Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



Interessanter Artikel mit Darstellung etlicher Problempunkte, nur leider wieder - wie im Artikel über Bundesrat Cassis - sehr einseitig und tendenziös. Nur schon die Bildlegende "lustig ist das Soldatenleben" und die Behauptung " Mit dem Hinweis, diese dürfe nicht gefährdet werden, können sie die demokratische Kontrolle jederzeit nach Gutdünken ausschalten" zeigen dies deutlich.
Mit derartiger Publizistik bleibt die Republik ein Nischenangebot für ein linkes Stammpublikum (und wenige, die das ganze publizistische Spektrum kennen möchten) und wird Mühe haben zu überleben. Dies wäre schade, da die Republik nebst guten investigativen Artikeln auch ausgezeichnete Rubriken hat, wie die Gerichtsreportagen und "auf lange Sicht".

16
/
35

Sehr geehrter Herr S., herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung. Es freut mich, dass Sie den Artikel - trotz Kritikpunkten - generell interessant finden. Zu Ihrer Bemerkung, der Artikel sei einseitig und tendenziös: Eva Novak, die ihn geschrieben hat, ist seit 30 (!) Jahren Bundeshausjournalistin und hat in dieser Zeit schwerpunktmässig über Sicherheitspolitik und das VBS geschrieben. Ich würde behaupten, dass es in der Schweiz wahrscheinlich keine andere Journalistin und keinen Journalisten gibt, der das VBS länger beobachtet hat und besser kennt. Dass die Generäle die demokratischen Kontrollen regelmässig ausschalten, ist im Artikel mit verschiedenen konkreten Beispielen belegt - wobei es sich dabei teilweise um Skandale handelt, die Eva Novak im Zuge ihrer Recherchen für diverse Publikationen in den letzten Jahren selber aufgedeckt hat.

50
/
0

Um uns die Möglichkeit zu geben, Ihr Prädikat «sehr einseitig und tendenziös» zu überprüfen, wäre eine Gegendarstellung aus Ihrer Sicht hilfreich. Oder allenfalls konkrete Fakten. Sie laufen sonst Gefahr, in die Ecke jener gestellt zu werden, die grundsätzlich gegen jede Kritik an der Armee ablehnen. Eine Armee, von der ich als Nicht-Linker denke, sie sei alles andere als kriegstüchtig, also derzeit für ihren Hauptzweck nicht brauchbar. Dies bei einem Etat von knapp 5 Mrd. Franken.

32
/
0

Eine kritische Berichterstattung ist die Aufgabe der Medien als vierte Gewalt. Vor allem auch deswegen habe ich die Republik abonniert.
Eine profunde Kenntnis der Autorin über die Strukturen und Probleme der Sicherheitspolitik ist von Vorteil, garantiert aber nicht eo ipso eine ausgewogene Darstellung. Eine neutrale oder weniger einseitige (die absolute Objektivität gibt es ja nicht, es kommt immer auch auf den Standpunkt an) Formulierung wäre angebracht.
Es ist nicht meine Aufgabe als Leser (Verleger), eine Gegendarstellung zu erarbeiten. Zwei Beispiele habe ich bereits in meinem ersten Beitrag aufgeführt.
Wen Sie, Herr Stricker, in welche Ecke stellen wollen, überlasse ich Ihnen.

9
/
5

Der Artikel zeigt ernste Probleme im VBS auf. Der spöttische Ton und die offensichtlichen Fehler lassen allerdings an der Neutralität der Korrespondentin zweifeln.

Darum hier die Beispiele für die tendenziöse und einseitige Berichterstattung:

Das «Rette sich wer kann»-Departement

Ich hoffe dies bedarf keiner weiteren Erklärung.

Lustig ist das Soldatenleben: Arnold Koller informiert sich im November 1988 über ein Panzerabwehr-Lenkwaffensystem.

Der AdA der im Bild ohne Handschuhe mit einer PAL Rakete im Schnee sitzt wärmt sich die Hände. Sehr lustig.

Das hindert sie aber nicht daran, Fahnen­flucht zu begehen.

Fahnenflucht ist ein Begriff für Desertieren. Dies ist oft mit schwerwiegenden Konsequenzen für den Deserteur verbunden (Normalerweise ist Fahnenflucht ein Verbrechen und kann in vielen Nationen mit dem Tode bestraft werden). Das Departement zu wechseln ist legal.

…4,4 Milliarden Franken lagen. Doch unter Maurer leitete das Parlament die Trend­wende ein. Seit drei Jahren steigt das Armee­budget wieder, bis 2030 soll es 5 Milliarden geben.

Dies lässt die Inflation aussen vor. Inflation einberechnet ist das Budget des VBS konstant gefallen. (Notabene während in allen anderen Departementen das Budget aufgestockt wurde.)

Und das nicht etwa unter seiner politischen Chefin, sondern einen Stock über ihr.

Ob diese Büroverteilung dazu dient den Chef / die Chefin des VBS zu erniedrigen sei dahingestellt.

Das weiträumige, mit edlem Holz getäfelte Büro des «CdA», wie der Chef der Armee auf Militär­deutsch heisst, verfügt über einen eigenen Zugang, einen eigenen Lift und eigene Schlösser.

Ein Chef der Armee ist ein Militärisches Ziel oberster Priorität. Dass dieser besser geschützt werden muss, als andere Beamte, sollte für jeden, der über einen Funken taktisches Denken verfügt, selbsterklärend sein.
(und soweit ich die Bundesverwaltung gesehen habe sind recht viele Räume weitläufig und mit Holz getäfelt.)

Sondern zusätzlich die «Generäle», wie die aktuell 53 höheren Stabs­offiziere im Volksmund genannt werden – obschon die Schweiz nur in Kriegs­zeiten einen eigentlichen General kennt.

Den General gibt es in der Schweiz nur in Kriegszeiten. Brigadier (Brigade General, OF-6), Divisionär (Major General, OF-7) und Korpskommandant (Lieutenant general, OF-8), als Generalität zu bezeichnen liegt lediglichan der Angleichung des Schweizer Gradierungssystems an die Nato Codes.

Doch für einen Konflikt gebraucht wurde sie in ihrer ganzen Geschichte nicht, sie stand nie im realen Einsatz.

Diese Aussage ist nicht nur tendenziös sondern Falsch. Von einer der “profiliertesten Medienschaffenden im Bereich Sicherheitspolitik” hätte man wohl erwarten können den Begriff Mobilmachung zu googeln. (Und für diejenigen die Schutz der Landesgrenzen nicht für einen Teil des Konfliktes halten, empfehle ich sich über den begriff Dissuasion zu informieren.)

10
/
13
(durch User zurückgezogen)
Informatik-Ingenieur und Ökonom
·
· editiert

Sehr spannend! Institutions-Kritik ist eine der wichtigsten Rollen der vierten Gewalt und damit meines Erachtens auch eine der Kernaufgaben der Republik. Die Frage, wie wir unsere Institutionen fit halten, ist alles andere als einfach zu beantworten. In der Privatwirtschaft werden Firmen, die nicht gut funktionieren, früher oder später durch neue, bessere verdrängt. Bei staatlichen Institutionen gibt es keinen solchen Mechanismus. Stattdessen ist die Öffentlichkeit und die Politik gefordert. Ich fände es spannend, hier tiefer zu schürfen und auch Vorschläge zu sehen, wie die Armee reorganisiert werden könnte. Das Problem scheint ja bekannt, bereits Ueli Maurer hat mal über das VBS gesagt: "Ich werde hier von morgens bis abends angelogen."

37
/
1

Ich fände es spannend, hier tiefer zu schürfen und auch Vorschläge zu sehen, wie die Armee reorganisiert werden könnte.

Genau das fehlt mir in dem Artikel ebenso. Missstände aufzuzeigen ist sehr wichtig. Missstände zu beseitigen, mindestens genauso.

Was ich aus dem Artikel raus lese, ist, dass die Probleme seit Jahrzehnten bekannt sind, aber niemand ernsthaft dagegen vorgeht.

Eine radikale Möglichkeit wäre, dass man die oberen Führungsebenen der Armee komplett entlässt und durch aufstrebende Neulinge ersetzt. In Zeiten, wo sämtliche Nachbarn nicht feindlich gesinnt sind, wäre dieses Experiment sicherheitspolitisch kein grosses Problem.

Das Grundproblem in der Armee ist aber ein anderes - im Gegensatz zu sämtlichen anderen Bereichen des Staates kommt die zukünftige Spitze immer aus dem eigenen Haus. Selbstbestimmt.
Der zuständige BR ist nichts anderes als ein Maskottchen, das für die Geldbeschaffung zuständig ist (übrigens kein rein Schweizer Problem. Dürfte in sämtlichen Ländern dieser Welt ähnlich sein. Oder wie in Ägypten noch deutlich extremer).

16
/
9

Eine Sache verstehe ich nicht. Daumen runter bedeutet Wiederspruch.
Alles kein Problem.

Nur - wie soll ich verstehen, welcher Teil meiner Aussage falsch oder missverständlich ist, wenn keine Wortmeldung erfolgt?

4
/
2

Grundsätzlich stellt sich die Frage, braucht die kleine Schweiz eine Armee? Denke das ist Geld für nichts, ausser zur Befriedigung von einigen "Sternli-Generälen". Nur schon die Frage, brauchen wir neue Kampfjets ist unsinnig. In einem wirklichen Konflikt über längere Zeit reichen die jetzt zur Diskussion stehend Anzahl von Kampfjets nie aus. Als ehemaliges Mitglied dieses Vereins, masse ich mir die Meinung an: ABSCHAFFEN SUBITO.

32
/
3

Und wer übernimmt den Luftpolizeidienst, wenn nicht die Armee?

3
/
16
19
/
1

Den hat doch jahrelang die französische Luftwaffe übernommen, wenn die schweizerische ausserhalb der Bürozeiten keinen Luftpolizeidienst versah. Das könnte man doch vertraglich so weiterführen. In der Ostschweiz wäre eine Kooperation mit Österreich zu überlegen - mit Deutschland eher nicht. Bei der Bundeswehr hat der einzig einsetzbare Flieger sicher gerade dann eine Panne, wenn man ihn mal bräuchte - aber die Franzosen wären sicher zu motivieren :-)

9
/
2
· editiert

o00o do..ob o00o
(Inhalt verfallen)

25
/
0
Märchentante*onkel
·
· editiert

Warum können wir uns nicht die Armee Liechtensteins als Vorbild nehmen? Die Armee eines Landes, das ebenfalls von lauter ihm freundlich gesinnten Ländern umgeben ist.

12
/
1

Zum letzten Absatz: Die Tagebücher von Hans-Ulrich Ernst sind in der Burgerbibliothek Bern zugänglich: http://katalog.burgerbib.ch/detail.aspx?ID=122288

3
/
0