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Die andauerende Ökonomisierung der Medienlandschaft ist wirklich schwer mit anzuschauen. Wtf, Opernbeiträge bringen keine Klicks? Kann ja sein, dass solche Beiträge nicht bei allen ankommen, aber umso mehr Randgruppen nicht mehr berücksichtigt werden, umso mehr leidet die Gesellschaft darunter. Ich wünsche mir Beiträge über russisches Ballet, Puccini, Tarkovsky, Becketts Theater, Camus und Sartres Disput, Biodiversität, das soziale Dilemma mit den Strafanstalten und alles mögliche an Interviews mit Uhrmachern, Bienenzüchtern, Dichterinnen, Fallschirmspringerinnen und so weiter.
So, wenn hier schon Wunschkonzert angesagt ist: Ich wünsche mir von der Republik
Die Wiederbelebung des Satire-Formates Preis der Republik! 🤩
Endlich wieder einmal eine (Netflix-)Serien-Rezension, die letzte ist über ein Jahr her. Die waren nämlich immer verflucht gut! Man kann sich auch mit sog. "Mainstream"-Kultur auf intellektuell anspruchsvolle Art auseinandersetzen – finde ich persönlich sogar deutlich interessanter als sich bloss auf die öde "Hochkultur" zu beschränken.
Die Reaktion von S. Brüggemann ist bezeichnend. In Bern verschwindet eine 170 Jahre alte Zeitung. Und das Hauptthema in den Kommentarspalten dazu bleibt Netflix. Das ist keine Kritik, nur das Konstatieren der Realität. Und ich gebe zu, dass mich diese Realität schmerzt, ist mein Problem.
Würde nie das Gegenteil behaupten! Meine Lieblingsserie ist immerhin seit 15 Jahren die Simpsons. Aber wann kommt denn die wirklich gute nächste Netflix-Serie? Habe es mit Emily in Paris versucht, aber war nur mittelmässig überzeugt...Tipps?
Ach Gott... Ich bin (widerwillig) immer noch Bund-Abonnent. Viel wird das in unserer Medienlandschaft (leider) nicht mehr ändern. Die zwei Titel waren schon bisher in vielen Bereichen deckungsgleich. Das grössere Problem ist für mich, vom TX-Konzern regelmässig unerträglichen Kommentaren von zwangsrekrutierten ehemaligen BaZ-Leuten wie Somm ausgesetzt zu werden.
Wir erleben wohl aktuell einfach den Untergang der mainstreamigen Printpresse. Wahrscheinlich werden nur Nischenplayer wie die WoZ in diesem Mediensegment noch etwas länger überleben.
Die Republik muss jetzt einfach durchhalten! Und noch viel wichtiger: zum Glück haben wir den Angriff auf die öffentlichrechtlichen Medien (vorerst) abwenden können.
Dass die BZ und der Bund ineinander aufgehen oder - je nach Sichtweise - miteinander untergehen, kommt nicht überraschend. Obschon die Konzernspitze immer das Gegenteil behauptet hat - wie unlängst anlässlich des 170-Jahr-"Bund"-Jubiläums Pietro Supino höchstpersönlich. Aber warum denn immer noch zwei Frontseiten produzieren, wenn alle Texte wie jene über die Netflix-Serien identisch sein sollen? Vielleicht will man der Berner Klientel etwas vormachen, was gar nicht mehr ist. Nämlich zwei Zeitungstitel als eine Art Fake-Modell. Das liest sich im ersten Moment peinlich-verstörend. Aber vielleicht verstehe ich da etwas nicht.
Noch am 30.09.2020 schrieb der Tamedia Präsident Pietro Supino anlässlich des 170-Jahre-Jubiläums des Bunds: Zwei "konkurrierenden Qualitätszeitungen" zu erhalten sei das "erfolgreiche Berner Modell", und appellierte an die "Zahlungsbereitschaft von genügend Leserinnen und Lesern in Bern". Gewinn der TX-Group im Jahr 2019: 97,8 Mio Franken
Und damit als Verleger ein Kollege von Herrn Supino. (Wir können von Glück reden, dass wir Sie in der Teppichetage haben und nicht ihn.)
Supino ist ein Verleger? Wusste ich gar nicht. Ich kenne ihn als Dividendenoptimierer und Gesicht eines Gemischtwarenhandels rund um das Secondhandportal Ricardo.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Republik ein guter Partner für lokale Onlinezeitungen wäre, z. B. als Techniklieferantin. Ich wäre aber auch daran interessiert, direkt in der Republik ein Zusatzabo für Lokalnachrichten in meiner Region zu lösen. Z. B. 10.- pro Monat und pro Region...
Mfg
Meine Antwort auf die grosskapitalistische TAM Geschäftspraxis: mein TA-Abo nicht erneuern.
Es war klar, dass das kommen würde. Nur nicht, wann.
Zeitungsverlage ( aber auch andere Medienunternehmen) lösen drei Probleme, die früher schwierig waren:
Themen auswählen,
Inhalte produzieren,
Papier zu den Lesern bringen.
Für dieses Produkt konnten sie Werbung und Abos verkaufen.
Aber diese Zeiten sind vorbei:
Papier zu den Lesern bringen?
Das Internet bringt Inhalte schnell und gratis zu den Lesern. Eine Druckerei und ein Zeitungsausträgernetz sind langsamer und viel teurer. Redaktionsschluss 21 Uhr? Hunderte Millionen für eine neue Druckerei? Undenkbar.
Themen auswählen?
Das erledigen Google, Youtube, Twitter, Instagram, Facebook, Reddit, Tiktok & Co. Dafür dürfen sie dann auch die Werbung zielgenau verkaufen, die früher in die Zeitung kam.
Inhalte produzieren?
Das tun auch Blogger, Twitterer, Influencer, Youtuber, Kommentarschreiber ...
Die schwierige Aufgabe, die die Zeitungsverlage gelöst haben, ist nicht mehr schwierig.
Darum können die Zeitungen nicht mehr so viele Werbung und Abos verkaufen. Das ist jammerschade.
Aber es ist wichtig, zu verstehen, warum das so ist.
Denn darum wird das Paket „Zeitung“ aufgeschnürt und neu gebündelt.
Und so lauten die Rechnungen der Verlage:
Themen + Inhalte + Papier + Werbung + Abos = Zeitung.
Themen + Inhalte - Papier - Werbung + Abos = Republik.
Themen + Inhalte - Papier + Werbung - Abos = 20Minuten.ch.
Themen - Inhalte - Papier + Werbung - Abos = TX group.
Zitat TX group: „Wir wollen ein international führendes und anerkanntes Netzwerk von digitalen Plattformen werden (...)“. Die TX group will gar kein Zeitungsverlag sein. Sie will weg von einem Produkt, das heute kein schwieriges Problem mehr löst.
Ich habe selbst noch ein „Bund“-Abo. Aber wie lange noch?
Gott sei dank gibt es die Republik!
Gute Nacht, wenn das das Medienverständnis der Zukunft sein sollte:
"Themen auswählen? Das erledigen Google, Youtube, Twitter, Instagram, Facebook, Reddit, Tiktok & Co. Dafür dürfen sie dann auch die Werbung zielgenau verkaufen, die früher in die Zeitung kam."
Klar erledigen die das. Aber nach welchen Kriterien? Für jeden seine individuelle Bubble. Und im Zentrum steht jeweils die Frage, mit welcher Werbung das jeweilige Individuum" bedient wird. Ein gesellschaftlicher Diskurs findet so nicht mehr statt.
"Inhalte produzieren?
Das tun auch Blogger, Twitterer, Influencer, Youtuber, Kommentarschreiber ..."
Sie können das Inhalt nennen. Ich nenne es Schrott. Klar, heute gibt es auf diesen Kanälen teilweise gute Inhalte. Aber woher stammen diese? Aus Redaktionen. Wenn diese ausfallen, bleibt nur noch Spreu.
Ich finde Ihre Haltung unendlich naiv und unpolitisch. Relevante Inhalte, Positionen, Einordnungen - kurz: Qualitätsmedien - werden immer etwas kosten. "There is no such thing as a free lunch."
Glauben Sie mir:
Ich bin genauso unzufrieden wie Sie mit den Folgen dieser Entwicklung.
Ich wollte erklären, warum wir heute dort sind, wo wir sind.
Es ist kein Zufall, was der „Tagesanzeiger Verlag“ verkündet hat. Genauso wie die Republikgründung, Pendlerzeitungen, die NZZ-Lesersuche in Deutschland, Nau, die Diskussion über Medienförderung usw.
Wenn wir nicht verstehen, warum das alles passiert, wissen wir auch nicht, was wir daraus morgen machen können.
Ja, relevante Inhalte, Positionen, Einordnungen sollten und immer etwas Wert sein, aber das muss gar nicht immer viel kosten. Für mich erfüllt wikipedia inzwischen einen Teil dieser Aufgabe und zwar erstaunlich gut. Ich verstehe zum Beispiel nicht, warum an der Schulen das Prinzip von Creative Commens nicht behandelt wird.
Ich will damit keineswegs sagen, dass Journalismus nicht bezahlt werden sollte. Im Gegenteil. Daher setze ich mich ja auch dafür ein, dass die Steuern der BigTech in lokalen Redaktionen ankommen.
Mit vielem absolut einverstanden. Ausser:
"Google, Youtube, Twitter, Instagram, Facebook, Reddit, Tiktok & Co." leisten kaum bis gar keine Themenauswahl nach Kriterien journalistischer (oder gesellschaftlicher oder politischer) Relevanz. Ziel deren Empfehlungsalgorithmen ist meist die Engagement- und Plattformverweildauer-Maximierung – mit dem übergeordneten Ziel, die Plattform möglichst attraktiv für Werbekunden zu machen. Ok, bei Reddit geniesst die Nutzerschaft etwas grössere Autonomie, aber auch dort ist sie das eigentliche Produkt, das an Werbekunden verkauft wird. Und die Google-Suche mag auch etwas anders gelagert sein, aber auch die spült viel zu viel Trash nach oben.
"Twitterer, Influencer, Youtuber, Kommentarschreiber" kreieren keine journalistischen Inhalte – oder zumindest keine, die auch nur annährend mit den Sorgfaltspflichten einer Republik vergleichbar wären.
Die "Themen +/- Inhalte +/- Papier +/- Werbung +/- Abos"-Gleichungen verkürzen die Realität bis zur Untauglichkeit. Wesentliches Qualitätsmerkmal von Journalismus ist m. E., welche Inhalte wie ausgewählt und aufbereitet werden. In der gegebenen Form unterscheidet Ihre Gleichung diesbezüglich nicht zwischen 20Minuten.ch und der Republik...
Aber ja, dem fliegenden Spaghettimonster sei Dank, gibt es die Republik! 😉
Wir sind uns über die Qualitätsprobleme der neuen Konkurrenten völlig einig.
Ich wollte nur die ökonomischen Gründe für den Niedergang der Zeitungen in der Schweiz und anderswo erklären. Die beachtet leider fast niemand.
Auch ich wünsche mir Information und Diskussion in hoher Qualität für uns alle. Die Suche nach der Qualität kann aber erst dann gelingen, wenn man verstanden hat, was ökonomisch passiert ist.
Ja, richtig. Gerade in Zeiten der Aufmerksamkeitsökonomie ist entscheidend welche Inhalte wie ausgewählt und aufbereitet werden. Ein erster Schritt wäre wohl die Kriterien für die Auswahl zu definieren. Auch wenn ich bisher nicht viel Zustimmung bekommen habe, halte ich die Differenz zwischen der Wirklichkeit und der Vorstellung des Lesers von der Wirklichkeit weiterhin für ein wichtiges Kriterium. Ein weiteres Kriterium ist, auf wichtige und dringliche Probleme aufmerksam zu machen. Ich habe keine frei verfügbaren Quellen gefunden, die diese Problematik systematisch untersucht haben. Hat jemand dazu weitere Informationen?
Abgesehen von dem allem, das schon gesagt wurde, bin ich u.a. Bund- und nicht BZ-oder Thuner Tagblatt-Abbonnent, weil der Bund keine Auto-Seite hat, dass heisst redaktionelle Auto-Werbung, sondern solche wenigstens in Beilagen verbannt, die man nicht ernst nehmen muss. Wenn nun Bund und BZ noch mehr fusionieren, dürfte das Bund-Modell diesbezüglich ganz untergehen und ein Leser nimmt den Hut.
SRF muss selbstverständlich online ausbauen - und eben gerade die Verlagerung ins Internet mit dem service public und entsprechend verlässlichen Inhalten ergänzen. Alles andere würde zum eher raschen als langsamen Tod genau dieses Service public und der damit verbundenen fundierten Inhalte führen. Ist und war ja schon bei der entsprechenden Abstimmung vor paar Jahren genau das Ziel der Attacks auf die SRG.
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Ausserdem: Covid-Infos nur noch ab irgendwelchen Social Media Seiten statt über SRF? Niemand wüsste mehr was gefakt ist (gelogen), was Fakt (Tatsache). Eine ziemlich tödliche Irrfahrt!
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Auch unsere liebe Republik und andere seriösere journalistische Erzeugnisse hätten (ohne Überleben der SRG durch Stärkung der Online-Präsenz) rasch sehr viel mehr Aufwand, noch an Verlässliches ranzukommen.
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Und zu Balsiger: genau; gute Idee.
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P.S. Bund-Abo soeben bezahlt; bleibt es bei der Zusammenlegung werde ich sofort danach das Abo kündigen. Voilà.
@Republik: Habt ihr ja seit gestern ordentlich überarbeitet, diesen Artikel. Nice. Aber auch etwas verwirrend. Macht ihr das öfters so?
Auf jeden Fall spricht mir Mark Balsiger aus der Seele, wenn er findet:
Er zweifle daran, ob es sich lohne, mit der Führungsriege der TX Group überhaupt noch einmal an einen Tisch zu sitzen. «Im Vordergrund steht deshalb ein anderer Weg: Warum gründen wir nicht ein kleines, schlankes Onlineportal, das von Konzerninteressen und der Werbung unabhängig ist?» Er sei überzeugt, dass ein solches Medium im Grossraum Bern gute Überlebenschancen hätte.
Genau diese "Bereinigung" bzw. Erneuerung in der Medienlandschaft tut not. Werbefreiheit ist heute zwingende Voraussetzung für journalistische Unabhängigkeit. Punkt. Der Offline-Werbemarkt ist derart geschrumpft, dass eine Zeitung jedem potentiellen Inserenten bis zum Speichellecken hofieren muss und online geht Werbung nur, wenn man seine LeserInnen zum Produkt macht und deren Privatsphäre vertickt.
Republik machts vor, wie Journalismus im Interesse der LeserInnen funktionieren kann. Jetzt muss das nur noch im Lokalen/Regionalen gut kopiert werden. Der ganze Softwarestack ist meines Wissens ja quelloffen, müsste man noch nicht mal was für zahlen (aber allfällige Mitarbeit wäre natürlich nett).
Nein, ausführliche Updates bestehender Beiträge machen wir eigentlich nie. Aber es wäre in diesem Fall verwirrend gewesen, die nackte Sofort-Information und die Hintergründe und Reaktionen in zwei Beiträge zu packen. Also haben wir den bestehenden Beitrag ausgebaut.
Mein Beileid liebe BernerInnen. Aber zumindest müsst ihr im Kafi jetzt auch nicht mehr darauf achten welche Zeitung ihr aus dem Ständer nehmt. Bei uns in Winti wars ja lange so, dass immer mal wieder kein Tagi frei war für mich als zugewanderter "Züri". Oder die "richtigen" Winti keinen freien Landboten vorfanden. Aber mittlerweile merkt man leider beim zweiten Stolpern über den gleichen Schreibfehler, dass man zu lange in der Pause sitzt. Das ich einmal im Kafi vor allem nach einer freien Züri-Ziitig schiele hätte ich lange Jahre nie für möglich gehalten.
Verstehe nicht, warum der Anzeiger nicht verkauft werden soll ...
Welches sind die Hauptargumente?
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