Ich habe sowohl Ayahuasca als auch LSD im Selbstversuch studiert. Meines Erachtens ist der Erfolg, den Ayahuasca verzeichnet, auch dem Umstand geschuldet, dass während einer Sitzung geschehen darf, was will. Der die Sitzung leitende Schamane vertraut auf die Anderswelt und auf die "Richtigkeit des Ver-rücktseins". LSD wird zumeist unter sehr strengen Auflagen, ergo unter Kontrolle, nicht im Vetrauen, untersucht; nicht in der wilden Natur, umgeben von Bäumen, welche einen grossen Teil der Erfahrung mitbestimmen, da sie das morphogenetische Feld, in dem die Erfahrung stattfindet, stark mitprägen. Beide Substanzen, DMT und LSD, sind meines Erachtens in höchstem Masse heilend, wenn jemand die Sitzung begleitet, der Ahnung hat. Das muss nicht immer ein Psychotherapeut sein; ehrlich gesagt finde ich einen solchen nicht besonders geeignet, wenn er nicht auch stark spirituell ist. Viel geeigneter als Begleitperson ist jemand, der selbst in diese weiten Tiefen eingetaucht und geheilt wieder aufgetaucht ist. Denn Psychotherapeuten sind auf das Wissen, das sie erworben haben, getrimmt; LSD und DMT sind untrimmbare Bäume, deren Erklimmen den Unerschrockenen gehört, jenen, die über die Grenzen des Möglichen hinausdenken können und den Schritt ins Leere voller Vertrauen gehen. Man versteht die Wirkung dieser Substanzen nicht aus einer "eingeboxten" Perspektive. Es ist wahnsinnig dringend Zeit, dass mehr Leute von diesen Substanzen profitieren können, denn unsere Jugend braucht neue Ideen, neue Ansätze - unsere Psychiatrien sind nämlich voll mit ihnen. Nur, weil es ein "heisses Pflaster" ist, dürfen wir nicht mit der Forschung aufhören; denn sehr viele Menschen sterben an Depression. Wir nennen es Suizid, um dieser unsichtbaren Krankheit ihre Stärke zu nehmen; damit schwächen wir aber gleichzeitig die, die unter ihr leiden und an ihr sterben.