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Zu den Gesundheitskosten: Unser Gesundheitswesen ist - wie alle Märkte - konkurrenzbasiert und gewinnorientiert. Alle Dienstleister sind bestrebt Gewinne zu erzielen. Müsste man nicht das Gesundheitswesen von den marktwirtschaftlichen Mechanismen entkoppeln? Ansonsten ist das doch, wie wenn man gleichzeitig auf's Gas- und Bremspedal drückt.
Ich bin mit Ihnen völlig einverstanden. Die Privatisierung des Gesundheitswesens führt kaum zu Kostensenkungen, und wenn schon, dann über Druck auf Löhne und mit Qualitätseinbussen. Es kann ja nicht sein, dass Anleger mit unserem Gesundheitswesen Rendite erzielen können oder, krasser gesagt, dass wir als Prämienzahler Aktionäre – aus welcher Weltgegend auch immer – bedienen .
Das heisst für mich klar: Unser Gesundheitswesen darf nicht Gewinn orientiert sein, sondern muss eine gemeinsame solidarische Aufgabe werden. Dies kann erreicht werden durch eine staatliche Einheitskasse, Finanzierung über Steuern (und allenfalls auch persönliche Beiträge) und faire Löhne für alle im Gesundheitswesen Tätigen.
Absolut richtig Herr Kienholz! Unser Gesundheitswesen darf so wenig rentieren wie die Post oder die SBB. Oft ist nämlich der Freie Markt nicht die Lösung sondern das Problem.
Diesen Eindruck hatte ich auch als ich mir die Massnahmenpakete und Initivativen anschaute. "Macht's doch einfach staatlich."
Nur bei der SVP-Initiative ist mir etwas schleierhaft warum eine Abschaffung des Versicherungszwangs zu Kostensenkungen führen soll, aber vielleicht habe ich den Sinn der Initiative nicht ganz verstanden.
Lieber Herr K., wenn unversicherte Patienten selber dafür verantwortlich wären, für teure Operationen aufzukommen oder andere teure Behandlungen selber zu bezahlen, würden man sich wohl vieles zwei Mal überlegen. Und viele würden wohl nur schon darauf verzichten, weil sie es sich nicht leisten könnten - siehe USA. Das führt zu tieferen Kosten für das Gesundheitswesen, aber auch zu einer Zweiklassengesellschaft.
das einzig Gute an der Sache ist, tatsächlich ein medizinisches Netzt weltweit auf zu bauen. Wenn es wirklich mal eine Pandemie mit einem wirkich tödlichen Virus gibt, hätte man so eine Grund Vorsorge, um im Ernstfall besser reagieren zu können.
Ob das funktionieren kann, weiss ich auch nicht, vielleicht wären dann marktwirtschaftliche Interessen weniger relevant.
Wenn Likes jetzt als üble Nachrede gelten, wäre also die Aktion von SVP-Mann Claudio Schmid straffällig? Er hat diesen Januar einen Tweet über Luisa Neubauer (Klimaaktivistin) mit seinem Smiley gepusht. Inhalt des Tweets:
Ja, würde ich sofort ficken, auch wenn ich mir danach stundenlang das Klima-Zeug anhören müsste.
Ohne Zweifel ehrverletzend, „ekelhaft“ trifft es noch besser. Aber ist das Gesetz auch anwendbar, wenn Frau Neubauer aus Deutschland kommt? Die Frage finde ich ziemlich interessant, wenn man bedenkt wie viel üble Nachrede über zum Beispiel Greta Thunberg weiterverbreitet wird mittels Likes.
Geschätzter Verleger, ich kenne den Kontext der "gepushten" Nachricht nicht, aber dieser Satz, den Sie hier wiedergeben, ist in der Tat ekelhaft. Ob er auch einen Straftatbestand erfüllt, diese Einschätzung masse ich mir nicht an. Im Strafrecht kommt es grundsätzlich auf den Tatort an, nicht auf die Nationalität von Tätern und Opfern. Aber was ausserhalb der Offizialdelikte ebenfalls gilt: Ohne Kläger keine Richter. Wobei ich nicht zu massenhaftem Anzeigeerstatten aufmuntern will, sondern nur ganz kurz ein paar Grundlagen darlegen.
Muss diese Geschmacklosigkeit hier stehen bleiben und damit zusätzlich weiter verbreitet werden, und dann auch noch von einem Anonymous? Reicht es nicht, wenn der Schwachfug auf Twitter gestreut wird? Was übernimmt die Republik hier für eine Rolle?
Aber ist das Gesetz auch anwendbar, wenn Frau Neubauer aus Deutschland kommt?
Wenn es nur um diese Frage ginge, wäre das nochmalige Auswalzen des Beispieles hier nicht notwendig. Mir ist nicht wohl mit diesem plakativ-unschuldigen 'ich frage ja nur'.
Keine Reaktion der Redaktion? Übernimmt sie die Verantwortung für das Weiterverbreiten dieses Schunds? Die simple Verlinkung hätte mehr als gereicht, ohne mit der visuell auffälligen Hervorhebung als Zitat der Beleidigung noch zusätzlich Aufmerksamkeit zu verschaffen. Aus den Downvotes muss ich zudem schliessen, dass mein Unbehagen über das Weiterverbreiten mehr Missfallen auslöst als die Weiterverbreitung an sich.
Wie soll ich das verstehen? Es hinterlässt mich ratlos und ein bisschen traurig. Was hier exemplarisch vorgeführt wird: ich kann jeden irgendwo aufgelesenen Schrott hier prominent als Zitat wiederholen, solange ich ihn am Ende als ekelhaft qualifiziere. Muss nicht einmal mit meinem Namen dazu stehen. Nicht wirklich das, was ich von einem Qualitätsmedium erwarte.
Frau Hürlimann danke ich für Ihre eindeutige Einordnung. Aber auch hier: keine Reflexion der prominenten Weiterverbreitung, nur eine fachlich korrekte Antwort und damit Qualifikation dieses anderswo aufgelesenen Unrats als legitimen Kommentar.
Da erwarte ich von der Republik einfach mehr.
Zu Corona: Laut Althaus ist die Aussage, die Gefährlichkeit sei etwa so hoch wie bei einer saisonalen Grippe, absurd. Kann man diesen Standpunkt noch weiter erläutern? Was ist gefährlicher? Ist die Mortalität höher?
Wenn Sie Geduld haben: Morgen dazu mehr bei der Republik
Hallo Olive! Evgeny Morozovs empfehlenswerter Newsletter "The Syllabus" hat ein ausführliches Dossier namens "Global Epidemics". Darin auch der Artikel: "The SARS, MERS and Novel Coronavirus (COVID-19) Epidemics, the Newest and Biggest Global Health Threats: What Lessons Have We Learned? (22 Feb. 2020) by Noah C Peeri et al.".
Im Unterkapitel "Age, sex morbidity and mortality rate" schreiben sie:
The initial report on the first 41 cases of the COVID-19 outbreak showed that most patients infected with COVID-19 were males [30 [(73%) of 41], with less than half possessing underlying comorbidities [13 (32%)] which included diabetes, hypertension and cardiovascular disease. The median age of cases was 49.0 years (Inter Quartile Range 41.0–58.0). Of the initial 41 patients infected, 27 (66%) had been directly exposed to the Huanan seafood market and the CFR was nearly 2%. The CFR has remained at 2% since the start of the epidemic.
Im Vergleich: Der "Case Fatality Ratio" (CFR) von MERS war 35% und von SARS 9%, wobei die Fallzahlen von COVID-19 jene der anderen bereits weit übertreffen (Stand 10 Feb. 2020: MERS 2000+, SARS 8000+ und COVID-19 65'000+) (vgl. Figure 2).
Interessant, aber auch besorgniserregend, ist deren Konklusion:
We conclude that we did not learn from the two prior epidemics of coronavirus and were ill-prepared to deal with the challenges the COVID-19 epidemic has posed. Future research should attempt to address the uses and implications of internet of things (IoT) technologies for mapping the spread of infection.
Ein tödlicher Verlauf einer Coronavirus bedingten Erkrankung ist für ältere Menschen viel wahrscheinlicher als für jüngere Menschen.
Die schweizerische Bevölkerungspyramide ist sehr kopflastig.
Die für eine Eindämmung der Gefahr einer epidemischen Ausbreitung des Coronavirus zuständigen Regierungsstellen zögern mit rigorosen Schutzmassnahmen.
Honi soit qui mal y pense !
Nur damit ich Sie richtig verstehe, lieber Herr B.:
Sie glauben, dass die Schweizer Behörden planen, Rentner durch das Coronavirus dahinraffen zu lassen, damit die Bevölkerung insgesamt jünger wird?
Nein, lieber Herr Fuchs, dass dies bewusst geplant ist glaube ich nicht. Der Neuropsychologe in mir mit einem radikalen Weltbild, das etwa den freien Willen in Frage stellt, hält aber die Möglichkeit nicht für ausgeschlossen, dass auf Grund unbewusster Beweggründe ein Zusammenhang zwischen den drei genannten Fakten besteht. Die tatsächlichen Beweggründe für menschliches Verhalten bleiben zum grössten Teil verborgen, auch wenn uns das Bewusstsein etwas anderes vorgaukelt. Ich weiss, dass ich mit dieser Weltsicht eine Minderheitenmeinung vertrete, die aber von anderen, vor allem naturwissenschaftlich orientierten Menschen, darunter vielen Neurowissenschaftern, geteilt wird.
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