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Ich glaube, wir müssen uns gar nichts vormachen. Auch dieser deprimierende Bericht passt gut zum Thema der „grossen Schweizer Lebenslüge“. Seit dem zweiten Weltkrieg mit dem verheerenden Slogan des vollen Bootes hat sich, abgesehen von einigen kurzen und politisch gut in den damaligen Kram passenden Episoden mit Flüchtlingsaufnahmen (Ungarn 1956, Tschechoslowakei 1968), nichts geändert. Gegen aussen geben wir uns humanitär und Welt offen, sind stolz auf Henri Dunant und das rote Kreuz und unsere guten Dienste, während sich bei näherer Betrachtung das Humanitäre in erster Linie auf Steuerflüchtlinge und die Weltoffenheit auf Waffenexporte und Geschäftlimacherei mit der ganzen Welt bis hin zu den übelsten Diktaturen und Autokratien beschränkt. Und all das mit juristischen Kapriolen, mit denen permanente Menschenrechtsverletzungen beschönigt werden sollen.
Es ist himmeltraurig; aber es ist unsere gesellschaftspolitische Realität. Der einzige Trost ist, dass es in unserem Land viele engagierte Gruppierungen und HelferInnen gibt, die das nicht akzeptieren wollen und sich für Flüchtlinge und andere Menschen am Rand unserer Gesellschaft einsetzen.
Sie fragen: "Wieso die Schweiz das gefährlichste Land der Welt für sicher erklärt"
Die Antwort lautet: weil aus der Schweiz des Henry Dunant eine Schweiz des Fröntlers (Schweizer Nazis mit paramilitärischer Geheimarmee und Anschlägen in der Schweiz) James Schwarzenbach wurde und eine Schweiz des Dr. Ulrich Schlüer (Sekretär von Schwarzenbach und Anhänger und Förderer der südafrikanischen Apartheid) und eine Schweiz des Förderers von Spaltung und Fremdenhass Dr. Blocher mit seinen Renfields und opportunistischen Mitläufern.
Wer sich fragt, wie man solche Menschenverachtung in die Köpfe an sich vernünftiger Menschen bringt, schaue sich einmal "LTI - Notizbuch eines Philologen" von Victor Klemperer an. Er kam in seinen Studien der Sprache des Dritten Reichs zum Ergebnis, dass zur Zeit der Nazis die Menschen weniger durch einzelne Reden, Flugblätter oder Ähnliches beeinflusst wurden als durch die stereotype Wiederholung der immer wieder gleichen, mit nationalsozialistischen Vorstellungen besetzten Begriffe (Wikipedia).
Analog hämmert man seit Jahrzehnten auch hier diese Unmenschlichkeiten in die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger. Und so verdrängen wir das Leid, bis wir uns daran gewöhnt haben, es zu ignorieren.
In den zitieren Studien über Rückkehrer steht nirgends das einer getötet wurde. Scheint also das die Rückkehr zumutbar ist und das SEM recht hat: Keiner war konkret von Tod bedroht.
In dem Artikel steht, dass die allermeisten Rückkehrer und manchmal ihre Angehörigen Gewalt erfahren haben. Finden sie Gewalt erfahren zumutbar solange man nicht daran stirbt?
In dem Bericht steht aber auch, dass zu den allermeisten Zurückgeführten kein Kontakt mehr besteht.
Ihr Statement kommt mir sehr zynisch vor.
Lieber Herr T., ich möchte Sie gerne auf zwei Widersprüche in Ihrer Aussage aufmerksam machen. Erstens scheint Ihre Schlussfolgerung zu sein, dass niemand vom Tod bedroht ist, wenn niemand getötet wurde. Das geht jedoch nicht auf, denn Menschen müssen ja noch am Leben sein, um vom Tod bedroht zu werden. Wer schon tot ist, kann nicht mehr geschützt werden. Und wer verfolgt wird, Gewalt erfährt und gefoltert wird, fürchtet oft auch um sein Leben. Zudem hat richtigerweise bereits jemand darauf hingewiesen, dass gemäss Uno-Berichten auch Rückkehrer getötet wurden.
Zweitens ist die unmittelbare Bedrohung des Lebens nichts der einzige Grund, wieso jemand das Recht auf Schutz in einem anderen Land hat. Das Schweizerische Asylgesetz stützt sich diesbezüglich auf die Genfer Flüchtlingskonvention. Entsprechend gelten als Flüchtlinge "Personen, die wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Anschauungen ernsthaften Nachteilen ausgesetzt sind oder begründete Furcht haben, solchen Nachteilen ausgesetzt zu werden". Und als "ernsthafte Nachteile" gelten im Schweizer Asylgesetz "die Gefährdung des Leibes, des Lebens oder der Freiheit sowie Massnahmen, die einen unerträglichen psychischen Druck bewirken". Mit freundlichen Grüssen, Bettina Hamilton-Irvine
Keiner war konkret von Tod bedroht.
Ah ja? Behaupten Sie einfach mal...
Als Befürworter der Abschiebungen nach Afghanistan müsste man sich mal vorstellen, dass einem die Wohnung alle zwei bis drei Monate grundlos zwangsgeräumt wird, der Job und das Gehalt alles Andere als sicher sind und dass immer wieder irgendwo in der Gegend eine Bombe hochgeht.
Die afghanische Bevölkerung will diesen Krieg nicht - die beschwerlichen und in jeder Hinsicht unsichere Flucht unternimmt niemand einfach mal so auf sich!
Im vorletzten Jahrhundert war die Scweiz übrigens ein Land, aus dem tausende Bürger aus wirtschaftlicher Not flüchteten. Das sollte man sich ab und zu vor Augen halten.
Das SEM hat ihr "Beamten-Deutsch", welches mit der vermeintlichen politischen Mehrheitsmeinung korrespondieren "muss".
Seit Wochen können wir aus verschiedenen Quellen verfolgen, dass sich der Westen aus Afghanistan zurückzieht und dass Afghanische Verbindungsleute grosse Angst haben, was mit ihnen geschehen wird.
Hier meine persönliche Aussage an das SEM und an alle politische Verantwortlichen:
Sollten ab jetzt weitere afghanische Hilfesuchende und Schutzbedürftige von der Schweiz zurückgeschafft werden, dann fühle ich mich zutiefst beschämt.
Phuu.. Als ehemaliger Flüchtling hatte ich das Glück, hier bleiben zu dürfen. Es betrifft mich sehr, so etwas zu lesen. Vor allem der letzte Abschnitt, so eine kalte Antwort für ein Anliegen, das Menschenleben betrifft. Wie kann es rechtsstaatlich legitim sein, einen Mensch quasi in den Tod zu schicken?
Ich denke dass Frau Keller-Sutter in der SVP besser aufgehoben wäre.
Der Artikel scheint mir greift zu kurz. Zu oberst steht das Interesse der Schweiz. Kriminelle Asylanten gehören schnell ausgeschaft zu werden. Allgemein sollten die Asylanten in ihrer Region bleiben, wo sie mit ihrer Kultur besser zu recht kommen und für eine Verbesserung der Lage in ihrem Land einen Beitrag leisten können.
Lieber anonymer Leser oder liebe anonyme Leserin, ich bitte Sie freundlich, künftig auf die Bezeichnung "Asylant" hier im Dialog zu verzichten. Der Begriff wird heutzutage meist mit der Absicht der Stigmatisierung von Geflüchteten verwendet und ist entsprechend konnotiert. Auf eine Abwertung von spezifischen Bevölkerungsgruppen wollen wir hier im Dialog verzichten und ich ermutige Sie, auch ausserhalb dieses Dialoges vom Gebrauch solcher Begrifflichkeiten abzusehen. Besten Dank.
Herzlichen Dank Frau Beck für den wichtigen Hinweis!
Der Begriff "Asylant" sollte nicht gebraucht werden! Er wird fast ausschliesslich abwertend und rassistisch benutzt und ist daher sehr negativ konnotiert.
Der korrekte Begriff gemäss Asylgesetz ist: Asylsuchender.
Hier noch eine weitergehende Erläuterung zum Begriff: https://www.gra.ch/bildung/glossar/asylant/
Liebe Frau Beck, ich dürfte Sie doch bitten zu kennzeichnen unter welcher Funktion Sie schreiben. Als Privatperson oder als Reporterin ? Oder in einer höheren Funktion in der Redaktion ?
Ich glaube nicht, dass hier etwas mit schneidigem Befehlston erreicht wird. Die Meinungsäusserungsfreiheit ist ja so oder so ausser Kraft gesetzt in diesen Kommentaren.
Asylant = kriminell, interessant Gleichung. Schweizer = ?, sind sie auch gleich wie all Ihre Mitbürger? Und niemand soll also je das Land verlassen in dem er geboren wurde? Was für eine absurde Forderung in einer vernetzten Welt. Aber einen Sportler oder einen Wissenschaftler nehmen wir dann schon aus dem Ausland, oder? Der bringt ja Geld und ist deswegen ein wertvollerer Mensch als jemand der flüchten muss. Seien Sie mir nicht böse, aber Ihr Denken ist für mich höflich formuliert armselig.
Sehr geehrter Anonymous. Zwei freundliche Hinweise zu Ihrem Kommentar: Erstens geht es im Artikel nicht um kriminelle asylsuchende Personen, sondern um Personen, die aus einem Kriegsgebiet geflüchtet sind, um Schutz zu suchen. Und zweitens ist die Frage, wie jemand mit einer anderen Kultur umgehen kann, glücklicherweise kein Kriterium dafür, ob jemand gemäss Genfer Flüchtlingskonvention als Flüchtling gilt. Gemäss Schweizerischem Asylgesetz, das sich auf die Genfer Flüchtlingskonvention stützt, gelten als Flüchtlinge "Personen, die wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Anschauungen ernsthaften Nachteilen ausgesetzt sind oder begründete Furcht haben, solchen Nachteilen ausgesetzt zu werden". Und als "ernsthafte Nachteile" gelten im Schweizer Asylgesetz "die Gefährdung des Leibes, des Lebens oder der Freiheit sowie Massnahmen, die einen unerträglichen psychischen Druck bewirken". Mit freundlichen Grüssen, Bettina Hamilton-Irvine
Ihr Danken entspricht leider einer knappen Mehrheit des schweizer Stimmvolks, wobei ich das kurzfristige Eigeninteresse weit höher gewichtet sehe als das der Schweiz, das ja per Definition auch die Interessen der verachteten Gutmenschen beinhalten würde.
Dass sie das Ganze auch noch anonym verbreiten, ist für mich das Tüpfelchen auf dem i, des schweizer Bünzlitums.
Die Aufforderung sich zu schämen spare ich mir, da sie dieses Stadium schon weit hinter sich gelassen zu haben scheinen...
Bei mir haben beim Lesen über diese menschenverachtende Haltung des SEM nicht nur mein Herz und mein Kopf heftigst zu rebellieren begonnen, sondern auch mein Magen, mit starker Übelkeit.
Schade, stehe ich nicht vor der Türe der KKS, denn dann könnte ich ihr dort das Outcome meiner Übelkeit deponieren…
Der Titel sollte sein: "Wieso erklärt die Schweiz das gefährlichste Land der Welt für sicher?" - denn genau diese Frage wird ja durch den Artikel bzw. durch das Staatssekretariat für Migration (SEM) nicht beantwortet.
Was ich gerne wissen würde: Wie kommt eine solche "Sicherheitserklärung" zu einem Land zustande? - Wer überprüft eine soche Entscheidung? - Was ist sozusagen der Instanzenweg?
Die Frage des Wieso wird beantwortet. Die Schweiz möchte eine Asylpolitik die abschreckend wirkt, bei Frau Keller-Suter heisst das in politischem Schönsprech "glaubwürdig". Gemeint ist aber abschreckend. Das versteht auch jeder unserer Ausländerfeinde hier und dies sind genau die Personen, die die Law-and-Order-Dame für sich gewinnen will. Nach Aussen freundlich im Auftreten, in der Sache in der SVP Zuhause. Ohne diese wäre sie nicht im Bundesrat und dort möchte sie auch bleiben, ob dabei ein Afghane zu Tote kommt, berührt Frau Keller-Suter nicht.
Spannend wäre es tatsächlich noch etwas über den Prozess zur Einstufung eines Landes zu erfahren.
Man könnte mal einen Betriebsausflug für das SEM nach Afghanistan organisieren. Wer nicht gehen möchte verliert das Recht Personen dahin auszuschaffen.
Zynismus beiseite, ich finde es völlig inakzeptabel Leute in ein Kriegsgebiet auszuschaffen. Selbst wenn sie Verbrechen verübt haben. Ansonsten können wir ja gleich die Todesstrafe wieder einführen, so macht die Arbeit einfach jemand anders.
Betriebsausflug oder eine "Tubel Trohphy" https://www.youtube.com/watch?v=E06gIMMXv50
Ich bin heute vielen Menschen aus verschiedentsten Ländern begegnet. Dabei ist mir einmal mehr bewusst geworden, dass diese Menschen hier nicht wirklich willkommen sind, sofern sie uns keinen finanziellen Mehrwert bescheren. In einem Land zu leben, dessen faschistische Partei den grössten Zuspruch findet und welche die politische Richtung wesentlich prägt, deprimiert mich mehr als alle andern Missstände.
Gegenbeispiele aus der Realität.
Schweizer Ehepaar mit 3 Kindern geht für ein paar Jahre nach Indonesien; er Kadermitglied einer grossen Schweizer Firma, sie Haufrau und gewohnt - trotz eigener Berufsausbildung - einen Haushalt zu führen.
Nach der Ankunft wurde ihnen durch den Arbeitgeber und nach Fragen bei anderen ex-Pats klargemacht, dass sie für so eine grosse Familie mindestens zwei Hausangestellte, eine Köchin und einen Gärtner "brauchen", da dies von Weissen erwartet wird.
Gegenbeispiel 2. Nepal und Indien. Verschiedene Städte wie Pondicherry schauen sehr genau darauf, ob weisse Touristen genug Geld haben; Rückfragen bei Hotels sind üblich und Wegweisungen kommen - auch ohne gesetzliche Grundlage - in krassen Fällen vor.
Gegenbeispiel 3. Mauritius verlangt bei der Einreise eine Hotelbestätigung und einen Voucher, der zeigt, dass das Hotel vor der Abreise bezahlt wurde. Dies gilt ausschliesslich für die Gruppe weisser Südafrikaner, Australier, Nordamerikaner und Europäer.
Unfassbar menschenverachtend!
Wenn die religiös-fanatisch verhärteten Taliban der "Hammer" sind, dann ist das technokratisch-kapitalistisch verhärtete Schweizer Asylwesen der Amboss.
Und zwischen diesen beiden "Kulturen der Härte" werden unschuldige Menschen vertrieben, ausgeschafft, gequält, gedemütigt, beraubt, zermürbt, aufgerieben und ZERQUETSCHT!
Und Härte gilt in der vom Patriarchat beherrschten- und an den Abgrund geführten Welt immer noch als "Stärke"...
Aber "der Bartli, der den Moschd holt", wird bald merken, dass die Naturgewalten sehr zornig werden können! Dann wird sein Keller, in dem der Moschd lagert, vom Hochwasser fort gespült, mitsamt dem -gemäss seiner Patriarchen Rolle herrschenden- Bartli!
danke erneut für die grosse, sorgfältige arbeit. apropos sorgfalt: „Das SEM verlautet“??
Lieber Herr P., danke sehr für Ihre Rückmeldung!
Wenn ich Sie richtig verstehe, stören Sie sich an der Formulierung "das SEM verlautet", also "das Staatssekretariat für Migration verlautet". In der Tat meine ich auch, dass dieser Gebrauch von "verlauten" nicht so häufig und deshalb auch ein bisschen ungewohnt ist. Ist aber voll in Ordnung gemäss Duden (Quelle im Folgenden jeweils: Online-Duden).
Dort ist die erste Bedeutung von "verlauten" > bekannt geben, äussern; mit dem Beispiel: "Der Ausschuss hat noch nichts verlautet." Das ist der Fall, auf den ich mich stütze, um unsere Wendung gutzuheissen.
Die zweite Bedeutung gemäss Duden ist dann > bekannt werden, an die Öffentlichkeit dringen; mit dem Beispiel unter anderen: "wie verlautet, kam es zu Zwischenfällen". Das ist die Verwendungsweise, die man häufiger antrifft und deshalb vermutlich auch eher im Kopf hat.
Klar, man könnte etwas Geläufigeres einsetzen – ich konnte mich aber nicht dazu durchringen, das zu tilgen – ist nicht falsch und deshalb eher eine Stilfrage.
Herzliche Grüsse, DM
Lieber Herr Meyer, ebenfalls vielen Dank für die sorgfältige Antwort, obwohl meine Frage nach der Sorgfalt nicht frei von Untertönen war. Und: Die Republik ist auch in Sachen Korrektur Spitzenreiterin, erneut vielen Dank für die erstklassige Arbeit, mittlerweile eine seltene Wohltat.
Auch erneut muss ich aber seufzend feststellen: Nach Duden alles korrekt, und wieder ein Fall, bei dem all die Bemühungen um regulierende Sprachklärung, wie auch bei der Klein-gross-recht-(Recht?)-getrennt-Schrei-bere-Form, noch mehr zur Verwirrung beitragen, zu Nichte gemacht werden, wie ich in einer power-point-Präsentation schon lesen durfte (zu einem völlig anderen Thema).
Im vorliegenden Fall geht es um Verben, die ich bisher immer mit "lassen" in Verbindung gebracht habe. Erst kürzlich musste ich feststellen, dass "er pausiert gerne" nicht bloss jemanden beschreibt, der sich auch mal eine Auszeit gönnt, sondern ebenso einen Fussball-Trainer, der seine Mannschafts-Aufstellung ändert, indem er Spieler durch andere ersetzt und sie auf der Bank belässt, eben: pausiert. Bei "rotieren" ist es schon fast Routine. Wenn einer öfters rotiert, bedeutet das weniger, dass er gerne ausrastet, sondern eher, dass er gewisse Spieler reihum (Reih um?) aussetzen lässt und sie dann wieder einsetzt. Oder wird er sie bald genauso aussetzen wie einsetzen? Dann wären wir wieder in der Nähe des Themas, zu dem das SEM verlautete.
Ich möchte nicht oberlehren (den Oberlehrer spielen). Ich finde einfach, dass wir die Sprache dringend nötig haben, um einander mitzuteilen, was wir inhaltlich genau meinen - im Zeitalter der fake news immer dringender. Und wenn Reformen oder neue Zuschreibungen von Wort-Bedeutungen das Gegenteil erreichen, dann lässt mich das aufhorchen. Oder wird es mich bald aufhorchen? Spätestens dann muss ich wohl meine Arme hängen und meine Bedenken sausen.
Den Schweizern, denen die eigene Sicherheit alles bedeutet, kann es anderswo garnicht gefährlich genug sein, um diesen Menschen endlich Schutz zu gewähren. Und das im zweitreichsten Land der Welt, in welchem die anerkannten Flüchtlinge gerade mal 0.8% der Gesamtbevölkerung ausmachen. Es ist einfach nur noch zum schämen!
Mir ist unverständlich, weshalb Abgeschobene ins Heimatland zurück geflogen werden sollen. Sie kamen ja auch nicht per Flugzeug. Ohne Formalitaeten ins Nachbarland rueber waere auch ok. Leider gibt es keinen Unterschied zwischen Leuten ohne Asylgrund, und Straffaelligen, die wir nicht wollen.
Ohne Formalitaeten ins Nachbarland rueber waere auch ok.
Ach? Wäre es für Sie auch ok, wenn unsere Nachbarländer ihre abgewiesenen Flüchtlinge ohne Formalitäten in die Schweiz rüberbringen würden?
Auch in Deutschland wird von Seite der Regierung die Lage in Afghanistan verharmlost und beschönigt, dass weiter abgeschoben werden kann.
Bezeichnende Stelle aus dem TAZ Artikel:
Der Bericht [des Auswärtigen Amtes (AA)] widerspricht der ausführlichsten Studie zu diesem Thema, die die Diakonie in Auftrag gegeben hatte und der zufolge aus Deutschland abgeschobene Afghanen dort gezielt bedroht und angegriffen wurden. Dem AA seien „keine Fälle“ davon bekannt, schreibt die Behörde auf Seite 24. Offen bleibt, ob es überhaupt nachgeforscht hat – in der Vergangenheit war erklärt worden, das sei nicht nötig, denn ab Übernahme am Kabuler Flughafen seien die afghanischen Behörden für diese Menschen verantwortlich.
Ich war einmal stolz Schweizer zu sein, z.B. nach der Offiziersschule. Nach den letzten Abstimmungen muss ich feststellen, dass das stolze Schweizervolk (hat immer recht) nicht mehr zu meinen Idealen passt, unglaublich wie man sich verkauft! Oder welche Ideale hat die Hälfte, welche abstimmen unnötigt findet? Ob alles im Flüchtlingswesen richtig ist, z. B. dass verurteilte Drogenhändler frei herumlaufen dürfen, da sie nicht ausgeschafft werden können, verstehen viele nicht. Dabei hätten wir so schöne Zivilschutzanlagen in den Bergen.
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