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Eigentlich hätte das ja vermutlich ein Beitrag werden sollen, der hinterfragt, warum in gewissen Fällen nur Fakten gecheckt und dann ein Strafmass ausgesprochen wird, ohne hinter die Kulissen zu schauen. Zitat: «Dieser (Prozess) mutiert aber häufig zur reinen Farce. Nämlich dann, wenn sich das Gericht so ganz und gar nicht dafür interessiert, wer vor Schranken steht. Wer also der Mensch ist, über den man zu richten hat.»

Gute Idee, das zu thematisieren. Nur: Die Journalistin selbst ist ja ganz offensichtlich ebenfalls nicht daran interessiert, wer dieser Mensch ist, über den gerichtet wird. Sie hat ihre Meinung anhand der Fakten abschliessend gemacht. Sie qualifiziert ihn kurzerhand als einen ab, der «Freude» an widerlichen Sachen hat, unterstellt ihm (ohne Beleg), das kurze Prozedere sei ihm «nur recht» und findet seine Taten (und damit wohl auch ihn selbst) «zum Kotzen». Das Gericht hat die Vorgeschichte des Mannes nicht thematisiert. Die Journalistin kritisiert das zu Recht, macht aber gleichzeitig klar, dass ihr diese Vorgeschichte auch sehr egal ist. Es ist halt einfach «zum Kotzen», basta.

Mit anderen Worten: Kritisieren wollte die Autorin das Prozedere, das auch nicht auf Themen wie Rückfallgefahr usw. eingeht, aber genutzt hat sie stattdessen die tolle Chance, sich die persönliche Wut über den Straftatbestand von der Seele zu schreiben. Menschlich verständlich, in einem journalistischen Beitrag unzulässig.

Ich habe noch nie eine «Gerichtsberichterstattung» gelesen, die Vorgänge dermassen simplifiziert und Menschen ohne näheres Wissen herabwürdigt. Oder doch, natürlich, ich habe: In den anonymisierten Kommentarspalten von Onlinemedien. Dort klingt es ähnlich. Erstaunlich, was die «Republik» hier geschluckt hat. Das bekomme ich am virtuellen Stammtisch kostenlos.

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Gibt es noch irgend etwas zu wissen oder zu sagen über einen solchen Menschen? Ich bin froh erfahren zu haben, dass ein Ersttäter in der Schweiz nicht bestraft wird. Zum Kotzen.

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Von dieser Gerichts-Berichterstattung bin ich tief enttäuscht. Das ist für mich Stammtisch-Niveau und keine journalistische Arbeit. Seinen Aerger in die Welt zu husten ist der Stil von Leserkommentaren in Boulevard-Medien. Dieser Text wäre gekürzt brauchbar als ergänzende, persönliche Meinung der Journalistin zur eigentlichen Berichterstattung, die separat publiziert werden müsste. Dem Text fehlt eine übersichtliche, stimmige Struktur und es fehlen Hintergrundinformationen, zB über das zitierte abgekürzte Verfahren und dessen Sinn und Stellung in unserem Strafrecht. Ein Interview mit einer Fachperson aus dem Strafrecht wäre erhellend gewesen. So aber beschmutzt einen der Text mit dem Erbrochenen der Journalistin. Es ist wie nach einem Gespräch mit Stammtischlern oder Populisten: Man ist aufgewühlter aber nicht klüger als zuvor.

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E swäre schon noch interessant zu wissen, wie und warum es zu einem abgekürzten Verfahren kommt.

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Man kann diese Art von Delikten nicht verstehen, ohne sie verstehen zu wollen. Wenn ich mich auf einen Artikel im "Bund" stütze -

https://www.derbund.ch/sonntagszeit…y/30038900

  • und die titelgebende Aussage ("Bleibt Pädophilie unentdeckt, steigt die Gefahr von Übergriffen") ernst nehme, dann komme ich persönlich zum Schluss, dass es, ja, eine gute Sache ist, dass der Mann Kinderpornos konsumiert hat - und damit erwischt worden ist. Denn damit wird die Neigung, die - in welcher Ausprägung auch immer vorhanden - nicht bestreitbar ist, aufgedeckt. Und das ist gut so - insbesondere dann, wenn noch kein tatsächlicher Übergriff stattgefunden hat. Gut für die Kinder, gut für die Familie, gut für ihn, und gut für uns alle.

Kinderpornokonsum isoliert zu betrachten, verstehe ich nicht.

Man stelle sich vor, ein Thomas N., oder auch "nur" ein Jürg Jegge hätten mit Kinderpornos erwischt werden können, bevor sie zu ihren - wenn auch in ihren Dimensionen schwer vergleichbaren - Taten hätten schreiten können. Thomas N. sass auf über 10'000 solcher Dateien! Leider ist er den Strafverfolgungsbehörden durch die Lappen gegangen.

Schlicht unvorstellbar, welches immense Ausmass von Leid hätte verhindert werden können, wenn diese Typen erwischt, sanktioniert und behandelt hätten werden können.

Wir mögen die Neigung zum Kotzen finden, aber das sollte nicht das Thema sein, denn es bringt uns nicht weiter, denn sie ist eine Realität. Das Thema sollte sein, dass der Mann im Artikel das nicht zum Kotzen fand, sondern dass es ihm im Gegenteil - in welcher abgründigen, verdrehten Weise auch immer - Spass gemacht hat, sich diesen Stoff reinzuziehen, immer wieder, mindestens 7710 Mal. Diesen Aspekt sollten wir deshalb ernst nehmen, weil ein solcherart ausgerichtetes Verhalten nicht nur "zum Kotzen" ist, sondern eine Krankheit darstellt, und darüber hinaus wohl eine der gefährlichsten, fremd- und selbstschädigendsten und nebulösesten Krankheitskomplexe überhaupt darstellt, vor dem die Wissenschaft noch immer relativ ratlos dasteht und nur hie und da etwas zu seiner Klärung beiträgt, zb. (https://www.spektrum.de/news/haenge…en/1547407).

Ist der Mann nicht zu eine Behandlung verknurrt worden???

Wir sollten uns nicht unbedingt damit begnügen, den Mann abzuurteilen. Nicht nur, weil er uns allen einen Gefallen getan hat, damit erwischt worden zu sein, sondern auch wegen solcher Aspekte wie dem Folgenden (der sich aber auf jugendliche Täter bezieht):

Ich zitiere aus dem erwähnten "Bund"-Artikel:

"Dirk Baier, Leiter des Instituts für Delinquenz und Kriminalprävention an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, hat das Phänomen kürzlich in Deutschland untersucht. Insgesamt wurden 10'000 Jugendliche befragt. «Jungen, die in ihrem Leben keine sexuelle Gewalt erleben mussten, waren im letzten Jahr nur zu 0,7 Prozent Täter solcher Delikte.» Bei Jungen, die selbst schon Opfer waren, betrug die Quote 15,8 Prozent. «Das Risiko sexueller Gewaltdelinquenz steigt also um ungefähr das 20-Fache an, wenn in der Vergangenheit sexuelle Gewalterfahrungen gemacht wurden», sagt Baier."

Ich hoffe, dass die Frage nach dem "Warum" therapeutisch aufgearbeitet wird, für den Mann, und für uns alle.

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Der Beitrag von Nils Holgerson gefällt mir.
Folgender Gedanke ist mir dabei entstanden:
NH schreibt: "... sondern eine Krankheit darstellt, und darüber hinaus wohl eine der gefährlichsten, fremd- und selbstschädigendsten und nebulösesten Krankheitskomplexe überhaupt darstellt..."
Ich nehme diese Krankheit ernst und wüsste noch ein andere, unvorstellbar viel gefährlichere, fremd- und selbstschädigende, die im Gegensatz zur erwähnten weder strafrechtlich noch medizinisch erfasst ist: Der unheimliche Drang, Waffen zu erfinden, herzustellen und in Kriegen anzuwenden. Das Leid, das damit täglich erzeugt wird , ist millionenfach zu Kotzen. Warum kotzt hier niemand?

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Abgekürzter Beitrag zum abgekürzten Verfahren. Eigentlich überflüssig. Ziemlich lau und fad trotz so viel Kotzen. Antwort auf diese Fragen könnte interessieren: wie kam es zu diesem Verfahren? Wie wird das Material gesichtet? Wieviel Arbeit bedeutet das? Was bedeutet die Sichtung des Materials für die Person, die sie ausführt? Die Aussage der Staatsanwältin: na und, ist das alles? Wenn ja, kann man sie auch weglassen. Oder lieber noch erklären, warum es kein leichter Fall sei. Die Aussage der KOBIK mit der Kürze des Verfahrens in Zusammenhang bringen und das scheinbare Gefälle zwischen Tat und Strafe erläutern.

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Der Artikel gefällt mir nicht. Er moralisiert oberflächlich, anstatt die Tiefe zu beleuchten.

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Reisserisch, wütend, undifferenziert.
Diesen Widerling wird eh niemand verteidigen wollen, war wohl der Leitgedanke. Hätte so nicht sein müssen. Die 5 Minuten bringe ich zudem nicht mit der einzigen Frage und Kurzantwort zusammen. Und wenn schon dumm, dann ist es für mich eher die Frage als die Antwort. Aber das nur nebenbei.
Wirklich ein Problem und damit ein Thema wäre der Strafbefehl und die bedingten Geldstrafen an sich. Generell.
Strafe auch hier milde und überhaupt nicht abschreckend. Die gelobte Effizienz ist wohl der einzige Grund, der den Strafbefehl am Leben erhalten kann.
Hatte mal Akteneinsicht bei einem Drogenfall. Haarsträubend wie die Justiz da gemauschelt, gelogen und Entlastendes ignoriert hat. Strafbefehl, also eine „schmerzlose“ Strafe, war von Anfang an ausgemacht und der Pflichtverteidiger spielte brav mit. Der war gekauft mit hübschem Honorar für sein angestrengtes Nichtstun. Er war für seine Klientin nie erreichbar, hat sie nie im Knast besucht, ihr nie die gewünschten warmen Kleider gebracht etc. Hat der StA alles abgenickt und keinerlei Befragungen beantragt, die im Interesse seiner Klientin gewesen wären. Etc etc.
Der Strafbefehl gipfelte dann mit dem parallelen Auftrag an die Kapo, bitte die Drogen zu vernichten. Hahaha, gem. Akten wurden nirgends Drogen gefunden...naja, war dann wohl das Pack Mehl gemeint...

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Gute Artikel, danke. Wusste nämlich nicht, dass dies möglich ist. Bin fassungslos.

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