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Irgend etwas stimmt nicht mit der Schweizer Landwirtschaftspolitik seit 1945… Zuerst hat man uns vorgejammert, die kleinen Landwirtschaftsbetriebe (Familienbetriebe) müssten gerettet werden. Nun sind diese trotzdem zu 80% verschwunden…
Da sich die Bauern - zum Teil selbst verschuldet - in die Fänge einer einzigen Rechtspartei gegeben haben, hat m.E. dieser Umstand die Landwirtschaft in der Schweiz in eine Sackgasse geführt. Noch immer glauben viele, diese eine Partei werde sie retten und merken nicht, dass sie nur Stimmvieh für einen rückwärts gewandten Kapitalismus geworden sind. Von hehren Parolen – als ob wir alleine in Europa, ja auf der Welt seien, hat niemand gefressen.
Tatsächlich war die Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei BGB (Minger) eine auf dem Land verankerte konservative Partei, die auf die damalige Bauernschaft zugeschnitten war. Erst die Integration in die neue SVP und deren Wählerzuwachs ab '91 durch Nicht-Bauern führte "die Landwirtschaft in der Schweiz in eine Sackgasse".
Sie übersehen auch die saubannermässige Stimmung im überschaubaren ländlichen Raum. Nicht nur wurden 2021 weitherum Plakate für die Landwirtschaftsinitiativen geschändet, Befürworter der damaligen Kleinbauerninitiative wurde, natürlich unbewiesen, Wasser in die Milch gegossen, was zur rechtsmässigen Verurteilung dieser 'Kleinbauern' führte. Wie soll da ein Bauer etwas anderes wählen als SVP?
Saubannermässige Stimmung? Als Landbewohner verbitte ich mir Verunglimpfungen dieser Art. Ich kann hier nichts dergleichen bemerken, das über die Feststellung "dumm und fahrlässig geredet wird überall" hinausgeht. In jedem Fall erkläre ich Sie für Statements zum Stad-Land-Graben gemäss SVP für befangen.
Was mir in diesem anschaulichen Beitrag so richtig deutlich geworden ist, ist die Komplexität des Themas. Klimaveränderungen, ökologische Dringlichkeiten und Herausforderungen, einander blockierende Interessenkonflikte, politischer Stillstand auch in diesen Bereichen, bürokratische Herausforderungen – die Liste lässt sich beliebig verlängern. Ich habe grosse Achtung vor solchen Menschen, wie sie hier exemplarisch vorgestellt werden, die unter widrigsten Umständen versuchen, eine zukunftsweisende Landwirtschaft zu betreiben. Und was auch klar wird: als KonsumentInnen können wir mit unserem Verhalten einen grossen Beitrag für eine ökologischere Landwirtschaft leisten.
Bestimmt können wir als Konsument:innen etwas bewirken - z.B. ist das Aufkommen des Direktvertriebs ist ein nützliches Phänomen, welches den Dialog in Gang hält - doch ist es wie bei Netto Null: Nur über top-down Eingriffe* lässt sich in einem so komplexen System wie unserer Gesellschaft (und der Wirtschaft als Teil davon) ein effektiver Wandel erzielen. Ich werde weiterhin lokal & regional Einkaufen, doch möchte ich mich nicht daran zermürben, dass das nichts Grundlegendes ändert. Wenn der institutionelle Rahmen unserer heutigen Demokratie nicht mit den Problemen umgehen kann, müssen wir über krasse Reformen nachdenken, statt unser eigenes Handeln perfekt zu hinterfragen.
Das beinhaltet auch jene, welche sich Marktmechanismen zu nutzen machen.
Ich sehe das ähnlich. Ohne wirksame und grundlegende politische und gesamtgesellschaftliche Änderungen wird effektiver Wandel schwierig werden. Andererseits dürfen wir nicht vergessen, dass die sog. Tragik der Allmende auch umgekehrt gelten kann. Wenn ein einzelner Mensch sein Verhalten ändert, hat das keine Auswirkungen. Auch bei zehn oder hundert nicht. Je mehr Menschen aber ihr Verhalten ändern, desto mehr können diese Änderungen wirksam werden. Ob das ausreicht und ob genügend Menschen ihr Verhalten ändern, ist natürlich eine andere Frage.
Letztlich sind es doch die die Fenaco und Grossverteiler, die den Tarif durchgeben. Die Abhängigkeiten von Zulieferer, Abnehmer und Politik machen es den ProduzentInnen schwer. Die extremen Margen verhindern eine faire Preispolitik, nicht zuletzt auf dem Rücken der KonsumentInnen. Es wird wohl von LobbyistInnen gerne gsehen, wenn sich die KonsumentInnen "bewegen" sollen, denn so wird nicht auf sie geschaut. Zudem müsste die Subventionspolitik längst überdacht werden. Bsp. Zuckerrüben: werden dick subventioniert und RedBull wird erlaubt günstigen Zucker einzukaufen, resp. macht sich den Einkaufspreis gleich selber. Ist nur ein Beispiel von vielen.
Hinweis für alle, die nicht wissen, wer oder was Fenaco ist: Republik-Autor Philipp Albrecht hat das anhand der fiktiven Geschichte einer Bäuerin hier gut erklärt, «Das Schema F»
Das grösste Problem der Bauern scheint ihr eigener Verband und ihre politischen Vertreter in Bern zu sein! Kassieren aber nur ja nichts ändern, nicht mal prüfen, diskutieren. Verweigerung! Ich frage mich manchmal, wer die wirklichen Schmarotzer in diesem Land sind, obwohl ich vielen Bauern damit natürlich Unrecht tue. Bleibt zu hoffen, dass sich viele progressive Bauern sich zusammentun und die derzeitige Bauernlobby in Bern ablösen.
Die Alternative zum Bauernverband: www.kleinbauern.ch
Gut, einen so differenzierten Artikel über die Landwirtschaft zu lesen! Ich bin auf einem Gemüsebauernhof direkt neben Kerzers aufgewachsen. Die ineinander verschlungen Problematiken hab ich zeitlebens mitbekommen. Und die Widersprüchlichkeit der KonsumentInnen war leider von Anfang an ein Faktor.
Am Anfang standen eher arme, kleine Sumpfbauern, die in den 60ern direkt in die Chemiekeule/Massenproduktion von Pflanzen und Tieren katapultiert wurden, ohne bäuerliche Ausbildung meist und nur mit der Alternative "arm bleiben" oder "Natur kaputtmachen und Ressourcenverschleuderung". "Bio" war ein Feindbegriff für "normale" Bauern. Sie deuteten es damals als, "wieder arm und unwissend zu werden". Unzählige Debatten hab ich darüber mit Eltern/Bauern ausgefochten seit den 70ern! Heute steht sie zum Glück an einem ganz anderen Ort.
Das Schrumpfen der Anzahl Betriebe macht es auch nicht leichter, in meinem Dorf sind von 77% Bauern in den 70ern heute noch 3 Grossbetriebe, mehr Fabrik als Familienbetrieb.
Die Konsumierenden sind dabei aber leider auch immer dekadenter geworden! Keine 10% des Einkommens darf heute der Lebensmittelkauf noch betragen. Im EU-Ausland ist es noch viel krasser. Es gibt auf allen Seiten viel zu tun.
Da haben Sie leider recht, ich verstehe auch nicht, warum Lebensmittel heute so billig sein müssen und einen so kleinen Teil der Ausgaben sind. Ich gebe auch heute noch als 1-Personen Haushalt viel Geld aus für gutes möglichst regionales bio Gemüse und Fleisch. Das ist mir wichtiger, als in der Welt herumzufliegen und zusammen mit Tausenden Touristen von einer Attraktion zur nächsten zu hetzen.
Ich würde das Eine nicht gegen das Andere absolut ausspielen. Man kann auch vernünftiger reisen. Reisen ist auch wichtig. Und Ferien. Und wenn/falls man (lokale) Bioware auch zT wegwirft, weil man seine Mahlzeiten kaum plant und dazu gehört auch Resteverwertung, ist es auch schlecht. Einfach alles immer zuerst etwas überlegen. Wie kann ich nachhaltige Ferien machen, wieviel kostet das dann? - und es auch bezahlen! zB Einzahlung bei "My Climate" dann nicht vergessen, wenn s gerade etwas weniger nachhaltig sein soll.
Psychologisch sind wir sehr gut in den Vorsätzen, aber sehr schlecht/unzuverlässig in der Realisierung. Bei der "kognitiven Dissonanz", so nennt sich in der Fachsprache die Kluft zwischen dem eigenen moralischen Anspruch und dem immer bestehenden Hang zu möglichst bequemen Handlungen, siegt leider oft/meist die Bequemlichkeit. Zu oft...
Das ist die angemessenere Haltung, nicht das Sektiererische, Ideologische. Menschen haben Schwächen und sie vefallen diesen sehr oft, das ist einfach menschlich. Es braucht Strategien dagegen, nicht Ideologien.
Es gibt auch viele Menschen mit eher knappem Budget, die denken anders als die, für welche es keine Rolle spielt. Dort muss man etwas anders ansetzen, aber für alle wäre die Botschaft wichtig, dass Essen etwas kosten darf/muss!
Wir hatten nun gut 30 Jahre eine sehr "dekadente" Phase in den westlichen Demokratien, das korrigert sich nun wohl etwas, gerade wegen Corona und dem Klimawandel. Konsum ist nicht mehr die oberste "Gottheit" für die Mehrheit.
Danke für diesen guten und informativen Beitrag. Nur der Hinweis auf die Rolle der KonsumentInnen ist zwar richtig, aber zu kurz gedacht: Erstens ist die Marge der Grossverteiler auf Bio-Produkte extrem viel grösser als auf konventionelle Produkte (wodurch wir Steuerzahler und Steuerzahlerinnen indirekt die Grossverteiler subventionieren und ein Hauptgrund, dass Bio nicht mehr gekauft wird) und zweitens wird der Konsument/die Konsumentin seit ewig in allen Reklamen fortlaufend und nur auf "billig" getrimmt (zum halben Preis / 40 Prozent billiger / Schnäppchenjäger....). Das wäre auch einmal ein Artikel wert!
Ich sagte schon während meiner Ausbildung: Umgeht die Grossisten, gründet Produzenten-Konsumenten-Gemeinschaften.
Teilweise jetzt möglich über Gemüse- und Fleischabos.
Ich fragte vor ein paar Jahren auf 2 Betrieben für Gemüseanbau auf Vertrag für meine Wintervorräte und Konserven . Von beiden habe ich dämliche Antworten bekommen.
Ok, ich will jetzt nicht den ganzen Bauernstand schlecht machen. Aber vielen fehlt es leider immer noch an Flexibilität. Vielen Konsumenten übrigens auch. Lieber wursteln die meisten für sich anstatt sich zusammen zu schliessen. Machen wir hier in der Nachbarschaft. Wird ein Tier vom nahen Hof geschlachtet, tun wir uns zusammen und organisieren gemeinsam Fleisch von dem Tier. So als kleines Beispiel. Das liesse sich natürlich erweitern. Auch in städtischen Gebieten. Eine Lösung für den Transport findet sich immer.
Vor der Spezialisierung und Rationalisierung der Landwirtschaft, war fast jeder Betrieb diversifiziert. Anspruchslose Zweinutzrinder lieferten Milch, Fleisch und Dünger. Sie brauchten kein Futter aus Uebersee. Sie frassen Gras und Heu und Emd. Daneben gabs Ackerbau. Hochstämmer auf dem Hof verteilt lieferten Obst und Früchte. Ausnahmen waren vielleicht ein paar Höfe in topographischen oder klimatischen Gebieten, in denen Ackerbau nur begrenzt möglich ist. Dort lag der Schwerpunkt eher auf Tierhaltung. Oder auf Baumkulturen wie die Kastanienwälder im Tessin.
Die enorme Rationalisierung bringt immer schwerere Maschinen auf die Aecker und das Grünland. Das verdichtet zunehmend den Boden womit das Wasser immer schlechter absickern kann. Also sind die verschlämmten Aecker auch zum grossen Teil selbstgemacht.
Bei zunehmender Trockenheit wäre es an der Zeit vermehrt auf Agroforstsysteme zu setzen. Mehr Büsche und Bäume in die bereinigte Agrarlandschaft. Gab es vor der Spezialisierungswelle auch. Dann wurde alles leergefegt zwecks Rationalisierung. https://www.oekolandbau.de/landwirt…stsysteme/
Weiter wäre Permakultur sicherlich auch interessant.
Auf Arte gabs eine interessante Doku "Wie schaffen wir die Agrarwende". Leider nicht mehr verfügbar.
Ausserdem sollten Landwirte nur noch Direktzahlungen erhalten, wenn sie an Vernetzungsprojekten teilnehmen. Der Klimawandel ist eine Sache, die Arten wandern, aber um das zu können brauchen sie Korridore. Darum geht (nebst den ganzen Agrargiften) trotz Oekoausgleichsflächen der Artenschwund weiter. Meist sind es isolierte kleine Kleinstgebiete ohne vernetzende Korridore. Eigentlich wäre es eine Renaturierung der Landwirtschaft.
Ebenso hat das Wichtigste - unsere Nahrung - für die meisten den tiefsten Stellenwert. Keine Wertschätzung der Arbeit der Produzenten, keine Wertschätzung für das Essen. Oft wird es gedankenlos in sich reingestopft- meist in hochverarbeiteter Form und daher ziemlich ungesund und ziemlich umweltbelastend. Aber immer das neueste technische Spielzeug und lieber Geld für die nächste Flugreise ausgeben und sich teure Cremes ins Gesicht schmieren wovon an den meisten auch noch Tierversuche kleben.
Neulich für eine Nachbarin gekauft (nicht Bio): 2 mittlere Zwiebeln, 2 mittlere Stangen Lauch, 1 kleiner Weisskabis, 1 Kürbis gut 1 kg, 1 Fenchel, 1 Kohlrabi, 5 Rüebli, ein Chinakohl für total 10,35. Das ist einfach ein Witz. Das reicht gut eine Woche für eine Person. Der Landwirt hat daran auf jeden Fall so gut wie nichts verdient und die Umwelt ziemlich gelitten. Wären in den Preisen die effektiven Kosten verrechnet wären sie für derlei produziertes deutlich höher.
Das Problem sind nicht nur die Wetterkapriolen, das Problem ist nebst der verkorksten Politik auch die fehlende Wertschätzung auf Grund des Ueberflusses, Entfremdung zu natürlichen Kreisläufen seitens der Konsumenten und die Spezialisierung seitens der Produzenten wie der Bericht auch aufzeigt. Die Landwirtschaft braucht nebst der Diversifizierung auch eine Renaturierung.
Frau V., vielen Dank, da bin ich voll bei Ihnen. Zu den "Produzenten-Konsumenten-Gemeinschaften" die Sie erwähnen: ich gehe auch stark davon aus, dass das der richtige Weg ist, zumindest bis nachhaltiges Landwirtschaften endlich eine Selbstverständlichkeit ist.
Aber: eine solche Kooperation funktioniert nicht, indem ich als Einzelkonsument:in beim nächsten Hof vorstellig werde. Ich muss (zwingend) eine genügende Anzahl Mit-Konsument:innen versammeln, damit eine solche Kooperation für die:n Landwirt:in ökonomisch überhaupt sinnvoll ist. Vorher noch muss ich (zwingend) etwa ein halbes Dutzend Mit-Ziehende Konsument:innen finden, welche bereit sind, über mind. mittlere Frist hinweg eine solche Kooperation zu planen und in allen Facetten umzusetzen (Mitgliederorganisation und -verwaltung, Verteilung der Erzeugnisse, Administration, Finanzen, etc.), klassische Vorstandsarbeit halt. Das kann und soll nicht die:r Landwirt:in machen müssen; diese:r sollte sich auf die Arbeit auf dem Hof konzentrieren können.
Ein halbes Dutzend? Das ist möglich, sehe ich hier. Nicht alle Nachbarn haben die gleiche Wellenlänge, ausser eben, dass man einige Lebensmittel möglichst lokal kaufen will. Wenn jeder etwa weiss was wann vom Hof verfügbar ist, ist das kein grosser Aufwand. Einer hat Zeit zu organisieren, Bestellung sammeln und aufgeben, ein anderer hat ein Auto um die Sachen abzuholen. Das muss ja nicht nur einer alleine machen. Und man kann sich auch abwechseln. Dafür spart man sich auch Zeit weil man nicht mehr so oft im Laden einkaufen muss. Geht es um Gemüse, Obst oder Früchte, dann kann und muss sehr wohl der Landwirt auch etwas dazu beitragen. Er muss die Gemüseeinteilung übernehmen. Muss ja jeder, der Gemüse-Abos anbietet auch machen.
Vielleicht sind es auch nicht immer alle, die mitbestellen.
Ueberschüsse könnten für den Winter konserviert werden. Ist jemand oder mehrere in der Konsumentengruppe der keine Arbeit hat (Rentner, IV- oder Sozialbezüger) kann / können er / sie das übernehmen. Ev. durch Mithilfe direkt auf dem Hof. Das ist alles lernbar. Dafür bekommt er /sie einen Anteil an den Vorräten . Das würde in vielerlei Hinsicht einen Mehrwert schaffen.
Irgendwo habe ich ein Portrait von einem Hof gesehen, der seinen Kunden die Möglichkeit gibt stundenweise mitzuarbeiten. Dafür gibt es dann je nach dem einen Anteil an Gemüse und Früchten.
Es ist so vieles möglich. Wo ein Wille ist, ist allermeistens auch ein Weg.
Die Bauern werden von ihrer Partei, der SVP, und ihrem Verband gnadenlos im Stich gelassen. Alles hinter einer Schwurbel-Nebelwand versteckt.
Diese eindrücklich dargestellten Probleme sind nur der Anfang. Klimawandel, Rückgang der Biodiversität, Übernutzung der Böden etc. werden schon bald zu deutlichen Ertragsrückgängen und damit zu Preissteigerungen führen. Weder der BV noch die SVP haben brauchbare Ideen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Es geht seit Jahrzehnten nur noch um politisches Geschacher um Subventionen und Direktzahlungen. Derweil die Konsument*innen von Videos über eine inexistente Land-Idylle verblödet werden, marodieren die meisten Bauern die Lebensgrundlagen - und ja: weil deren Anführer und Lobbyisten aus kurzfristigem Vorteilsdenken jede notwendige Entwicklung blockieren. Die ewiggestrige Leier konnten wir vor kurzem wieder in der Beratung der Massentierhaltungsinitiative hören. Es ist zum Verzweifeln.
Massentierhaltung: selbst moderate und vernünftige Gegenvorschläge wurden abgelehnt.
Danke für den Einbilck in zwei spannende Betriebe. Sie stehen für einen kleinen Teil der Landwirtschaft (beides Spezialkulturen) ich arbeite auch in diesem Feld. Der grössere Teil der Bauern wirtschaftet in Milch- Fleisch- und Ackerbau wo die vorgespurten Wege mit mehr Abhängikeiten gepflastert sind. Doch auch in den Spezialkulturen ist der Einfluss der grossen Abnehmer und Lieferantenfirmen stark. (das kann wohl auch nicht verhindert werden)
Genauso ist es mit den Klimaeinflüssen, den Arbeitsbedinungen und CH Fixkosten, wir müssen uns arrangiern.
Zu sehen, wie sich auf vielen Höfen Etwas bewegt, neue Wege gesucht und gefunden werden. Ist für mich eine Freude. Die Landwirtschaft ist ein enorm breites, körperlich und geistig herausfordendes Tätkgkeitsfeld. All die Bauern die nicht nur den vorgespurten Wegen nach trampeln, müssen aber auch vom Kunsumenten unterstützt werden. Jeder Griff ins Regal oder Klick im Netz wirkt sich aus. Minderstes so viel wie ein Schmetterlingsflügelschlag. (kann ein Schmetterling mit dem Flügel schlagen?)
Wichtiger, guter Beitrag! Ein Wunsch für weitere Recherchen: Dieser Loobyistendschungel, das Abstimmungsverhalten unserer Räte, hier exemplarisch bei der Landwirtschaft hinzuzoomen, vielleicht auch in Kooperation mit anderen unabhängigen Schweizer Onlinemedien? Jedenfalls danke fürs dranbleiben!!
Ein Einstieg (zum Lobbyistendschungel) wäre wohl dieser Artikel: https://www.republik.ch/2021/05/18/das-schema-f
Danke, das hab ich gelesen und war sehr aufschlussreich.
Ich habe vor Jahren ein Interview mit einer Expertin in Sachen Landwirtschaftsrecht gelesen. Ich glaube, sie war Agronomin und Juristin. Sie meinte, die Gesetzgebung sei extrem kompliziert, die einzelnen Bauern würden überhaupt nicht durchblicken. Und doch seien sie in ihrem Alltag extrem betroffen von den Regelungen. Ich möchte gerne mehr wissen über die Bauernberater, die im Auftrag des Bundes?, von Hof zu Hof gehen und den Landwirt:innen sagen, was sie wie machen müssen, um Subventionen zu erhalten. Spielen diese Berater nicht eine sehr wichtige, wenig beachtete Rolle?
Es giebt verschiedene Berater. Zuerst die, die von selbst kommen (von den Firmen)
Futter- Dünger und Pfanzenschutzmittel aber auch zur Tiergesundheit. Da ist auch klar was sie wollen. Und wenn es für den Landwirt und den Verkäufer passt ist das eine Win -Win Situation. Aber es können Abhängigkeiten entstehen. Und wenn der Verkaufspreis für die Produkte fällt und der Preis für die Hilfsmittel bleibt oder steigt ist der Landwirt in Bedrängniss.
Alle Kantone haben landwirschaftliche Beratungsstellen, für fast alle Kulturen und Probleme auf dem Hof. Wie hier auch schon erwähnt ist das Regelwerk sehr komplex und ständig in Bearbietung. Dies Beratung ist mindestens nicht von Verkäufen abhängig und nicht an Firmen gebunden. Also neutral, abgesehen davon das die Politik im Kanton den Rahmen dazu vorgiebt. Diese kantonale Beratung wird von Staat mit finanziert, und nur zum Teil von den Landwirten getragen.
In der Beratung zur Ökomonie werden Buissenespläne erarbeitet. Dabei werden Szenarios durchgerechtet. Dabei spielen Direktzahlungen auch eine Rolle. (in den Bergen mehr als im Tal) Daraus zu folgern das gezielt auf möglichst hohe "Subventionen" beraten wird, ist zu einfach gedacht.
Kulturenspezialiserte Beratung machen eidgenössische Forschungsanstalten. Im Auftrag des Bundes unter dem Gesichtspunkt: Versorgungssicherheit
Ich hoffe ich konnte einen keinen Einblick geben.
"Ilona Thétaz und Christoph Johner sehen einen Teil der Verantwortung bei den Konsumentinnen: «Viele haben den Bezug zu Nahrungsmitteln verloren – sehen in der Landwirtschaft eine Bedrohung"
Die Landwirtschaft ist eine reale Bedrohung - sie tötet hoch subventioniert systematisch Fauna und Flora. Als Landei mit bäuerlichen Wurzeln ist mir dieses System durchaus bekannt - die CH Bauern werden sich nie ändern. Zu viel Geld und ein zutiefst rückwärts gewandter Berufsstand. Alleine die letzten Abstimmungen (nicht Agrarthemen) sind Beleg genug.
Guten Tag Anonymus
Ich weiss ja nicht, wie Sie sich ernähren, aber der Rest von uns ist auf Lebensmittel angewiesen – Lebensmittel die von Bauern, die Sie hier pauschal verteufeln, produziert werden.
Auch, dass es sich um einen «zutiefst rückwärts gewandten Berufsstand» handelt, entspricht nicht der Realität. Abgesehen davon, dass es sehr viel Innovation und Innovationspotenzial in der Landwirtschaft gibt, habe ich die Bauern in diesem Land (nicht nur jene, die in diesem Artikel vorkommen) als sehr suchend erlebt.
Was aber mit Sicherheit rückwärtsgewandt ist, sind Debattenbeiträge, die Bauern als Täter statt als Verbündete sehen.
Frohe Festtage!
Und das noch befeuert vom eigenen Verband.
Einmal mehr: Ein Grundeinkommen könnte Bauern und Bäuerinnen von Subventionen und/oder Vertriebskanälen unabhängiger machen und deshalb deren Denken und Handeln beeinflussen.
Ein Grundeinkommem haben sie längst. Im Schnitt zahlt der Staat wohl 50 Prozent der Bauernlöhne. Man stelle sich vor, Coiffeure würden solche Forderungen stellen...
Das Grundeinkommen läppert sich aus Beträgen für Bauer, Bäuerin, Kinder und landwirtschaftliche Mitarbeiter zusammen, schon heute gibt es das Grundeinkommen für Bauernkinder in Form einer speziellen Familienzulage der AHV.
Der Grossteil Ihrer hälftigen "Bauernlöhne" hingegen kommt den Grossbauern im Unterland zugute, welche maschinell Raps (Bio-Treibstoff !) und Futtermais anpflanzen und an den Rändern der Felder einige 'Wild'blumen für Bienen und Marienkäfer (im Pestizidnebel) stehen lassen.
PS. Coiffeure können bald ein Grundeinkommen in Form einer Überbrückungsrente beziehen, falls sie vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausscheiden sollten. Überbrückung deshalb, weil anschliessend das Grundeinkommen mit dem Namen AHV kommt - So weit sind wir gar nicht auseinander ;-).
Der grundsätzliche Unterschied besteht im Ansatz - soll man Kosten erst berappen, wenn sie entstanden sind, oder soll man präventiv Kosten vermeiden.
Dieses Dilemma zwischen liberal und sozial findet sich nicht nur beim Grundbedarf des Menschen sondern auch bei Gesundheitsvorsorge, bei Migration/Integration, Mobilität, Kriminalität, Lawinenschutz und auch beim Klima. Meine Frage ist: Mit welcher Lösung geht es den Menschen besser?
Danke für den Einblick in eine Welt, von der ich als Konsumentin letztlich weniger weiss, als wohl sinnvoll wäre, besonders, weil sie mein alltägliches Leben mehr betrifft, als mir häufig bewusst ist. Darüberhinaus gefällt mir "die Schreibe" von Anja Conzett enorm.
P.S.: Die Fotos sind toll! Danke auch dafür.
Edit: P.S.
Vielen Dank für diesen sehr guten "gehaltvollen" Beitrag. Selber befinde ich mich bei diesem Thema in einem Dauerdilemma: in der gleichen Woche versuche ich zusammen mit anderen ganz bewussten, sorgfältigen Konsumentinnen dem Hofladen höhere Beiträge aufzudrängen, bzw. wenigstens etwas zu spenden, UND: erlebe das Powerplay vom Bauernpräsidenten im Parlament, der (mit sehr gutem Recht!) das C entsorgt hat und gleichzeitig von der Mitte noch mehr nach rechts gerückt ist. Auch und v.a. in Sachen Landwirtschaft machen mich unsere Parlamente nur hilflos. Zusätzlich lähmt mich das Geld, das sich bereits wieder in den Abstimmungskampf-Schatullen anhäuft. Bin dankbar für viele konstruktive Vorschläge, seien sie auch noch so klein, die eine Normala aus der Sackgasse wieder rausführen könnten.
Als naiver Konsument: Die teuersten Lebensmittel der Welt trotz der (beinahe?) grössten Subventionen der Welt. Der Kontrast ist schon extrem und die Ursachen scheinen systembedingt zu sein.
Als ITler frage ich mich da immer warum wir nicht mehr wie die Niederlande oder Neuseeland sein können. Wo ist unsere Wageningen-Universität? Wo bleibt die ETH für den 0815 Bauern? Sollte nicht gerade die hohen Kosten die beste Automatisierung ökonomisch machen? Und wenn ich nun ganz von der Realität abdrifte: Warum ist unsere Lebensmittelproduktion so Landintensiv und folglicherweise Klimaabhängig? Kann man dies nicht langsam entkoppeln?
Die Wertschöpfung der Schweizer Landwirtschaft (ca 4.2 Mrd Franken) ist mehr als dreimal kleiner als jene der Niederlande (ca. 13.3 Mrd Euro). Die Niederlande ist den Weg einer intensiven vor allem auf Gemüseproduktion basierenden Landwirtschaft konsequent und erfolgreich geganden und betreibt auch entsprechende Forschung dazu. Die Schweiz hat eine ganz andere (Nicht-) Strategie.
Konsequent und vor allem WIRTSCHAFTLICH erfolgreich sollte es hier heissen. Oekologisch sieht es aber ganz anders aus. Zudem ist alles topfeben und der Boden von anderer Beschaffenheit. Also kaum nachahmbar für Schweizer Bauern.
Unser Problem ist nicht die mangelnde Forschung sondern die Politik des Bauernverbands und der SVP, welche die unverdiente Unterstützung eines grossen Teils der Bevölkerung geniessen. AUFKLAERUNG ist das Erfordernis der Stunde.
Nächste Gelegenheit : Verbot der Massentierhaltung !! (anders als in Holland)
Warum ist unsere Lebensmittelproduktion so Landintensiv […]?
Weil die Milch nicht vom Supermarkt stammt, sondern von Kühen. ;) Ist dies eine ernsthaft gemeinte Frage oder die eines idealtypischen «naiven Konsumenten»?
Oder wie stellen Sie sich eine von Land (lat. ager wie in «Agrarsektor») entkoppelte Lebensmittelproduktion vor? Industrielle Laborprodukte? Oder urbane vollautomatisierte Hors sol-Produktion in unterirdischen Stockwerken?
Aber Sie driften ja explizit von der Realität ab :) Dennoch, ja, wenn dies so weiter geht, könnte es sogar auf solche Produktionsweisen hinauslaufen. Inklusive Mikrodrohnen, welche die Funktion der Bestäuber wie Bienen erfüllen.
Der Mensch muss künstlich das ersetzen, was er zuvor in der Natur zerstört hat.
Aber ob das «ökonomischer» ist?
Oder wie stellen Sie sich eine von Land (lat. ager wie in «Agrarsektor») entkoppelte Lebensmittelproduktion vor? Industrielle Laborprodukte? Oder urbane vollautomatisierte Hors sol-Produktion in unterirdischen Stockwerken?
Ich bin ziemlich sicher, dass es gerade darum geht. Die Lebensmittel vom sich immer weniger günstigen Ökosystem komplett zu entkoppeln. Mit der Massentierhaltung haben wir das längst gemacht. Eierlegenden Hühner erleben einen künstlich kurzen Tagesablauf mit künstlichem Licht, damit sie mehr Eier legen und Kühe und Schweine essen halt mehr und werden schneller dick, wenn sie einfach fix am Trog hängen anstatt sich ihr Essen auf der Weide selbst suchen zu müssen.
Warum nicht auch künstliches Licht, Substrat und künstliches Klima für Pflanzen? Eine Stufe weiter als die Treibhäuser. So kann man auch mehr Chemie einsetzen ohne dass es gleich ins Grundwasser eindringt. Ist vielleicht sogar besser fürs Klima (das sagt man übrigens auch schon über die Massentierhaltung).
Ja, mich ekelt das auch etwas an und es ist total unromantisch. Ein völliges Lossagen von den Werbevideos wo man noch Natur sieht und lachende Menschen an reich gedeckten Tischen. Aber ist es so unrealistisch? Unsere Nahrungsmittel sind eh schon total überzüchtet. Und jetzt macht auch das Klima macht nicht mehr mit, essen müssen wir aber trotzdem.
Ich bleibe an dem Beitrag etwas hängen, versuche ihn auf die Rolle äh Reihe zu kriegen. Die von Anja Conzett sehr gut beschrieben Zusammenhänge zeigen doch deutlich, dass nicht der Einsatz von noch mehr Agro- und Maschinen-Technik eine Lösung bringen. Mit Lobbyismus und monetären Absichten verschiedener Industrien werden Bauer:innen unter Druck gesetzt. Als Anregung ein Republikartikel: https://www.republik.ch/2021/05/18/das-schema-f
Auch wenn die Situation für die Bauern sicherlich nicht einfach ist: Irgendwie fällt es mir mittlerweile einfach schwer, Mitleid zu haben mit den armen Landwirtinnen.
Seit Jahrzehnten weigert man sich, irgendwas auch nur ansatzweise Effektives Richtung Nachhaltigkeit zu tun, und langsam fällt einem der Klimawandel auf die Füsse.
Der Bauernverband, Fenaco und SVP arbeiten mit allen Mitteln dran, dass der Status Quo zementiert wird und mit ihm die Probleme nur noch schlimmer werden. Dabei werden sie offensichtlich unterstützt von einer Mehrheit der Landwirtinnen. Man erntet halt, was man sät.
Ein Vorschlag an die Bauern, fangt doch hier an: Zeigt dem Bauernverband, Fenaco und SVP, dass ihr diese unsägliche Landwirtschaftspolitik nicht mehr mittragt und dass ihr Teil der Lösung statt des Problems sein wollt. Dann könnt ihr meintwegen auch wieder mit Forderungen kommen.
PS: Diese überhebliche Art, die in solchen Aussagen mitschwingt, hilft sicherlich auch nicht dabei, mehr Sympathien für die Branche zu schaffen:
Wichtig ist ihm, dass bei Beratungen wie im Politprojekt auch Praktiker dabei sind, nicht nur «Gstudierti», und dass die Ökologisierung nicht zu dogmatisch wird.
Ohne die Ernsthaftigkeit der Situation in Frage zu stellen: Wir reden bei Missernten von Verlusten und nicht von Ertragseinbussen, wie wenn uns die Natur eine Mindesternte-Garantie über all die Jahre gegeben hätte. Da übernehmen wir unbesehen die Sprache der Finanzbranche, die - bis zur nächsten Finanzkrise - sichere aber eigentlich unmögliche Renditen verspricht.
Gleichzeitig hat sich der bei uns langsam spürbare Klimanotstand schon längst in Guatemala und Niger bemerkbar gemacht, und von den Betroffenden dort macht sich jeweils einer auf nach den USA und Europa, um mit Geldsendungen die Zurückgebliebenen zu unterstützen.
Herr Wenger, vielen Dank, das sehe ich genauso. Zudem wird im Artikel erwähnt, dass es nicht reiche, wenn die Landwirt:innen angebotsseitig einfach die Fleischproduktion reduzierten. Der Ball wird damit, teilweise zurecht, den Konsument:innen zurückgespielt. Aber ist dieses Argument ehrlich gemeint? Würde sich die Landwirtschaft an einen geringeren schweizer Fleischkonsum anpassen? Oder würde der Fleischkonsum nicht stattdessen umso mehr beworben und notfalls Fleischerzeugnisse exportiert, als dass sich die CH-Landwirtschaft den lokalen Konsumgewohnheiten anpasst? Das ist nicht klar. Wer soll jetzt also anfangen mit dem Klimaschutz?
Konsument:innen tun gut daran, sich direkt mit lokalen Landwirt:innen zusammen zu organiseren, welche die Lust und Fähigkeit dazu haben, ihren Hof kleinräumig vielfältig entsprechend den Konsumgewohnheiten "ihrer" Konsument:innen zu denken und zu gestalten. Dies im Rahmen des agronomisch möglichen, was aber auch bedeutet, alte Gewohnheiten zumindest zu hinterfragen, jedenfalls alle Möglichkeiten auszuloten und zu erwägen. Wenn ein solcher Zusammenschluss zwischen Konsument:innen und Landwirt:innen zudem auf einer verbindlichen, längerfristigen Vereinbarung beruht, dann sind sie gemeinsam stark und ziehen am selben Strick in Richtung Klimaschutz, Biodiversität, Foodwaste-Vermeidung, anständige Arbeitsbedingungen, etc. - ganz ohne Papiertiger.
Es müsste mal geschätzt werden wieviel Wertschöpfung wir im Agrarsektor verlieren, da die allermeisten nachhaltigen (sprich pflanzenbasierten) Produkte von Deutschland importiert werden. Da wurde die Entwicklung m.E. komplett verschlafen. Und wie festgestellt im Bericht, die Zukunfts-Strategie fehlt völlig oder wird blockiert. Die Bevölkerung und speziell die Landwirtinnen dürften diese Entwicklung noch einige Jahre mittragen (siehe Trinkwasserinitiative) werden wohl aber irgendwann an der Realität scheitern. Die Beispiele sind bereits beschrieben.
Da über die Direktzahlung vor allem Milch und Fleischproduktion subventioniert wird, dürfte hier die propagierte Eigenverantwortung des Konsumenten zu kurz greifen.
der mittlerweile gigantische Import von Futtermitteln und die hohen Tierbestände verursachen enorme Nährstoffüberschüsse in Form von Gülle und Mist, welche Gewässer, Wälder und die Biodiversität erheblich schädigen
Die Chance die Futtermittelnimporte mittels der Trinkwasserinitiative zu begrenzen wurde verspielt, die Massentierhaltung ist die nächste. Auch diese Initative hat das Potential die Landwirtschaft tiefgreifend umzugestalten (Pouletpreis könnte sich verdoppeln).
entschuldigen Sie ,aber dieser Artikel erzählt nichts Neues aber immerhin melden sich Viele zu Wort ....Im Pickup ..3Hunde..Quereinsteigerin ,so ein Glück und geiles Leben ,fuck.
So ungerecht wie der Dreckstaat ist auch seine Landwirtschaftspolitik und schaffen wir es nicht die Kriegsmaterialausfuhr zu stoppen die sozialen Ungerechtigkeiten auszugleichen usw., gibts auch bei der Ernährung und Umwelt keine Verbesserungen.
Die Produktionszukunft heisst wohl
Plastikhäuser Hagelnetze und noch viel viel mehr Import.
love trotzdem.
Das ist mir zu negativ.
Genau wie das Desaster im Gesundheitswesen, ist die Misere in der Landwirtschaft von langer Hand geplant und von der bürgerlichen Politik skrupellos umgesetzt, mit der dümmlichen Unterstützung vieler Bauern selbst.
Aber es gibt ein rasch wachsende Zahl von Bauern, die einsehen, dass die SVP nicht ihre Interessen vertritt, auch wenn sie von den rückständigen Halbschlauen öfters mal mit Prügel bedroht werden...
Am frustrierendsten ist sicher die Tatsache, dass alle vier Jahre wieder die gleichen knochenkorrupten Köpfe ins Parlament gewählt werden, welche während der Wahl salbungsvolle Reden schwingen und dann vier Jahre ihre eigene Tasche füllen und jede Änderung blockieren.
Ah, viel positiver! Trotz vorbildlicher Beschimpfung „dümmlicher Bauern“, „rückständigen Halbschlauen“ und „knochenkorrupten Köpfen“ – wenn das die Kinder läsen! 😱
Kleiner technischer Hinweis:
Sonnenkollektoren oder auch thermische Kollektoren werden für die Warmwasser-Erwärmung eingesetzt.
Solarzellen oder auch Photovoltaik-Zellen werden für die Umwandlung in elektrische Energie ("Stromproduktion") genutzt.
Liebe Frau H., herzlichen Dank für Ihren präzisierenden Hinweis. Wir haben die entsprechenden Textstellen im Artikel angepasst. Sonnige Grüsse und frohes Fest!
Vielen Dank für diesen tollen, aufschlussreichen Artikel! Ich freue mich immer, wenn eine neue Reportage/Artikel von Ihnen erscheint. Vielen Dank für Ihre tolle Arbeit!
Das freut mich sehr. Vielen Dank und frohe Festtage!
Liebe Anja Conzett - bitte enervieren sie sich nicht ab so realitätsfernen Meldungen wie Anonymus 2. Ich störe mich immer wieder an anonymen Meldungen. Das geht mir so auf den S..k. Habe das schon ein paar Mal moniert. Anscheinend weiss die Redaktion wer dahintersteckt. Das reicht mir nicht. Jemand der sich zur Community zählt und Verleger ist, soll seinen Namen offen legen. Die Themen habe ja zum grössten Teil keinen Whistleblower Status.
Frau Conzett, ich wünsche Ihnen schöne Festtage - und bleiben Sie auch nächstes Jahr hartnäckig am Ball. Vielen Dank. Herzlich B. G..
Lieber Herr G., vielen Dank für Ihre freundlichen Worte. Und keine Bange – so schnell bringt man mich nicht aus der Ruhe, dafür ist das Leben viel zu vergnüglich!
Ihr Verdruss über anonyme Wortmeldungen ist nachvollziehbar. Und doch gibt es immer wieder Situationen, in denen die Möglichkeit, anonym zu kommentieren, durchaus sinnvoll ist. Zum Beispiel bei diesem wichtigen, wertvollen Beitrag meiner Kollegin Ronja Beck: https://www.republik.ch/2021/12/17/…u-zum-arzt
Für Stimmen, die sonst nicht gehört würden, lohnt es sich m.E. Anonymität zu gewähren – auch wenn man dafür den ein oder andern Troll weglächeln muss.
Ich wünsche Ihnen frohe Feiertage und freue mich, im nächsten Jahr wieder mit Ihnen zu diskutieren.
Herr G., Anonym 2 teilt hier seine Meinung mit uns. Ich finde es auch schade, wenn anonym geschrieben wird, aber jede:r hat wohl Gründe dafür. Mich interessiert die Meinung von Anonym 2, er ("Bauernsohn") wird seine Erfahrungen haben, die ihn zu dieser Meinung bringen. Nichtsdestotrotz ist auch dieser Artikel interessant, so wie andere von Frau Conzett, was auch Anonym 2 ebenfalls schreibt. Insofern alles gut, auf alle Seiten, finde ich.
Die Entwicklung in der Landwirtschaft währt schon länger, und wird eben von starken Partikulärinteressen getrieben, die sich im Hintergrund halten. Deren Businessmodell ist im Ansatz nicht nachhaltig, womit ihr Widerstand zwingend ist. Leider haben sie die Landwirtschaft ziemlich weit durchtrieben, und es ist für einzelne schwierig zu erkennen, wer woher kommt.
Ein einfaches Prinzip wäre: Lieferketten verkürzen, und nur noch mit Menschen handeln, denen man auf ganz persönlicher Basis vertraut, dass sie nachhaltig und empathisch entscheiden.
Hier ist ein Beitrag, der sich auf die Chancen der Klimaveränderung konzentriert, und sich in der Schweiz mal umgeschaut hat: https://klimaspuren.ch/
Ich bin immer wieder erstaunt, dass Grünhäuser (bzw. Controlled-environment Agriculture) hierzulande kein Thema sind.
Es hat sicher höhere Initialkosten, aber wäre vom Klimawandel kaum betroffen, benötigt weniger Pestizide, weniger Wasser, kann die Wachstumsperiode verlängern, benötigt weniger Fläche und kann auch auf weniger fruchtbaren Böden betrieben werden.
Hat natürlich das Stigma (meines Erachtens zu unrecht) der geminderten Qualität, aber in Hinsicht auf Klimawandel denke ich, es wäre die sicherste Lösung, um die Ernährung der Bevölkerung sicherzustellen.
Gibt es in dem Bereich Fördergelder oder Pilotprojekte? Meines Wissens nach wird sehr wenig gemacht in der Schweiz.
https://www.bfh.ch/de/forschung/for…rmakultur/.
Allerdings: Landwirtschaft unter Glas ist schwierig in der Schweiz. Es ist ein langer Weg zur Baubewilligung. Und mit der Landschaftsinitiative würde es noch schwieriger.
Naja, wenn die Wahl irgendwann (oder so wie es im Artikel klingt, vielleicht schon jetzt) zwischen Grünhaus bei uns oder Import aus dem Grünhaus in Spanien oder den Niederlanden ist, wäre ich persönlich eher dafür, bei uns Grünhäuser zu haben.
Dass das bei grossen Teilen der Bevölkerung kein beliebter Ansatz wäre, ist mir schon klar. Ist nicht gerade Bio oder Organisch, auch wenn es für die Umwelt sicher besser ist, als traditionelle Landwirtschaft. Das mit dem Landschaftsbild ist immer so eine Sache. Ich finde, da sind wir in der Schweiz oft zu konservativ.
Aber ich bin nur immer wieder erstaunt, wie selten Grünhäuser thematisiert werden. Stattdessen gibt es vertikale Farmversuche in Basel und anderorts, mit künstlicher Belichtung in Innenräumen. Da frage ich mich jedoch, ob ein Grünhaus nicht schon alleine energietechnisch die bessere Lösung ist. LED sind zwar effizienter geworden, aber die Sonne ist immer noch kostenlos.
Permakultur ist ein grossartiger Ansatz und besser, als Monokultur im Freien mit traditioneller Landwirtschaft. Das muss mehr eingesetzt werden und in dem Bereich mehr Forschung zu betreiben ist sehr wichtig. Aber wenn die Extreme wegen Klimawandel immer grösser werden, wird auch Permakultur früher oder später Mühe haben.
Wenn man dann in einem Gewächshaus mit 20% der Fläche, weniger Wasser und Pestiziden, aber leider doch mehr Energiebedarf (Lüftung, Kühlung, Automatisierung usw.) produzieren kann, und dafür die anderen 80% der Fläche wieder natürlich/wild werden lässt, macht das für mich viel Sinn. Mehr Ernährungssicherheit, weil weniger betroffen vom Klimawandel und gleichzeitig mehr natürliche Grünflächen. Ich sehe nicht, wie wir ohne auskommen, wenn es regelmässig grosse, klimabedingte Ernteausfälle gibt.
Ich habe bei mir im Büro und im Wohnzimmer am Fenstersims selbstgebaute Hors-Sol Beete, die als Pandemiehobby (mangels Garten) angefangen haben und mit denen ich mittlerweile extrem zufrieden bin. Gibt 2-4 Salate/Woche, soviel Basilikum, dass ich nicht weiss wohin damit und sonst Gemüse und Küchenkräuter. Je mehr ich mich in die Materie einlese, desto mehr macht es Sinn für mich. Aber ich bin kein Experte und deswegen würde es mich interessieren, das etwas breiter diskutiert zu sehen. Dann könnte ich mir hoffentlich besser eine Meinung bilden, inwiefern es machbar ist und wie es sich zu traditioneller Landwirtschaft, Bioanbau, Permakultur verhält.
Als Kleingruenhausbesitzer, ohne Anspruch auf Pflanzerfolge... so funktioniert es leider nicht. Sie sind nicht einfach gegen erhoehte Kosten die Probleme mit den Umweltbedingungen los. Sie haben neue Probleme, andere Probleme. Ja. Die Vegetationszeit ist viel laenger. Sie koennen, wenn aussen noch Schnee liegt mit Kohlrabi, Salaten, mit allem beginnen. Ploetzlich haben sie Raupen und Lause, die haben sie noch nie gesehen. Ein Gruenhaus hat viel mehr Rand, ist schlechter zugaenglich. Sie muessen die Feuchtigkeit und Temperatur kontrollieren, welche mit der Temperatur draussen zusammenhaengt.. Vereinfacht.. sie beginnen mit fast allem bei Null. Koennen sie sich das leisten ? In einem Treibhaus neben dem normalen Bauernbetrieb ein paar Jahre zu experimentieren. Und moeglicherweise niemanden fragen.
Herzlichen Dank für den Einblick in die Komplexität der Landwirtschaft. Wie der Artikel und die Reaktionen darauf zeigen, besteht über so etwas elementares, wie unserer Ernährung, grosser Info- und Handlungsbedarf. Wer mehr wissen, erfahren und erleben möchte: Seit Juni 21 ist eine grosse, neue Ausstellung im Schweizerischen Agrarmuseum Burgrain eröffnet. Entlang der Konfliktlinien zwischen Gesellschaft, Landwirtschaft und Umwelt wird Geschichte, Gegenwart und Zukunft anschaulich und interaktiv dargestellt.
https://www.museumburgrain.ch/
Vor allem werden verschiedene Fakten, Ansichten und Handlungsebenen aufgezeigt. Besucher:innen können eine eigene Sicht der Zukunft entwickeln.
In "Vollgas mit Handbremse", 7.Abschnitt steht vermutlich statt Anreize Abreize.
Vielen Dank für den Hinweis, C. D.. Aber hier sind tatsächlich Abreize – im Sinn von Fehlanreizen – gemeint.
Vielen Dank für den Artikel. Bei diesem Thema müssen wir alle am Ball bleiben, ob Konsument oder Produzent. Wir wollen ja eigentlich das gleiche: eine gesunde, nachhaltige Ernährung unserer Bevölkerung. Und wir haben sogar schon die Antworten, nur gehen sie unter in der massiven Werbe- und Medienpräsenz der Grossverteiler, Fenaco und sonstigen Mittelmännern. Die Kampagnen dieser Firmen gaukeln uns eine heile Welt vor, alles Bio, mit glücklichen Tieren und Bauern. Wo soll Otto Normalverbraucher die ‚richtigen‘ Informationen erhalten, wie er sich verhalten soll? Der Konsument wird leider nicht gut genug, vor allem nicht regelmässig, informiert, woher soll er denn wissen was richtig oder falsch ist? Dem Werbeblatt der Grossverteiler, der gratis wöchentlich im Briefkasten landet wird kaum etwas entgegengesetzt. Und wie wir wissen, beruht Propaganda auf dem Prinzip der Wiederholung. Da sage ich nur: TschTsch.
Die Erschließung einer Energierzeugungsanlage muss nicht vom Bauherrn getragen werden, sondern vom Netzbetreiber. Hier stimmt etwas nicht in dieser Geschichte.
Für einen Hausbesitzer, der eine Zuleitung mit üblicher elektrischer Leistung benötigt, muss der Netzbetreiber dafür aufkommen. Bei einem Landwirtschaftsbetrieb, der ein grosses Solardach installiert und entsprechend eine leistungsfähigere Zu- / Wegleitung braucht, muss diese vom Bauherr bezahlt werden.
Das Wörtchen muss ist halt nicht richtig. Der Verteilnetzbetreiber kann die Anlage ablehnen, schliesslich ist er ein privatwirtschaftliches Unternehmen, dem man keine Investitionen aufzwingen kann.
«Wir haben hier ein Gefährt, das mit staatlichen Mitteln Vollgas und gleichzeitig mit gezogener Handbremse in Richtung Nachhaltigkeit fährt» - dem Bauernverband und dessen Präsidenten Markus Ritter sei Dank !
Liebe Frau Conzett
Vielen Dank für die differenzierte, nachdenklich stimmende Reportage und die persönlichen Portraits.
In der lauten politischen Diskussion gehen einzelne Stimmen nebst mächtigen Verbänden unter.
Umso wichtiger ist es, direkt Betroffenen eine Stimme zu geben und Verständnis zu schaffen, um einander – im wortwörtlichen Sinne – besser verstehen zu können. Wo man sich persönlich wahrnimmt, zuhört und versteht, entstehen im besten Falle auch Empathie und gemeinsame Anliegen.
Diese wiederum bilden die Basis und Chancen zu dringend nötigen Veränderungen.
Ich wünsche uns allen gemeinsam die nötige Kraft, Zuversicht und eine gute Zukunft – ganz speziell Familienbetrieben wie jenen von Ilona Thétaz und Christoph Johner.
In diesem Sinne gesegnete Weihnachten und ein besseres neues Jahr!
Republik AG
Sihlhallenstrasse 1
8004 Zürich
Schweiz