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Guten Morgen allerseits!
Das tönt wie ein schlechtes Zeugnis. Reaktion: ich schäme mich erst einmal, dann beginn ich die Benotung zu hinterfragen, dann den Lehrer, und schliesslich wende ich mich ab, was solls, ungenügend im Klima dafür super im Wohlstand, der Durchschnitt ist okei.
Konstruktiver wäre, ein guter Lehrer weiss das, auch ein guter Manager, die positiven Seiten mehr zu betonen, Mir Wege aufzuzeigen, wo ich im Kleinen, selber zur Verbesserung beitragen kann, allenfalls noch Vorschläge, wie ich mein Umfeld motivieren kann, mitzumachen, damit die ganze Klasse vorwärts kommt.
Wir sind doch ein Team? Alle im gleichen Boot? Oder gilt auch hier beim Klima der Unsinn von der "Eigenverantwortung"?
Nein, beim Klima gilt:
Wir sitzen alle im gleichen Boot, und darum rudern einige gar nicht.
Das Klima können wir nur gemeinsam durch politische Entscheidungen retten.
Es ist ein zu gut funktionierender politischer Trick, die Verantwortung auf jeden Einzelnen zu lenken.
Verantwortlich sind unsere politischen Vertreter von Industrie und Landwirtschaft.
Es hilft nur Eins: Klimapolitiker wählen, fürs Klima abstimmen. Fluglinien, Zementindustrie, Bauern, Hausrenovationen: Darum geht es. Nur dann können wir Lösungen beschliessen. Die wirken dann auch!
Und persönlich das Klima schonen. Aber ohne die Mär, dass es in unserer Verantwortung läge, das Klima durch unser Verhalten zu retten.
Wir rudern im Boot, aber damit alle rudern
auch die Airlines,
auch die Bauern,
auch die Industrie,
auch die Hauseigentümer,
müssen wir mehr klimafreundliche Politiker wählen.
Schönes Beispiel, der Beitrag oben, wie die Verantwortung herumgeschoben wird. Auf Politiker, Airlines, etc. Und das zeitliche Herausschieben, Wahlen sind dann 2023, 2027. Dieser Meccano ist in unseren Genen fest verdrahtet, nur sieht das nicht jeder. Damit im Boot alle rudern, braucht es eine gemeinsame Vision (Regatta) oder Ketten und Peitsche (Galeere). An der müssen wir schaffen. Jeder. Immer. Sofort.
PS: Verantwortung übernehmen beginnt damit, mit offenem Visier zu kämpfen!
Auto verkaufen und die ÖV's nehmen
Weniger Fleisch essen und bewusster konsumieren
Reisen nur noch mit dem Zug, kein Flugzeug
Umwelverträglichere Wohnung suchen oder in die Stadt ziehen und nicht mehr pendeln
Alles Dinge welche jeder und jede einzelne tun kann um beizutragen. Aber seien wir mal ehrlich, dies weiss man schon seit der ersten Klasse und wir sind hier kurz vor Abschluss.
Wenn alle Republik-Leser das alles tun, erreicht die Schweiz dann ihr Klimaziel?
Nein. Nicht mal annähernd. Weil das Klimaziel nur mit politischen Entscheidungen zu erreichen ist.
Das soll uns nicht daran hindern, das alles zu tun. Aber sehen wir der Wahrheit ins Auge:
Wir müssen
die Luftfahrt,
die Landwirtschaft,
die Industrie und
die Hauseigentümer
mit politischen Entscheidungen dazu bringen, ihren riesigen Beitrag zu reduzieren. DANN erreicht die Schweiz ihr Klimaziel.
Genau ungefähr so wie der Schriftsteller Jonathan SAFRAN FOER (Bücher: "Tiere essen" und "Wir sind das Klima" bei Kiepenheuer & Witch, vgl. auch Sternstunde Philosophie) formuliert vier Gebote in 10 Worten: Weniger Tierprodukte essen, weniger Autofahren, weniger Fliegen, weniger Kinder haben
Guten Tag Herr Moret
Danke für Ihren Kommentar. Konstruktiv war unser Beitrag nicht, da haben Sie recht. Wir zeigen aber auf, wo mehr getan werden müsste. Unsere Aufgabe als Journalisten*inne ist es, Politik zu begleiten und auch zu bewerten, damit Sie als Staatsbürger gute Entscheidungen fällen können. Wir hätten wohl einige Aspekte mehr herausstreichen können, in welchen Schweiz Klimapolitik Fortschritte gemacht hat. Nur: Welche sind das? Mir kommen angesichts der Dringlichkeit des Problems, keine in den Sinn und ich beobachte die Schweizer Klimapolitik mit Argusaugen.
Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn die REPUBLIK gleichwertig wie zum Klima mit einem regelmässigen Biodiversitäts-Report nachlegen würde. Dies isz zwar viel schwieriger quantifizierbar, aber ohne drastische Massnahmen zur Eindämmung des Biodiversitätsverlustes ist auch die ambitionierteste Klimapolitik nicht zielführend.
"Nicht konstruktiv" habe ich nicht geschrieben! Ich finde den Bericht auch sachlich, umfassend, nüchtern. Sicher nützlich. Aber ich finde, wie ich versucht habe klarzumachen, dass auch auf Fortschritte, wenn auch kleine, aufmerksam gemacht werden müsste. Weiter unten sehen Sie einen Beitrag von Susanna Schürch. Da gibt es solche. Da machen Menschen was. Auch ohne alles gleich an die grosse Glocke zu hängen. Ihr Artikel hat mich etwas deprimiert, nicht gerade motiviert, das wollte ich sagen, und das ist m.E. von vielen anderen Chattern nicht verstanden worden.
Es braucht Motivation, bis zum Letzten in unserer Gesellschaft, mit dem Rudern zu beginnen. Es braucht Anstrengung von jedem von uns. Es beginnt mal bei sich selber, dann im Umfeld reden darüber, andere motivieren. Das ist pickelharte, aufreibende Arbeit.
Zu sagen, bringt eh nix, wenn ich das Auto verschrotte, ist einfach eine absolut schlaffe, verantwortungslose Haltung. In diesem Chat zu sagen, die Politiker sollen doch, ist absurd, sagen sie es doch den Politikern, werden sie doch selber Politiker und machen's besser. Zu sagen, einfach Gesetze machen, ist Verkennen der Realität, wie mühsam es bei uns ist, Gesetze zu machen. Gehen sie doch Flyern für die Gletscher Initiative, Fahnen aufhängen, zu Fuss, mit Velo, selber ist der Mann. Und die Frau...
Da stand viel von Verantwortung im Chat, meist so: die andern sollen. Das macht mich noch deprimierter, als der Artikel selbst.
Der Begriff Eigenverantwortung sei sehr schwierig, sagt auch Epidemiologin Marcus zur Republik: «Weil es scheint, dass er von Regierungen gebraucht wird, die sich ihrer Verantwortung entledigen wollen.»
So schön, das heute in der Republik zu lesen!
Ja, vieles funktioniert nicht. Aber es gibt ja auch Positives. Beispielsweise besteht die Schweizer Landwirtschaft nicht nur aus dem Bauernverband. Viele Bauern werden ja selber aktiv. Zum Klimaschutz pflanzen beispielsweise IP - Suisse - Bauern - Familien jährlich über 100`000 Bäume, errichten Photovoltaikanlagen etc. Daneben fördern wir die Biodiversität mit verschiedenen Brachen, verzichten auf auf Fungizide, Insektizide und machen momentan Feldversuche ohne Herbizide etc. Nimmt man das Engagement der Biobauern hinzu, sind das 50 % aller Schweizer Bauernfamilien, wo der Wille zur Veränderung vorhanden ist. Aber: Der Aufwand für Biodiversität und Klimaschutz kann von den Bauern nicht gratis geleistet werden. Und die tiefen Ladenpreise für Lebensmittel, die ja überhaupt nicht den wahren Kosten für Lebensmittel entsprechen (das tun sie in keinem Industrieland), verführen dann auch noch zu Foodwaste...... Würde der Konsument die teureren Labelprodukte vermehrt kaufen und höhere Preise akzeptieren, wäre das für viel mehr Bauern ein Anreiz umzusteigen auf das Bio - oder das IP - Suisse - Label und die Landwirtschaft würde sich automatisch in die richtige Richtung verändern. Das Gleiche gilt wohl für die meisten Produkte, die wir konsumieren. Ich denke, es ist vielen Menschen noch nicht bewusst, dass nicht nur die Pandemie Milliarden kostet, sondern dass uns in Wahrheit auch der Schutz von Klima und Biodiversität so viel kosten wird. Wir hatten viele gute Jahre, jetzt müssen wir dafür bezahlen. Ich wünsche mir mehr Politiker, die den Mut haben, das auszusprechen.
Stichwort Eigenverantwortung: Vor 15 Jahren entschieden, Häusle zu bauen auf einer landwirtschaftlich nicht nutzbaren Parzelle mitten im bestehenden Siedlungsgebiet. Auftrag an Architekten: Minergie Standard. Mehrkosten gegen 50T (u.a. zusätzl. Isolation, Lüftung, Erdsondenwärmepumpe) - ohne grossen Komfortunterschied zu konventioneller Bauweise. 50T fürs Klima; keine Unterstützung von Kanton und Bund (Töpfe waren schon aufgebraucht), keine Entlastung bei Liegenschaftssteuer oder amtl. Wert (Eigenmietwert!). Durch falsche Anreiz- und Preispolitik bei fossilen Energieträgern kaum Amortisation der Mehrinvestitionen (Lebensdauer der Anlagen) möglich. Evtl. höherer Wert bei Verkauf - aber wir wollen ja nicht verkaufen. Fazit: Eigenverantwortung wird bestraft, Entwicklung fehlgleitet. Was macht eine Bürgerin, die mit ihren ideellen Werten zwar das Richtige tut, aber von der Politik allein gelassen wird? Richtig, sich ärgern und abwenden.
Unter Eigenverantwortung verstehe ich nicht, dass man am Ende Geld vom Staat erhält, das wäre dann eher eine Steuerung... 😃
Ich war bis jetzt der Meinung, der internationale Flugverkehr sei bei der schweizerischen CO2-Bilanz ausgenommen. Das ist clever, den CO2-Import (durch internationale Fluggäste) klammert man aus, den CO2-Export (durch Produktion im Ausland) wird einfach "vergessen".
In die jeweilige Klimabilanz der Länder werden alle Abflüge eingerechnet, jedoch keine Landungen. Dadurch sind dann alle Flüge einem gewissen Land zugeordnet und auch das Hubprinzip wird abgedeckt, weil man in die Zulieferungsdestination auch erst mal fliegen musste.
Das mag in einigen Statistiken so sein. Doch lese ich immer wieder in entsprechenden Berichten, dass der internationale Flug- und Schiffsverkehr ausgenommen sei. Hier zwei Beispiele: Axpo oder beim Bafu unter Punkt 2.
"Wissenschaftlerinnen haben wiederholt auf die Parallelen zwischen der Pandemie und der Klimakrise hingewiesen". Auf dieser Grundlage nehme ich folgendes Verdikt der Patientenorganisationen ernst:
Heute sind wir, nach unserem Scheitern in der zweiten, in der dritten Welle angekommen: Die Schweizerische Patientenorganisation fordert den Bundesrat zu mehr Solidarität auf. Es sei eine Entsolidarisierung mit alten und kranken Menschen zu beobachten; die Formel «Tote versus Arbeitsplätze» drohe salonfähig zu werden.
«TOTE VERSUS ARBEITSPLÄTZE» diese Entsolidarisierung mit jungen und kranken Menschen ist die Basis der Klimapolitik, und zwar solange wie der internationale Markt mit den «permis de polluer», seit gestern offiziell: «permis de tuer» , wesentlicher Teil des Pariser Abkommens ist.
Die grösste Pandemie ist die von der Menschheit verursachte Luftverschmutzung: 150 Millionen Tote seit Anfang dieses Jahrhunderts, untrennbar mit der Markt-Wirtschaft (Produktion und Konsumation, d.h. Arbeitsplätzen) verbunden.
Gestern übernahm die Justiz das seit Jahrzehnten bekannte Wissen der Medizin und das Urteil heisst «ELLA». Medizinisch: Erstickungstod durch Asthma bei chronischer Luftverschmutzung eines normalen lebensfrohen Mädchens von 9 Jahren.
Dabei gilt folgendes: Die Biologie kennt SYMBIOSE, aber keine «Umwelt». Letztere ist solange eine Fehl-Konstruktion der Kultur, als z.B. der Mensch ohne Sauerstoff aus der Biosphäre, in die sein zelluläres Leben von der Zeugung bis zum Tod eingebettet ist, keine drei Minuten überlebt.
Ökonomen, Börsianer, Politiker, Philosophen, Theologen, etc., können mit der «Umwelt» umgehen, wie sie wollen, sie verschmutzen, verkaufen, vermarkten («permis de polluer»), anbeten, etc., keine lebende Zelle kann mit seiner Biosphäre «umgehen», die Biosphäre geht mit ihm um. Verschmutzt das menschliche Wirtschaften die Luft wie an Ella’s Wohnort, dann tötet die menschliche Aktivität "Wirtschaft" samt ihren Arbeitsplätzen Menschen: «TOTE VERSUS ARBEITSPLÄTZE»; 150 Millionen.
Das Menschenrecht gebietet uns im Art. 1 «Brüderlichkeit». Dass Luftverschmutzer Kinder umbringen, ist das Gegenteil. Das «Recht auf Luftverschmutzung» und dessen Markt in’s Pariser Abkommen zu schreiben, ist unvereinbar mit dem Menschenrecht. Das eine Recht schafft das andere ab. Für mich als Mensch und Arzt ist jedes «Permis de polluer» Barbarei, solange es Tote produziert; es darf keinen Platz im Pariser Abkommen haben.
Ella Adoo-Kissi-Debrah: Air pollution a factor in girl's death, inquest finds ; BBC, Londo
Der Text ist eine gelungene Zusammenstellung der Klimapolitik.
Der eingeschlagene Weg ist selbst aus einer rein technokratischen Perspektive ungenügend. Wird die Dimension einer Klimagerechtigkeit mitgedacht, ist das Fazit um einiges tragischer.
So fällt auf, dass Klimapolitik männliche Politik ist. Auch im Republik-Beitrag kommt mit Annemarie Raemy einzig eine weiblich gelesene Person zum Zuge.
Frage an die Redaktion: ist dies eine bewusste Situationsaufnahme oder war es "schlicht nicht anders möglich"?
Guten Tag
Danke für das Feedback. Tatsächlich ist es so, dass auch die Klimapolitik und ihre entsprechenden Verbände männlich dominiert sind. Wir bemühen uns um ausgeglichene Geschlechterverhältnisse in unseren Artikeln. In diesem ist uns das nicht gelungen, da haben Sie recht. Wir versuchen es besser zu machen.
Freundlicher Gruss, E.B.
Alle die im Artikel erwähnten Aspekte der hiesigen Klimaschutzpolitik werden zu Nebenschauplätzen, wenn wir uns vergegenwärtigen, dass der Schweizer Finanzplatz mit seinen Investitionen ein globales Klimawandelszenario von 4 bis 6 Grad Celsius unterstützt.
Kohlenstoffrisiken für den Schweizer Finanzplatz
Mit Befremden lese ich hier von (hypothetischen) linearen Entwicklungen ohne einen ausdrücklichen Hinweis, das dem nicht so ist:
UN Arctic chief: ‘Climate change isn’t linear – it’s accelerating’
Explainer: Nine ‘tipping points’ that could be triggered by climate change
Can we have early warning of climate tipping points?
Langsam misst auch die Republik der Klimakatastrophe eine höhere Bedeutung bei. Bezüglich des für Menschen mindestens so bedrohlichen Biodiverstitätsverlusts zähle ich einen Artikel über ein Sachbuch …
Ein insgesamt gelungener Artikel, ausser punkto «Auslandkompensation» unter dem 5. Punkt. Das Auslagern von Klimaverantwortung und Massnahmen in Entwicklungsländer als «Pioniertat» darzustellen, nur weil wir die weltweit ersten sind, erinnert beklemmend an Werbung für gewisse Kräuterbonbons. (Andererseits verwundert es auch nicht sonderlich, wenn man dazu einen Akteur des Karbonmarktes selbst zu Worte kommen lässt.) – Dass in den neuen Abkommen mit Peru und Ghana «klare Kriterien für die Umweltintegrität, Menschenrechte und Sozialstandards» festgehalten werden, ist ein absolutes Minimum, das erwartet werden kann; sicher keine Vorreitertat.
Hier widersprechen die Autoren aber auch ihrer Hauptaussage im Artikel. Die Schweiz verschleppt die längst überfällige Dekarbonisierung seit Jahren gerade auch deshalb, weil man sich in der (bürgerlich dominierten) Klimapolitik die Zusage zur Halbierung unserer Emissionen bis 2030 von Anfang an mit dem Hintertürchen «Auslandzertifikate» erkauft hat. Wir schimpften uns schon einmal selbst Pioniere, nämlich als die Schweiz Anfangs 2015 als erstes Land ihr Halbierungsziel an die UNO meldete (damals notabene noch ohne die Fussnote, dass wir davon nur einen Teil tatsächlich durch Massnahmen im Inland zu erreichen gedenken).
Was vor 5 ½ Jahren noch als halbwegs ambitioniert galt, wurde mittlerweile durch die europäische Klimaambition überholt; wie im Artikel auch dargestellt. Kommt dazu, dass die EU inzwischen auch von der Idee einer Auslagerung von Klimaverantwortung in den globalen Süden abgerückt ist. Nun holt uns dieser Schatten wieder ein: Während wir auch wegen des «Auslandkompensations-Denkens» im Inland nicht vom Fleck kommen, müssen in Torschlusspanik nun möglichst schnell möglichst viele Abkommen abgeschlossen werden, um das zunehmende Zurückfallen der Schweiz in Sachen Klimaschutz wenigstens auf dem Papier auszugleichen.
Dabei geht vergessen, dass uns wir nicht aus der Pflicht befreien können, unsere eigenen Emissionen tatsächlich und bald möglichst (der Artikel verweist zurecht auf 2038) auf null zu bringen. - Auch dann, wenn die neuen Holzöfen für Peru tatsächlich Emissionen einsparen helfen (oder zumindest Frauen und Kindern eine verbesserte Innenraumluft verheissen, wie in diesem Swissinfo-Artikel erläutert).
Die für Auslandzertifikate eingeplanten Milliarden von Franken werden schliesslich aber auch für den Umbau unserer eigenen fossilen Inlandinfrastruktur fehlen. Und somit sogar noch weiter dazu beitragen, die dringliche Dekarbonisierung der Schweiz weiter auf die lange Bank schieben.
Ich habe hier eine dezidiert andere Meinung: Zum einen reden wir ja nicht noch Null-Emissionen im Inland, sondern Netto-Null. Einen Teil unserer Emissionen müssen also woanders kompensiert werden. Da das CO2 grenzenlos wirkt, ist es egal, wo die Emissionen kompensiert werden bzw. „negative Emissionsquellen“ aufgebaut werden. Es ist schlicht ein Gebot der Wirtschaftlichkeit, das dort zu machen, wo ich pro CHF am meisten Wirkung erziele. Das dürfte mit Sicherheit weitestgehend im Ausland sein. Dass damit auch sehr viel Gutes in eben weniger entwickelten Ländern bewirkt werden kann, ist ein wichtiger Teil des globalen Kampfes gegen den Klimawandel. Oder woher sollen diese Länder das Kapital erhalten, dass sie benötigen?
Klar ist aber natürlich auch, dass - um hier die EU-Sprachregelung im Bereich Sustainable Finance zu benutzen - das Do No Significant Harm-Prinzip gelten muss und auch soziale Massstäbe berücksichtigt werden müssen.
In der Ökumenischen Kampagne 2021 der kirchlichen Hilfswerke steht die Klimagerechtigkeit im Mittelpunkt. Dazu passt die Petition, welche ich, Synodaler der ref. Zürcher Landeskirche, gestartet hat.
Petition «Für eine faire und nachhaltige Kirche – sofortiger Stopp klimaschädlicher Investments und Subventionen von Flugreisen»
Gerne zum Unterschreiben und Weiterverbreiten:
https://act.campax.org/petitions/st…nvestments
Ein Punkt, der hier nicht erwähnt wurde, ist die Sustainable Finance-Initiative des Bundesrates, die am 11.12. weiter konkretisiert wurde. Entscheidend ist dabei folgender Satz:
Dabei ist die internationale Entwicklung, insbesondere in der EU, zu berücksichtigen, damit Schweizer Finanzprodukte exportfähig bleiben.
(https://www.admin.ch/gov/de/start/d…81571.html)
Für Fachleute ist das die recht offene Ankündigung, dass die Schweiz wichtige Teile der EU-Regulierung auf diesem Gebiet übernehmen wird. Mit entsprechenden Auswirkungen insbesondere auf Unternehmen und Finanzdienstleister.
Suche jetzt schon seit 10 min einen Artikel der mich über das CO2 Gesetz / Initiative informieren soll, aber erfolglos, gibt es da einen? Oder ist der Titel so gesetzt das ich es nicht checke?
Millardenzahlung an die Schweizer Airlines ist falsch, es ist ein Kredit der auch zurückgezahlt werden muss zu marktüblichen Zinsen. Anders eben als in Frankreich, wo der Staat an der Airline beteiligt ist und entsprechend als Anteilseigner Geld in das Unternehmen gepumpt hat. Ausserdem gilt das Verbot für inländische Flüge nur für inländische Passagiere. Dass heisst man darf nicht mehr nur von Paris nach Bordeaux fliegen, aber wenn Paris - Bordeaux eine Umsteigeverbindung von einem Langstreckenflug z.B. New York - Paris ist, dann darf dieser Flug weiterhin existieren. Dass heisst es werden vielleicht weniger Flüge, aber nicht zwingend keine Inlandflüge mehr. Ein Verbot bringt übrigens genau nichts. Wenn der Passagier statt nach Paris zu fliegen dann über London oder Amsterdam fliegt, dann ist fü das Klima absolut gar nichts gewonnen. Ausserdem: Dass eine SWISS mit der SBB bereits Anfang des Jahres vor Corona mehrere Flugzüge lanciert hat, wird hier völlig unerwähnt gelassen.
Ich will hier nicht den Anteil und die Aufgabe an die Luftfahrt klimapolitisch deutlich ambitionierter zu handeln wegreden, aber man sollte wie bei allen anderen Aspekten in diesem Artikel auch hier fair und objektiv sein und nicht einfach Luftfahrtbashing betreiben...
Es ist erstaunlich, dass die Schweiz trotz Vielfliegerei (ist das in den zahlen eingerechnet?) den 2. Platz der OECD belegt. Finde ich fair, dass dies auch erwähnt wurde. Nun geht es darum, diese gute Platzierung zu halten, das allein wird wohl schwierig genug, da wohl der Atomausstieg kurzfristig mit Gaskraftwerken überbrückt werden muss, da politisch keine andere Möglichkeit durchsetzbar ist.
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