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Was soll die semantische Gleichschaltung von Rechtspopulismus und 1968? Der Verdacht liegt nahe, dass wieder einmal Rechts- und Linksextreme in den gleichen Topf geworfen werden sollen. Die Schwarzenbach-Initiative kam nicht 1968, sonder 1970 vors Volk. Das Ja-Lager (46 %) ereichte Bevölkerungsschichten bis weit in das sozialdemokratische Lager hinein. Und die faschistischen Traditionen der Schweiz reichen weit zurück. Bundesrat Motta und die Frontisten etc. vergessen?
Wie ich das Interview verstanden habe, geht es mehr um die Anleihen und Ähnlichkeiten der Methoden der "Neuen Rechten" und "Neuen Linken". Nicht nur haben erstere den Begriff der "kulturellen Hegemonie" des Marxisten Antonio Gramsci angeeignet, sondern auch Protestformen der 68er.
Skenderovic skizziert anschliessend die Genealogie von der "Neuen Rechten" (oder "Nouvelle Droite") zu den heutigen Rechtspopulisten.
Was die Schwarzenbach-Initiatve betrifft, wird ja - korrekt - geschrieben, dass sie 1968 lanciert wurde. Die - wie Sie zu Recht sagen - 1970 zur Abstimmung gekommen ist.
Ich finde das ganze Interview spannend und informativ. Damir Skenderovic ist einer der wenigen Professoren, der seine Arbeit auch politisch versteht. Zufällig bin ich heute via Infosperber, Beitrag über die neue Linke in den USA von Roman Berger, auf der Website von Jacobin gelandet und habe dort das Interview mit Pamela Anderson gelesen, das bestens zum Skenderovic-Beitrag passt: https://jacobinmag.com/2018/12/yell…nce-macron
Es ist schon spannend zu lesen wie man "Konservativ" und "Rechtspopulismus" in einen Topf wirft. Es waren die konservativen Kräft die dieses einmalige System der Direkten Demokratie einführten.
Diese direkte Demokratie, zusammen mit der hohen Autonomie, führt dazu, dass Politiker
sich direkt für Budget vor der Gemeindeversammlung verantworten müssen.
Das man zusammen redet und beschliest ist eine fundamentale Forderung, die man in keinem "Menschenrecht" findet. Das politisieren in einer solchen Demokratie schwer ist und viel Ausdauer braucht zeigt sich in unserem Land überdeutlich. Und etwas haben wir auch bewiesen, wenn wirklich eine Notwendigkeit zum Handeln vorhanden ist, wird auch gehandelt. Bei allem anderen sind endlose Diskussionen das beste um sozialen Frieden im grossen und gute Lösungen im kleinen zu finden.
Das dies sowohl Sozislisten wie auch Neo Liberalen nicht passt, versteht sich von selbst. Intellektuelle Eliten mögen Ideen haben, dies können sogar gut sein, jedoch fehlt dieser Elite immer die Empathie zum Menschen der jeden Tag versucht zu überleben.
Ausgesprochen interessantes Thema! Bisweilen spannend, vor allem im zweiten Teil. Leider nicht viel Neues - streckenweise doch sehr schulmeisterlich; es hat mich einwenig an eine dieser „vis-a-vis“-Persiflagen von Giacobbo/Müller erinnert. Darum musste ich kichern, obwohl mich das Thema brennend interessiert... Ich sass in der vorletzten S-Bahn mit Kopfhörern - die Leute haben geguckt.
Kritisieren - und zwar aufs Schärfste! - möchte ich, dass ausgerechnet ein pensionierter Generaldirektor die Interviews führt. Wieso nicht eine blitzgescheite 23 Jährige, die Fragen stellt, die einer alten (durchaus gebildeten und belesenen) Zwetschge wie mir nicht einmal im Traum eingefallen wären? Ich habe gehofft, bei Euch werden die Professoren und Expertinnen an der Bar mit Kräuterbitter auf Eis - unverbindlicher Serviervorschlag - abgefüllt. Und dann charmant in ein Gespräch gesponnen.
Please do so.
Danke für den Serviervorschlag! Wir schätzen Roger de Weck als blitzgescheiten Journalisten und sind immer offen für hervorragende Talente.
Sincerely,
Damir Skenderovic zeigt uns, dass man Faschisten (oder man muss man hierzulande "populistische radikale Rechte" sagen?) nicht in die Regierung lassen darf. Die Schweiz und Österreich haben das nicht begriffen. Deutschland hat hingegen NPD und die Republikaner jahrzehntelang unter Drohung des Verbots und damit unter der %Marke gehalten bzw. liquidiert. Erst jetzt erschöpft sich diesese Erfolgsstrategie mit der AFD und dem Dahinschmelzen der Groko.
Oder erweitert den Gramscianismo mit dem guten alten Berlusconismo: https://www.nzz.ch/zuerich/nach-ueb…ld.1453500
Und wenn die modernen 68er Methoden nicht reichen, dann solln es halt mittelalterliche der Armeen Gottes in den Klöstern, Kreuzzügen und Missionen richten.
Mal abgesehen vom Inhalt des Gesprächs: dass in diesem Videobeitrag der Mythos bedient wird, dass Intellektuelle halt rauchen müssen, auch in einem einstündigen Interview, finde ich sehr schwach. Dem Herrn das Rauchen in dieser Zeit nicht zu untersagen ist ja noch das Eine. Das dann aber mit geschickt gewählter Bildeinstellung auch noch so in Szene zu setzen, enttäuscht mich.
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