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Anhand der steigenden SUV-Verkäufe zeigt sich für mich exemplarisch, dass zuwenig Leute bereit sind, ihr Konsumverhalten aufgrund besserer Einsicht zu ändern. Die SUV standen nämlich schon lange vor der Klimadebatte in der Kritik: Zu hoher Treibstoffverbrauch, zu viel Gewicht, zu viel Platzbedarf auf Strassen und Parkplätzen einerseits und grössere Gefahr für schwächere Verkehrsteilnehmer etc. andererseits. Objektiv sind die SUV für vermutlich weit über 90% der (zumeist leasenden) Besitzer gar nicht notwendig. Trotzdem werden sie wir irre angeschafft.
Wir haben vor rund 15 Jahren ein Haus bauen lassen und entschieden, es müsse weitestgehend aus einheimischem Holz gebaut sein und das Minergie-Label bekommen. Mit Verzicht auf dieses Label hätten wir bei gleichem Komfort rund 50T Franken gespart. Ein Betrag, den wir zugunsten der Nachhaltigkeit/Allgemeinheit investiert haben. Abgesehen vom möglichen Vorteil, bei einem Hausverkauf einen entsprechend höheren Marktwert zu erzielen, kostet es das Individuum viel zu viel (an Geld oder materiellen Einbussen), vernünftig zu handeln und/oder sich ein besseres Gewissen zu "leisten". Das ist grundsätzlich falsch in unserem System. Das Klimagame zeigt klar, was zu tun wäre und welches Verhalten vernünftig ist. Der Gesetzgeber müsste endlich die richtigen Anreize setzen: Vernünftiges (nachhaltiges) Handeln darf nicht länger bestraft werden. Im Gegenteil, wer glaubt, sein schwaches Selbstbewusstsein exemplarisch mit einem SUV kompensieren zu können, soll die effektiven Kosten bezahlen müssen. Wer vernünftig und schonungsvoll lebt, soll auch materiell Vorteile erhalten. Das System der Externalisieren von Kosten wird schon viel zu lange geduldet.
Tja... die Vorteile eines Lebens als Teil der Unterschicht. Mit meinem derzeitigen Lebensstil habe ich die Anforderung schon unterschritten. Ist aber nur die halbe Wahrheit: z.B. beim heizen, ja, bei uns ist es nur um die 18 bis 19 Grad im Winter und manchmal kälter. Das liegt aber vor allem an der alten und saumässig schlecht isolierten Wohnung.
Ich glaube, das ganze quiz geht ein bisschen auf den grünliberalen Trugschluss zurück: grüne Politik auf rein freiwilliger Basis reicht.
Wir brauchen staatliche intervention, obligatorische ökosanierungen, ökologische produktionsstandards usw. Alles andere ist Augenwischerei.
"schlecht isolierten Wohnung." - Also müsste es vor allem genauer auf die jeweilige Situation eingehen. Das ist genau das Problem, das ich auch habe. Eaternity startet gerade ein Projekt, um eine bessere Datengrundlage Öffentlichkeit zur Verfügung stellen zu können: https://wemakeit.com/projects/co-sc…-all-foods . Ich habe mir mal ein Konzept überlegt, wie man die Berechnung an seine persönlichen Bedürfnisse bzw. Umstände anpassen könnte.
Ja den test könnte man so sicher verbessern und eventuell auch besser nutzbar machen. Z.b. könnte man als nebeneffekt gleich mit prüfen, in welcher gesellschaftsschicht am meisten einsparpotential besteht oder ob es vielleicht punkte gibt, die bei alldn einwohnern gleichermassen angewendet werden können. Damit könnte man politik machen.
Danke für die heutigen Beiträge!
Ich habe mich in den letzten Monaten intensiv mit dem Thema Ernährung und Klima auseinandergesetzt und das letzte Buch von Jonathan Safran Foer "Wir sind das Klima" gelesen. Danach müsste eine vegane Ernährung weitaus effektiver wirken, als dies aus den heutigen Berichten der Republik hervorgeht. Auf Netflix gibt es eine interessante Doku mit dem Titel "Cowspiracy". Es geht um die Rolle der Massentierhaltung und der Ernährung in Bezug auf die Klimaerwärmung. Darin wird auch erwähnt, dass der WWF (Quelle der Daten der heutigen Republik-Beiträge) dazu keine Kommentare machen will, eventuell, weil er - zumindest in den USA - von Spenden der Fleisch- und Milchindustrie abhängig ist.
Ich bin kein Experte, aber vielleicht würde es sich lohnen, da etwas tiefer zu graben...
"tiefer zu graben" - Genau. Wie schon gesagt macht dies derzeit https://eaternity.org/
Nicht nur in den USA: https://www.wwf.ch/de/wwf-partner-f…altig-2018
Wenn man sich die Liste der unterstützenden Firmen ansieht, dann wird klar, weshalb vom WWF Schweiz gemessen an der medialen Gewichtung der ganzen Nachhaltigkeits- und Klima-Themen nahezu nichts zu hören ist...
Danke für den Hinweis. Das schaue ich mir gerne an! Übrigens war vor den Wahlen auch auffällig, dass die Themen Tierhaltung und Ernährung kaum in den Debatten und Kampagnen vertreten waren. Auch die Grünen haben diesbezüglich nur sehr zurückhaltend argumentiert.... und kaum waren die Wahlen vorbei, hing überall Werbung für Schweizer Fleisch. Seltsam.
Aufschlussreich, sich die Grössenordnungen der co2-Emissionen und Einsparmöglichkeiten vor Augen zu führen.
Als problematisch aber erachte ich Schlussfolgerungen, welche den Kontext ausser Acht lassen:
Bsp. 1: Auto: "Umsteigen ist fast so gut wie verzichten"
Bezügl co2 mag das stimmen, aber es gibt tausend weitere notwendige Gründe, auf ÖV umzusteigen: lärm, dreck, gärten statt parkplätze, stau, bevölkerungswachstum, arbeitsbedingungen in abbaugebieten der batterie-rohstoffe...
Bsp2: weniger tierische Produkte: ok!!
Aber dann salopp: v.a. Rind und Lamm weglassen. Heisst das ersetzen durch Schwein und Poulet? Dies im Game-Kontext mit : Labels bringen nichts.
Was ist mit dem Sojafutter aus Brasilien für Poulet und Schwein, dem Dünger, welcher unsere Böden eutrophiert, und der ausser Acht gelassenen Fragen von Humusaufbau bei extensiver Weidehaltung auf nicht ackerfähigen Böden? Ich lob mir den (seltenen) Rindersalsiz von der Bioalp und lasse das Poulet im denner-Regal.
"strom sparen schenkt nicht ein": Atomstrom wird immer noch als Co2-neutral verkauft und ist damit reingewaschen. Atomstrom ist nicht ok. Und neue Wasserkraftwerke machen unsere flüsse kaputt. Und drum müssen wir eben doch strom sparen. Wegen fischen, radioaktivem abfall, und weil wir keine windräder in den schönsten landschaften wollen. Natürlich dort sparen wo es einschenkt, da bin ich ganz bei euch.
Herzlich!
" ersetzen durch Schwein und Poulet" - Ja, derzeit sind die Rechner (zu) ungenau, damit sie wirklich einen Nutzen haben. Die Migros sagt, dass die genaue Berechnung (zu) aufwendig ist. Am einfachsten und genauesten wäre es, wenn für alle Klimagase an der Quelle Emissionszertifikate erhoben würden. Dann würde einfach der Preis des Produkts ausreichen.
Als Bio-Bauer stört mich immer wieder das undiffernzierte verteufeln der Wiederkäuer Kuh, Schaf und Ziege. Je mehr ich mich in dieses Thema vertiefe, umso mehr vermute ich, dass diese Grasfresser, wenn sie korrekt gehalten werden, einen grossen positiven Einfluss auf das Speichern von Klimagasen im Grasland haben können. Ich verweise zum Beispiel auf Allan Savory, der mit seinem hollistischen Weidemanagement, Wüsten begrünt und den Klimawandel so umkehren will, oder auf Anita Idel und ihr Buch "Die Kuh ist kein Klimakiller". Ich spreche dabei nicht von Hochleistungs-Tieren, die mit Mais und Getreide gefüttert werden
Walter Bühler, ich schätze, es liegt daran, (zumindest in Deutschland): Laut dem Vegetarierbund Deutschland (VEBU) und anderen Quellen stammen 98% aller Tierprodukte aus der Massentierhaltung.
Finde ich nicht untypisch: jahrhundertelang haben Vieh- und Weidewirtschaft funktioniert. Dann kam die Industrialisierung (inkl. industrieller Tierzucht), mit ihr der Raubbau an den natürlichen Ressourcen und die lokale, nationale, weltweite Mobilität. In einem vergleichbar kurzen Zeitraum geriet alles ausser Rand und Band, die Natur aus dem Gleichgewicht und das Klima droht zu kippen. Und dann machen wir die Wiederkäuer zu Sündenböcken?
Mehr Naturentfremdung ist wohl kaum zu haben, mehr Schuldverlagerung und -abwehr wohl auch nicht. Dass die jahrhundertelange Symbiose zwischen Mensch und Haus- resp. Nutztier wie alles andere aus dem Gleichgewicht geriet, liegt nicht an den Tieren, sondern an der menschlichen Gier. Experimente, die mit Risikobereitschaft und enormem Arbeitseinsatz aus diesem Teufelskreis auszubrechen versuchen, sind ohne Wenn und Aber unterstützenswert.
Genau, sehr einverstanden. Dazu kommt, dass es viele landwirtschaftliche Nutzflächen gibt, die nur durch Wiederkäuer nutzbar sind (Weidewirtschaft), gerade in der Schweiz. Auf diesen Flächen lässt sich Nahrung für Menschen nur via Tierhaltung produzieren. Werden diese Flächen nicht genutzt, müssen die fehlenden Nahrungsmittel ( ob pflanzlich oder tierisch spielt keine Rolle) von anderswo importiert werden. Für Lästerer und - innen: dies ist kein Plädoyer für Vieweiden im Amazonas. Und ja: ich bin für biologische Landwirtschaft und möglichst tiergerechte Haltungsformen.
Die gebetsmühlenartige Anfeindung der SUV nervt. Wer das tut, sollte sich einmal die Zulassungen anschauen. Von den 10 Top-Modellen wurden in der Schweiz von 01-11/2019 47701 Einheiten verkauft. Davon sind 3 Modelle SUVs: VW Tiguan (6286), Mercedes-Benz GLC-Klasse (4131) und Skoda Karoq (3888). Davon entspricht nur der Benz dem umstrittenen SUV-Bild. Der VW Tiguan liegt bei Gewicht und Verbrauch ungefähr gleichauf mit einem Audi A4 und der Skoda bewegt sich deutlich darunter. Die meissten SUVs basieren auf Kleinwagen oder Mittelklasse, verfügen einfach über eine deutliche praktischere Karosserieform und dies dürfte ihren Erfolg erklären.
Und was die Gefährdung der anderen Verkehrsteilnehmer durch hohes Gewicht und die damit einhergehende kinetische Energie betrifft, da werden die E-Autos (un)dank der schweren Batterien in einer ganz anderen Liga spielen. Z.B. das viel gerühmte Tesla Model 3: unsinnig stark (261-487 PS), blödsinnig schnell (0-100 km/h in 5,6 bis 3,4 Sekunden) und 100-337 Kilo schwerer als ein Tiguan.
Ich wage die Prognose, dass sich E-Autos in erster Linie aufgrund ihrer sehr hohen Leistungsfähigkeit durchsetzen werden, in SUV Karosserieform notabene. Dann werden Gewichte unterwegs sein, welche die heutigen SUV deutlich in den Schatten stellen.
Nun, ich pflege keine Praxis der Gebetsmühlen und was berechtigterweise nervt: Seit 2000 nahm die Anzahl der Privatmfz um 33% zu (bfs); im Mai 19 berichtete srf, von den beliebtesten 50 Autos waren 22 SUV; beide Zunahmen - prozentual immer mehr Autos pro Personen und davon prozentual immer mehr SUV - bedeuten eine "Aufrüstung" mit mehr Platz, mehr Gewicht und oft mehr Leistung. Auch wenn nicht alle SUV Allradantrieb haben, werden die Autos grösser, schwerer usf. Die Anbieter produzieren jene Fahrzeugtypen, die am meisten gefragt sind - wessen Bedürfnisse stehen also am Anfang einer unmöglich als "vernünftig" zu bezeichnenden Entwicklung? Meine Aussage zielt aber auf die Feststellung, dass angesichts der Fehlentwicklungen - und zwar nicht nur was die individuelle Motormobilität betrifft - die individuelle Einsicht, die sog. Eigenverantwortung, unzureichend ist. Jeder SUV-Fahrer (jeder Vielflieger, jeder Viel-Fleischesser etc. pp.) externalisiert Kosten, ganz legal. Es braucht deshalb Anreize, damit sich dieses Verhalten nicht lohnt. Sie unterstellen zudem, meine Problemanzeige betr. SUV impliziere eine Bejahung von E-Autos. Für mich trifft das nicht zu und wer seinen Verstand benutzt, wird kaum so argumentieren. Die CO2- und Ressourcenprobleme mit Batterieautos sind klar vorhanden.
Ziemlich retro, diese Auseinandersetzung um SUV, Tesla und andere Blechkisten. Es dürfte ja eigentlich allen klar sein, dass eine radikale Einschränkung des individuellen Autoverkehrs kurzfristig das grösste Potenzial zur CO2-Reduktion bringen würde. Dabei ist es für mich ziemlich unerheblich, ob so ein Gefährt nun 3 oder 10 Liter schluckt, oder kostbare Elektrizität in Bewegung umwandelt. Kurz: nur ein totes Auto ist ein gutes Auto. Damit dies möglich wird, muss die Mobilität radikal eingeschränkt werden. Auch der ÖV kann eine so exorbitante Mobilität nicht bewältigen. Also müssen andere Fragen gestellt und neue Problemlösungen umgesetzt werden. Es macht sicher mobilitätspolitisch gesehen keinen Sinn, dass jeden Tag tausende Menschen von Zürich nach Bern oder umgekehrt zur Arbeit pendeln, nur weil dies die A1 oder die SBB ermöglichen. Und nein: ich will Menschen in Randregionen ohne vernünftiges ÖV-Angebot das Auto nicht wegnehmen (jedenfalls nicht sofort).
Ich finde die Auseinandersetzung um SUVs nicht retro. Im unterschied zu anderen CO2 Diskussionen ist sie, und somit die Autodiskussion allgemein, leicht verständlich und für (fast) jeden Nachvollziehbar. Jeder kann sich ausrechenen wieviel CO2 er im Moment gerade in die Luft bläst. Das hilft zumindest für die Bewustseinserweiterung und bei vielen happert es ja hier noch gewaltig. Der Unterschied zwischen 3 und 10 Liter ist erheblich und daher reicht es auch nicht nur auf das Auto zu schauen sondern man muss auch berücksichtigen wie viele Leute damit transportiert werden. Und da landen wir dann sofort bei der Mobilität. Da bin ich völlig einverstanden.
Danke für den Beitrag der wertvolle Grössenordnungen liefert. Und vor allem zeigt: Wir können was tun, jetzt! Dass wir müssen ist doch hoffentlich allen klar?
Ich werde mich endlich dazu überwinden, um dem Vermieter einen netten Brief zu schreiben und um Ersatz der Erdgasheizung zu bitten. Und meinen Konsum weiter reduzieren.
Mein einfaches Motto: Weniger! Das erleichtert in jeder Hinsicht.
Ich muss gestehen, dass die 2 heutigen Beiträge zum Klimaschutz in meinen Augen eher kontraproduktiv sind.
3 offensichtliche Dinge:
junge Familien leben in heutiger Zeit in Mieteigentum - egal, ob Wohnung oder Haus, weil sie sich Eigentum schlichtweg nicht mehr leisten können. Entsprechend gering ist der Einfluss auf die Energieeffizienz der Wohnung.
jeder Franken beim Konsum zählt - Blödsinn. Es ist die Menge und der Verbrauch der gekauften Produkte, die relevant ist, nicht die absolute Höhe des Geldbetrages. Der Fussabdruck eines Schuhs für 200 CHF, der dann aber auch 3 bis 4 Jahre hält, ist deutlich geringer als der Fussabdruck 2er 20 CHF Schuhe, die man nach 3 bis 6 Monaten wegen Abnutzung aussortieren muss.
Familienzusammensetzung - 25% + x Einwohner haben einen Migrationshintergrund. Viele Reisen haben wenig mit "Urlaub" zu tun, sondern dem Wunsch, die eigene Familie zu sehen. Mit der Pauschalisierung des Begriffs "Reisen" tut man sich hier keinen Gefallen - und verliert einen wesentlichen Teil der Bevölkerung/Zielgruppe.
...oder anders formuliert:
Diese Liste orientiert sich primär an den Möglichkeiten der oberen 10.000.
Der Rest hat das Problem, dass seine finanziellen Möglichkeiten so stark beschränkt sind, dass sie die Liste ignorieren werden - weil für sie grösstenteils nicht umsetzbar.
Womit sich die spannende Frage ergibt - für wen soll diese Liste + die 3 Beispielhaushalte eine Referenz sein? Für die grosse Mehrheit der Bevölkerung - zumindest so, wie ich die im Tagi publizierten Werte in Erinnerung habe - sicherlich nicht.
Die andere, noch viel wichtigere Frage:
Wenn der grösste Teil der Bevölkerung eh bei der 10 Punkteliste nicht mitziehen kann, wo wären dann die richtigen Hebel zu suchen?
Bei der Politik?
Bei den Machern der Liste - sprich, eine Liste erstellen, die etwas realitätsnäher und damit umsetzbarer ist?
Woanders?
Klar, Vereinfachungen sind gleichzeitig Kompromisse. Sie dürfen aber nicht soweit gehen, dass man sich darin kaum wiederfindet.
Was aber offensichtlich fehlt, ist der Hinweis auf die CO2-Kompensation. Selbst wenn wir unser Leben nicht oder nur bedingt umstellen wollen/können - der Ablasshandel bietet zumindest eine für jeden realistische Möglichkeit, etwas für die Umwelt zu tun.
Meiner Ansicht nach gehört mehr Augenmerk darauf, was mit dem Geld passiert, dass mit den verschiedenen Massnahmen eingespart wird. Positiv erwähnt wurde, dass man damit höherwertige Produkte einkaufen soll. Investiert man es in eine PV-Anlage, Wärmepumpe oder in den Aufpreis eines Elektroautos, auch ok. Gibt man es aber für eine andere ökologisch bedenkliche Anschaffung oder Anwendung aus, ist unter dem Strich nichts gewonnen.
Am nachhaltigsten ist es jedoch, dieses überzählige Geld erst gar nicht zu verdienen, zum Beispiel mit einem Teilzeitjob. Teilzeit kann auch heissen, dass Geld anzusparen, um dann ein paar Jahre früher in Pension zu gehen oder sich an Sabbatical-Jahr zu leisten.
„ hundertmal geringer, als wenn jemand vom Benziner aufs Elektroauto umsteigt.“
Ist es positiv, wenn jemand von einem 1.2 T Auto auf ein 2.5 T Auto umsteigt?
Wir lange sollte ein Auto genutzt werden bevor man wechselt?
Wohin mit dem alten Auto?
Ostmarkt
Recycling
...
Wenn der Tumbler schon gekauft ist, bringt das Wäscheaufhängen wahrscheinlich wenig .
Ein Auto lebt statistisch etwa 15 Jahre. Etwa alle vier Jahre wird es weiterverkauft.
Entscheidend ist daher die Wahl des Fahrzeugtyps, wenn man sich für ein fabrikneues Auto entscheidet, weil dieses dann 15 Jahre auf den Strassen herum fährt, auch wenn man es selber vielleicht nur vier Jahre behält.
"Wir lange sollte ein Auto genutzt werden bevor man wechselt?" - Das könnte man recht genau berechnen. Wenn sie mir konkrete Angaben geben, könnte ich mal versuchen zu schätzen.
Warum fallen Restaurant-Besuche CO2-technisch so stark ins Gewicht? Wo liegt der Unterschied zu selbstgekochtem Essen? Ist es einzig eine Frage des food waste? Und gibt es hier nicht auch starke Unterschiede abhängig von der Art des Restaurants und der Art, wie diese geführt werden?
Achtung beim Strom: Der Schweizer Strommix ist klimatechnisch gut, aber die Selbstversorgung nicht 100%, insbesondere im zeitlichen Verlauf. Eine zusätzliche kWh gebraucht oder gespart wird häufig mit einem deutsch-französischem Strommix. Dies gut zu modellieren ist in so einem Spiel allerdings nicht ganz einfach, aber die nächtliche Winterwärmepumpen-kWh ist wahrscheinlich im doppelten Wortsinn eine Grenz-kWh.
Was mich tatsächlich sehr interessieren würde ist die Frage der grauen Energie, z.B. beim Bauen: macht es wirklich mehr Sinn ein 100 jähriges Gebäude abzureissen und gegen ein Minergie Haus zu ersetzen? Oder macht die Sanierung der Heizung, Fenster, Dach und Keller Sinn? Wie lässt sich das beispielhaft rechnen? Wie lange dauert es, bis die Energiebilanz des Neubaus besser ist?
Wie sieht das selbe bei einem AKW Bau und Betrieb abgesehen von den Risiken dem Urantransport, handling und dem Endlagern aus?
Sollte man ein noch Jahre funktionierendes Elektrogerät (Kühlschrank, Waschmaschine, Spülmaschine) tatsächlich durch ein neu produziertes Gerät ersetzen?
Hinweise auf entsprechende konkrete oder modellhafte Berechnungen wären sehr hilfreich.
Das ist eine Interessante Frage. Ich habe dies mal für eine 50 Watt Halogenleuchtmittel und ein 5 Watt LED Leuchtmittel berechnet und bei normaler Nutzung lohnt sich das Ersetzen bereits nach 4 Monaten.
Bei einem Haus sieht die Rechnung natürlich ganz anders aus und mit grosser Wahrscheinlichkeit lohnt sich fast immer die Sanierung. Mal ganz grob geschätzt liegen die Emissionen für einen Betonneubau eines Einfamilienhauses sicher über 100 Tonnen CO2. Wenn man durch den Neubau den Heizbedarf pro Jahr von 15000 kWh auf 5000 kWh senken kann, braucht es mehr als 50 Jahre, bis sich der Neubau "gelohnt" hat.
Mit wufi.de habe ich die genauen Einsparungen bei meinem Haus rechnen können.
Bei Erkenntnis Nr 5 bin ich mit der Einschätzung vom WWF nicht einverstanden, dass Isolationswerte wie Minergie P notwendig sind um die Klimaziele zu erreichen. Die Wärmepumpe , betrieben mit Strom aus Erneuerbaren Quellen, ermöglicht den Verzicht auf Bauökologisch heikle Fassadenisolationen. Dach, Keller und Fensterersatz sind bei den meisten bestehenden Gebäude mit vertretbarem Azfwand möglich und haben einen positiven Effekt auf das Komfortgeiven indem Kaltluftquellen und Luftzug reduziert werden. Minergie P sagt nichts aus über die Gesamtenergiebilanz eines Gebäudes. Plusenergiegebäude sind anzustreben, gut isoliert reicht nicht.
Klar, wenn wir alles andere perfekt machen, genügt evtl. ein weniger hoher Standard (wir machen leider nicht alles andere perfekt). Die nicht verschwendete Energie ist unangefochten die sauberste Energieform von allen. Gleichzeitig kommt es auch darauf an, wie viele zusätzliche Flächen wir nebst den Gebäudedächern noch für die Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung stellen wollen um unsere Häuser zu heizen, Produkte und Dienstleistungen herzustellen und Geräte und Fahrzeuge zu betreiben. Am besten sind auf jeden Fall Gebäude, welche gleichzeitig möglichst wenig Energie benötigen und möglichst viel auf nachhaltige Weise aus erneuerbaren Quellen gewinnen und für die Allgemeinheit nutzbar machen...
Die erwähnte Publikation in der SVP-Zeitung zum Thema „Frieren“ ist wirklich amüsant zu lesen:
Zudem müssten die meisten Zürcher im Winter in kalten Wohnungen frieren, weil mit Öl- und Erdgasheizungen das Ziel «netto Null CO2» unerreichbar bleibt. Touristen und Geschäftsreisende aus Übersee müssten Zürich zudem aus Rücksicht auf die Ortsklimabilanz meiden. Aus demselben Grund müssten Unternehmen wie Google, die FIFA, weitere Grosskonzerne sowie Versicherungen und Banken einen neuen Standort suchen. Die Folge: Massenhaft Arbeitslose“
Die Ideen, chapeau!
Ach! Dieses unsinnige Abwiegen von fliegen vs. LED-Lampe. Wenn es der Menschheit nicht an den Kragen gehen soll, sollten wir weder fliegen, noch Glühbirnen verwenden noch die Wasche mit dem Tumbler trocknen noch dem Individualverkehr frönen usw. – Und zwar ziemlich subito und radikal!
Oder einfach die Klimagase wieder herausholen: climeworks.com .
ist interessant, stimmt aber nicht immer:
in eine energetisch bessere Wohnung zu ziehen bringt gesamthaft nichts, denn dann wohnt jemand anders in der alten Wohnung und ich habe nur höhere Kosten, auch auf den Restaurant Besuch zu verzichten bringt nur etwas wenn ich statt dessen gar nichts esse.
Aber insgesamt doch eine gute Aufstellung.
Republik AG
Sihlhallenstrasse 1
8004 Zürich
Schweiz