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Psychologe, Träumer
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· editiert

"Rough and rowdy ways" ist wirklich ein gutes Album, doch dieser Text ist jenseits. Er folgt der modernen Tradition der kunstvoll verschnörkelten Schreibe in kulturellen Essays, bei der der Stil wichtiger ist als der Inhalt. Der Text der Autorin schreit ständig nach Anerkennung: "Schaut wie originell und kunstvoll ich schreiben kann!" Doch letztendlich ist es nur ein endlos langer Bandwurm von Bullshit. Kann irgend ein Leser zusammenfassen, was die Autorin geschrieben hat? - Eben, es ist nur Schaumschlägerei.

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Lieber Herr G., ich finde es sehr bedauerlich, dass Sie sich gehalten sehen, ausfällig zu werden. Das kenne ich so von Ihnen eigentlich nicht. Zugegeben: Dieser Text ist nicht ganz einfach zugänglich, und wenn Sie nicht die Geduld oder die Zeit oder die Nerven haben, sich darauf einzulassen, ist das völlig ok. Aber es ist ein extrem kenntnis- und substanzreicher Text, der ganz klar identifizierte Themen entwickelt - das Maskenspiel, die Selbststilisierung, der identitätsstiftende Hoax, on the road als Existenzmodell, das Spannungsfeld zwischen jüdischer Identität und afroamerikanischer Appropriierung, die konstante Re-Interpretation und Selbst-Dekonstruktion, der "automatische" kreative Prozess - und schliesslich die politische Mystik des Tyrannenmordes, die unter heutigen Bedingungen ganz plötzlich die Charts stürmt. Es ist enorm anspruchsvoll eine Gesamtschau auf ein so komplexes, exzentrisches und ausgedehntes Werk wie dasjenige von Bob Dylan zu entwickeln und diesem Essay gelingt dies mit Bravour. Selbstverständlich respektiere ich, wenn Sie das alles ganz anders sehen, aber ein mindest Mass an Höflichkeit würde ich sehr schätzen. Mit herzlichen Grüssen, Daniel Binswanger

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Danke für diese ausgewogene und freundliche Antwort

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Psychologe, Träumer
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· editiert

Sehr geehrter Herr Binswanger,
Ich halte meine Kritik nicht für ausfällig, sondern für adäquat, dem Text angemessen. Danke, dass Sie sich bemüht haben, mir einige Themen dieser Schreibe aufzuzählen. Ist sie nicht masslos überfrachtet?

Ihre Übersetzung des Textes ist für mich wesentlich leichter verständlich. Vielleicht reicht meine an sich genügend vorhandene Intelligenz nicht um diesen, wie Sie sagen, anspruchsvollen Text zu würdigen. Es fehlt mir die Hingabe und die Kenntnis eines lebenslangen Dylanologen. Aber vieleicht ist er ja darauf angelegt, vor allem die eigenen überragenden Fähigkeiten zu zelebrieren, oder damit nur einen eingeweihten Dylanologenclub zu bedienen. Die restliche Leserschaft ist vielleicht unwichtig.

Ich begreife, das Bob Dylan zu all den Interpretationen und Textexegesen schweigt. Nur ignorieren hilft gegen die Verzweiflung, die ihn im Angesicht solch kunstreich verzierter Elaborate überfallen dürfte.

Mit freundlichen Grüssen
Christoph G.

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Herr G. hat grossartig zusammengefasst, was das Essay aussagt.

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Nein, tut es für mich nicht. Kritik in ehren, aber Ausfälligkeiten braucht es nicht.

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was ist mit christoph G. passiert. bist du mit dem falschen bein aufgestanden. egal wie man diesen text nennen will. für mich wars einfach ein vergnügen dies zu lesen.

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Ich habe den Beitrag als langjähriger Dylan-Fan mit Genuss und Gewinn gelesen - Danke! Auch für den Mut, einen so langen Text zu veröffentlichen. Zwischendurch gibt es Tiefen, die aber auch Dylan‘s Werk auszeichnen und insofern gut zu seiner Musik passen. Der Text hat mich auch motiviert, Dylan‘s neueste CD ein weiteres Mal, mit größerer Konzentration, anzuhören. Und ja, es hat sich gelohnt.

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Ulrike Berger
Unternehmerin
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Ein wunderbares Essay, das ich mit grossem Vergnügen gelesen habe! Herzlichen Dank auch für die Playlist. Die Songs waren eine tolle Begleitung beim Lesen. Super, mehr davon!

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Suchtleser
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Für mich als Dylan Fan der ersten Stunde ein Vergnügen zu lesen, und zu schmunzeln. Der Artikel ist grossartig geschrieben, und etwas vom besten das ich über dieses unerschöpfliche Genie gelesen habe. Das gigantische Dylan-Universum treffend zusammengefasst. Ich fühlte mich in die Atmosphäre von seinen "Chronicels" versetzt. Ein Hochgenuss, vielen Dank!
(Via den Link auf Dylans Homepage bin ich auf das Album "Songs of Bob Dylan" von Joan Osborne gestossen. Wundervolle Covers von 13 seiner Songs. Empfehlenswert!)

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Eine auf grossartige Weise Zusammenhänge herstellende Darstellung und Beschreibung eines Lebenswerks. Der Text wird seinen Objekten – der Person und den Texten Dylans – äusserst gerecht und hat mir viele neue Lichter gesteckt. Herzlichen Dank!

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Respekt, Frau Holländer. Wenn jemand beleuchten kann, was ich seit 1961 (oder war es ein bisschen später?) in einer Plattenhörkabine im Jelmoli Oerlikon empfand, als ich "The Times They Are A-Changing" zum ersten Mal hörte, dann sind Sie es. Bemerkenswert ist, dass die Faszination für Bob Dylan auf beiden Ebenen zu fassen ist - der intellektuellen und der gefühlsmässigen. Das hängt damit zusammen, dass er stimmlich eine Saite zum klingen bringt, die mit den Inhalten kongruent ist - es ging damals um Ehrlichkeit, Kritik an Missständen und den Aufruf, das immer wieder zu sagen, bzw. singen. "The Lonesome Death of Hattie Carroll" hat mich mehr über Amerika gelehrt, als manche Geschichtsstunde zu dem Thema. Das mit dem ersten Platz in den Charts ist für mich ein Hoax, der den heutigen Zählweisen der Statistiker geschuldet ist. Seis drum. In "Rough and Rowdy Ways" blitzt vieles nochmals auf, was er seit je sagen will, dazu muss man ihm nur immer wieder zuhören. Und wie Sie richtig sagen: Braucht Bob so eine reichhaltige Auslegung wie Ihre? Eigentlich nicht, er singt. Und wir hören zu. Das reicht. Es ist wie bei jedem guten Lyriker (und das ist er im Grunde): The meaning of the poem is the poem.

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Gratulation! Ein hervorragender Beitrag, der mich animiert hat, das Album sogleich zu kaufen (Download). Die Songs sind grossartig.

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Whow ! Was für ein wunderbarer Text - danke schön !

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Ein Text für Fans. Für mich als Nichtfan nicht konsumierbar. Zu lang, verworren und wenig fassbar.

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Ich habe versucht noch etwas besser zu ergründen, warum der Text für mich nicht geht. Es mag ja durchaus sein, dass der Text alles das ist, was die geneigten Leser ihm hier zugute halten. Mich ärgert aber der Stil des Textes ungemein.
Warum sich die Autorin derart umständlich ausdrückt verstehe ich nicht. Ich vermute da einmal, das geschieht in Anlehnung an den grossen Meister selbst, dem da breitbandig gehuldigt wird. Über die Beweggründe dafür kann ich nur spekulieren; von Narzismus über Unachtsamkeit hin bis zu einer Dünkelhaftigkeit, die ich in der Republik nicht erwarten würde.
Dies hat, zumindest bei mir, den Effekt, dass ich den Zugang zu diesem Künstler weiterhin nicht finde weil zu sperrig. Ist das Absicht?
Ich stelle mir auch die Frage, wieviel Sinn es macht, einem Künstler der derart vielschichtig und eigensinnig arbeitet und offensichtlich mit grossem Vergnügen vieles ungesagt und ambivalent lässt, mit einer solchen Akribie zu folgen, aufzuzeichnen und zu interpretieren. Jedenfalls sagt mir das Resultat nicht zu.
Unklar ist mir ebenfalls, warum sich die Autorin nicht an der Diskussion beteiligt. Warum? Habe ich das verpasst?

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Lieber Herr Keller,

danke für Ihr Interesse, auch Ihr Bemühen, und auch Ihre Fragen. Nun, einerseits kann ich - in diesem Fall - so schreiben wie ich schreibe, aus Gründen, die ich für angebracht halte etc., aber für Sie als Leser muss das ja nicht zutreffen. Sie sind selbstverständlich frei, dies anders zu empfinden und auch auszudrücken. Die Verschiedenartigkeit der Verständnis- und Ausdrucksformen ist Teil des Lektüre-Erlebnisses, aber darüber hinaus auch jeglicher Rezeption, zumal in der Kunst. Und ich sehe auch keinen Grund, meinen Schreibstil oder Inhalt, sofern es sich nicht um Fehler handelt, die zu behandeln wären, "verteidigen" zu sollen. Es wurde in den Rückmeldungen zum Teil mit Unterstellungen gearbeitet, die Sache der Rezipienten sind.
Dass Bob Dylan und sein Werk gewaltig polarisieren, das war immer schon so und hat nie aufgehört so zu sein. Mein Schreiben - wie jedes andere auch - polarisiert auch. Das liegt ein Stück weit auch in der Natur von geformtem Ausdruck. Nicht alles behagt jedem, jemand mag es schlichter, mit weniger Adjektiven und Nebensätzen und Ellipsen, jemand geniesst komplexere Syntax oder Gedankengänge und ganz viele Adjektive oder Allegorien.
Aber über diese allemeinen unterschiedlichen Neigungen hinaus gibt es, glaube ich, auch sachliche Gründe, warum dieser Text etwas komplexer ausgefallen ist und Irritationen hervorrufen kann. Meine Auffassung ist, dass ein guter Text nicht nur etwas behauptet, urteilt und wertet, sondern das, was er zeigen will oder behauptet, nach Möglichkeit auch so oder anders lesend nachvollziehbar macht, es also sozusagen "tut". Und in diesem Sinne sind Sie hier mit dem Versuch konfrontiert, auch die Leserin und den Leser in einen komplexen Kosmos von Bezügen und - sehr wohl manchmal schwierig nachzuvollziehenden inhaltlichen Clustern - hineinzuführen, in dem man sich - wie im Werk Dylans - durchaus auch verlieren kann (was aber nicht Intention ist, und m. E. führe ich aus den Verwirrlichkeit im Text auch hinaus). Es geht um eine Lese-Erfahrung, nicht nur den Konsum von gelieferten Urteilen, es geht meinem Text nicht nur um ein Referat über die Erfahrungen der Autorin, sondern auch um eine gewisse - vielleicht symbolische - Nachvollziehbarkeit einer Erfahrung im Lese-Vorgang, also eine weitergehende Vermittlung. Und ja, in Dylans Welt der Bezüge, der Zitate, der Referenzen, der Vielschichtigkeiten, der Hakenschläge, der Brüche auf vielen Ebenen, und seinem immer wieder und auf verschiedene Weise geäusserten, gestalteten, gelebten Anspruch einer gewissen Geistigkeit, einer Transzendenz, kann man sich verlieren, man kann auch abgestossen sein, man verliert auf jeden Fall jede einmal "errungene" Orientierung, sobald man sich tiefer auf seine Lieder einlässt oder seinen Stil einlässt, wobei das von ihm so gewollt ist: nicht festlegbar zu sein. Das ist ganz wesentlich auch ein Teil seiner Qualität.
Da Bob Dylan aber keine Lyrikbände veröffentlicht, sondern Songs schreibt und singt, und da die Musik eine unmittelbare Eindringlichkeit hat, die man geniessen kann, auch wenn man darauf verzichtet, die Brüche oder auch nur möglichen Bedeutungen der Songtexte zu erforschen, so kann sein Werk durchaus auch ohne solches Eintauchen in komplexere kulturelle, wenn nicht gar mitunter theologische, Zusammenhänge ohne weiteres genossen werden: sich ein Liedchen pfeifend, sozusagen. Das ist zweifellos so, und gültig. Und daher muss es auch nicht jede(n) interessieren, solche abenteuerlichen Wanderungen in zerklüftete Bedeutungsgegenden ohne schliessende "schlüssige" Auflösungen zu unternehmen.
Ihr Wunsch nach einfacherer "Konsumierbarkeit" mag sich hier irritiert vorkommen, und sie beschreiben ja auch, dass sie hier etwas erleben, das Sie nicht gewohnt sind.
Das ist übrigens ganz allgemein so, denke ich. Ich muss zum Beispiel über etwas abstimmen, dessen tiefere Auswirkungen ich, sofern ich keine Ökonomin oder Politikerin oder Soziologin (oder was auch immer es dann ist) bin, ganz bestimmt nicht ergründen, ja nicht einmal verstehen kann und manchmal nicht einmal könnte, wenn man es mir zu erklären versuchte. Ich habe das Zeug dazu nicht.
Es gibt Schichtungen. Schichtungen des Interesses, der Expertise, der Sprache, die einem zur Verfügung steht, des Wissens, der Quellenzugänglichkeit und auch der eigenen Möglichkeiten oder nur der Bereitschaft, für etwas Zeit zu investieren. Mich zum Beispiel interessiert nicht bis ins letzte Detail, was eine solche oder andere Streckenführung einer Autobahn genau überall für Auswirkungen hat. Ich entscheide mich, meine Zeit für andere Vertiefungen zu benützen.
Ich erlaube mir zu meinen, dass mein Text, auch wenn er Brüchen, komplexen referetiellen Spielen und vielleicht sogar unbewussten Bezügen nachzugehen versucht, dennoch in sich einigermassen schlüssig ist, jedenfalls in einem Ausmass, das einer verhältnismässig sehr kurzen Entstehungszeit entspricht, und die Redaktion fand es offenbar auch, und andere Leserinnen und Leser, die sich nicht hier, aber bei mir melden, auch.
Feuilletontexte sind ja nicht immer jounalistische Texte im klassischen Sinne. Es ist hier vielleicht eher eine tendenziell literarische Form, die versucht, ein Erlebnis zu vermitteln, vielmehr: zu sein, und nicht nur zu referieren. Und es erfordert eine gewisse Bereitschaft, sich auf so etwas als Leserin und Leser auch einzulassen. Und dann auch sich zu verlieren. Auch dies ist eine Erfahrung, und wenn man Dylans vielschichtigen Bildern und Strophen und Songs und Referenzen nachzugehen versucht, kommt man nicht umhin zu erfahren, dass er einen immer wieder irreleitet. Das versucht mein Text aber nicht. Sondern er führt in ein nicht-lineares hoch literarisches und hoch künstlerisches Bezugssystem ein.

Wozu.

Um das Erlebnis zu vermitteln, wie künstlerische Bedeutung entstehen kann. Unter anderem dadurch, dass ein Künstler, eine Künstlerin das "Material", den Stoff, die Motive, mit denen er oder sie arbeitet, anreichert, oszillieren lässt, Emotionen weckt, Erinnerungen, Verständnis von Anspielungen und Bezügen. Indem er oder sie Ober- und Untertöne - nicht nur musikalische - durch spezifische Techniken zum stärkeren Schwingen bringt, Assoziationen gezielt mitweckt und so weiter. So entsteht - unter anderem - Kunst, und gerade Dylan als Perfomer ist, meines Erachtens, ein bewundernswerter Meister darin. Dies nicht nur zu sagen, sondern die Fabrikation solcher Geschichtetheiten etwas aufzufasern, das versucht mein Text. Daher kommt er sprachlich anders daher, und das Mitschwingen verschiedner Ebenen, die man jeweils im Geiste mitziehen muss, ist Teil solcher Arbeit. Das ist nicht jedermanns und jederfrau Sache, und muss es auch nicht sein.

Immer wieder anzusetzen und sich in etwas vorzuarbeiten, was man nicht auf Anhieb verstehen kann (zum Beispiel auch in meinem Fall, wenn ich mich in diese Materie begebe), muss vielleicht nicht per se negativ sein. So ist wenigstens meine Meinung - wohl wissend, dass man durchaus auch mit anderen Lese-Erwartungen an einen Text in der "Republik" herangehen kann - und oft auch sollte.

In diesem Fall ist meine Sprache und ihre Vielschichtigkeit ein Versuch, der Materie in Bezug auf jene Aspekte, die ich mir zum Thema gemacht habe, so gerecht zu werden.

Besten Dank für Ihr anhaltendes Interesse an diesem Text.

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Oh Herr Keller, muss denn immer alles für alle "k o n s u m i e r b a r" sein?
und wenn Sie halt den Zugang zu Dylan nicht finden, dann kann es doch nicht die pädagogische Aufgabe von Frau Holländer, das zu ändern.
Immerhin wissen Sie, dass der Künstler "vielschichtig und eigensinnig" arbeitet. Frau Holländer hat viel dafovn aufgeschlüsselt. Was hätten Sie denn noch mehr gewusst? Dylans autobiografische Notizen gäben Ihnen vielleicht weiteren Einblick, wenn Sie den denn haben wollen.
Vermutlich liegt es aber gar nicht am Inhalt, sondern an der Form von Frau Holländers Text - am Stil, wie Sie sagen, der Sie so ungemein ärgert. Müssen Sie denn immer wetier lesen, wenn Sie twas ärgert, bzw. transportiert etwas Ärger zuweilen nicht auch ziemlich weit?
Bemerkenswert finde ich allerdings, dass Sie mit Ihrer Schelte eine, wie ich finde, viel zu ausführliche Replik, ja eine Apologie von Frau Holänder erhalten haben. Was mir ganz im Stil der Zeit zu sein scheint: wer laut und heftig kritisiert, wird beachtet...

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Ich hatte mich auf einen Text gefreut, der mir Bob Dylan, den ich durchaus mag, aber mit dem ich doch nicht so vertraut bin, etwas näherbringt. Doch der Text wirkt für mich als Nichtinitiierten ähnlich wie auf Severin Keller. Kurz: Zu anstrengend. - Ich sage das als einer, der anstrengenden Texte überhaupt nicht a priori ausweicht.

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Vielen Dank für diesen Artikel.

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Haus-, Garten- und Katzenpfleger
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Zuerst mal überflogen... und dann gedacht "was ist das? Bin ich in einem Kunstmuseum gelandet? Ganz groggy von diesem manierierten Text... Soll ich nun dieses "Geschwurbel" ausdrucken und mich später wirklich darin vertiefen?"
Nach diesen ersten Gedanken bin ich in den Kommentaren gelandet. Vielen Dank allen, die kommentieren! Ja, gut, bei G. und Binswanger bin ich zuletzt gelandet...
Und jetzt bin ich DA! Soll ich ausdrucken, um wirklich verstehen zu können, was die Verfasserin ausdrücken wollte?
Fortsetzung folgt!

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hallo Herr B., es lohnt sich weiter zu lesen. Es wurde gut recherchiert in diesem Text - mit Bob Dylan durch die letzten 60 Jahre.
Manches vergisst man einfach und doch lebt es weiter, manches weiss man nicht richtig, weil man zu jung ist.
Gerade das neueste Album von Bob Dylan ist wichtig. Aus der Zeit der Befreiungstheologie...

"Education Permanente"- war mal ein Begriff, ich höre ihn schon lange nicht mehr. Nun ist der Hit Nummer 1 in den Charts in den USA . Zurück in die Zeit von J. F. Kennedy und Martin Luther King, auch im Kampf um Armut, Unterdrückung. Heute kämpft Papst Franziskus mit der Amazonas Synode um mehr Gleichheit in Brasilien für einen Freipass in der ganzen Welt. Fortschritte sind immer noch nicht wesentlich sichtbarer, doch gute Lieder bleiben, wie die vom Bob Dylan.
Ein bisschen Nostalgie und neuer Mut um weit zu kämpfen.

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Haus-, Garten- und Katzenpfleger
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Ja, die letzten 60 Jahre, schon so lange haben mich Bob Dylans Lieder begleitet. Und mein ganzes Spektrum an Emotionen bewegt. Bob Dylan bewegt mich heute noch...

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Psychologe, Träumer
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· editiert

Sehr geehrter Herr B. Sie haben offenbar dasselbe empfunden beim lesen dieses Textes wie ich und haben sich vielleicht etwas konzilianter ausgedrückt. Ich bin froh, dass ich nicht alleine bin.

Da es, wie ich weiss, ein paar Spassvögel unter den Leserbriefschreibern hat, möchte ich hier einen trefflichen Kommentar von H.P. Kerkeling verlinken, der durchaus einen Bezug zu diesem Text hat: "Hurz!"
https://www.butenunbinnen.de/videos…p-102.html

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Haus-, Garten- und Katzenpfleger
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Lieber Christoph. Danke Dir! Was für ein Geschenk! HURZ! Wie habe ich gelacht! Das tut gut...

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Musikalisch diplomierte Dylanologin
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Unterhaltung von Anina mit einem auf Dylan neugierigen Reader

Reader: "Was für ein sperriger Text. Ich möchte doch einfach etwas mehr über Dylan erfahren."
Anina: "Holländers Essay spricht auch mich als Fan nicht an. Er erinnert an Dylan's 'Ballad of a Thin Man'.
Aber weil Dylan ein Musiker mit Hunderten von unbeschreiblich guten Songs ist, empfehle ich Dir einfach, einige Dylan-Songs anzuhören."
Reader: "Ok, smartass, wo beginne ich?"
Anina: "Im Guardian erschien letzthin ein Artikel darüber, 'Dylan's 50 Best Songs ranked'.
https://www.theguardian.com/music/2…ngs-ranked
Eine gute Liste mit kurzen Beschreibungen, was die Songs so aussergewöhnlich macht. Mit dabei eine Spotify-Playlist. Die Kommentare sind ebenfalls gut: Fans schreiben, welche anderen Songs ebenfalls in diesen 'Kanon' aufgenommen werden sollten. Der Artikel könnte auch 'Dylan's best 500 Songs' lauten und die Fans würden darüber reden, welcher Song fehlt. Bei wem sonst gibt es das?"
Reader: "Ok, danke für den Tipp, und welcher Song fehlt dir denn in dieser Liste?"
Anina: "Boots of Spanish Leather"

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Reader: Well-met, Anina! "Boots of Spanish Leather" eignet sich gut als Trennungssong, aber auch einfach um sanft Dampf abzulassen. Und merci für den Link, in der Liste fehlt bestimmt noch mehr, lassen wir uns überraschen.

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Sechzig, siebzig Jahr sind rasch verstrichen. Auch Joan Baez zusammen mit Bob Dylan, sang für den Frieden, sie zogen damals mit der Gitarre durch die Welt. Ihre Art zu kommunizieren gelang damals.
Es soll keine Kritik am Bungee Jumping sein, oder an Diskussionen über alte weisse Männer, die wir heute führen. Mich würde es freuen, wenn wieder jemand Lieder singen könnte, von Menschenwürde in Flüchtlingslagern, von Tod und Gift in Goldlagern, von Einsamkeit und Isolation neben Grosskonzernen, die Hits werden.
Die politische Arbeit, die Bob Dylan unbemerkt auch mit gemanaged, hat bleibt bemerkenswert.
Wenn nun sein neuestes Album zum Mord von Jon F. Kennedy in den Billboard Charts an erster Stelle steht, kann man mit etwas mehr Zuversicht auf die kommenden Wahlen in den USA blicken.
Könnte doch auch sein, dass das sein beabsichtigtes Ziel war. Ich kenne ihn so.

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Während fünf Tagen in Portionen gelesen, inklusive Querverweise und Links, eine Fundgrube!

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Guten Tag Frau Holländer, vielen Dank für diesen Artikel, der mir einige neue Facetten und Einblicke in den „Auftritt“ von BD ermöglicht hat. Nur ein Element hat mich beim Lesen sehr stolpern lassen ...“ Ertrugt er das nicht? “, da würde ich mir doch ein letztes Korrekturlesen wünschen.

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Vielen Dank für den Hinweis, eben korrigiert.

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Lieber Herr Joehle
Entschuldigen Sie bitte mein Verfehlen. Der Text wurde nämlich durchaus korrekturgelesen, und zwar von mir. Dieser am Ende fehlerverteufelte Lapsus war natürlich bei Weitem nicht der einzige, den es rauszufischen galt – bloss habe ich das bei den anderen wohl besser geschafft! Es handelt sich hier wieder einmal um das leider nicht auszumerzende "Endmuränen"-Phänomen. Ich hab es schlichtweg nicht gesehen, trotz mehrmaligem Lesen ... Und die Word-Rechtschreibprüfung, übrigens, ist bei "ertrugt" ebenfalls blind auf dem Auge, ich hab das grad eben noch kurz nachgeschaut, weil ich der Meinung war, dass dies dort hätte gekennzeichnet werden müssen. Wie auch immer: Vielen lieben Dank für Ihr scharfes, mitforschendes Adlerauge und Ihre Mitteilung, so konnten wir es in der Zwischenzeit nämlich richtigstellen. ^_^

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So, wie sich der Text liest, dachte ich erst, er müsse von Martin Meyer sein (der sich seine Katarina-Holländer-Maske aufgesetzt hat). Aber dann kam mir in den Sinn, dass Martin Meyer nie über Bob Dylan schreiben würde. ;-)

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Franziska Oliver
Leidenschaftliche Leserin
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Danke für den Eintritt in die 'Heaven's Door'! - Gelesen habe ich das zuviele Alles aber ungern.

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inzwischen habe ich den Song von Bob Dylan "Kennedy" im Youtube gefunden. Sein Tod ereignete sich 1963. Im gleichen Jahr hielt Martin Luther King seine Rede: I have a dream, besser ein halbes Jahr vorher. In Köln warf man damals Molotow Cocktails in das Uni Gebäude.
Es schien ein Aufbruch zu mehr Menschenrechten sei gestartet.
Das vermisse ich in diesem Beitrag, die auch politische Bewegung, die Bob Dylan so tatsächlich friedfertig ein Leben lang anregte.
Heute wiederholt sich manches aus dieser Zeit.
Ich werde den neuesten Song von Bob Dylan gerne hören.

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Ernesto Meng
Kritischer Beobachter
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Das Erste Mal wo Republik quer in der Luft heult. Als Dylan hörer seit 1966, damals Sekundar Schüler in Müstair Val Müstair, östlichster Teil der Schweiz. Sie liegen falsch. Bob Dylan liebt seine Lieder seit 1963 anfänglich von Joan Baez beeinflusst, immer noch mit 79 Jahren. Das Geld ist sicher kein Grund. Dass seine 4 Musiker mit Begeisterung mitspielen opfühlt man. Es war nicht immer so, das gebe ich zu. Hörte Bob Dylan 1979 in Wien. Es war die Christliche Phase wo er in der Wiener Stadthalle nicht nur wegen misserablen Sound ausgepfiffen wurde. Dass Bob Dylan Jude ist, haben seine Eltern bestätigt. Nur wenn die Mamme Jüdin ist ,sind es Ihre Kinder auch.
Seine immer wieder veränderten gleichen Lieder rufen in mir die Gefühle auf eine Weise an, die nur Bob Dylan kann. Er braucht auch diese Harmonje, die mir so gut tut. Musste in meinen 66 Jahren einiges durchstehen. Seine Texte sind Balsam für mich und diese Werte gab ich meinen 4 Kinder und nun meinen 6 EnkelinnenEL gerne weiter.
Bob Dylan hat den Nobelpreis mehr als verdient, gewonnen. Punkt alles andere interessiert weder Bob Dylan noch einem seiner Fäns wie mich.
Denke nicht doppel spurig, nein laufe deinen Weg und einiges wird gelingen. The answer my friend is bloowing .............Danke für Ihren Bericht.

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Herzlichen Dank für diesen hervorragenden (epischen) Bericht über "Rough And Rowdy Ways". Bob Dylan bedeutet für mich eine der ganz grossen musikalischen Lebenserfahrungen seit ich im Winter 1967 aus dem bitterkalten Warschau (Musikhochschule) nach Zürich gekommen bin und das erste Mal "Don't think twice, it's all right" hörte. Gerne möchte ich zu seinem letzten Werk hinzufügen, dass es nach meinem Empfinden wie Bob Dylans "Winterreise" klingt. Seine Musik und seine nach unten gerutschte Stimme klingen wie erstarrt. Nach der Lektüre dieses Textes werde ich mir alle Songs nochmals anhören.

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Haus-, Garten- und Katzenpfleger
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"LOL! Dennoch werden nicht wenige vor lauter Verblüffung erst recht weiter­gelesen haben." Also, ich hab weitergelesen... Ich mag zwar "Sauce hollandaise", nur zuviel "natrium glutamat* bekommt mir nicht, liebe Frau Holländer, auch wenn Sie von Herrn Binswanger in Schutz genommen werden (was Sie gar nicht brauchen)... beim "nördlichen Breitmaulnashorn" habe ich gelacht. Dafür danke ich. LOL!

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