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Sie schreiben so unterhaltsam. Gibt es ein Kochbuch von Ihnen, Herr Rüegg?
Bis jetzt nicht, ich bin aber offen für Angebote seriöser Verlagshäuser 😏
gute Idee, am besten die Rezepte sammeln und sich überlegen, wie man einen hübschen Ordner daraus macht.
Für mich ist das grösste Problem, mit meinen knappen technischen Können, die Rezepte alle wieder zu finden!
Einmal mehr ein super Rezept von Herrn Rüegg. Mohnkuchen weckt in mir Erinnerungen an die österreichische Heimat meiner Mutter. Dass der Mohnkuchen aber als Entschuldigung herhalten soll für den dreisten Überfall des Preussen-Fritz auf das österreichische Schlesien, will meine halbösterreichische Seele nicht akzeptieren. Zugegeben, die Traumatisierung durch die Hinrichtung seines Geliebten hat Fritzchen sicher den Start ins Erwachsenenleben versaut. Hätte es da die Ehe für alle schon gegeben, wäre Schlesien österreichisch geblieben, Preussen keine Militärmacht geworden und der Frieden in Europa ausgebrochen. Alle vereint an einer Mohnkuchentafel mit Tee oder Kaffee!
Ich komme eigentlich fast nie dazu, ein Rezept von Michael Rüegg auszuprobieren. Aber ein Rezept mit Geschichtslektion und derartig vielen köstlichen Nebenseitigkeiten derart professionell serviert zu bekommen, ist für mich schon die ganze Mahlzeit!
Vielen Dank für den unterhaltsamen Text und das verlockende Rezept. Allerdings: 42gr Hefe auf 500gr Mehl? Da besteht die Gefahr, dass das Gebäck v.a. nach einer Zutat schmeckt, nämlich Hefe. Ich würde hier einen kleinen Vorteig empfehlen (z.B. 150gr. Mehl, 100gr Milch, 1.5gr Hefe, 24h bei 6°-8°C), dann könnte im Haupteig die Hefemenge auf ca. 10-12gr reduziert werden. Nur so als Idee...
Nun, ich hatte nicht den Eindruck, dass die Hefe dominiert. Aber ein guter Input auf alle Fälle, danke.
Der Mohn ist auf alle Fälle gemahlen zu verwenden, sagt der geborene Österreicher.
Zum Thema Hefemenge. Ich habe heute vormittag im Dr.Oetker-Kochbuch meiner niederrheinischen Mutter, in den Rezepten meiner schlesischen Tante und im schlesischen Kochbuch gestöbert. Sogar den Putzger-Geschichtsatlas habe ich hervorgeholt. Aber nicht für die Rezepte.
Ich würde auch nur 25-35 g Hefe auf 500 g Mehl verwenden. Man könnte auch anstatt Hefeteig einen Abgerührten zubereiten (Butter, Zucker, Eier, Mehl und Backpulver). Ich habe auch noch einen zusammengekneteten Teig gefunden, ähnlich dem Schweizer Kuchenteig.
Erinnerungen an opulente Geburtstagsfeiern mit Kaffee und Kuchen kamen beim Rezept zum Mohnstriezel (Mohnstollen) hoch. Als Kind konnte ich mich problemlos durch sämtliche Kuchen essen. Käsekuchen, Windbeutel, Mohnstriezel, gedeckter Apfelkuchen etc.. Heute springt leider jeder Bissen gleich auf die Hüften.
Kulinarik und Geschichte sind ein interessantes, unerschöpfliches Thema.
Ich freue mich, dass Michael Rüegg schon wieder so weit genesen ist, dass er uns mit Rezepten beglücken kann. Wunderbare Ablenkungen von trüben Gedanken.
Der "Mohngürtel" muss um ein Gebiet erweitert werden, nämlich um Norddeutschland, mit dem "Mohngürtel" durch die Elbe verbunden.
Meine Kindheit in Norddeutschland wurde so entscheidend durch Hefekuchen mit Mohn geprägt, dass ich noch heute Gerichte mit Mohn liebe, z.B. Linguine mit Mohn und Zitrone.
In Schwarzenbachs Teecafé in der Zürcher Altsstadt – das leider nicht mehr existiert – gab es einen phantastischen Cake mit Mohn und Mandeln. Für mich der Grund, es zu meinem Zürcher Lieblingscafé zu machen.
Zusätzliche Erweiterung des 'Mohngürtels': In Kroatien ist ein Mohnkuchen in der Form eines hefeteigigen Rollkuchens als traditioneller Festtagsschmaus ebenfalls sehr verbreitet. ;)
Ich seh schon, der Mohngürtel wird immer fetter. Obs an den kürzlichen Feiertagen liegt?
Mohnkuchen sehr schön, vielen Dank für die Inspiration. Historisch könnte man noch aufarbeiten, ob Friedrich der Grund ist, dass es so schwierig ist beim Schweizer Durchschnitts Detaillisten Mohn in vernünftigen Mengen (Verpackungsgröss) en zu bekommen.
Übrigens die Hefe Dosierung ist vernachlässigbar. Für Hefeteig verwende ich meistens Trockenhefe, auf 500g eine Messerspitze und lasse den Teig geschlossen ein paar Stunden aufgehen, über Nacht z.B. wenns schnell gehen muss ist ein Würfel oder Päckli aber sicher sinnvoll.
Kleine Frage an die Community: Könnte man dieses Rezept auch mit der Hälfte der Zutaten machen? Oder müsste man dabei etwas speziell beachten? Es sind über 2kg Zutaten und das scheint mir enorm (v.a da wir den Kuchen aufgrund der aktuellen Situation nicht grad mit Horden von Freunden teilen könnten :-) )
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