Macht Kryptogeld die Welt besser oder schlechter?
Bitcoin, Blockchain, NFT. Dieser Mist verbraucht gleich viel Strom wie ganz Argentinien, sagen Kritiker. Endlich eine Alternative zum kaputten Finanzsystem, sagen Befürworter. Und Sie?
Von Ihrem Expeditionsteam, 26.05.2022, Update 28.05.2022
Wann immer Sie in den nächsten Tagen einen schlechten Tag haben, denken Sie daran: Der Südkoreaner Do Kwon hatte unlängst einen schlechteren.
Der Erfinder der beiden Kryptowährungen Terra und Luna musste zusehen, wie sein Lebenswerk fast über Nacht in sich zusammenkrachte. Jetzt bekommt er Todesdrohungen von Investoren, wurde vor einen parlamentarischen Ausschuss geladen – und wird als Schwindler beschimpft, der im schlimmsten Fall das ganze Kryptosystem zu Fall bringen könnte.
Kritiker sehen Do Kwon und den Fall von Terra und Luna nur als Symptom eines Systems, das schon im Kern kaputt und toxisch ist. Mit Technologie, die nicht funktioniert, die der Umwelt schadet, mit einer ultralibertären Vision von einer Welt, in der sich jeder menschliche Kontakt irgendwann auf Geld und Code reduzieren lässt. Mit einem der schärfsten dieser Kritiker hat Oliver Fuchs für die Republik gesprochen.
Ihnen stehen viele andere entgegen, die Kryptowährung als einen Akt der Befreiung sehen. Als Alternative zum korrupten und kaputten System, das die Finanzkrise von 2008 hervorgebracht hat, das die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer macht. Und aus dem hochinnovative Unternehmen, Organisationen und Start-ups hervorgegangen sind, die an blockchainbasierten Lösungen für die grossen Probleme forschen – an neuen Formen von Demokratie, neuen Wirtschaftssystemen oder neuen Wegen, um Künstlerinnen in prekären Verhältnissen endlich fair zu entschädigen.
Sind Blockchain, Kryptowährungen und NFTs eine längst überfällige Revolution? Eine gigantische Blase, gefüllt mit Gier und Marketing? Oder liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen?
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