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Eine Feststellung:
Ich arbeite ambulant in verschiedenen Schulhäusern. Oft in vier verschiedenen an einem Tag, auf allen Schulstufen.
kein Abstand
in Pausen ein Gerangel in den Gängen
Alle bis zur neunten Klasse Schulter an Schulter in engen Zweierpulten
kaum Hände waschen und wenn nur Katzenwäsche...
teilweise kein Lüften (auch in den Lehrerinnenzimmern nicht. Oder Fenster, die wegen einer Lüftung nicht geöffnet werden können
Oberstufenklassen wie immer in Landschulwoche
keine Masken, auch für Lehrerpersonen nicht
keine CO2 Messgeräte oder Hepafilter: ausser die Lehrerin kauft sich selber ein Gerät (was vorkommt)
seit gestern im Kanton Bern trotz steigender Fallzahlen an Schulen keine regelmässigen Tests mehr in den Klassen
Quarantäne erst ab 2 positiven Fällen pro Klasse
Pikantes Detail: ich bin geimpft und werde unter Umständen (hoffentlich) keine Symptome entwickeln, wenn ich angesteckt werden sollte. Dafür kann ich die Viren theoretisch an einem Tag in vier Schulhäusern verteilen ohne dass ich etwas davon merke.
Mich belastet diese Verantwortung täglich und seit die regelmässigen Testungen gestoppt wurden, überlege ich mir zum Schutz der Kinder freiwillig wieder eine Maske zu tragen - was jedoch nicht einfach ist, da man auch da, wenn nicht von oben verordnet, zur Zielscheibe von eigenartigsten Meinungsäusserungen wird...
Merci, Frau B., fürs Teilen Ihrer Erfahrungen.
Danke für Ihre Anmerkung!
Ein weiteres Paradox: Heute Morgen musste ich in einer kleinen Bäckerei eine Maske anziehen, um kurz ein Brot zu kaufen (ich war völlig allein mit der Verkäuferin, es dauerte höchstens 4 Min.) Danach darf ich heute aber bis um 17.00h völlig maskenfrei in all den Schulklassen und Pausenzimmern ein und aus gehen und mit vielen Kindern/Jugendlichen/Erwachsenen auf engstem Raum in Kontakt treten.
Dass sich nicht auch die Wirtschaft mehr dafür einsetzt, dass Schulen besser geschützt werden, ist mir ein Rätsel. Schliesslich muss es auch gerade das Gewerbe wieder ausbaden, wenn Eltern zu Hause bleiben müssen, weil ihr Kind entweder in Quarantäne bleiben oder die ganze Familie in Isolation muss...
Ja, alles genau wie bei uns! Sowas wie Abstand und Händewaschen ist völlig weg. Nur Türklinken und Griffe desinfizert wird abends noch. Ich hab auch Klassen von 1.-6. SJ und bin geimpft und weiss nicht, ob ich trotzdem mal was abkriege und weitergeben kann... Eine Maske tragen würde ich, wäre mir egal was andere denken. Aber ich war so froh, als es wegfiel, denn es verstärkt meine Wechseljahr-Wallungen. Schwitze wie verrückt und kann dann kaum voll unterrichten. Hab natürlich gedacht, dafür würde nun durchwegs getestet und geimpft.
Ich finde es schade, dass die Republik bei dieser medialen Panikmache mitmacht, statt eine sachliche, faktenbasierte Diskussion zu führen. Wenn man vom Risiko für Kinder spricht, auf welchen Daten basiert diese Aussage? Da hätte ich gerne konkrete Angaben gesehen. Fakten hierzu findet man zum Beispiel in der ausführlichen und datenbasierte Analyse von Prof. Dr. oec. publ. Konstantin Beck und Dr. rer. pol. Werner Widmer unter www.corona-in-der-schweiz.ch (im 2020 starb keine einzige Person unter 30 an oder mit Corona). Kürzlich gaben auch die Britischen Behörden bekannt, dass man von einer generellen Impfempfehlung für 12- bis 15-Jährige absieht: Die "gesundheitlichen Vorteile" seien marginal, die Impfungen damit nicht erforderlich.
Guten Morgen Herr B., die Autorinnen stützen Ihren Bericht auf wissenschaftliche Studienergebnisse und auf die Aussagen von ausgewiesenen Expertinnen, die im Text verlinkt bzw. namentlich genannt werden. Der aktuelle Stand des Wissens wird eingeordnet und diskutiert. Das als «mediale Panikmache» zu bezeichnen, scheint mir nicht angebracht.
Meine Äusserung oben war vielleicht nicht klar genug. Im Artikel wird erwähnt "Das Wichtigste zuerst: Kinder sterben (in Ländern mit einem funktionierenden Gesundheitssystem) sehr, sehr selten an Covid-19." Im 2020 heisst das konkret: 0 Todesfälle für Menschen unter 30! Gemäss aktuellen Zahlen ist dieses Corona Virus für Kinder somit nicht gefährlicher als die alljährliche Grippe. Der Artikel baut aber eine ganze Argumentation auf, alsob man es hier mit einem äusserst gefährlichen Pathogen zu tun hat. Die nicht gesicherten Spätfolgen einer Covid-Erkrankung sind bei Kindern auch nur sehr, sehr selten feststellbar. In einer Pre-Corona-Zeit würde keines dieser Feststellungen zu solchen sehr einschränkenden und für Kinder sehr prägenden Massnahmen führen. Was diese Massnahmen für die psychische Entwicklung dieser Kinder bedeutet, scheint jedoch zweitränging zu sein.
Man quält Kinder mit Masken nur, weil es Lehrer gibt, die immer noch nicht geimpft sind. Lehrkräfte, weil erwachsene und manchmal ältere Personen, können an COVID-19 schwer erkranken.
Besser, man beurlaubt ungeimpfte Lehrerinnen und Lehrer, bis sie den vollen Impfschutz erreicht haben, statt Kinder zu quälen.
Lieber Herr F., ich möchte Sie bitten, auf Ihre Wortwahl zu achten. Es handelt sich um ein emotional verhandeltes Thema, bei dem wir alle um Sachlichkeit bemüht sein sollten. Es steht Ihnen frei, sich darüber Gedanken zu machen, wie Kinder mit dem Maskentragen umgehen und das erleben. Aber hier pauschal von «Kinder quälen» zu sprechen, ist nicht angebracht.
Ich finde es schade, wenn Beiträge der Republik nicht vollständig erfasst werden. Und danke für die Hinweise, in welchen Disziplinen die Autoren dieser Analysen promoviert haben. Das hilft bei der Einordnung.
Gestern Abend wurden wir informiert, dass die komplette Primarschule in Lenzburg AG inkl. 3 Kindergarten, total 607 Schüler (davon meine eigenen zwei Kinder, 3. & 5. Klasse), bis 16.09. in Quarantäne müssen. Grund: "Der rasche Anstieg der erkrankten Kinder in allen drei Schulhäusern ist nicht mehr kontrollierbar. Zudem überschreiten die vielen positiven Testresultate beim «repetitiven Testen» von letzter Woche die Kapazitäten der Testcenter."
In den vergangenen Wochen seit Start des neuen Schuljahres wurden bereits mehrere einzelne Klassen in einwöchige Quarantäne geschickt. Nach den ersten positiven Fällen bei Schülern und Lehrpersonen wurde Masken tragen ab der 5. Klasse empfohlen und repetitives Testen eingeführt (erstmals letzten Donnerstag durchgeführt, die Testgruppen bei meinen Kindern war negativ...). Ich hatte mich nach bekannt werden der ersten Fälle bei der Schulleitung gemeldet und gefragt, welche präventiven Massnahmen denn angewendet werden, wie z.Bsp. CO2-Sensoren und HEPA-Filter. Antwort: nichts davon. Man kläre dies jetzt aber ab. Ich will hier nicht die Schulleitung angreifen, es hängen ja noch weitere Ämter mit drin, von der Gemeinde bis zum Kanton. Und die Details kenne ich nicht. Was bleibt, ist die Erkenntnis: schon wieder. Schon wieder nicht bereit. Wir können es immer noch nicht. Und während meine Kinder zu Hause bleiben müssen, marschieren draussen die Impfgegner und Coronaskeptiker munter weiter.
Wenn Sie etwas ändern wollen, dann beschweren Sie sich beim Kanton. Die Schulleitungen stehen zwischen den Fronten bei den Eltern und müssen sich je nach Massnahme wütende Anrufe der einen oder der anderen Seite anhören.
Weiter oben in den Kommentaren stehen einige vernünftige Artikel, die auch auf langfristige Strategien hinweisen.
Denn, und das halten die Autoren auch fest, noch kein Schulkind ist an Corona gestorben. Deshalb macht diese Aufregung wenig Sinn. Wenn dann müsste man Seen und Flüsse absperren. Da ertrinken nämlich immer mal wieder Kinder.
Das akzeptieren wir aber als Gesellschaft, nur bei Corona brennen uns so langsam die Sicherungen durch.
Hallo Herr S.,
Merci für Ihre Schilderungen. Puh.
Zur Verantwortung, falls Sie es nicht eh schon gelesen haben: Staatsrechtler Rainer J. Schweizer fand im Interview klare Worte dazu, was die Aufgaben von Kanton, Gemeinde, Schulleitung sind.
Vielen Dank für die Analyse des systematischen Versagens, die Kinder in den Schulen wirksam zu schützen. Als Vater finde ich die Situation zum Verzweifeln. Die Lehrer*innen verweisen auf die Schulleiter*innen und deren Schutzkonzept für die Schule, diese auf die Vorgaben von Kanton, Gemeinde und Schulärztlichem Dienst, beim Schulärztlichen Dienst ist man sich bewusst, dass die Regeln nicht Delta-Tauglich sind, wartet aber ab, dass der Kanton diese anpasst, und beim Kanton wehrt man sich gegen einheitliche Regeln vom Bund, will aber auch "nicht auf Vorrat befehlen", setzt nicht mal die minimalen Empfehlungen des BAG um, und delegiert alle unangenehmen Entscheide an die Gemeinden und einzelnen Schulen hinab. Geteilte Verantwortungslosigkeit, immer im Kreis herum.
Die Kinder mit Masken zu quälen, ist verbrecherisch. Es gibt genug andere Massnahmen, die sehr viel wirkungsvoller sind, vor allem CO2-Messungen und regelmässiges Lüften. Klar werden die Kinder im Winter halt wie zu Urgrossvaters Zeiten mit Mütze und Schärpe in den Unterricht gehen, aber das wird eher lustig als mühsam.
Und dass Lehrpersonen geimpft sind, ist wohl selbstverständlich; genauso wie für jeden, der nicht als Einsiedler oder Contact Tracer für sich allein, oder ausschliesslich via Internet, Telephon und Fax arbeitet.
Wagen Sie einen Versuch: Hören Sie den Kindern selbst zu. Die haben eine erstaunlich gute eigene Vorstellung davon, was sie quält.
Ich halte es für "verbrecherisch" einem Kind so Angst einzujagen in dem man behauptet das Masken "quälen".
Weiter oben schreibt Frau S. R. das Ihre kleinen ganz natürlich nach einer Maske fragen, dass hört sich nicht nach "quälen" an.
Die Eltern beeinflussen das Mindset ihrer Kindern, einem Kind also zu sagen, dass Masken bösen sind richtet schaden an, nicht die Maske selbst!
//edit
Herr F., bitte entschuldigen Sie meine etwas harten Ton. Ich wollte ihnen nicht unterstellen, dass Sie Kindern Angst einjagen. Ich habe meinen Beitrag zugegebenermassen in einem etwas emotional aufgeladenen Zustand verfasst.
Ich bitte Sie lediglich Ihre eigenen Unzufriedenheiten oder Ängste nicht auf Kindern in Ihrem Umfeld zu Projizieren.
Danke Republik, dass dieses Thema (das je offiziell keines ist) kritisch besprochen wird.
Wieder einmal projizieren Erwachsene ihre Konflikte auf Kinder. Meine Tochter (in der Primarschule) findet es "ungerecht, dass es für Kinder keine Impfungen gibt" und auch, dass "die Masken im Supermarkt für Kinder zu gross seien". Kinder haben mit diesen Massnahmen ganz andere Probleme als wir Erwachsenen. Hörten wir den Kindern zu, so lägen viele Lösungen ganz einfach vor uns. Aber dazu müssten wir Erwachsenen über einen sehr grossen Schatten springen.
Merci, Herr Hofstetter, für Ihre Gedanken – der Kommentar Ihrer Tochter zu Maskengrössen trifft ins Schwarze.
Guter Hinweis auf die Maskengrösse. Zu grosse Masken filtern gar nichts, stören mehr und lassen Brillen noch mehr beschlagen.
Freut mich, dass die Republik Corona und Kinder thematisiert. Wir haben eben bei unseren drei Mädels Corona durchgemacht. Fazit: Nicht lustig, auch wenn sie es sehr gut durchgemacht haben.
Bei der Jüngsten (14 Mt), die den Start gemacht hat, konnten wir gar keine Symptome feststellen. Bemerkt haben wir es nur, weil wir nach den Ferien vorsichtshalber Selbsttests gemacht hatten. Dies wegen eines Kontakts mit einem Bekannten, der Tags darauf positiv getestet wurde. Trotz getrennter Isolation/Quarantäne hat sich die ältere Schwester (6) angesteckt und nach 6 Tagen mit Symptome entwickelt (Kopfschmerzen und Fieber). Nach weiteren 6 Tagen war dann auch die mittlere Schwester positiv. Unsere Erfahrungen aus der Zeit:
die Symptome, wenn überhaupt welche, können einfach übersehen werden oder nicht als Corona interpretiert werden.
Selbsttests funktionieren auch bei kleinen Kinder. Selbst wenn das Stäbchen nicht weit in die Nase gesteckt wird.
Nicht alle PCR Tests funktionieren zuverlässig. So hatten wir tatsächlich einen negativen PCR eines Mundschleimhautabstriches. Ein späterer PCR mit Nasenabstrich war dann positiv.
Die Impfung funktioniert. Wir Eltern hatten nie Symptome oder positive Selbsttests.
die grösste Herausforderung war die Kinderbetreuung in Isolation/Quarantäne, weil alle externen Betreuungsoptionen weggefallen sind.
Zudem gab es in unserer Kita gleichzeitig, unabhängig von unseren Fällen Corona Infektionen, die vermutlich von einer ungeimpften Betreuerin eingeschleppt wurden. Was mich da etwas schockiert hat, ist die Tatsache, das genau eine Betreuerin geimpft war von ca. 10. In der Folge waren dann 4 Betreuer*innen und 3-4 Kinder positiv.
Interessant war auch die Reaktion der Schulleitung auf meine Frage, ob denn repetitives Testen gemacht werde: Sie hätten in der Vergangenheit zu wenig positive Test gehabt, die sich zudem alle in der Familie und nicht in der Schule angesteckt hätten. Ich hoffe sie überlegen es sich bald anders. Auch wenn es uns nun nicht mehr direkt betrifft.
Bisher waren die Kinder verschont von Panikmache und Alarmismus betreffend Corona. Seltener Bereich wo die Situation realistisch eingeschätzt worden ist. Offensichtlich sind die Kinder jetzt die das neue Ziel der Panik-Kampagne. Ja, es können Kinder krank werden, ja es gibt seltene Fälle von Hospitalisierungen. Jetzt soll deswegen wieder hochgefahren werden mit Masken bis zu den Kleinsten, Schulschliessungen usw.? Warum nicht grad wieder einen generellen Lockdown fordern, könnte ja "Leben retten" ?
Aber: Es gibt Unfälle auf dem Schulweg, sogar Tote. Es gibt Kinderkrankheiten, sogar mit Komplikationen die einen Spitalaufenthalt nötig machen. Wird deswegen irgend eine Klasse in die Quarantäne geschickt, landesweit Maskenpflicht in den Schulen eingeführt und Schulen geschlossen? Es wäre nötig, auch bei diesen Themen auf dem Boden zu bleiben, Es wird mehr Schaden als Nutzen angerichtet!
Herr M.! Nach anderthalb Jahren noch einmal von vorne:
Unfälle auf dem Schulweg sind nicht ansteckend.
Delta ist ein Gamechanger.
Wenn die Spitäler am Ende sind, betrifft es dann auch den Unfall auf dem Schulweg oder den Hirnschlag Ihrer Schwiegermutter.
Was Sie "auf dem Boden bleiben" nennen, ist willentliches Uninformiert bleiben wollen. Auf das Panik-Framing mag ich jetzt nicht auch noch eingehen. Hat vermutlich keinen Sinn.
Frau Loriol!
Danke für ihren belehrendem Ton...! Sie wollen mich wohl als blöd hinstellen betreffend ansteckenden Unfällen und willentlichem Uninformiertsein. Wenn das ihnen das Gefühl gibt, ein besser Mensch zu sein, dann gönn ich das ihnen.
Auch anderthalb Jahre später ist die Panik leider noch nicht verschwunden, werden täglich neue Hiobsbotschaften verbreitet und sinnlose Massnahmen gefordert. Dagegen muss ein liberal denkender Mensch ankämpfen.
Danke für den Artikel, ich habe diesen wie gewohnt verschlungen.
Ich denke, wir sollten uns mal versuchen in die Lage eines Kindes zu versetzen.
Man hört ja oft das Argument, dass Kinder von den Massnahmen grössere Schäden davontragen als von einer Erkrankung. Ich spreche jetzt nicht von gesundheitlichen Schäden wie etwa zu wenig Sauerstoff durch die Maske oder sonstiger quatsch der absolut nicht haltbar ist, sondern psychische Schäden etwa durch Angst, Isolation usw.
Ich glaube für die Kinder ist es am wichtigsten, dass wir alle an einem Strang ziehen. Stellt euch mal vor, was in einem Kind vorgeht, wenn es von Mama und Papa hört, dass Masken schlecht sind, und dass man keinen Abstand halten braucht. In der Schule wird dasselbe Kind dann „gezwungen“ Maske zu tragen und Abstand zu halten und der Lehrer muss dem Kind erklären, dass Mama und Papa quatsch erzählen. Ich denke, das richtet viel grösseren Schäden an.
Ich bitte daher vor allem Massnahmenkritische Eltern, ihren Kindern zuliebe, um Zurückhaltung. Schäden an Kindern entstehen nicht durch Masken und Regeln, sondern durch Angst und Unsicherheit!
Danke für ihren wohlformulierten Beitrag. Die "Panikmache" und besonders auch die "Masken quälen" Beiträge hier finde ich persönlich sehr befremdlich, nicht zuletzt weil ich in Japan einige Schulen/Kindergärten gesehen habe, an denen alle ohne Probleme Masken getragen haben. Und nein, Japanische Kinder funktionieren nicht grundsätzlich anders – auch sie machen gerne etwas für die Allgemeinheit, wenn man es als solidarisch einordnet und einheitlich erklärt.
Ich frage mich, wie sieht unsere Zukunft in zwei, drei Jahren aus? Eines scheint klar zu sein, Covid-19 bleibt bei uns. Die Perspektive, dass alleine die Impfungen eine Lösung sein können, für welche die Hersteller in keiner Weise haften wollen, besorgt mich. Viren mutieren, heisst Impfstoffe müssen angepasst werden. Es liefen ja bereits seit Jahren Kampagnen, dass sich jeder vernünftige Mensch, am besten jährlich, gegen die Grippe impfen sollte. Heisst das im Umkehrschluss, dass man nun die gesamte Menschheit jährlich impfen muss, um das mutierende Corona Virus zu bändigen?
Wie lange hält der Schutz der aktuellen Impfstoffe an? Menschen die von Corona genesen sind, wird eine Immunität von 3 bis 6 Monaten bescheinigt. Ich befürchte, dass dies in Kürze genauso für die Geimpften so sein wird. Möglicherweise mit einem längeren Zeitfenster, jedoch mit der Aufforderung für die "jährliche Auffrischung" oder man verliert das Zertifikat "nicht ansteckend" zu sein. Heisst, man wird in der sozialen Teilhabe eingeschränkt. Spannend wohin die Reise geht.
Was ist den an den Impfungen so schlimm? Selbst wenn diese Jährlich gemacht werden müssten? Ist doch nur ein kleiner Piks und dann hat man nachher Ruhe?
Ich glaube auch das Corona nicht vorbei geht aber der einfachste Weg ist nunmal die Impfung. Ich bin kein Fan von Nadeln aber Corona einfach wegwünschen geht halt nicht.
Wenn Sie eine alternative kennen die funktioniert bin ich und Bundesbern ganz ohr :)
Sehen Sie, Sie vertrauen mehr den Impfstoffherstellern als ihrem eigenen Immunsystem. Dabei geht es mir nicht um richtig oder falsch. Für die Einen mag die Impfung das Richtige sein und für Andere eben nicht. Wie Sie ja bestimmt wissen, wirken nicht alle Medikamente oder auch Impfungen gleich, da Genetik und Immunsysteme beim Menschen unterschiedlich geprägt sind. Jeder Eingriff in den Körper, sei er operativ oder impftechnisch ist immer mit Risiken verbunden, dies sagten mir zumindest meine mich behandelnden Ärzte. Schlussendlich muss jeder für sich selbst eine Risikoabwägung machen. Und die macht nicht Bundesbern oder die Republik für Sie, sondern sie selbst.
Ich werde mich spätestens nächstes Jahr wieder impfen lassen, selbst wenn ich die Kosten (meinetwegen ein eher tiefer 3-stelliger Betrag) selber übernehmen muss.
Hallo Herr K.,
Der Krankheitsschutz der Impfungen dürfte viel, viel länger anhalten. Mehr dazu finden Sie z.B. im letzten Fünftel unseres Interviews mit dem deutschen Virologen Christian Drosten.
Ja, aber mit der neuen Delta Variante schützt der Impfstoff nach einer gewissen Zeit nicht mehr mit der ursprünglichen Effizenz vor leichter Erkrankung oder subklinischer Infektion, was insofern bedeutungsvoll ist, als dass SARS-CoV-2 ein systemisches Virus ist, welches die meisten Organe infiziert, und Langzeitschäden auch bei leichtem Krankheitsverlauf, oder bei unbemerkter Infektion verursacht.
Ein Vergleich von Hirn-Bildern (MRT) vor- und nach einem leichten oder auch nur subklinischen COVID-19 Verlauf zeigt, dass COVID-19 Patienten grundsätzlich einen infektionsbedingten Abbau an Hirnsubstanz aufweisen. (Siehe Orginalstudie der Oxford University, oder einen allgemeinverständlichen News-Medical.net Artikel). Man weiss schon seit den Anfängen der COVID-19 Pandemie, dass SARS-CoV-2 auch das Gehirn infizieren kann, die Ausmasse werden mit der obigen, und anderen Studien jedoch immer klarer.
Ein leichter Abbau von Hirnsubstanz muss sich nicht unmittelbar auswirken, viele Betroffene verspüren davon zunächst nichts. Letzten Endes bedeutet jedoch ein solcher Hirnsubstanz-Verlust nichts anderes als eine vorzeitige Alterung des Gehirns, was das Risiko für degenerative neurologische Erkrankungen, wie Parkinson etc., oder für vorzeitige Demenz erhöht.
Das leichtfertige in Kauf nehmen von Infektionen bei geimpften Erwachsenen oder bei Kindern, mit dem Argument, beide Gruppen hätten ein geringes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf ist nichts anderes als grob fahrlässig.
Eine Epidemie bekämpft man, indem man die Reproduktionszahl des Pathogens nachhaltig unter 1 hält. Dazu braucht es eine Kombination von drei Massnahmen:
Testen und Infektionsnachverfolgung, mit Quarantäne der Infizierten
Impfen
Massnahmen zur Reduktion von Übertragungen.
Luftreiniger (als Teil von Massnahme 3) und Screening-Tests (als Teil von Massnahme 1) werden zur Zeit völlig vernachlässigt. Beispiel: Die eingesetzten Antigen Tests kosten in der Herstellung um die 10 Rappen pro Stück; mit einer aggressiven Ausschreibung könnte der Bund solche Tests für Kosten von weniger als 50 Rappen / Test für tägliches Screening zB. in den Schulen einsetzen. Nota bene ist es die Testfrequenz, und nicht die Test-Sensitivität, welche epidemiologisch entscheidend ist. Man braucht also für diese Strategie keine teuren PCR-Tests. Mit einer solchen Massnahme wäre die Reproduktionsrate des Virus bei Schulkindern bereits unter 1. Die Kosten wären lächerlich, verglichen mit den Kosten einer Epidemie, die noch immer nicht unter Kontrolle ist.
Wer sich jedoch keine Pandemie-Ziele setzt, sondern sich einfach von dem Virus treiben lässt, wird natürlich keine solchen Massnahmen erlassen. Und das ist leider das Verhaltensmuster, das wir seit Beginn der Pandemie bei den zuständigen Behörden sehen.
Ganz so pessimistisch bin ich da nicht. Unser Immunsystem wird sich, auch dank der Impfung, mit Covid19 arangieren lernen. Auch wenn die Wirkung einer Impfung oder durchgemachten Erkrankung nachlässt, so verhindert es doch schwere Verläufe. Covid19 wird wohl so etwas wie eine starke Erkältung werden (Erkältungsviren sind auch Corona Viren).
Das Virus kann nicht beliebig mutieren, ohne seine Fähigkeit zu verlieren menschliche Zellen zu infiszieren.
Zudem stärkt jeder Kontakt mit Covid19 das Immunsystem von Geimpften und Genesenen weiter. Vielleicht müsste man mal über eine Aufhebung der Maskenpflich für 2G nachdenken.
Ich finde diesen Beitrag angstmachend und nicht sachlich. Heute, 7.9. habe ich auf SRF 1 um 13.00 ein Gespräch mit Herrn Vernazza, ex Infektiologe SG gehört. Das war sehr gut und hat mich heruntergeholt.
Dass ein medienaffiner Arzt, der seit Anfang der Pandemie sich einen Namen damit gemacht hat, dass er pointiert gegen den wissenschaftlichen Konsens argumentiert, und der mit seinen verharmlosenden Voraussagen konsequent falsch lag, immer noch von den mainstream-Medien eingeladen wird, einfach um mit diesem simplen Mittel eine Kontroverse journalistisch bewirtschaften zu können, halte ich für verantwortungslos. Sehr enttäuschend, dass sich gerade ein Staats-Radio, das weniger als andere unter kommerziellem Druck steht, für so etwas hergibt.
Ich habe mir das Interview angehört und kann bestätigen: Herr Vernazza argumentiert völlig wirr mit dem anscheinend "neuen" Begriff der "trained immunity" und mit der Rolle von Interferonen in der Immunabwehr; alles Dinge die wir schon seit vielen Jahren kennen, und die sich aber nicht so verhalten, wie er es darstellt. Das Interview mag einen gewissen Unterhaltungswert haben, wissenschaftlich gesehen ist es Zeitverschwendung. In diesem Zusammenhang bedeutend ist, dass Herr Vernazza seine Theorien nie in Wissenschaftsjournalen publiziert hat, wo er dann eben auch den wissenschaftlichen Diskurs hätte aushalten müssen; er klappert mit seinen Aussagen nur die Tagespresse und Radio und Fernsehen ab.
Vorsicht, Herr M.: In der Schweiz gibt es kein "Staatsradio". Die SRG ist ein privatrechtlicher Verein, der ein öffentliches und unabhängiges Medienunternehmen betreibt. Weder die Politik noch "der Staat" haben einen direkten Zugriff. (Was über die generelle Qualität natürlich noch überhaupt nichts aussagt.) In diesem Punkt ist Präzision wichtig, um nicht sowieso kursierende, falsche Erzählungen zu befördern, die auf eine Diskreditierung der SRG abzielen. Herzlicher Gruss.
Dass Herr Vernazza sehr umstritten ist, ist Ihnen sicher nicht entgangen, nicht wahr?
An meiner Schule wird seit heute nichts mehr getan. Tests ausgelaufen nach 3 Wochen. Hatten auch nicht alle mitgemacht. Wurde vor den Ferein so bestimmt und nun halt auch gemacht, trotz den steigenden Zahlen.
Masken trägt niemand mehr. Nicht einmal ans ständige Lüften denken viele Lehrpersonen. Solange es warm ist, sind bei mir durchgehend alle Fenster und oft auch Türen offen. Die meisten sind zwar geimpft, aber nicht ganz alle. Es ist vielen nicht ganz wohl, aber der SL macht, was von oben kommt und ist schon gestresst genug, weil er bei allen ungeregelten Details wie Quarantäne von Familien , etc. für die Kontrolle und Meldung einspringen muss, da es das KAZA offenbar nicht tut. Oder nicht leisten kann.
Es wird immer noch auch ganz oben geglaubt, man könnte die Pandemie so in den Griff bekommen! Es ist wieder wie vor 1 Jahr einfach ein "mal schauen und hoffen".
Selbstverantwortung interpretiert jede Person anders, das haben wir ja nun bis zum "Geht nicht mehr" erlebt. Auch die Impfgegner beziehen sich darauf.
Die Schweiz fällt in diesen Zeiten auf ihren eigenen Mythos herein. Direkte Demokratie bis ganz unten ist nicht per se in allen Fällen und immer die angemessene Antwort. Wir wurden in den letzten Jahrzehnten mit dem "Swissness" -Trend doch ziemlich hochmütig. Aber käme es einem Kanton, einer Gemeinde in den Sinn, nun plötzlich "links fahren" als besser einzuführen, würden immer noch alle den Kopf schütteln. Es wäre klar, dass es Bereiche gibt, bei denen nur das gemeinsam festgelegte Handeln Sinn macht. Gesundheit in einer Pandemie wäre für mich ein Bereich ganz oben auf der Liste. Selbstverständlich inkl. Kinder.
Der Bundesrat hat Möglichkeiten, das zu steuern. Wir haben Grundlagen im Pandemiegesetz. Und tut es wieder nicht. Statt dessen lassen wir Coronaleugner- und Impfgegner hochkommen. Ts!
Danke, Republik! Ich bin immer mal wieder stolz darauf, Verlegerin zu sein. Und oft auch einfach überzeugt, manchmal begeistert - insgesamt froh und zufrieden, dass es die Republik überhaupt gibt.
Und danke an die Autorinnen, Ronja Beck und MJ Kolly! So geht das: informiert, klug, mit Haltung, unaufgeregt.
Merci Ihnen für die schönen Worte zum Artikel und zur Republik!
Man fühlt sich als Eltern irgendwie schon sehr abhängig weil man ja selbst kaum etwas unternehmen kann um die Kinder zu schützen.
In unserem Kindergarten und Krippe tragen immerhin alle BetreuerInnen eine Maske und das Thema Covid wird ernst genommen.
Wenn wir mit den Kindern unterwegs sind im öffentlichen Verkehr oder Einkaufen gehen tragen beide immer eine Kindermaske. Diese tragen sie mit 2.5 und 4.5 meist problemlos für 1-2h. Für sie ist das völlig normal, dass sie eine Maske tragen, sie fragen sogar danach.
Ich wäre wirklich glücklich darüber wenn es bald eine Impfung für kleinere Kinder geben würde.
Das die Kinder kein Problem mit einer Maske haben, kann ich nur bestätigen. Unsere Jüngste (15 Mt), mittlerweile von Corona genesen, will jeweils beim Verlassen der Wohnung eine Maske anziehen. Es ist wohl nur ein Spiegel der Eltern, wenn Kinder Mühe damit bekunden.
Trotzdem möchte ich nun nicht einfach Maskenpflicht für alle Schulkinder vordern, da diese doch eine Einschränkung darstellt. Ich bin der Meinung, dass es auch andere taugliche Massnahmen gibt. Z.B. regelmässiges Testen, Maskenpflicht und keine Klassendurchmischung am Schulanfang für 2-3 Wochen. Und natürlich geimpfte Erwachsene im Schulalltag und im Elternhaus.
Es geht ja primär drum, dass sich Corona nicht (unbemerkt) über die noch ungeimpftem Kinder weiterverbreitet.
Insofern hoffe ich auch auf eine baldige Impfzulassung für die Kleinsten.
Ein sehr informativer und detailierter Artikel - für meinen Geschmack nicht ganz neutral und objektiv, aber das ist völlig OK. :-)
Vorneweg: Ich trage meine Maske seit den ersten Wochen der Pandemie, bin geimpft und auch sonst eifrige Verfechterin von kollektiven Massnahmen um Individuen mit erhöhtem Risiko zu schützen.
Für mich ist es schwierig einzuschätzen, wie weit Massnahmen gehen sollen. In Anbetracht der Tatsache, dass das Virus so schnell nicht verschwinden wird und bisherige Mutationen eher zu einer Verschlimmerung als zur erhofften Milderung der Verläufe geführt haben, ist es noch schwieriger zu überlegen, was denn auch LANGFRISTIG sinnvolle Massnahmen sind.
Für mich war bisher die Auslastung von Spitälern und der Schutz von Hochrisikopatienten mit deutlich erhöhtem Sterberisiko ein Hauptkriterium. PIMS ist in dem Zusammenhang sicher auch ein wichtiges Kriterium.
Wenn es jedoch um Long-Covid und mögliche Langteitfolgen geht, bei Kindern und auch Erwachsenen mit ansonsten mildem Verlauf, komme ich an meine Grenzen. Viren mit gravierenden Langzeitfolgen haben wir schon lange. Dass es Epstein -Barr Versionen gibt, die oft Jahre nach der Infektion noch zu chronischer Fatigue führen, weiss man. Sehr aggressive Formen werden mit dem Ausbruch diverser Autoimmunerkrankungen in enge Verbindung gebracht (ich bekam 5 Jahre nach einer sehr aggressiven Epstein - Barr Infektion MS diagnostiziert, ein Zusammenhang an dem intensiv geforscht wird.)
In zahllosen bösartig verlaufenden Krebsformen wird DNA des Virus gefunden. Und doch kräht kein Hahn danach.
Einerseits finde ich es gut, was jetzt mit Corona passiert - da hoffentlich in Zukunft Patienten mit chronischer Fatigue oder ähnlichen Krankheitsbildern die bisher oft als psychosomatisch abgetan wurden - aber wohl u.a. auf chronische unterschwellige Virusinfektionen zurück gehen - auf mehr Verständnis und Unterstützung stossen.
Auf der anderen Seite droht uns, dass wir in der Diskussion um Corona jegliche Verhältnissmässigkeit verlieren.
Ja ich bin für Massnahmen in den Schulen bis auch Kinder die Möglichkeit haben sich zu impfen (und meine Mutter gehört zur Risikogruppe und ist Lehrerin, ihr gönne ich das auch)
Aber langsam sollte sich eine Diskussion auch weg vom polarisieren bewegen - hin zu Lösungsvorschlägen, wie es sie in der ganzheitlichen und integrativen Medizin (zugegebenermassen rar in der Schweiz) seit Jahrzehnten gibt. Wir leben in einer Welt voller Viren, wie leben wir sinnvoll mit ihnen zusammen?
Als selbst betroffene weiss ich wie gross das Potential für Gesundheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung dort ist. Ich wünsche jedem, der solche chronischen Leiden hat, dass sich die Diskussion ändert, die Forschung, dass Aufklärung stattfindet und langfristig auch der Umgang der Krankenkassen mit diesen Syndromen und Behandlungsansätzen. Dann bräuchten sich auch die Eltern der Kinder die sich jetzt noch nicht impfen lassen können, weniger zu sorgen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass neue Viren kommen ist gross. Wir müssen unterscheiden lernen, wann Rückzug angebracht ist - und wann wir damit leben lernen sollten. Denn das ist sehr gut möglich.
Das wir (und ich auch) jetzt noch nicht so weit sind, ist klar. Aber hierfür bietet Corona eine einmalige Chance die wir nicht mit Polarisierung verspielen sollten.
Ein Nebenschauplatz, weil es nicht nur Kinder betrifft, etwas, das mich seit Beginn der Maskenpflicht irritiert:
Wieso gibt es keinen Fortschritt und eine Verfeinerung der Standardgrössen bei den Masken, keine Schulung im Umgang?
FFP2 wurden beispielsweise nicht empfohlen, weil zu schwierig zu handhaben seien. Und weil sie genau passen müssen.
Ich möchte da nur kurz erwähnen, dass wohl alle Primarschüler:innen gelernt haben, ihre (perfekt passenden) Schuhe selbst binden.
Wieso nicht auch - analog der Schuhe - verschiedene Maskengrössen?
Jede:r geht einmal in ein Fachgeschäft und lässt sich die Masse abnehmen und kann dann perfekt sitzende und bequeme Masken kaufen.
Sehr guter Ansatz, Fachgeschäfte für Masken! Wo gibt es diese?
Kann man dort auch die "Schweizer Masken" probieren und kaufen?
Wir haben unsere Masken immer in der Drogerie gekauft, die ersten (sehr teuren) waren OK und liessen sich gut an die Nase drücken. Die zweite Packung war unbrauchbar und ging im Nasenbereich immer wieder auf (Plastikbügel). Immerhin sie wurden uns anstandslos umgetauscht.
Mittlerweile nehme ich die kaum teureren, einzelverpackten, schwarzen "Chirchurgical" Masken und kaufe keine Masken mehr, die ich vorher nicht ausprobieren kann!
FFP2 Masken (die man vielerorts in Deutschland tragen sollte) drücken mir hinter die Ohren und ich werde nach einigen Stunden wund. Ein Artzt sagte mir später, es gäbe zigg Grössen und das sei insbesondere bei den FFP2 Masken sehr wichtig, sie müssen gut sitzen.
Hier sollte der Konsument besser aufgeklärt werden!
Wäre nicht der wichtigste Schutz der Kinder die systematische Impfung der Erwachsenen ab 16, damit die Virenzirkulation substanziell gesenkt werden kann? Aber okay, diese Diskussion wollen wir hier nicht auch noch führen. Wir wissen mittlerweile, dass dies zwecklos ist. Ich würde aber doch meinen, dass wir es nicht mit Schulversagen,, sondern mit Erwachsenenversagen zu tun haben.
In den bernischen Simmentaler Gemeinden Zweisimmen, Oberwil, St. Stephan gibt es gegenwärtig extrem hohe 7tages Inzidenzen (500 - 800) . Infos dazu gibt es keine. Was ist dort los und wer hält den Deckel auf der Geschichte?
Natürlich ist die Impfquote im SVP-Tal niedrig.
Wer kontrolliert (nicht) ob die Massnahmen eingehalten werden?
Vielleicht ist die Chose eine Recherche wert.
Merci für diesen Hinweis, Herr F.
Die bürgerlichen Regierungen haben in den letzten Jahrzehnten das Regieren verlernt. Sie strichen vor allem dem Unternehmer und den multinationalen Konzernen den Honig ums Maul, sie senkten ihnen die Steuern, in der Hoffnung auch was vom pekuniären Kuchen und globalen Feeling der Finanzwirtschaftselite zu ergattern. Bildungspolitische Debatten störten. Die überliess man den Schulentwicklerinnen. Die aber wiederum sind unnütz im Moment. Im Moment dominiert Corona die Aerosole im demokratischen Dampf der politischen Sauna und so verschreiben Regierungsräte dem Bürger Eigenverantwortung, Hecheln ihm hinterher, um niemanden zu vergraulen und verdrängen die Pandemie. Das gefällt ihren Wählern und dem Virus auch.
Ich habe nicht das Gefühl, dass wir bei so hohen Fallzahlen allein durch Testung und Quarantänemassnahmen das Problem in den Schulen in den Griff kriegen. Man rennt dabei dem Infektionsgeschehen ja immer hinterher, nimmt Ansteckungen in Kauf und schadet der Unterrichtsqualität erheblich, weil eine normale Unterrichtsplanung gar nicht mehr möglich ist. Ich verstehe nicht, weshalb man die Altersgruppe, die noch am wenigsten (oder gar nicht) geimpft ist, dem höchsten Ansteckungsrisiko aussetzt. Auch wenn die Krankheit im jungen Alter glücklicherweise häufig mild verläuft, das Virus wird so wieder zurück in den umgeimpften Teil der Bevölkerung getragen. Dänemark hat, wenn ich richtig informiert bin, die Maskenpflicht an Schulen auch abschafft. Aber dort liegt Impfquote bei über 70% (bei Erwachsenen sogar über 85%). Wie haben die Dänen das angestellt? Indem bereits im Frühling eine Zertifikatspflicht in Restaurants etc. eingeführt wurde. - Die Schweiz hat leider ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Was gegenwärtig an den Schulen läuft, ist bizarr.
PS: Ich bin mir im Übrigen nicht sicher, ob selbst Dänemark mit seinen Öffnungsschritten nicht zu forsch ist. Aber meines Erachtens stimmt die Reihenfolge. Die Menschen müssen sich impfen. Also muss man da den Hebel ansetzen. Man soll die Freiheit haben, sich nicht impfen zu lassen, aber man muss die Konsequenzen dafür dann auch tragen und sein soziales Leben in höherem Masse einschränken respektive kontrollieren als Geimpfte. Die meisten Leute begreifen erst in einem solchen Setting, was ihr Impfentscheid überhaupt bedeutet. So lange sie in vielen Bereichen die gleichen Freiheiten wie alle anderen geniessen dürfen, müssen (häufig) nicht sie selbst, sondern alle anderen, sprich die Kinder, die Jugendlichen, das Lehrpersonal, die Spitäler etc., die Sache ausbaden. Bei den gegenwärtigen Fallzahlen werden die Schulen sich jedenfalls in der nächsten Zeit hauptsächlich mit Quarantäne und Contact Tracing (und der damit verbundenen Sozialarbeit) beschäftigen - anstatt mit Französisch und Mathe.
Erneut herzlichen Dank für einen sorgfältigen, umsichtigen, gekonnt geschriebenen Beitrag "meiner" Zeitung! Ich finde als Sprachmensch doppelbödige Titel wie "Schulversagen" gut, sie stossen an und fordern auf. Hier ist in cleverer Weise noch der ganze Bereich der Verantwortung in einem Wort angetüpft: Gerne werden ja die Kinder als Schulversager bezeichnet, auch wenn es um das Versagen der Schule gegenüber den Kindern geht.
Inhaltlich für einmal kein "seriöser" Beitrag, nebst all den beeindruckenden Stellungnahmen, sondern eher etwas luftig, aber nicht minder ernst gemeint. Warum ist mir ausgerechnet ein uuuralter Nebelspalter-Vers ("Ein Berner namens" aus Zeiten, wo der Nebi noch lesbar war) in den Sinn gekommen, angesichts all der Entscheidungsträger, die die Entscheidung lieber reihum zu allen anderen tragen? Die Mechanismen sind offenbar noch dieselben wie zu Zeiten der aufkommenden Automobilmachung, aus der der Vers stammt (Auszug):
"Da sprach die Berner Polizei: / An dieser Kreuzung brauchts noch zwei / Getötete, dann reicht die Zahl / als Grund zu einem Stop-Signal". Oder, aus meiner eigenen (Schnitzelbank-)Küche: "Überhole? Im Zwiifel ja, sitt so güetig, / seit d Unfallschtell für Beratigs-Verhüetig".
Der Artikel bieten eine grosse Zahl von Informationen. Leider ist auch wieder ein Teil Panikmache dabei. Solche schadet den Kindern, ihren Familien und Lehrpersonen wesentlich mehr als Covid selbst.
"Bei vielen im Land hatte sich da jedoch längst eine Haltung festgesetzt, die sich kaum mehr verrücken liess: Kinder und Covid? Kein Problem." Das und weitere ähnliche Aussagen zeigen die Realität nicht. Seit Beginn der Pandemie wurde die Situation der Kinder und der Umgang damit auf allen Ebenen, insbesondere auch in Schulen, Gesundheits- und Bildungsdirektionen, unter Fachleuten und auch öffentlich diskutiert.
Auf die Massnahmen reagierten Kinder höchst unterschiedlich. Die ohnehin privilegierten hatten es am besten. Die mit psychosozialen Problemen, engen Raumverhältnissen, gestressten Eltern (Häusliche Gewalt) wurden übermässig betroffen, insbesondere von Schulschliessungen.
Aktuell haben die Fachleute der Taskforce, BAG und Pädiatrie ein taugliches Konzept, das ich nicht als Schweizer Käse abwerten würde. Bei allen medizinischen und Präventiven Massnahmen ist ein Abwägen von Nutzen und Schaden sinnvoll.
Die Umsetzung zu diskutieren ist sicher notwendig - aber bitte nicht mit Panik fördernden Übertreibungen. Insbesondere das häufige Betonen von schweren Verläufen, Long Covid und Tod ist nicht sachgerecht.
Intensivbehandlungen von Kindern mit Covid sind im Gegensatz zu Erwachsenen sehr selten. Long Covid ist bis Kindern noch unklar. (s. Ciao Corona Studie) Ich habe trotz grosser Zahl an Positiven noch keines gesehen - im Gegensatz z.B. zur Long Krankheit nach Drüsenfieber. Todesfälle sind es gemäss GAB über die ganze Zeit unter 20 Jahren in der Schweiz drei. Die aktuellste (2018) Todesfallstatistik für Kinder bis 14 Jahre zählt unter Abzug der perinatalen Todesfälle 137 gestorbene Kinder, davon vier Infektionskrankheiten, acht Verkehrsunfälle, drei an Ertrinken und zehn "übrige Unfälle und Gewalteinwirkung".
Es stimmt. Mit Delta gibt es viel mehr positiv getestete Kinder. Zahlen zu einer Auswirkung auf mehr schwere Verläufe zeigen sich aber in der Schweiz im Gegensatz zu den USA bisher nicht.
Damit mir nicht wieder allerhand unterstellt wird: Ich schreibe nicht gegen Massnahmen, deren Monitoring und evidenzbasierte Durchführung. Es geht mir darum, Polarisierung und Panikmache zu vermeiden, welche selbst auch enormen Schaden anrichten.
Hallo Herr Gallmann,
Der Vergleich mit dem Schweizer Käse ist keineswegs abwertend gemeint, ganz im Gegenteil: Wir präsentieren das ja als die beste Lösung.
Der Vorwurf der «Panikmache» überrascht mich etwas: Ich meine, wir seien sehr transparent, was die Häufigkeit der Phänomene PIMS und Long Covid (und die grosse Seltenheit von Todesfällen) angeht. Oder was die Vergleichbarkeit von Schweiz und USA angeht.
Beste Grüsse!
Zum Thema Schweizerkäse (gemeint ist offenbar Emmentaler): das ist ein Modell um zu illustrieren, dass es eine Mehrzahl (≥4) von Massnahmen braucht, damit das ganze wirksam ist: jede einzelne Massnahme ist löchrig (eben wie der Emmentaler), also braucht es weitere Massnahmen (Schichten im Modell), damit die Löcher der einen Schicht von der anderen Schicht verdeckt werden. Also: Lüften und Masken und Testen und Impfen und ...
Der Titel des aufschlussreichen und wichtigen Artikels ist falsch. Es ist ein "Erwachsenenversagen", wie unten bezeichnet. Klare Ansage und Verhalten der Erwachsenen wäre nötig, und, noch viel schwieriger, koordiniertes Vorgehen der Schulhäuser, Gemeinden, Kantone. - Sage was du tust, tue was du sagst. Die Unsicherheit ist für Kinder und Jugendliche verwirrend und nicht nur gesundheitlich schädlich.
Beispiel zur Illustration: Eine Sek-Klasse plant ein Abschlusslager als gemeinsamen Schlusspunkt ihrer Schulzeit. Ein negativer Test ist Voraussetzung. 5 von 22 SchülerInnen haben keine Erlaubnis der Eltern zum Testen. Die Pooltests zeigen, dass jemand positiv ist. Es wird einzeln nachgetestet: Kein Befund, also muss der positive Schüler unter den Testverweigerern sein. Das Lager wird kurzfristig abgesagt. Die Klasse geht im Streit und mit Schuldzuweisungen und Verdächtigungen auseinander. Traurig.
Das ist wirklich sehr traurig. Und so unnötig! - Die Republik hatte in einem Covid-NL mal das Thema "Gefangenen-Dilemma" aufgenommen. https://www.republik.ch/2020/12/15/covid19
CO2 Messgeraete...kann Jemand eine wissenschaftliche Basis fuer deren Einsatz oder geht es wieder nur um sinnlosen und teueren (immer wichtig) Aktivismus?
Soll nur dabei helfen, die Leute zu erinnern, mal wieder zu lüften. Ein Timer auf 15 min würde es auch tun. Oder noch besser, die Menschen nicht während einer Pandemie in stickige Innenräume sperren.
Weniger CO2-Gehalt mag aber bei der kognitiven Leistung helfen, immerhin.
Das BAG hat solche in einer schweizweiten Studie zur Luftqualität in Schulen schon 2018 dringend empfohlen, weil die LPs den Lüftungsbedarf tendenziell unterschätzen. Die Geräte geben an, wann die Qualität der Raumluft abnimmt.
https://www.schulen-lueften.ch/de
Schulversagen? Dieser Titel aber auch der mahnende Unterton des Artikels, die Schulen und Behörden würden ihre Verantwortung nicht oder zu wenig wahrnehmen, scheint mir aktuell nicht hilfreich.
Was fänden Sie denn in der aktuellen Situation hilfreicher?
(Ich weise auch gern darauf hin, dass wir nicht lediglich die mangelnde Verantwortungsübernahme aufzeigen, sondern auch
den aktuellen Stand der Wissenschaft zusammenfassen und
aufzeigen, welches Handeln diesem Wissen gemäss sinnvoll wäre)
Danke für den sehr informativen und ausgeglichenen Artikel. Ich bin auch für Masken und Tests an Schulen und hoffe dass möglichst bald ein Impfstoff für kleine Kinder zugelassen wird. Dennoch denke ich nicht, dass Titel wie "Schulversagen" und "Covid kann auch für Kinder gefährlich sein" viel bringen (äh ja ziemlich viel kann gefährlich sein für Kinder).
Was aus meiner Sicht hilfreicher wäre:
Titeldepartement abschaffen. Das können die Autoren auch. Oder wenn es sonst jemand macht, dann deklariert das doch bitte: "Eine Recherche von Marie-José Kolly (Text) und Constantin Seibt (Titel)". Siehe auch Kommentar von Lukas Zeller.
Wenn Sie schon ausführlich über die möglichen Gefahren von Covid für Kinder schreiben, sowie der Verharmlosung dieser Gefahren durch das BAG, so wäre ein kurzer Vergleich mit den Gefahren anderer Krankheiten wie z.B. der Influenza hilfreich. Wenn ich mich recht erinnere, wurden die Aussagen des BAGs damals oft im Kontext eines Vergleichs mit der Grippe gemacht, denn bei der Grippe erkranken die Kinder zwar nur selten schwer, sind aber oft die Treiber der Epidemie. Dass sie es bei Corona nicht sind (zumindest nicht bis zum Auftreten von Delta), sollte jedem klar sein, der die zeitliche Entwicklung des R-Werts vergleicht mit den Schulschliessungen im letzten Jahr.
Liebe Frau B., merci für die Rückmeldung. Grundsätzlich halten wir uns seit 17 Monaten an dieselben Leitlinien, die wir hier einmal festgehalten haben. https://www.republik.ch/2021/01/28/…ir-richtig
Dass jetzt gerade deutliche Kritik an den Behörden wirklich "nicht hilfreich" sei, das hören wir immer wieder. Das erste Mal kam das auf, als wir im Frühling 2020 das Datenchaos beim BAG thematisierten. Oder dann, als dann der Herbst kam - und schliesslich der deutlich längere zweite Lockdown.
Meist folgt dann eine Phase, wo wir tendenziell als zu freundlich gelten.
Natürlich sollte man aus Anekdoten aus einzelnen Schulhäusern nicht zu viel ableiten. Aber wenn ich mir alleine die verschiedenen Berichte innerhalb dieser Dialogspalte durchlese, dann scheint mir der Titel eigentlich ganz gut gewählt.
Aus Sicht der Schülerinnen und Schüler trifft der Titel deren Erfahrung: Denn die sind den Risiken in der Schule im obligatorischen Schulunterricht ausgesetzt und zahlreiche haben sich dort angesteckt. Der Zwang der Schüler, sich an die Regeln der Schule (im Sinne von "der Zwang sich nicht vor einer Covid Infektion schützen zu dürfen") zu halten, ist problematisch. Der Artikel fragt schon auch, wer dahinter die eigentliche Verantwortung trägt.
Ich bin ganz Ihrer Meinung, Frau B. Selbst wenn die Autorinnen im Artikel zum Fazit kommen, dass die Schulen bzw. die zuständigen Behörden im Umgang mit Covid versagt haben, ist der Titel „Schulversagen“ einfach ein ganz starkes Framing. Sprich, man geht nicht unvoreingenommen an die Lektüre, ob man nun Befürworter oder Gegner strengerer Massnahmen an Schulen ist.
Ich hatte erst den Gedanken auch, dass der Artikel etwas Panikmache ist. Aber vielleicht ist das nötig, um ein paar aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken.
Auf jeden Fall habe ich den Eindruck, dass die Schulen die stärkere Verbreitung der Deltavariante unter Kindern ignoriert oder verdrängt haben. Eine einfache und nützliche Massnahme zum Schulstart wären flächendeckende Tests und für 2-3 Wochen strengere Schutzmassnahmen gewesen. Nun hat man das Virus in die Schulen eingeschleppt und es werden immer wieder Fälle aufpopen, die sich nicht mehr so einfach eindämmen lassen.
Wir haben eben selbst erfahren (siehe weiterer Kommentar), dass die Kinder oft keine Symptome zeigen, sehr wohl ansteckend sind und es auch bei massiver Exposition (Schwester mit Covid) dauern kann, bis eine Ansteckung stattfindet (somit sollten auch einfache Schutzmassnahmen helfen).
Sowie ich mitbekommen habe gibt es auch diverse Lehre die, sagen wir, etwas sehr alternativ unterwegs sind.
Sprich sie halten wenig von testen und noch weniger vom Impfen.
Da wird es halt dann auch schwierig mit der Umsetzung von Schutzmassnahmen.
Hinzukommen dann noch Eltern mit wenig Verständnis und dann wird es für diejenigen welche etwas machen möchten sehr schwierig.
Mich persönlich stört der reisserische Charakter des Titels dieses Beitrages, als ob die Schuld an der Problematik einzig auf Stufe Schule zu finden wäre. Im Artikel werden dann bald die Kantone in die Verantwortung gezogen, aber ja...
Weiter fehlt mir die journalistische Objektivität, welche ich mir von der Republik gewohnt bin. Bitte stellen sie keine Informationen aus pre-prints und noch nicht peer-reviewten Studien als neue Fakten dar, nach welchen umgehend auf Staatsebene gehandelt werden müsste. Ich danke Ihnen für alle zusammengetragenen Informationen und gehe grundsätzlich mit Ihrem Fazit einig. Ich bin Sekundarlehrer im Kt ZH und im Krisenstab der Schule involviert und sehe viele der von Ihnen genannten Probleme jeden Tag, doch hilft der alarmistische Ton nicht mit, wenn sachliche Debatten geführt werden müssen.
Lieber Herr K., zum Titel hat sich meine Kollegin Marie-José Kolly hier im Dialog ausführlich geäussert. Falls Sie es nicht eh schon gesehen haben, werden Sie hier fündig.
Zu Ihrer Kritik bezüglich Preprints: Wir haben in unserer bisherigen Corona-Berichterstattung wiederholt auf Preprints verwiesen. Das hat einen einfachen Grund: Die wissenschaftlichen Prozesse sind leider langsamer als das Virus. Preprints können vergleichsweise früh möglicherweise essentielle Erkenntnisse liefern, was aber natürlich eine genauere Überprüfung nicht obsolet macht. Sie haben also nicht Unrecht, wenn Sie sagen, dass man Preprint-Erkenntnisse nicht einfach mir nichts, dir nichts in die Policies hineinfliessen lassen sollte. Das Preprint aus Genf gibt nun basierend auf Modellberechnungen Hinweise darauf, welche Massnahmen in Schulen am meisten nutzen könnten. Dass mehrere Massnahmen übereinander, vom Virologen Ian Mackay berühmterweise als Swiss Cheese Model bezeichnet, besser vor einer Infektion schützen, ist hingegen keine Neuigkeit.
Viele Grüsse,
Ronja Beck
Liebe Frau Beck
Danke vielmals für Ihre ausführliche Antwort.
Und wieder gehe ich mit Ihnen grundsätzlich einig, wenn es um den rein wissenschaftlichen Standpunkt geht. Zu keinen Zeitpunkt während der Pandemie hätte mich Ihr Artikel überhaupt zu einer negativen Kritik veranlasst.
Doch liegt das Problem m.E. heute genau darin, dass die "Gegenseite" ihre Argumente eben auch auf Publikationen stützt, welche nach deren Meinung ebenso "essentielle Erkenntnisse" liefern (und zu sofortigem Handeln auffordern). Natürlich würden Sie und ich (und das BAG) solche Publikationen meist sofort als unseriös abtun (und peer-reviews würden unsere Haltung bald bestätigen). Doch unter Impfskeptikerinnen und Massnahmenkritikern sind die (oft falschen oder zumindest irreführenden) Informationen schon bald fest im Diskurs verankert. Und damit zu meinem Punkt: Die Aufgabe der Medien in der gegenwärtigen Situation sollte nicht mehr nur die möglichst baldige Verbreitung von neuen Informationen sein, sondern sie sollten auch als Vorbild agieren, wie solche Informationen zu bewerten und einzuordnen sind.
Ich glaube nicht, dass sich unsere Regierung (auf Bundes- oder Kantonsebene) momentan so schwer tut mit sinnvollen, zeitnahen Massnahmen, weil der wissenschaftliche Input ungenügend ist (oder der Druck aus der Wirtschaft zu stark wäre), sondern weil der Widerstand aus einem wachsenden Teil der Bevölkerung ernst zu nehmen ist. Und dieser Widerstand begründet sich meiner Meinung nach bei den Meisten in Verunsicherung, nicht in fehlendem Wissen. Und eben diese Verunsicherung wird durch den medialen Ton genährt, welcher ständig nach mehr, weniger oder anderen Massnahmen ruft, und die verantwortlichen Stellen der Nachlässigkeit oder falschem Handeln bezichtigt.
Der Ausweg aus dieser Pandemie steht zur breiten Verfügung, dies ist eigentlich den meisten klar. Nun sollte es die Aufgabe der Gesellschaft als Ganzes sein (aber v.a. der Politik und Medien), in sachlicher und rücksichtsvoller Art und Weise diejenigen abzuholen, welchen es noch nicht klar ist. Alles andere verhärtet die Fronten nur noch mehr.
Der Beitrag zeigt überdeutlich: Kinder haben keine Lobby. Während die Behörden bei den alten Heimbewohnern 2020 überreagierten (mir fällt dazu mehrmonatige Isolationshaft ein), wird die Fürsorgepflicht hier einfach mit fadenscheinigen Argumenten abgeschoben und bagatellisiert. In meinen Augen ein riesiger Skandal, gerade wenn ich mit der im Anfang des Artikels genannten "Pausenbrotkontrolle" (in meinen Augen illegal) vergleiche.
Es stimmt: die Kinder haben bisher einen sehr hohen Preis bezahlt (z.B. Schulschliessungen). Mit Delegation und Negierung oder Verwässerung von sinnvollen Maßnahmen wird dieser Preis nochmals erhöht!
Bei der moralischen Entwicklung von Kindern wird gerne das sog. «Stanford Marshmallow Experiment» zitiert. Wo «auf eine sofortige und anstrengungslose, kleinere Belohnung verzichtet [wird], um stattdessen eine grössere Belohnung in der Zukunft zu erhalten. Diese kann allerdings entweder erst durch Warten oder durch vorherige Anstrengung erlangt werden». – Mir scheint, zumindest im Fall der Freiheit, dass viele Kinder manch Erwachsenen voraus ist.
So klagte bspw. meine Tochter und ihre Kolleg:innen lange vor der letztendlichen Schliessung der Schulen, weshalb keine oder nur halbgare Massnahmen ergriffen werden – und dass nun endlich entschlossen und konsistent gehandelt werden müsse. Natürlich dachten viele «Ja, die wollen einfach schulfrei haben!», «Nein, dann könnten unsere Arbeitnehmer:innen nicht mehr vor Ort arbeiten!» – Doch vielleicht wäre es an der Zeit die Kinder und Jugendlichen selbst zu Wort kommen zu lassen.
Und auch hier: Wenn der Schweizer Föderalismus, der in guten Zeiten funktioniert, in schlechten Zeiten aber – wo es um hohe Kosten und unliebsamen Massnahmen ginge – die institutionelle Verantwortung im Namen der Heiligen «Eigenverantwortung» letztlich an die Individuen, die Erwachsenen, ja gar die Kinder delegiert wird, dann scheint durch den dünnen institutionellen Firnis ein Sozialdarwinismus, wo jede:r für sich schaut und alle gegen alle sind. Die «Schwächsten», Vulnerabelsten – die Ältesten, Vorerkrankten und Jüngsten – müssen halt selber schauen, wo sie hinkommen.
Die Verantwortungsdiffusion zur «Eigenverantwortung» ist strukturelle Verantwortungslosigkeit.
Herzlichen Dank für diese klaren Worte!
Aktuellstes Beispiel dazu: Seit gestern habe ich als Vollgeimpfte etwas Halsschmerzen und Husten. In jeder Klasse gibt es hustende und schniefende Kinder, was absolut normal ist und nicht auf Corona hinweisen muss. So kann es sich auch bei mir durchaus um eine gewöhnliche Erkältung handeln. Wie weiter unten erwähnt arbeite ich pro Tag in bis zu 4 verschiedenen Schulhäusern. In dieser Situation und auch auf Grund der gestrigen Republikartikel hat mich nun interessiert, was die aktuelle Strategie in einer solchen Situation in Berner Schulen ist.
Zu meinen Nachfragen, was ich tun soll:
Arzt: Ich soll bei der Apotheke wegen Schnelltest oder beim Betrieb nachfragen. Allenfalls wäre ein PCR Test angezeigt.
Apotheke: Schnelltests für Geimpfte werden nicht bezahlt und würden eh nur ungenügend anzeigen. Ich soll beim Betrieb nachfragen, was verlangt sei...
Antwort "Betrieb" / Schulleitung per Mail: man sehe das entspannt. Jeder hätte ja selber entscheiden können, ob er sich impfen lassen wolle oder nicht. Nun müsse halt selber auf die eigene Gesundheit geachtet werden. Ich müsse mich nicht testen lassen und selber entscheiden, ob ich mich gesund genug fühlen würde um arbeiten zu gehen oder nicht. Falls es für mich Sinn ergebe, könne ich ja allenfalls eine Maske anziehen. Ansonsten gehen wir alle grundsätzlich davon aus, dass in der Schule normal gearbeitet werde...
Also ich habe jetzt jede Freiheit:
Mit allfälligen Symptomen ohne Maske ganz normal arbeiten zu gehen...
Mich entweder zu krank zum Arbeiten oder gesund genug dazu zu fühlen...
Wenn ich einen Sinn darin sehe eine Maske zu tragen, dann darf ich es...
Ich frage mich, ob das auch alle Eltern der Schüler so entspannt sehen würden?
Hallo Frau B.
Also diese Antwort der Apotheke: "Schnelltests für Geimpfte werden nicht bezahlt " wäre falsch. Laut dem BAG werden Testkosten bei Symptomen in jedem Fall übernommen: https://www.bag.admin.ch/bag/de/hom…esten.html
Verantwortungslos ist in jedem Fall das Verhalten der betreffenden Schulleitung.
Mir passt der Titel „Das Schulversagen“ nicht. Er impliziert auf den ersten Blick, die Schulen seien verantwortlich. Im Text sind die Verantwortlichkeiten jedoch klar genannt. Beruhigend: Bei der Republik darf man davon ausgehen, dass die Leute nicht nur den Titel lesen ;-)
Vielen Dank für Ihre kritische Rückmeldung, Herr Steiner. Ja, wir gehen erstens von gründlichen und nicht oberflächlichen Leserinnen aus und zweitens von einem gut entwickelten, differenzierenden Textverständnis. «Das Schulversagen» ist nicht gleich «Das Versagen der Schulen». Titel und Vorspann bilden zudem eine Einheit, die im guten Fall den Kontext einer Schlagzeile ausdifferenziert. Lieber Gruss aus der Redaktion.
Danke für den Artikel - möchte nicht in den Schuhen von Schulpflegen uns Schulleitern stecken.
Meine Anregung: könnte die Republik nicht so einen Vergleich Grippe oder Masern vs Covid machen, so wie damals im März 2020? Bei Masern in Kitas und Schulen werden auch Massnahmen wie Isolation und Quarantäne getroffen. Das fände ich sehr hilfreich.
Einen grossen Dank den Autorinnen für diesen sorgfältig recherchierten Artikel, der sich bestens in die ausgezeichnete, sachliche und wissenschaftlich fundierte regelmässige Berichterstattung der "Republik" über die Corona-Pandemie einfügt.
Corona und Schule ist ein Trauerspiel sondergleichen. In anderen Bereichen können die Bestimmungen nicht pingelig genug sein, und hier lässt man fahrlässig alles laufen. Offene wissenschaftliche Fragen und Unsicherheiten bei den Massnahmen dürfen nicht dazu führen, dass an den zuständigen Stellen keine Entscheide mehr getroffen werden und die Verantwortung nach unten delegiert wird, bis ein unsäglicher Flickenteppich von Massnahmen oder eben auch fehlenden Massnahmen entsteht.
Der Bericht zeigt nicht nur ein offensichtliches Versagen unseres komplizierten politischen Systems in der Pandemie auf, sondern macht auch deutlich, dass viele unserer gewählten Entscheidungsträger eher an ihrer politischen Karriere und an Parteipolitik interessiert sind und nicht bereit sind, wirklich Verantwortung zu übernehmen.
Der Präsident der eidgenössischen Kommission für Impffragen sieht das etwas entspannter:
Ganze Klassen in Quarantäne zu stecken, sei in seinen Augen derzeit nicht nötig, sagt Berger. Auch Masken brauche es nicht. Es reiche, wenn die Schulen die Kinder jede Woche testen würden, um grosse Ausbrüche zu vermeiden.
Er begründet:
Wenn sich die Kinder ansteckten, seien die Krankheitsverläufe in den allermeisten Fällen asymptomatisch oder mild. Auch die Gefahr von Long Covid bei Kindern relativiert Berger. In einer aktuellen Studie der Universität Zürich hätten zwei von hundert Kindern nach einer Corona-Infektion noch etwas länger Symptome aufgewiesen.
«Ob das Long Covid ist, wissen wir nicht. Aber wir wissen inzwischen, dass sich fast alle Kinder nach der Krankheit schnell erholen und es ihnen nachher wieder gut geht.»
Nun ist er ja der Präsident der Kommission für Impffragen, nicht einer Kommision für Maskenfragen oder Long Covid, trotzdem würde man erwarten, dass die EKIF die Studien zur Krankheitslast bei Kindern gesichtet hat? Wie erklären wir uns, dass die EKIF zu derart anderen Schlussfolgerungen kommt als der Artikel der Republik?
Unter anderem lässt er auch sowas raus:
Gefährlich sei es nur, wenn Kinder gefährdete Personen anstecken würden. Solche Situationen zu unterbinden, liege in der Eigenverantwortung der Eltern.
So eine Aussage halte ich bei seiner Position für fahrlässig und unverantwortlich.
Es reiche, wenn die Schulen die Kinder jede Woche testen würden, um grosse Ausbrüche zu vermeiden.
Dass das so nicht funktioniert, ist mit der Situation im Aargau eigentlich erwiesen. Ich sehe jetzt nicht, weshalb man den Mann bei der Beurteilung von Krankheitsfolgen bei Kindern ernst nehmen sollte.
Es ist ja eher die Regel als der Ausnahmefall, dass Journalisten und Behörden nicht unbedingt zum gleichen Schluss kommen. Journalismus kontrollieren die Behörden, und die Behörden müssen sich (öffentlich) erklären und rechtfertigen und bleiben damit rechenschaftspflichtig. Das ist Sinn und Zweck von Journalismus. Wichtig ist, die Fakten und Argumente für Kritik sorgfältig und richtig eingeordnet vorzutragen. Wenn Sie den Artikel (nochmals) lesen, finden Sie darin auch die Antworten auf Ihre Frage. Und können die eine begründete Sicht und die andere begründete Sicht gegeneinander abwägen. LG!
Guten Tag. Vielen Dank für den Artikel, den ich informativ finde und sich mit meinen Beobachtungen deckt (keine Maskenpflicht, sehr lockerer Umgang an den Schulen). Als Mutter einer 15-Jährigen stellt sich die Frage, ob wir unsere Tochter impfen lassen wollen. Ihren Artikel verstehe ich so, dass Sie der Meinung sind, eine Impfung schütze gegen PIMS und Long Covid. Soweit ich weiss, gibt es aber keine Studien dazu, weder bei Erwachsenen und schon gar nicht bei Jugendlichen/Kindern. Wenn Sie hier mehr Informationen haben, wäre ich sehr interessiert.
Ein Aspekt, der - soweit ich das überblicke - noch nicht ausreichend thematisiert und diskutiert wird, ist die Gegenüberstellung der beiden Optionen:
a) es wird zeitnah eine Impfung für Kinder unter 12 geben
b) es wird absehbar keine Impfung für Kinder unter 12 geben
Hinsichtlich Variante a) scheint mir ein - mit möglichst vielen der genannten sinnvollen Massnahmen während Präsenzunterricht parallel - sehr restriktives und protektives Vorgehen absolut richtig und zielführend zu sein. Um Zeit zu gewinnen und solange die gesamte Bevölkerung vor zu massiv ansteigenden Infektionszahlen zu bewahren - zumindest in Phasen, während denen ernste Engpässe in der Gesundheitsversorgung befürchtet werden müssen.
Ausgehend von Variante b) stellt sich mir die Frage, ob es dann nicht ein gerechtfertigter Ansatz ist, eine "Durchseuchung" (schrecklicher Begriff, nennt man aber wohl so ...) der Kinder - nicht durch Weglassen aller Schutzmassnahmen zu forcieren, aber doch durch eher durchlässigere Massnahmen - peu à peu in Kauf zu nehmen, da dies ohnehin auf die Dauer erfolgen wird und dann eigentlich das Motto gilt: umso eher, umso besser.
Abhängig wäre dies natürlich davon, dass man die Gefahr einer ernsthaften Erkrankung mit Covid19 speziell für die betroffene Altersgruppe (Kinder unter 12) tatsächlich so gering einschätzt (also vergleichbar mit anderen Erkrankungsrisiken), dass dafür besondere Massnahmen nicht gerechtfertigt sind, ausserdem die zu erwartenden Infektionsketten in der gesamte Bevölkerung in Kauf genommen werden können.
Dem Artikel entnehme ich, dass dies (eine Bezifferung der Gefahr einer ernsthaften Erkrankung mit Covid19 für Kinder untrer 12) verlässlich noch nicht möglich ist, was bedeutet, dass im Moment wohl nur Option a) bleibt. Diese sollte dann allerdings auch wirklich konsequent und mit schweizweit geltenden Massnahmen verfolgt werden!
Der jetzige Flickenteppich an Massnahmen lässt sich rückblickend auswerten mit der Aussage von welche Massnahmen besser und schlechter waren.
Dank Literatur dazu können wir uns an die Zeit der Kolonisationen erinnern, bei welcher nur das Auftauchen der Fremden schon für Todeswellen sorgte, weil die Eingeborenen nicht immun gegen die mitgebrachten Krankheiten waren. So edel die Konzepte, schnell eine natürliche Immunität zu erreichen sind, so unwillkommen sind sie bei welchen, die diese Immunität eben noch nicht haben. Während in den vergangenen Jahrhunderten Namenlose und solche mit Namen in Adelshäusern, Gutshäusern, Flarzhaeusern und Löchern mit irgendwas Infizierte vor sich hin siechten und serbelten, ist heute jeder Einzelne der Wichtigste und bekommt auch die Aufmerksamkeit. Etwas mehr Konsistenz waere gut. Ich tendiere dazu, jetzt zu impfen und das Immunwerden auf Generationen hinauszuziehen.
Lüften, Testen, Masken.....Besser als gar nichts doch viel zu wenig.
Der Schutz der Kinder sollte lange VOR den schulischen Massnahmen beginnen.
Mit Nahme durch Massnahmen für die ganze Gesellschaft.
Die unangebrachte Nachsicht in Bezug auf eine extrem fordernde Minderheit ist in meinen Augen mit nichts zu entschuldigen. Besonders dann nicht wenn es um das Wohl unserer Kindern geht,
Republik AG
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