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Dieser ausgezeichnete Artikel zeigt exemplarisch auf, wie stark die Kräfte in unserem Land sind, die unter dem immer dünner werdenden Mäntelchen von Freiheit, Neutralität, Unabhängigkeit und direkter Demokratie unser Land konsequent und unter Missachtung aller moralischen Bedenken in ein Offshore-Paradies verwandeln wollen, in dem alles, was an kriminellen Geschäften möglich ist, auch durchgeführt werden kann, zum Wohle weniger, zum Schaden vieler.

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Danke für Ihr Feedback, lieber Herr Kienholz.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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(Verborgen, weil derselbe Kommentar mehrfach und offensichtlich wahllos in der Diskussion veröffentlicht wurde)

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Künstler und Buschauffeur
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Schweiz 2022: Heute Tabak, morgen Cervelat.

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übermorgen Senf (in den Kommentarspalten).

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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erst jetzt gesehen, aber herzhaft gelacht – merci!

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Arnold Messmer
Bürger
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Zwei Dinge stechen für mich hervor:

  • wie leicht und willig unser Parlament sich über sog. Grundsatzüberlegungen (Freiheit!) beeinflussen lässt, hinter denen es aber immer um Geld geht

  • dass wir auch im Bereich der Tabakwaren von Kollateralschäden (Krankheit und Tod wegen starken Tabakwaren) vor allem in Drittweltländern profitieren.
    Ich schäme mich für uns!

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Freiheit ohne Transparenz führt in die Verantwortungslosigkeit.
Kein Wunder, dass FDP und SVP dauernd von Freiheit faseln, aber Transparenz dann doch nur stört. Klar: Soll ja niemand sehen, wie der Hase läuft.
Ich schäme mich auch. Und ärgere mich, wie sehr wir Wähler uns an der Nase herumführen lassen.

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Zwei Dinge stechen für mich hervor:

  • wie leicht und willig unser Parlament sich über sog. Grundsatzüberlegungen (Freiheit!) beeinflussen lässt, hinter denen es aber immer um Geld geht

  • dass wir auch im Bereich der Tabakwaren von Kollateralschäden (Krankheit und Tod wegen starken Tabakwaren) vor allem in Drittweltländern profitieren.
    Ich schäme mich für uns!

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(von der Moderation verborgen)
Lucia Herrmann
Community @ Republik
·

(Verborgen, weil derselbe Kommentar mehrfach und offensichtlich wahllos in der Diskussion veröffentlicht wurde)

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· editiert

Ich habe langsam den Eindruck, unsere Demokratie sei kaputt, so sie denn je das war für das sie uns verkauft wird. Verkaufen scheint mir da ein sehr passendes Wort... Werbung zielt darauf ab, rationale Entscheide zu unterlaufen und dadurch widersinnige Handlungen zu tätigen, egal ob Tabak, Fleisch, Milch, Zucker, Autos oder Bleistifte. Das als Eigenverantwortung zu kolportierten und ständig auf der Freiheit zu insistieren ist ein Hohn! Durch die unterbewusste Beeinflussung ist ja genau das Gegenteil. Warum lassen wir Wähler uns sowas vorgaukeln? Und wo bleibt die Lauterkeit?

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Bewohnerin Absurdistans
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Weil die Wähler eben auf die "Politwerbung" reinfallen genau wie auf andere Werbung. Politikern sollte es verboten sein in der Wirtschaft verbandelt zu sein. Ihre Verbindungen zeigen sie im Wahlkampf ja nie auf.... Und wer von den Wählern recherchiert schon diesbezüglich?
Darum ändert sich auch in anderen Bereichen wenig bis gar nichts.

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Die sog. hochgelobte (direkte) Demokratie war eben nie echt vollendet sondern nur soweit entwickelt worden, dass sie mit geldgetriebenen Mitteln und Angstmache im Quartalstakt der Abstimmungen "bestätigt" resp. unterlaufen werden kann - - insgesamt ein gar schräges Spielfeld, auf dem im Allgemeinen Interessen, die dem Allgemeinwohl dienen, nach oben zu spielen haben. Da ist wenig Fairness im Spiel.

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(von der Moderation verborgen)
Lucia Herrmann
Community @ Republik
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(Verborgen, weil derselbe Kommentar mehrfach und offensichtlich wahllos in der Diskussion veröffentlicht wurde)

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Ähnliche Argumente wurden seinerzeit auch bei der Abstimmung Gurtenobligatorium vorgebracht. Als Raucher werde ich ein überzeugtes JA einlegen; die alten Zöpfe gehören abgeschafft, weil es unehrlich ist, die Tabakkonvention der WHO zu unterzeichnen und die Ratifikation dann jahrzehntelang zu verweigern.

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Solche Vorgänge sind direkt mit der Schweizer Spielart der Demokratie verbunden: Gute Absicht auf der einen Seite (Tabakkonvention WHO; Klimapolitik / CO2 Reduktion) und das Stimmvolk, das sich dagegen sträubt auf der anderen. Sollen und Wollen klaffen weit auseinander. Bei der Meinungsbildung auf der politischen Bühne mangelt es zu oft an Verstand. Dazu kommt das unsägliche Ständemehr, ein Kind des Sonderbundkrieges von 1847/48: Der Schutz der kleinen katholischen Kantone von damals hat mit der bevorstehenden Tabak-Abstimmung überhaupt nichts zu tun. An diesen alten Zopf klammern sich die Gegner der Vorlage auch noch! Das ist nicht einmal ein schlechtes Argument, vielmehr gar keines.

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Dieser Artikel passt wunderbar zu den beiden über den Zucker vom 8. und 10. Januar 2022. Beide Lobbys funktionieren tupfgenau gleich. Zuerst wird die Schädlichkeit des Produkts geleugnet, wenn das nicht mehr geht wird mit "ja aber" und Studien aus dem eigenen Haus vernebelt und zuletzt wird die Freiheit der mündigen Bürger:innen ins Feld geführt.
Merci Republik - so glasklar war mir das Vorgehen vorher nicht.

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Die sicherste Art, sich gesund zu ernähren ist die Verweigerung jeglicher Nahrungsaufnahme. Dann stirbt man sicher nicht an irgend einem der Millionen von ungesunden Lebensmitteln.

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U. C. - es geht mir hier nicht um gesund oder ungesund, sondern um die politischen Muster.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Dem würde ich widersprechen. Aber wenn Sie sich für das Thema gesunde Ernährung interessieren, dann empfehle ich Ihnen gerne den Beitrag von Republik-Kollegin Marie-José Kolly: «Zu Tisch»
Schönen Start ins Wochenende und en Guete!

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Die sicherste Art sich jeglicher Argumentation zu entziehen, ist die, welche sie hier gewählt haben.
Den Senf können sie sich auf ihr ungesundes Brot streichen ;-)

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Leserin
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Wird es auch eine Folge über die Waffen-, Agrar-, Krankenkassen-, Pharmalobby etc. geben mit Aufzeichnung des Netzwerks und die daraus resultierenden Kosten für die Schweiz? Ich befürchte, dass nach einem Wonnegraus über die Zustände im Bundesparlament wieder, einmal mehr, Ruhe einkehrt. Bitte, liebe Republik, kratz weiterhin am Bild der selbstbestimmten, dem Volk dienenden Parlamentarier:innen.

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Philipp Albrecht
Redaktor Wirtschaft
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Grüezi Frau D., es gibt dazu von uns einen fünfteiligen Lobbying-Report. Er hat zwar schon mehr als zwei Jahre auf dem Buckel, aber abgesehen davon, dass die Figürchen ausgewechselt wurden, hat sich nichts verändert (wie Kollege Häuptli in seinem beeindruckenden Bericht hier einmal mehr bestätigt).

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Danke für diesen erhellenden Artikel. Ich war mir nicht bewusst, wie gross die Tabakbranche in der Schweiz ist - gleiche Exportsumme wie Käse! Da verstehe ich dann auch, warum hier so massiv lobbyiert wird und meinte in dem Fall dann ja wohl auch zurecht: man stelle sich vor, die Branche würde bei uns 2/3 der Unternehmenssteuern zahlen und also massive direkte Auswirkungen auf unsere persönliche wirtschaftliche Situation haben. Wären wir dann tatsächlich immer noch bereit, die Branche moralisch zu verurteilen und dezimieren zu wollen, also am Ast zu sägen, auf dem wir sitzen?
Aus moralischer Sicht find ich: Man muss sich stets gut hinterfragen, ob man nicht einfach hypokritisch ist, wenn man sich gönnt, Dinge moralisch zu verurteilen und anders haben zu wollen, bei denen man davon ausgeht, dass die Veränderung einem selbst nichts kostet?

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Liebe Frau W., besten Dank für Ihren Beitrag. Mir ist es in meinem Artikel allerdings nicht um Fragen angeblicher «Moral» oder «Unmoral» gegangen. Sondern darum aufzuzeigen, wie Mechanismen des Lobbyings funktionieren - und welche Folgen dieses Lobbying hat. Ich persönlich halte den Begriff «Moral» für einen politischen Kampfbegriff, der zur Lösung konkreter Probleme eher wenig beiträgt. Sie haben aber natürlich Recht, wenn Sie auf Arbeitsplätze und Steuererträge hinweisen; im Gegenzug müsste man allerdings auch die Krankheits- und Erwerbsausfall-Kosten erwähnen, die der Schweiz durchs Rauchen entstehen.

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Lieber Herr Häuptli, ich bin mit Ihnen insofern einverstanden, dass Sie in Ihrem Beitrag die Mechanismen des Lobbyings - fundiert und überzeugend - darstellen. Ich bin aber nicht einverstanden, wenn Sie den Moralbegriff in der Politik ausklammern möchten. Das Ausklammern von moralischen Überlegungen in der Politik und in vielen Bereichen der Gesellschaft, wie sie in den letzten Jahrzehnten nicht zuletzt auch durch populistische und rassistische Hetze und wirtschaftsliberale Ausbeutung von Menschen und Natur gefördert worden ist, ist ein wesentlicher Grund für unsere desaströse Gegenwart. Letztlich können wir Menschen nur überleben, wenn wir uns in allen Bereichen für universale und nicht verhandelbare Grundwerte einsetzen.
Und was das Tabak-Lobbying angeht, so gibt es schlicht keine moralisch überzeugenden Gründe, sich für diesen Wirtschaftszweig einzusetzen. Und auch die viel beschworenen Arbeitsplätze sind nichts anderes als ein Killerargument, mit dem man letztlich alles bis hin zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen rechtfertigen kann.

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Geschäftsführerin, 2 Töchter
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Danke für diese Recherche. 10‘000 Tabaktote jährlich. Ungefähr dieselbe Grössenordnung wie Coronatote. Das Geld geht vor, in beiden Fällen. Export von hochgradig schädlichen Tabak-Produkten in Länder des globalen Südens. Ich bin entsetzt, aber nicht erstaunt.

Ein provokativer Gedanke: warum nicht wirklich alle Werbung abschaffen? Brauchen wir das? Hab mal gelesen, dass diese Branche massiv die CO2-Bilanz belastet. Ein Verwandter von mir, angesehener Fotograf, jettet mit 5 weiteren Personen nach Bali, um dort in 4 Tagen ein paar Fotos eines Luxushotels zu schiessen. Zig Fahrten kreuz und quer über die Insel mit grossem Autotross. Braucht es das???
Ganz anders die Firma Birkenstock. Haben keine Werbeabteilung. „Gute Produkte verkaufen sich auch so“ - durch Mund zu Mund-Propaganda.

Immer diese Illusion von Freiheit und Unabhängigkeit. Wann verabschieden wir uns davon?

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Bewohnerin Absurdistans
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Nein, niemand braucht Werbung. Ausser die, die ihren Mist an den Mann und die Frau und an Kinder bringen wollen.
Ich wage zu behaupten, dass es der Welt ohne Werbung besser ginge.

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Ich stimme zu. Der Welt ginge es ohne Werbung besser!

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Vor allem müssten alle weniger arbeiten (für Geld).

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Ist es noch DEIN Land?

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Sie haben diesen Kommentar nun schon zig mal veröffentlicht hier. Was soll das?

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Bewohnerin Absurdistans
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Es ist meine Heimatregion und vor allem MEIN HEIMATPLANET!

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Unser aller Land. Also wäre schön wenn.

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Wenn ich auf der Strasse jemanden erschiesse, muss ich dafür ins Gefängnis. Wenn ein Konzern über Umweltverschmurzung oder schädliche Produkte Zehntausende Menschen umbringt, ist das ganz legal/egal. Hauptsache Arbeitsplätze bleiben erhalten.

Mit der gleichen Logik könnte man auch Verbrechersyndikate wie die Mafia gewähren lassen, solange sie steuern bezahlen.

Oder in Fällen wie der FIFA, sogar wenn sie keine Steuern bezahlen.

Wenn ich einen Politiker besteche, muss ich ins Gefängnis. Wenn ich ihn zum teuren Znacht einlade oder ihm ein easy Verwaltungsratsmandat verschaffe, nennt man das Lobbying.

Frustrierend ist, dass man dies manchmal kaum beeinflussen kann. Ich kann noch so sehr mein Umfeld sensibilisieren und zum Abstimmen auffordern. Aber in meiner Blase werden ohnehin die meisten abstimmen gehen, was uns dann zwar vielleicht ein schönes Resultat im Kanton einbringt, aber nichts gegen das Ständemehr hilft.

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DPhil Politologie
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Genau darum bin ich Republik Verlegerin. Mein Entscheid stand zwar schon vorher fest, aber nun ist er tiefgründig informiert. Danke

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Danke für Ihr Feedback, liebe Frau B.

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Advocatus diaboli
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Weshalb wundert es mich nicht, dass es immer bürgerliche Politiker sind, die sich für augenscheinlich «unmoralische» Anliegen der Wirtschaft stark machen. Selbst wenn es stimmen sollte, dass die Initiative Ausdruck einer Sicht ist, «welche die erwachsenen Konsumentinnen und Konsumenten behandelt, als wären sie kleine Kinder», wäre mir diese Sicht immer noch tausend Mal lieber als die Diktatur der Unmoral, die bis in alle Ewigkeit weiterbrummen soll.

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Lieber Herr H., besten Dank für Ihren Beitrag. Mir ist es in meinem Artikel allerdings nicht um Fragen angeblicher «Moral» oder «Unmoral» gegangen. Sondern darum aufzuzeigen, wie Mechanismen des Lobbyings funktionieren - und welche Folgen dieses Lobbying haben kann.

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In den Ländern des früheren Ostblocks inkl. Russland gab es ja keine freie Marktwirtschaft. Und deshalb auch keinerlei Produktewerbung. Trotzdem war der Anteil der Rauchenden in diesem Ländern massiv höher als in den Ländern mit Marktwirtschaft. Kann mir jemand erklären, warum die Werbung in unserem Land so entscheidend dafür sein soll, dass Menschen rauchen?

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Wäre die Werbung für Umsatz und Ertrag nicht entscheidend, würde nicht in Werbung investiert - und die angestrebte Einschränkung des Rechts auf Bewerbung dieser Produkte würde auch niemanden interessieren...

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Die Tabakwerbung kämpft in erster Linie um Marktanteile. Neue Raucher gewinnt sie so kaum.

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Russland und die Schweiz unterscheiden sich ja ausschliesslich in der Produktbewerbung von Tabakwaren. Ansonsten eigentlich identische Länder ;)

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Daher die neuen Massnahmen in Neuseeland https://www.bbc.com/news/world-asia-59589775

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Vielen Danke für die erhellende Recherche! Obwohl mir und vermutlich vielen diese Machenschaften irgendwie längstens bekannt sind, hinterlassen sie bei mir immer wieder Sprach- und Machtlosigkeit, mir graut's vor diesem Gruselkabinett.

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Danke für Ihr Feedback, lieber Herr G.

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(von der Moderation verborgen)
Lucia Herrmann
Community @ Republik
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(Verborgen, weil derselbe Kommentar mehrfach und offensichtlich wahllos in der Diskussion veröffentlicht wurde)

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Informatik-Ingenieur und Ökonom
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Wenn man verstehen will, wie die Schweiz zum Tabak­paradies geworden ist...

Diese Aussage ist irreführend. Es ist nicht die Schweiz, die sich verändert hat, sondern alle Länder um uns herum. Und die Veränderungen, die es bei uns gab, liefen auch alle in Richtung mehr Restriktionen: Rauchverbot in Restaurants, Werbeverbot in Radio und Fernsehen, Verbot von Werbung, die sich an Jugendliche richtet, Warnhinweise auf Zigarettenschachteln, hohe Tabaksteuer, etc. Unter "Paradies" stelle ich mir was anderes vor.

Die ethische Frage hinter dem ganzen ist: wie sehr soll der Staat seine Bürger:innen vor ihrer eigenen Dummheit schützen?

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Das sogenannte Rauchverbot in Restaurants ist keine Restriktion, sondern eine Schutzmassnahme für die dort Arbeitenden, die auch von der rauchenden und nichtrauchenden Kundschaft äusserst geschätzt wird, weil sie nach dem Restaurantbesuch nicht nach einem Aschenbecher riecht. Der Staat hat die noble Aufgabe, die Gesundheit der Arbeitnehmenden zu schützen und die Gesundheit von Jugendlichen zu fördern, da es leider Wirtschaftszweige gibt, die mit extrem gesundheitsschädlichen Suchtmitteln ihr trauriges Geschäft betreiben und keine Mühe scheuen, Jugendliche mit Gratismüsterchen und penetranter Werbung an Musikfestivals anzufixen. Dem Staat ist das Wohlergehen seiner Mitglieder ein Anliegen, egal wie klug oder dumm sie sind, egal, ob Raucherinnen oder nicht. In Anbetracht der Veränderungen und immer neuen und raffinierteren Strategien des Anfixens durch die Tabakindustrie wäre es schlicht fahrlässig, wenn diesem gesundheitsschädlichen Industriezweig keine Regeln auferlegt würden.

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die frage lautet doch eher: wer bezahlt die gesundheitskosten, die durchs rauchen generiert werden?

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Informatik-Ingenieur und Ökonom
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Die Raucher über die Tabaksteuer und die tieferen AHV-Bezüge. Rein finanziell ist ein Raucher günstiger für die Gesellschaft als ein Nichtraucher, da er weniger alt wird.

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L. M.: "Es ist nicht die Schweiz, die sich verändert hat, sondern alle Länder um uns herum. Die ethische Frage hinter dem ganzen ist: wie sehr soll der Staat seine Bürger:innen vor ihrer eigenen Dummheit schützen? Unter "Paradies" stelle ich mir was anderes vor."

Wenn ich ihrer Logik folge, wäre das "Paradies" ein Staat, der ausschliesslich aus ignoranten Bürger:innen besteht. Ein Staat, der sich nicht nur nicht verändert, sondern völlig erstarrt. Eine Horrorvision.

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Ich würde Jugendliche, die anfangen zu rauchen nicht als dumm bezeichnen. Sie geraten unter Druck mitzumachen und kommen dann als Erwachsene nicht mehr los. Ich denke, es ist als Gesellschaft unsere Aufgabe sie zu schützen, so wie man es mit anderen Sachen tut. Man könnte nebst Werbung verbot auch mehr machen

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An all die Foristen, welche sich mit dem Argument der Eigenverantwortung der Erwachsenen herumschlagen: Fallen Sie nicht darauf herein, es geht nicht um Erwachsene, sondern um Kinder, denen keine Werbung für gesundheitsschädliche, süchtigmachende und sonst zu gar nichts guten Konsumgütern vorgesetzt werden soll.

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Perfid ist die auf Jugendliche zugeschnittene Onlinetabakwerbung der Schweizer Tabakindustrie. Natürlich wird brav gefragt ob man über 18 sei, natürlich gibt es eine Fusszeile, die über die Gefährlichkeit aufklärt. Aber es wird wie eh und je ein cooles, unabhängiges (ha!) Image kolportiert. Und damit Erwachsene davon nichts mitkriegen, wird die Zielgruppe schön eng definiert. Nur zufällig bin ich überhaupt mal in eine solche Zielgruppe gefallen (bei einem Experiment mit Anti-Tracking-Technologien). Wahrscheinlich bin ich wahnsinnig naiv, dass ich darüber tatsächlich enttäuscht war. Irgendwo hatte ich tatsächlich die Hoffnung, die Tabakindustrie würde freiwillig darauf verzichten, Jugendliche zu verführen.

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ein Gegner der Initiative
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Die Rangliste, auf welcher die Schweiz an 35.ster Stelle stehe, wird durch die Initiative nicht verändert.
Jugendliche beginnen nicht zu rauchen wegen Werbung, sondern weil es die Eltern vormachen oder weil sie in einer Gruppe damit beginnen.
Sonst müsste man auch Werbungen verbieten für alkoholische oder sonst gesundheitsgefährdende Produkte. Im Gegenvorschlag sind die griffigen Massnahmen vorhanden.
Trotzdem danke für den interessanten Artikel - ich habe glücklicherweise mit 13 Jahren aufgehört zu rauchen....! (Schulsylvester)

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Dann wären also die massiven Werbe-Investitionen der Tabakindustrie für die Katz?
Sind die so dumm?

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Zumindest ein Teil der Werbeausgaben dürfte darauf abzielen, dass ein Raucher von Marlboro zu Parisienne wechselt oder ein beginnender Raucher mit Parisienne statt mit Marlboro anfängt. Ein anderer Teil zielt wohl durchaus darauf ab, ein positives Bild des ‚Tabakgenusses‘ zu schaffen, was Überlegungen zum beginnen des Rauchens befördert. So einfach bzw. eindimensional, wie Sie es darstellen, ist es nicht.

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Gegenvorschlag? Wir können die Volksinitiative annehmen oder ablehnen.

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ein Gegner der Initiative
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Bitte lesen Sie die Beilage zur Abstimmung. Bundesrat und Parlament stellen der Vorlage einen indirekten Gegenvorschlag gegenüber.
Da die Initianten nicht darauf eingegangen sind, muss das Volk entscheiden. Sollte die Initiative abgelehnt werden, wird der Gegenvorschlag automatisch Wirkung entfalten.

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(durch User zurückgezogen)
ein Gegner der Initiative
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Was nützt Tabakwerbung, weshalb wird geworben?
Nun, ein Nichtraucher wird sich kaum durch Tabakwerbung verleiten lassen, ein Raucher hingegen schon!
Stellen Sie sich vor, was ein Raucher dauernd alles für negative Reaktionen erhält: Mitmenschen beschweren sich, er riecht schlecht (Kleidung und Atem), seine Atmungsleistung lässt nach etc. Nun gibt ihm die Werbung eben immer wieder beruhigend zu verstehen, was er für ein toller Kerl ist. Leider sind die meisten Raucher derart - wie soll ich sagen - naiv?, dass sie den Werbesprüchen mehr glauben als den Zeichen ihres Körpers.
Ich hatte einmal einen rauchenden Studienkollegen, der mir sagte, er könne sich dank dem Nikotin besser konzentrieren! Das mag stimmen, aber der Preis dafür ist doch viel zu hoch. Nach 20 Jahren war er dann auch Nichtraucher.

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Rauchen ist nichts anderes als Umverteilung oben nach unten. Der durchschnittliche Raucher kostet die Allgemeinheit Netto also unter Berücksichtigung der gezahlten Steuern CHF 300000, mehrheitlich Behandlungskosten. Diese Kosten trägt die Allgemeinheit. Die entstehenden Gewinne dagegen fliessen in die Taschen der Aktionäre der Tabakfirmen.

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Haben Sie eine Quelle für die Nettokosten pro Raucher? Die NZZ argumentierte auch schon für Nettozahler gegenüber der Allgemeinheit. Dies scheint sich mir auch aus ausländischen Betrachtungen zu ergeben.

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Lieber Herr W., danke für Ihren Beitrag. Dazu Folgendes: Das Bundesamt für Gesundheit beziffert die volkswirtschaftlichen Kosten des Rauchens auf rund 3,8 Milliarden Franken pro Jahr. Rund 3 Milliarden davon sind Kosten für Krankheitsbehandlungen, rund 0,8 Milliarden Kosten für Erwerbsausfälle.

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· editiert

Sehr geehrter Herr W., das habe ich in einem Artikel gelesen, der soweit ich mich erinnere auf eine Studie der ZHAW referenzierte. Ich habe sie aber jetzt auf die Schnelle nicht gefunden, daher der Link zu einer anderen Studie aus Deutschland, die auch Zahlen pro Kopf enthält:

https://www.tagesspiegel.de/politik…58760.html

Die Studie räumt auch mit der von der NZZ verbreitet Mär, dass Raucher wegen der verkürzten Lebenszeit netto günstiger sind als Nichtraucher, auf.

Das BAG bezifferte die Sozialkosten des Rauchen für die Schweiz 1998 übrigens auf 10 Milliarden. Dieser Wert wird nicht gesunken sein. Es passt von der Grössenordnung sehr gut zu den 80 Milliarden in Deutschland.

https://www.admin.ch/gov/de/start/d…-4451.html

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Also wenn ich bedenke, wie viel Arbeitskraft durch tabak-bedingte Krankheits- und Todesfälle den Mitgliedern des Gewerbeverbandes verloren geht: Wie kann sich da der Gewerbeverband dermassen für den Tabakkonsum einsetzen?

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Erst der Tabak, dann der Alkohol, der Zucker, das Fett, das Fleisch

Good. Da wär ich dafür (ausser vielleicht beim Fett).

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Es geht um Grundsätzliches Herr Cottier, genau! (eine handvoll JounalIstinnen hört zu und verbreitet es weiter. Die Republik nicht. Danke schön. Nimmt mich wunder, ob letztere Repression erfährt!) Genau, Herr Cottier, es geht um Sucht, suchterzeugende Produkte und deren wirtschaftliche Produktion und dem Verkauf mit allem Drum und Dran, dito Export, da, wo Gesetze es erlauben oder umgangen werden können. Es geht um frei auf dem Markt verfügbare Produkte, die Gesundheit schädigen. In hohem Masse frühzeitigr Tod bedeuten, allerdings nicht sofortigen, sondern schleichend und massive Gesundheitskosten verursachen.
Es geht darum, wie diese Tatsachen verschleiert, nivelliert, umgewertet werden auf Arbeitsplätze und Steuern, bis hin zur Speisung der AHV mit der Tabaksteuer. Noch mehr: Es geht um die Garantie des hohen Wolstandstandes unseres Landes. Und, sebstverständlich um politischen Lobbyismus. Um all dies zu erhalten, ist jeder staatliche Eingriff vom Teufel und führt zum Untergang unseres freien Landes, der Freiheit jedes Einzelnen...
Wer ein bisschen assoziativ denkt, dem kommen da einige Parallelen in den Sinn in anderen Bereichen, die über Jahre immer wieder von Bürgerinnen und Bürgern politisch aufgenommen werden und dadurch kleine Schritte zustande kommen: Bei Tabak, glaub ich in etwa vor 20 Jahren mit Rauchverboten in Innenräumen, mit begleitender Suchtaufklärung (Ausbau von Hilfen zum Austieg), inklusive das Abschminken des Bildes, des coolen, freiheitsliebenden Rauchers! (Die Frauen wurden nicht lange danach mit Emanzipationsbildern als neue Kundschaft umworben und gewonnen) Gleichzeitig ist der Preis für Zigaretten massiv höher geworden, was damals, viele Jugendliche vom Einstieg in die Sucht abgehalten hat. Genau, Herr Cottier, wir reden über Grundsätzliches und in der CH geht dies nur über einzelne, meistens kleineres Massnahmen, die gewisse Veränderungen bringen. Hier steht offensichtlich ziemlich viel Grundsätzliches auf dem Spiel. Auch die Cervelat!!

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"Deshalb belegt die Schweiz in der Tobacco Control Scale, mit der Gesundheits­organisationen die Tabak­regulierungs­dichte in Europa messen, Rang 35. Von 36." Denn sie wissen nicht (oder genau!) was sie tun!

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Raucht äusserst selten
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· editiert

Ich dachte ja auch wir hätten ein Rauchverbot in Innenräumen - und dann bin ich nach Luzern gezogen. Raucherbars überall, von Rauchverbot keine Spur. Bin irgendwie ratlos wie das möglich ist.

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Die Nichtraucher werden vor dem Passivrauchen geschützt. Das Rauchen ist nicht verboten, sondern das Schädigen von Nichtrauchern durch das Passivrauchen. Rauchen ist eine Sucht. Einem Süchtigen das Suchtmittel einfach wegnehmen, geht ja nicht. Den Einstieg in eine Sucht zu erschweren vor allem bei Kindern und Jugendlichen, dies liegt in der öffentlichen Hand

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(von der Moderation verborgen)
Lucia Herrmann
Community @ Republik
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(Verborgen, weil derselbe Kommentar mehrfach und offensichtlich wahllos in der Diskussion veröffentlicht wurde)

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Ich habe gerade gestern wieder vernommen, dass wir, also unsere so hochangesehene Volkswirtschaft immense Probleme in Form von Fachkräftenmangel bekommen wird.
Ist es dazu nicht gerade widersinnig, dass der Gewerbeverein sich für die Tabakindustrie einspannen lässt?

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Es gibt keinen Fachkräftemangel. Es gibt, wenn überhaupt, einen Fachkräftemangel zu den gebotenen Löhnen.

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Informatiker
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Als Fachkraft auf Stellensuche und mit einigen Freunden die ebenfalls kürzlich Stellen gesucht haben:

Nein, wir nehmen die Stellen zu diesen Löhnen durchaus. Sind eh gut bezahlt. Aber die Firmen reissen sich um uns und wir kriegen bei 5 Bewerbungen 2-3 Stellen.

Ist also schon ein Fachkräftemangel.

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Was mich fasziniert an der Diskussion über das Rauchen ist der Wertewandel, der sich in den letzten Jahrzehnten abgespielt hat. Ich erinnere mich an die Filme der 50er und 60er Jahre, wo Rauchen selbstverständlich fürs Image - bei Frauen wie Männern - dazugehörte. Sie rauchten alle! Und heute sehen wir Rauchende als arme Abhängige, die Kosten verursachen. Als Nichtraucherin, die gerne Wein trinkt, gibt mir diese Entwicklung zu denken. Alkohol ist ok, Nikotin ist out. Welches sind die Treiber in unserer Gesellschaft, welche die verschiedenen Suchtmittel legitimieren, sogar verharmlosen, oder sie wie Nikotin innerhalb von einigen Jahrzehnten als schädlich brandmarken? Es kann nicht nur der Markt sein.

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· editiert

Als Nichtraucherin, die gerne Wein trinkt, gibt mir diese Entwicklung zu denken. Alkohol ist ok, Nikotin ist out.

“Light and intermittent smoking carry nearly the same risk for cardiovascular disease as daily smoking (28, 29). The dose response relationship between tobacco exposure and cardiovascular mortality is highly non-linear (29). An analysis of the dose response relationship based on combined data of passive smoking, particulate matter from air pollution, and active light and heavy smoking indicates that low levels of tobacco exposure as seen in light smoking (4–7 cig/day) has about 70% of the effect of heavy smoking (≥ 23 cig/day) (29). In addition, the risk of ischemic heart disease in light smoking men and women ages 35–39 who consume 1–4 cig/day is nearly three times that of a nonsmoker (Table 1) (28).

….

“Women between the ages of 35 and 49 who smoke 1 – 4 cig/day have 5 times the risk of developing lung cancer (RR 5.0, 95% CI 1.8 to 14.0) and men have 3 times the risk (RR 2.8, 95% CI 0.9 to 8.3) as nonsmokers (28).”

“A total of 60 cohort studies from 135 articles were included in the final analysis. Very light drinking or light drinking was not associated with the incidence of most cancers except for female breast cancer in women and male colorectal cancer. Conversely, light drinking was associated with a decreased incidence of both female and male lung cancer significantly and both female and male thyroid cancer marginally significantly.”

Es gibt eben schon nennenswerte Unterschiede. Während die Krankheitslasten von Alkohol zweifelsfrei riesig sind, ist der direkte Schaden nicht so gross. Schon wenig Tabak ist sehr schädlich, es ist nicht linear.
Man wird auch nicht "second-hand-Alkohol" ausgesetzt, wenn man irgendwo daneben steht/sitzt. Zweifelsfrei trägt dieser Effekt "es stinkt nicht und damit wird man von den anderen nicht ausgegrenzt" auch dazu bei.

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Es ist sicher bedenkenswert, was Sie schreiben. Neben den unten angeführten Argumenten, die wahrscheinlich zutreffend sind, muss man sich schon fragen, ob Werbung für alkoholische Getränke aber auch für Medikamente vertretbar sind. Schwierig, wo die Grenze ziehen. Früher durfte die SRG dafür nicht werben - wie das politisch läuft, dass es dann plötzlich doch möglich ist, wurde uns in unserer Republik schon mehrmals aufgezeigt (das ist es, weshalb es sie braucht!).
Jetzt einmal ja zur Initiative!
Übrigens ist mir aufgefallen, dass in Filmen wieder vermehrt zum Glimmstängel gegriffen wird - zum Weinglas sowieso.

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Exgüsi... einfach wiederlich! Was für Geld alles gemacht wird!

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Bewohnerin Absurdistans
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Tabakanbau wird in der Schweiz immer noch subventioniert. Gleichzeitig wird Tabakprävention betrieben.
Ich schlage vor die Tabakanbausubventionen zu streichen und auf den entsprechenden Flächen Hanf und Brennessel anzubauen. Beides, Hanf- und Brennesselsamen sind sehr gesund und ersetzen locker die umweltschädlichen hypen Superfoods Chiasamen und Avocado.
Gleiches gilt für die Zuckersubventionierung. Anstatt Zuckerrüben - Hanf und Brennessel.
Die entsprechenden Firmen können umsatteln auf Hanf- und Brennesselverarbeitung. Generiert auch Arbeitsplätze und Steuern.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Unerreicht beste Satire zum Thema Tabak-Lobby: Thank You For Smoking (2006). Darin gibt es auch eine Szene im Klassenzimmer. Reine Satire? Fiktion? Mitnichten! Ich erinnere mich noch, als wir 16-Jährige im Gymnasium während der sog. «Wirtschaftswoche» nicht nur eine Schnaps-Distillerie besuchten, sondern auch eine Zigaretten-Fabrik. Alles im Namen der Aufklärung, Bildung (und künftigen Arbeitnehmer:innen). Ersteres stimmte: Bis dahin wusste ich nicht, dass in der Schweiz überhaupt Tabak angebaut und Zigaretten hergestellt werden. Aber natürlich kauften wir im Fabrikladen reichlich Tabakprodukte.

Aber was soll's, oder? Wie es hier und da im Dialog heisst, werden diese Kinder/Jugendlichen «über die Tabaksteuern und das frühere Versterben» als «Netto-Zahler» «günstiger für die Gesellschaft». Besser könnte es der Tabak-Lobbyist im Film nicht formulieren.

Mit derselben Logik sollen die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen also auch in Ruhe reichlich Alkohol trinken, überzuckerte Produkte konsumieren, billiges Fleisch essen, Drogen nehmen, zu schnell Auto fahren, mit Billig-Fliegern um die Welt jetten, Waffen kaufen und sich allen Ansteckungskrankheiten aussetzen – kommt ja «günstiger für die Gesellschaft» und die Werbe­freiheit, Wirtschafts­freiheit, ja die Freiheit überhaupt bleibt gewahrt.

Zumindest jene der Wenigen, die länger leben und profitieren.

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Also für mich ist das Cervelat Argument ein klares Argument für die Initiative für ein Verbot von Tabakwerbung die sich an Kinder richtet. :) Ich werde dem Anliegen der Initianten zustimmen.

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Vielen Dank für diese spannende und konkret belegte Recherche-Arbeit, Lukas Häuptli! Sie beleuchtet sehr anschaulich ein Thema, das die aktuelle WOZ in ihrem Leitartikel mit "Economikron regiert" überschrieben hat. Auch Tabakkonzerne haben ihre willfährigen Büttel in der ganzen Schweiz...

Edward Bernays, eine der zentralen Figuren der US-amerikanischen PR- und Manipulationsindustrie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts veröffentlichte sein grundlegendes Werk "Propaganda" im Jahre 1928. Wegen der negativen Besetzung durch die Nazis nannte er den Begriff später in "Public Relations" um.
Die erste Kampagne, die Bernays in Friedesnzeiten aufzog, war zugleich eine seiner erfolgreichsten:
Er verhalf der Tabakindustrie zu einer jahrzehntelangen Umsatzsteigerung. Als sich dann ab den 1950er Jahren der gesundheitliche Schaden nicht länger vertuschen liess, wurde die Stossrichtung der Kampagne geändert: Zu jeder Studie, die die Gefährlichkeit des Nikotins belegte, finanzierten die Tabakkonzerne ein Pamphlet, das dem widersprach... Wieder erfolgreich, denn es dauerte ja, wie die Recherche zeigt, bis ins 21. Jahrhundert, bis es die ersten griffigen Gesetze gegen den weltweiten Tabakkonsum gab...

Begonnen hatte es in den 1920er Jahren, als gezielt die Frauen angesprochen worden waren. Rauchen in der Öffentlichkeit galt für diese als unschicklich. Bernays bekam den Auftrag, Frauen für das Rauchen zu gewinnen. Seine konkrete Kampagne setzte auf "Emanzipation" und verkaufte Zigaretten an Frauen als "torches of freedom". Frei nach dem Motto: Zuerst hat Dir Dein Mann das Wählen verbieten wollen. Und jetzt will er Dir das Rauchen verbieten!
Als dann in den 1960er Jahren die ersten Zigaretten "für Frauen" gepusht wurden, wurde diese Methode noch massiv verfeinert. Es gibt Dutzende von Artikeln im Netz, die solche fein ziselierten Manipulationsmethoden beleuchten. Z.B.:
"You’ve Come A Long Way, Baby: Virginia Slims Advertising Year By Year"
https://flashbak.com/youve-come-a-l…ar-365664/

Man kann es so zusammenfassen:
"die 'erfolgreichste und am längsten laufende PR-Krisenmanagement-Kampagne der Geschichte': Diese Kampagne konzentrierte sich darauf, "Zweifel" an der Glaubwürdigkeit wissenschaftlicher Studien zu wecken, die das Rauchen als potenziell gefährlich einstuften, "ohne es tatsächlich zu leugnen".
Es wurden Techniken wie das 'Auftreten von Dritten' benutzt: Ärzte schrieben an Zeitungen und brandmarkten die Behauptungen, Zigaretten könnten krebserregend sein, als "nicht wahr... reine Einbildung"...
Eine der unethischsten und manipulativsten Techniken  der PR-Arbeit von Big Tobacco war die Gründung von Scheinfirmen wie dem Tobacco Institute. Das 'Public Relations Journal' bezeichnete das als die "gewaltigste Public Relations/Lobbying-Maschine der Geschichte".  Das Institut gab jährlich 20 Millionen Dollar aus und beschäftigt über 120 PR-Fachleute, die "für das Recht der Öffentlichkeit auf Rauchen eintreten, ohne es tatsächlich zu fördern". Deshalb wurde das Tobacco Industry Research Committee von Fachleuten auch nur als "PR-Fassade und nicht als eine echte wissenschaftliche Forschung und Suche nach Beweisen" bezeichnet..." (eig. Übersetzung)
aus:
PUBLIC RELATIONS AND BIG TOBACCO: THE SMOKING SCANDAL
https://sarahdeakin.blog/2019/06/25…g-scandal/

Und jetzt, 2022, also: "Heute Tabak! Morgen Cervelat!"
100 Jahre später glauben diese Herrschaften also tatsächlich noch immer, die Menschen mit denselben Phrasen wie damals von angeblicher 'Freiheit' und 'Selbstbestimmung' für dumm verkaufen zu können! Gleichzeitig müssen sie nicht einmal sagen, mit wie viel Geld sie die Öffentlichkeit anlügen!

Das hat auch damit zu tun, dass Hintergründe und Zusammenhänge solcher Skandale in der Öffentlichkeit noch viel zu wenig bekannt sind.
Ich möchte es nicht als Schwäche des Artikels bezeichnen, dass darauf nicht eingegangen wird. Lukas Häuptli belegt sehr schön, wie Politik in der Schweiz funktioniert: Leider ist auch auch die direkte Demokratie im Kern nur eine Zuschauerdemokratie.
Hier mehr Klarheit zu schaffen, heisst aber auch die Zusammenhänge klarer und deutlicher herauszuarbeiten:
Das Zurechtbiegen der öffentlichen Meinung nannte der US-Propaganda-Forscher Walter Lippman damals "Herstellung von Zustimmung". Sie ist ein zentraler Hebel der Manipulationsindustrie geblieben, die sich gern einen pseudowissenschaftlichen Anstrich gibt, aber bis heute nur ein Ziel verfolgt:
Profite zu maximieren, auch über Leichenberge hinweg.

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Leserin
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Seltsames Neuenburg! Da wird aktuell die Geschichte um David de Pury angegangen (mehr als 200 Jahre tot). Empörung und Vorschläge, Schlagzeilen - nach dem Artikel von Lukas Häuptli frage ich mich, ob das wohl von Philip Morris inszeniert und orchestriert wurde um von den aktuellen Machenschaften abzulenken. Westliche, entwickelte Länder haben nach langen Jahren des Kampfes, der Forschung und Aufklärung Gesetze gegen die Verbreitung von stark süchtig machenden (wie Heroin) und Gesundheit schädigenden Tabakerzeugnissen installieren können. Und unsere Insel der Glückseligen, Freien und Tüchtigen findet es richtig, dass ein ganzer Kanton recht eigentlich in Geiselhaft eines Konzerns ist, der seine Tod bringenden Produkte in wehrlosere (oder sind es selbstbestimmtere?) Länder exportiert. Nach meiner Zeit wird sich Neuenburg wohl wieder mit seiner Geschichte auseinandersetzen müssen. Wahrscheinlich geht es dann nicht nur um eine ergänzende Plakette zu einer Statue. Vielleicht geht es dann um Wiedergutmachungszahlungen. Und Philip Morris wird schon lange weitergezogen sein.

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Wie wäre die Idee, wenn die Tabakmultis 50% der Kosten, die durch Rauchen entstehen, übernehmen würden. Oder 100% der Beerdigungskosten der verstorbenen Raucher*innen.

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Bekämen die Tabakmultis dann auch die freiwerdenden Gelder aus der Altersvorsorge?

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Ich frage mich, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass zigaretten in der schweiz produziert werden? Laut diesem artikel scheinen 3 von 6 big tobacco konzernen in der schweiz zu produzieren. Gegeben das nationale lohnniveau frage ich mich, wieso die firmen keinen produktionsgünstigeren standort vorziehen?

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ja, der Artikel geht zwar sehr in die Breite, lässt aber etwas historische Tiefe vermissen. Einige Schlaglichter hierzu wären:

In der Schweiz 1560 als Zierpflanze erwähnt, wurde der T.[abak] durch Zucht dem Klima des schweiz. Flachlands angepasst und um 1680 bei Basel und im Tessin angepflanzt. Das Tabakrauchen und -schnupfen verbreitete sich allmählich in der Schweiz. Bern, das den Tabakkonsum 1659 erfolglos verboten hatte, entschied sich 1719, den Tabakanbau in der Broyeebene zu fördern, und 1723, den T. durch ein obligator. Patent der Tabakkammer vor Importen zu schützen. 1726 gründeten Bürger von Payerne die ersten Tabakbetriebe, -fabriken und -läden, um den Inlandmarkt zu versorgen und Schweizer T. zu exportieren. (Historisches Lexikon der Schweiz)

Welche Bedeutung der Tabak im 20. Jahrhundert erreichte, zeigte sich im Zweiten Weltkrieg. Statt auf Tabakfeldern Kartoffeln zu pflanzen, wurde die Anbaufläche im Plan Wahlen auf 1472 Hektaren verdoppelt. Seine eigentliche Blütezeit erlebte das Rauchen aber in der Nachkriegszeit. Rauchen galt als chic, mondän und war mit Genuss und Freiheit assoziiert. (Benedikt Meyer, blog.nationalmuseum.ch)

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen die Importe wieder zu und der Schweizer dunkle Tabak, der v. a. für Schnupf-, Pfeifen-, Zigarren- und Stumpentabak verwendet worden ist, verlor zugunsten von leichteren ausländischen Tabaksorten an Boden. Die Zigarette war ursprünglich ein Mittel zur Verwertung von Zigarrenresten. In der Folge haben die meisten Schweizer Hersteller die Produktion eingestellt oder die Firma verkauft, so dass sich die Tabakproduktion heute praktisch ausschliesslich in den Händen dreier internationaler Konzerne befindet: Philipp Morris, British-American Tobacco und Japan Tobacco International.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

Zu Philip Morris erzählt Aline Wüst noch folgendes:

1964 verlegte der US-amerikanische Tabakkonzern ­Philip Morris seinen Hauptsitz in die Schweiz, nach Neuenburg. Nicht weil der Neuenburgersee so schön ist. Sondern weil Philip Morris einen sicheren Hafen suchte.

Der Tabakmulti war unter Druck: Jahrzehntelang leugnete er, dass Menschen von seinen Produkten ­abhängig und krank werden.

Klagen hätten Philip Morris ruinieren können. Darum trennte der Konzern das amerikanische vom restlichen Geschäft, und Philip Morris verschwand – ans Ufer des Neuenburgersees. Denn in der Schweiz ist es fast ­unmöglich, eine Firma für Schadensersatz zu belangen.

Als weitere Gründe werden angeführt:

  • «In der EU liegt diese bei 10 mg Teer, 1 mg Nikotin und 10 mg Kohlenmonoxid. Zigaretten, die diesen Grenzwert überschreiten, dürfen weder produziert noch verkauft werden. Schweiz produziert hauptsächlich für Export. Auch in der Schweiz sind solche Zigaretten nicht für den ­Verkauf zugelassen. Produziert und exportiert werden aber dürfen sie.»

  • «Der WHO ist es schliesslich zu verdanken, dass 180 Länder plus die EU verschärfte Bestimmungen für die Tabakprävention haben. Einziger Schönheits­fehler: Die Schweiz ist nicht dabei. Eines der Hauptanliegen dieser Konvention ist ein vollständiges Werbe- und Sponsoringverbot.»

Ein systemisches Problem auch hier: Der Föderalismus, das Klumpenrisiko einzelner Kantone, das too big to fail der Tabakmultis für diese und der internalisierte Lobbyismus:

Pascal Diethelm sieht darin ein typisch schweizerisches Phänomen: «Weil die politischen Entscheide dermassen dezentralisiert sind, ist der Einfluss der multinationalen Konzerne auf lokaler Ebene enorm. Für die Behörden ist es sehr schwierig, sich einem solch wichtigen Steuerzahler und Arbeitgeber zu widersetzen. Die Tabakindustrie braucht keine Lobbyisten, die Politiker spielen diese Rolle von sich aus.» (swissinfo.ch)

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Epidemiologe
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Rauchen schadet der Wirtschaft, da Krankentage, Arbeitsunfähigkeit, Invalidität und vorzeitiger Tod die Personalkosten der Unternehmen in die Höhe treiben. Der Verdacht liegt nahe, dass die sog. bürgerlichen Parteien dies übersehen, weil sie in welcher Form auch immer von der Tabakindustrie finanziert werden.

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Lieber Herr Junker

Andererseits könnte man auch argumentieren, dass der Staat bei Raucher:innen aufgrund des früheren Versterbens massiv bei der Vorsorge spart. Ich habe ein wenig recherchiert und hierzu gegensätzliche Studien gefunden. Die einen sagen, dass die Raucher:innen über die Tabaksteuern und das frühere Versterben insgesamt als Netto-Zahler zu betrachten sind, die anderen postulieren das genaue Gegenteil. So weit ersichtlich waren diese Studien nicht gesponsert. Mich würde interessieren, was Ihre Erfahrungen resp. Ihr Wissen als Epidemiologie hierzu ist.

Freundliche Grüsse
M. H.

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Epidemiologe
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Eine Vollkostenrechnung zu erstellen ist nicht einfach. Zuerst einmal: Raucher bezahlen für den vermeintlichen Genuss mit dem teuersten was sie haben, mit gesunden Lebensjahren, durchschnittlich vielleicht zehn. Öfter als Nichtraucher arbeiten sie nicht bis 65, dadurch entgehen der Gemeinschaft Früchte ihrer Arbeit, dem Staat Steuern und den Sozialversicherungen Beiträge.
Mit den Tabaksteuern an die AHV entlasten sie die Steuerzahler, die sonst den fehlenden Teil aufkommen müssten, also vor allem deren reichere Hälfte.
Es gibt keine vergleichenden Daten zu den direkten Krankheitskosten von Rauchern und Nichtrauchern. Es ist aber bekannt, dass diese Kosten kurz vor dem Lebensende besonders hoch sind; und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Raucher bevor sie sterben weniger lange krank sind als Nichtraucher, im Gegenteil. Man könnte annehmen, dass Raucher, weil ihre Chance (oder ihr Risiko) sehr alt zu werden geringer ist, ein geringeres Risiko haben, dement zu werden. Leider ist das Rauchen aber ein Risikofaktor für Demenz, also dafür, schon etwas jünger daran zu erkranken.
Für eine Bilanz müsste man auch den Gewinn durch das Rauchen berücksichtigen. Ich fürchte, dass dieser nach den ersten zehn Zigaretten sehr gering ist. Viele abhängige Raucher brauchen die Zigaretten, um dem Stress des Nikotinentzugs zu entkommen und normal, dass heisst wie ein Nichtraucher funktionieren zu können.
Meine persönliche Einschätzung ist, dass das Kosten-Nutzen Verhältnis für Individuen und Gesellschaft schlecht ist, mit Ausnahme der Tabakindustrie, deren Beschäftigten, Manager und Aktionären.

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Nur so nebenbei: «Das Appenzell» wurde 1597 geteilt und besteht jetzt offiziell aus zwei Kantonen mit geteilter Standesstimme. Ich würde es begrüssen, wenn die Redaktion hier nachziehen würde.

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