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Entwickler & Zivi
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Interessant. Ich hätte aber gerne noch mehr über die Rolle von Testosteron erfahren. Jetzt weiss ich vor allem, dass die aktuelle Sicht auf das Hormon falsch ist. Wenn es nur um diesen Punkt geht, wäre das auch etwas kompakter gegangen.

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Würde ganz gern nun auch erfahren, was T nun kann - es gibt einige spannende Hinweise im Text - nun hätte ich gern ein aktualisiertes Bild der Einflüsse und der Reaktivität dieses Chamäleons von Hormon, Genderunabhängig!

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dann würde ich das Buch kaufen! ich fand es spannend, wie aufgezeigt wird, welche Fehler der Forschung zu Zombie-Wissen führen, das hat meinen T-Spiegel nicht beeinflusst aber Erinnerungen wachgerufen.

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Lieber Herr A., liebe Frau Fischer, vielen Dank für Ihre Eindrücke. Ich kann das gut nachvollziehen: Das Buch ist vor allem eine Diskurskritik, insofern dominiert da tatsächlich die Widerlegung von falschen und problematischen Erzählungen und Vorurteilen. Ob man dem entgegenhalten sollte, es gehe «nur» um diesen Punkt, da bin ich mir nicht so sicher. Zum einen, weil die Autorinnen ja durchaus auf unterschätzte Eigenschaften und Funktionen des Hormons zu sprechen kommen (im Interview wie im Buch). Vor allem aber, weil es ihnen mit ihrer detaillierten Diskurskritik (das Buch hat immerhin 400 Seiten) ja nicht um eine blosse binnenwissenschaftliche Debatte, sondern um sehr weitreichende gesellschaftliche Folgen geht. Der Einspruch gegen rassistische und sexistische Narrative rund ums Testosteron ist sicher das Hauptanliegen der Autorinnen und insofern auch Schwerpunkt ihrer Argumentation.

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Entwickler & Zivi
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Vielen Dank für Ihre Bemerkung. Wahrscheinlich hat der Lead bei mir die falschen Erwartungen geweckt.

Das ist ungefähr so abgelaufen:

«Was du über Testosteron weisst, stimmt nicht!» → Was gibt's denn zu wissen, was stimmt?

Wenn ich den Lead noch mal durchlese, stimmt das schon mit dem Inhalt überein und hat natürlich genauso eine wichtige Daseinsberechtigung.

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Spannendes Interview, auch wenn mir die Thesen der beiden Autorinnen in manchen Bezügen etwas gar 'amerikanisch' vorkommen. Der Bezug zur Ethnie bspw. ist in der europäischen Forschung zur Neuroendokrinologie mW weit weniger ausgeprägt.
Wo ich gut mitkann, ist die Infragestellung eines plumpen Materialismus, der weder soziale Zusammenhänge noch innerpsychische Verarbeitungsstrategien berücksichtigt. Der Mensch ist nun mal ein bio-psycho-soziales Wesen, und daran hat sich die Forschung zum Menschen auch zu orientieren, auch wenn je nach Fragestellung und Forschungsrichtung einzelne Aspekte dieser 'Trinität' stärker hervorgehoben werden oder mehr im Hintergrund bleiben. Mitgedacht werden müssen mE immer alle drei Dimensionen, sonst geht es tatsächlich eher um Mythologie als um Wissenschaft.

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Finde ich sehr treffend formuliert, liebe Frau J., vielen Dank!

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Schon mal die Auswirkungen einiger Gläser Whisky oder Grappa oder Rum oder auch nur Wein auf einen Menschen oder gar - hui! - auf sich selber mitbekommen? Auf Ihre Stimmung oder etwa auf die Fähigkeit, ein 'Kraftfahrzeug' zu lenken? Völlig naiv? Da wäre ich dann doch ein bisschen vorsichtiger mit solchen Urteilen.

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Ein wunderbares Beispiel dafür wie eine vorgefasste öffentliche Meinung und das Bedürfnis nach Sensation (& Publikation ) die wissenschaftliche Forschung beeinflusst. Die fehlende Objektivität in der Geschichte des Testosterons hat auch das männliche Selbstverständnis beeinflusst. Ich warte schon lange auf eine echte eMANNzipation :-)) Wie diese wohl aussehen wird? Ist auch das "Testosteron" schuld warum es z.B. in der Jugendarbeit zahllose "Mädchenräume" und "Mädchenprojekte" aber kaum spezifische Angebote für Jungs gibt? Brauchen Mädchen so viel mehr Förderung und Raum weil sie schwächer sind und sich die "Testoseronjungs" sowieso alles nehmen? Geschlechterrollen sind auch in "meiner Heimat", den Neurowissenschaften, ein heisses eisen. Obwohl man Geschlechterunterschiede im Gehirn kaum findet (viel mehr sind es tatsächlich Unterschiede durch Körpergrösse) werden darüber zahllose Bücher geschrieben die ein völlig falsches Bild wecken...

Und wir werden wohl erst in 10 Jahren erfahren ob und wie das öffentliche Bedürfnis nach Sensation & Dramatik auch die Publikationen um Corona beeinflusst hat. Warum scheinen mehrere Ärzte am und ums Kantonsspital St.Gallen von der Forschung eines Epidemiologen überzeugt, nach der bereits 75% der schweizer Bevölkerung mit Covid in Kontakt war? (Und erwarten mildere Verläufe...) Während in den Zeitungen bloss die wenigen Prozent der Leute erwähnt werden die bereits Antikörper haben?
Ich gehöre selbst zu den "pflichtbewussten Maskenträgern" und finde Vorsicht & Rücksicht besser als Nachsicht. Aber langsam wächst auch in mir das Bedürfnis nach objektiverer Berichterstattung, die auch "die andere Seite" zeigt...

Dieser Artikel ist ein fantastischer "Reminder" wirklich jede Statistik genau zu hinterfragen...

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Als ehemaliger Juniorentrainer (Fussball) kann ich sagen, dass ich das immer als Bubenarbeit angesehen habe, was ich da mache. Ich hatte auch ein Mädchen, welches mit den Jungs mitspielte und später habe ich eine Frauenmannschaft trainiert. Doch die Arbeit mit Jungs und Buben hat schon Aspekte, die als eMannzipatorisch angesehen werden können. So sind im Fussball der Umgang mit Frustration und Respekt dem Gegner stets präsent und können geübt werden. Wenns gut geht, kann das später helfen ein Nein zu akzeptieren, sportlich zu nehmen und jedem Gegenüber einen Grund-Respekt zu erbringen.
Mir ist schon klar, dass im Spitzenfussball (von den Massen-Medien selektiv vermittelt) immer wieder das Gegenteil gezeigt wird.

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Weder Mediziner noch Wissenschaftler
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Nach dem Lesen dieses Artikels gehen mir x Gedanken und Fragen durch den Kopf: Wie hält es Forschung und Wissenschaft mit dem Hinterfragen von scheinbar gesicherten Daten? Wird das Buch bald als Verschwörungstheorie hingestellt? Selbst wenn die erwähnte Ausrede (der hohe Testosteron Spiegel ist verantwortlich für Gewalt, Risikobereitschaft usw. ) zuträfe - was hilft das? Kann man deswegen einen flüchtenden schwarzen Jungen erschiessen? Den risikobereiten Börsianer - ja, was mit ihm?
Kürzlich wurde der anzustrebende Grenzwert des Cholesterinspiegels gesenkt. Auch ein immer wieder in den Schlagzeilen vorkommendes Thema. Steckt da auch „Folterung der Daten“ dahinter?
Wem soll ich in diesen Zeiten noch vertrauen?

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Siehe auch: https://xkcd.com/882/
Wie die Forschung verändert wird, um zum Resultat zu gelangen.
Und: https://youtu.be/ZQJiYIfHmLQ
Arte-Doku mit aktueller Forschung zu Testosteron.

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Danke für diese Erhellung der Zusammenhänge. Ich denke in der üblichen Vermischung von Gesichtspunkten und zugleich Überhöhung von kleinen Differenzen manifestiert sich ein Grundzug unserer Zivilisation: die eigene Unklarheit und Einseitigkeit im Weltbild auf etwas Materielles zu projizieren, und zwar jeweils auf das Kleinste, das so als Agens erscheint. Man projiziert existenzielle Bedeutung in Atome und Moleküle, man projiziert die Angst vor dem eigenen Kranksein in ein Virus, und man projiziert eben die Grundtendenz, überall unbedacht einwirken zu wollen – die grassierende Manipulationssucht, die sich in der Technokratie narzisstisch bestätigt findet – in das Testosteron. Nun steckt man in einer Nano-Hysterie. Das ist der heutige sich wissenschaftlich vorkommende Animismus – in einer Epoche, in der man sich ungeheuer fortschrittlich fühlt, weil man äußerlich an allem und jeden zu rütteln vermag – was aber tief innerlich für das Selbstverständnis nicht förderlich ist und schon gar nicht für das Verständnis des eigentlich letztlich Wirkenden in der Wirklichkeit. Selbsttransparenz geht viel weiter, aber man muss sie wollen.

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