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Neoliberalismus und Rechtspopulismus verbindet eine widersprüchliche Hassliebe. Denn der Rechtspopulismus dient zwei verschiedenen Gruppen.

Seit dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts, dem Aufkommen des Internet und dem Siegeszug des globalisierten Handels konnten flexible und gebildete Ausländer, Frauen und Städter wirtschaftlich aufsteigen.

Weniger flexible und weniger gebildete Westeuropäer, Männer und Landbewohner, Gewerbler und Handwerker verloren an Einfluss und Ansehen. Sie litten unter diesem Wandel und fühlten sich abgehängt. Sie wünschten sich, dass der Staat sie schützt - vor der Konkurrenz durch flexible und gebildete Ausländer, Frauen und Städter.

Einige Superreiche wünschen sich dagegen weniger Umverteilung, weniger Steuern, weniger sozialen Ausgleich. - Neoliberalismus.

Das ist aber kein Wahlprogramm für die Abgehängten und Enttäuschten. Die bräuchten gerade mehr Umverteilung, mehr Steuern für Reiche und Unternehmen und mehr sozialen Ausgleich.

Darum versprechen die Superreichen den Abgehängten und Enttäuschten:
"Wir holen uns unser Land zurück von den flexiblen und gebildeten Ausländern, Frauen und Städtern."
Von den "Eliten". Von der "classe politique". Von den "Globalisten".

Mit dieser Botschaft schaffen es die Superreichen:
Die Abgehängten und Enttäuschten stimmen gegen Steuern, gegen sozialen Ausgleich - und gegen Ausländer, Flexibilität, internationale Vernetzung, Bildung.
Die Wähler des Rechtspopulismus wählen gegen die eigenen finanziellen Interessen, aber für die eigenen Gefühle. So fühlen sie sich besser, obwohl es ihnen wirtschaftlich schlechter geht.

Und so verbindet sich der Neoliberalismus der Milliardäre mit dem Wunsch der rechtspopulistischen Wähler nach Schutz und Abgrenzung zu "Hayeks Bastarden".

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Gerade aus schweizerischen Perspektive sollte es nicht so schwierig sein, den Essay von Quinn Slobodian zu begreifen. Die SVP ist ein Paradebeispiel für die Verquickung von Neoliberalismus und Nationalkonservativismus - sprich: Rechtspopulismus. Das hat doch ihr "Geheimnis" ausgemacht, dass sie gleichermassen gut auf dem Klavier des Freihandels wie auf jenem der Abschottung zu spielen vermochte (und dies noch immer tut). Die Kernpunkte beider "Flügel" (die als solche gar nicht in Erscheinung treten, weil sie von Anfang an miteinander verquickt sind) liegen in der Verachtung dessen, was Slobodian "Egalitarismus, globale ökonomische Gleichheit und Solidarität über nationale Grenzen hinaus" nennt. Man könnte dies auch als die Trias von "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit bzw. Geschwisterlichkeit" - den zentralen Forderungen der bürgerlichen Revolution - bezeichnen. Insofern ist die SVP auch keine "bürgerliche", sondern eine reaktionäre Partei.
Ich verstehe nicht so recht, dass in einigen Diskussionsbeiträgen eine gewisse Theoriefeindlichkeit zum Ausdruck kommt. Es ist doch nicht zu viel verlangt, beim Lesen auch noch denken zu müssen!

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Da verstehe ich die Ems-Chemie doch gleich besser, Löhne drücken und Entlassungen für Mega-Dividende. https://www.workzeitung.ch/2020/04/…ividenden/

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Auch wenn der Text etwas mühsam zu lesen ist und die Grunderkenntnis, dass Kapitalismus und Rechtsextremismus einander sehr gut ergänzen können, nicht grundsätzlich neu ist (auch der Nationalsozialismus verdankte seinen Aufstieg ganz erheblich dem Kapital), so bietet er doch einen spannenden Einblick in die neoliberale Ideologie mit ihren internen Auseinandersetzungen. Auch für globale Player sind Nationalismus und Rassismus durchaus interessant, solange sie sich auszahlen. Denn in der neoliberalen Ideologie gibt es nur zwei Werte: Wachstum und Rendite. Um diese Ziele zu erreichen, ist jedes, wirklich jedes Mittel recht.

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Chefredaktion
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Darf ich nachfragen, was mühsam war? Das versuchen wir eigentlich zu vermeiden. Mich persönlich hat der Essay regelrecht reingesogen.

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Danke für die Nachfrage! Es war einfach mein spontaner Eindruck, als ich am Morgen diesen Beitrag gelesen habe. Grundsätzlich ist es weder ein Kritik am Inhalt, den ich, wie erwähnt, als sehr lehrreich und differenziert empfinde, noch an der Übersetzung, die sicher gut ist. Es scheint mir eher am persönlichen Stil des Autors zu liegen, eventuell auch an der Art und Weise, wie solche Themen in den USA behandelt werden. Also von meiner Seite liegt sicher kein Grund vor, dass in der „Republik“ nicht weiter solche instruktive Beiträge erscheinen.

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Im endeffekt bewegt sich doch jede politische Haltung im Spannungsfeld zwischen Arm und Reich, Machtlos und Mächtig, dienend und herrschend.
Neoliberales Denken ist elitär. Es geht davon aus dass die reichen und mächtigen diese Macht und diesen Reichtum auch verdienen.
Noch nie in seiner Geschichte hat sich der Faschismus wiederum für eine sozial oder wirtschaflich benachteiligte Gruppe eingesetzt, im gegenteil.
Ist also nur natürlich, dass sich die beiden gut verstehen.

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Informationsreicher Überblick über die theoretischen Entwicklungen des Neoliberalismus und Hayeks Wandlungen. Wie eng verbunden er mit dem grassierenden Rechtspopulismus ist zeigen die vielen im Text erwähnten Politikerinnen und Politiker dieser Parteien. Leider kommt darin die Schweiz einmal mehr nur am Rand vor, mit dem Hinweis auf Köppels Grossveranstaltung 2018 mit Steve Bannon. Dieser lobte damals Blochers SVP als Vorreiterin in der 90er Jahren. Dazu passt auch die Nähe des Herrliberger Milliardärs zum rassistischen Appartheid-Regime in Südafrika. Das alles und die dabei wichtige Rolle der direktdemokratischen Mittel hierzulande - nota bene meist eine zentrale Forderung von AfD etc. - sollten bei der historischen Einordnung nicht immer wieder vergessen werden.

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Janik von Rotz
Mensch
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Ich glaube alles was geschrieben steht, jedoch verstehe ich jetzt „Neoliberalismus“ noch weniger.

Dass rechter Populismus sich mit Neoliberalismus korpuliert überrascht mich wenig.

Vorerst werde ich nicht verstehen warum der soziale Wert eines Menschen keine grössere Bedeutung als die ökonomische Leistung hat. Es braucht doch keinen Sozialismus um die Fürsorglichkeit am Leben zu halten.

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In der neoliberalen Ideologie hat der Mensch zwei Funktionen: als Kosten verursachende Produktionskraft und als Gewinn bringender Konsument. Fürsorglichkeit hat höchstens dann eine Bedeutung, wenn man mit ihr institutionalisiert (Beispiel Pflegeheime) Gewinn erwirtschaften kann.

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"Es braucht doch keinen Sozialismus um die Fürsorglichkeit am Leben zu halten." Diese Aussage klingt eher wie eine bange Frage als wie eine feste Überzeugung. Ich kann Ihre diesbezügliche Unsicherheit durchaus nachvollziehen. Denn sie ist naheliegend.

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Vielen Dank für diesen Beitrag, denn er erhellt den Gleichschritt von Steve Bannon mit seinem Lebensprojekt der "deconstruction of the administrative state" (vorläufiger Höhepunkt am 6. Januar vor und im Kapitol) mit praktisch allen Schweizer (Kantons-) Regierungen und sämtlichen Schweizer Parteien weit über Mitte und glp hinaus bis in Teile der SP.
Übertriebener Wille zum "Sparen", Sparrunden, Sparpaketen, Steuersenkungen, Staatsabbau und Senkung der Staatsquote lassen die Fundamente des Staates erodieren und machen ihn zum leichten Opfer der Populisten. "Wer soll denn das bezahlen" und "woher kommt denn das Geld dafür" sind die subversivsten Fragen der Zeit. Die US-Republikaner machen es vor.

Begonnen hat es in meiner Erinnerung in den 90ern mit Ernst Buschor CVP und seiner "wirkungsorientierten Verwaltungsführung" (je nach Quelle wif! oder WoV):
Auch der Staat muss als Unternehmer handeln und Gewinn erwirtschaften, nur kosten darf er nichts. Keine staatliche Dienstleistung darf querfinanziert sein (ganz kurz für Susanne Brunner SVP ZH 7/8: Genau darum bezahlen KMU für Werbung auf dem Trottoir). Kostenwahrheit ist alles.
Die CVP als Steigbügelhalter für Neoliberalismus und Populismus!

Weiter könnte man jetzt argumentieren, dass die auf dem Land bereits gut gehörten Rufe nach Freiwilligkeit bei der Energiewende und bei Massnahmen zur Einhaltung der Pariser Klimaziele, bei gleichzeitigem Vertrauen auf Markt und Innovation zur Regelung aller damit verbundenen Probleme, das Gemeinwesen weiterhin erodieren lassen und dem Populismus in die Hände spielen.

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Danke für die Ergänzung. Die Schweiz ist wohl eines der neoliberalsten Ländern überhaupt. Eine (internationale) Linke existiert kaum mehr. Man denke nur an das Rahmenabkommen, Patentschutz, globale Mindeststeuer, Migrationspolitik, Klima etc. Wobei sich bei vielen Themen nun durchaus wieder realpolitische Möglichkeiten für Linke auftun.

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Besten Dank für diese Richtigstellung. Bei theoretischen und dogmengeschichtlichen Konzepten lohnt es sich immer, näher hinzuschauen. Aus Sicht der Wirtschafts-wissenschaften konzentriert sich der Neoliberalismus auf die Nachfrage und kann deshalb als Reaktion auf eine keynesianische Nachfragepolitik verstanden werden, die heute wieder in mehreren Ländern praktiziert wird. Eine Nachfrageökonomie - Steuersenkungen für Unternehmen, flexibler Arbeitsmarkt und Deregulierung - ist theoretisch schwach abgestützt. Weder die ihr zugrunde liegende Lafferkurve, noch die Theorie der selbstregulierenden Märkte sind empirisch fundiert. Kein Markt kommt ohne Regulierung aus: Ohne Obligationenrecht geht gar nichts, und Wettbewerbsrecht und Gesetze von Treu und Glauben sind nicht wegzudenken.
Es braucht gescheite Regulierungen und nicht Ideologie als Ruhekissen für faule Denker, die den populistischen Schalmeienklängen verfallen. Einige dieser (Vor-)Denker sind jedoch nicht faul sondern schlau. Sie agieren mit viel Intelligenz als wirtschaftliche Interessenvertreter, die eigentlich für sich "weniger Markt, mehr Staat" beanspruchen. Gewinnmaximisierung ist bekanntlich einfacher, wenn der Markt nicht spielt, und wenn die Subventionen munter sprudeln.

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Sorry, habe diesen Beitrag auf dem Handy gelesen. Als ich den Kommentar öffnen wollte, habe ich ihn versehentlich mit der Flagge gemeldet. Das war nicht beabsichtigt. Ich kann es aber leider nicht mehr rückgängig machen.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Kein Problem! Danke für die Einordnung

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Aus Sicht der Wirtschaftswissenschaften konzentriert sich der Neoliberalismus auf das Angebot (und nicht die Nachfrage, die aber wohl eine Folge daraus ist..).

"Es braucht gescheite Regulierungen und nicht Ideologie als Ruhekissen für faule Denker, die den populistischen Schalmeienklängen verfallen."

Sind hier die linken Ideologen und Populisten angesprochen?

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Neoliberalismus, der: Aus den positiv aufgeladenen Begriffen "neu" und "frei" gewirktes Deckmäntelchen, unter dem menschenverachtendes Gedankengut Schutz findet. (Könnte so im Wörterbuch des Teufels stehen. Vielleicht gibt's ja auch noch andere Definitionen, die hat mir der Artikel aber nicht erschlossen.)

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Nach anfänglicher "Leseskepsis" fand ich den Artikel immer interessanter. Er hilft mir zu verstehen, warum sich so unterschiedliche Konzepte wie Marktliberalismus und Eintreten für konservative Werte (die Familie als Zentrum, weisse Überlegenheit etc. ) weltweit so erfolgreich verbinden konnten.(@Reisewitz: damit ändert sich noch nichts, aber Erkenntnis hat ja auch seinen Wert ;-)

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Interessant ist das Beispiel von Václav Klaus. In der Parabel im Artikel wäre er der Fremde vor den Toren des Neoliberalismus, der aus dem Zentrum genährt, schliesslich als gleichwertiges Mitglied aufgenommen wird. Als junger Ökonom angestellt in den 1980er Jahren im Prognostischen Institut der Akademie der Wissenschaften in Prag, in dem er in der politisch erdrückenden Zeit der sogenannten Normalisierung einen freien Arbeitszugang zur sonst streng verbotenen, westlichen Literatur hatte, machte er sich mit ökonomischen Strömungen des Westens bekannt. In der tschechischen Presse erscheinen immer wieder Spekulationen, dass diese Abteilung durch KGB begründet wurde und als Aufgabe hatte, die künftige Entwicklung der westlichen Ökonomie zu erforschen und vorauszusagen. Nach der Wende stand Václav Klaus gleich an der vordersten Front des ökonomischen Umbaus des ehemals sozialistischen Landes und war massgeblich an der Privatisierung beteiligt, die in die Geschichte Tschechiens unter dem Begriff "Privatisierung bei gelöschtem Licht" eingegangen ist. Er erregte Aufmerksamkeit im Westen und erhielt für seine Verdienste eine Auszeichnung von M. Thatcher. Es war auch Klaus, der gemeinsam mit Mečiár die Teilung der Tschechoslowakei ohne eine Volksabstimmung durchdrückte. Ein Demokrat war er nie. Er lief eine Karriere des Ministers, Premiers und Staatspräsidenten durch und bewegte sich immer mehr rechts in Richtung Populismus, heute ist er ein willkommener Redner bei Anlässen der AfD. Ein markanter Lebensbogen. Der Osten trifft den Westen. Bannon trifft Dugin. Der Hund beisst sich in den Schwanz.

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'Es gibt eine Erzählung über die vergangenen fünf Jahre, die sich hartnäckig hält. Sie geht so: Der Rechts­populismus ist eine Graswurzel-Gegenreaktion auf etwas, das sich Neoliberalismus nennt.'
Bin ich der Einzige, der von dieser behaupteten Erzählung noch nie etwas gehört hat?
Rechtspopulismus soll eine Gegenreaktion gegen den Neoliberalismus sein?
Wo hat einer der im Artikel genannten Rechtspopulisten jemals gegen den Neoliberalismus gekämpft? Vielen Dank im Voraus für die Belehrung.

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Der Text erscheint mir eher unter dem Aspekt entstanden zu sein, etwas Abgemachtes abliefern zu müssen, als von einem Geistesblitz inspiriert zu sein...
Aber die Erklärung für die Wahlerfolge der Rechtsparteien ist tatsächlich meist, dass deren Wähler durch den neoliberalen Raubtierkapitalismus abgehängt wurden. Und zum Teil stimmt das auch, finden sie doch einen guten Teil ihrer Wähler in Gebieten wo die Industrie outgesourct wurde und die traditionellen Jobs verloren gingen. Faschistisches Gedankengut entwickelt sich immer besonders gut, in Zeiten des gefühlten Niedergangs. Ich teile diese Ansichten nicht. Es sind nicht die Verheerungen des Kapitalismus, welche den Rechtspopulisten Zulauf bescheren, sondern es ist die Vernachlässigung durch die Regierenden.
Der Mensch braucht eine minimale Sicherheit, ein Projekt, das Kontinuität oder sogar Verbesserung verspricht. Der wahre Treiber des Faschismus ist die Überforderung durch aufgedrängte Selbstverantwortung, welche nicht wahrgenommen werden kann, und die permanenten Sparbemühungen der bürgerlichen Politik. Dadurch entsteht das Gefühl, des Niedergangs, daraus entwickelt sich die Vorliebe für Simplifizierung und Schuldzuweisung.
Aber die Rechtspopulisten wissen, dass sie auf das Geld der Vermögenden angewiesen sind, darum vermeiden sie es wie der Teufel das Weihwasser, Lösungen für die Probleme ihrer Wähler zu präsentieren. Denn das würde bedeuten, die Hand zu beissen welche einen füttert, und gleichzeitig die Grundstimmung zu verändern, welche ihnen den Wählerzuwachs beschert. Deshalb pushen sie unbedeutende Nebenschauplätze auf und bekämpfen engagiert Sachen, welche ihre Wähler kaum tangieren.
Schliesslich wurde die Industrie nicht von Immigranten ausgelagert, sondern von gierigen Aktionären aus dem Inland und die Arbeiten welche die Einwanderer verrichten, wollen sie, auf gar keinen Fall übernehmen...

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Urs Fankhauser
Citoyen
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Verwirrender Text, etliches nicht zu Ende gedacht. "Die Erklärung für die Wahlerfolge der Rechtsparteien ist tatsächlich meist, dass deren Wähler durch den neoliberalen Raubtierkapitalismus abgehängt wurden." Und zur Belohnung wählen diese Wählerinnen dann rechts? Logik?
"Es sind nicht die Verheerungen des Kapitalismus, welche den Rechtspopulisten Zulauf bescheren, sondern es ist die Vernachlässigung durch die Regierenden." Hä? Gibt es in einem kapitalistischen Land einen Gegensatz zwischen dem "Kapitalismus" und den "Regierenden"? usw.
Ich empfehle den Beitrag von J. K..

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Ist eigentlich ziemlich geläufig die Behauptung. Allerdings wird normalerweise nicht von "Neoliberalismus" sondern "Globalismus" gesprochen... gemeint ist damit aber das gleiche.

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https://www.derbund.ch/schweiz/stan…y/17983816
Bitte schauen Sie sich das verlinkte Bild an (Blocher als Treichler). Sind Sie immer noch der Meinung, es handle sich um eine lediglich "behauptete Erzählung"?

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Ich finde den Artikel interessant, aber mir wird nicht klar, weshalb er relevant sein soll: Dass die Gedankenwelt der Neoliberalen Einfluss auf die Aktivitäten der Rechtspopulisten (Afd, Le Pen, Orban, gewisse SVP-Opponenten) haben soll, wird einfach vorausgesetzt, aber nicht begründet. Ich persönlich glaube, neoliberale Ideen gehen den meisten Rechtspopulisten ganz einfach am Arsch vorbei.
Eher noch plausibel scheint mir die Vorstellung, dass wirtschaftsliberale Kreisen (FDP, also Leute, die Wert darauf legen, sich vom Rechtspopulismus klar zu distanzieren) sich für neoliberale Gedanken interessieren.
Naja, vielleicht. Und wenn nicht, dann sind die Neoliberalen eine verschrobene schräge Truppe, der mit dem gut geschriebenen Artikel viel zuviel Ehre angetan wird.

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"Ich persönlich glaube, neoliberale Ideen gehen den meisten Rechtspopulisten ganz einfach am Arsch vorbei." Sagen Sie das Blocher und Köppel, Ebner und Matter...

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Sie haben die richtigen Namen genannt, Herr H. Blocher, Ebner und evtl. Matter (kann ich zuwenig einordnen) kann auch ich als Neoliberale einordnen. Ihnen geht dafür der Rechtspopulismus am Arsch vorbei, bzw. er ginge dort vorbei, aber sie brauchen und benutzen ihn wegen dem Wählerpotential, Das ist der einzige Link von Neoliberalismus zum Rechtspopulismus. Köppel ist nur Kommunikator, er könnte jede Botschaft verkünden.

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Politisch interessiert
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Puh, viel Text um - ja, was eigentlich?. Nachdem ich mich durch den zwar stringenten, aber super trockenen Beitrag gekämpft habe, bin ich nur einer Sache sicher: weder die Rechtspopulisten noch der aller-allergrösste Teil der selbstempfundenen Neoliberalen werden das Geringste davon für sich akzeptieren oder auch nur verstehen können. Wo ist also bitte die Relevanz des Texts? Ich meine jetzt ausserhalb des Spezialistentums, zu dem ich jetzt echt nicht gehöre? Sorry diesmal wars schade um die Lesezeit.

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Wenn Ihre definition für einen lesenswerten und relevanten politischen Text die ist, dass eine kritisierte ideologie diese Kritik versteht und akzeptiert kann ich Ihnen nur empfehlen: hören Sie auf zu lesen, sie werden nur enttäuscht (oder ändern sie die Definition) :-D

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Politisch interessiert
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Bis zu "versteht" bin ich bei Ihnen, Herr Z.;
auf Akzeptanz hoffe ich zwar immer, aber die Welt ist was sie ist. Neinnainnyn, verstehn Sie mich recht - kein Problem mit komplexen Texten. Nur um Himmels willen, mit wem von den eigentlich Gemeinten sollte ich sowas diskutieren? Und sich nur über die Kritisierten und ihre Überzeugungen zu erregen ist ja wohl ein bisschen albern. Und übrigens auch respektlos, finde ich.
Naja, ich werde Ihre Anregung aber trotzdem aufnehmen und mir in Zukunft besser überlegen was ich zu Ende lese und was nicht. Danke also und einen schönen Abend!

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Eine Basis des Rechtspopulismus ist der Gedanke oder besser das Vorgaukeln, dass Menschen aufgrund der Geburt im selben Nationalstaat den gleichen oder ähnlichen Charakter haben. Nur schon der Blick auf die Bevölkerung jedes Landes zeigt wie absurd dieser Gedanke ist. Es gibt weder den Schweizer, den Deutschen, den Franzosen noch die Schweizerin, die Deutsche, die Französin. Alle Menschen sind Individuen. Schon diese Erkenntnis reicht aus, um zu zeigen was für ein Irrlicht der Rechtspopulismus ist.

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Weshalb werden Abweichungen vom Originaltext in der Übersetzung nicht gekennzeichnet?

Beispiele:

„After all, the parties dubbed ‘right-wing populist’ from the United States to Britain and Austria have never acted as avenging angels sent to smite economic globalisation.“

„Schliesslich haben die als «rechts­populistisch» titulierten Parteien – von den USA bis zu Gross­britannien, Österreich und der Schweiz – nie als Rache­engel agiert, um die Globalisierung zu zerschlagen.“

„Wirtschaftswoche“ wird zu „Weltwoche“ korrigiert

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Chefredaktion
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Besitzt Herr Köppel die Wirtschaftswoche oder die Weltwoche? Eben. Selbstverständlich korrigieren wir in den redaktionellen Prozessen Druck- oder anderweitige Fehler.

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Diese Korrektur ist nachvollziehbar. Wie aber steht die Redaktion zur Ergänzung des Textes? Mit der Ergänzung um die Schweiz suggeriert der Text, dass die Analyse auch für die Schweiz gilt, auch wenn der Autor nicht vertieft auf die SVP eingeht.

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Interessanter, lesenswerter Artikel, vielleicht noch ein kleiner Hinweis zur Übersetzung:

'(and the woman who had knighted him)' wurde zu '(und der Frau, die ihn zum Ritter geschlagen hatte)'

Ritterschläge verteilt nur die Queen und die war wohl kaum seine Inspiration. Margaret Thatcher hat die Nobilitierung von Ralph Harris veranlasst daher 'she had knighted him'. Ausserdem wurde er als Baron Harris of High Cross zum life peer ernannt, 'zum Ritter geschlagen' passt so gesehen auch nicht ganz. :)

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Chefredaktion
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Vielen Dank, Herr W., das scheint mir ein plausibler Hinweis auf einen Übersetzungsfehler zu sein. Prüfen und korrigieren wir. Edit: Der Originaltext war an diesem Punkt bereits unklar formuliert, also kein eigentlicher Übersetzungsfehler. Wir formulieren das korrekt um, mit Korrigendum. Merci nochmals für den Hinweis.

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Daniel Meyer
Korrektor Republik
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Vielen Dank für den Hinweis, Herr W. Ich denke auch, dass der Autor dabei seine Ernennung zum life peer im Blick hatte. Das war nicht sehr glücklich formuliert, Sie haben recht. Wir haben die Stelle angepasst. Gute Lektüre und herzliche Grüsse, DM

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Leider werden in diesem Artikel die Populisten mit den neoliberalen asozialen Steuersenkern gleichgesetzt. Dieser Zusammenhang scheint mir bei uns in der Schweiz und den genannten Laendern nur zufällig zu existieren. Ebenso sind Populisten im Verstaatlichungslager anzutreffen. zB in der Person von Marie Le Pen
Populisten operieren mit dünnstwandigen, zusammengelogenen Argumenten auf einem Babyniveau.
Wenn ich somit eine Entmischung der Begriffe vorschlagen dürfte.
Edit.. Marie Le Pen, wird zwar als Rechtspopulistin bezeichnet, steht aber fuer Verstaatlichung, und ist gegen : EU, NATO, WTO, Globalisierung.

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Das Spiel hat der französische Rechtsextremismus schon in den 1930ern gespielt; verfingen die Ideen nicht bei einer genügenden Anzahl Leuten dann wurde schwupps eine neue League gegründet und probiert, im linken Milieu Wähler zu fischen.
Marcel Déat ist ein sehr gutes Beispiel; der hat als Sozialist angefangen und war am Ende als Nazi-Kollaborateur unterwegs. Ebenso Jacques Doriot, der als Kommunist begann und bei der Waffen-SS gelandet ist.
Dies kam in neuerer Zeit vorallem im Norden durch den Niedergang der Kohle- und Stahlindustrie zum Tragen; da haben ganze Städte, die vorher stramm kommunistisch waren, zum FN umgeschwenkt.

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„Anm. d. Red.: Gemeint war der vom Philosophen Thomas Hobbes als «Leviathan» bezeichnete Staat, der den Bürgern soziale Sicherheit verspricht, dabei jedoch ihre Freiheit beschränkt.“

Diese Deutung von „Leviathan“ ist genauso falsch wie kurz.

Honi soit qui mal y pense.

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Janik von Rotz
Mensch
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Können sie das ausführen? Habe mir Philosophize This - Episode 26 - The Social Contract, Thomas Hobbes Part 1 angehört und finde die Definition noch passend.

Wie würden sie "Leviathan" zeitgenössisch deuten?

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Angehört, soso……war das die Originalversion oder schon eine Zusammenfassung zweiter Klasse…..ich bevorzuge die Originalversionen zu zitieren, da ich lesen kann…..da es bei „Leviathan“ in meinen Augen, um die grundlegenden Eigenschaften der Menschheit geht, erübrigt sich logischerweise die zeitgenössische Deutung, nicht wahr.

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Nur am Rande… Sollte man den Begriff „Bastard“ noch verwenden? Ursprünglich war damit das Kind eines Adeligen und einer nicht standesgemässen Frau und später dann generell ein uneheliches Kind gemeint. Rassistisch wurde (oder wird?) er im Sinne von „Mischling“ verwendet. Beim Anliegen des Autors also eigentlich ein unglücklicher Begriff.

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Ich glaube, ich weiss jetzt, warum mir der an sich gut geschriebene Artikel Bauchweh macht.
Es kommt mir vor wie bei Diskussionen um die Schweizer Armee. Es werden überkommene Feindbilder aufgewärmt und aufgeblasen, um darum herumzukommen, sich unangenehmen neuen Herausforderungen zu stellen und schmerzliche Reformen an die Hand zu nehmen.
Konkret: Hier werden wir auf einen irrevelanten Link zwischen Neoliberalismus und Rechtspopulismus aufmerksam gemacht. Dabei krankt die Linke und ihr politisches Gewicht an viel aktuelleren und bedeutenderen Gebrechen, auf deren Thematisierung in der Republik wir wohl vergebens warten, z.B.:

  • dass Arbeiter und Angestellte sich in die politische Abstinenz flüchten

  • dass die Linke auf Themen, welche die Konservativen erfolgreich bewirtschaften, keine Antworten hat, welche der nichtakademischen "Masse" einleuchten
    Dass Blocher und Köppel mit ihrem neoliberalen Gedankengut beim konservativen Volk auf Stimmenfang gehen, halte ich dagegen für ein Gerücht.

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