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Giusep Nay
ehem. Bundesgerichtspräsident
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Ein Augenöffner für zu viele, die das alles nicht wahr haben wollen. Danke Roger! Das ist die beste Hilfe für den glücklicherweise sich anbahnenden Ausstieg aus dem brandgefährlichen Rechtspopulismus.

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Mir fehlt in diesem ausgewählten Text aus dem Buch – das man ganz lesen muss, um es zu beurteilen – ein wichtiger Punkt: Der Zwang zum Wachstum in der kapitalistischen Wirtschaft. Schon lange diktiert nicht die Politik, sondern die Wirtschaft die Politik. Die bürgerlichen PolitikerInnen sind längst zu VollzugsbeamtInnen der Wirtschaftsverbände und grossen Unternehmen mit ihren Lobbyisten geworden. Das ist die zynische Seite des Populismus. Ihre Führer sind selber Vertreter der globalisierten Wirtschaft und die Profiteure der Globalisierung, gleichzeitig halten sie ihr mit Absicht verunsichertes (SVP-)"Volk" mit populistischen Versprechungen als Stimmvieh bei der Stange. (Ich verwende den Begriff "Volk" sehr ungern, erstens, weil er einen völkischen Nachgeschmack hat und zweitens, weil es DAS Volk gar nicht gibt, sondern lediglich die in jeder Beziehung heterogene Bevölkerung eines Staates.)

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Ja, der Begriff 'Stimmvieh' gefällt mir auch deutlich besser als diese unscharfe Bezeichnung 'Volk'.
;-)

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Frau F., Menschen sind Menschen und kein Vieh. Auch wenn sie eine Partei wählen, die Ihnen (und auch mir) nicht zusagt.

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Der Begriff richtet sich nicht gegen die Menschen, die diese Partei wählen, sondern bezieht sich auf den zynischen Umgang der Parteispitze mit ihrer Wählerschaft.

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Das Volk ist kein undeutlicher oder interpretierbarer, ungenauer Begriff. Das Volk sind einfach alle Einwohner eines Staates. Nur die rechtspopulistische Interpretation macht den Begriff unbrauchbar.

So ist bei einer Abstimmung bei der nur 50% + 1 Stimme für oder gegen die Vorlage entschieden von einem ach so heiligen Volkswillen zu reden einfach populistischer Blödsinn, denn einen Volkswillen kann es nach der Definition des Begriffes Volk praktisch gar nicht geben. Dieser Begriff ist ein Kampfbegriff der Rechten und zielt schlussendlich nicht darauf ab genau zu sein, ja nicht mal eine Mehrheit des Volkes darzustellen, sondern nur darauf alle als Volksverräter und nicht dem Volk zugehörig abzustempeln, die nicht die eigene Meinung vertreten.

Der Begriff dient so letztendlich den Rechtspopulisten nur dazu die eigene Meinung zu glorifizieren und vor allem auch ohne Not radikalste Vorlagen zu rechtfertigen indem die Definition der Demokratie völlig verzerrt wird. Was die SVP unter Demokratie versteht ist in Tat und Wahrheit einfach eine Mehrheitsdiktatur, weil für die SVP nur die Mehrheit zum "Volk" gehört und sich damit die für Demokratie essentielle Rücksichtnahme auf die Minderheit erübrigt. Zumindest wenn die SVP die Abstimmung gewinnt...

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Der Begriff "Volk" ist tatsächlich einfach toxischer Unsinn. Im Kern ist damit ja immer bloss der Teil einer Bevölkerung gemeint, der einen angeblich "sauberen Stammbaum" hat. Egal, ob man diese erlauchte Gruppe "Arier" oder "Eidgenossen" nennt. Wer den Begriff "Volk" zur Beschreibung von Staatsbürger*innen akzeptiert, akzeptiert implizit auch die Behauptung, dass es so etwas wie "Rassen" (oder etwas weniger scharf formuliert: Hiesige und Fremde) gibt. Nur vor diesem Hintergrund ergibt ein Begriff wie "Umvolkung" seinen rechtsradikalen Sinn. Zudem sollte bei solchen Diskussionen nie vergessen werden, dass rund ein Viertel der Schweizer Bevölkerung zwar Steuern bezahlt, jedoch überhaupt keine politischen Rechte besitzt

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Liebe Frau F., Sie haben vollkommen recht: In diesem Auszug wird die ökologische Frage und der Wachstumszwang nicht thematisiert. Beide sind aber - wie Sie ja selber schon zu vermuten scheinen - absolut zentral für die politische Zukunftsperspektive und die Reformvorschläge, die Roger de Weck in dem Buch entwickelt. Ich kann Ihnen nur die Lektüre ans Herz legen. Herzlich, DB

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Als Roger de Weck 2010 zum Generaldirektor der SRG gewählt wurde, war das ein Schock für mich. Denn wo bleibt ihm noch die Zeit für seine scharfsinnigen Publikationen? Deshalb: Herzlichen Dank an Roger de Weck für sein neues Werk, und natürlich grossen Dank an die REPUBLIK für die heutige Veröffentlichung eines Auszuges davon. Einmal mehr eine sehr prägnante Analyse!

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Suchtleser
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Roger de Weck kann das einfach super gut. Eindrückliche und sehr aufschlussreiche Übersicht der Facts und ihrer historischen Hintergründe. Werde das Buch ganz sicher kaufen und sorgfältig lesen. Vielen Dank Herr de Weck. Schön, dass Sie ein Teil der Republik sind!

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Lieber Herr Noé, diesem Dankeschön kann sich die Republik nur anschliessen! Herzlich, DB

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interessierter Leser
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Es wird aufschlussreich sein, wie die grossen Medienkonzerne Tamedia und NZZ das Buch rezensieren werden ..

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Da sind auch wir gespannt! Das Buch präsentiert eine sehr umfassende Analyse der neuen reaktionären Kräfte und der politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Situation. Für Diskussionsstoff wird gesorgt sein. Herzlich, DB

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"Die Schweiz war als Erste in den Rechts­populismus eingestiegen. Wird sie auch als Erste aussteigen? War 2018 eine Wegmarke ....?"

Wenn es so kommt: ich vermute, der 28. Februar 2016 (Durchsetzungsinitiative) wird der Wendepunkt gewesen sein, als der staatstragende Teil der Zivilgesellschaft begriff, dass er sich durchaus aus dem Würgegriff der rechtsnationalen Classe Politique befreien kann. Am Ende werden sich die SVP-Parteifunktionäre an jener Zwängerei und am Wort "Apfeldieb" (sic) verschluckt haben.

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Herzlichen Dank für Ihren Betrag. Hat mich beeindruckt. Ich finde es sehr wichtig, dass man diese Tendenzen in der Schweiz aufdeckt.
Ich werde das Buch bestimmt lesen.

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Man kann durchaus zu den Schlüssen im Artikel und in den hiesigen Kommentaren kommen. Sich dann als ausgewogener zu empfinden, als die Beschriebenen, finde ich dann aber auch etwas fragwürdig. Die Republik wirft der NZZ Rechtsrutsch vor. Ausgewogen heisst nicht einfach, auf die entgegengesetzte Seite zu rutschen. Und ja Populismus ist ein Thema. Den gibt es aber in verschiedenen Farben, Bildungsschichten und was es sonst noch für Dimensionen gibt.
OK, der Buchtitel ist da auch etwas klarer, als die Artikelüberschrift.

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Lieber Herr N., da haben Sie natürlich recht. Ausgewogen heisst nicht Linksrutsch. Wo würden Sie in dem Artikel von Roger de Weck eine linke - und damit verzerrte - Perspektive verorten? Roger de Weck nimmt für sich in Anspruch auch für den (authentischen) Liberalismus und für den echten Konservatismus zu sprechen. Nehmen Sie ihm das nicht ab? Eine seiner Hauptreferenzen in seinem Buch - aber es ist mir klar, dass Sie dieses noch nicht konsultieren konnten (es ist sehr zu empfehlen) - ist Ralf Dahrendorf, ein klassischer Liberaler. Ich glaube nicht, dass man de Weck vorwerfen kann, einfach auf die andere Seite zu rutschen. Und wo würden Sie diesen Vorwurf für die Republik festmachen? Das würde mich natürlich auch interessieren. Herzlich, Daniel Binswanger

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Lieber Herr Binswanger

Da haben Sie mich voll erwischt. Reinhupen alleine genügt nicht. Akzeptiert. Lassen Sie mich zuerst zwei drei Dinge zugeben.

  1. Ich habe den Demokratie Thread nicht gelesen.

  2. Ich bin nach 2 Absätzen des obigen Artikels abgesprungen.

  3. Ich habe mich unbedarft dazu verleiten lassen, einen Kommentar zu schreiben. Den ersten in einer politischen Kolumne überhaupt.

  4. Es hat mich überrascht, dass ich nicht einfach downgeklickt wurde, sondern dass Sie mir Fragen stellen.

Also. Man muss ja schampar aufpassen was man wie artikuliert – wie ich aus einem Kommentar auf Ihren Kommentar lese. Insofern gebührt schon mal allen Journalisten mein Respekt, die sich überhaupt getrauen, ein Schriftstück in die Welt zu setzen. Ihr macht euch Vulnerabel. Meine Antwort an Urs darum: ich gehe davon aus, dass alle Perspektive verzerrt ist, die meine am meisten.

Danach habe ich Ihren Artikel, den Meta-Einstieg ins Thema, gelesen. Ooohhhkeehh, wirklich meta. Aber erhellend und ich habe meinen begrenzten Horizont erweitert. Und zwischendurch muss man die Dinge einmal aus der Distanz anschauen. Danke.

Zum kommentierten Artikel. Ein Formfehler der hier fast durchgängig gemacht wird, ist, dass Populismus gleich Rechtspopulismus gesetzt wird. Mir wird mulmig, wenn es nach "Mein Gegner ist ein Antidemokrat" riecht. Sie führen in ihrem einführenden Artikel mehrere die Demokratie beleuchtenden Dokumente an. Das Buch von Herrn De Weck wird mehr als einmal positiv hervorgehoben. Ich habe und konnte es nicht lesen. Aber ich empfinde die Worte aus dem zitierten Buch herablassend und erniedrigend gegenüber dem politischen Feind, der nicht einmal als Feind deklariert wird, sondern als machtbesessener Imperialist schlechthin. Er legt nicht dar, sondern vernichtet. Das macht es für mich schwer, die Argumente dahinter in Erwägung zu ziehen. Man kann über die Familie aus Schaffhausen, Zürichsee, Bündnerlad unterschiedlicher Meinung sein, aber deren Kapital als Grundpfeiler des Misstrauens zu deklarieren, echt jetzt. Der Patriarch würde ja soviel andere Angriffspunkte geben. Alleine seine über die Zeit dokumentierten Aussagen zum Frauenstimmrecht könnte man ja mal aneinanderreihen. Die müsste Viktor Giacobo nicht einmal mehr redaktionell überarbeiten. Vielleicht war es diese negative zur Schau Stellung von Kapital gleich Machtmissbrauch, die mich zur linksrutschigen Bemerkung verleiten liessen.

Ich habe mittlerweile den Buchbindentext zum Buch gelesen: "Liberale Demokratie macht unfrei, Grüne legen Waldbrände, Feministinnen sind totalitär, Reiche werden diskriminiert – das ist die verkehrte Welt der rechten Propaganda." Ähhm nein. Die Argumente sind nicht nur sinnfrei und verkehrt. Die rechtspopulistische Opferdramaturgie dazu meiner Meinung nach schon. Wenn nur Rechtspopulisten die Argumente aufnehmen und bewirtschaften, dürfen sich die Gegner nicht über den Zulauf nach rechts wundern. Ich weiss, der geschichtliche Verweis an dieser Stelle ist abgedroschen.

Also, ich bezichtige Republik nicht des Linksrutsches. Aber die zitierten Inhalte von Herrn de Weck empfinde ich auch nicht als authentisch liberal. Liberal ist ja an sich ein vielseitig missbrauchtes Wort, hüben und drüben. Sie selber setzen in einem Ihrer ersten Absätze die AFD der SVP gleich. Ist sie nicht, auch wenn es eine gewisse nicht zu vernachlässigende Schnittmenge gibt, von der sich die SVP nicht abgrenzt. Diese Zusammenlegung machen meist Linke (Populisten), darum wohl auch meine Bemerkung bezüglich dem Rutschen.

Um die zweite Antwort auf die Antwort auf Ihre Antwort noch miteinzubeziehen. Grundsätzlich erachte ich nicht die Mitte als ausgewogen (das versuchte wohl der Landesring zuletzt authentisch). Sie treffen es für mich viel besser mit ihrer Ansage, dass die Eroberung der Teilhabemöglichkeiten niemals konfliktfrei erfolgt. Sie erörtern es selber, die Dimensionen sind längst nicht mehr (nur) links und rechts. Ich erachte Argumente als bedenkenswert, egal aus welcher Richtung sie kommen und ob sie kontrovers zu den meinen sind. Solange sie als Argumente deklariert sind.

Jetzt wurde mein Kommentar doch lange. Aber Sie haben mich beflügelt. Danke darf man hier argumentieren. Und ich werde sogar gelesen. Sogar von Redaktoren. Vielleicht waren es auch einfach die durchgängig löblichen Kommentare, die nicht meinem Empfinden entsprachen, die mich an die Echokammern der Rechtspopulisten erinnerten. Das hat dann wohl die Sicherung rausgehauen. Andererseits finde ich die ausnahmslos positiven Bewertungen zu Ihrem Kommentar entspannend super.

Danke
Daniel

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"Eine linke - und damit verzerrte - Perspektive...". Hoppla.
Ist eine linke (oder rechte) Perspektive zwangsläufig verzerrt? Und ergo eine unverzerrte Perspektive nur aus der Mitte möglich - bzw. aus einer "unpolitischen" Position? Unpolitische Positionen gibt es: nicht. Und Mitte? Wäre das dann bei uns eher die Sicht der CVP mit einem Gender- und Familienbild aus dem frühen 20.Jh. oder die Sicht der turboliberalen GLP? Ich verharre bis zu klärenden Worten in ungläubigem Staunen.

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"Wer hats erfunden? (den Populismus, nicht das Kräuterbonbon)"
Sehr treffender Vergleich in der Betreff-Zeile des Mails.
Denn das Kräuterbonbon hat meist einen sehr hohen Zuckeranteil der süchtig macht und den Zahnschmelz auf Dauer zerstört. Der/die Süchtige achtet jedoch lediglich auf die Werbung des Herstellers, welche den angeblichen Gesundheitsfaktor propagiert!

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Vielen Dank, Roger de Weck, für den Auszug aus ihrem neuen Buch. Ich freue mich schon sehr darauf. Denn es ist höchste Zeit, dass die Entwicklungen seit 1978 – Stichwort Globalisierung, Neoliberalismus und Populismus – wie sie in anderen Kontexten, sei es in den USA, Europa oder Deutschland, nachgezeichnet werden, spezifisch für die Schweiz rekonstruiert und revidiert werden.

Trotz allen Erklärungen bleibt mir immer noch ein Rätsel, weshalb manche gerade jene wählen und für diese abstimmen, die ihnen selbst schaden. Etwa in dem die Sozialwerke, Gesundheit, Bildung und Kultur nach und nach abgebaut werden. Kollektives Stockholm-Syndrom?

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Vergessen wir nicht das Paradox von 1968, die "Nationale Aktion gegen die Überfremdung von Volk und Heimat".

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Der Titel des Buches («Die Kraft der Demokratie») suggeriert, dass da noch mehr Kräfte, Auswüchse, Entwicklungen der Demokratie behandelt werden als in diesem Artikel. Es existieren ja total unterschiedliche Ausprägungen von "Demokratie" und es ist halt eine Tatsache, dass die weltweit praktizierte Mobilität der Menschheit andere Einsichten bringt darüber was funktioniert und was nicht.
Der grosse Teil der Menschheit lebt nicht in demokratischen Verhältnissen - deshalb ist es m.E. wichtig dass wir uns klar machen wie wir Demokratie weiterhin leben wollen und wie wir sie weiter entwickeln sollen. Das populistische Gesülze von Demagogen, egal ob von rechts oder von links, muss man ertragen und entlarven können.
Wenn man sich das "big picture" anschaut, dann sieht man immer wieder dass sich Trends wiederholen, vielleicht mal in blau, dann in rot etc. und wenn wir glück haben hat der Mensch was gelernt und es kommt eine bessere Variante.
Ich hatte ein paarmal Momente in meinem Leben, wo ich mich echt gefragt habe, ob der Mensch, seit er vom Baum runterkam, wirklich forwärts gekommen ist - siehe das mörderische Verhalten verschiedener Nationen nach dem Zusammenbruch Yugoslawien's, der Genozid der Rohingas, das Leid der Kurden, Völkermorde in Ruanda etc. etc. Aber das ist ein anderes Thema.

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Suchender
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Den Faden weiterspinnen: Stellen wir dieser politischen die klimatische Entwicklung zur Seite und nehmen die schlimmsten Wendungen an (was passiert mit der Schweiz, wenn ihr Geld und Wasser ausgehen?) kann eine Zukunft daraus resultieren, die niemand sich wünscht. Nachzulesen in der Novelle «Schweizer Erinnerungen an die Zukunft» von Cyrill Delvin (www.cyrill-delvin.net).

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Schönes Beispiel für gelungenes Framing.

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