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Musiker
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Ha, welch erfrischende Schreibe! Danke, Ronja dafür, dass Du uns LeserInnen Deine und Andys Begeisterung für ein gelungenes Unternehmen so Montag-motivierend mit-erleben lässt!

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Merci für die Blumen, Herr R.!

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So bewegen wir uns vorwärts - hazumässig

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Danke für den schönen Artikel. Ich bin aber nicht sicher, ob das System https://hazu.io wirklich gut ist für die Schule, selbst wenn es (oder gerade wenn es) so gut und einfach funktioniert wie auf https://hazu.swiss/bildung behauptet, nämlich "Browserbasiert, ohne Software-Installation und auf jedem Gerät einsetzbar, in 3 Minuten startklar, ob als Schule oder Lehrperson".

Mangels Demo kann man es nicht ausprobieren und schauen, was dahinter steckt. Aber ein Bild suggeriert die Verwendung von oder Anbindung an Software von Microsoft, Apple und Google, und das System selber ist ebenfalls proprietär, d.h. wer es verwendet, ist vollständig vom Anbieter abhängig.

Ich finde die öffentlichen Schulen sollten öffentliche Software verwenden, im Volksmund "Open Source" genannt, genauer "Freie Open Source Software" (FOSS). Ein Pionier in dieser Richtung ist auch ein Walliser, Mario Fux, der vor vielen Jahren an seiner Schule in Ried-Brig ein Web-basiertes System installierte, womit die Lehrer- und SchülerInnen auch vom zuhause aus auf den Schulserver mit einer reich-dotieren Sammlung von Freier Software zugreifen konnten, also schon Homeoffice Jahre im Voraus. Ich probierte das tolle System damals selber aus; leider ist es heute mit Mario Fux von der Schule verschwunden, was zeigt, dass man auch bei FOSS von Personen abhängig sein kann. Aber man hat die juristische Freiheit, das System selber weiter zu betreiben oder jemanden damit zu beauftragen. Noch verfügbar ist die Lizentiatsarbeit von Mario Fux von 2014, wo er nicht auf das Schulsystem, aber auf einige der verwendeten Anwendungen eingeht:
http://www.unormal.org/bildung/Lize…_Print.pdf

Ein weiterer, noch aktiver Pionier ist Ronny Standtke, der seit Jahren im Auftrag der Fachhochschule Nordwestschweiz sein Projekt Lernstick entwickelte (http://web.archive.org/web/20150929…lernstick/), ein USB-Stick mit ganz viel freier Schul- und Bildungssoftware inklusive Betriebssystem, welchen die Schüler an fast jeden PC oder Laptop anschliessen können und sofort ihre persönliche Umgebung und Daten zur Verfügung haben, sogar ohne Internet. Mit diesem System könnte die öffentliche Hand zusätzlich Millionen sparen, da es mit unterschiedlicher, auch älterer Hardware und schwachen Netzen funktioniert. Heute ist das Projekt bei der Uni Bern mit dem Schwerpunkt Prüfungsumgebungen: https://www.digitale-nachhaltigkeit…x_ger.html

Leiter der dortigen Abteilung Digitale Nachhaltigkeit ist Matthias Stürmer, auch ein Pionier für Freie Software in der Schule. Er, Ronny Standtke und viele andere haben seit Jahren die Weiterbildungstage für Lehrpersonen organisiert, heute Open Education Day: https://openeducationday.ch/bisherige_events/

Der zunehmend grösster Feind solcher Entwicklungen sind meiner Ansicht nach die immer stärker zunehmenden Abhängigkeiten zu moderner Hardware, die oft nicht so problemlos mit allen Systemen läuft wie früher. Hier ist der Ansatz der Walliser Andy Abgottspon und und früher schon Mario Fux schon besonders stark, welcher die Schüler- und LehrerInnen weitgehend von solchen Problemen abschirmt, aber funktionierende und ständig verfügbare leistungsfähige Netze voraussetzt, was heute auch einiges an Radiostrahlung und Energieverbrauch verursacht.

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Merci für Ihre Inputs, Herr S.! Das klingt alles sehr interessant. Und auf Ihre Frage, ob sich Hazu für die Schule eignet: Der elfjährige Gabriel und seine MitschülerInnen jedenfalls scheinen mit der Cloud-Plattform gut zurecht zu kommen. Ob das für alle Schulen gilt? Schwer zu sagen. Die Zeit wird zeigen, ob Abgottspon mit seinem Unternehmen längerfristig fest Fuss fassen kann im Schweizer Bildungssystem.

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Vielen Dank, Frau Beck! Meine Frage war eher bildungs-politisch gemeint. Und die zweite Frage, ob es wirklich gut ist, auf Cloud-Lösungen zu setzen, da die Kinder so weniger gut lernen, mit Dokumenten als Dateien umzugehen, oder "richtige" Computer zu gebrauchen.

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Neben motivierten SchülerInnen ist vor allem die Lehrperson die tragende Säule guten Unterrichts. Dazu muss die Lehrperson mit passendem Arbeitswerkzeug als Vorbild wirken können. Trotz früherer mehrjähriger Erfahrung als Informatiker beim Bund, ist Kreide & die Wandtafel meine Wahl. Grund: das Zusammenspiel der zahlreichen, verfügbaren Software ist zermürbend, lusttötend, sicher aber zeitfressend und für die Schüler oft mehr Ablenkung. DANN ABER, ohne Wandtafel aus der erlebten Not im Mittelschulfernunterricht heraus, bin ich über’s Internet auf Hazu gestossen. Zuerst hat mich auch die durchaus vorhandene Ästhetik der Software etwas verführt, und beim weiteren Studium habe ich schnell verstanden, hier wurde das Zitat von Albert Einstein > ‘Man muß die Dinge so einfach wie möglich machen. Aber nicht einfacher.’ in die Tat umgesetzt. Hazu ist nicht einfach eine Innovation, die eigentlich kleine Software ist ein grosser Wurf. Die Software unterstützt mich, dank ihrem konzeptionellen, neuen Ansatz wirklich massiv, und zwar in vielerlei Hinsicht. Das Zentrale beim guten Unterricht bleibt für mich die Lehrperson und die SchülerInnen, aber sicher lasse ich mir die Assistierung mit Hazu im Mathematik-Präsenzunterricht des kommenden Schuljahres bei 5 Klassen nicht entgehen. Ich freue mich darauf!

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Wenn das jemand schafft, dann Andy. Wie solche IT-Startups auch ausserhalb der Schweizer Tech-Metropolen Fuss fassen wäre sicherlich ebenfalls einen spannenden Artikel wert und würde Perspektiven gegen den Braindrain in Randregionen aufzeigen.

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Die Lernwolke (https://www.lernwolke.ch), entwickelt von zwei Primarlehrern (was an und für sich schon eine Story wert wäre), ist auch so eine faszinierende Software von einem Schweizer Start-Up, deren Nutzerzahlen während Corona durch die Decke gingen... es sollen schon über 20‘000 Kinder damit lernen.
Toll, dass es im Schulbereich grad viel Neues und Innovation gibt.

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Hoffentlich ist das nicht zu erfolgreich. Sonst wird das bald unerträgliche „physical distancing“ tatsächlich zum „social distancing“ und Schlimmeres kann man sich für die Menschheit kaum ausdenken. Dass Menschen nur noch bei Sportveranstaltungen, Openairs und ähnlichem sich zwar nahe kommen aber nicht näher ist heute schon bedenklich. Wenn es dann keine Grppenarbeiten, Austausch auf dem Schulplatz und Schulweg mehr gibt - wo soll dann das Zusammenleben noch gelernt werden. Man muss nicht zurück zur Schiefertafel aber etwas mehr menschliche Nähe mit Sprache, Gestik und Mimik wäre schon wünschenswert. Intelligenz ist mehr als nur Wissen.

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