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Ich finde es sehr gut, dass der Artikel zumindest am Rande erklärt, warum die Schweiz als Industrieland vorausgehen muss. Ich ärgere mich immer über dass blöde Argument von Rechts, dass die Schweiz im menschlichen Gesamtausstoss nur einen Bruchteil ausmache. Das stimmt zwar, aber wenn nicht einmal wir CO2-neutral werden können, wie sollen es dann die bevölkerungsreichen, wesentlich ärmeren Länder des Südens erreichen?
Dann noch eine Frage, die mir bisher niemand beantworten konnte: was ist mit Landwirtschaft gemeint? Ich verstehe, dass Traktoren CO2 ausstossen, und der Transport von Soja über die Weltmeere ebenfalls etwas CO2 verursacht, aber die Geschichte mit dem Methan der Kühe? Alles was die Kuh ausstösst wächst doch gleichzeitig auf irgend einem Feld auf der Welt nach. Das ist doch zwangsläufig stets kompensiert, da die Kuh ja nichts ausstossen kann, was nicht irgendwo als Pflanze wächst. Wo liegt also das Problem? (ich meine diese Frage nicht rhetorisch)
Es stimmt zwar, dass jedes Kohlenstoffatom, das eine Kuh rülpst, zuvor irgendwo gewachsen ist. Aber die Kuh rülpst das C-Atom als Methan, nicht als CO2, und Methan ist sehr viel stärker klimawirksam als CO2. Deshalb ist die Klimabilanz der Kühe (der Wiederkäuer) eben nicht neutral.
Das Poblem ist, dass wir für Mastbetriebe (Schweiner, Hüner), für sehr hohe Milchleistungen der Kühe grosse Mengen an Futtermitteln importieren. Würden wir uns möglichst beshränken, möglichst auf das im Land produzierte Futer, wäre das Problem weitgehend gelöst. Das Problem könnte gelöst werden durch eine Lenkungsabgabe auf importierte Futtermittel und importierten Dünger und deren Rückerstattung pro Kopf.
Also verstehe ich das richtig, dass das Problem vor allem die Transport-Emissionen beim Futter-Import sind? Es ist ohnehin absurd von "Schweizer Milch" zu sprechen, wenn die Kuh fast komplett mit Brasilianischem Soja und Polnischem Heu gefüttert wird. Die Sonne scheint in der Schweiz ja nicht schöner als sonst wo, du bist was du isst, gilt auch für die Kuh, egal wo sie steht.
Gut, aber die Schweiz müsste sich aus topografischer Sicht bezüglich Wasserkraft auch nicht verstecken. Was uns diesbezüglich bremst ist menschgemacht: Landschafts- und Artenschutz (bringt beides nichts, wemm dafür das Klima hops geht) sowie die gierigen Bergkantone mit ihren exorbitanten Wasserzinsforderungen.
In der Tat sind Wasserkraft und Naturschutz sich etwas im Weg, aber wir müssen beachten, dass auch die Artenvielfalt einen erheblichen Teil gegen die Klimaerwärmung bietet. Das Ökosystem bricht nicht nur zusammen weil es ein paar Grade zu warm geworden ist, sondern auch wegen Monokultur, Pestizide und Herbizide und immer weniger Zonen, die naturbelassen bleiben.
Für mich sind solche Artikle immer das gleiche Ärgernis. Sie beschreiben immer die Probleme und die Probleme der Lösungen. Verhaltensänderung werden jedoch erreicht durch Belohnungen und nicht durch Bestrafung oder Vorschriften. Dies hielt auch der Schweizer Nationalfonds fest, der in Untersuchungen zeigte, das Energie-Lenkungsabagben mit Rückerstattung pro Kopf 5 mal wirksamer sind als Vorschriften un dFörderungen. Ich habe dazu selbst Berechnungen angestellt für einen exportorientierten Kunsstoffbetrieb, also einem Betrieb mit recht hohem Energiebedarf. Als Belohnung haben wir angenommen, dass er die AHV Abgaben nicht mehr bezahlen muss und die KEV Abgaben. Damit dies möglich wird, muss die Energie um 160% verteuert werden. Weiter haben wir angenommen, dass er , um diskriminierungen zu vermeiden, auf exportierte Produkte keine Energie-Lenkungsabagben bezahlen muss. Das Ergebnis war völlig verblüffend. Bei einem jährlichen Umsatz von 8 Mio CHF, stieg sein Gewinn um mehr als 400´000.- CHF pro Jahr. Selbst wenn die Enegielenkungsabgabge für den Export nicht rückerstatet würde, bleibt ein zusätzlicher Gewinn von über 120´000.- CHF pro Jahr. Was wir nicht berücksichtigt haben, dass Investitionen in Stromentschwendung nun hoch lukrativ werden. Das bedeutet, damit die Fnazierung der AHV weiter gesichert bleit, müssen die Abgabe laufend erhöht werden. Die Erhebung der Abgaben auf Energie hat jedoch gegenüber Abgaben auf CO2 den Vorteil, dass sie niemals auf Null sinken können. Sinnvoll wäre ohnehin Abgaben ganz allgemein auf Ressourcen zu erheben, wie z.B. Dünger, Futtermittel, Alluminium, Stahl und deren Rückerstatung pro Kopf.
Es lässt sich leicht zeigen, dass die meisten in diesem Artikel aufgeworfenen Probleme dadurchgelöst werden.
Dass für die meisten Politiker nicht die Lösungen im Fordergrund stehen ist systemisch erklärbar, weshalb Medienschaffende kaum neue Lösungsansätze zur Diskussin stellen, ist für mich nicht nach vollziehbar.
Liebe Leser zählen sie einmal, wieviele Artikel von der Republik ihnen prsentiert werden und wieviel Lösungsansätze. Sie werden feststellen, diesbezüglich unterscheidet sich die Republik kaum von den anderen Medien.
Ich frage mich, wann wird sich Greta Thunberg unter Tränen an die Medienschaffenden richten, dass sie keinen Beitrag leisten zur Lösung der Probeme.
Lieber Herr Löpfe
Dass wir mehr über Lösungen sprechen könnten: point taken. Dass wir das überhaupt nicht tun würden, sehe ich allerdings nicht so. Beispiele:
Landwirtschaft https://www.republik.ch/2018/09/07/…nen-bluehn
Wasserstoff https://www.republik.ch/2019/06/05/…rlichen-an
Elektroautos https://www.republik.ch/2019/09/20/…auto-check
Es handelt sich jeweils um Texte, die ein Thema beleuchten und dabei durchaus auch kritisch sind. Was wir nicht tun wollen, ist, irgendwelche Lösungen einfach «abfeiern». Dafür ist die ganze Sache dann doch zu vielschichtig. Damit die Klimawende gelingt, braucht es die Bereitschaft von verschiedensten Akteuren: Private, Wirtschaft, Staat. Die Rahmenbedingungen sind ebenso wichtig wie die Technologien und die Einstellung der Einzelnen.
Eine saubere Analyse der Klimapolitik gehört deshalb auch zwingend dazu. Wir zeigen damit unter anderem auf, welche Erfolge staatliche Massnahmen bereits gehabt haben und wo sie nicht genügen. Dies als nicht lösungsorientiert abzuqualifizieren finde ich falsch.
Der Mechanismus, den Sie in Ihrem Beitrag diskutieren, mag für bestimmte Situationen hilfreich sein. Aber die eine Lösung, die alle Probleme löst, kann es nicht geben. Am Ende wird es immer ein Mix von verschiedenen Faktoren sein, der den Wandel herbeiführt.
Deshalb ist es uns auch wichtig, einmal im Jahr einen umfassenden Überblick über den Stand der Dinge in der Schweiz zu geben.
Herzlichen Gruss
Simon Schmid
Nicht gerade eine Studie, aber ein interessantes Buch, das sehr konkrete Lösungsansätze für eine nachhaltige und gerechte Wirtschaft – auch durch Ressourcen-Lenkungsabgaben (aber nicht nur) - vorschlägt:
https://www.marktwirtschaft-reparieren.de/
Finde ich lesenswert und ist nicht im klassischen Links-Rechts-Schema einzuordnen.
Sehr geehrter Herr Schmid Wie bringt man es fertig, Journalisten in einen selbstkritischen Dialog zubringen. Das spanende ist ja, dass man mit dem Grundsatz von Ressourcen-Lenkungsabgaben und deren Rückerstatung pro Kopf, man keines der erwähnten Problem nicht lösen kann. Ich habe selbst technische Lösungen im Millionen Bereich umgesetzt. Ohne den Grundatz der Ressourcen-Lenkungsabgaben mit Rückerstattung pro Kopf ein zu führen, geht es nachhaltig wirklich nicht. Ich bin gerne bereit auf ihre Argumente ein zu steigen, die das Gegenteil beweisen. Das zentrale Problem ist immer die nachhaltige Fnanzierung. Dies gilt genauso im Ressourcenbereich wie bei de Bezahlung ihres Lohnes bei der Republik. Wie gesagt, ich würde geren einen Artikel gemeinsam mit ihnen im Diskurs schreiben, der die Lösung aufzeigt, auch wenn dies zur Zeit fast nur meine ist.
Was für eine Nationalfonds-Studie zeigte, dass Lenkungsabgaben mit Rückerstattung 5x wirksamer sind also Vorschriften und Förderungen?
Hie der Link zur Studie.
http://www.snf.ch/de/fokusForschung…rdern.aspx
Für mich ist jedoch viel wichtiger, die Ergebnisse der selbst umgesetzten Projekte.
In diesen konnten wir praktich und nicht theoretisch zeigen, wie der Energieverbrauch in der Schweiz um 70% gesenkt werden kann.
Wie schon gesagt, ist mein persönliches Problem, dass längst aufgezeigte praktische Löungen untergehen im Mainstream Journalismus. Ich bin gerne bereit, konkret zu belgen, dass dies bei der Republik nicht viel anders ist.
Sehr geehrter Herr Hänggi Ich habe mir noch folgendes Gespräch auf youtube angeschaut https://www.youtube.com/watch?time_…L6tJp1tm4g. Auch hier werden über die Problem gesprochen jedoch kaum über die konkreten Lösungen. Ich halte mich vor allem an Gandi der sagte, sei Du die Veränderung die Du Dir von den Welt wünscht. Ergänzen möchte ich es mit, bilde Gemeinschaften mit Menschen die Lösungen umsetzen können.
Die konkreten Anfragen bei Kandidaten für den National- und Ständerat zeige da ein ganz anderes Bild. Es ist vielleicht ein Frage der eigenen Gedanken und wie man auf die Menschen zugeht.
Danke für die interessante Übersicht!
Vergleiche mit Norwegen finde ich etwas schwierig: dieses glückliche "Wasserschloss" kann den eigenen Strombedarf m. W. heute schon heute weitestgehend (>90%) aus eigener Wasserkraft decken. Das dürfte auch der Grund sein, dass die Elektroautos dort so verbreitet sind.
Sehr richtig. Ein Wasserschloss mit eigenen Öl- und Gasquellen. Ca. 53% der Exportindustrie
https://www.norskpetroleum.no/produ…e-og-gass/
Das ist nur eine Sache der Betrachtungsweise. Wir decken unsern Strom zu 60% mit Wasserkraft, unseren Wärmebedarf können wir zu 75% aus dem Erdreich decken, und wenn wir unsere AHV mit einer Energie-Lenkungsabgabe können wir die menschliche Arbeitskraft gegenüber dem Ausland massiv vergünstigen. Es ist alles nur eine Frage des Willens und des Wissens wie.
Die Schweiz deckt zu 60% ihren Strombedarf durch Wasserkraft. Das Problem ist, dass wir unser Stromentschwendungspotential nicht nutzen. Dazu braucht es eine Energie-Lenkungsabagbe mit Rückertattung pro Kopf und eben nicht eine CO2-Abgabe.
Ich glaube, ihr habt bei den Tonnenangaben pro Sektor an verschiedenen Stellen "Millionen" vergessen. Wäre ja sonst gar zu schön...
Das stimmt. Klassiker. Werde wir ändern.
Ein sehr guter, fundierter Report.
Bloss der Satz, «Die kleine Kammer bringt mit dem CO2-Gesetz erstmals eine klima¬politische Vorlage auf den Weg, die das Prädikat «genügend» verdient.» passt nicht so recht zur Analyse – finde ich.
Das Ziel wird so kaum (nicht) erreicht – wie Sie selbst schreiben.
Schade das die Investitionen in fossile Energien und Infrastrukturprojekte (Texas-Fracking-CS oder RWE Kohlestrom) von schweizer Banken, Versicherungen und Vermögensverwalter komplett ausgeklammert werden. Eindeutig der grösste Hebel in der Schweiz!
Sonst gute Übersicht!
Wenn wir immer alles über Alles in einen Beitrag packen würden, würden die Beiträge kilometerlang. Hier werden Sie fündig.
Merci vielmals - sehr guter Überblick mit der nötigen kritischen Distanz und einer nachvollziehbaren Bewertung inkl. zeitlicher Entwicklung.
Gerne mehr davon.
Ja, es sind Babyschrittchen. Kostet viel, schwächt die Kaufkraft und somit die Wirtschaft. Deutschland hat seit 10 Jahren den gleichen CO2 Ausstoß. Nur im 2018 besser mit Kernenergie Import. CO2 Abgabe wird ein Teil in Erneuerbare Investiert. Das Speicherproblem ist dabei nicht gelöst. Warum bringen bis jetzt die wichtigen Organisationen keine verlässliche Speicherstudie? BFE, ETH-snf NFP70 NFP71, AEESUISSE, SES-Energiestiftung. Warum warnen Elcom, Alpiq, ETH, und 4 Energie-Vereine vor der Strommangellage? IPCC und UN empfehlen Kernenergie für das Klima ziel. In der Schweiz wird CO2 Ausstoß zunehmen, beim Ersatz der KKW. Strombedarf wird steigen um 40%. Darum gehe ich als AtomWerni an die Klimastreiks. Mein Flyer dazu https://wernibechtel.files.wordpres…8.19-1.pdf
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