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Manche Sprichwörter haben einen wahren Kern. "Gelegenheit macht Diebe" zum Beispiel.
Lassen Sie mal ein Velolicht versehentlich am Velo angesteckt in Zürich. Da lernen Sie unsere Elsterngesellschaft rascher kennen als es Ihnen lieb ist.
Ich weiss nicht, was die Leute mit all den geklauten Lampen und Lämpchen anstellen, nachdem man bei denen ja in der Regel noch einen passenden Schuh braucht zur Befestigung am Velo. Vermutlich gibt es Leute, die horten die Dinger zu Hause in einer geheimen Schublade und betrachten sie hin und wieder mit einem Gefühl, das man als normaler Mensch irgendwie gar nicht beschreiben kann. Oder gibt es einn Begriff für die Befriedigung, die einen bei der Erinnerung an eine bösen Tat erfüllt? Ok, vielleicht ist es auch nur die kindliche Freude an allem was glänzt oder leuchtet. Sorry, jetzt bin ich abgedriftet.
Eine wunderbare Geschichte. Ich musste den Faden gleich noch etwas weiterspinnen. Wir erinnern uns an die Einführung der Sackgebühr und dem seither nicht abebbenden "Abfalltourismus". Die Abfallsäcke muss ich an der Kasse verlangen, weil sonst welche geklaut würden. Dabei fährt ein durchschnittlicher Haushalt mit der Sackgebühr günstiger als mit der früheren Pauschale. Und noch: Neulich auf einer Velotour begegnete ich bei einer öffentlichen Feuerstelle am Waldrand einem schick gekleideten Mann, im Lodenmantel und Jägerhut. Seinen mächtigen SUV hatte er daneben parkiert. Der Mann war dabei seinen Abfall zu verbrennen! Er hatte sogar eine Flasche Brandbeschleuniger dabei. Da konnte ich natürlich meine Klappe nicht halten.
Liebe Frau Cimmino,
Ich kann Ihnen wärmstens "Im Grunde gut" von Rutger Bregman empfehlen. Er zeigt darin dass die Menschen eigentlich gut sind und es gut miteinander meinen. Sie sollten ein bisschen durchhalten, da er in der zweiten Hälfte zeigt dass Menschen (und Ratten sogar!) dazu neigen die Erwartungen zu folgen.
Ich kann mir vorstellen dass es sich anders verhält wenn Menschen von einem Hotel
stehlen, vielleicht ist das
unpersönlicher, hat man nicht das Gefühl dass man jemanden etwas weg nimmt? Oder vielleicht ist is die grosse Menge, wodurch die Dieben denken dass das Hotel das nicht vermissen wird?
Danke für die spannende Gedanken!
Das mit den Kleiderbügeln: Wenn sie geklaut werden, umso besser! Sie sind die beste Werbung für ein Hotel, weil man jedes Mal beim Gebrauch des (geklauten) Bügels ans Hotel denkt und an den schönen Aufenthalt. Einige Hotels haben das erkannt, nicht viele. Und die mit den unsäglichen "klau'-mich-nicht" Bügeln sind auch sonst auf der "schmürzeligen" Seite. Meine Erfahrung.
Ja, da baumelt einem ein krummer Nagel entgegen und man hat einen Boomerang in den Händen....aber das als Metapher fürs Leben, bzw. als Misstrauensvotum zu interpretieren, darauf wäre ich jetzt nicht gekommen, vielleicht bin ich einfach ein vertrauensseliger Naivling. Ich habe eher darüber geschmunzelt, welche Raffinesse sich die Hotelbranche einfallen lassen muss, um sich schadlos zu halten. Was unternehmen die Hoteliers eigentlich gegen Bademantel-, Frotteewäsche-, Shampoo-, Duschgel- usw. Klau?
Ich kann es nicht fassen, dass noch kein Kommentar die Kleiderbügelbeobachtungsnummer von Comedygott Torsten Sträter "Hotels" erwähnt hat. Reinhören! https://open.spotify.com/track/3hbq…=copy-link
Wow! Kannte ich nicht. Danke!
Ich bin wieder sehr happy mit Ihrem Blick, Frau Cimmino. Bewege mich selber eher auf der Vertrau-Seite, die Kontrolliererei ist mir zu anstrengend. Wobei ich's nur bis zum Monopoly Hotelbesitzer geschafft habe. Einen guten Tag auch Ihnen!
Dankeschön!
Darf ich Sie bitten, Ihren Beitrag noch einmal ohne namentliche Nennung eines Einzelgeschäfts zu veröffentlichen? Solche Nennungen sind schnell problematisch. Ausserdem funktioniert Ihre Geschichte meiner Meinung nach auch ohne sehr gut. Merci und viele Grüsse
Nö, eigentlich finde ich, wenn eine christliche Buchhandlung, die die Barmherzigkeit quasi im Namen trägt, einen Gutschein schon einen Tag nach Ablauf nicht mehr annimmt, so darf man diese getrost beim Namen nennen. Das würde der Beobachter in der Rubrik "Blamage" auch tun.
In jüngeren Jahren wurde ich ausgelacht, weil ich bei der Frage 'Minibar?' ehrlich war, meine Aschenbecher, Frotteetücher, Bademäntel, Besteck etc. im Laden kaufte. Wir Schweizer waren eben nicht grundehrlich, sondern taten solche Stehlereien als 'Kavaliersdelikt' ab.
Stellen Sie sich mal vor, Sie besässen ein Hotel: ich wette, bei den Allermeisten von uns würden genau solche 'Bumerang-Kleiderbügel' hängen.
Gastfeindlich. Das Wort ist noch nicht im Duden, aber im Internet zu finden:
1'180 Ergebnisse mit https://metager.de (Phrasensuche, also in Anführungszeichen: "gastfeindlich"). Google meldet "ungefähr 1'180 Ergebnisse" bei der Suche ohne und 953 Ergebnisse bei der Suche mit Anführungszeichen. - Wohl zu wenig für den Duden.
Bei diagonaler Durchsicht stehen die meisten Treffer in ähnlichem Zusammenhang, sehr oft und nicht überraschend sind es Restaurantbewertungen.
Lesetipp dazu: 'Im Grunde gut' von Rutger Bregman - warum es höchste Zeit ist, dass wir einander wieder mehr vertrauen
"Die Kleiderbügel-Situation ist eine Metapher für das Leben." Sagt Nicoletta Cimmino.
Das sehe ich nicht so.
Ich gehe ins Hotel, um zu übernachten und um die Kleider im Schrank aufzuhängen. Beides kann ich problemlos. Dass Hotels keine normalen Kleiderbügel in ihre Kästen hängen, verstehe ich, denn sonst werden sie geklaut. In Sachen Kleiderbügel im Hotelschrank ist Kontrolle besser als Vertrauen. Und auch sonst im Leben meistens. Siehe auch Pandemie und Strassenverkehr oder Klimamassnahmen und in der Ehe. Bei letzterem immerhin zu 50%. Da kennt man die Statistik im Gegensatz zu den Kleiderbügeln.
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