt um die Pandemie zu bekämpfen der Tunnelblick?

Wir sollten das berühmte Schweizer Käse-Scheiben-Model fahren - und nicht alles durch das Zertifikat ersetzen.
So wie wir es jetzt gerade machen ist das Zertifikat kontraproduktiv.

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Nein, solange die Inpfquote noch zu tief ist, genügt das Zertifikat alleine nicht. Aber es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zurück in eine Normalität ohne Massnahmen.
Langfristig geht es nicht darum, die Fallzahlen tief zu halten sondern die schweren Verläufe. Sind genügend Menschen geimpft, können wir auch mit hohen Fallzahlen leben, solange diese die Krankheit dank der Impfung wie eine Grippe zuhause auskurieren können und nicht in hoher Zahl ins Spital und auf die IPS müssen.

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Da sind wir uns uneinig - wegen der LongCovid Risiken auch bei milderen Verläufen und bei Kindern bin ich ganz klar für eine Strategie der tiefen Fallzahlen.

Besonders verwerflich: Kinder werden gerade im Eiltempo durchseucht - kurz bevor auch sie sich impfen könnten.

Ich finde es falsch alles nur an der Auslastung der Spitalbetten aufzuhängen. Dazu wären härtere Massnahmen nötig - leider ist dazu keiner mehr bereit.

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Eine Mehrheit der Leser scheint zu Glauben, dass das Zertifikat alleine eine gute Idee ist.
Reminder: Wir verdoppeln gerade wieder die Fallzahlen alle 2 Wochen - Mit Zertifikat.

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HANS FLURY
Mitdenker
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Reminder: wegen den passiven und aktiven Ansteckungen der Ungeinpften.

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Und wie hoch wären dann die Fallzahlen - ohne Zertifikat?
Nochmals doppelt so hoch?

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· editiert

Das Zertifikat als alleinige Massnahme lässt ein trügerisches, gefährliches Gefühl der Sicherheit aufkommen: die Tests, die für ein Zertifikat erforderlich sind, sind sehr unzuverlässig: sie filtern unter den Getesteten allerhöchstens 50% derjenigen heraus, die zum Zeitpunkt des Tests mit dem Virus infiziert sind.
Auch der Tatsache, dass der Schutz der Impfung bei den Geimpften langsam, aber stetig immer mehr nachlässt, wird in der Schweiz viel zu wenig Rechnung getragen. Die Impfdurchbrüche mit schweren und auch tödlichen Verläufen häufen sich. Und LongCovid wird immer noch viel zu wenig ernst genommen.
Die Booster-Impfung wird viel zu spät und viel zu zögerlich zugelassen. Man hat sich einmal mehr geweigert, von den Erfahrungen anderer Länder zu lernen. Die Schweiz muss alles nochmals selber prüfen - weil sie dem gefährlichen Irrtum verfallen ist, eh alles besser zu machen. Hochmut kommt vor dem Fall.

Dass dann durch ein Zertifikat in Innenräumen niemand mehr eine Maske trägt bzw. tragen muss, finde ich verantwortungslos. Dass die Fallzahlen nach oben schnellen, ist für mich insgesamt alles andere als eine Überraschung. Und die kalte Winterzeit, wo man sich vor allem in Innenräumen aufhält, hat eben erst begonnen.

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"mit Zertifikat", aber nicht "wegen des Zertifikats", sondern weil zu viele sich immer noch weigern, die Voraussetzung für das Zertifikat zu erfüllen: sich impfen zu lassen.

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jaap achterberg
schauspieler
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Wendige Tanker... bestausgewiesener Betonkopf... Samstagmorgen-Genuss pur!

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Wir hatten im 20. Jahrhundert in der Schweiz einen Überwachungsapparat mit 900'000 Fichen über politisch und sonstwie "verdächtige" Personen. Diese Überwachtung fand ohne das gigantische Überwachungspotenzial statt, das die Digitalisierung bietet. Was verleitet zur Annahme, dieses Potenzial würde nicht jetzt schon so weit wie möglich ausgeschöpft - und zwar nicht nur durch die Konzerne, sondern auch durch den Staat? Ist die Zertifikatspflicht unter diesen Bedingungen wirklich mehr als ein laues Lüftchen? - Die hier geäusserten Bedenken bezüglich der gesundheitlichen Nebenwirkungen infolge zertifikatsbedingter Sorg- und Verantwortungslosigkeit wiegen aus meiner Sicht deher deutlich schwerer als überwachungsbezogenen. Das ist jedoch kein Argument gegen die Zertifkatspflicht, sondern eines für die Ergreifung zusätzlicher Massnahmen, wie einer Maskenpflicht in Innenräumen und systematischer technikgestützter Durchlüftung von Schulzimmern.

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Lehrerin im Ruhestand
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Ja genau! Damals wurde ich aus unerfindlichen Gründen als Lehrerin nicht gewählt. ( Das war damals üblich). Dann kam der Fichenskandal.
Auch ich war in Cinceras Kartei, da noch ein Plätzchen frei…..
Hat noch Jahre nachgehallt!

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Dieses Ueberwachungsarchiv von Chincera war nicht einfach der Staat, sondern von rechts unterwanderte Entscheidungstraeger. Wobei die Entscheidungstraeger oft/jeweils von der FDP waren.

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LESER
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· editiert

Das Problem der Überwachung liegt und lag ja nie in der Überwachung selbst. Nackt sind wir ja auch völlig uninteressant. Das Problem ist, dass damit auch was angestellt werden kann. Es gibt Menschen, die zwar nichts zu verbergen haben, denen dies aber dann doch zu weit geht. Anscheinend ist Nacktheit, mithin ein gewisses Mass an Exhibitionismus dann doch nicht jedem gleich gegeben.
Das Problem also ist, dass es findige Technokraten gibt, die liebend gern weitergehen würden. Weiter als mir und Ihnen lieb wäre. Und weiter als Sie und ich uns vielleicht vorstellen können. Es braucht ein gesundes Gleichgewicht, das wir doch bitte gemeinsam finden sollten.

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Timo Würsch
Informationsarchitekt
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Wir leben im Zeitalter der politischen Idiotie – [...] der vollständigen Fixierung auf ein bestimmtes eigenes Anliegen und auf nichts sonst.

Ich versuch's mal aus Sicht eines Design-Prozesses zu kommentieren, bei dem man vom Problem zur Lösung kommen will. Wenn das klappen soll, dann ja, ist es durchaus wichtig, dass alle Einzelmeinungen vertreten sind. Es ist aber auch wichtig, dass

  • Alle die jeweils anderen Meinungen verstehen, und

  • Dass jemand (oder sehr, sehr wenige Leute) zentral die Einzelmeinungen gegeneinander gewichten, im Interesse einer guten Lösung für alle Beteiligten

Nur noch auf einzelne Anliegen zu fokussieren, ist Gärtchen- bzw. Silodenken. Und so bringen wir erwiesenermassen keine guten Lösungen zustande, auch nicht in einer Pandemie.

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Physiker & Unternehmer
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Vielen Dank an die Republik dass man sich auch schwierigen Themen mit dem Versuch nähert, kritisch eigene Muster zu hinterfragen.

Persönlich finde ich die Debatte ums Zertifikat recht kompliziert in der Güterabwägung.

Eigentlich braucht es das Zertifikat ja nur weil wir den Impfverweigerern ihr Recht auf körperliche Selbstbestimmung nicht absprechen wollen. Gäbe es eine Impfpflicht und wären ausreichend Menschen geimpft, bräuchte es auch kein Zertifikat.

Das Zertifikat ist aus meiner Wahrnehmung also ein Versuch, ein Grundrecht zu wahren ohne diese Bevölkerungsgruppen aus dem öffentlichen Raum auszusperren.

Dieser Schritt führtnun zu einem anderen Grundrechtskonflikt in der berechtigten Sorge um eine de fakto dauerüberwachte Gesellschaft.

Das - gemeinsam mit den Kosten der ganzen Zertifikatsinfrastruktur - ist der Preis den wir aktuell als Gesellschaft für die Wahrung der körperlichen Selbstbestimmung der Impfgegner zahlen.

Natürlich ist es auch legitim, diesen Preis nicht zahlen zu wollen. Aber dann müsste man konsequenterweise für eine Impfpflicht sein. Nur ist das eben schwierig auf anderen Ebenen.

Zu sagen 'wir wollen weder Impfpflicht noch Zertifikat' läuft hingegen da fakto darauf hinaus grosse Teile des öffentlich Lebens einfach zu verbieten. Gerade öffentliche Veranstaltungen oder Mannschaftssport ist dann kaum denkbar - so wie schon letzten Winter.

Dabei haben auch diese Bereiche eine wichtige soziale Bedeutung. Im Plauschhockey zum Beispiel kommen Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft zusammen und man bildet Freundschaften mit Menschen die man sonst nie getroffen hätte. Letzten Winter fand das nicht mehr statt. Auch das ist ein gesellschaftlicher Preis, weil es zu Spaltung und Unverständnis führt.

Soweit ich das sehe - und ich lasse mich gerne eines Besseren belehren - gibt es drei intellektuell und mit den Fakten konsistente Positionen die man aktuell kann:

  • Impfpflicht

  • Zertifikatspflicht

  • Verbot von öffentlichen Veranstaltungen und Mannschaftssport und allgemeine Maskenpflicht immer und überall

Für mich scheint das Zertifikat da aktuell das kleinste Übel, auch wenn es bedeutet dass die Geimpften aus Rücksicht auf die Ungeimpften einen gewissen Teil ihrer Freiheiten und Rechte aufgeben - hoffentlich nur temporär.

Und ja, Kinder fallen da aktuell noch raus. Aktuell tragen unsere wieder Masken in der Schule. Aber die Impfung kommt vermutlich bald. Dann werden unsere Buben geimpft so schnell es geht.

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Nach einem längeren Austausch mit Hernani Marques geht mir durch den Kopf, dass die Anliegen (abgesehen von seiner Warnung vor der Sicherheit mit dem Zertifikat) die er hat - grosse Aehnlichkeiten haben mit den Anliegen, die Daniel Binswanger über viele viele Samstagskolumnen vertreten hat: die Politik solle sich nicht drücken, endlich etwas Brauchbares an die Hand nehmen, Massnahmen erlassen, Hygieneregeln allgemein bekanntmachen und durchsetzen etc. Bitte an Alle: vergesst im allgemeinen Kampfgetümmel für oder wider Zertifikat das Einhalten dieser allgemeinen Pandemiebekämpfungsregeln nicht. Impfen ist gut, reicht aber nicht um das Virus am Zirkulieren zu hindern. Wir alle sind in einem Lernprozess. Es gibt Länder, die uns voraus sind weil sie schon länger von gefährlichen Viren betroffen sind. Wir sind jetzt dran und ich hoffe unsere Regierung weiss, dass der Lernprozess noch lange nicht abgeschlossen ist.

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Danke T. W. für den Link zu den Forderungen des Klimastreiks, die definitiv nicht dem pauschal der Klimabewegung vorgeworfenen Tunnelblick CO2-Reduktion mit Ausblendung sozialer Fragen entsprechen.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Well, that escalated quickly – Ein Faktencheck, eine Kolumne und eine Abo-Kündigung später ist es vielleicht an der Zeit, darüber nachzudenken, wie es so weit kommen konnte. Zumindest hier.

Mehr als 30 Jahre nach dem Ende der Geschichte, Postmoderne, Aufstieg der Netzwerk- und Risikogesellschaft und Neuen Sozialen Bewegungen wie der ökologischen sowie der Neuen Unübersichtlichkeit stellt Binswanger die Neue Ungewissheit fest.

Mit binären Oppositionspaaren wird entgegen den frei flottierenden Differenzen und Ambivalenzen eine homogene Ordnung hergestellt:

  • frühere geordnete Zeiten vs. heutige verworrene Zeiten

  • stabile Front­linien vs. instabile Allianzen

  • starre, loyale und vorhersehbare Parteien vs. flexible, informelle und unvorhersehbare Netz­werke

  • umfassende Welt­erklärung vs. fragmentierte Weltzugänge

  • Integrations­instanzen vs. desintegrierte Summe gepushter Spezial­agenden

Paradoxerweise wird der Ein-Thema-Aktivismus (überaus «modern») als geordnet, stabil, starr und vorhersehbar beschrieben:

  • Agenda ist Agenda. (Identität)

  • Und jeder noch so weit hergeholte und noch so fragwürdige Anlass muss dafür herhalten, (Stringenz)

  • ein quasi mono­thematisches Programm (Konsistenz)

  • mit allen Mitteln durchzuziehen. (Konsequenz)

  • alle übrigen Menschheits­probleme sekundär (Reduktion)

  • Abwägungs­fragen werden nicht gestellt (Kompromisslosigkeit)

Man kann sich hier schon fragen, ob das offenbar unvorhergesehene Agieren, welche als Illoyalität wahrgenommen wird, daher rührt, dass noch von einer festen Frontlinie «Links/Rechts» ausgegangen wird – welche nun instabil und desintegriert zu werden droht. Etwas, was womöglich schon lange ein Anachronismus ist.

Zur Eskalation beigetragen hat aber wohl die polemische Zuspitzung. Polemisch bezichtigt Binswanger «die Anderen» der politischen Idiotie, der aktivistischen Komplexitäts­reduktion, welche fixiert auf ein einziges Anliegen, dieses fetischisierten und einen Realitäts­verlust erlitten.

Dies führe zu Konsequenzen, die sie direkt oder indirekt mitzuverantworten hätten:

  • eine «unheilige Allianz», eine Querfront zwischen Sibylle Berg und Nicolas Rimoldi

  • die das Covid-Zertifikat zu Fall bringt.

  • dass die Fallzahlen wieder anziehen

  • sich die Intensiv­stationen wieder füllen

Die Einen würden aus Verantwortungsethik mit politischem Realismus und politischer Vernunft eine ausgewogene Realpolitik betreiben. Die Anderen hingegen aus Gesinnungsethik mit ideologischem Anspruch und Moralismus in eine Regression geraten.

Idiotie, Fetischismus, Realitätsverlust, Regression. Etwas mit dem (psychopathologisierenden) Hammer kommentiert und nicht gerade auf Dialog, Verstehen und Integration ausgerichtet. Kompromisslosigkeit folgt auf Kompromisslosigkeit – worauf abermals Kompromisslosigkeit in Form einer Kündigung folgte.

Anstelle der etwas unterkomplexen, ja anachronistischen Komplexitäts­reduktion hier nun zwei Seiten gegenüberzustellen, hätte die Ergründung dessen, was beiden «Seiten» und deren Dynamik zugrunde liegt, nämlich das, was als «Agonismus» oder mit Chantal Mouffe als «Agonistischen Pluralismus» bezeichnet werden könnte, mehr der Aufklärung gedient (siehe auch Binswangers Interview mit ihr).

Agonismus sei eine «Wir-Sie-Beziehung, bei der die konfligierenden Parteien die Legitimität ihrer Opponenten anerkennen, auch wenn sie einsehen, dass es für den Konflikt keine rationale Lösung gibt (…) Als Hauptaufgabe der Demokratie könnte man die Umwandlung des Antagonismus in Agonismus ansehen». Im Kampf um Hegemonie sei es legitim, nicht nur von Konkurrenzverhältnissen, sondern von Gegnerschaften auszugehen. «Die Gegner bekämpfen sich – sogar erbittert –, aber sie halten sich dabei an einen gemeinsamen Regelkanon. Ihre Standpunkte werden, obwohl letzten Endes unversöhnlich, als legitime Perspektiven akzeptiert.»

Was hier wie dort bei der gegenseitigen Delegitimierung jedoch fehlt, ist gerade die Anerkennung der Legitimität der Opponenten und die Akzeptanz der legitimen Perspektiven.

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Herzlichen Dank, Herr Rebosura, für Ihre Mühe, diese problematische Note des Artikels so akribisch herauszuarbeiten - ein in meinen Augen sehr wesentlicher Debattenbeitrag!

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„ … der vermutlich bestausgewiesene Betonkopf der Schweizer Politik“ : meine persönliche Aufheiterung des Tages.

Schade liest die Co-Republik-Autorin Sibylle Berg ganz offensichtlich ihre Republik-Kollegin Adrienne Fichter nicht, sonst könnte sie unmöglich so überschiessen in ihrer ansonsten ja vollkommen berechtigten Furcht vor all der tatsächlich grauslichen Überwachungselektronik (längst Realität geworden in NNG und Co - aber auch bei SBB und Post mit deren immer noch in Gebrauch stehender Swiss ID und darin gespeicherten genauen, mit konkreten Personendaten vernüpften Bewegungsprofilen etc.).

Für den neusten Artikel von Fabienne und ihrem Kollegen Zweitautor habe ich die Zeit noch nicht gefunden - jedoch scheint mir von ihren frühen Recherchen dazu klar, dass genau dieses zum Massenüberwachungsinstrument umgedeutete und verteufelte Covid-Zertifikat ganz im Gegenteil das wohl am besten auf Datenschutz geprüfte IT-Instrument momentan überhaupt sein dürfte.

Mit Sibylle Bergs Argumentation müsste ganz im Gegenteil dieses instrumentalisierte Zertifikat zur Vorlage für alle Ticketing- inkl. SBB-Ticketing Software werden. Identität und gültiges Ticket bzw. Fahrkarte bzw. Konsumation von irgendwas prüfen … aber ohne zu speichern.

Ausserdem scheint es mir ein Zeichen, dass es nun eben wirklich langsam zu lange keine physischen Begnungen - auch an Orten wie der Republik, unter Redaktion, Autor•innen und Verleger•innen - mehr gegeben hat. Dieses ewige Rotieren in eben diesem virtuellen elektronischen Raum macht uns doch alle kirre bis irre bis schlicht neblig in uns drin.

Dass in der restlichen Gegnerschaft der „Covid-Massenüberwachung“ genau all die Kräfte vereint sind, die bei all den bisherigen Verschärfungen aller (Massen-ja-genau) Überwachungsgesetzgebungen und Instrumente (Versicherungsspione, Neues Nachrichtendienst Gesetz NNG, „Terrorismus“-Gesetz) ganz weit vorne dabei in Vordenken und Federführung waren : geschenkt. Inzwischen lächert mich das fast nur noch. Natürlich, sie sind ja diejenigen, die am besten wissen, wie das Vorantreiben von Massenüberwachung geht. Unter anderem durch Verdrehen immer wieder ins Gegenteil.

Die Zertifikatssoftware, die gerade eben nicht als Datenspeicher und Datenschleuder funktioniert (und deshalb für Überwachung eben gerade ziemlich unbrauchbar ist) - und so zum Vorbild und Ersatz für die bisherigen Schleuder-Apps werden könnte - ja, wo kämen wir denn da auch hin. Richtig gemütlich könnten Check-Scans dadurch werden.

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Ich habe den Eindruck, dass „Geimpfte gegen das Zertifikat“ vor allem politisch nicht durchdacht wurde. Auf ihrer Homepage geben die Initiatoren nur medizinische und epidemiologische Argumente und Bedenken an. Gegen das Covidgesetz als solches sind sie gemäss Angaben auf der Homepage gar nicht und auch das Überwachungsstaat-Argument wird nicht gebracht. Zitat:

Wir sind nicht gegen:

  1. Wir sind für eine Gesetzesanpassung – und insbesondere nicht gegen jene Artikel in der Gesetzesänderung, die nichts mit dem Einsatz von Zertifikaten als Gesundheitsnachweis (im Inland) zu tun haben. Wir sind für die staatliche Unterstützung von besonders schwer betroffenen Menschen. Durch die dringliche Natur des Covid-Gesetzes ist es möglich, bereits im Dezember 2021 unbestrittene Änderungen am Covid-Gesetz wieder einzubauen.

  1. Die Schweizer Covid-Zertifikats-App ist technologisch gut. Sie scheint technische Mindestanforderungen an Benutzbarkeit, grundsätzlicher Quelloffenheit und korrekter Prüfung der Zertifikate zu erfüllen. Verbesserungspotenziale existieren trotzdem – so wird zum Beispiel das datenschutzfreundlichere Light-Zertifikat nicht automatisch angeboten (Opt-In mit beschränkter Laufzeit). Bei der Offline-Fähigkeit besteht ein Single-Point-of-Failure, da wir von der EU-Infrastruktur abhängen. Es ist damit möglich, das zertifikatspflichtige Leben in der Schweiz gezielt oder durch einen Fehler abzuschalten.

Das steht nun aber alles im krassen Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung, was man nicht nur an diesem Artikel von Daniel Binswanger merkt. Das hat meiner Meinung nach vor allem mit der Kommunikation der Gruppe bzw. der einzelnen Protagonisten zu tun, die in Interviews eben doch immer wieder das Überwachungsstaat-Argument gebracht haben. Und dass sich z. B. Herr Marques auf eine Diskussion in der SWI Arena zum Covid-Gesetz einlässt, ist einfach unglücklich. Allein das Setting legt den falschen Schluss nahe, dass die „Geimpften gegen das Zertifikat“ gegen das Covidgesetz sind.

Alles in allem resümiere ich für mich, dass „Geimpfte gegen das Covid-Zertifikat“ wichtige und gute Argumente in die Debatte eingebracht oder hervorgehoben haben, die hoffentlich noch eine Rolle bei der konkreten Anwendung des Zertifikats und anderer Massnahmen spielen werden. Die Aussenwirkung war aber katastrophal. Politprofis waren da wohl nicht am Werk.

Ich hoffe jedoch sehr, dass sich Herr Marques durch diese Erfahrung nicht davon abhalten lässt, weiterhin mit Zivilcourage politisch aktiv zu bleiben.

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Ich würde meinen, ein grosser Teil dieser desaströsen Aussenwirkung kommt von einem fundamentalen Missverständnis des politischen Prozesses her. Man kann bei dieser Abstimmung eben nicht nur gegen Teile des Gesetzes sein, und nur zu diesen Nein sagen.

Und die Konsequenzen, die hier akzeptiert werden, um zu einem (doch eher kleinen) Teil des Gesetzes Nein zu sagen, sind in hohem Masse unsozial und untergraben das kolportierte Selbstverständnis. Zudem ist halt doch eine unheilige Allianz mit deutlich lauteren Stimmen, die den Wünschen und Zielen der Geimpften gegen das Zertifikat klar widersprechen und dadurch gestärkt werden.

Denn eine Ablehnung des Gesetzes wird in erster Linie eine Ablehnung aller Massnahmen sein.

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Da stimme ich Ihnen zu, Herr Z. Allerdings denke und hoffe ich, dass sich diese Aktion nicht so sehr auswirkt und dass das Covidgesetz trotzdem durchkommt. Und die Aussenwirkung hat auch viel mit der polarisierten Wahrnehmung der Öffentlichkeit zu tun. Aber ja, wie hoffentlich schon in meinem Kommentar klar wurde, bin ich auch der Meinung, dass sie es kluger hätten anstellen können.

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Woher haben die Impf- und Zertifikat-Gegner das viele Geld? Ich finde alle paar Tage ein Flyer im Briefkasten. Erinnert stark an Blochers "Information aller Schweizer Haushalte".

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Irgendwie haben ja beide (Marques und Binswanger) recht:
Die Strategie des Bundesrates setzt tatsächlich einseitig auf das Zertifikat als den Weg des geringsten Widerstands. Bis zu einem gewissen Grad werden tatsächlich Tote und Hospitalisierte in Kauf genommen, um möglichst vielen Menschen möglichst viele (wirtschaftliche) Freiheiten wieder zu erlauben. Dass sich die "Geimpften gegen das Zertifikat" dafür einsetzen, bessere Lösungen für den Ausstieg aus der Pandemie zu finden, kann man durchaus positiv würdigen. Das fehlt im Kommentar schon etwas, der dadurch oberlehrerhaft und wenig wertschätzend wirkt.
Andererseits ist es tatsächlich realpolitisch ungeschickt, nun das Referendum zusammen mit der SVP und den Verfassungsfreunden & Co. zu unterstützen.
Ich hätte mir auch eine bessere Covid-Politik des Bundesrates und der Kantone gewünscht. Aber mir ist eine mittelmässige Lösung lieber als gar keine (Verfassungsfreunde) oder eine idealistische, welche nicht mehrheitsfähig ist (Netzaktivisten).

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Es ist tatsächlich eine " politische Idiotie" wenn aus Angst vor Überwachung, genau diejenigen Kräfte,die am meisten an Überwachung, autoritairen Regierungsformen und Machtmissbrauch interessiert sind, gestärkt werden. Das alles unter dem Motto, die eigene Wertvorstellung treu zu bleiben. Ein verheerender Irrtum.

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Die Ueberwachungsphantasten übersehen, dass die Überwachung vor 40 Jahren, das Cincera Archiv, just von denen Kreisen kam, welche jetzt auf freiheitlich pochen. Wie schnell sich die Zeiten doch ändern. Dabei ist das Zertifikat ja ein Privileg. zwar ein kostenloses, das mir zB erlaubt in einem Restaurant innen sitzen zu dürfen, während Leute ohne in der Gartenwirtschaft bleiben müssen. Eine Megabagatelle, die zu bekämpfen - was bringt ? Und der Kampf wieviel kostet ? Irgendwie sind da ein paar Schafe unterwegs.

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Ich hoffe, dass es ein Ja zum Covidgesetz am 28.11. gibt, auch wenn es sicher einige berechtigte Kritikpunkte an der Umsetzung der Zertifikatspflicht gibt.

Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Covid-Tests zur Erlangung des Zertifikats weiterhin gratis geblieben wären. Das hätte viel Druck aus der Sache genommen. Übrigens hätten sich das gemäss Sotomo-Umfrage auch eine knappe Mehrheit der unter 45-Jährigen gewünscht. Die Testkosten verursachen schon eine ziemliche soziale Schieflage. Man stelle sich z. B. vor, dass man sich als Student für sagen wir 30sFr am Freitag getestet hat, um am Wochenende in den Ausgang zu gehen. Am Samstag spürt man ein Kratzen im Hals und leichten Hustenreiz. Geht man sich noch mal testen, obwohl man weiss, dass man dann eventuell 30sFr in den Sand gesetzt hat? Ich finde einfach, dass wir hier an der falschen Stelle knauserig sind. Und angesichts der bisherigen Kosten der Pandemie dürften die zusätzlichen Ausgaben zu verkraften sein.

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Weshalb wuerde man wegen eines Kratzens im Hals oder wegen Hustenreiz einen Test machen ? Das habe ich schon, wenn ich einen Apfel esse. Oder mich koerperlich anstrenge. Allenfalls wuerde ich mich testen lassen wenn der Geschmack weg ist.

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Zugegeben: die Symptome, die ich beschrieben habe, sind überhaupt nicht eindeutig. Ich hätte vielleicht eher schreiben sollen, dass der Student am Samstag das Gefühl hat, dass eine Erkältung im Anflug ist. Das ist ja eben das Problem, dass es insbesondere zu Beginn aber oft auch im gesamten Krankheitsverlauf keine spezifischen Symptome bei Covid gibt. Viele haben das Gefühl, es müsste sich irgendwie besonders anfühlen oder man bekomme es schon mit, wenn man Covid habe. Klar kann der frühe Geruchs- oder Geschmackssinnverlust ein frühes Anzeichen für Covid sein. Aber er kommt eben längst nicht bei allen Patienten vor und wird auch oft zunächst nicht erkannt.

Hier können Sie den Coronavirus-Check vom BAG machen. Letztlich bleibt es natürlich in Ihrem Ermessen und wenn Sie persönlich sicher sind, dass die Symptome von einer Apfelallergie oder einem Anstrengungsasthma kommen, dann lassen Sie sich nicht testen. Es ist halt ganz oft nicht eindeutig.

Zurück zu meinem Beispiel: wenn ich mich frage, ob vielleicht eine Erkältung im Anflug ist, sollte ich nicht in den Ausgang gehen, sondern zu Hause bleiben oder mich zumindest vorher testen lassen. Wenn 30sFr relativ viel für mich sind, hält mich das vielleicht eher davon ab.

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Tests bei Symptomen sind immer noch kostenlos (für Patient:innen).

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Das ist so, da haben Sie recht. Es ist sozusagen das Problem der versunkenen Kosten nach dem Motto „Jetzt habe ich schon 30sFr ausgegeben, jetzt will ich aber auch wirklich in den Ausgang. Sonst hätte ich die ja völlig umsonst ausgegeben“. Rational könnte man sich ja auch überlegen: „Wenn ich positiv getestet werde, bekomme ich in zwei Wochen mein Genesenen-Zertifikat. Wenn ich negativ getestet werde, gehe ich in den Ausgang.“

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Die aktuelle Verwirrung der Gehirne muss genau ergründet werden - und zwar wegen der künftigen Probleme wie etwa dem Klimawandel. Völlig verfehlt wäre es, das Corona-Virus als einzige Ursache der kollektiven Hysterie der Impfgegner zu sehen. Das Virus, gefolgt von seiner erfreulich raschen Impfbekämpfung, ist allein bestimmt nicht geeignet, diese irrationalen Bocksprünge auszulösen. W enn SVP-Glarner im Aargau jetzt für seine "Betonköpfigkeit" abgestraft wurde, so war dies nur mit einem Zufallsmehr von einer einzigen Stimme möglich. Geändert hat sich deswegen an der Grosswetterlage nichts: Die Schweiz bleibt in Geiselhaft der Impfgegegner.
Man täte besser daran, Corona als Auslöser einer aus vielen Faktoren gewachsenen Spannung zu deuten, denn als eigentliche Ursache der Irrationalität. Es ist hier kein Platz um all die tiefgreifenden Änderungen unserer Epoche aufzuzählen. Aber es sind viele und sie folgen in unheimlich rascher Folge - und, was meist vergessen wird - kaum einer kann man sich entziehen. M;an fährt beispielsweise mit den digitalen Verschiebungen mit, ob man will oder nicht, und sie folgen sich oft schneller als die Jahreswechsel. Solche Änderungsgewitter haben schon immer die Gesellschaften destabilisiert (man denke nur an die Reformation oder die Französische Revolution). Die Impfgegner scheinen dieses wachsende "Unbehagen in der Kultur" mit einer Eruption der Unvernunft entladen zu wollen - ein unheimlicher Vorgang für das, was uns noch bald erwarten wird. Das Ende politisch stabiler Zustände hat jetzt auch die Schweiz erreicht.

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Was mich speziell enttaeuscht ist, dass sogenannte Netzaktivisten auf Ueberwachungspanik machen. Denn grad die sollten wissen, dass grad der Staat nichts mit den Daten anfangen kann. Dass die Kantone sicher nicht zusammenarbeiten wuerden. Die Impfdaten werden glaub immer noch per fax nach Bern gemeldet. Allenfalls reden wir gegen Ende des Jahrhunderts wieder zu diesem Thema.

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Ich hatte gestern auch noch einen ähnlichen Gedanken. Die Netzaktivisten warnen vor einem Gewöhnungseffekt und übersehen dabei, dass sich die Leute zuerst mal daran gewöhnen werden, dass die Netzaktivisten Panik machen.

Weil für die meisten ist nach PMT und Büpf nichts passiert, was die düsteren Prophezeiungen der Netzaktivisten rechtfertigen würde. Ich fand sie damals auch durchaus gerechtfertigt, aber trotzdem denke ich nachträglich, dass sich hier die Netzaktivisten langsam demontiert haben.

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Ich stimme Ihnen zu. Ich befürchte das hier viel Glaubwürdigkeit geopfert wird. Es gibt nur ein bestimmtes Aufmerksamkeitsbudget, und das muss man gezielt nutzen.

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Ein grosses Problem der einmal gesammelten Daten ist deren Haltbarkeit. Man kann sie auch später noch verwenden, wenn ein totalitäres Regime diese Schwachstellen der Verwaltung mal verbessert hat - das kann sehr schnell gehen. Insofern haben sie mit den Befürchtungen nicht völlig unrecht.

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Das stimmt wohl für oben angesprochene PMT, Büpf und NNG; grundsätzliche gesetzliche Verpflichtung zum Einbauen eines Fishing-Zugangs bei allen Providern zu den Einzelgeräten ihrer Kundschaft.

Gerade beim Covid-Zertifikat stimmt das aber eben nicht. Da müsste erst der gesamte Code umgebaut werden; danach gesetzlich in nicht mehr open source geändert und nochmals gesetzlich - neuen Abstimmungen unterworfen - auch eine unbefristete Anwendungsdauer erst noch durchgebracht werden.

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Das Zertifikat im Inland ist unnötig und der falsche Ansatz.
Da jeder geimpfte und genesene sich nicht mehr testen muss, wiegt man sich in falscher Sicherheit. Diess Personen geben Covid genau so weiter wie jeder andere. Einzig die frisch getesteten mit Zertifikat sind da fein raus. Echter Schutz der älteren funktioniert nur über testen, testen, testen.
Weiter ist die „Fernsteuerung des Volkes“ über das Zertifikat klar gegeben. Es braucht nur ein Satz des Bundes wie „das Zertifikat gilt nur noch für geimpfte“ und schon werden alle anderen von Sozialleben ausgeschlossen und wir haben faktisch ein Impfobligatotium. Schaut nach Deutschland, Österreich, Italien oder gar China, da läuft das teilweise schon so.
Also liebe Befürworter des Zertifikates, schaut wie es in anderen Ländern gehandhabt wird und ihr wisst wo es hinführen kann. Ein echter Schutz der Befölkerung erreichen wir nur über testen, oder den Eigenschutz über impfen.

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Das Impfen ist längst nicht nur Selbstschutz. Wenn wir zu 95% vor einer Erkrankung geschützt sind, dann gubt es statt 100 Ansteckungen nur 5; statt 100 Menschen können nur 5 irgendwie die Viren - und nach Impfung erst noch jede und jeder Einzelne weniger davon - weitergeben.
Dieses Theater wegen einem kleinen Stich, einer Minidosis Flüssigkeit im Arm. Es ist im Übrigen das genaue Pendant der wissenschaftlich etablierten Medizin zum genau gleichen Prinzip der Homöopathie: Gleiches mit Gleichem heilen; aber in winziger, bei der Homöopathie = potenzierter, und folglich möglichst ungefährlicher Dosis. Nur das Anwendungsgebiet ist verschieden. Für Viren braucht es den virenartigen Trigger (Impfung); langfristig (Beispiel Aconitum, Eisenhut, giftig) einen besseren Schutz gegen Giftartiges aufbauen geht möglicherweise auch mit Homöopathie; die Frage ist da allerdings, wie das gültig ausgetestet und somit Wirksamkeit belegt oder widerlegt werden kann. Diesen Teil haben wir wohl bei der Homöopathie (noch?) nicht so ganz raus.
Item. Bei Gesundheitspersonal in direktem Kontakt mit deren Klientel, nämlich per Definition gesundheitlich gerade geschwächten Menschen (sonst wären sie nicht Patientinnen, nicht bei der Ärztin, im Labor oder Spital), finde ich es geradezu grobfahrlässig, wenn da jemand selber nicht geimpft ist. Was wäre an einer Impfpflicht wirklich so schlimm? Traumatisierte, ja sterbende Menschen verpflichten wir - saudemokratisch und ohne jeden Rückgriff auf das ehemalige Recht auf Asyl, draussen und von unserem weissgott riesigen Überfluss fernzubleiben; Leidens- oder auch Ertrinkenspflicht, Todespflicht mit in Kauf genommen, gegenüber Impfpflicht, Pflicht zur Erhaltung von Leben also; was wiegt da wirklich schwerer? Auch und gerade ethisch gesehen.

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Behält Frau Berg trotzdem noch ihre Kolummne in der "Republik", da sie ja jetzt auf der "falschen" Seite aktiviert? Was meinen Sie, liebe Mitlesenden? (Upvote: ja, Downvote: nein)

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Ach, please; damit ist Sibylle Berg doch nicht zur persona non grata, und dann wohl noch auf immer und ewig, geworden.

Sie und ihre Co-Beteiligten haben ihre Befürchtungen und Bedenken (für mich zwar faktisch nicht nachvollziehbar), in ihrem Manifest jedenfalls, absolut anständig (kommt mir grad kein besserer Begriff in den Sinn) formuliert. Und sie sich danach glaubich auch gar nie mehr gross geäussert dazu. Im Gegensatz zu einem ihrer Mitstreiter und (inzwischen allenfalls ehemaligen) Mitverleger von uns.

Und Daniel Binswanger, das war immerhin der Starting point hier, hat ganz genau so geschrieben, wie er das immer tut. Ponitiert, mit dem|der ihm eigenen sprachlichen Biss und Formulierungsgabe; aber in keinster Weise kritischer als er das seit Jahren zu verschiedensten Themen zu tun pflegt; oder gar derart agressiv, geschweige denn heftig polarisiert|polarisierend, wie das hier nun teilweise diskutiert wird.

Mehr zu meiner Sicht darauf, auch Sybille Bergs Befürchtungen, habe ich irgendwo viel weiter unten (früher) formuliert. Muss hier nicht nochmals sein. Auch meinen über müden Augen zuliebe.

Hat mit Bergs Kolumne, die spannend war, und ihrerseits erst noch hauptsächlich aus Fragen bestand, doch weiter nix zu tun. Ganz egal, wie weit die letzte davon zurück- und eine allfällige zukünftige voraus liegt.

Könnten wir nicht bitte dieses subito-Freund-Feind Zeugs mal kurz pausieren hier?

Damit hagelts nun wohl dann Downvotes bei mir; doch auch das wird vorbeigehen.

Cheers. Geniesst diese so ausserordentlich leuchtend-herbstfarbenen Tage noch! :-)

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Die Kolumne, die zuletzt zwei Jahren erschien?

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Wieder ein Beitrag der Republik, der im Zusammenhang mit der Pandemie eine Gruppe von Leuten als Sünder gegen den "Rechtglauben" verurteilt. (Tunnelblick, Realitätsverlust, etc.etc.) Ich will nicht auf Details des Textes von Binswanger eingehen, weil eine viel bedeutendere Grundlage zu diesem Text nicht rational verstanden, sondern dogmatisch, unwidersprechbar, als einzig richtig dargestellt wird.

Dass das Zertifikat eine zielführende Lösung im Umgang ist, ist rational wissenschaftlich gar nicht klar. Jedem klar ist hingegen,, dass das Hauptziel der erweiterten Zertifikatspflicht die Erhöhung der Impfquote ist. Es ist also nicht weltfremd, von einem indirekten Impfzwang zu sprechen.

Nachdem man bis vor zwei Wochen auf Fachliteratur oder differenzierte Analyse der BAG Quellen angewiesen war, ist es nun offensichtlich, dass die Impfung erstens nie für eine Herdenimmunität reichen wird und zweitens der Schutz für gefährdete Personen nach sechs Monaten abnimmt.

Da das Zertifikat also Ungeimpfte sowohl diskriminiert als auch tendenziell segregiert, ist es epidemiologisch fraglich ob es zur Verminderung der Hospitalisationen und der Intensivbehandlungen etwas beiträgt, oder sogar kontraproduktiv ist.

Das sind rationale Überlegungen, die zum Teil etwas epidemiologisches und medizinisches Fachwissen benötigen, aber auf alle Fälle durch die Informationen etablierter Wissenschaftler und Zahlen von Task Force und BAG nachvollziehbar sind.

Demgegenüber steht die verzweifelte Impfpropaganda, die Vertrauen zerstört, wo der Aufbau von Vertrauen am wichtigsten wäre.

Diese meine Betrachtungen sind rational und beruhen auf öffentlich einsehbaren medizinischen Daten und medizinischer Berufserfahrung, nicht zuletzt auch im Umgang mit Infektionskrankheiten inklusive Impfungen.

Ohne ins Detail zu gehen und ohne auf politisch rechte und falsche bzw. linke und rechte (das Wort rechts hat ja verschiedene Bedeutungen) Positionen eingehen zu wollen, ist für mich klar, dass die erweiterte Zertifikatspflicht diskutabel ist. Ergo finde ich eine Öffnung des Blickwinkels legitim.

Um allfälligen Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin nicht Impf- oder Massnahmen Gegner. Im Gegenteil halte ich mich an die geltenden Massnahmen und setze mich mitten im Infektionsgeschehen dafür ein, dass Covid möglichst wenig Krankheit und Leiden verursacht.

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..."klar ist die erweiterte Zertifikationspflicht diskutabel und die Öffnung des Blickwinkels legitim". Aber sich damit neben die Aktivisten des Referendums stellen, zeugt von einem "fundamentalen Missverständnis der politischen Prozesse" . Darüber hinaus hier im Hinblick auf dieses Referendum eine Diskussion um "Legitimität" anzureissen, ist einfach der falsche Moment. Es ist in höchstem Grade unpolitisch. Was hier bekanntermassen allerdings ja ein weitverbreitetes Phänomen ist.
(Zitate aus Beiträgen hier im thread)

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Ein prinzipieller Fehler der Diskussion um das Impfen scheint mir zu sein, dass es meist wie eine Weltanschauungsfrage behandelt wird, möglicherweise weil vor Corona vor allem religiöse und weltanschauliche Gruppen sich dagegen wehrten. Dem ist aber eindeutig nicht so, auch wenn noch nicht alle Langzeiteffekte bekannt sein können.
Erinnern wir uns, wie lange es beim Rauchen gedauert hat, bis die Gefahr des Passivrauchens in Innenräumen anerkannt wurde, auch weil die Diskussion jahrzehntelang hintertrieben wurde. Dann ging es aber plötzlich erstaunlich schnell. Heute sind diese Erkenntnisse breit akzeptiert und die Vorschriften werden gut eingehalten.

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Jetzt kündigst Du (Marques) deine Küdigung als Verleger schon das zweite Mal in drohendem Ton an.
Mach es doch einfach.

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Wenn wir uns doch alle im gleichen Krisen-Tunnel befinden, wie sollte uns denn da etwas anderes übrig bleiben als eben unsere Tunnelblicke?

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Alles in allem erstaunlich, was hier seit Samstag an die Oberfläche gekommen und alles sichtbar geworden ist. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Sibylle Berg sich dieser Hintergründe bewusst gewesen sein kann, als sie ihren Namen dafür gab.
Wenn ich sie wäre, würde ich mir wünschen, dass jemand, mit mir gut befreundet und vertraut, mich darauf hinweisen würde, womit mein Name damit in der Zwischenzeit in Verbindung steht.

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Ich schätze Herrn Binswanger und seine Arbeit grundsätzlich sehr.

Was mich am vorliegenden Text stört, ist, dass er seine Gegenüber beleidigt und deren klaren Verstand in Frage stellt. Er setzt die aktuell häufig zu beobachtenden Probleme der etikettenlosen Debattenkultur fort, indem er andere Debattenteilnehmer*Innen gewissermassen als Idioten bezeichnet und ihnen die Vernunft abspricht. Das hat nichts mit Argumenten und einer fairen Auseinandersetzung zu tun.

Damit reproduziert Herrn Binswangers Text bestimmte bestehende Gesinnungen. Wünschenswert in der aktuellen Situation wären distanzierte, ausgewogene Analysen, die einen frischen Blick und neue Einsichten ermöglichten. Der Text vermag dies nicht zu leisten. Der Republik und Herrn Binswanger bin ich weiterhin wohlgesonnen aufgrund ihrer anderweitigen guten Arbeit - die Zeiten sind schwierig und wir tun alle unser Bestes.

Hernâni Marques danke ich für seine Zivilcourage. Er ist ein Experte der Datensicherheit und schafft in dieser Pandemie mit zahlreichen Zugangsgesuchen ans BAG immer wieder dringend nötige Transparenz. Im Gegensatz zu vielen anderen Positionen in der Debatte um das Covid-Gesetz handelt Hernâni Marques als unabhängige Fachperson ohne finanzielle Vorteile - und ist damit keinen Interessen verpflichtet ausser seinem Streben nach Transparenz und Demokratie. Sein Profil macht ihn zu einer wichtigen Stimme, die in der Meinungsbildung zu dieser Abstimmung unsere Aufmerksamkeit verdient.

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Es scheint mir, dass Sie selber genau das tun, was Sie Herr Binswanger vorwerfen: ich sehe in Ihrem Kommentar keine Argumente und Auseinandersetzung. Stattdessen reproduzieren Sie Ihre bestehende Gesinnung und stehen vorbehaltslos hinter H. Marques.

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Inwiefern beleidigt Herr Binswanger seine Gegenüber? DB redet von einer politischen Idiotie. Für mich bedeutet das, dass von einer Einzelperson gehandelt wird aus einem Motiv, das eine persönliche Wertvorstellung entspricht.Die Handlung steht jedoch im krassen Gegenteil zum erhofften Resultat.In der Volkssprache und verharmlosend ausgedrückt: "Vom Regen in die Traufe gehen." Davor muss gewarnt werden, weil das für uns alle verheerende Folgen haben kann. Ich meine hier nicht nur die Corona Massnahmen, sondern eine allgemeine Tendenz sich vor lauter übersteigerter Individualismus in Richtung autoritärer Staat zu begeben, wo rechtsextreme Parteien das sagen haben.

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Geehrter Herr Rebosura, genau so, wie Sie hier Binswangers Artikel beschreiben, lese ich auch Ihre Replik.
„ Etwas mit dem (psychopathologisierenden) Hammer kommentiert und nicht gerade auf Dialog, Verstehen und Integration ausgerichtet. Kompromisslosigkeit folgt auf Kompromisslosigkeit … „

Welch aufgeregte Debatte dann anschliessend auch hier.

Dann noch Gute und Schlechte. So’n Quatsch! Die totale Übertreibung.

Zertifikat ausdrucken, in Plastic und mit ID zusammen einfach dabei haben und fertig.
Kaum Datenspuren, keine (jedenfalls keine nicht selber gewollte bzw. herbeigeredete) Spaltung; Sport und Kultur, die wieder stattfinden können, irgendwann hoffentlich auch wieder mit frischer Atem-Luft statt stundenlang eigenes CO2 einatmen; und dann nicht mehr ganz so schläfrig müde werden dabei - und fertig.

Jedes staatlich bewilligte (genauso wie staatlich den Frauen nicht bewilligtes) Autofahren ist unfairer, mehr „gut und böse“, ausserdem schädlicher, lebensgefährdender, braucht Ausweis und Überwachung dafür; spaltender, giftiger, massiv kostenintensiver und in jedem Punkt viel mehr Zweiklassen-Generator; auch massiv schwieriger zugänglich. Jedes Zugbillett geschweige denn GA übrigens auch. Dabei verfügen viele von uns vorläufig noch über beides.

Das seit Jahren anhaltende, nach wie vor vollkommen ausgeblendete Sterben im Mittelmeer - das ist Zwei-Drei-Vier-Y-Klassen-Gesellschaft; das ist Ausschluss, inakzeptabel.

Wie und wo sind unsere Prioritäten und Massstäbe derart durcheinander geraten? Wir=mir stürme umne QR-Code u nes Bändeli am Arm, e Fötzu Papier; for G*dness sake nomau. Gloubeni chuum meh.

Stimme nach dem ganzen Lesen voll und ganz der H. W. zu, von viel später, weiter oben im Thread. So wie die meisten hier - Zustimmung momentan bei 142 oder sowas.

Woher kommt nur dieses plötzliche Mitgehen mit all dem vorher den vielen Schäfchen vorbehaltenen Gstürm. Und das ja nicht nur in diesem Land. Ein letztes Aufleuchten des Fisches - hier des politischen Hetzens - kurz, kurz bevor er stirbt? (Ah, hatte schon lange den guten Konstantin Alarmclock nicht mehr zitiert; musste wohl wieder mal sein.)

So nes cheibe Gstürm wäg eme Fötzu Papier. (Altberndeutsch, allenfalls Mittelberndeutsch für Blatt Papier, dies präventiv.)

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Liebe Frau R., da Sie diesen Beitrag nicht als direkte Antwort zu meinem abschickten, las ich ihn erst jetzt.

Item. Ich bin geneigt zu sagen, you're barking up the wrong tree oder you're preaching to the choir. Denn ich bin sowohl Impf-, als auch Zertifikatsbefürworter. Versuche aber auch die Motive, Gründe und Ängste der Ablehner:innen zumindest zu verstehen.

Im Grunde gehe ich auch mit Daniel Binswangers Plädoyer für differenziertes Abwägen und politische Weitsicht mit, doch im Versuch, hermeneutisch nachzuvollziehen, wie es zu dieser Eskalation kommen konnte, stelle ich neben dem rhetorisch-stilistischen Zweihänder – Idiotie, Fetischismus, Realitätsverlust, Regression –, auch eine «Freund/Feind»- bzw. «Wir/Sie»-Unterscheidung fest – auf beiden Seiten[sic]!

Anstelle gegenseitiger Anerkennung der Legitimität der Opponenten und Akzeptanz der legitimen Perspektiven im Rahmen eines agonistischen Pluralismus' fand eine gegenseitige Delegitimierung statt.

Ein Resultat, das auf lange Sicht womöglich auch ohne diesen polemisch-eskalierenden Katalysator festgestanden hätte, aber angesichts dessen, dass es in diesem Fall um eine ehemalige Kolumnistin und einen ehemaligen Verleger geht, irritiert und befremdet der Umgangston dennoch.

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Muttersprache NL
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Lieber Herr Rebosura, ich verstehe Ihre Irritation und ich verstehe die Eskalation.
Es wird eine Zweitklassengesellschaft beklagt. Die Idee der Zweitklassigkeit wurde auf subtile Art und Weise seit längerer Zeit suggeriert und später auch lauthals deklariert. Sie kam vor allem von geschickten Manipulatoren mit Eigeninteressen. Menschen die geimpft sind, sich an Massnahmen halten und bereit sind das Zertifikat vorläufig als notwendiges Übel zu akzeptieren, habe ich nicht als Diskriminierende erlebt.
Der Vorwurf, dass die Republik keine freie Meinungsäusserung zulässt, stammt ebenfalls hauptsächlich von Personen, die partout keine andere Meinung hören wollen.
Mein Fazit: Die " Zweitklässler" scheinen sich- zumindest gerade jetzt- als besser und gescheiter einzustufen als die " Erstklässler". Auch das wird seine Gründe haben und für diese Gründe möchte ich niemanden verurteilen. Befremdend finde ich dennoch, dass mE immer öfter versucht wird, "den Teufel mit Beelzebub auszutreiben".

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