Sollten künftige Corona-Einschränkungen für alle gelten?

Seit Montag­morgen befindet sich Österreich im vierten Lockdown für alle. Wer keinen triftigen Grund hat, darf die Wohnung die nächsten 10 Tage nicht verlassen – eine Verlängerung auf 20 Tage ist so gut wie sicher. Erneut darf wieder nur eine Person ein Mitglied eines anderen Haushalts treffen. Die meisten Geschäfte sind zu. Einzig die Schulen werden nicht eingeschränkt: Der Präsenz­unterricht läuft weiter.

Wie schnell bei einer tiefen Impfquote und mit der hoch­ansteckenden Delta-Variante die Lage aus dem Ruder laufen kann, verdeutlichen zwei Zitate des Landes­hauptmanns des Bundes­landes Salzburg.

Das erste: «Virologen wollen alle am liebsten einsperren.»

Das zweite: «Ich hoffe, noch vor Weihnachten aus diesem Lockdown heraus­zukommen.»

Dazwischen liegen 8 Tage.

Die Voraus­setzungen sind in der Schweiz leider nicht grund­sätzlich anders als in Österreich. Die Impfquote ist ähnlich tief – und die Infektions­kurve steigt nun ähnlich steil an wie vor einigen Wochen in Österreich.

Und doch wird in der Schweiz über mögliche Verschärfungen der Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie erst zögerlich debattiert – die Kantone warten auf den Bund, und der Bund zeigt auf die Kantone. Anders als im März 2020 stellt sich nun nicht mehr bloss die Frage: Verbote und Massnahmen, ja oder nein? Sondern auch: Für wen sollen sie gelten?

Sollte die ganze Gesellschaft neue Massnahmen mittragen? Oder sollten Einschränkungen vom Impf­status abhängen?

Würden Sie strengere Massnahmen für Menschen, die weder geimpft noch genesen sind, begrüssen? Wenn ja, warum? Oder sehen Sie eine derartige Ungleich­behandlung als nicht gerechtfertigt an? Wenn ja, weshalb? Gäbe es einen dritten Weg?

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