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Transformation-Manager
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Ich danke Euch für diesen exzellent recherchierten Arikel. Er verdient meine Respekt, weil er in anständiger Sprache verfasst ist, und dennoch die wesentlichen identifizierten Punkte klar darlegt. Umsomehr freut es mich, dass auch dier Zürcher Regierungsrat nach Erscheinen der ersten Trillogie-Episode sofort aktiv wurde. Dies zeigt mir, dass die Republik ein Organ ist, das ernst genommen wird und genommen werden muss. Ich kann meine Freude über diese Art des Journalismus nicht verbergen, sie ist RIESIG. Ich hoffe, dass viele Menschen diesen Stil und die Wertschätzung von Euch übernehmen. Dann haben wir eine wunderbare Zukunft vor uns. Vor allem im Bereich der Spitzenmedizien und -finanzierung werden wir so vielleicht einmal wieder es wert sein, Expertinnen beschäftigen zu dürfen. DANKE!

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Herzlichen Dank für den aufschlussreichen Beitrag. Eine Bestätigung meiner vor einigen Jahren gewonnenen Erkenntnis: Traue keiner Recherche von NZZ und Tagesanzeiger!

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Fairerweise muss man schon sagen, dass die KollegInnen von Tagi und NZZ immer wieder auch hervorragende Arbeit leisten. Darüber sind wir froh. Je besser der Journalismus in allen Medien, desto besser für die Gesellschaft und die Demokratie. Wir freuen uns nie, wenn wir unsere BerufskollegInnen kritisieren müssen. Wir wollen guten Journalismus, überall und immer.

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In der Tat bereiten die zunehmenden Fehlleistungen der Journalistinnen und Journalisten in den genannten Medien keine Freude sondern Ärger. Sie sind ja auch nicht zu beneiden, wurden ihnen doch in den letzten Jahren sukzessive massenhaft Ressourcen entzogen und zudem Maulkörbe angelegt. So sind sie permanent überfordert. Die Standhaften wurden auf Abstellgleise gestellt, warten auf die Pensionierung, liessen sich frühpensionieren oder wechselten in andere Medien. Jüngere Ehrgeizige werfen nach kurzer Zeit den Hut und den Job und gehen Engagements als Medienbeauftragte bei der öffentlichen Hand oder der Privatwirtschaft ein. Ein paar Glückliche und Mutige finden sich in der Republik wieder...

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Wow. Bravo! Minuziös seziert, verständlich, sehr stark. Vielen Dank! Wirklich!

Der Tamedia-Recherchedesk wurde hier massiv in Misskredit gebracht, nachdem die beteiligten JournalistInnen tats. immer wieder gute Scoops gehabt haben. Die Feststellung, dass immer wieder „hervorragend“ gearbeitet werde, wirkt, Frau Hürlimann, im besten Fall gönnerisch, aber eig. eher scheinheilig. Konzernjournalismus gibt es mE bei der TX Group nicht. Wie erklären Sie sich den Gap zu Ihren Ergebnissen? Welche Lücke war entscheidend? Wurde man beim Tagi von der eigenen Lawine getrieben, die man ausgelöst hat? Gab es Kontakt zu den Kollegen beim Tagi? Was waren/sind die Reaktionen? Man kennt sich ja.

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Einzelne Medien hätten Anschuldigungen gegen den Klinik­direktor selbst dann nicht zurückgenommen, wenn sie widerlegt wurden.

Klingt trotzdem nach einer unguten Entwicklung (?)...

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Pflegeperson
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Herzlichen Dank für Ihre ausführliche, genaue und faire Reportage, die mir die Haare zu Berge stehen lässt. Ich bin froh, dass die Republik sich diesem Thema angenommen hat und die Ereignisse ins rechte Licht rückt. Ein Gedanke, welcher mich in allen drei Teilen nicht losgelassen hat ist folgender: kein Wunder, dass in solch einem Schlamassel das Pflegepersonal untergeht und ihm keine Aufmerksamkeit geschenkt wird (geschweige denn Geld für eine angemessene Entlöhnung ausgegeben werden möchte)!

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Eine hervorragende Recherche, für die ich allen Beteiligten herzlich danken möchte.
Ich ziehe für mich einige Folgerungen aus dieser sehr komplexen Geschichte:
--- Die Wahrheit ist selten schwarz-weiss, sondern liegt meistens in Grauzonen.
--- Machtgier, Neid und Missgunst scheinen leider Konstanten an Universitäten und in Spitälern zu sein, die sich umso mehr auswirken, je grösser und renommierter diese Institutionen sind.
--- Die Probleme liegen aber nicht nur bei den Menschen, sondern sind auch durch die enorme Komplexität solcher Institutionen bedingt, die ganz verschiedene Bedürfnisse abdecken müssen wie Qualität der Behandlung, Qualität der Forschung und finanziellen Erfolg.
--- Die Anforderungen an ÄrztInnen in führender Position sind (zu) gross:

  1. Fachliche Fähigkeiten. D.h. auf dem theoretischen und praktischen Stand der neusten Entwicklungen zu stehen, selber Forschung zu betreiben und regelmässige Veröffentlichungen zu machen.

  2. Ärztlich-kommunikative Fähigkeiten: Empathie, Umgang mit PatientInnen, Arbeiten im Team, Team-Führung, Umgang mit Untergebenen, Umgang mit KollegInnen, Umgang mit der Spitalleitung und der Verwaltung etc.

  3. Lehre an der Uni, Förderung der StudentInnen etc.

  4. Betriebswirtschaftliche Fähigkeiten.

  5. Moralisch-ethische Fähigkeiten, von denen alle andern Punkte letztlich abhängen.
    Solche Übermenschen, die über all diese Fähigkeiten verfügen und sie auch pflegen, sind wohl sehr selten.
    --- Ebenso sind die Anforderungen an Spitalleitungen und Spitalräte sehr gross. Eine gute politische Vernetzung allein scheint da nicht zu genügen.
    --- Und schliesslich: ein Gesundheitssystem, das die Bedürfnisse der Allgemeinheit erfüllen und gleichzeitig Gewinn orientiert funktionieren muss, führt zu Widersprüchen, die den besten Nährboden für solche Konflikte, wie in dieser Trilogie beschrieben, darstellen.

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Danke für diese tolle Trilogie! Beim Lesen möchte man den Titel fast so modifizieren: "Aufräumen?" Ich würde mir einen weiteren Artikel wünschen, in einem halben Jahr oder so, wie denn das mit dem Aufräumen so weiter gegangen ist, auch mit den vielen Empfehlungen der ABG.

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Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
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· editiert

Über die Frage, ob wir im Titel von Teil III ein Fragezeichen verwenden sollen, haben wir tatsächlich länger diskutiert – und uns am Ende mit knapper Mehrheit dagegen entschieden (primär, um die Einheitlichkeit zu den Titeln der Teile I und II zu wahren und sekundär, weil man «Aufräumen» ja nicht unbedingt so interpretieren muss, dass das Aufräumen auch wirklich bereits gelang). :-)

Zu Ihrem Wunsch, wir sollten in ein paar Monaten noch einmal aufs USZ blicken, fällt mir ein Versprechen ein, mit dem vor zehn, zwanzig Jahren (ausgerechnet!) Tamedia warb und das wir hier klauen können: «Wir bleiben dran.»

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Stimmt, mit dem Aufräumen und dem Gelingen, ich frag mal meinen Schreibtisch.... und das mit dem Slogan vom TA ist super :-)

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Grafiker, Historiker, Schlagzeuger
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Vielen Dank für diese Recherchen. Ich wünsche mir dazu weitere Updates in der nahen und ferneren Zukunft.

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Ich befürchte, zu diesen Updates wird es kommen müssen.

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Die Vorverurteilung von Dr. F. Maisano ist dem Speed - Journalismus zu verdanken. Tragisch ist, dass trotz entlastenden Hinweisen weiterhin auf Dr. F. Maisano eingeschlagen wurde. Und zwar von fast allen Medien. Seriöser Journalismus und Informationskompetenz sieht anders aus. Da lobe ich mir die ausgewogenen, fundierten, ehrlichen aber auch kritischen Recherchen der "Republik". Danke für die Reportage. Allerdings fehlt mir bei diesen Ausführungen eine ausführliche Würdigung des Spitalrates. Hätte dieser seine Aufgabe als Führungs- und Aufsichtsgremium seriös wahrgenommen, wäre dieser Schlamassel nicht passiert.

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interessierter Leser
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Mit der Gouvernance scheinen auch grosse und renommierte Spitäler überfordert zu sein ... und man lässt sich sehr schnell das Vorgehen von den grossen Tageszeitungen diktieren. Das erinnert an die Republik-Recherche im Fall der entlassenen ETH-Professorin. Gibt es zum letzteren Fall gelegentlich ein Update? Jedenfalls: die Republik bleibt unentbehrlich!

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Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
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Während der Recherche zum USZ habe ich mich ebenfalls mehrfach an die Recherche zur ETH (https://www.republik.ch/dossier/der-fall-eth) erinnert – beide Institutionen haben ein Governance-Problem und Mühe, bei Verdacht auf Missstände rechtsstaatlich korrekte Untersuchungen durchzuführen. In letzter Zeit haben wir die ETH angesichts des grossen USZ-Rechercheaufwands ein wenig aus den Augen verloren, da haben Sie Recht – ich werde mich demnächst wieder mal auf den aktuellsten Stand bringen. Was klar ist: der «Fall Carollo» ist derzeit nach wie vor am Bundesverwaltungsgericht hängig. Beste Grüsse, Dennis Bühler

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Flavio Frei
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Danke für diese Erläuterung.

Dazu passt vielleicht, dass ich beim Lesen der Herzserie das Gefühl, dass ihr aus den Erfahrungen mit der ETH-Serie gelernt habt. Ich habe auch das Gefühl, dass ihr länger mit der Publikation gewartet habt, so dass ihr diese Woche den "endgültigen" oder zumindest "endgültigeren" Artikel publizieren konntet.

Würdet ihr das so bestätigen oder waren die Fakten der Herzserie so anders gelagert, dass ein Vergleich wenig Sinn macht?

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Diese Art von Artikel und Recherchen sind der Grund warum ich Rebublik abonniert habe. Danke an alle Beteiligten.

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... da schliesse ich mich doch gleich an!

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Vielen Dank für diese ausgezeichnete Trilogie. Hervorragende Arbeit!

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Die sehr differenzierte Darstellung dieses Dramas zeigt wunderschön auf, wie ab einem gewissen Grad an Konflikteskalation der Konflikt selbst eine "Persönlichkeit mit patologischen und zerstörerischen Anteilen" annimmt. Der Konflikt inszeniert sich im System immer mehr mit seiner Eigendynamik. Ein veritables Lehrstück.
Fritz Glasl hat diese Dynamik schon vor vielen Jahren sehr treffend dargestellt. https://de.wikipedia.org/wiki/Konfl…rich_Glasl

In den 90er Jahren haben Günther Gugel und Uli Jäger vom Verein für Friedenspädagogik Tübingen in ihren "zehn fatalen Regeln" aufgezeigt wie jeder Konflikt zu "gewinnen" ist:

  1. Beharre unbedingt auf deinem Standpunkt, der andere wird schon nachgeben.

  2. Mache permanent und lautstark in der Öffentlichkeit bekannt, dass das Recht auf
    deiner Seite ist und der Gegner Unrecht begeht.

  3. Suche nur Lösungen, die deine Interessen maximal befriedigen, schliesslich bist
    du ja im Recht.

  4. Stelle den Gegner vor vollendete Tatsachen, das nimmt ihm den Wind aus den
    Segeln.

  5. Suche dir Verbündete, die dir bedingungslos folgen, das schüchtert ein.

  6. Wenn der Gegner nicht einlenkt, so drohe ihm Gewalt an, das zeigt immer Wirkung.

  7. Akzeptiere auf keinen Fall Vermittlungsversuche Dritter, denn diese wollen nur
    deinen Gegner unterstützen.

  8. Ziehe Erkundigungen über das Privatleben deines Gegners ein und gib diese an
    die Presse weiter.

  9. Wenn dies nicht ausreicht, so lanciere Gerüchte, über Schulden, drohende Zahlungsunfähigkeit
    oder sexuelle Eskapaden deines Gegners.

  10. Gemeinsam mit dem Gegner unterzugehen ist allemal besser, als Zugeständnisse
    zu machen, schliesslich geht es ja um den Sieg der Wahrheit.

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Eindrücklich! Und zeitlos, leider.

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Michel Romanens
Präsident www.vems.ch
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Der hervorragend recherchierte Artikel lässt etwas vermissen: die Arbeitshypothese. Warum agieren die Protagonisten so, wie sie agieren? Die Spitalleitung hat versucht, die Abteilung Herzchirurgie mit der Abteilung Herzmedizin in einem Superkonstrukt zusammenzuführen, was natürlich kompletter Quatsch ist, weil die Identität hierfür inexistent ist. Ein Mediziner ist ein Mediziner, ein Chirurg ist ein Chirurg. Natürlich ist Kooperation in einem innovativen Umfeld notwendig, ein Superkonstrukt schafft aber Zwänge, die kontraproduktiv sind. Die Arbeitshypothese könnte lauten: Wegen der Ökonomisierung der Medizin (Fallpauschalen) und dem daraus folgenden Konkurrenzdruck wird ein Verhalten gefördert, welche kooperatives Verhalten eher behindert und zu Konflikten führt. Dann wäre das Problem nicht mehr auf die Akteure reduziert, sondern auf die politisch gewollte Entfremdung der Medizin von sich selbst: Der Arzt als Unternehmer als Hauptfunktion im Interesse des Überlebens seines Institution. Das soll nicht heissen, dass ökonomisches Denken nicht schon immer ärztliches Handeln mitgeprägt hat; die Übergewichtung der Ökonomie in den täglichen Entscheiden und Handlungen schafft jedoch neue und wirksame Regeln, welche am Schluss das Funktionieren der Medizin torpedieren können, die Kosten (inklusive Overheadkosten der Verwaltung) zum Explodieren bringen und die Akteure zu zerstörerischem Handeln drängen.

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Olivia Kühni
Journalistin Republik
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Lieber Herr Romanens, das sind sehr wichtige Hinweise: Menschen verhalten sich mit der Zeit in einem System ja so, wie dieses System gebaut ist - dem ihm inhärenten Zweck gemäss. Und der hat sich, wie Sie richtig darlegen, verändert.

Das wirkt sich im Gesundheitswesen ja an verschiedenen Orten aus. Wir werden bei der Republik (leider) noch viel Gelegenheit haben, dies an den unterschiedlichsten Stellen aufzuzeigen.

Danke für Ihren Beitrag.

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Da würde ich widersprechen: das "Superkonstrukt" wäre im Prinzip wünschenswert. Wenn bei einer Patientin sowohl der Chirurg (-in) als auch der minimalinvasive Kardiologe (-in) eine spitzenmedizinische Dienstleistung anbieten resp vorschlagen, dann bringt es wohl wenig, wenn der eine am rechten und der andere am linken Arm der Patientin zieht, um sie in sein Departement zu zu verfrachten. Welche Methode im Einzelfall bzw für eine bestimmte Kohorte vorzuziehen ist, das sollte "unparteiisch" entschieden werden, und natürlich hat die Patientin das letzte Wort.
Das Anforderungsprofil für den Chef (-in) einer solchen Herzklinik ist entsprechend gewaltig, denn es braucht einen souveränen Überblick und eigene Erfahrungen in beiden Bereichen. So schlecht wäre der Dr. Maisano wohl gar nicht gewesen, um diese Funktion ausüben zu können...

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Michel Romanens
Präsident www.vems.ch
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Einspruch, Herr Kollege! Der Entscheid für die "beste Medizin" wird in interdisziplinären Kolloquien gefällt. Dazu braucht es, wie erwähnt, kein Superkonstrukt. Die Medizin weiss schon, wie sie zu funktionieren hat. So man sie denn nicht in ökonomische Zwänge einbindet. Das Superkonstrukt ist eine "ecological fallacy" des politischen und Verwaltungsdenken.

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Vielen Dank für diese wichtige, breite Recherche. Selbst als Mediziner, der das USZ einigermassen zu kennen glaubte, hatte ich anfänglich eine offenbar falsche Wahrnehmung. - Es gäbe andernorts ähnliches aufzuarbeiten(z.B. KS Aarau, Neurochirurgie).
Das "Herz-Problem" ist nicht ein rein zürcherisches. Die Herzchirurgie und die interventionelle Kardiologie, die den Internisten zuzuordnen ist, ist nicht das gleiche, obwohl sie dem Patienten gleichwertig helfen, beim Infarkt oder derAngina pectoris. Der Chirurge macht(e) Bypassoperationen am offenen Herzen, der Kardiologe legt von aussen durch die Arterie einen stent im Herzkranzgefäss ein. Letzteres wird zu Lastem ersterem immer häufiger gemacht. Die minimal invasive, körperschonende Medizin ist auf dem Vormarsch. Die Fallzahlen verschieben sich entsprechend von der einen auf die andere Seite. Das wiederum freut oder ärgert die Chefärzte, weil steigende Fallzahlen v.a. politisch Gewicht haben und höhere Budgets und mehr Personal generieren, resp. umgekehrt. Es ist unmöglich und ein Gebot der Zeit, Herzchirurgie und interventionelle Kardiologie endlich zu Herzzentren zusammenzuführen, die diesen Namen verdienen, ein Team sind und wo die Felle zwischen Chirurgen und Internisten nicht dauernd hin und her gezogen werden. Prof. Lüscher sollte seinen Nachfolgern eigentlich Vorbild sein.
Zur Position des Chefarztes: Bis es soweit ist bracht es viel Einsatz und Ausdauer. Kaderärzte sind auf öffentliche Spitäler(Uni-, A Kliniken) angewiesen um sich zu habilitieren. Damt sie ihre Papers publizieren können brauchen sie auch finanziellen Support von der Medizinaltechindustrie und der Pharma. Es ist eine win-win Situation. Die Mediziner machen Karriere, die Industrie bringt ihre Produkte auf den Markt. Grauzonen sind dabei unvermeidlich. Letztlich profitieren auch die Uni und letztlich die Patienten vom Fortschritt, auch wenn der am Anfang oft risikobehaftet ist(Grüntzig, AO-Technik). Triebfeder für diese Aerzte(natürlich ist immer auch die weibliche Form gemeint) ist nicht primär der finanzielle Anreiz. Das stereotype mediale Bashing ist ungerecht. Natürlich fliesst bei Engagement und Forschung auf höchstem Niveau einiges Geld. Aber die Demut vor dem beruflich systemimmanenten Tod dämpft den Trieb der Geldgier. Ehrgeiz, Anerkennung, Neugierde und Freude am Patientenwohl überwiegen. - Wie überall gibt es leider Ausnahmen, wie dies hier bei Einzelpersonen offenbar der Fall ist.
Ist die Chefarztposition oder gar die Klinikdirektion erreicht, kommen plötzlich neue, artfremde Aufgaben auf den Arzt zu, wie Personalführung, Finanzplanung, Administration und politische Rechenschaft, nicht zu vergessen die mediale Exposition. Nicht alle medizinischen Koryphäen sind dem gewachsen. Viele(!) verlassen daher entnervt ihre hart erarbeitete Poition nach einiger Zeit wieder und "verschwinden" mit ihrem Renommee und ihren Patientenin in den Privatkliniken, wo dieser Ballast wegfällt. Leider entgehen den öffentlichen Spitälern dabei erhebliche Einnahmen, da gutbetuchte Privatversicherte vom Privatrspital und dem Belegarzt immer im Fokus einer potentiell unnötigen Diagnostik und Therapie(Mengenausweitung) stehen. Im öffentlichen Spital ist dies kaum der Fall, da diese einen Ausbildungsauftrag haben. - Diejenigen Chefärzte die bleiben, verdienen hohen Respekt, weil sie einen übervollen Arbeitstag haben mit viel Verantwortung und berufsfremden Problemen. Häufig hält sie die Freude, junge Kolleginnen und Kollegen auszubilden, am öffentlichen Spital zurück. Als Belegarzt im Privatspital entfällt diese Pflicht.
.....Dass der Whistleblower Herrn Koch mit seinen Schriften beliefert hat, erzeugt nur Unverständnis und Kopfschütteln....

P. L.

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Sehr geehrter Herr L., ganz herzlichen Dank für diese Innenansicht eines Fachmanns, das ist eine unglaublich wichtige Ergänzung und Einschätzung zu unserer Recherche. Mit besten Grüssen, Brigitte Hürlimann

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Arzt (nicht am USZ)
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Es hat zwar nicht direkt etwas mit der eigentlichen Geschichte dieses Artikels zu tun, aber dieses Pool-System, zur Verteilung der Einnahmen von Zusatzversicherten, fand ich schon immer fragwürdig. Vielleicht liegt’s aber auch daran, dass ich noch nie in den Genuss von entsprechenden Zuwendungen gekommen bin.

Bisher kommt dem Spital bloss die Hälfte solcher Zusatz­honorare zugute. 5 Prozent gehen in einen Spitalpool, der unter den verschiedenen Kliniken aufgeteilt wird. Über die restlichen 45 Prozent können die Klinik­direktoren in Eigen­regie entscheiden. Manche von ihnen behalten den Gross­teil für sich, andere verteilen ihn unter allen Angestellten, wieder andere belohnen damit ausser­ordentliche Leistungen – oder missbrauchen das Instrument, um ihnen treu ergebene Assistenz­ärztinnen und Sekretäre zu bevorzugen.

Zwei Assoziationen:

  1. Dagobert Duck der in seinem Pool seines Geldspeichers badet.

  2. Das Brettspiel Junta, in dem man als Präsident einer Bananenrepublik die Pesos geschickt an die anderen Spieler verteilt, um ja an der Macht zu bleiben.

Diese intransparente Verteilung von Geldern nach Gutsherrenart lädt zu Missbrauch ein. Natürlich ist gegen die Belohnung von guten Leistungen grundsätzlich nichts einzuwenden (wobei die Sekundärmotivation durch Geld grundsätzlich problematisch ist). Und das Zubrot hält wahrscheinlich viele gute Kaderärzte davon ab, noch früher vom Spital in die eigene Praxis oder Privatspitäler zu gehen, wo die Verdienstmöglichkeiten oft besser sind.

Aber das Pool-Geldsystem sollte an einem Spital oder besser noch auf höherer Ebene einheitlich geregelt sein und die Verteilung der Gelder nicht dem Chefarzt vorbehalten sein. Vor allem muss es transparent sein (nicht nur gegenüber bzw. innerhalb der Kaderärzte). Schliesslich sind auch Assistenzärztinnen, Pflegerinnen und auch das weitere Spitalpersonal an der Behandlung der Zusatzversicherten beteiligt. Ausserdem schafft das bestehende System eine Atmosphäre des Misstrauens, des Neids und des Buckelns.

Ich befürchte aber, dass man die Reform oder gleich Abschaffung dieses Pool-Geldsystems und anderer dysfunktionaler Strukturen verschleppen wird, weil man meint, dann nicht „konkurrenzfähig“ zu sein und weil man befürchtet gute Chef- und andere Kaderärzte zu verlieren, die davon profitieren. Vermutlich eine nicht ganz von der Hand zu weisende Befürchtung.

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War im Mittelbau. Jetzt Unternehmer.
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Vielen Dank für diese Trilogie, die endlich mal auf die Missstände im Elfenbeinturm aufmerksam macht.

Das Problem ist nicht nur an der USZ, UZH und ETH da. Es ist ein Systemisches Problem: Einerseits haben Personen, die in Führungspositionen gewählt werden, viel zu häufig zu wenig Management Erfahrung. Andererseits haben die Institutionen kaum Instrumente zur echten Qualitätskontrolle eingeführt. Es gibt keine Konsequenzen bei Misswirtschaft oder Inkompetenz. Bereits gewählte volle Professoren müssen schon fast einen Mord begehen, damit man sie (vielleicht) für ihre Fehler belangt. Die leidtragenden sind die Studenten und die Assistenten im Mittelbau, oder bei den Ärzten die gesamte unterstellte Belegschaft.

Das Zitat des Spitaldirektors «Bei schönem Wetter läuft das gut. Zieht ein Gewitter auf, bin ich machtlos.» spricht Bände: Jeder, der selbst geführt hat, weiss: Management braucht es bei schönem Wetter kaum. Sondern genau dann, wenn die Sonne eben nicht scheint.

Whistleblowing nützt ebenfalls wenig, wenn strukturell keine Möglichkeiten bestehen, leitende Personen, die ihrer Aufgabe nicht gerecht werden, zur Rechenschaft zu ziehen. Sonst hätten die Leute in weniger wichtigen Positionen ja auch keine Angst davor, entsprechende Aussagen zu machen. In dieser Trilogie ging es wie ich es verstanden habe, auch nicht um einen echten Whistleblower, sondern eher um einen internen Machtkampf, um Neid, Missgunst und um viel Geld.

Die Massnahmen, die vom Parlament zur Umstrukturierung vorgeschlagen werden, gehen meiner Meinung nach zu wenig weit, und sie werden wohl noch stark verwässert werden, bevor irgendetwas wirklich in Kraft tritt...

Ich finde, man müsste Management und Forschung-Lehre klar trennen, wie das im Ausland schon der Fall ist. Und man müsste für beide klare Vorgaben bezüglich Qualität und dessen Kontrolle machen.

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Eigentlich führte das USZ genau deswegen vor ca. zwanzig Jahren erste Klinikmanagement-Stellen ein. Hat sich das nicht durchgesetzt?

Der Nachteil eines solchen Klinikmanagements: Geschichten wie in Uster und Bülach, wo verdiente, lokal bestens vernetzte Chefärzte/-innen gegangen wurden, weil es zu Reibungen mit dem Management kam, das sich schlussendlich durchsetzte. Spitäler sollten keinen finanziellen Gewinn erwirtschaften müssen. Ausserdem sollte die Bedarfsplanung nicht der einzelnen Institution überlassen werden. Ich glaube mich zu erinnern, dass an einem dieser beiden Spitäler die medizinische Führung eine Klinik erhalten wollte; war es die Geburtenabteilung? Das Management war aus betriebswirtschaftlichen Gründen dagegen. Solche Abwägungen gehören auf höhere Ebenen, am besten überregional koordiniert. Teils läuft es schon so. Umstritten bleibt es allemal. Vgl. SRF heute: https://www.srf.ch/news/schweiz/das…-qualitaet

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Dem stimme ich zwar grundsätzlich zu, aber dann höre und sehe ich wie in den USA die Administration an Unis und Spitälern überhand nimmt, und mit grossem Abstand den grössten Teil der Budgets frisst.

Da nimmt dann die Qualität auch ab, weil die Ressourcen schlecht verteilt sind und weil das Management dann Anforderungen an die Ärzte stellt, die komplett nur dem Geld dienen, da das Management nur auf das fokussiert.

Weiss also nicht, ob das so viel bringt, wie es sollte...

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Wie der Fall abgelaufen ist, zeigt nebenbei auch einen Aspekt, den wir nicht ausser Acht lassen sollten.
Dr Maisano ist ein exzellenter Chirurg aber er hat kein Partei im Rücken und keine Lobbyisten, die für ihn arbeiten. Ohne politische und mediale rückendeckung ist es für ein Klinikdirektor schwierig besonders, wenn Probleme auftauchen. Wissenschaftliche Fähigkeiten langen allein nicht. Sie sind nur ein"nice to have", entscheidender sind oft andere Kriterien. Hätte Maisano starke Lobbyisten wäre er wahrscheinlich heute noch Klinikdirektor in Zürich.
Die Recherche ist super... Weiter so

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«Bei schönem Wetter läuft das gut. Zieht ein Gewitter auf, bin ich machtlos.»

Läuft bei ihm.

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Danke für die Serie. So sehr mich solche Vorgänge interessieren, so sehr beelendet es mich, wie das immer noch abläuft. Wie zu meinen Assistenzzeiten im letzten Jahrtausend. Anstatt dass man versucht, Strukturen und Prozesse zu verbessern, problematisiert man einzelne Personen, heroisiert andere und spielt sie gegeneinander aus. Auch in den Medien. Selbst bei Ihnen. Sündenböcke zu suchen, ist jedoch Gift für eine offene Fehlerkultur. Fehler entstehen oft durch Kommunikationsprobleme in Teams. Das Arbeitsklima und der Teamgeist spielen eine entscheidende Rolle.

Eine Fehlerkultur, welche den Namen verdient, funktioniert genau umgekehrt. In der Medizin kommt das durchaus vor. Mit am weitesten sind wohl die Briten. Dort gibt es ein National Institute for Cardiovascular Outcomes Research (www.nicor.org.uk). Ähnliches in anderen Fachgebieten. Z.B. werden operative Komplikationen systematisch erfasst, dokumentiert und aufgearbeitet, um zu unterscheiden: war das etwas Vermeidbares oder nicht? Wenn vermeidbar: wie? Entsprechend kennt jede/r Chirurg/in die eigenen Komplikationsraten, inklusive Vergleich zum Durchschnitt. In einem staatlichen Gesundheitswesen ist das sicher einfacher umzusetzen als hier. Es gibt mindestens in meinem Fachgebiet jedoch Schweizer Kliniken, die wesentlich mehr machen, als sie müssten. Bisher ist das Freiwilligenarbeit, in jedem Sinn des Wortes.

Auch bei uns ist vorgesehen, dass die Vergütung von Interventionen an Qualitätsnachweise gekoppelt werden soll. In der Schweiz ist das Neuland, und wie sich diese Qualitätsnachweise gestalten sollen, ist noch offen. Die Krankenkassen werden dabei mitbestimmen, die Politik ebenso. Die Medizin selber täte gut daran, sich den neuen Herausforderungen zu stellen und sich das Heft nicht ganz aus der Hand nehmen zu lassen. Zum Glück kommt das in den jüngeren Köpfen inzwischen an. Es gibt durchaus noch Hoffnung.

P.S. „Selbst bei Ihnen“ wird durch den vierten Teil relativiert: das Interview mit Prof. Lüscher rettet die Serie.

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Fehlt unter den Namen der Protagonisten in diesem Spiel nicht noch der Name Dominik Feusi vom Tagesanzeiger? Es fällt auf, dass der Tagesanzeiger sich neben dem Fall im USZ auch in dem Fall im Seespital und beim angeblichen Fall Axsana durch absolute und bewusste Inobjektivität ausgezeichnet hat. Auffallend ist auch das diese Tendenz beim Tagesanzeiger mit der Übernahme des Gesundheitsdepartement durch Natalie Rickli, welche gleichzeitig von Dominik Feusi zumeist sehr positiv dargestellt wird, massiv zunahm. Gibt es eine Verbindung zwischen den beiden? Wird hier eine Regierungsrätin eventuell medial dabei unterstützt reale oder sogar erfundene Problemfälle dafür zu nutzen, um Positionen mit ihr genehmen Personen besetzen zu können?

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Herzlichen Dank für die «Züricher Herzkrise», die für mich klärt, weshalb meine Bypassoperation 2017 ein Trauma hinterliess. Nicht die OP an und für sich, sondern die ganzen Begleitumstände der Pflege und Verwaltungsarbeit. Als Halbprivatversicherter hatte ich ein Einzelzimmer, wurde aber allein gelassen und als «alter Mann» behandelt. Ich erspare die unappetitlichen Details, aber es kam so weit, dass ich der Stationsärztin und der Pflegerin sagte, dass Pflege nicht zum Selbstzweck, sondern zum Wohl des Patienten diene. Das dicke Ende kam aber 2019. Zwei Jahre später erhielt ich vom USZ eine Rechnung über CHF 55'500. Meine deutsche Krankenkasse die Continentale in Hamburg hatte mich nach über 40 Jahren im Alter von 80 Jahren auf deutsche Tarife gesetzt (EU Gesetz, wonach eine KV nur verpflichtet ist, den lokalen Tarif zu vergüten), d.h. ich bezahlte die Hälfte der medizinischen Kosten in der Schweiz selber. Mein Versicherungsagent in Hamburg, meinte es würde jedoch ein Schriftstück mit der USZ existieren, das ich einholen könnte. Stattdessen erhielt ich einen Brief der Versicherung, «wonach noch etwas geklärt werden müsse». Einen Tag später wurde ich vom USZ betrieben, obwohl der Zahlungstermin noch 8 Tage entfernt war. Bei einem nochmaligen Anruf in Hamburg traf ich auf eine Sachbearbeiterin, die offensichtlich nicht informiert war und mir das Dokument umgehend per Email aushändigte: es lautete auf 100 % Übernahme bzw. Gutschrift aller Kosten. Die Ombudsfrau des USZ wies daraufhin die Finanzabteilung an, sich das Geld von der Continentalen zu holen, was auch geschah.
Langer Erfahrung kurzer Sinn: der Wurm in einem Dienstleistungsbetrieb schlägt auf alle Ebenen durch. Ein Neuanfang ist fast nur möglich, wenn die alten Strukturen aufgelöst werden. Ein erfolgreicher Freund in der Kosmetikbranche hat es so geschafft, dass er die Niederlassung in Köln auflöste und in München neu aufbaute.
PS: Im Mai letzten Jahres lag ich in der Gefässchirurgie des USZ, dieses Mal als Allgemeinversicherter. Meine Betreuung war derjenigen eines Privatversicherten in den besten Kliniken gleichzusetzen.

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Herzliche Gratulation zu dieser Recherche! Chapeau!

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Absolut brillante Recherche, gratuliere ganz herzlich! Super spannend, hat mein Horizont erweitert.

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vielen Dank für die spannende, aufschlussreiche Trilogie. Ich wünsche, dass ihre wertschätzende, offene Haltung gegenüber den verschiedenen Protagonisten als Beispiel in die Kommunikationskultur am USZ einfliessen wird. Die Konfliktvermeidung wird nie gelingen. Eine professionelle und offene Aufarbeitung der Konflikte, könnte zukünftig als Wert eingefordert werden. Die blaukühlen, eisigen Bilder mit den goldenen Lichtelementen, die sind phantastisch.

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wow, wahnsinn. danke für diese beeindruckende, umfassende und bis weit ins detail beleuchtete recherche. sie hat mich total gefesselt und mich einmal mehr sehr nachdenklich, besorgt und auch wütend gestimmt, über die spitalstrukturen, welche ich von innen kenne. über die machtspiele bei welche höchst selten die innovativen und voranbringenden gewinnen - zum frust und am ende zum leid der patienten.
danke, dass ihr als medienarbeitende bei der republik solch wertvolle arbeit leistet und damit auch eurer branche eine andere Seite vorhält. danke, ein grund mehr euch immer und immer wiederweiter zu empfehlen.

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Lieber Herr F., wir bleiben dran, die Sache ist noch nicht beendet, wir werden wohl demnächst ein kurzes Update publizieren. Da Sie schreiben, dass Sie die Spitalstrukturen von Innen kennen: mögen Sie sich mal bei mir melden? brigitte.huerlimann@republik.ch Merci & à bientôt, Brigitte Hürlimann

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Darf ich sie bitten, dies noch zu korrigieren, denn ich bin weiblich ... Danke :)

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Sehr spannend zu lesen und gut recherchiert. Ich stelle mir jedoch seit einiger Zeit die Frage: hat Whistleblowing eine positive oder negative Auswirkung auf unsere Gesellschaft. Ist ein Whistleblower nun mutig, selbstlos und akzeptiert sein Schicksal/Risiko oder missbraucht man das Vorgehen als Waffe um Macht auszuüben?

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Lieber Herr Schär, mit sehr viel Verspätung noch eine Antwort auf Ihre mehr als berechtigten Fragen. Wenn man mit Anwälten spricht, die sich regelmässig mit Whistleblower-Fällen befassen (als Vertreter von Arbeitgebern und Arbeitnehmern), erfährt man, dass es beide Konstellationen gibt. Jene Whistleblower, die wirklich auf mutmassliche Missstände aufmerksam machen wollen, denen es um die Sache geht, nicht um ihre Person. Aber es gibt halt auch jene Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die unzufrieden sind am Arbeitsplatz, einen Konflikt haben, ihre Karriere gefährdet sehen. Die können dann als Joker zur Whistleblowing-Karte greifen. Welche Form verbreiteter ist, das entzieht sich allerdings meinen Kenntnissen. Freundliche Grüsse, Brigitte Hürlimann

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Die UZH trennt sich nun auch von Maisano. Das SRF lässt dabei einen entscheidenden Satz der sda Meldung einfach weg:

Zudem handle es sich bei den fraglichen Publikationen nicht um klinische Fallstudien, sondern um vier bildgebungsbasierte Kurzberichte bei denen es um Bilder gehe, die mit wenig Text erläutert würden.

Dem SRF passiert es in letzter Zeit öfters, dass solche wichtigen Details nicht erwähnt werden..

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Jetzt endlich verstehe ich, wie und weshalb die Prozesse in grossen Organisation fehlschlagen, woher die Ineffizienz, das Nichtvertrauen innerhalb der Organisation und das Verschwenden der Zeit und Ressourcen auf Nicht-Kerntätigkeiten kommen. Es ist schade.

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Besten Dank. Sehr spannend und aufschlussreich!

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Ich finde es absolut unglaublich das Herr Plass nun vom Beobachter für den Prix Courage nominiert ist....

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Märchentante*onkel
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Sosehr die Arbeit hervorragend ist, bleibt dennoch ein Aspekt, den ich aufgreifen möchte. Es handelt sich hier um einen Arbeitskonflikt von Chefärzten. Er wurde in verschiedenen Medien bisweilen schamlos ausgeschlachtet, um Emotionen bei den Leserinnen zu schüren. In diesem Zusammenhang ist unsere ruhige, senstionslüsternheitfeindliche Berichterstattung absolut berechtigt. Nur: Warum interessiert uns eigentlich ein Arbeitskonflikt von Chefärzten so viel mehr als, sagen wir zum Beispiel, ein Arbeitskonflikt in einer Garage, einem Putzinstitut, einer kleinen Manufaktur? Weshalb verdienen die Chefärzte diese Aufmerksamkeit? Es gibt zwar viele offensichtliche Gründe, weshalb sie diese Aufmerksamkeit erhalten, aber es gibt Argumente, weshalb wir und nicht blenden lassen sollten und menschlichem Tun ausserhalb der rarifizierten Luft chefärztlicher Verhaltensweisen fast eher unsere Beachtung schenken sollten, worauf die anonyme Pflegeperson weiter unten bereits hingewiesen hat.
Denn was bleibt? Einige Medien (nicht die Republik, die sich ja die Mühe gemacht hat, das Ganze ins korrekte Licht zu rücken) haben sich mittels einseitiger Berichterstattung auf Kosten eines Individuums (wie früher mal 'Carlos', nun ein ausgezeichneter Herzchirurg) bereichert, Anwaltshonorare sind üppig geflossen, Chefärzte sind an andere Kliniken weitergezogen, politische Gremien haben Empfehlungen abgegeben, um vergangene Probleme zu lösen: ein paar Rücktritte, ein paar Neubesetzungen, Vorhang zu, Vorhang auf zum nächsten Medienhalali.

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