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(durch User zurückgezogen)

bravo, das habe ich von a-z gelesen und viel gelernt. ich freue mich auf die for tsetzung. (es gibt noch themen die hoffentlich noch kommen, kulturprozent und der missbrauch der konsumenten als kassiererinnen.)

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Ich halte das Konzept mit den Selbstbedienungskassen für alles andere als einen Missbrauch der KonsumentInnen. Ich benutze diese Kasse selbst bei freien bedienten Kassen. Und nein, ich bin nicht soziophob.
Es gibt so viele Jobs, bei denen es verheerend ist, dass an Personal gespart wird. Zum Beispiel in der Pflege, in Schulen oder in vielen anderen Bereichen in denen menschlicher Kontakt wirklich ein fundamental wichtiger Teil der Leistung ist.
Den ganzen Tag Waren mit einem Pieps von rechts nach links schubsen und nach dem Cumulus-Kärtchen fragen gehört da ganz bestimmt nicht dazu. Wenn der so viel zitierte, ach so soziale Schwatz mit der KassiererIn, der 10 Sekunden kaum überschreiten und den Tiefgang eines Surfbretts habe dürfte, für irgendwen ein wirklich notwendiger sozialer Austausch ist, scheint da schon so viel anderes schief gelaufen, dass das kaum mehr ins Gewicht fallen dürfte.
Diese "Roboterjobs" bei denen so unglaublich viel menschliches Potential völlig brach liegt, müssen nun wirklich nicht erhalten werden. Pointiert gesagt: die braucht kein Mensch (bzw. nur des Geldes wegen).
Und diese "Sparmassnahmen" sehe ich aus einer höchst unkapitalistischen Warte: Wenn die Politik die Weichen richtig stellt und diese "Digitalisierung" richtig steuert und besteuert, in der Menschen von neuen Prozessen, Maschinen und Algorithmen abgelöst werden, können diese Leute in den oben erwähnten sozialen Bereichen eingesetzt werden und wir stünden damit besser da als vorher. Stellen Sie sich vor: Die Zeit die Sie an der Selbstbedingungskasse verbringen, kann nun eine PflegerIn zusätzlich am Bett eines Patienten verbringen. Oder eine LehrerIn bei der persönlichen Nachhilfe eines lernschwachen Kindes. Würden Sie das wirklich wieder zurücktauschen wollen?
Das ist aber auch der Knackpunkt: Diese Thematik sehe ich kaum konkret bedient von den Parteien. Die KassiererInnen einfach planlos rauswerfen und auf ein Wunder zu hoffen ist natürlich nicht die Lösung. Das ist allerdings nicht die Schuld der Selbstbedienungskassen.

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Drei Fragen dazu:
Denken Sie, dass sich die Menschen, welche eine Arbeit ausführen, welche Sie als unnötig weil automatisierbar betrachten ohne weiteres zu Pflege- und Lehrkräften umschulen lassen?
Denken Sie, dass grundsätzlich jeder die Voraussetzung zur Qualifikation für die Arbeit als Pflege-, Betreuungs- und Lehrkraft besitzt?
Denken Sie, dass es zu wenige Pflege-, Betreuungs- und Lehrkräfte gibt, weil zu viel Personal für "unnötige" Jobs wie Kassenpersonal gebunden ist?

Persönlich bin ich sicher, dass im Detailhandel keine einzige Personalstunde mehr als zwingend notwendig aufgewendet wird - im Gegenteil wird knallhart das Personalbudget nach Umsatz und nicht etwa nach Ladenfläche oder Öffnungszeiten festgelegt.
Und in der Pflege fehlt es ebenfalls schlicht an Budget für mehr Personal, da auch dort der Gewinn nach marktwirtschaftlichen Kriterien im Vordergrund steht.

Was ich damit sagen will: Das Eine hat nichts mit dem Anderen zu tun, ausser der Grundmechanik, mit möglichst geringem Aufwand den höchstmöglichen Ertrag zu erwirtschaften und sich so gegen die Konkurrenz durchzusetzen.

Aber ich stimme Ihnen zu, dass wir hier ein grosses Problem haben, um welches sich niemand wirklich zu kümmern wollen scheint.

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Die Selbstbedienungskassen sind die logische Fortsetzung der Selbstbedienungsläden - endlich!
Das dreimalige Umschichten des Einkaufs entfällt und ich werde nicht am Kassen-Förderband entmündigt, für etwas, dass ich nun wirklich auch selber machen kann.

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Missbrau der Konsumenten? Sie stören sich bestimmt auch am Self Checkin bei Airlines. Sind aber dann nicht bereit für einen Flug Zürich New York mehr als 1000 Franken zu bezahlen. Eine Doppelmoral. Das Self-Scanning ist eine konsequente Weiterentwicklung des Selbstbedienungsladen. In Zukunft - wie bei Amazon - gehen sie mit den Einkaufstaschen aus dem laden und erhalten eine Rechnung ohne das irgend eine selbst- oder bediente Kasse im Spiel gewesen ist. Willkommen in der Digitalisierung.

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Whow, eine spannende Republik! Danke! Eine Must-have-Ausgabe.

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Mit viel Interesse habe ich diesen Artikel gelesen. Die Migros ist in ihrer Stellung durch Globale Unternehmen angreifbar und kann auf Grund ihrer Grösse nicht schnell genug auf diese Wirkung reagieren. Das heisst sie verliert die Kontrolle. Kontrollverlust wird zu Angst und dass führt zu Aktionen wie die Durchsuchung von E-Mails usw. bei Mitarbeitenden. Ich habe diese Angstkultur bei vielen Unternehmen gesehen. Ich hoffe es gibt mutige Manager/innen welche diese Abwertsspirale zu verhindern wissen. Bin gespannt auf die weiteren zwei Artikel.

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Endlich nimmt sich einer mal der Migros an. Die Genossenschaft ist riesig, ein richtiger Konzern (viele wissen nicht, was alles inzwischen der Migros gehört) und ein richtiger Allesfresser gewordenund konkurrenziert sich selber - siehe Standort Limmatplatz bspw. Die Werbung „unsere Migros“ finde ich lächerlich. Sie stellt eine Nähe zu den Menschen dar, die sie schon lange nicht mehr hat.

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E.Keller
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Weshalb hier die Fenaco, die 2 Bundesräte stellt, und die Landwirt auch bei den Produktionsmitteln und der Verarbeitung vertikal integriert, mit keinem Wort erwähnt wird, erschließt sich mir nicht... von ihr kenne ich kein Kulturprozent!

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Würde sich Dutti wohl im Grab umdrehen, ob der bigotten Machenschaften "seiner" Migros? Oder fände er es schlau, vom Alkohol- und Tabakverkauf beim Denner zu profitieren? Ich finde es jedenfalls scheinheilig und bei der Werbung "Die Migros gehört uns" , schauderts mich jedes Mal.

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Seit mehr als fünf Jahren bietet die Genossenschaft Migros Aare jungen Menschen mit Leistungsbeeinträchtigungen die Möglichkeit einer beruflichen Grundbildung. Für die meisten AbsolventInnen werden Anchlusslösungen angeboten und sie werden weiterbeschäftigt. Die Migros lässt sich dieses gesellschaftliche Engagement einiges kosten. Langfristig werden Sozialhilfegelder und/oder IV-Renten eingespart. Sprich, wir haben alle einen Nutzen davon. Hierüber darf auch berichtet werden, finde ich.

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Wann immer Mitarbeitende nach aussen kommunizieren, ist dies ein Indiz, dass die interne Kommunikation nicht fuktioniert. Dies wiederum ist ein Indiz für eine schlechte Unternehmens-Kultur. Und eine solche wiederum schlägt nach dem Prinzip „wie innen...so aussen“ auch auf den Markt, d.h. auf die Kunden und Lieferanten, zurück. Wenn die Umsätze stagnieren, ist es meist schon zu spät... Wer Dutti‘s Mission verrät...

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Es gibt Migros-Kinder und Coop-Kinder und okay, ich oute mich als Migros-Kind. Trotzdem gilt es einige Aussagen im Text zu relativieren oder gar zu korrigieren:

«Und expandiert jüngst auch in den Velohandel: mit Bike-World-Geschäften»:
Das Problem ist aber Decathlon, der den ganzen Sporthandel kannibalisiert...

«Wäre sie keine Genossenschaft, wäre das System Migros nicht denkbar»:
Klingt wie bei der NZZ oder FDP, was ist so schlimm daran, wenn eine Firma nicht 30% Gewinn macht…

«Discounter zahlen höhere Mindestlöhne»:
Dafür stellt Lidl vorzugsweise nur Teilzeit ein, weil dort dieser Lohn nicht gilt…

«Keine Schweizer Zeitung hat ein grösseres Publikum»: Coopzeitung hat mehr (2,5/2.3 Mio, Quelle: persönlich.ch).

«Von Coop sieht man nie jemanden im Bundeshaus»:
Weil die Migros vieles selber produziert und transportiert und Coop das auslagert. Beispiel Transport: Coop hat den Transport praktisch komplett an Galliker ausgelagert, was für Coop nicht nur die ganze GAV - Geschichte vereinfacht, sondern auch ein Lobbying unnötig macht, sitzt doch mit Adrian Amstutz gleich der Präsident der ASTAG im Parlament...

Alles nicht so schlimm, solange die Coop- und Migros-Kinder nicht durch Aldi-Kinder ersetzt werden ;-).

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Ui, Migros-pro Schweiz? hat ja lange funktioniert, die vielfältigen Engagements der "Genossenschaft". die sich jetzt als etwas ganz anderes entpuppt unter den Privilegien einer rechtlichen Form. dann kauft man Denner und kann ebenso Alkohol verkaufen. dutti würde sich im grab drehen. auch zu anderen entscheidungen. Modern Times, doch die Gefrässigkeit und Verdrängung kleiner, kompetenten Betriebe ist nicht ohne. So ein HundM in der Schweiz? Wollen wir das wirklich? Danke für diese sorgfältige Auflistung und state of truth.

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Danke für diesen Beitrag.

Es gäbe viel zu diskutieren, nur mal das...
„Hiesige Konsumenten geben im Schnitt gerade mal 37 Franken pro Jahr online für Lebensmittel aus. Das ist kein gutes Zeugnis für die Innovationskraft von Betrieben wie der Migros.“

Sie erwähnen als Erfolgsmarkt vom grossen Fluss England im Food Bereich.
Wer wirklich frische gesunde Nahrungmittel einkaufen will - macht das auf dem Wochenmarkt, im Laden der möglichst in der Region Produziertes anbietet oder im Lebensmittelgeschäft (in dieser Reihenfolge).
Ich bin froh, dass die Schweizer breit diesen Kanal bevorzugen und nicht so übergewichtig daherkommen wie die durchschnittlichen Engländer.
Diese 37 Franken gehen nicht auf die Kappe mangelnde Innovationskraft.

Onlinehandel - führt in die Irre.
Riesige Ressourcenverschwendung - Abfall - und am Schluss rentiert es wahrscheinlich nicht (zalando... ?).

Bin gespannt wie es weitergeht

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Die Migros (wie auch Coop) vernachlässigen meiner Meinung nach ihr grösstes Kapital: Die Mitarbeiter. Wann immer ich mit Menschen zu tun habe, welche dort arbeiten, höre ich von schlechten Arbeitsbedingungen etc. Ebenso erlebe ich die dortigen Mitarbeiter je länger, desto gestresster. Dazu tragen auch die neuen Selbstbedienungskassen bei. Dazu gibts auch Beiträge in den Mainstream-Medien. Ausserdem: Sowohl Migros und Coop verhalten sich wie privatwirtschaftliche Unternehmen; gewinnmaximierend. Dabei haben sie als Genossenschaften ein anderes Unternehmensziel: den Genossenschaftern (und Mitarbeitern) zu dienen. Hier erwarte ich: Überdurchschnittliche Löhne, gute Arbeitsbedingungen, entspanntes Personal. Und Umweltbewusstsein, nicht nur auf den Werbeplakaten.

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Genau solche Artikel lese ich auch abends noch gerne. Freue mich auf Teil 2.

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Danke für den interessanten Bericht. Zu Migros und Coop fällt mir spontan ein, dass sie Lehrlinge ausbilden, was Aldi und Lidl nicht tun. Obschon ich extrem auf meine Ausgaben achten muss, kommt für mich ein Einkauf bei Aldi, Lidl oder gar Amazon nicht in Frage. Unterschätzen wir nicht die Macht der Konsumenten...!

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Danke! Vor nicht langer Zeit gab es keine Lehrstellen bei Aldi und Lidl. Diese Erfahrung habe ich mit meiner Tochter gemacht, als sie auf Lehrstellen-Suche war. Erfreulich, dass sich in dieser Hinsicht etwas in die richtige Richtung verändert hat. Bei Amazon kaufe ich weiterhin nicht ein...

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Kann mir das einer hier erklären: “Amazon-Lieferungen werden neu von der Schweizer Post verzollt, was dem US-Konzern beim Warenexport in die Schweiz Vorteile verschaffen wird – und bedeuten könnte, dass er sich auch bald in der Schweiz ein grösseres Stück vom Kuchen schnappt. Die einzige Chance der hiesigen Händler: schon im Voraus selbst möglichst tiefe Preise anbieten. Dies dürfte Digitec/Galaxus und ähnlichen Schweizer Shops zumindest nicht schlecht gelingen.”

Soweit ich weiss, hat sich Amazon.com komplett aus dem Schweizer Markt zurückgezogen. Nur noch die europäischen Ableger beliefern die Schweiz. Werden diese also künftig ihr Angebot einfach ausbauen?

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Das bedeutet, dass ein CH Kunde auf amazon.de den Preis exkl. deutscher MWST aber inkl. Schweizer MWST bezahlt. Eine Lieferung des Pakets geht nicht mehr zusätzlich über eine Verzollungsstation. Als Kunde hat man also keine zusätzliche Verzollungskosten.
Man bezahlt den Preis inkl schweizer MWST, wie wenn man in einem Laden in der Schweiz einkauft.

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Migros ist durch ihre Grösse heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Nur der Gewinn zählt.
Migros hatte zu Beginn ein riesiges Problem mit der Bio-Deklarierung und es gab in den beiden Jahrzenten vor 2000 den "Migros-Frühling", ein Verein, der die (pseudo)-demokratischen Rechte in der Migros dazu nutzen wollte, auf Missstände hinzuweisen:
"Der Verein M-Frühling wurde im Herbst 1979 gegründet mit der Absicht, die Migros zu demokratisieren und zu dezentralisieren und eine umweltfreundliche und entwicklungspolitisch verantwortungsvolle Migros aufzubauen. 1980 konnte der Verein im Migros-Genossenschaftsbund erstmals offene Wahlen durchsetzen. 20 Prozent der Wählenden stimmten für den M-Frühling. Nur das Majorzwahlrecht verhinderte den Einzug von M-Frühling-Kandidierenden in die Organe der Migros. 1981 lancierte der M-Frühling erfolglos zwei Initiativen: Eine sollte das Proporzwahlrecht anstelle des Majorzwahlrechtes einführen; mit der zweiten Initiative sollte die Migros gezwungen werden, auf Produkte aus Tierfabriken zu verzichten. 1983 änderten die Migros-Verantwortlichen die Statuten, womit oppositionellen Gruppierungen die Teilnahme an Wahlen erheblich erschwert wurde. Der Verein M-Frühling klagte in der Regionalgenossenschaft Basel erfolgreich gegen diese Statutenänderung. 1984 und 1988 versuchte der Verein M-Frühling in den Regionalgenossenschaften Basel und St. Gallen an den Wahlen teilzunehmen, scheiterte aber beide Mal mit seinem Vorhaben. 1989 wurde, gemeinsam mit anderen Organisationen, die Initiative „Tierschutz in der Migros“ gestartet. Die Initiative wurde jedoch wegen formalen Mängeln von der Migros-Verwaltung als ungültig zurückgewiesen. Am 21. Juni 1997 beschloss der Verein M-Frühling die Auflösung. Zwischen 1980 und 1994 gab der Verein M-Frühling das Vereinsorgan „M-Frühling“ heraus."
Seit dem Verschwinden dieser Organisation hatten die Migros-Manager leichtes Spiel und konnten wirtschaften ohne von einem Organ beaufsichtigt zu werden. Migros-Frühling ssei Dank, schade gibt e ihn nicht mehr...

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warum so kritisch? Für mich hat dieser Konzern MIGROS viel Gutes, zumal ich befürchte, dass die Zukunft, zumindest die der Wirtschaftswelt schon bald mit einer neuen Aera "Macht der Konzerne" starten wird.
Verglichen mit den wirklich über grossen internationalen Konzernen sind Coop und Migros "Tante Emma Läden" mit regem Kontakt zu ihren Kunden. Gut wenn man Dialog und Mitsprache der Aktionäre weiterhin unterstützen wird, um ein letztes Stückchen einheimische Märkte zu retten.

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Danke für «Die gefrässige Genossenschaft», den Beitrag habe ich sehr gerne gelesen und freue mich auf die Fortsetzung.

Wird dort drin stehen, wie die Migros ihre Nationalrätin Kathy Riklin zum deutschen Finanzminister Schäuble schickte, um diesem schmackhaft zu machen, den Schweizer Migros-Verrätern, welche in Deutschland einkaufen, die deutsche Mehrwertsteuer nicht mehr voll zu erstatten, was Deutschland und der Migros nütze? Die Frage, wie eine vom Volk gewählte Nationalrätin dazu kommt, gegen die Schweizer und für ein Unternehmen zu arbeiten, steht für mich weniger im Vordergrund. Weniger wichtig ist mir auch, dass die Migros ihr Anliegen unterdessen wenigstens teilweise realisieren konnte. Aber mich interessiert, wie ein solches Verhalten zu Gottlieb Duttweilers Migros passt. Er hatte die Wagenburgen der Konzerne aufgebrochen, die Abschottung bekämpft und die Konkurrenz gefördert. Und heute setzt sich sein Werk genau für das Gegenteil ein.

Wird in der Fortsetzung stehen, dass die Migros nicht Läden baut, sondern immer prächtigere Einkaufstempel? Und dass deshalb die Fixkosten steigen und steigen? Dabei hat die heutige Migros wesentlich weniger Angestellte pro Franken Umsatz als vor rund 90 Jahren. Auch ist die Migros so sehr mit den Konzernen verflochten, dass sie keine Preiskämpfe mehr führt. Folglich gehen die Preise hinauf. Kein Wunder, dass neue Konzerne in den Markt stossen, welche nach dem alten Duttweiler-Konzept verkaufen: "grosser Umsatz, kleiner Gewinn, frischeste Ware. Und statt des «Reklamekultus» der Markenartikler «sachliche Prüfung» beim Einkauf zum Weltmarktpreis". Die Migros hat sich so weit von diesem Konzept entfernt, dass Platz für Aldi und Lidl entstand. Folglich expandieren diese in grossem Stil. Und werden mit den genau gleichen Schlagworten bekämpft, wie seinerzeit die Migros.

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Wachstum, Wachstum, Wachstum und alles was dieses Diktat nicht erfüllt sei schlecht. Zudem wird die Rivalität und der Wettbewerb unnötig hochstilisiert. Der Republik Artikel redet damit dem Mainstream auf die Mühle, der uns weiter in den totalen Konsum treiben will. Eine Genossenschaft wirtschaftet anders als ein Grosskonzern und ist nicht auf Gewinnmaximierung ausgerichtet, das ist ihr Zweck. Da sollten die Autoren sich doch mal schlau machen. Deshalb ist es unsinnig die Beurteilungskriterien der kapitalistischen "Immer-mehr-und schneller-zum-Abgrund-Wirtschaft" eins zu eins auf die Migros anzuwenden, sogar dann, wenn diese selbst es auch nicht besser macht. Das Zitat der einen These der Duttweilers zum "Leistungsvorsprung" muss zudem in Zusammenhang mit den restlichen Thesen gestellt werden: Insbesondere These 14: "Keine Machtpolitik des Migros-Genossenschafts-Bundes. Er hat die Geschlossenheit der Mitgliedsgenossenschaften auf Leistung und auf seine moralische Autorität abzustellen." steht ja genau für das (sicher manchmal kurzfristig aufwändigere) Gespräch, statt für ein Durchregieren von Oben oder gar die singentleerende Fusionierung! Ausserdem gibt es noch die sehr schöne These 10: "Das Allgemeininteresse muss höher gestellt werden als das Migros-Genossenschafts-Interesse." Das wäre doch mal einer Diskussion würdig, auch in der Republik, und würde uns endlich auf eine heute dringend nötigte fortschrittliche Wirtschaftsdiskussion bringen. Und: Das ist kein naives Gutmenschentum, sondern realistische Voraussicht!

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Vielen Dank für diese sehr spannende und dicht geschriebene Geschichte zu M! Freue mich auf Teil 2!

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Ist der "Migros Frühling ev. Teil der 3. Folge? Wie verträgt sich das ganze Konstrukt noch mit dem Gedanken einer Genossenschaft. Rechtsform - en - der Migros?

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Spannend. Wer sagt, er würde nie bei Amazon, Aldi, Lidl einkaufen... Mit solchen Denkweisen musste sich die Migros in den Anfängen auch auseinandersetzen.

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Wann kommt Teil 3?

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Morgen Mittwoch :)

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Es läuft nicht alles ideal bei der Migros, aber dass ein Grosskonzern expandiert, ist einfach normal in unserem Wirtschaftssystem, Genossenschaft hin oder her. Und ganz ehrlich, mir ist eine dominante Migros als Monopolist immer noch lieber, als wenn ein ausländischer Discounter hier die Stellung übernimmt. Bei Grippe oder Hirntumor ist meine Präferenz schnell gemacht. Verglichen mit Kraken wie Amazon und Konsorte sind unsere Migros-Problemchen überschaubar.

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Interessante Trilogie über die Migros!
Da werden einige Vermutungen von mir bestätigt, insbesondere was den ausserordentlich grossen Einsatz der Migros bei der Werbung, den planwirtschaftlichen Ostblock-Charakter des Detailhandels-Riesen und die Tendenzen zur Omerta einer grossfamiliären Miafia-Gesellschaft angeht.
Das ist gelebter Realsozialismus innerhalb Kapitalistischer Rahmenbedingungen!
Die gleiche seltsame Mischung habe ich selber in einer, sich als Gegen-Modell zum konventionellen Grosshandel darstellenden und so noch ehrenwerter vermarktenden, Bioladen-Genossenschaft erlebt und so lange mitgemacht, dass ich eine gute Quelle für den investigativen Journalismus a la Republik sein könnte.
Trotzdem würde ich meiner LOKALEN (Von der Region - Für die Region) Bioladen-Genossenschaft, attestieren, dass sie mehr Sein, als Schein produziert, verglichen mit der Migros.
Ich bleibe darum meiner lokalen Bioladen-Genossenschaft weiterhin in einer Art Hass-Liebe treu verbunden...
Das ist nur ein KLEINES Sein mit einem kleinen Schein, währenddem die Migros eine RIESIGE Massenabfertigung mit einer gewaltigen Propaganda hin bekommt:
Ein Laden, der den Leuten gehört, die möglichst billig einkaufen wollen und der darum sein Personal bis zum geht nicht mehr hetzt, schindet, ausbeutet und "flexibilisiert".
Und für die Lieferanten gibt es "Knebel-Verträge"...

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Die M hat das Datieren ERFUNDEN, diese Transparenz führt zum Wahn, und zu mehr Kauf, zur Aufgabe des Urteils: ist dies Joghurt verdorben? das Datum befiehlt es so. Ob die Erfinder vom M-Data dies evozieren WOLLTEN?

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