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[...] sah ich mich mit dem Vorwurf konfrontiert, ich würde etwas gar aufwendig kochen.
Diesen Vorwurf kenne ich und kann ihn nachvollziehen. Ich erkläre dann jeweils, dass der Effekt einer aufwendigen Kocherei nicht nur die unmittelbare Mahlzeit ist, sondern auch die Fertigkeiten und Erfahrungen, die man sammeln kann. Diese beeinflussen dann wiederum, wie man z.b. an einem Montagabend mit wenig Zeit selber etwas zubereitet (anstatt ein trauriges, abgepacktes Menu zu kaufen).
("Aufwendiges") Kochen gibt mir auch ein Gefühl dafür, wo es sich lohnt, Ressourcen einzusetzen:
Bei welchem Gericht ist es wichtig, hochwertigere Zutaten zu verwenden?
Wo kann ich einfach (-er) improvisieren?
Was koche ich vorzugsweise selber und was kann man im Gegenzug durchaus mal kaufen?
etc...
Habe ich auf die Merkliste gesetzt.
Und übrigens auch witzig geschrieben. Würden doch bloss anlässlich von Antifa-Abendspaziergängen vermehrt Auberginen eingesetzt statt die taffen Zucchetti oder gar Gummigeschosse!
Man soll doch nicht mit dem Essen spielen :o)
Nach dem nächsten antifaschistischen Abendspaziergang bereite ich diese Auberginenpenne zu. Einzig vor dem Fleur de Sel schrecke ich zurück. Denn ich las einmal, dass sich dort, wo dieses geschürft wird, nämlich an der Wasseroberfläche, auch die Plastikkügelchen, zu denen sich unsere Plastikabfälle im Meer abgebaut haben, ansammeln.
Funktioniert auch hervorragend mit Risotto und etwas mehr Zitrone! Entdeckt bei Ottolenghi im Guardian. Es schmeckt auch, wenn die Aubergine nicht noch extra grilliert wurde.
Kleine Korrektur bezüglich der Einleitung:
632 Franken gibt die durchschnittliche Schweizerin pro Monat fürs Essen aus. Dies eruierte der Bund 2018. Das macht gut 20 Franken pro Tag.
Die 623 CHF pro Monat für Essen sind nicht pro Person, sondern pro Haushalt! Das steht auch klar so im verlinkten SRF Artikel.
Auch die folgende Aussage aus dem Artikel finde ich etwas gewagt:
Anders gesagt: Gewisse Völker legen offensichtlich mehr Wert auf die Qualität ihrer Nahrungsmittel als andere. Respektive: als wir.
Begründet wird das ja mit dem Vergleich der Ausgaben für Essen mit Frankreich.
Ich würde hier den Unterschied eher darin sehen, dass wir in der Schweiz einen riesigen Wohlstand haben und entsprechend weniger Geld (prozentual gesehen) für Essen ausgeben müssen. Dies wird auch so (wieder) im SRF Artikel erwähnt:
Reiche Länder geben wenig für Essen aus – für Pauliina Sandqvist keine Überraschung: «Diese Beobachtung entspricht dem sogenannten Engelschen Gesetz: Je höher das Einkommen, desto kleiner der Anteil, der für Ernährung ausgegeben wird.»
Ich bezweifle irgendwie, dass die durchschnittliche französische Person mehr für Essen ausgibt, weil sie mehr Wert auf Qualität legt...
Ich könnte mir schon vorstellen, dass die Esskultur in Frankreich mehr Gewicht hat und dementsprechend mehr Geld dafür ausgegeben wird. Aber das dürfte wohl gar nicht so einfach herauszufinden sein.
Merci, das korrigieren wir gleich.
Hallo Michael Rüegg,
Kompliment für diesen köstlich formulierten Artikel. Ich habe mich amusiert. Wenn der Aubergine-Matsch auch nur annähernd so gut schmeckt wie diese Schreibe, dann buonappetito. Ich probiers!
Für alle die doch etwas mehr Zeit haben. Die Aubergine schmeckt intensiver und wird nicht gummig wenn ihr das Wasser entzogen wird. Dafür zuerst salzen, eine halbe bis eine Stunde liegen lassen und dann abtupfen mit Küchenpapier. Oder zuerst in den Ofen.
@D. K., ich meine irgendwann mal gelesen zu haben, dass das früher empfohlen wurde, weil die Auberginen damals sehr bitter waren. Unterdessen sind die Sorten im Handel so schmackhaft, dass es nicht mehr nötig ist.
Weiss da jemensch Bescheid? Oder gibt es tatsächlich eine Geschmacksverbesserung? Und galls ja, sind wir dann wieder beim zu-viel-Salz-Problem?
Unterdessen sind die Sorten im Handel so schmackhaft, dass es nicht mehr nötig ist.<
Wenn ich diese Aussage auf irgend ein anderes Produkt der industrialisierten Landwirtschaft übertrage, dann kann diese Aussage nicht stimmen. Kaum ein Produkt der industrialisierten Landwirtschaft wurde jemals besser.
Die Bitterkeit gilt aus mir unerklärlichen Gründen als unerwünscht, daher wurde diese herausgezüchtet (Quelle: Film: We feed the world). Dass dieser Vorgang eine Geschmacksverbesserung sein soll, Würde ich schlicht als Euphemismus bezeichnen.
Leider ist es so: Fisch soll nicht nach Fisch riechen, Lamm nicht nach Lamm und Olivenöl nicht nach Oliven. Dann kann ich doch gleich zu den Pillen greifen ;-)
Danke, macht Appetit.
Lass dem Hund auch etwas übrig.
Lieber Herr Rüegg
Nachdem die Umsetzung Ihres Gulasch-Rezepts (mit viel Zwiebeln und noch mehr Paprika) bei meiner Familie so grosse Begeisterung hervorgerufen hatte, machte ich mich nun wieder voller Enthusiasmus an die Pasta für Anfänger. Diesmal allerdings mit weniger Erfolg. Die Auberginen seien schleimig. Ich muss zugegeben, dass das nicht ganz aus der Luft gegriffen ist. Ihr Hinweis auf die mögliche Verwendung als fleischloser Schneckenersatz geht ja auch in diese Richtung. Nun esse ich also die nächsten zwei Tage aufgewärmte Penne mit Auberginen. Die erste Portion habe ich heute mit etwas zerbröckeltem Feta bestreut und kurz überbacken. Schmeckte prima. Hätten Sie vielleicht sonst noch eine Idee, wie ich die verbleibende Portion appetitlich aufpeppen kann?
Bitte nicht unjodiertes, importiertes Meersalz empfehlen. Für eine bedarfsdeckende Ernährung und damit wir in der Schweiz genug Jod aufnehmen, empfiehlt die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (einheimisches) jodiertes Speisesalz. Zum Abschmecken oder zur Deko hie und da ist Meersalz ok.
Sollte es im Meesalz nicht auch recht viel Jod haben? Ich dachte, das Problem mit dem Mangel komme gerade dadurch, dass wir weit vom Meer weg sind.
So dachte ich zumindest. Gegoogelt:
https://jodmangel.de/presse/meersal…mmt-nicht/
Danke, was neues gelernt.
Sehr unterhaltsam geschrieben. Das Rezept werde ich definitiv ausprobieren!
Danke Michi, das tönt lecker und unterhaltsam - sogar ich werde das zustande bringen 😊
Herr Rüegg und Ko-Autoren, ich verstehe hier die Logik nicht ganz.
Wir sehen, dass im Ausland im Verhältnis zum Einkommen mehr für das Essen ausgegeben wird. Sie schliessen daraus:
"Anders gesagt: Gewisse Völker legen offensichtlich mehr Wert auf die Qualität ihrer Nahrungsmittel als andere. " Wie kommen Sie darauf? Wie können Sie ausschliessen, dass die Löhne bspw. nicht einfach Überproportional hoch sind in der CH und somit die Preise für das Essen einfach zu hoch sind im Ausland? Dies ist ja allgemein der Fall - Kaufkraftbereinigt verdienen wir in der Schweiz mehr als in den meisten Ländern. Ich wäre an einer Herleitung Ihres Fazits interessiert. Danke!
Republik AG
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Schweiz