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Die Lösung für das Energieproblem allgemein (inklusive fossile Energie) ist seit Jahren bekannt und wird in der Studie von Greenpeace mit den neuesten Zahlen einmal mehr belegt. Auch in den Worst-Case-Szenarien übersteigen dabei die Winter-Importe während er ganzen Umbauphase nie die heutigen Werte. Die Schweiz kann sich mit Wasserkraft, der Sonne und etwas Windkraft und Biomasse bis 2050 mit der nötigen Energie versorgen. Energieeffizienz und Suffizienz sind dabei wichtig. Auch muss man keine Naturschutzgebiete zerstören, um den nötigen Ausbau der Solarenergie zu erreichen, sondern kann schon mit den geeigneten Dächern unserer Häuser rund 55 TWh Strom pro Jahr erzeugen und zusätzliche 15 TWh mit geeigneten Fassaden. Darüber hinaus haben wir weitere Infrastrukturbauten, wie Lärmschutzwände oder überdachte Strassen und Parkplätze, die man für Solarenergie nutzen kann. Ausserdem haben wir auch in den Bergen viele Bauten, wie Lawinenverbauungen, Staumauern oder Stauseen (schwimmende Solaranlagen), die man zuerst mit Solaranlagen bestücken könnte, bevor man weitere Natur antastet. All das hätte man schon vor Jahren beginnen können, wenn die politischen Kräfte in unserem Land nicht so konservativ neoliberal ausgerichtet wären. Aber noch heute werden von diesen Parteien die AKW's als Lösung aller Probleme angeboten. Sie bevorzugen ernsthaft neue Abhängigkeiten von autokratischen Staaten und wollen weiterhin Milliarden für Brennstoffe ausgeben, die ins Ausland fliessen, anstatt Arbeitsplätze in der Schweiz zu schaffen, und die frei werdenden Brennstoffausgaben für die Energiewende einzusetzen. Ich habe ihre Logik bis heute nicht begriffen, sie kann eigentlich nur ideologisch begründet sein.
Es gab da vor Jahren so glaube ich mich zu erinnern einen Nationalrad der FWP aus dem Aargau , welcher für die AKW lobbyierte. Zum Atommüllproblem meinte er er würde sich auch einen Brennstab unter das Bett legen.
Man könnte ja die Idee aufnehmen und allen lauthals schreienden AKW Befürworter:innen einen Brennstab aus dem ZWILAG liefern.
Das problem, und das wird aktuell auch nicht ernsthaft angegangen ausser der stausseerhögung, die speicherung der energie.
Solarenergieerzeugung alleine nützt uns nichts, wir müssen die überschüssige tagesenergie auch speichern können. Es gibt lösungen dazu wie salzspeicher und wasserstoff, da zu teuer baut das aber niemand.
Die Speicher-Lösung ist ebenfalls in der Studie beschrieben. Mit der beschriebenen Strategie würden wir ab 2035 im Sommer einen Überschuss an Energie haben wegen dem Zubau der Solarenergie, d.h. diese Energie würde dann eben für synthetische Kraftstoffe und / oder Wasserstofferzeugung benutzt werden. Auch werden die Auto- und Hausbatterien zunehmend ins Energiemanagement integriert, d.h. würden als Puffer für die Stabilisation des Netzes eingesetzt.
Danke für diesen interessanten Artikel!
Hätten wir vorbereitet sein können?
Zum Beispiel mit
Anreizen für bessere Heizungen in Häusern
effizienteren Autos
Lenkungsabgabe für Geschäfts- und Privatjets
erhöhter CO2-Abgabe
Lenkungsabgabe für Flugtickets
Fonds für die Sanierung von Gebäuden?
Ja, denn das stand alles im CO2-Gesetz.
Parteien, die dafür waren: EVP, FDP, GLP, GPS, KVP, Mitte, SD, SPS.
Parteien, die dagegen waren: EDU, Lega, PdA, SVP.
Wegen der SVP fehlt der Schweiz jetzt die Vorbereitung durch das CO2-Gesetz.
Vermutlich hätte sich aber auch seit das Gesetz an die Urne kam, nicht genug getan um die Situation radikal zu verbessern. Bauliche Massnahmen wie lokale Energiespeicher und effizientere Häuser oder erneuerbare Energieproduktion brauchen ihre Zeit. Und auch die politische Situation mit unseren Nachbarn wäre nicht entschieden anders. Trotzdem wäre die Annahme des CO2 Gesetz natürlich fundamental gewesen um uns auf die kommenden Energieprobleme vorzubereiten.
Doch, man hätte sehr viel schon länger tun können. Beispiel gefällig?
Einem Kollegen von mir wurde letztens bereits zum zweiten Mal der Plan für eine Photovoltaikanlage auf seinem Dach abgelehnt mit der Begründung "Veränderung des Ortsbildes" (für ein Haus in 2.Reihe). Solange so gedacht wird bewegt sich nicht genug. Derartigen Entscheidungsträgern würde ich persönlich gerne als erstes die Heizung abschalten.
Im anderen heutigen Artikel lese ich, dass die FDP in den Umfragen gestiegen ist, hier lese ich dass ihre Liberalisierungspläne katastrophale Konsequenzen haben. Und ich höre null Politisierung darüber von den Linken. Ich reisse mir die Haare aus.
Das ist tatsächlich beängstigend. Hätte sich die FDP damals durchgesetzt und der Strommatkt wäre vollumfänglich liberalisiert worden, würden die Preise noch einmal "ganz anders durch die Decke gehen". Aber wer kann von der Bevölkerung schon langfristiges Denken verlangen, wenn in Bundesbern nur noch von Umfrage zu Umfrage gedacht wird?
Ja, aber wenn sich die SVP mit dem CO2 Gesetz nicht durchgesetzt hätte, hätten wir heute weniger Fossile Energieträger im Einsatz. Letzteres war für uns und vor allem für die Welt einschneidender, weil es notwendige Massnahmen hinauszögert.
Ja, mit der Liberalisierung des Strommarktes wäre es jetzt für uns alle als Endkunden vermutlich teurer (teuer als es wegen der jährigen Preisgültigkeit im nächsten Jahr werden wird? Da bin ich mir tatsächlich nicht sicher), aber es gebe mehr lokal erzeugten Strom, wenn das CO2-Gesetz angenommen worden wäre. Und auch die letzte "Stadtbildkommission" hätte dann einen Riegel vorgeschoben bekommen, wenn sie mal wieder Solarpanels in Sichtweite von Passanten auf der Strasse ablehnen will.
Bevor 1998 in Deutschland der Strommarkt liberalisiert wurde, versprach man den Haushalten das Blaue vom Himmel und mittel- bis langfristig markant attraktivere Preise. Das Gegenteil passierte: ab 2000 bis 2021 stieg der durchschnittliche Preis pro kWh von 14 auf fast 32 Cent (allerdings auch, weil der Staat Abgaben und Gebühren seit 1998 fast vervierfachte und diese heute fast die Hälfte des Strompreises betragen).
Alles in allem eine vernichtende Bilanz für die bürgerlichen Parteien. Und einmal mehr: die Schweiz ist keine Insel, wir tun aber als ob. Weshalb wollen die Leute das alles nicht sehen?
Warum nur für die bürgerlichen Parteien? Haben diese es durchgesetzt, dass das von Frau Leuthard belogene Schweizervolk AKW verboten hat?
AKW sind langfristig keine Lösung (die Gründe finden sie im Artikel). Die Bürgerlichen haben zu verantworten, dass sich die Schweiz beim Entschluss, aus der Atomkraft auszusteigen, in ausländische Abhängigkeiten begeben hat. Und sie haben verhindert, dass konsequent erneuerbare Energien gefördert und ausgebaut wurden im letzten Jahrzehnt (Verleugnung der Klimaerhitzung, setzen auf kurzfristige, billige Lösungen wie Atomstrom-Importe, etc.). Die Schweiz war immer bürgerlich regiert? Wer also trägt jetzt die Schuld?
Wo wurde das Volk belogen, als es für die Abschaltung von teuren AKW gestimmt hat?
Die Neubeschaffung von Brennstäben ist derzeit sehr sehr teuer, wenn überhaupt möglich. Die Betreiber wollen eigentlich selber möglichst schnell abschalten, weil der Betrieb und die Folgekosten viel zu hoch sind. Hinzu kommt, dass der irgendwann sowieso fällige Rückbau nie und nimmer vom Rückbaufonds gedeckt sein wird und damit unsere Nachfahren massiv finanziell belastet sein werden (mal von der Umwelt abgesehen, wo der Abfall über 100000+ Jahre gelagert werden muss).
Wenn tatsächlich alle Kosten der Kernenergie ehrlich kalkuliert worden wären, wären die Preise dafür so astronomisch hoch, dass sie niemand bezahlen wollte.
Insgesamt fällt mir auf, dass viele erst allmählich begreifen, dass der Strom nicht einfach "aus der Steckdose kommt". Das ist auch kein Wunder, denn Strom (sowie alle anderen Formen von Energie) gab es stets im Überfluss in unserer Überfluss- Gesellschaft. Warum nachdenken? Unser "Energiehunger" ist enorm und ständig gestiegen. Statt über den Kriegstreiber und Erpresser Putin zu schimpfen, der sich ohnehin nicht für unsere Meinung interessiert, sollten wir uns über einige Punkte klar werden:
Diese "Krise" ist eine Chance über unser Verhalten nachzudenken.
Bei näherer Betrachtung können wir mit kleinen Massnahmen viel Strom (sowie andere Formen von Energie) einsparen, ohne dass uns gleich ein Diamant aus der Krone fällt. In vielen anderen Ländern ist das alltäglich. Dort würden sie über unsere "Probleme" lachen.
Diese "Krise" kann die Schweiz nicht alleine lösen, sie ist - im Notfall - auf unsere Nachbarn angewiesen. Sorry liebe Superpatrioten, damit meine ich die EU. Wir sollten schleunigst unser Verhältnis zu ihr wieder auf einen vernünftigen Stand bringen. Ohne Gegenleistung wird sie uns kaum helfen und die Drohung mit der Schließung des Gotthard-Tunnels ist eher peinlich.
Nutzen wir die Gelegenheit um dem gesunden Menschenverstand wieder mehr Raum zu geben und zu lernen, uns an den neuen Realitäten zu orientieren. Es sei denn der Kriegsverbrecher beendet in Kürze seinen Angriffskrieg, woran ich aber nicht glaube. Oder was meinen die Putin-Versteher der SVP zu diesem Punkt?
Gewöhnen wir uns an den Gedanken, dass jede Form von Energie soviel kostet, wie sie eigentlich schon immer wert war. Dann kaufen wir eben nicht mehr den prozigen SUV (von denen es ohnehin zuviel auf der Strasse hat), sondern wieder einen vernünftigen Kleinwagen. Wir reisen vielleicht auch nicht mehr jedes Jahr auf die Bahamas, um unsere Ferien zu verbringen. Wandern ist doch auch schön. Darüber freut sich dann ebenfalls das Klima und der Schweizer Tourismus.
Niemand wird je wieder ein AKW in der Schweiz bauen. Das ist den grossen Stromanbietern viel zu teuer. Das haben sie bereits kommuniziert! Das SVP und FDP mit dieser Idee trotzdem beim Wähler damit hausieren, ist einzig dem bevorstehenden Wahlkampf geschuldet. Das ist bla, bla, bla und viel heisse Luft.
Es gibt kein ständiges und unendliches Wachstum. Es ist in der Natur auch nicht vorgesehen. Das ist eine Erfindung von uns Menschen. Wenn wir also lernen mit unseren Energien vernünftig zu haushalten, tun wir nicht nur uns einen realistischen Gefallen, sondern auch dem Planeten. Die innere Stimme der Vernunft (nicht der Wünsche) ist ein guter Ratgeber.
Diese "Krise" ist eine Chance über unser Verhalten nachzudenken. Nutzen wir sie. Es ist ein langer Prozess. Aber was man sich angewöhnt hat, kann man sich auch wieder abgewöhnen.
Ist das nicht eine tolle Ausgangslage?
Warum sind die Energiepreise so exorbitant gestiegen?
Auslöser war der Krieg Russlands gegen die Ukraine
Dies ist inhatlich falsch. (Bevor hier gleich einige Leute Amok laufen, weiter unten steht, worauf ich eigentlich hinaus will)
Die Krieg an sich hatte auf die Preise nur eine geringe Auswirkung.
Die Preiserhöhung ist das Ergebnis von 2 Blöcken, die die jeweilige Gegenseite komplett falsch eingeschätzt und dann auf die Massnahme der anderen reagiert haben.
Zuerst verpokerte sich Putin als er glaubte, die Ukraine werde von allem im Stich gelassen.
Als der Krieg begann, erfolgte ein beispielslose Solidaritätsaktion des Westens.
Er sanktionierte und boykottierte Russland in einem Masse, dass Russland in vielen Bereichen die Luft wegblieb.
Dabei ging er davon aus, dass diese Solidaritätsaktion ihn nicht viel kosten würde. Weil man den gleichen Fehler beging wie Putin umgekehrt zuvor auch: man nahm an, dass Putin darauf nur ohnmächtig reagieren wird - in der fehlerhaften Annahme, er würde Angst haben, seine westlichen Kunden final zu vegraulen.
Nur: die Sanktionen und Boykotte waren so drastisch, dass Putin reagieren musste. Und er reagierte dort, wo es uns extrem hart traf: bei der Energie.
=> Weder die Solidaritätsaktion noch Putins Reaktion sind ein direktes Ergebnis des Kriegsbeginns noch die zwingende Folge davon. Sie sind eher eine Ausnahme wie zB der Jemenkrieg zeigt.
Trotzdem hat dies - in meinen Augen - etwas positives.
Solidarität ist nichts wert, wenn sie nicht kostet. Das Pflege usw Personal kann ein Lied davon singen. Dazu werden wir gezwungen, uns mit Werten auseinanderzusetzen. Uns bewusst zu machen, dass "westliche" Werte vielleicht doch nicht verhandelbar sein sollten, weil sie etwas wichtiges schaffen: echte Freiheit.
Es ist daher gut, dass wir jetzt ein Preisschild bekommen - und wir uns entscheiden müssen, was uns wichtiger ist: unsere Werte oder unser Luxus.
Bitte hört also auf so zu tun, als ob der Krieg zwingend zu höheren Preisen hätte führen müssen. Nein, es war nicht der Krieg, der dazu geführt hat. Sondern unsere Entscheidung, zu unseren westlichen Werten - und damit zur Solidarität zur Ukraine - zu stehen. Es war unsere freie Wahl. Ich finde, dass ist etwas, worauf wir durchaus stolz sein dürfen - aber auch die Eier haben müssen, es als Folge unseres Handels zu benennen. Anstatt so zu tun als ob wir Opfer gewesen wären (was wir nun mal nicht sind, das sind ausschliesslich die Ukrainer)
Interessanter Kommentar. Nur ist es so, dass Russland bereits Ende 2021 damit begann, die Erdgasausfuhr nach Europa zu drosseln, als Vorbereitung des Krieges, was schon dann zu rekordhohen Preisen führte. Die Preiserhöhungen standen schon vor dem Einmarsch in dem Zusammenhang und er setzte dieses Druckmittel bereits ein, bevor der Westen Sanktionen ergriff.
Dem muss ich wiedersprechen. Putin hat sich Optionen für den Krieg geschaffen.
Die Preisentwicklung zeigt sehr deutlich, dass der eigentliche Sprung erst nach unsren Sanktionen erfolgte:
https://www.finanzen.ch/rohstoffe/e…atural-gas
Die entscheidende Fehleinschätzung kam in dem Fall tatsächlich von uns.
Man ging davon aus, dass wenn man Putin wirtschaftlich das Wasser abdreht, ihm die Mittel für den Krieg ausgingen
EDIT - ohne nennenswerte Konsequenzen für uns (ohen den Teilsatz, macht meine Argumentation keinen Sinn :) ) EDIT ENDE.
(Diese Planspiele müssen ebenso deutlich vor dem Kriegsbeginn entwickelt worden sein. Dafür waren sie zu massiv, zu konzentriert, in einem viel zu kurzem Zeitraum nach Kriegsbeginn beschlossen - umso verwunderlicher ist, dass man dabei die Reaktion Putins komplett falsch eingeschätzt hat. Insbesondere dann, wenn man ihre Aussage mit berücksichtigt.)
Real haben wir mit den Sanktionen eher die Basis geschaffen, dass es für Putin einfacher gewesen ist, mit den wenigen verbliebenen Mitteln uns unter Druck zu setzen.
Sinnvoller wäre es gewesen, den Markt durch Fluten von Gas und Öl zu überschwemmen und damit dem russischen Staatshaushalt die mit Abstand wichtigste Quelle für die Einnahmen zu entziehen: den Gassektor (mit Abstrichen auch Öl).
Dies ist - wie sich vor kurzem gezeigt hat - leichter gesagt als getan. Da auch die OPEC Staaten nicht sonderlich gut auf "den Westen" zu sprechen sind. Genauso wenig, wie die anderen wichtigen Gas/Öllieferanten wie Turkmensitan, Kasachstan, Azerbajdjan - oder der Iran, Irak oder Venezuela...
EDIT
Nachtrag - selbst wenn man die Verdreifung des Gaspreises seit Kriegsbeginn als Basis nimmt: sie erklärt nicht, warum die Strompreise um ein vielfaches davon explodiert sind. Gas ist zwar wesentlich teurer geworden. Aber nicht um die Summen und Werte, die man den Endverbrauchern in Rechnung stellt.
EDIT 2
Relevant ist damit nicht der Preis im 4.Quartal 2021, sondern der mitten in der Heizsaison Jan/Feb 2022. Also zu Kriegsbeginn.
Oder als Antwort auf die Nicht-Bewilligung von Nord-Stream 2? Wie sieht hier der zeitliche Zusammenhang aus? Und was genau ist das Verwerfliche, das zum Stopp von Nord Stream 2 geführt hat? Wenn Zentraleuropa gleich viel Erdgas von Russland importiert, einfach auf einem modernen Weg, unterstützen wir in der Direktbeziehung Russland nicht mehr als vorher. Es fällt einfach der Wegzoll an die Ukraine und andere Länder weg. Daher wäre es auch billiger für die Abnehmer geworden.
Liebe Priscilla, wir sprechen uns heute Abend ja noch öffentlich am Republik-Podium in Bern (https://www.republik.ch/veranstaltu…was-bleibt). Vielleicht kommen wir da auch auf die Rolle der Medien und politisches Framing zu sprechen. Dein sehr informativer Beitrag von heute als Beispiel: Du schreibst über die Energiekrise; du erwähnst, dass die Gaskrise, ausgelöst durch den Ukrainekrieg, die primäre Krise ist und die gestiegenen Strompreise eine Folge davon. Der Titel lautet aber nicht «Geht uns die Energie aus?», sondern «Geht uns der Strom aus?»
Warum ich das relevant finde: Die SVP kämpft gegen das Bundesgesetz über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit, indem sie die Lage der Stromversorgung dramatisiert und gleichzeitig die Fossilenergiekrise vollständig ausblendet. Daraufhin macht SRF eine «Arena» zur «Stromkrise» statt zur «Energiekrise» …
Wir haben eine primäre Energiekrise (selbst wenn es zu keiner Mangellage kommen sollte, ist es eine Krise, weil wir damit die Kriege gegen die Ukraine und gegen Armenien mitfinanzieren und dem Klima einheizen), und wir haben eine Strompreiskrise als Folge davon. Da sollte man nicht ständig die «Stromkrise» in den Vordergrund stellen!
Lieber Herr Hänggi, danke für Ihren Kommentar. Ich sehe Ihren Punkt. Jedoch ist die Frage nach dem Strom nun mal diejenige, die die Bevölkerung am meisten beschäftigt, weil sie alle betrifft, im Gegensatz zum Gas. Deshalb haben wir die Frage in den Titel gesetzt. Im Artikel wird dann unaufgeregt erklärt, dass es keine Stromkrise gibt. Wir stellen also keine Stromkrise in den Vordergrund, sondern beantworten die wichtigsten Fragen. Herzliche Grüsse - und viel Erfolg heute Abend!
Danke. Ich sehe das schon, der Artikel ist gut! Aber für alle, die nur den Titel lesen, bleibt eben nur die Stromknappheit haften!
Ich muss noch meine Interessenverbindung nachtragen: Als Mitarbeiter des Vereins Klimaschutz Schweiz kämpfe ich für das Bundesgesetz für die Ziele im Klimaschutz (Gegenvorschlag Gletscher-Initiative).
Wieso titelt man den nicht, "Die Stromkrise, die keine ist!"?
Zu Pt 10, wer ist verantwortlich... da greift mir Ihre meinung zu kurz.
Die allfällige energiemangellage ist nicht Schweiz bedingt, sie beruht auf der tatsache das in DE viel gas verstromt wird und es gleichzeitig viel gas für die industrie braucht. Sie ist Europa bedingt durch den krieg und das spiel von Russland mit dem gas.
Dazu kommen noch unsicherheiten wegen der französischen KKW's, ob die zwangsreparatur bedürftigen KKW's wieder alle am netz sein werden um den europäische spitzenbedarf im winter zu decken. ausserdem waren unsere speicherkraftwerke wetterbedingt zu wenig gefüllt dies sicher auch rendite bedingt, den der gewinn von energie exporten ist lukrativer als die pumpspeicherkraftwerke zu füllen.
Die Schweiz ist schon seit den 90'er jahren im winter energiebezüger (meistens von November bis März/April), den rest des jahres sind wir exporteure. Letztes jahr mussten wir bereits ab September und bis April enegie beziehen (das KKW Leibstadt war ende Mai bis anfangs Dezember in revision).
Und was kann Deutschland oder Frankreich jetzt genau dafür, dass wir nicht genug Strom selbst erzeugen, weil wir den Ausbau der erneuerbaren Energie (die Schweiz liegt pro Kopf auf dem vorletzten Platz in Europa) dank dem Widerstand der sogenannten "Bürgerlichen " nicht vorangetrieben haben? Wir hatten es selbst in der Hand und haben nichts gemacht, also sollten wir uns auch an der eigenen Nase nehmen.
Man könnte vielleicht sich auch etwas mehr Gedanken machen zum Thema Energie entschwenden.
Wir waren bis auf die periode 94/95 und 2000/2001 jedes jahr im winter energiebezüger (zumindest seit 1990).
Letzten winter importiertenwir 8.4TWh im winter (september 21 bis April 22) und erzeugten in dieser zeit 4.4TWh energie aus konv. thermischen und erneuerbaren kraftwerken, sowie 20.1TWh wasserkraft und 14.1 TWh aus KKW.
Bis wir mit solar- und windenergie soweit sind und auch die entspechende speicherkapazität ausgebaut haben dauert es schlicht und einfach noch an. Auch die naturschützer sind beteiligt was den schwerfälligen ausbau der erneuerbaren anbetrifft. Energieversorgung lässt sich meiner meinung nach, wie es halt heute so ist, nur regionenübergreifend und damit meine ich länderübergreifend, lösen. Die Schweiz ist auch da keine insel.
Sie schreiben unter Punkt 9: "... nur 6 statt 10 Minuten lang zu duschen". Auch 6 Minuten sind ein verschwenderischer Luxus, den weltweit nur die Allerreichsten geniessen. Man könnte problemlos nur eine halbe oder meinetwegen ganze Minute duschen und würde dabei blitzsauber. Oder man könnte sich mit dem Waschlappen waschen und trüge ein wenig dazu bei, die Energieverschwendung zu mindern.
Absolut einverstanden. Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit unserem neuen wassersparenden Duschkopf gemacht - Da wird einiges eingespart, so etwas kann ich sehr weiter empfehlen.
Da wir ja hier auf der Diskussionsseite sind, interessiert es mich sehr, aus welchen Gründen Downvotes zu unserem wassersparenden Duschkopf eingetrudelt sind (Nicht um beleidigte Leberwurst zu spielen, aber vielleicht kann ich ja was lernen). gibt ja verschiedene Möglichkeiten?
a) ... ich eine weitere Person bin, die dem Märchen vom Mangelwinter aufgesessen ist...
b) ... Wassersparende Duschköpfe sind aus irgend einem Grund (der mir nicht bekannt ist) viel schlimmer...
c) ... aus Nachhaltigkeitsgründen ist das Kaufen eines neuen Duschkopfes (Produktion, Transport etc.) nicht besser, als mit dem herkömmlichen zu duschen (Aber der alte war kaputt :-(. )
d) ... keines von Alldem...
Danke für euer Feeback :-)
Ich praktiziere schon seit vielen Jahren "kalifornisches Duschen" (wegen des dortigen Wassermangels): Kurz nass machen, Wasser stoppen, gründlich einseifen, dann abspülen. Ich wette, ich brauche nicht weniger Zeit, aber weniger (warmes) Wasser.
Genau, das meine ich mit "halber Minute".
Lieber Herr Haldiman, danke für Ihren Beitrag. Im Artikel ist übrigens nicht von 6 statt 10 Minuten die Rede, sondern von 4 statt 10 Minuten. Aber mit Ihrem Hinweis, dass man auch noch kürzer duschen könnte, haben Sie natürlich trotzdem recht.
Bitte lesen Sie doch unter Kapitel 9. Ich müsste jetzt schon sehr abseitig unterwegs sein, wenn ich eine 6 mit einer 4 verwechselte. An anderer Stelle haben Sie aber tatsächlich von 4 Minuten geschrieben (ist immer noch viel zu viel).
Anmerkung zu Punkt 11
In Deutschland ist meiner meinung nach das Terminal für Flüssiggas fertig. Die Schiffe stehen bereits zum Abpumpen schlange. Werden momentan aber nicht abgepumpt da die Gasspeicher voll sind, und somit kein Bedarf an Gas besteht. Klar kann es immer noch passieren, dass das Gas ausgeht. Vorallem wenn die Nachbarländer keines Verkaufen wollen. Aber ich denke die Gefahr ist mit dem fertigen Terminal in Deutschland etwas kleiner geworden
Ich auch davon gelesen und was wäre nun meiner Ansicht nach zu tun?
Die Stauseen in der Schweiz sind noch nicht voll, also sollte man jetzt den Strom mit Gas in DE und SP produzieren um die wartenden Schiffe mit LNG zu entladen. Als Ausgleich liefern wir dann im Winter etwas mehr, denn die Gasspeicher reichen etwa für 2 Monate bei maximalem Konsum.
Nun habe wir aber wie dem Artikel zu entnehmen ist eine organisierte Verantwortungslosigkeit und diese wird ein schnelles Handeln verhindern.
Halb so schlimm. So wie Corona weg- kann man doch Strom auch hertrycheln.
'Das betrifft gemäss dem Verband Schweizer Energieunternehmungen VSE allerdings bloss 0,6 Prozent der Stromkunden, und nur 0,4 Prozent haben sich tatsächlich auf den freien Markt begeben. Sie sind für rund 40 Prozent des Stromverbrauchs in der Schweiz verantwortlich.'
0.4% ist verantwortlich für 40% des Stromverbrauchs...... krass!
Es ist einfach unglaublich - aber leider für die CH nicht überraschend - diese organisierte Verantwortungslosigkeit, nicht nur als es darum gegangen wäre in der Vergangenheit die Energiewende zielstrebig voranzubringen, sondern auch noch am Tag heute nach 8 Monaten Krieg in Europa.
Ich hoffe immer noch, dass die aktuelle Situation den schon längst dringenden Weckruf ist, die Energiewende nun endlich vorwärts zu bringen und die politischen Strukturen und Entscheidungsprozesse in der Schweiz wesentlich krisenresistenter aufzustellen.
Leider lässt mich mein doch schon etwas fortgeschrittene Leben daran ernsthaft zweifeln. Es muss uns wohl nochmals viel schlechter gehen bevor wir endlich handeln.
Das eigentlich wünschenswerte wäre ja, wenn die aktuell düsteren Szenarien für diesen Winter nicht eintreffen, doch dies würde zu viele im Irrglauben lassen, dass wir weiterfahren können wie bisher.
Was vor allem die Politiker:innen und viele Bürger:innen einfach nicht verstehen ist, dass ein Energiesystem wie ein politisches System nicht von heute auf Morgen umgestellt werden kann, sondern Jahre benötigt und wir hier in Europa von kritischen Lieferanten abhängig sind wie von eigenen Fachkräften.
Die absolut verfehlte Kritik der SVP an BR Sommaruga und die Forderung nach neuen AKWs zeigt das Problem all zu deutlich.
Die drohende Strommangellage und die verzückenden Strompreise zeigen, wohin die total Ideologie getriebene Politik der letzten 30 Jahre führt. Anstatt dass sich das Parlament und die Regierung ausrechnen, wie viel Strom die Schweiz braucht, um anschliessend zu überlegen, dass, wenn die Atomkraft wegen ewig strahlenden Brennstäben ausfällt, der Ausfall durch alternative Energien ersetzt werden müsste, was auch durch die nötigen Gesetze zu legiferieren wäre, hangeln sich die Bürgerlichen in ihrem Märchenwald des freien Marktes von Ast zu Ast ohne auf den Boden der Realität zu kommen, nur um ihrem liberalen Geschrei des "privat isch" besser und dem Parteibuch gerecht zu werden, was so gar nicht zum Monopolprodukt Strom passt. Vor der Physik sind alle Elektronen gleich.
Übrigens: Werde heute im Baumarkt ein 10 Kilometer langes Kabel kaufen, um aus der Steckdose meines Freundes im Nachbardorf seinen Strom zu beziehen. Der ist vier mal billiger. Wahrscheinlich rufen dann die Bürgerlichen bei Swissgrid: "Halt da, das ist Marktverzerrung ausserhalb unserer Ordnungspolitik." Oder erhebt die Denkmalpflege Einspruch gegen das Kabel am Boden neben dem Denkmal?
Danke für das Schmunzeln in der heutigen Zeit: „vor der Physik sind alle Elektronen gleich“.
Ich habe beruflich Kontakt u.a. mit Volkswirtschafter:innen und Politologen:innen. Obwohl diese heute auch Systemtheorie „gelernt“ haben, so scheinen sie diese meiner Einschätzung nach nicht wirklich zu verstehen.
Ich spotte dann und sage bei Chemikern, Ingenieuren und Physikern fliegt das Experiment oder die Anlage, falls sie falsch geplant wurden einem unmittelbar um die Ohren. Die Geldschwemme aus der letzten Krise 2007/8 fliegt uns nun 14 Jahre später „um die Ohren“, genau so wie die politische Verantwortungslosigkeit beim Umbau auf ökologisch nachhaltige Energieversorgung schnell voranzutreiben.
Falls ja ? Jupeidi und Fallera. Hatten wir doch schon bei Corona, Ui wir werden alle furchtbar krank, und sterben und sterben und sterben wenn wir nicht die Dreckspritze 2/3/4x reinziehen, Und falls wir diesen Winter @ Republik, den Arsch abfrieren? Sind wir nachher alle erfroren? Oder werden wir gerettet von unseren halbschlauen Politikern? Falls……….. was dann … diese blöde Angstmacherei könnt ihr lassen. Funktioniert bei mir nicht . Lilo F.
Haben Sie etwa Angst, dass Sie von Angstmacherei sprechen? Ich nicht! Trotzdem bin ich froh um diese Einordnung der Republik, welche auf den aktuellen Fakten beruht. Und damit dazu führt, dass keine Angst aufkommt. Wenn Ihnen Nachrichten zur aktuellen Weltlage zu kompliziert sind, dann überlassen Sie doch das Lesen der Nachrichten denen, dies interessiert, und widmen Sie sich einer Tätigkeit, die Ihnen Freude macht. So ist allen geholfen und Sie schonen Ihre und unsere Nerven.
Kurz und knapp: Wir führen hier sachliche Diskussionen. Solche Kommentare dürfen Sie meinetwegen woanders hinterlassen, aber nicht hier. Hier wären sonst unsere Hausregeln nachzulesen: Die Etikette.
Das sind tatsächlich erstaunlich viele "wenns". Eine App oder Website über die aktuelle Lage wäre schon eine tolle Sache, auch jenseits einer Notlage. Es gibt aber von Swissgrid eine Grafik über den aktuellen Import/Export von Strom der Schweiz. Wobei das in einer Notlage natürlich mit Vorsicht zu geniessen ist, weil es gibt ja Verträge mit den Nachbarn, z.B. fliesst viel Strom für Italien von Frankreich durch die Schweiz:
https://www.swissgrid.ch/de/home/op…ort-export
(ah... und wenn der Staubsauger 2kW in der Stunde verbraucht, wäre vielleicht die Anschaffung eines neuen eine Überlegung wert ;-)
Zur Klammeranmerkung: Bei den Einheiten muss man unterscheiden zwischen Leistung (kW) und Energie (kWh). Energie verbraucht man, wenn für eine gewisse Zeit Leistung benötigt wird. Die Energie ist als die Leistung mal die Zeit.
Ein Staubsauger mit 2 kW Leistung, der eine Stunde läuft, verbraucht also Energie von 2 kWh (Kilowattstunden). Falsch ist "2 kW in der Stunde", richtig wäre auch, "2 kW eine Stunde lang".
Braucht man den Staubsauger mit 2 kW Leistung nur 6 Minuten (also 0.1 Stunde), verbraucht der Staubsauger 0.2 kWh (2 kW mal 0.1 h). Entscheidender ist also, wie lange Staub gesaugt wird und erst in zweiter Linie, welche Leistung der Staubsauger hat.
Ja... es ging mir eigentlich hauptsächlich um die App, aber ich merke schon: das Thema Staubsauger scheint ungemein mehr zu mobilisieren. Ich sehe vor meinem geistigen schon Republik Leser, die verbissen ihre Wohnungen saugen und denken, der doofe H. hat gesagt ich müsse einen neuen Staubsauger kaufen, dabei tuts der doch wirklich noch Gopf namal!
Alles richtig, trotzdem noch noch ein paar Gedanken zum Thema Staubsauger meinerseits:
Mit der gleichen Argumentation "der neue Stausauger braucht auch Energie zum herstellen" lässt sich auch der 50 jährige Volvo rechtfertigen und die Ölheizung läuft bestimmt auch noch weitere 50 Jahre und sowieso nur im Winter und Grossmutter Tiefkühltruhe läuft nämlich auch noch. Solarzellen brauchen selten Erden und von der Batterie dazu wollen wir schon gar nicht reden etc. pp.
Das Problem das ich da sehe ist, dass keine Energie/Kosten/Nutzung Rechnung gibt. Wenn ihr sagt, eure Staubsauger brauchen weniger Energie als ein neuen herzustellen, kann ich behaupten, in 1 Jahr hat der neue Staubsauger doppelt soviel Energie gespart. Weder das eine noch das andere lässt sich beweisen, ohne das genau durchzurechnen. Alles nur Handgelenk mal pi.
Die Staubsauger werden so oder so produziert. Dem chinesischen Hersteller der gerade 10'000 Stück dem MediaMarkt verkauft hat ist es egal, ob sich ein paar Republik Leser dem Neukauf verweigern. Wenn der MM die nicht losbringt, macht er 50% Rabatt und die Staubsauger landen bei Leuten die schon 3 neuere Staubsauger haben und beim nächsten Umzug 2 davon wegwerfen.
Seit 2017 werden in der EU nur noch Staubsauger mit max. 900W Leistung verkauft:
"Dies könnte - nehmen wir die Berechnungen der Verbraucherzentral als Grundlage - eine jährlich Ersparnis von gut 30 Euro bedeuten im Vergleich zu einem Gerät mit 1.800 Watt (1.200 Watt / 30 Min. pro Tag / 27 Cent pro KWh). Bei einem Gerät von 900 Watt Leistung sogar 50 Euro. Damit könnten auch 128 Kilogramm CO2 eingespart werden."
Fortsetzung: Corona. Ein bisschen Affenbocken , Böser Böser Putin. Gute Amis, Klimakrise,! Ein wenig Digitaleüberwachung der Menschen. Oh ja und jetzt Strom und Energiekrise. Tagesanzeiger Republik Blick etc. alle gekauft von der Regierung und Pharmaindustrie. Lasst Euch um Himmelwillen etwas Neues einfallen. Lilo F.
Frage: Verstehe ich dies richtig, dass es in der Schweiz nicht möglich ist, die Stromversorgung dergestalt runterzufahren, dass wichtige Infrastruktur wie Frischwasser- und Abwasserpumpen, Mobiltelefonie (zumindest für Notrufnummern) etc. nach wie vor mit Strom versorgt, und erst zuallerletzt, wenn es auch dafür nicht mehr genug Strom hätte, abgeschaltet würden?
Ich spreche nota bene nicht von einem Blackout, sondern von geordneter Energiedrosselung.
Weiss da jemand mehr?
Sollte das Netz geordnet "entlastet" werden müssen, könnte dies in etwa so erfolgen: (NZZ 2.9.2022, "Extremer Strommangel"): Grössere Blöcke (z.B. die Hälfte der Stadt Zürich) würde für 4 Stunden stromlos, danach würde gewechselt. Das Ab- und Einschalten innerhalb dieser Blöcke muss dabei stufenweise erfolgen. Das Spiel wiederholt sich dann im 4 Stunden Rhythmus. Nennt sich scheinbar "rollierende Abschaltung".
Soviel ich weiss, können Stand heute kritische Infrastrukturen nicht ausgenommen werden. Dazu aus dem NZZ Artikel: "Spitäler, Wasserversorgung, Abwasserreinigung, Polizei, Feuerwehr und Gefängnisse sollen wenn immer möglich auch in einer extremen Mangellage stets mit Strom versorgt werden. Um solche Inseln zu schaffen, müsste das EWZ das Stromnetz neu konfigurieren. Das dauere etwa eine Woche, erklärt dessen Netzchef, Martin Emmenegger, im Gespräch. Weshalb macht man das nicht schon jetzt? Weil ein solcher Eingriff die Netzstruktur stark verändert und deshalb erst vorgenommen wird, wenn der Bundesrat Abschaltungen verordnet. Es wäre zudem ineffizient und teuer."
Energeieffektivitt Community beschäftigen sich mit der Problematik seit Jahren. Zu unseren Mitglieder zählen Personen die z.B. SRF beraten haben, beim Thementag Blackout. Eine geordnete geplante Energiedrosselung ist zur Zeit nicht möglich. Diese müssten zur Zeit durch die Stromversorger meist von Hand geordnet umgesetzt werden, was praktisch nicht möglich. Es müsste jemand von Verteilstation zu Verteilstation fahren und alle 4 Stunden die Schalter umlegen. Noch tragischer ist, dass wir nach einem Blackout die erforderlichen Schaltungen im Stromnetz nicht vornehmen können, da der Strom fehlt für die Schalter. In der EU sind dafür Notstromanlagen vorgeschrieben.
Ich denke wir sollten klar zwischen geordneter Abschaltung und Blackout unterscheiden.
Es gibt nur eine Lösung:
Sofort der EU beitreten. Ohne die SVP und die FDP zu fragen
Sofort den Bau neuer AKW in Angriff nehmen. Ohne die SP und die Grünen zu fragen.
Wenn wir weiter prassen und den Planeten ausplündern wollen wie bisher, haben wir wohl tatsächlich keine andere Wahl als Punkt 2. Gute Nacht!
Einmal mehr ein sehr gut recherchierter Artikel.
Christian Schaffner kommt zu den gleichen Ergebnissen wie wir mit unseren Fachleuten bei der Energieeffektivität Community.
Er zeigt aber auch deutlich, dass die zuständigen Gremien wie Bundesrat, BfE, ElCom, Swissgrid vor allem politisch opportunistisch handeln und nicht auf der Basis breit abgestützter Expertise.
Es wäre sehr wünschenswert, wenn viel mehr Medienschaffende so kritisch nachfragen.
Wichtig wären, dass eine breite Diskussion geführt wird über die effektivsten Massnahmen und nicht einfach Überlandwerke wie Alpiq, AXPO wirtschaftlich bevorzugt behandelt werden.
Unsere Community ist der Ansicht, dass wir für Energiewende, die nicht in ein Blackout führt im Grundsatz nur 3 Massnahmen brauchen.
Auskopplung des Schweiz im Notfall automatisch und rechtzeitig aus dem europäischen Stromnetzverbund
Damit kann sichergestellt werden, dass wir von unseren Nachbarländern vor allem Frankreich und Deutschland nicht in ein Blackout mitgerissen werden. Sie dazu auch https://www.nzz.ch/schweiz/ex-swiss…ld.1708032.
Erhöhung der Regelleistung von 1 GW auf 5 GW
Damit wird es wirtschaftlich interessant in kritischen Zeiten den Stromverbrauch zu reduzieren.
Gleichzeitig werden Notstromanlagen wirtschaftlicher, wie dies z.B. nun die Swisscom für ihre Mobilfunkantennenstationen plant oder wir Pricilla Imboden schon schrien der Kunststoffbetrieb TPP in Trasadingen im Rahmen von Regelpools können diese Notstromanlagen eingeschaltet werden bevor es zum Blackout kommt. Dies ist viel effektiver und vor allem günstiger als der Bau der Notkraftwerke im Aargau. Zudem braucht es dafür kein Notrecht, was staatspolitisch hoch problematisch ist.
Einführung einer Ressourcen-Lenkungsabgabe
Mittels der Einführung einer Ressourcen-Lenkungsabgabe wird das Energie-Entschwenden hoch wirtschaftlich und mit den Einnahmen kann die Finanzierung unserer Sozialwerke sichergestellt werden.
Es ist höchste Zeit, dass effektive und sinnvolle Lösungen der Energiekrise breit in der Bevölkerung diskutiert werden und die Energiekrise nicht missbraucht wird, für die Ideologien von Parteien und Umweltverbänden.
Dieser Beitrag ist spannend. Aber was heisst das für die nächsten fünf Monate?
Die 1 zwei Massnahmen können sofort umgesetzt werden. Dafür braucht es nur Verordnungsänderungen und ein Einsehen primär bei Swissgrid. Wir sind dran. Notstromanlagen werden zur Zeit wie verückt gebaut. Durch die hohen Strompreise und das gestiegene Problembewustsein werden die Menschen mit Sicherheit viele Entschwendungsmassnahmen ergreifen.
Zur Frage 3 gibt es noch eine Zwischenstufe (hoffentlich). Mobilfunkantennen und Wasserpumpen werden nämlich auch bei flächendeckenden Abschaltungen wenn möglich nicht abgeschaltet. Dies kann aber nur deshalb nicht immer gewährleistet werden, weil diese lebensnotwendigen Einrichtungen oft nicht separat versorgt werden.
Ich denke, auch über die Abschaltzeit von vier Stunden wird man sich noch Gedanken machen. Zwei Stunden oder sogar nur eine Stunde, dafür öfters, wären schon deutlich weniger bedrohlich.
Die 4 Stunden orientieren sich an den Speicherkapazitäten der Kühlgeräte (für bessere Quellen bin ich dankbar). Der Prozess des Hoch- bzw. Runterfahrens eines Netzes ist knifflig und heikel. Angenommen, das dauert je 1/2 Stunde (keine Quellen gefunden - wer weiss mehr?) wird das nicht unter einer möglichst langen Dauer durchgeführt werden.
Der Strompreis ist an den Gaspreis gekoppelt (Merit_Order). Wenn ein durch Verknappung schnell erhöhter Gaspreis den Strompreis erhöht, wohin fliessen dann die gestiegenen Einnahmen? Da müsste doch der Hebel angesetzt werden.
Zum Thema Übergewinne und wohin sie gehen hat SRF einen Artikel ("Wer profitiert vom Strommangel?") geschrieben https://www.srf.ch/news/schweiz/dro…trommangel
Zum nach wie vor mit dem Handy kommunizieren zu können, kann ich die App Briar empfehlen. Die ist gratis, open-source und funktioniert auch ohne Internet oder Mobilfunkantennen.
Selbstverständlich braucht das ganze Quartier die App, weil sie über lokale Mesh-Netzwerke Nachrichten verschickt, aber 4 Stunden ohne Kommunikation kann eine sehr lange Zeit sein.
Das wirkliche was beim Strompreis falsch läuft ist dass immer der letzte ( höchste) Preis der an der Börse bezahlt wurde alle zahlen müssen. Das ist wie wenn man immer der höchsten Offerte den Zuschlag geben würde. Vielleicht müsste man das ändern.
Ja, das war mal eine gute Idee, um Investitionen in Produzenten von Strom aus Erneuerbaren Energien zu fördern. Das System funktioniert aber nicht, wenn die Mangellage wie jetzt längerfristig anhält.
Nebenbei: Offenbar sind die Stromlieferungen aus erneuerbaren Energiequellen von Deutschland an Frankreich recht umfangreich - da werden sich einige Hersteller gerade so richtig gesundverdienen.
Ich bin etwas erstaunt, dass vom Bund keine Empfehlungen zum Medienkonsum gemacht werden. Ich vermute, nicht wenige besitzen einen 50 Zoll Bildschirm. Gekoppelt mit Streaming (Filme, interaktive Games) ist da der Energieverbrauch sicherlich auch nicht bescheiden. Wie hoch der Verbrauch in Zahlen ist, weiss ich nicht. Ich stell mir nur grad vor, wie jemand auf‘s Duschen verzichtet, während nebenan den ganzen Tag Game of thrones auf einem 85 Zoll TV Gerät gespielt wird…
Der Samsung UE85S9 (85 Zoll) benötigt knapp 300W im Normalbetrieb (meiner der nur 55Zoll hat braucht nur etwa 100W).
Gamer PCs (nicht Laptops) haben ein Netzteil von ~600W und nehmen wir mal einen 27 Zoll Monitor an (30W).
Zum Duschen habe ich Zahlen zwischen 3 bis 4 kWh gefunden. Sie können also pro Tag 10 Stunden Fernsehen statt zu Duschen oder 5 Stunden Cyberpunk 2077 spielen.
Wie bei allen Krisen gilt: Niemand hat das je durchgespielt
Das können wir ändern. Warum nicht die 4 stündigen Abschaltungen üben und daraus lernen?
Das hatten wir kürzlich, als der Strom für 3 - 4 Stunden im ganzen Quartier ausfiel, noch bei Tageslicht. Da passiert wenig. Alles Elektrische funktioniert eben nicht mehr. Man muss sich anderweitig beschäftigen. Am Schluss ist die Temperatur im Kühlschrank etwas gestiegen.
Ja. Wenn jederzeit 100 Quartiere keinen Strom haben statt nur eins, sieht es aber wohl anders aus: Da kann es sein, dass Infrastruktur zu keinem Zeitpunkt mehr funktioniert, zB Bahn, Bankomaten, Zahlterminals, Büroarbeit, Logistik, Verkehrssignale,..). Hier kann schnell Chaos entstehen, insb. da erst kurzfristig klar ist, wer genau keinen Strom hat die nächsten 4 Stunden und was die Auswirkungen davon sind übers Quartier hinaus, in der ganzen Schweiz und drüber hinaus. Hier fehlt mir eine Übung in sicherer Umgebung, schweizweit.
Was mich noch wunder nehmen würde:
Wenn das Gas nicht mehr fliesst und ich Unterschlupf suchen muss, müsste ich dann weiterhin noch Miete zahlen für die unbewohnbare Wohnung...?
Sie könnten eine Mietzinsreduktion fordern. https://www.mieterverband.ch/mv/pol…stube.html
Mit den 25 Antworten weiss ich nicht mehr wie vorher. Wie viele Leute kennen die Notlage überhaupt, nicht alle lesen Nachrichten, und wieviele wissen es zwar und normal weiter leben? Ich friere und habe die Heizung ein wenig runter gedreht. Es könnte ja sein, wenn der Strom für vier Stunden abgestellt wird, dass ich die Elektroheizung (zuerst noch kaufen), den Kühlschrank und den Herd voll auf drehen könnte…
Man sieht es ja erst, wenn es dann wirklich passiert. Es ist dann genügend Zeit sich zu sorgen, meine deutsche Grossmutter im 2WW, ungefähr.
Lieber Herr S., danke für Ihren Kommentar. Jedoch verstehe ich nicht ganz, worauf Sie hinaus wollen. Plädieren Sie dafür, dass man sich generell nicht im Voraus mit Zukunftsszenarien auseinandersetzen sollte?
Also zum Thema Duschen passt die Förderaktion Schlauer Schauer, die gegenwärtig vom Hauseigentümerverein propagiert wird: Angeboten wird eine Sparbrause für nur CHF 10.- statt 37.-, ein Aktionspreis, der allerdings nur für Haushalte mit fossiler Warmwasseraufbereitung gilt, alle anderen zahlen mehr.
Hinter der selektiven Spar-Aktion steht die Stiftung Klik, die im Auftrag der Mineralölwirtschaft für CO2-Kompensationen sorgen soll.
Ob es etwas hilft?
Quellen:
"Hauseigentümer" Nr. 19, 1.11.2022, Seite 19
https://schlauer-shower.ch/
Zitat aus der "Republik": Da sich der Strompreis an der teuersten Stromproduktion orientiert, treibt die Gasknappheit den Preis des ganzen Stroms, der an der Börse gehandelt wird, in die Höhe. Die EU diskutiert derzeit, ob der Strompreis vom Gaspreis entkoppelt werden soll.
Zitat aus dem WDR-Artikel: Warum ist der Strompreis an den Gaspreis gekoppelt?
Das liegt an der sogenannten Merit-Order - einer Regel, die die Reihenfolge bestimmt, in der Kraftwerke an der Strombörse anbieten können. Kraftwerke, die billig Strom produzieren, kommen zuerst an die Reihe, um die Nachfrage zu decken. Dazu gehören zum Beispiel Windkraftanlagen. Der Strompreis richtet sich aber schliesslich nach dem zuletzt geschalteten und damit teuersten Kraftwerk. Zurzeit sind das - wegen der hohen Gaspreise - die Gaskraftwerke. Dadurch sind auch die Strompreise deutlich gestiegen.
WARUM aber sich der Strompreis nun wirklich an die Gaspreise richtet, warum es dieses "Merit-Order"-Prinzip überhaupt gibt, das wird nirgends erläutert. Ich verstehe dies nicht, möchte aber die echten Gründe kennen, nicht nur, dass es einfach so ist, sondern wie und wer auf dieses Prinzip kam.
Demzufolge kann also ein Stromproduzent, der nur grünen Strom anbietet, der für ihn kostenlos ist, locker Gas-gebundene Preise dafür verlangen und Millionen scheffeln.
Und warum konnte das EU-Land Spanien vor einigen Monaten mit dem OK der EU aus diesem Prinzip aussteigen („iberischen Ausnahme“) und hat zwar rekordhohe, aber im Vergleich zum restlichen Europa bedeutend tiefere Strompreise?
Das nächste Kapitel zum Thema "Strompreis" ist die Absicht von BR Parmelin, den Grossverbrauchern die Rückkehr in die Grundversorgung zu erlauben.
Seit 2009 können die Grossverbraucher (ab 100 000 kWh pro Jahr) dank Liberalisierung ihren Lieferanten selber auswählen und kamen dadurch in Genuss von bedeutend niedrigeren Strompreisen. Die Haushalte und kleine Betriebe mussten aber in der preis-fixierten und teureren Grundversorgung bleiben und bezahlten viel mehr.
Und nun sollen also die Firmen wegen der hohen Strompreise auf dem freien Markt wieder in die Grundversorgung zurückkehren dürfen, wodurch der Strompreis nochmals massiv steigen wird - und wir Private werden darunter leiden und die Grossverbraucher subventionieren - abstruse Schweiz !!!
Der Merit-Order Effekt ist nicht eine spezifische Regel des Energiemarkts, sondern ein allgemeines ökonomisches Prinzip:
Wenn Sie ein Produkt verkaufen, werden Sie, um ins Geschäft zu kommen, den Preis bis auf Ihre betrieblichen Grenzkosten senken, um wenigstens einen geringen Deckungsbeitrag zu generieren. Diese sind bei erneuerbaren fast 0, bei AKWs an den Uranpreis und bei fossilen Kraftwerken an den Gas- resp. Kohlepreis gebunden. Da die erneuerbaren (noch) nicht den gesamten Bedarf decken können, wird der Marktpreis vom teuersten (gemäss betrieblichen Grenzkosten) Kraftwerk, welches benötigt wird, um den gesamten Bedarf zu decken, bestimmt, und das ist normalerweise ein Kohlekraftwerk.
Die Idee, den Marktprofiteuren jetzt eine Rückkehr in die Grundversorgung zu gewähren, ist äusserst stossend. Sie müssten einfach neue Kredite aufnehmen und die Mehrkosten auf ihre Kunden abwälzen. Wer sich nicht verspekuliert hat, soll dies nun als Wettbewerbsvorteil nutzen dürfen.
Was ist im Falle einer vierstündigen Abschaltung mit den Wohnungen, in denen Rollstuhlfahrer leben? Die können ohne Lift weder rein noch raus. Die Bundesverfassung sichert Behinderten explizit einen Schutz vor Benachteilungen zu. Ditto bei Treppenliften oder Nothilferufen von Senioren. Werden diese Gebäude explizit von der Abschaltung ausgenommen?
Republik AG
Sihlhallenstrasse 1
8004 Zürich
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