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Dass Valora bereit ist, mehr Miete für die Flächen zu bezahlen, könnte auch daran liegen, dass die meisten ihrer Läden inzwischen im Agentursystem geführt werden.
Ich vermute mal, dass da mindestens ein Teil der gestiegenen Miete auf die Agenturleiter*innen abgewälzt wird. Da gleichzeitig viele Läden ausserhalb der Bahnhöfe kaum mehr rentieren, bleiben die Flächen in den Bahnhöfen trotz allem lukrativer und es finden sich Leute, die bereit sind, als Franchisepartner einzusteigen.
Man muss sich einfach bewusst sein, dass alle Detailhändler mit ihren Franchisesystemen ihre Gewinne optimieren und die Risiken grösstenteils abwälzen. Und gerade in Bahnhöfen (mit massiv langen Öffnungszeiten) dann auch die Verantwortung für Rekrutierung und Einteilung des Personals an die "selbständigen" Agenturleitungen abwälzen. Diese stehen unter massivem Druck bei gleichzeitig komplett fehlendem tatsächlichen Gestaltungsraum was Einkauf, Sortiment, Öffnungszeiten etc. betrifft.
Da scheint die Mieterhöhung der SBB dann plötzlich fast schon harmlos....

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Ein ganzer Artikel über eine Verdoppelung eines Preises, aber ein konkreter Hinweis darauf, auf welchem Niveau der Preis verdoppelt wurde, fehlt. Vielleicht waren die Mieten bisher viel zu tief? Mit einer konkreten Zahl oder zumindest einem Beispielwert von einem konkreten Kiosk wäre dieser Artikel gleich doppelt so viel wert.

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Hallo Herr M., danke für den Input. Das Problem ist, dass eine solche Zahl nicht repräsentativ wäre, weil der Umsatz an einem Bahnhofskiosk im Zürcher HB ein ganz anderer ist als beispielsweise am Bahnhof Biel. Die Masse an Bahnhofskiosken macht den Unterschied aus. Darum die Fokussierung auf den Umsatzanteil in Prozent. Was ich Ihnen versichern kann: Die Mieten waren bisher nicht zu tief. Das zeigt nur schon die Tatsache, dass Valora wegen der neuen Mieten jetzt mit einem Gewinneinbruch in zweistelliger Millionenhöhe rechnet. Das find ich ziemlich happig.

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Ich habe gemischte Gefühle bei diesem Artikel:

  • Je höher die Miete bzw. wohl eher die Pacht ist, desto weniger Konkurrenz gibt es.

  • Valora ist kein Tante-Emma-Laden sondern auf Geschäfte mit Ortsmonopolen spezialisiert.

  • Recherchieren Sie, wie die Valora-Verkäuferinnen behandelt werden.

  • Vergleichen Sie, was für Preise Valora für deutsche "Heftli" verlangt.

Obwohl ich Rentner und Zinslipicker bin und hohe Dividenden schätze, habe ich nie und werde ich nie Aktien von Valora oder der Waffen- oder Tabakindustrie haben.

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Es liegt mir fern, Valora verteidigen zu wollen - aber für die Preise für deutsche "Heftli" kann sie höchstens teilweise etwas. Die werden ihr üblicherweise von den (deutschen) Verlagen vorgeschrieben (zumindest dort, wo die Preise aufgedruckt sind) - und die zocken in geradezu unverschämter Art die Schweizer KundInnen ab. Nach dem Motto, dass es von den (Schweizer) Lebenden nehmen muss, weil die Toten nicht mehr zahlen.

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Viele werden wie ich der Republik dankbar sein, wenn sie die Geschäftspraktiken der SBB Immobilienabteilung näher anschaut - Monopole habe immer ihre Schattenseiten. Ich frage mich allerdings auch, ob das Publikum nicht doch noch lernen wird, dass in den Bahnhöfen manches massiv überteuert ist - meist kann man ja mit ein bisschen Überlegung auch vorher einkaufen. In Bern etwa gibt es in den der Stadt gehörenden Zugängen normale Coop und Migros-Läden mit einem To-go-Angebot.

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Höhere Mieten = höhere Kosten für den Konsumenten

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Also warum genau Valora die Verdoppelung schluckt ist mir immer noch nicht klar. Weil es einfach zu lukrativ ist?

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Ja. Ich gehe davon aus, dass es sich Valora nicht leisten kann, auf diese Flächen zu verzichten. Darum nimmt das Unternehmen auch einen Gewinneinbruch in Kauf. Die Aktionäre hätten Valora auf jeden Fall abgestraft, wenn Bahnhofsflächen verloren gegangen werden. Das Unternehmen hofft ja nun, dass man mit dem Umbau von Kiosk- zu Convenience-Flächen höhere Margen erreichen wird. Ob das aufgeht?

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Danke für die Antwort.

Vielleich einen Schritt weit. Die Kunden werden nicht immer und immer mehr bezahlen, auch wenn der Bahnhof wohl wirklich noch eine zentralere Rolle spielen wird beim Einkaufen. So bald kann die SBB die Preise nicht noch einmal verdoppeln.

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Es wacht die Suchmaschine
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Dieser ganze Trick funktioniert nur dank des SBB Monopoles, mit welchem die Laeden auf ihren Arealen die normalen Ladenoeffnungszeiten aushebeln koennen. Tankstellen koennen auch solche Laeden fuehren. Ob zu den gleichen, oder wie weit aehnlichen, rechtlichen Bedingungen ist mir nicht bekannt.
Sollte sich die rechtliche Lage fuer die normalen, nicht privilegierten Laeden dahingehend aendern, dass Oeffnungszeiten kein prioritaeres Thema mehr sind ... oder aehnlich ... ist es dahin mit dem jetzigen Busines Modell, jungen Leuten den Eindruck zu geben mehr als ueblich bei unueblichen Arbeitszeiten zu verdienen.
Der Vorteil eines begehbaren Selecta Automaten, keinem Personalgesetz mehr zu unterstehen, wird sich noch zeigen muessen. Einreichen einer Meldung zu einer Pluenderung waere dann nur Mo-Fr, 8-17.

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Am Bahnhof gibt es eine gewisse Knappheitsrendite abzuschöpfen: Hohe Nachfrage, begrenztes Angebot. Dass zukünftig ein höherer Anteil dieser Knappheitsrendite bei einem Bundesbetrieb statt in der Kasse von Valora landet, finde ich nicht schlecht.

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Mir ist nicht klar geworden, weshalb man vom Vorwurf eines „abgekarteten Spiels“ spricht, weil Valora Gratiskaffee und Überraschungsgutscheine anbieten möchte? Oder besteht dieser Verdacht einfach, weil Valora den vollen Zuschlag erhalten hat?

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ichfürchteSuchmaschinen
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das fand ich auch eine dürftige Stelle (in einem ansonsten sehr interessanten Artikel). Ich kann mir gut vorstellen, dass es Absprachen gegeben hat (die Schweiz ist klein). Und ich erlebe selber im Alltag häufig Absprache-ähnliche Situationen (aber in wesentlich kleineren Dimensionen) aber auch viele Situationen, wo Absprachen möglich scheinen, aber nicht vorhanden sind. Insofern hätte ich es fair gefunden, im Artikel auch noch Argumente zu erwähnen, die nicht auf eine Absprache hindeuten. Wenn jemand seinem Vermieter einen doppelten Mietpreis offeriert, so kann er/sie meiner Meinung nach auch ohne Absprache sehr zuversichtlich sein, die Ausschreibung zu gewinnen.

Könnte es aber auch so sein, dass die SBB in mehreren Runden den Preis nach oben getrieben hat?

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(durch User zurückgezogen)
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Ich kenne keine besseren Möglichkeiten, als mit einer Ausschreibung solche Standorte zu vergeben. Vermutet der Autor hier Unregelmässigkeiten?

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Hallo Herr S., Sie haben vollkommen recht. Mein Verdacht ist, dass der Ausschreibende von Anfang an wusste, wer den Zuschlag erhalten wird. Und die einzige Absicht der Ausschreibung war es wohl, die Mietpreise zu verdoppeln. Finden Sie das nicht auch schwierig?

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