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Ein hervorragender Beitrag. Unaufgeregt, sachlich und - im Gegensatz zu den allermeisten Artikeln, die in der CH-Medienlandschaft zu diesem Thema erscheinen - fachlich richtig.
"Wenn nichts geschieht, wird das Klimaziel 1,5 Grad im Jahr 2030 erreicht sein"
Der Satz ist für viele noch immer zu abstrakt.
2030 ist in 8 Jahren und 4 Monaten, 2 Legislaturperioden. Die nächste Regierung MUSS es richten, wenn Massnahmen ab 2030 greifen sollen
es geschieht wirklich nichts
unterdessen erfolgen die Ereignisse häufiger, sind stärker und hinterlassen grössere Schäden
die Erwärmung im Alpenraum ist offenbar doppelt so stark wie im weltweiten Durchschnitt
weitere CO2-Emmissionen akzentuieren die Temperaturzunahme
die Temperatur der Atmosphäre wird auch nach 2030 zunehmen
auch nach Netto-Null, allerfrühestens 2050, wird die Erwärmung weitergehen, das CO2 ist ja noch immer in der Atmosphäre
eine lineare Zunahme der Temperatur löst eine exponentielle Zunahme der Schadensereignisse aus
die Kipppunkte des Klimas sind unbekannt
Und wir diskutieren weiter unten, ob im 'mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit' eintretenden Schadenfall ein ganzes oder bloss ein halbes Dorf ausgelöscht wird. Good Night and Good Luck ,-(
Wir können Prävention nicht. Hier wie dort neigen viele Menschen dazu, nur passiv auf Ereignisse zu reagieren, anstatt proaktiv in weiser Vor(her)sicht zu agieren.
«Mehr als die Hälfte der Hochwasserschutzprojekte werden nach einem Ereignis initiiert.» Das heisst aber auch: Nur in der Hälfte der Fälle schützen wir uns präventiv.
Unmittelbar nach Unwettern nehme die Unterstützung für Klimaschutzvorlagen zu.
Erstaunenswert finde ich noch immer, wie ein Land und eine Bevölkerung, das sich derart stark mit seiner Landschaft, den Alpen, identifiziert und auch landwirtschaftlich und touristisch von dieser abhängig ist, diesen Glaubenssätzen nachhängt:
Der Klimawandel findet später statt.
Der Klimawandel findet anderswo statt.
Wenn doch:
Die Nullgradgrenze hat sich in den letzten 60 Jahren um 300 bis 400 Meter in die Höhe geschraubt, das Gletschervolumen hat seit 1850 um 60 Prozent abgenommen.
Wer konnte angesichts dieser sichtbaren Veränderungen tatsächlich daran glauben. Und dann überrascht ausrufen: «Der Klimawandel ist nicht mehr länger eine Dystopie, sondern real geworden»? Er war schon lange real. Man wollte ihn nur nicht sehen. Was ist eine nachhaltig intakte Natur gegenüber dem kurzfristigen Profit?
Vielen Dank an die Autor:innen und Fotograf:innen für die Behandlung eines Themas, das dringlicher nicht sein könnte. Und zwar auf eine Weise, die sehr konkret und nah an den Menschen und ihrer Lebenswelt ist. Die zeigt, dass mehr Menschen auf dem Land der Realitäten gewahr werden. Und auch, dass manch politische Kraft längst nicht so «volks-» und landbezogen ist, wie sie sich ausgibt.
Natürlich können wir Prävention, vielleicht halt nur betreffend Dingen, die sich wenigstens ein Teil von uns vorstellen kann. Ich denke da an Erdbeben (Tokio, Izmir), den Giftkrieg von Saddam Hussein (Deza-SET), Vulkane, Saatgut und vieles anderes mehr. Für eine Pandemie reicht bei Einigen auch heute die Fantasie noch nicht ganz, geschweige denn fürs Klima.
Was mich etwas irritiert, ist die Aussage von Landwirt Suter: «Aber vieles kann ich nicht beeinflussen», sagt er. «In der Landwirtschaft sind wir darauf angewiesen, dass die Natur funktioniert. Ohne Insekten gibt es keine Bestäubung. Und ohne Wasser wachsen die Pflanzen nicht.»
Natürlich könnte er noch viel mehr machen als das Angedachte - nämlich nach den Prinzipien der Permakultur oder wenigstens der regenerativen Landwirtschaft arbeiten. Damit lässt sich ziemlich viel beeinflussen, gerade auch bezüglich Wassermanagement. Mit Trinkwasser die Felder zu bewässern kann ja nicht alles sein.
Bitte in der Schweizer Familie abdrucken! Hervorragender Text.
Ein sehr interessanter Artikel, vielen Dank.
Mich stört nur der Titel. Aus dem Text selber geht ja klar hervor, dass das Dorf Kandersteg zwar gefährdet ist, aber nicht im Sinn einer völligen Zerstörung. Auch die von den zuständigen Behörden vorgenommene Klassifizierung zeigt, dass zwar ein Bereich des Dorfs in der Gefahrenzone liegt, der Grossteil der bewohnten Flächen aber ausserhalb. Der Titel ist somit falsch und unnötig reisserisch.
(Das ändert nichts an den Aussagen des Textes an sich, die ich völlig teile.)
Dass sich am Spitzen Stein ein grosser Bergsturz löst ist ein mögliches Szenario. Tritt dieses tatsächlich ein, so wird mit grösster Wahrscheinlichkeit der Grossteil des Dorfes durch Sekundärprozesse zerstört - der Titel ist damit nicht reißerisch gewählt sondern notwendig.
Für Interessierte: sämtliche Berichte zu den Untersuchungen, Lageeinschätzungen und Gefahrenbeurteilungen sind auf der Homepage der Gemeinde verfügbar.
Ist mir ähnlich ergangen- auch wenn im Text steht, dass nachträgliche Murgänge das dorf tatsächlich erreichen könnten, finde ich (einmal mehr) den Titel unglücklich gewählt.
Eben auch „nur“ einen kleineren Teil des Dorfs. (Für die in der Gefahrenzone potentiell Betroffenen ist das nicht tröstlich, das ist auch klar). Nur kann halt von einer möglichen „Auslöschung“ des Ortes schlicht nicht die Rede sein. Ich kann mir vorstellen, dass man als Kandersteger*in solche unbedachte Schlagzeilen aus Züri nicht besonders lustig findet.
Ich könnte mir vorstellen, dass Recherchen wie diese aufzeigen können, dass wir, egal wo in der Schweiz wir wohnen, von bestimmten bedrohlichen Veränderungen betroffen sind. Wir können nun aus Schuldzuweisungen versuchen Kapital zu schlagen, oder zu gemeinsamen Einsichten kommen und vorbeugen, wenn uns allen ja das Wohl unseres Landes und unserer Nachkommen so wichtig ist.
Das Schlimmste kommt von der Politik: Das Nein zum CO2 Gesetz sei kein Nein zum Klimaschutz, Zwangsmassnahmen stünden nicht zur Diskussion, kosten darf es nichts und sozialverträglich muss es sein. Gut, Frau Sommaruga, und was jetzt? In der Summe heisst das, wir tun gar nichts.
Ich hoffe auf die Klimajugend.
Ich bin auch dankbar über denArtikel und gleichzeitig frustriert, dass wir nicht schon weiter sind… ich bin überzeugt, dass wir noch im Jahr 2030 davon schreiben, dass nun endlich etwas gegen die Zerstörung von unserer Erde unternommen werden sollte.
Wünsche allen ein hübsches Wochenende
Was ich auch noch schön finde, ist, dass sich der Artikel mit den Veränderungen und Risiken hier in der Schweiz befasst. Es gibt fast nichts selbstwidersprüchlicheres und ärgerlicheres als ein Beitrag über die Klimakrise, in dem die Autor:innen für diesen Beitrag kreuz und quer über die Erde rasten. Um dann direkt oder indirekt alle anderen zu ermahnen, man solle Sorge tragen zur Erde und möglichst kein CO2 ausstossen.
Das seh ich nun allerdings ganz anders. Natürlich hab ich nicht das Geringste dagegen, dass dieser gut recherchierte und ebenso gut geschriebene Artikel über Risiken in der Schweiz verfasst wurde, aber wenn in einem anderen Zusammenhang ein anderer Artikel verfasst wird, für welchen die Autor:innen "kreuz und quer über die Erde rasen" mussten, stört mich das kein bisschen - ganz im Gegenteil. Und zwar deshalb, weil die Schäden auf Grund dieser Fahrten und Flüge völlig unbedeutend sind, im Vergleich mit dem Nutzen, den solche Artikel stiften können. Die Forderung, Journalisten müssten auf Recherchen vor Ort verzichten, wenn dieser Ort weit entfernt ist, würde zu einer massiven Verarmung der journalistischen Landschaft führen, und in der Konsequenz (unter Anderem) eben auch zu einer sehr schädlichen Einschränkung der Zugänglichkeit von solide recherchierten Informationen, auch und gerade zu Themen des Klimaschutzes. Oder nochmal anders: wenn ein paar Journalisten ein paar tausend Kilometer herumfliegen und mit ihrer Arbeit dazu beitragen, dass tausende von Menschen Millionen von Kilometern weniger herumfliegen, dann haben sich die ersteren tausende Kilometer eben tausendfach gelohnt. Und nein, ich bin kein Journalist, aber ein Mensch, der gute journalistische Praxis zu schätzen weiss, zu welcher manchmal eben auch das Reisen zählt.
[W]enn ein paar Journalisten ein paar tausend Kilometer herumfliegen und mit ihrer Arbeit dazu beitragen, dass tausende von Menschen Millionen von Kilometern weniger herumfliegen, dann haben sich die ersteren tausende Kilometer eben tausendfach gelohnt.
Das utilitaristische Argument, das Sie vorbringen, find ich sehr spannend: Überwiegt der voraussichtliche Nutzen in grossem Masse den angerichteten Schaden, dann ist der Schaden ethisch vertretbar.
Doch man muss auch fragen: Ist der voraussichtliche Nutzen tatsächlich so gross? Und gäbe es für den selben Nutzen nicht schonendere Alternativen: Wie etwa auf lokale Journalist:innen zurückzugreifen? Per Zoom mit Betroffenen sprechen? Oder wissenschaftliche Forschungsergebnisse vermitteln? Und müsste man aus denselben utilitaristischen Gründen nicht diese Alternativen vorziehen?
Ist es nicht interessant, dass vor allem Journalist:innen aus jenen Ländern, die historisch am meisten Schaden angerichtet haben, also dem «Globalen Norden», für ihre Leser:innen weiteren Schaden anrichten? Gut an diesem Artikel finde ich gerade, dass es – im Gegensatz zu den «exotischen» Artikeln nicht den Eindruck macht, die Klimakatastrophe findet «Anderswo» statt. Leider wird erst, wenn ein Problem im Globalen Norden virulent wird, ein Problem «global».
Wie dem auch sei. In hypothetischen Szenarien wie der «Tickenden Zeitbombe» wird dieses Argument auch «das Problem der schmutzigen Hände» genannt: Sollten politische Führer grundlegendste Anforderungen der Moral verletzen, im höheren Interesse und zum Wohl der Allgemeinheit oder um Katastrophen für ihre Gemeinschaften zu vermeiden?
Gegenüber dieser Verantwortungsethik, wie Max W. diese Position bezeichnen würde, wäre mein Argument der Gesinnungsethik zuzurechnen. Und hier geht es auch um Glaubwürdigkeit und Authentizität: Wenn jemand ständig Wein trinkt, um Wasser zu predigen, kann man von Anderen dann erwarten, dass sie nur noch Wasser trinken?
Aber was auch wahr ist: In der pragmatischen Realität ist wohl eine Kombination und ein Kompromiss beider für ein erträgliches Leben notwendig.
Ich wüsste gern mehr über vorhandene kantonale Naturgefahrenkarten und lokale Baubewilligungspraxis. Wie gehen Versicherungen um mit Bauten in ausgewiesenermassen gefährdeten Zonen? Wer trägt die finanziellen Konsequenzen?
Liebe C. D.
Grundsätzlich gibt es in den meisten Kantonen eine obligatorische Gebäudeversicherung gegen Elementarschaden. In der Gefahrenzone rot (höchste Stufe) ist dabei Bauen eigentlich kaum mehr möglich, bei blau (zweithöchste) und gelb (dritthöchste) müssen Auflagen eingehalten werden – zum Beispiel Schutzauflagen oder Interessenabwägungen. Die Versicherungsprämien sind meines Wissens anschliessend aber nicht von der Gefahrenzone betroffen – Ausnahme sind hier aber eine grobe Missachtung der Auflagen oder Abläufe (siehe Seite 36: https://www.bve.be.ch/bve/de/index/…gefahr.pdf).
Die Gefahrenkarten gibt es aber erst seit den 90er-Jahren flächendeckend – und müssen, wie man jetzt zum Beispiel in Kandersteg sieht, auch immer wieder aktualisiert werden, wenn neue Entwicklungen oder Erkenntnisse auftauchen. Die meisten Bauten in der Schweiz – insbesondere auch in den Gefahrengebieten – stammen aber von früher.
Gefahrenkarten der Schweiz gibt es seit den späten 1970er-Jahren, zunächst auf Bundesebene, später präziser in den Kantonen, zu den Themen Überflutungen, Murgänge, Lawinen udgl. Allerdings dauerte es, bis die davon betroffenen Gemeinden ihre Bauzonenpläne entsprechend anpassten - vielerorts ist das immer noch nicht richtig passiert, sodass weiterhin Bauten in gefährdeten Bereichen stehen, in gewissen Gegenden sogar auch neu gebaut wurden. Spektakulär und gut dokumentiert die Rutschung im Gebiet Falli-Hölli, Kanton Freiburg, in den 1990er-Jahren, welche eine ganze Reihe von Ferienhäusern zerstörte. Dass der Hang instabil war, war bekannt...
Die Elementarschadenversicherung ist stark reguliert, inkl. deren Tarifierung bzw. Prämienberechnung.
https://www.finma.ch/de/ueberwachun…arschaden/
"Die FINMA prüft auf Grund der von den Versicherungsunternehmen vorgelegten Tarife und der
entsprechenden Berechnungsgrundlagen, ob die daraus abgeleiteten Prämien risiko- und kostengerecht sind (Art. 33 Abs. 3 VAG). "
Da haben wir nun den Schuldigen gefunden: Den sog. "Klimawandel".
Seit der Entstehung der Erde sorgt doch dieser Klimawandel immer wieder für Abwechslung auf der Oberfläche unseres Planeten. Als Fluch und Segen zugleich: Manchmal wird es kälter, dann wieder wärmer, es gibt Eiszeiten und Warmzeiten. Es gibt trockene Zeiten, stürmische Zeiten, nasse Zeiten und ruhige Zeiten. Zusammen mit der Plattentektonik, den Vulkanen und hie und da mal einem Meteoriten, ist der Klimawandel schon ein prägender Geselle für unser Wohlsein.
Der Golfstrom etwa, welcher unser Klima hier wesentlich beeinflusst und u.a. Norwegen eisfreie Häfen beschert, entstand wahrscheinlich erst, als vor gut 3 Millionen Jahren der Isthmus von Panama infolge vulkanischer Tätigkeiten gebildet wurde was den freien Wasseraustausch zwischen dem Golf von Mexico und dem Pazifik unterband. Für gewisse Lebewesen, etwa den Megalodon (ein bis zu 20m langer "Super-Hai") soll das, folgt man entsprechenden Theorien, fatal gewesen sein, weil er im warmen Wasser des Golf von Mexico die Jungen zur Welt brachte, aber im kalten Wasser des Pazifik seine Jagdgründe hatte.
Aber wir müssen ja nicht Millionen von Jahren zurückgehen:
Vor keinen 1000 Jahren, also kurz vor den ersten legendären Scharmützeln der Ur-Eidgenossen mit den Habsburgern, war die Waldgrenze in den Schweizer Alpen massiv höher und dort, wo heute schmelzende Gletscher eine Steinwüste hinterlassen, waren einst fette Alpweiden.
Ja, der Klimawandel machte bereits damals der lokalen Bevölkerung arg zu schaffen: Die Gletscher überfuhren plötzlich ganze Alpweiden, es wurde spürbar kälter und die Ernten im Alpenraum magerer. Eine Folge davon: Hungersnot zwang Menschen auszuwandern. Doch gerade die Walser entwickelten damals coole Techniken, um höher gelegene Gebiete ur- und bewohnbar zu machen und trugen ihr Wissen auch expansiv in die Welt hinaus. Naja, zumindest bis ins Montafon.
Aber diese "Kleine Eiszeit", wie sie auch genannt wird (effektiv hatte sie eine massive Vergletscherung der Alpen zur Folge), brachte auch Vorteile mit sich:
Hatte man anlässlich der Sturmfluten aus den Jahren 1014 und 1020 an der Küste Belgiens, der Niederlande und Ostfrieslands noch mit tropischen Krankheiten (Malaria) zu kämpfen, wurden diese Krankheiten durch die nun kühleren Jahreszeiten vermehrt unterbunden.
Was gut war: Denn die Intensität der Sturmfluten nahmen infolge des Klimawandles zu. Speziell Mitte des 14. Jahrhunderts waren die Sturmfluten extrem stark und zerstörend. Die sogenannte "Zweite Marcellusflut" im Jahre 1362 veränderte die gesamte Küste Nordfrieslands, zerstörte die Stadt Rungholt (damals mit etwa 1000 Einwohner eine doch recht namhafte Siedlung) und bildete die heutige Inselwelt mit den Halligen. Und während es in diesen Zeiten praktisch jedes Jahrzehnt mehrere schwere Sturmfluten mit Todesopfern gab, hat sich diese Aktivität doch seither etwas "abgekühlt". 1825 gab es gleich zwei sehr schwere Sturmfluten, dann blieb es, zumindest an der Elbe, doch relativ ruhig bis 1962. Wobei die Sturmflut von 1953 (Belgien, Niederlande und an der englischen Küste) noch zu erwähnen ist, gemessen an den Todesopfern, wohl die bislang grösste Naturkatastrophe an der Nordsee.
Betrachtet man nun den Kalender der Sturmfluten, so wäre es wohl wieder an der Zeit für so ein schwereres Kaliber.
Nun, unsere Medienlandschaft wird auch die kommende Sturmflut, mögen die Schäden hoffentlich nicht allzu hoch sein, als "Folge des Klimawandels" betiteln. Wie das aktuell bei jedem Bergsturz, jedem Hagelgewitter und jeder Überschwemmung der Fall ist.
Es ist ja politisch gerade opportun und es ist Wahlherbst, wo man sich mit entsprechenden Themen zu profilieren versucht. Die geifernde, idelologisch verbrämte Meute hinter sich wissend, kann man mit entsprechenden Predigten und Themen durchaus Erfolge erzielen.
Ein bisschen Ablasshandel und schon ist das eigene Gewissen beruhigt und man kann sich an den Aufbau der neuen Blase machen. Wie etwa im Deutschen Ahrweiler, welches bereits 1804 genauso unter Wasser stand wie eben 2021. Dumm einfach, dass man nach 1804 die Häuser wieder an selber Stelle aufgebaut hat...
Oder in Brig, wo es den sog. "Spekulanten-Steg", eine kleine Brücke über die Saltina gibt, über die gewisse Herren schritten, um anschliessend den durch das Einengen des Flussbetts der Saltina frei gewordenen Boden unter sich aufzuteilen.
Bis 1993 der Fluss in einer Verkettung von "dummen Umständen" (sagen wir dem mal so) über die Ufer trat. Hätte es nicht zwei Tote gegeben, so könnte man vom grössten Coup der Stadt Brig-Glis sprechen: Denn die 800 Millionen an Versicherungs- und Hilfsgelder, die mit den Aufräum- und Wiederherstellungsarbeiten damals auf ein Gebiet mit rund 30'000 Einwohnern "investiert" wurden, retteten in der von der Bau-Wirtschaftskrise stark betroffenen Region manch einen Handwerksbetrieb vor dem Konkurs und brachten Brig eine wunderschöne, fast autofreie Altstadt zurück.
Wie wir sehen können: Dass das Klima sich wandelt ist nichts Neues und es ist seit je her eine Herausforderung für den Menschen.
Die Frage ist eher, wie der Klimawandel interpretiert wird. Denn bereits im Mittelalter gab es Weltuntergangsbeschwörer, die die Gegebenheiten des damaligen Wandels des Klimas zur Bereicherung des eigenen Sichselbst nutzten und mittels Ablasshandel den Menschen von Sünden befreiten. Damals zwar nicht von der Sünde, einen benzinbetriebenen V8-SUV durch die Schweizer Städtchen zu kutschieren, aber sehr wohl von der "Sünde", die gängige Meinung der Stimmungsmacher zu hinterfragen. Nur zwei Sünden wurden akzeptiert: Der Neid und die Machtgelüste. Aber das ist auch weniger Sünde, als vielmehr Werkzeug zur Begeisterung des Volkes für seine Theorien.
Weil die menschliche Geschichte sich öfters und in ähnlicher Weise wiederholt, haben wir es heute, trotz vermeintlich aufgeklärter Gesellschaft, wieder einmal mit einseitigen Interpretationen von wissenschaftlichen Studien zu tun, sowie mit Weltuntergangsbeschwörern, die auf Weiss-der-Geier-welchen-Plattformen herum-influenceren.
Doch wer genauer hinsieht, der erkennt, dass viele dieser "Prediger" genau das Gegenteil dessen erreichen, was eigentlich vorgesehen ist:
So brachte der von Links-Grün vorgesehene und umgesetzte Atomausstieg anlässlich des Reaktorvorfalls von Fukushima 2011 einen massiven Anstieg des CO2-Ausstosses mit sich, da nicht nur die zur Abschaltung vorgesehenen Kohlekraftwerke am Netz blieben, nein es wurden sogar noch alte "DDR-Stinker" reaktiviert. Letztendlich musste ja an jede Steckdose Strom geliefert werden. "Wind und Sonne" war der Slogan, dabei war es wohl eher Subventionen, Kohlekraft und etwas Wind und Sonne. 200 Milliarden Euro an hart verdientem Geld kostete der Energiewende-Zirkus den Deutschen Otto-Normalverbraucher bislang. Und jedes Jahr kommen um die 30 Milliarden dazu. Dabei sinkt die Versorgungssicherheit (Deutschland werden in absehbarer Zeit rund 500TWh fehlen) und in Sachen Klima wird auch nichts besser oder kühler. Es nützt ja nichts, wenn jeder Haushalt einen Benzingenerator zuhause haben muss, weil die Gefahr eines Stromausfalls hoch ist.
Denn Photovoltaik Anlagen sorgen in den Städten für noch heissere Hitzetage: PV-Anlagen auf Dächern und an Fassaden führen zum Umstand, dass diese zudem sehr gut isolierten Gebäude sich massiv aufheizen, viel Hitze abstrahlen und letztendlich mehr Strom für die Kühlung brauchen, als dass sie selbst zu produzieren vermögen. Da würden begrünte Fassaden und Dächer sowie das Pflanzen von Bäumen entlang Strassen für wesentlich "besseres Klima" in den Städten sorgen. Aber leider halt nicht für Strom, den man braucht.
Auch der "Zubau mit Windkraftanlagen", viele sprechen da von unsinniger Verschandelung der wertvollen Schweizer Landschaft mit ineffizienten Energieerzeugern, fördert die Erderwärmung, wie kürzlich eine Harvard-Studie beschrieb (Miller & Keith "Climatic Impacts of Wind Power", Harvard Uni, Cambridge, MA, 2018).
Upps & Oha. Da gehen wohl so manche ideologischen Gesinnungen flöten. Und wenn man sich den Dürre-Monitor Deutschlands des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung anschaut, fällt auf, dass die Böden in 1.8m tiefe genau dort an Wassermangel leiden, wo Windkraftwerke stehen. Ok, das ist jetzt noch nicht wissenschaftlich, aber es regt zu Gedanken an.
Nachdenklich stimmt auch, wenn wir Waldbestände roden, um darin Windräder aufzustellen und noch besser: Grüne Wiesen mit PV-Anlagen bestücken. Das ist in etwa so, wie Mais anzubauen, um daraus Diesel herzustellen, derweil an vielen Ecken der Welt gehungert wird. Das Dessert der ganzen Energiestrategie-2050-Geschichte sind dann noch die Gaskraftwerke, die man darin vorgesehen hat.
Leute, da müssen wir doch noch mal ganz tüchtig über die Bücher, sonst kommt das nicht gut:
Auto dürfen wir nicht mehr fahren, PV-Anlagen dürfen wir, zumindest in den Städten, nicht mehr bauen, kein Kohlestrom importieren, Wind ist auch schlecht und beim Wasser... ja Leute, auch die Wasserkraftwerke, auf die wir Schweizer ja so stolz sind, haben da einen eklatanten Nachteil, dass sie das Wasser stauen und den Wildbächen das Wasser entziehen. Denn so Wildbäche haben die Fähigkeit enorm viel CO2 im Wasser zu binden. Doch höhere Restwassermengen verteuern den Strom...
Womit wir schon bei Preis und Wirtschaftlichkeit sind: Das Kilo Brot vom Beck ist neu für 35 CHF zu haben und der Liter Milch kostet 10 Stutz. Moment... 35 CHF für etwas was 6-8 Stutz Wert hat? Ja genau. Das ist nun mal Windstrom. Dafür zahlen wir nämlich fünf Mal mehr, als dass Strom effektiv Wert hat. Und nach 20 Jahren Betriebszeit ist dann Ende Feuer für das Windkraftwerk (woher dann der Strom kommen soll, wissen die Geier, naja, die wissen es, aufgrund der hohen Mortalität von Vögeln in der Nähe von Windkraftanlagen, dann wohl auch nicht mehr).
Somit und um langsam zum Schluss des Vortrages zu kommen mein Aufruf:
Halten wir es wie die Walser damals: Wir sind kluge Köpfe und statt den Weltuntergang zu beschwören und in Hysterie und Weltuntergangsstimmung zu verfallen: Lernen wir mit den Veränderungen zu leben, entwickeln wir geschickte und wirtschaftlich tragbare Lösungen, die es uns ermöglichen, die künftigen Herausforderungen, die dieser ewige Klimawandel für uns parat hat, auf elegante Art zu meistern und entsprechend Vorteile daraus zu ziehen, die uns unseren Wohlstand auch in Zukunft garantieren. Setzen wir dabei auf Effizienz und Wirtschaftlichkeit statt auf Verbote und ideologisch-politisches Traraa.
Es ist Zeit, Ideologien aufzubrechen und praktisch zu denken.
Denn eines ist klar:
Ohne Freiheit kein Geld, ohne Geld kein Wohlstand und ohne Wohlstand kein Naturschutz.
Vielen Dank. Ein sog. "Klimaleugner".
(als "Leugner" werden Menschen bezeichnet, die aufgrund von wissenschaftlichen Fakten sich weigern, einem "Glauben", sprich einer wissenschaftlich nur bedingt haltbaren Religion bzw. einer Ideologie zu folgen. Der Begriff "Leugner" ist nicht selbst gewählt, sondern eine Abkanzelung durch eben diese selbsternannten Gläubigen).
Nun, was Sie da – wohl nicht zufällig anonym – ausführen, mag ja alles Ihrem Weltbild entsprechen, mit belegbaren Fakten und dem Stand der Wissenschaft hat das allerdings wenig zu tun. Den Wissensstand zur Klimakrise in Bezug auf Extremwetter können Sie zum Beispiel hier nachlesen: Ist er das jetzt? Freundliche Grüsse!
Vielen Dank für Ihre Kritik. Können Sie mir bitte die Punkte klar benennen, wo mein "Vortrag" den Stand der Wissenschaft ausblendet? Ich denke, es ist doch sehr oft umgekehrt, dass die heutige "Klimawandelhysterie" aus rein ideologischen Gründen doch den einen oder anderen Fakt ausblendet. Es ist nicht "mein Weltbild", sondern es sind Fakten. Gerne nehme ich Sie mitsamt all den Wissenschaftlern mit und zeige Ihnen 800 jährige Wurzelstöcke von Arven, gut 200 Meter über der heutigen Waldgrenze....
Bei dieser Begehung würde ich dann einen Wissenschaftler bzw. eine Wissenschaftlerin gerne fragen, wie dann so ein "gerettetes" bzw. "geschütztes Klima" aussehen soll (also wenn man etwas "retten will", so muss man ja eine Vorstellung davon haben, wie der Sollzustand aussehen soll; sonst arbeitet man möglicherweise in die falsche Richtung). Status Quo? Nichts ändert sich? Unmöglich. So ist das nun mal auf dieser Erde: die Veränderung ist permanent und wer wegen eines einzigen Schlechtwettersommers meint, die Geschichte der Erde beeinflussen zu müssen, der hat die Physik nicht begriffen.
Freundliche Grüsse, ein Physiker.
Ich bin noch nicht zum Lesen des gesamten Artikels gekommen, weil mich der Aufhänger ärgert. "Die Wassermassen der Unwetterkatastrophe in Deutschland Mitte Juli und das Extremwetter in der Schweiz haben zwei Glaubenssätze weggespült:
Der Klimawandel findet später statt.
Der Klimawandel findet anderswo statt."
Völlig zu Recht kritisieren wir Menschen, die sagen "Jetz isches chaut. Klimawandel gits nööd!" Wir sollten auch auf der Pro-Seite sauber argumentieren: Was wir im Sommer beobachtet haben, war Extrem-Wetter. Wenn wir das monatelang beobachten, heisst das Witterung. Jahrzehntelanges, dokumentiertes Extremwetter heisst Klima. Der letzte Sommer war viel zu nass, die drei davor viel zu trocken. Grund dafür sind stationäre Wettersysteme, die einfach kleben bleiben. Bei Hochs ist das keine Überraschung - die können sich selbst erhalten. Bei Tiefs mit labilen Schichtungen schon.
These: Das Wetter ist ein Katalysator für verdrängte Probleme. Argumente: Wenn man die Situation von unten nach oben anschaut, kann man für die Katastrophe im Westen Nordrhein-Westfalens feststellen, dass das Warnsystem auf kommunaler Ebene in Stand gehalten wird - dem Bundesland und dem Bund war das zu teuer. Die Kommunen dort sind aber seit Jahrzehnten auch blank. Das führt dazu, dass diese Infrastruktur nicht gewartet wird und heute grossflächig marode ist. Der nationale Warntag im September 2020 war erwartungsgemäss ein Reinfall. Dazu kommen komische Verschachtelungen und konkurrierende Zuständigkeiten der Dienste - die Folge ist Verantwortungsdiffusion. Wer es erträgt, kann sich die Bundespressekonferenz nach der Katastrophe in voller Länge anschauen - angesichts der 183 Todesopfer verursacht die Inkompetenz Ganzkörperschmerzen.
Man hat also stationäre Wettersysteme, die auf eine kaputtgesparte Infrastruktur, unklare Zuständigkeiten, eine ineffizient arbeitende Bürokratie und eine sich zu sicher fühlende Bevölkerung treffen (kein Wunder - die Heinrichsflut/der Schwarze Freitag von Waldeck liegt bereits über 50 Jahre zurück) - eine sehr ungute Gemengelage (die Kooperation mit den Anrainerstaaten Belgien und Niederlande lasse ich aus - das ist ein eigenes Thema). Das Wetter (also nicht Klima, nicht Witterung) ändern wir nicht. Die Randfaktoren schon - vorausgesetzt, man hat einen mittelfristigen Plan und nimmt Geld in die Hand.
Sehe ich Anzeichen dafür? Ehrlich gesagt - nein. Fazit: Es ist auch das Wetter, aber mehr noch ein sich selbst erhaltendes, ineffizient arbeitendes System, das die nächste Katastrophe produziert und dann mit Kulleraugen sagt: Diese Information liegt uns nicht vor.
Man könnte mal gucken, wie viele rutschgefährdete Hänge in den Alpen systematisch und engmachig überwacht werden und wie viel das kosten würde. Wenn ich dort wohnen würde, würde ich mein Haus mal überprüfen lassen und entsprechend reagieren.
Sehr guter Artikel, vielen Dank. Hervorragend auch die Kombination von Wissenschaft und gelebtem Alltag: die Feuerwehr im Dorf, der Bauer, dem die Erträge entweder vertrocknen oder weggeschwemmt werden, das bedrohte Dorf mit seinem Baudruck auf Gefahrengebiete.......die Problematik wird beim Blick über den Bildschirm hinaus sehr schnell be-greifbar, die Bedrohung viel direkter, viel unmittelbarer wahr-nehmbar, für wahr nehmbar.
Was ich ebenfalls sehr eindringlich finde, sind Formulierungen wie diese:
Kenner ist vorsichtig mit Prognosen und Erklärungen. «Die Zusammenhänge sind sehr komplex. Es gibt keine einfachen Antworten und klare Auslöser.»
Geht in Richtung des Kommentars von Frau D.: Sündenbocksuche bringt nicht weiter. Oder anders gesagt: welcher Vertreter welcher Partei im Gemeinderat sich ursprünglich bspw. für die Einzonung eines seit altersher bekannten Gefahrengebietes (in unserer Gemeinde wars bspw. ein Lawinenzug....) stark gemacht hat, lenkt nur von der Frage ab: was lernen wir aus den Fehlern der Vergangenheit und was können wir jetzt tun?
Oder:
Diese Haltung könne sich rächen, befürchtet Zischg. Er beobachtet, dass viele Schutzbauten ihre Lebensdauer überschritten haben. «Man wähnt sich sicher. Aber ein Dammbruch kann weit grössere Schäden verursachen, als wenn gar kein Damm vorhanden gewesen wäre.» Das ist kein fiktives Szenario: Im Juli drohte in Hünenberg im Kanton Zug der Reussdamm zu brechen. Die vermeintliche Kontrolle über die Fliessgewässer führe ausserdem dazu, dass immer näher an sie herangebaut werde, sagt Zischg.
Vielleicht könnten wir daraus etwas lernen über einen bestimmten Denkstil und seine ambivalente Wertigkeit.
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