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Liebe Frau Kolly, danke für diese Diskussionsgrundlage. Sehr inspirierend. Eine Gegenfrage: Für mich macht es mehr Sinn, den Studien zu glauben, die feststellen, dass alle essentiellen Aminosäuren auch und gerade in Pflanzen enthalten sind. Tierische Organismen (wir sind ja auch welche) synthetisieren solche. Als Nahrung missbraucht, enthalten Tiere mehr ähnlichere Proteinbausteine, wie unsere Körper sie selbst herstellen könn(t)en, volkstümlich ausgedrückt — Fertigteile. Diese kann unser Organismus erwartungsgemäss leichter assimilieren. Sind Sie auch dieser Logik nachgegangen?
Und noch ein leiser Zweifel: Ist es nicht so, dass die zusätzliche Energie, die unser Körper dafür aufwenden muss, pflanzliche Proteine zu verarbeiten, ein Geschenk ist an unsere Körperform? Wenn mein System beim Abbau der Bausteine mehr Arbeit investieren muss, so schlage ich doch zwei Fliegen mit einer Klappe, oder? Ich organisiere meinen Zellstoffwechsel und verbrauche dafür mehr Kalorien als bei den oben genannten „Fertigteilen“? Zu vokstümlich? Wirklich unbewiesen? Haben Sie mit Michael Greger gesprochen? Er ist für mich die vertrauenswürdigste Quelle, die es gibt.
Nachbemerkung: Fisch und Milch (-produkte) zu empfehlen, in diesen Zeiten der Gewässerverseuchung, der Überfischung der Meere, der pharmagestützten Zucht und des Omega-Ungleichgewichts in unserer Nahrung, finde ich sehr problematisch. Ich bestreite nicht, dass diese „Lebensmittel“ in grauer Vorzeit den Menschen vielleicht einen Selektionsvorteil verschafften. Aber heute haben wir eine Ethik und sind als — Ironie sei erlaubt — „Krone der Schöpfung“ wohl kaum auf diese Art Luxus angewiesen. Und morgen ist es dann auch fertig mit der „nachhaltigen“ Forellenzucht, von der die Menschen in (wasser-)ärmeren Ländern nur träumen können.
Liebe Frau Hauschild-Horlacher,
Studien glauben eine etwas schwierige Formulierung – wir können Studien misstrauen, wenn sie von bestimmten Quellen finanziert wurden, wenn ihre Macher*innen offensichtliche Interessenskonflikte haben, wenn sie in dubiosen Publikationsorganen erscheinen, wenn ihre Methode nicht dem wissenschaftlichen Standard entspricht. Und dann dem Misstrauen nachgehen.
Ich verweise hierzu gerne auf diese Antwort im Dialog zu Teil 1 dieses Beitrags, wo ich erzähle, wie ich bei der Recherche vorgegangen bin. Vermutlich beantwortet das einen Teil Ihrer Fragen.
Zu Ihrer Nachbemerkung: Die beiden Artikel behandeln den gesundheitlichen Aspekt – umweltliche nur sehr am Rande. Es geht auch um den wissenschaftlichen Konsens zur Gesundheit der Lebensmittel, nicht um konkrete Empfehlungen zum Verhalten jedes Einzelnen – jede und jeder soll sich, wenn er / sie mag, die Informationen hieraus ziehen, die seinem / ihrem Essverhalten am besten entsprechen.
Es muss aber okay sein, zu sagen, manche tierische Produkte seien gesund, wenn es denn wissenschaftlich abgesichert ist – und darauf hinzuweisen, dass ein moderater Konsum davon dem Planeten besser tut.
Michael Greger ist Veganer und „möchte eine pflanzenbasierte, vollwertige Ernährung einem breiten Publikum mit Hilfe wissenschaftlicher Untersuchungen näherbringen“. (Wikipedia)
Vielen Dank für diese Beiträge. Es tut gut, eine Zusammenfassung der wissenschaftlichen Fakten serviert zu bekommen (statt den Junk-Food-mässigen Diäten, die man so macherorts auftischt kriegt).
Was mich noch interessieren würde, wäre das Thema der Haltbarmachung. Kühlen, Gefrieren, Dörren, Einkochen, etc. Wenn man wirklich saisonal und regional und unverarbeitet essen möchte, kommt der Aspekt varieté in den Wintermonaten für meinem Geschmack etwas zu kurz. Die Vitalstoffe der Lebensmittel gehen ja bei der Verarbeitung zum Teil verloren. Was soll man eingefrieren? Was einkochen? Was dörren? … damit der Körper auch noch von der Kraft der Pflanzen profitieren kann. Und lohnt sich der Aufwand überhaupt oder kann man (was die Vitalstoffe angeht) ebenso gut im Supermarkt gefrorene oder in Büchsen konservierte pflanzliche Nahrung kaufen?
Ein Beitrag zu diesem Thema würde mich freuen.
Hallo Frau V.,
Ja, das fände ich auch interessant und nützlich! Merci für den Input – wir behalten den Wunsch gerne im Hinterkopf.
Ich lege sehr viel Wert auf eine saisonale, lokale Ernährung (und vertrete auch die These, dass dies gesünder sei, weil der Körper im Winter andere Nährstoffe braucht als im Sommer) und finde den Winter kulinarisch sehr abwechslungsreich. Auf die winterliche Vielfalt macht z. B. auch die aktuelle Kampagne von ProSpecieRara aufmerksam (siehe www.prospecierara.ch/saison-lieblinge). Dort wird jede Menge winterliche Vielfalt präsentiert. (zur Transparenz: Ich arbeite bei ProSpecieRara)
Wirklich ein toller, undogmatischer Artikel, hinter dem viel Arbeit steckt. Danke für die Fortsetzung.
Nachtrag: enorm spannend fände ich auch eine Kulturgeschichte des Kochens. Mich fasziniert die Vorstellung, wie unsere Ur-Ur-Vorfahren durch trial and error herausfanden, was in ihrer Umgebung essbar ist, dabei auch Risiken eingehen mussten, es gibt in der Natur ja doch einiges, was giftig ist, und mit der Entdeckung des Feuers dann auch das Kochen entwickelten.
Oh, dazu habe ich grad gestern noch ein Kapitel gelesen 😇. Finde ich auch sehr spannend. Und behalte ich im Hinterkopf.
Toller Artikel! Hat für mich etwas Ordnung ins Chaos der Ernährungsweisheiten gebracht und inspiriert mich, meine Ernährung wiedermal zu überdenken. Besonders spannend fand ich, dass Eier das Auftreten von chronischen Krankheiten verstärken können, dass energiereiches Essen in der ersten Tageshälfte mehr Sinn macht und dass Erdnüssli zu unrecht einen schlechten Ruf haben.
Zu Tageszeit und Essen habe ich einen sinnreichen Spruch von meiner Mutter geerbt: Morgens wie ein K., mittags wie ein Bürger, abends wie ein Bettler (Genderstern inkl.). Mich fasziniert immer wieder, wieviel Weisheit der Volksmund doch hat, einfach aufgrund von Beobachtungen, und ich freue mich jedesmal, wenn die moderne Wissenschaft eine tradierte Überlieferung bestätigt (oder auch widerlegt).
Liebe B. J. - ich bin mit dem gleichen Spruch aufgewachsen und habe darunter gelitten, weil ich schon als Kind/Jugendliche morgens früh keinen Hunger hatte. Zum Glück habe ich auf mich gehört und jeweils erst beim Znüni oder Zmittag mit Essen begonnen. Und siehe da, nun ist das plötzlich Mode geworden, unter dem Namen Intervall-Fasten. Mich hat hat es darin bestärkt, die in den beiden Artikeln von Marie-José Kolly genannten Grundsätze weitgehend anzuwenden (schon seit Jahrzehnten) UND meine Bedürfnisse ernst zu nehmen.
Das freut mich sehr.
Zwei lange Beiträge und kein Wort über das, was in Wirklichkeit von uns allen gegessen wird: Erdöl!
Und zwar 10 bis 50 Kalorie davon für jede Foodkalorie, die wir zu uns nehmen. N’guete!
Meinen Sie gegessen? Oder verbraucht, um Essen zu produzieren (Landmaschinen, Pestizide, Transport)?
Quellen?
Die Auswahl ist gross. Hier nur eine:
Thomas Murphy_Energy and Human Ambitions on a Finite Planet
(https://escholarship.org/uc/energy_ambitions)
e.g., p339
100 kcal from beef takes 1,600 kcal of energy to produce,
Lamb 8,300, Schrimps 11,000, Herrings 90
Rice 48, Potatoes 83, Apples 91…
Ein Literaturtipp von 1978: Frances Moore-Lappe, Die Oeko-Diät. Wie man mit wenig Fleisch gut isst und die Natur schont.
Besonders interessant sind die Tabellen, die aufzeigen, welche Getreidearten man mit welcher Art Proteinen kombinieren kann, zwecks Erhöhung des Proteinwertes. Zu den Rezepten hat es jeweils noch einen Vergleich mit Fleischproteinen. In meiner Erinnerung setzten sich in Folge der Energiekrise in den 70-er Jahren viele Leute mit Ökologie und Ressourcenverbrauch auseinander. Dieses Wissen hat sich offenbar in den Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs weitgehend verflüchtigt.
Vielen Dank ! Ich erinnere mich sehr gut an meine Zeit als Ernährungsberaterin. Die an mich gestellten Fragen waren zuviel für mich. Solange der Mensch nicht versteht, dass alles zusammenhängt; der eigene Körper die Wahrnehmung in Verbindung mit: Ernährung/ Bewegung und Entspannung, werden wir weiterhin :Theorien und Facts lesen. Uns fragen: was hat das mit mir zu tun? Wir sind so privilegiert, wir haben Zugang zu besten Lebensmittel; die uns nähren in jeder Hinsicht.
Sehr viel Text! Gut gemeint - allerdings oft nicht sauber recherchiert.
Wichtige wissenschaftlichen Referenzen werden nicht erwähnt.
Leider unterlässt es die Autorin uns Lesern zu erklären was mit “unverarbeitete Lebensmittel” , gemeint ist.
Wenn Sie mögen, sagen Sie uns doch, was Ihnen denn fehlt.
(Gerne auch im Bewusstsein, dass noch mehr wissenschaftliche Referenzen natürlich noch viel mehr Text bedeutet hätten ☺️. Ich habe viele spannende Experimente nicht erwähnt, weil sie den Rahmen definitiv gesprengt hätten).
Unverarbeitete Lebensmittel: Sorry, aber das ist nicht ganz richtig – in den beiden Artikeln gibt es viele Beispiele und Vorschläge für Zugänge dazu, wie man sich (un)verarbeitete Lebensmittel denken kann. Wenn Sie eine technischere Definition wünschen, werden Sie zum Beispiel hier fündig.
Liebe Frau Kolly,
Mein Kommentar war wohl etwas zu kurz. Sie haben tatsächlich viele interessante - auch bekannte - Fakten in Ihren Artikel eingepackt. Medien sollten viel prominenter über Ernährung “ streiten”. Es gibt auch in der Wissenschaft diverse Meinungen zum Thema.
Von der Republik erwarte ich grundsätzlich starke Recherchen. Pauschal über “ unverarbeitete Lebensmittel” und deren Gesundheitswert / Vorteil zu schreiben ist nicht korrekt.
Unverarbeitete Lebensmittel waren und sind auch heute noch “ lebensgefährlich” :
A) Processing by certain methods like pasteurization, cooking, and drying can destroy or inhibit the growth of harmful bacteria….
B) But food processing also has drawbacks. Depending on the degree of processing, many nutrients can be destroyed or removed….
…unverarbeitet bedeutet für mich möglichst unbehandelte und ursprüngliche Lebensmittel. Je besser der Boden, je älter die Sorte, je weniger Zuchteingriffe…
…in Georgien finde ich viele solcher Lebensmittel. Unglaubliche Vielfalt an alten unbekannten Sorten. Wir suchen und finden laufend Neues. meinesache.ch
vielen dank, marie-josé, für diese leckeren artikel! ich habe selten so etwas enspanntes – gleichwohl gut recherchiertes – zum thema essen gelesen. chapeau! möchte mich gleich in die küche begeben :–)
zwei punkte, die du gar nicht allzusehr in den vordergrund stellst, will ich nochmal unterstreichen: zum einen, dass es lohnend ist, und auch freude macht, zu erlernen, auf die bedürfnisse des eigenen körpers zu achten – welches essen, und wieviel, gerade jetzt im monent. was, zugegeben, besser geht, wenn man nicht jedem "heißhunger auf was süsses" sofort nachgibt. zum anderen, daß es wichtig ist zu erlernen, die nahrungsbedürnisse der eigenen mitbewohner – sprich: mikrobiom – zu berücksichtigen. du weist ganz zurecht auf die bedeutung der "ballststoffe" hin, das ist ein anfang.
Danke, das freut mich!
Käse aus Rohmilch, der nicht von Cremo, Emmi et al. in industriellen Verfahren hergestellt wird. Sondern eben nach traditionellen Methoden auf der Alp oder in anderen kleineren Betrieben, gelagert im Keller o.ä.
An apple a day - keeps the doctor away! Ihr Artikel hat mich an diesen Spruch erinnert! Für mich gibt es kein anderes Nahrungsmittel, das meinen Zwischenhunger so gut stillt! In gewissen Momenten macht das Essen eines Apfels einfach ein bisschen viele Geräusche. (Wie jetzt im Zugabteil). Danke für den guten 2.Teil, der den 1. Teil prima abgerundet hat!
Lustigerweise machen mich Äpfel, die ich durchaus auch geniesse, immer anschliessend hungrig...
Merci Ihnen für die sehr netten Worte!
Was mich erstaunt ist die Verteufelung von weissem Reis. Der wird in vielen asiatischen Ländern in rauhen Mengen gegessen und trotzdem gibt es dort weniger Zivilisationskrankheiten. Wie erklären Sie das?
Verteufelung?
Och, das ist jetzt aber schade. Möchten Sie nicht lieber etwas zur Frage sagen?
Zitat aus dem Text: Rotes oder verarbeitetes Fleisch (denken Sie an Bratwurst oder Rohschinkenkurbelt sie an, ebenso raffiniertes Getreide (und dabei ganz besonders weisser Reis, Sie erinnern sich an die Dessert-Sushi).
Wieso "ganz besonders weisser Reis"?
Auch zum zweiten Teil ein herzliches Dankeschön - besonders auch für den Humor am Schluss, der mich aus einer beginnenden Resignation im Sinne "ohje, das alles kann ein Mensch kaum umsetzen" riss. :-)
Hihi, danke!
Erstaunlich, wie man das Thema Ausdauersport in diesem Artikel gänzlich ignoriert. Es ist zwar ein Bericht zu Ernährung, aber auch einer zu Gesundheit (immerhin erwähnt man Dinge wie Rauchen oder Musse beim sozialen Essen oder Fasten). Was nebst anderer Essenszusammensetzung den früheren Cro magnon von uns unterscheidet ist die Tatsache, dass jener seinen Hintern täglich mit langen Geh-/Laufeinheiten aktiv hielt. Es verblüfft mich daher total, wie die Empfehlung nach 1 h Ausdauersport pro Tag (und es sind nicht Verdauungsspaziergänge gemeint) hier völlig ignoriert wird. Ernährungsberatung ohne gleichzeitigen Einbezug dieses Faktors ist IMHO aus System-Betrachtung fast…irrelevant.
Sie zielen zurecht auf die Tatsache ab, dass neben der Qualität des Essens natürlich die Kalorienbilanz entscheidend ist, insbesondere wenn es um das Thema Übergewicht geht. Wenn man wenig Zeit hat, um Sport zu treiben, würde ich allerdings unbedingt (auch) zu Krafttraining raten. Aber das ist ein weites Feld…
Hallo Herr K. und Herr H.,
Ernährung + Sport ist nochmal ganz ein neues Kapitel und hätte hier den Rahmen gesprengt. Worüber sich Forschende einig sind: Sport ist eine gute Ergänzung zu einer gesunden Ernährung. Aber der Sport allein wird's nicht richten. Die Ernährung allein hingegen kann sehr viel bewirken.
Vielen Dank für diese Recherche! Bin inspiriert! Eine Frage ist noch offen: Ist Tofu nun gesund oder krebserregend? Oder ist es die Menge? Vielleicht könnte man es auch zu den prozessierten Nahrungsmitteln zählen und stattdessen Edame essen? 😉
Inspiriert: sehr schön!
Tofu: Es gibt tatsächlich ein paar Studien, die Zusammenhänge zwischen Tofu-Konsum und chronischen Krankheiten fanden. Aber: Die gibt es zu verschiedenen Lebensmitteln, wie die Grafik im Artikel zeigt. Tofu ist ein nur wenig verarbeitetes Lebensmittel, das zu einer traditionellen Ernährungsweise gehört – ein Hinweis darauf, dass es in Massen konsumiert vernünftig ist. Aber für die Details müsste ich auch nochmal hinter die Bücher.
Ein sehr spannender Artikel zum heutigen Stand der Ernährungswissenschaft. Sehr praxistauglich mit vielen coolen Ideen, wie man sich gesund ernähren kann. Bin inspiriert!
Super!
Danke Frau Jolly für Ihre instruktiven und unterhaltende Beiträge, die den Essensgenuss nicht verderben.
My pleasure – danke Ihnen für Ihr Interesse!
Mist, ich habe eigentlich auf den dritten Teil gewartet, und jetzt erst gemerkt dass das dritte Bildchen nur die Debatte darstellt...
Die Zusammenstellung ist gut gemacht, sehr aufschlussreich. Was mich etwas irritiert, ist dass die Sättigung so stark auf die Proteinmenge reduziert wird. Klar, von zu viel Proteinen wird einem einfach schlecht, aber bei normalen Konzentrationen haben die Fette einen ebenso wichtigen Anteil an der Sättigung, meiner Erfahrung nach.
Die tierischen Fette scheinen in dieser Hinsicht besonders effizient und langanhaltend zu sein, leider habe ich dafür noch keinen gleichwertigen pflanzlichen Ersatz gefunden. Tipps und Ideen willkommen!
In diesem Zusammenhang bin ich auch etwas enttäuscht von den Rezepten. Ich meine die schieben das Problem mit dem Hunger einfach nach hinten. Bei so einem Frühstückchen ist ja schon eingeplant, dass man nach zwei Stunden wieder zum Sandwich oder zum Schoggigipfel greift.
Dasselbe mit der Gemüsesuppe, da wird man schon beim Essen selbst nicht satt. Nach drei grossen Tellern Gemüsesuppe bin ich zwar voll, aber nicht satt. Eineinhalb Stunden später kommt dann das grosse Hungerloch.
Für die meisten Leute stellt sich doch wohl eher die Frage, wie sie das SchniPo durch etwas gesünderes und nachhaltigeres ersetzen können - nicht die Salatbeilage, überspitzt ausgedrückt.
Gemüsesuppe kann man prima aufbrezeln mit einer Tasse angerösteter Gerste oder Quinoa oder über Nacht eingeweichten Borlotti-Bohnen, oder Sie werfen ein Handvoll Vollkornpasta hinein und runden nach Belieben mit einer Haube aus geriebenem Parmesan zu einer echten Minestrone nach Art des Hauses.
Danke für die Tipps! Quinoa habe ich normalerweise nicht zu Hause, wird das nicht glibbrig? Mit viel Bohnen und Getreide werde ich einigermassen satt, ist aber dann nicht mehr primär Gemüsesuppe ;-)
Leider reicht das so auch nur etwa 2.5-3h. Und mit Parmesan (oder Speck) hat man dann plötzlich locker 4h oder länger Ruhe, das ist ja das dumme. Sicher besser als SchniPo, aber eine vegane Alternative wäre schon nicht schlecht.
PS: Eine Haube hab' ich noch nie gemacht, wird gleich geduckt...
Einer der besten Beiträge zum Thema Essen und Ernährung überhaupt — fundiert, praxisorientiert und trotzdem entspannt!
Für erwähnenswert halte ich die Faustregel «5 a day», die im Prinzip motiviert, täglich viel Früchte und Gemüse zu essen.
Das French Paradox kannte ich als Begriff nicht, es leuchtet mir jedoch ein. In meinem Frankreichjahr hatte ich klar zugenommen, in meinem USA-Jahr ganz im Gegenteil. Das hing vor allem auch damit zusammen, dass mir das Essen in Frankreich deutlich besser schmeckte und dort das Abendessen so spät angesetzt war, dass ich jeweils einen Zvieri in Form einer sehr feinen Tartelette au citron meringée ass. Ich erinnere mich gut, wie die französischen Ernährungsdiskurse damals völlig anders liefen als in der Deutschschweiz: le cholesterol war der Feind Nummer eins. Und Robusta-Kaffee sehr gefährlich fürs Herz, daher bitte nur Arabica-Kaffee.
Am Ende sind vor allem auch Genuss, eine bewusste Esskultur und gute Gesellschaft zentral — da deckt sich die Haltung des Artikels ganz mit meiner. En Guete!
Merci, Sarah!
5 a day find ich auch hilfreich – und augenöffnend, denn es ist, je nach dem in welchem Kontext man sich grad befindet, gar nicht immer so einfach.
Liebe Grüsse!
Weshalb unsere Darmflora unterschiedliche Blutzuckerspiegel nach einem Teller Pasta erklären sollte, ist mir ein Rätsel. Wird der Zucker aus der Stärke nicht schon im Dünndarm aufgenommen, wo es kaum Bakterien gibt? Eine mögliche Erklärung die gar nicht angesprochen wurde, ist der unterschiedliche Bedarf an Zucker, je nach körperlicher Aktivität (Glykogenspeicher). Nichtsdestotrotz herzlichen Dank für die zwei spannenden Artikel!
Genau. Diese Enzyme sitzen jedoch wie gesagt im Dünndarm. Falls einfache Zucker bis zu den Bakterien in den Dickdarm gelangen (wegen fehlenden Enzymen wie z.B. bei Laktoseintoleranz), dann geht die Post ab ;-). Also scheint mir die erwähnte Erklärung sehr unplausibel, aber vielleicht weiss ja dazu noch jemand?
Merci für die beiden interessanten Artikel, liebe Republik.
Anbei eine nette Übersicht zum Thema /fit/diet tldr;
https://m.imgur.com/178cHTY
:)
Intervallfasten scheint "nichts Besonderes" im menschlichen Körper zu bewirken? Nun ja, der Medizin-Nobelpreis, den man Yoshinori Ohsumi 2016 verliehen hat, scheint auf einen ziemlich beeindruckenden Benefit der Praxis des Intervallfastens hinzuweisen.
https://www.aerzteblatt.de/nachrich…hagozytose
Das Wort "Intervallfasten" kommt in ihrem Link nicht vor? Haben sie einen Beleg dafür, dass Intervallfasten die Autophagozytose fördert, und die Gesundheit dadurch verbessert wird?
Nicht direkt, da haben Sie recht. Aber hier wird näher darauf eingegangen und auch auf Studien verwiesen: https://www.aerztezeitung.de/Medizi…08742.html
Manfred Krieners Buch "Leckerland ist abgebrannt" wäre noch eine gute Ergänzung zu den Quellen, die in der Serie erwähnt werden. Liefert nicht nur Infos zu bestimmten Nahrungsmitteln, sondern auch ein wenig Info zu deren Erzeugung: auf Lachs und Avocados zum Beispiel, die beide in der Serie als empfehlenswerte Nahrungsmittel erwähnt werden, hat man nach den entsprechenden Kapiteln im Buch keine Lust mehr. Bessere omega-3- Quellen als Lachs sind wahrscheinlich Algen, Hanf-, Lein- und Chiasamen (wobei von den pflanzlichen viel mehr gegessen werden muss, da sie nur eine Vorstufe von omega-3-Fettsäuren enthalten) Eine interessante Sicht noch auf Pflanzenöle: sie zählen auch als stark verarbeitete Nahrungsmittel, und es gibt Forscher, die sagen, man solle sie möglichst ganz vermeiden. Die ganze Geschichte zu omega-6/omega-3 Ratio wäre sowieso auch sehr spannend, wenn auch wissenschaftlich noch umstritten glaube ich.. machen Sie doch noch dazu etwas..
Liebe Frau Kolly. Ich habe endlich auch noch den zweiten Teil dieser aufschlussreichen Übersicht gelesen. Ich mache ja anscheinend gar nich alles so ganz falsch, nur beim Braten habe ich meine Zweifel. Ich liebe Olivenöl, ich mag aber auch meine Bratpfanne, geht da nicht so ziemlich alles gesunde vom Olivenöl futsch, auch bei Brat-Olivenöl? Oder entstehen gar krebserregende Substanzen beim starken Erhitzen? Butter ist da wohl auch nicht die bessere Alternative…?
Das mit den 80% möchte ich mal etwas angehen, wird wohl nicht ganz einfach.
Danke für das spannende und interessante Interview. Die Deklaration von Zucker in der Werbung wäre hilfreich. Aber da sind noch all die Bäckereien, Burgerstände, Kebabstände etc. die ihre Abluft geschickt auf die Perrons und in die Passagen in Bahnhöfen und anderen Orten des öffentlichen Lebens. Viele denken das sei technisch nicht anders möglich. Das ist aber nicht so. Küchenabluft gehört über Dach abgeführt, so wollen es auch die einschlägigen Vorschriften. Die SBB sollte dringend gemassregelt werden was gilt.
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