Chapeau (Hut ab). Wieder einmal ein Artikel mit wesentlich mehr Inhalt als Ideologie.

Zwei weitere Faktoren, die diese Entwicklung begünstigt haben, sind 1. Trumps insistieren darauf, dass die NATO-Partner mehr Verantwortung übernehmen und auch mehr Kosten tragen und 2. das Ausscheiden Grossbritanniens aus der EU, welches die liberalen Kräfte innerhalb der Union schwächt und damit gleichzeitig der dirigistischen Sicht Aufwind verleiht. Deshalb sind die Franzosen insgeheim auch gar nicht so unglücklich über den Brexit.

Es gibt noch eine andere Entwicklung, die in der Geschäftsverbindung zwischen ultra-liberal-kapitalistischen, britischen Bankiers und staatskapitalistischen, chinesischen Bankiers in der Grossbank HSBC vorgezeichnet wird:
Die ehemaligen Erzfeinde und System-Rivalen des "Kalten Krieges" (mit unzähligen, "heissen" Stellvertreter-Kriegen weltweit, insbesondere die extrem destruktiven Kriege in Vietnam und in Südamerika) entdecken immer mehr, dass sie sich mit ihrem militaristisch-mechanistischem Denken und ihren technokratischen "Lösungen" im Sinne von "Stabilität" (Friedhofsruhe, Disziplin, Fleiss, Ruhe und Ordnung, etc., also das ganze "Füdlibürger-Paket") gleichen, wie ein Ei dem anderen.
Putin's "Multi-Polare Weltordnung", mit drei bis vier Imperialmächten, die sich die Welt untereinander aufteilen, wurde nach dem (scheinbaren) Sieg des "Westens" und dem Zusammenbruch der Sowjetunion anfangs von den liberalen "Totengräbern der Geschichte" entrüstet bis belustigt zurückgewiesen.
Nachdem sich aber das russische Kern-Imperium mit ihren verbliebenen Vasallenstaaten (der GUS) re-organisiert, ideologisch neu und rechtsnationalistisch ausgerichtet und zu einer äusserst aggressiven Militärmacht geworden ist, hat dieses Modell mit mehreren Macht-Pyramiden, als "Oligopol" sozusagen, grosse, realistische Aktualität gewonnen.
Die verbliebenen Macht-Pyramiden USA, China, Russland und Europa sind ausserdem daran, eine Art "Arbeitsteilung" innerhalb einer einzigen, gemeinsamen Machtpyramide zu organisieren: Den "Wohlstandsfaschismus"!
Im Wohlstandsfaschismus herrscht das oberste Drittel der Weltbevölkerung über die beiden restlichen Drittel, indem sie ein mittleres Drittel mit "dem Groben" beauftragt und beschäftigt und sich das auch etwas kosten lässt.
"Das Grobe" besteht im wesentlichen darin, die verarmten Massen des "letzten Drittels" daran zu hindern, an die Plantagen und Bodenschätze in ihren Ländern und in die Zentren der Macht zu gelangen. Das "mittlere Drittel" besteht aus "Sklaventreibern" und "Türstehern", mit ihren Job-Profilen "Soldat", "Polizist" und "Killer".
Und währenddem sich die "feinen Herren des Westens" vorwiegend mit bürokratischen Verwaltungsaufgaben in voll klimatisierten Wolkenkratzern beschäftigen, übernehmen die "grobschlächtigen Macho-Rambos des Ostens" die Drecksarbeit im Umgang mit den noch brutaleren und noch skrupelloseren Warlord's in den von Trump verächtlich "Shithole-Countries" genannten "Failed States" der "3.Welt"...
Wem aus den vier verbliebenen Imperialmächten ein einziger, globaler Monopolkapitalismus entstanden sein wird, könnte die Chance entstehen, dass dann eine echte, ökologisch-soziale Weltrevolution passieren wird, da dann nicht mehr das "Blockdenken" ein "Teile und herrsche!" ermöglicht, wie es jetzt -auf weiträumigerem Niveau- weiterhin stattfindet!
Aber so weit sind wir noch lange nicht.
Vorderhand wir der "Kalte Krieg" absichtlich re-aktiviert, weil er für die Herrschenden des globalen Geld-Adels so schön praktisch ist für die Machtausübung...

Ein sehr guter, informativer Beitrag

Herr de Weck scheint eine Vorliebe fürs Krieg führen zu haben. Was ist daran falsch wenn die USA einen Präsidenten haben der
militärische Auseinander­setzungen scheut wie der Teufel das Weihwasser?
Wäre ihm ein G.W.Bush lieber, der durch seine angezettelten Kriege unzählige Tote und zerstörte Staaten verursacht hat? Ich habe den Eindruck, Herr de Weck geht es nicht um neutrale Berichterstattung sondern um eine ganz bestimmte Art von ziemlich übler, plumper Propaganda.