CIA plante Mord an Julian Assange, den Briten geht der Sprit aus – und neuer Konflikt zwischen Serbien und Kosovo
Woche 39/2021 – das Nachrichtenbriefing aus der Republik-Redaktion und die aktuelle Corona-Lage.
Von Reto Aschwanden, Oliver Fuchs, Carlos Hanimann, Theresa Hein, Marie-José Kolly, Daniel Ryser und Cinzia Venafro, 01.10.2021
Nach der Wahl steht Deutschland vor schwieriger Regierungsbildung
Darum geht es: Am Sonntag wurde in Deutschland eine neue Regierung gewählt. Stärkste Kraft wurden die Sozialdemokraten (SPD) mit Olaf Scholz als Kanzlerkandidat (25,7 Prozent der Stimmen), gefolgt von der christdemokratischen, konservativen Union aus CDU/CSU (24,1 Prozent). Beide wollen gerne regieren, eine gemeinsame «grosse Koalition» (wie sie in Deutschland seit 2013 an der Macht war) gilt aber als ausgeschlossen. Armin Laschet, Kanzlerkandidat der Union, sorgte noch am Wahlabend für Verwirrung, weil er die Ergebnisse deutlich vielversprechender interpretierte als einige Parteikolleginnen. Die Grünen, die laut Umfragen noch im Frühling mit Annalena Baerbock Chancen auf das Kanzleramt hatten, erhielten nur 14,8 Prozent; für viele ein Zeichen dafür, dass der Klimaschutz sich in Deutschland wieder hinten wird anstellen müssen. Die FDP erhielt 11,5 Prozent der Stimmen und traf sich – trotz teils weit auseinanderliegender Positionen – bereits am Dienstag mit den Grünen zu Vorgesprächen über eine gemeinsame Regierungsbeteiligung (und für ein denkwürdiges Selfie). Die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) hat im Vergleich zur Wahl vor vier Jahren kaum Stimmen eingebüsst. Und die Linke schaffte den Einzug in den Bundestag nur haarscharf.
Warum das wichtig ist: Deutschland ist ein Schwergewicht in der EU, darum blickte man auch international gespannt auf die Wahl. Im Vorfeld war viel von einer «Klimawahl» die Rede: Ein Spitzenresultat der Grünen hätte ein Zeichen für mehr Klimaschutz gesetzt (auch wenn es nur beim Zeichen geblieben wäre). Deutschland ist in der EU einsamer Spitzenreiter beim CO2-Ausstoss. Das Land ist zugleich die grösste Wirtschaftsmacht der Eurozone. Und: Angela Merkel, die das Land und auch Europa durch mehrere schwere Krisen führte, tritt nach 16 Jahren ab. Merkels Entscheidung, angesichts der Millionen Schutzsuchenden im Sommer 2015 die Grenzen des Landes nicht zu schliessen («Wir schaffen das»), festigte ihr Bild als moralisches Rückgrat Europas; in den vergangenen fünf Jahren wuchs aber auch die Spaltung in Deutschland. 2017 zog erstmals die AfD in den Bundestag ein. Der am Sonntag neu gewählte Bundestag ist der grösste in seiner Geschichte und parteipolitisch weit gefächert.
Was als Nächstes geschieht: Das wissen die Parteien selbst noch nicht genau. An diesem Wochenende sollen sich die Grünen und die FDP zu Sondierungen sowohl mit der SPD als auch mit der Union treffen. Die CDU und ihre Schwesterpartei CSU wollen ihren Stimmenverlust aufarbeiten. Der Unions-Vorsitzende Laschet wurde schon von mehreren Seiten zum Rücktritt aufgefordert. Sehr wahrscheinlich wird eine Koalition aus drei Parteien die Regierungsgeschäfte führen, entweder die Jamaika-Koalition (Union, Grüne, FDP) oder die Ampel (SPD, FDP und Grüne). Immerhin einer ist zuversichtlich: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte, er habe grosses Vertrauen, dass es «in hoffentlich absehbarer Zeit eine ergebnisfähige Koalition» geben würde. (Falls die Regierungsbildung, wie es gerade häufig heisst, tatsächlich bis Weihnachten dauert, wäre Angela Merkel noch länger im Amt als Helmut Kohl).
Die Trump-Administration plante Mord an Assange
Darum geht es: Laut einer Recherche von «Yahoo News» wollte die CIA den Wikileaks-Gründer Julian Assange 2017 aus seinem Exil in der ecuadorianischen Botschaft entführen und ermorden lassen. Der damalige CIA-Direktor Mike Pompeo, der Wikileaks als «feindlichen Nachrichtendienst» bezeichnete, war offenbar komplett ausser sich über die Wikileaks-Publikation «Vault 7»: ein Leak, der, über Monate schrittweise publiziert, die Aktivitäten und Fähigkeiten des Geheimdienstes zur Cyberkriegsführung dokumentierte. Es war der grösste Datenverlust in der Geschichte der CIA.
Warum das wichtig ist: Seit zwei Jahren sitzt der Australier Assange im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in Isolationshaft. Die USA bestehen wegen seiner publizistischen Arbeit auf seiner Auslieferung. Ihm drohen in den USA 175 Jahre Haft. Die gut dokumentierten Mordpläne zeigen einmal mehr: Assange hatte nie eine Chance auf ein faires Verfahren. Seine Anwälte haben nur schwer Zugang zu ihm. Menschenrechtsorganisationen fordern, dass die Anklage fallen gelassen und Assange freigelassen wird, was das Gericht in London verweigert. Auch gegen die Ausweisung des Australiers an die USA spricht sich das Gericht aus, mit der bizarren Argumentation, das sei wegen seines Gesundheitszustandes nicht möglich; ihm drohe dort lebenslange Isolationshaft – während es Assange selber seit zwei Jahren in Isolationshaft hält. In Australien steigt der innenpolitische Druck auf die Regierung, sich endlich für die sofortige Freilassung des Landsmanns einzusetzen. Die Regierung duckte sich bisher weg. Anfang Woche wurde aber publik, dass die australische Aussenministerin Marise Payne den Fall Assange bei ihrem Staatsbesuch in den USA vor einem Monat nun erstmals aufs Tapet brachte.
Was als Nächstes geschieht: Die Regierung in London hat bisher nicht auf die neusten Enthüllungen reagiert. Die nächste Runde des Auslieferungsverfahrens findet am 27. Oktober statt, vor dem High Court in London. «Reporter ohne Grenzen» hat in der Vergangenheit massive Kritik geübt, dass das Gericht eine Berichterstattung durch zahlreiche Schikanen praktisch verunmöglicht. So sind die Medienplätze auf ein Dutzend beschränkt, wer einen Platz will, muss sich ab morgens um 5 Uhr in eine Schlange stellen.
Grossbritannien geht das Benzin aus
Darum geht es: In Grossbritannien fehlen nach Schätzungen rund 100’000 Lastwagenfahrer. Dies führt zu Lieferproblemen im ganzen Land. Auch an den Zapfsäulen herrscht Benzinnotstand. Die Nachfrage ist um das Fünffache gestiegen, wie der Präsident des Branchenverbands Petrol Retailers Association sagt. Derzeit hätten 50 bis 90 Prozent der Tankstellen kein Benzin. Hamsterkäufe verschärfen die Lage.
Warum das wichtig ist: Grossbritannien erlebt eine ernste Versorgungskrise. Hohe Gaspreise gefährden die Stromversorgung im Land. Auch die Lebensmittelindustrie warnt vor steigenden Preisen und Lieferengpässen, denn sie benötigt CO2 zur Nahrungsmittelproduktion. Hinzu kommt nun der Benzin- und Dieselmangel, der einen Dominoeffekt auslöst: So hat der Gesundheitssektor Alarm geschlagen. «Ärzte und andere Beschäftigte des Gesundheitswesens können sich nicht um Patienten kümmern, wenn sie nicht zur Arbeit kommen», sagt Julia Grace Patterson, Chefin von «Every Doctor», einem Zusammenschluss von rund 1700 Medizinerinnen. Einen Grund für die Versorgungsknappheit sehen manche im Brexit: Tausende Lastwagenfahrer haben das Land verlassen und teilweise ihre Arbeitsbewilligung verloren. Die Regierung weist diese Interpretation vehement zurück und sieht den Grund in der Pandemie, der alternden Belegschaft und niedrigen Löhnen. Wie dringend Grossbritannien LKW-Fahrer sucht, zeigte sich auch am Wahlabend in Deutschland: Dort fragte der Journalist eines britischen TV-Senders Wahlsieger Olaf Scholz, ob er bereit sei, deutsche Chauffeure auf die Insel zu schicken.
Was als Nächstes geschieht: Der Treibstoffmangel könnte sich bis Weihnachten hinziehen. Daher will die britische Regierung nun im Eilverfahren 10’500 Spezialisten ins Land holen – rund 5000 Lastwagenfahrer und 5500 Facharbeiterinnen für die Geflügelverarbeitung. Verkehrsminister Grant Shapps sagte, die Ausnahmebewilligung solle «sicherstellen, dass die Vorbereitungen für die Weihnachtszeit im Plan bleiben». Die Präsidentin der Britischen Handelskammer kritisiert, die nun getroffenen Massnahmen reichten bei weitem nicht aus. «Das ist, als ob man ein Lagerfeuer mit einem Fingerhut Wasser löschen will.» Premierminister Boris Johnson will derweil die Armee zu Hilfe bitten: Hunderte Soldaten sollen Treibstoff im Land verteilen.
Serbien und Kosovo: Streit um Autonummern führt zu Militäraufmarsch
Darum geht es: An der serbisch-kosovarischen Grenze ist es in den vergangenen Tagen zu Spannungen gekommen. Auslöser ist eine neue Verordnung der kosovarischen Regierung in Pristina. Diese besagt, dass in Kosovo keine serbischen Nummernschilder mehr verwendet werden dürfen – wie das umgekehrt schon länger gilt. Das heisst: An der Grenze müssen die Autonummern gewechselt werden, was die kosovarische Grenzpolizei konsequent durchsetzt. In Folge kam es zu Protesten durch Kosovo-Serben, unter anderem wurde ein Strassenverkehrsamt angezündet. Kosovo verlegte Spezialeinheiten der Polizei an die Grenze; Belgrad entsandte Militäreinheiten und liess Kampfjets über dem Gebiet patrouillieren. Die Kosovo-Truppe unter der Leitung der Nato verstärkte ihre Präsenz vor Ort.
Warum das wichtig ist: Seit rund zehn Jahren verhandeln Serbien und Kosovo unter Vermittlung der EU über eine Normalisierung ihrer politischen und wirtschaftlichen Beziehungen. Zusätzlich sollen sich die beiden Länder für einen allfälligen Beitritt zur EU fit machen. Das Verhältnis ist seit dem Ende des Kosovokrieges im Jahr 1999 und der Unabhängigkeitserklärung Kosovos 2008 schwierig. Serbien anerkennt Kosovo nicht als unabhängigen Staat. Unter dem rechtsnationalistischen Präsidenten Aleksandar Vučić versucht Serbien, seine Machtposition in der Region zu stärken. In diesem Kontext muss die heftige Reaktion nun gesehen werden. Geopolitisch liegt der Balkan strategisch wichtig zwischen der EU und Russland sowie dem neuesten Player China. Auch Russland – als traditioneller Verbündeter Serbiens – markiert Präsenz: Der russische Botschafter begleitete den serbischen Verteidigungsminister jüngst bei einem Besuch an der kosovarischen Grenze. In den vergangenen Jahren haben sich die Balkanstaaten aus Enttäuschung über den stockenden Mitgliedschaftsprozess eher von der EU abgewandt. So entstand etwa das Projekt Open-Balkan, ein gemeinsamer Wirtschaftsraum zwischen Serbien, Albanien und Nordmazedonien.
Was als Nächstes geschieht: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen rief Serbien und Kosovo zur Deeskalation auf. Am Donnerstag gab es Zeichen der Entspannung: Der Westbalkan-Beauftragte der EU vermeldete: «Wir haben einen Deal.» Zur Lösung des Konflikts um die Nummernschilder wird eine Arbeitsgruppe eingesetzt.
Der Corona-Lagebericht
Der Sonderfall ist ausgeblieben. In der Schweiz hat die Delta-Variante die gleichen Folgen wie in anderen reichen Ländern: ein schneller Anstieg der Fallzahlen, viele Ungeimpfte, die ins Spital müssen, aber durch den Impfschutz der Risikogruppen deutlich weniger Todesfälle als in vorangegangenen Wellen.
Derzeit fallen die Neuinfektionen. Die Frage ist, ob sie wie in anderen Ländern auf einem höheren Niveau stagnieren werden als nach früheren Wellen.
Sorgen macht Epidemiologinnen, dass die Herbstwelle ausgelöst durch Delta schon sehr viel früher anrollte als vergangenes Jahr. Dadurch könnte sich mit den kälteren Temperaturen eine neue, noch grössere Welle aufbauen. Und die könnte wiederum schnell eine sehr viel höhere Belastung der Spitäler mit sich bringen.
Wir haben es in vergangenen Ausgaben des Lageberichts schon geschrieben: Die Impfquote in der Schweiz ist deutlich zu tief, um sicher über die Wintermonate zu kommen. Derzeit sind etwa 86 Prozent der Menschen über 65 vollständig geimpft – wünschenswert wären mit Blick auf die hochansteckende und aggressive Delta-Variante 95 Prozent oder höher. Aktuell werden jeden Tag im Schnitt etwa 26’000 Dosen gespritzt. Nach einem kurzen Anstieg seit Anfang September auf bis zu 35’000 Dosen hat das Impftempo wieder etwas abgenommen.
Diese Woche hat der Bund 150’000 Dosen eines Impfstoffs eingekauft, der bisher in der Schweiz nicht zum Einsatz gekommen ist. Es handelt sich um die Impfung von Johnson & Johnson, die anders funktioniert als die beiden Impfstoffe von Moderna und Pfizer. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass sich viele Allergikerinnen damit impfen lassen können – oder dass sich nun jene für die Impfung entscheiden, die Vorbehalte gegen die anderen beiden Impfstoffe haben.
Zum Schluss: Rock gegen Raubtiere
In der japanische Präfektur Iwate droht Gefahr durch Bären. Die Behörden dort haben nun eine ungewöhnliche Massnahme ergriffen. Sie beauftragten eine Rockband, einen Song zu schreiben, der die Bevölkerung vor den Tieren warnt und Verhaltenstipps gibt. Das Stück soll auf Strassen und in Shoppingzentren gespielt werden. Der Komponist des Liedes kann sich auch vorstellen, die Bären direkt mit seiner Musik zu beschallen: «Das sind scheue Tiere. Wenn sie den Song hören, würden sie wohl weglaufen.» Das bringt uns auf eine Idee: Zwar machen in der Schweiz Bären keine Probleme, dafür Wölfe. Da könnte man doch zur Vergrämung die Freiheitstrychler schicken. Die scheppern grad so laut wie eine Rockband und schlagen jedes empfindsame Wesen in die Flucht.
Was sonst noch wichtig war
Schweiz I: Bei Wahlen im Aargau hat die SVP in Städten und Gemeinden viele Sitze verloren. Schuld daran soll Kantonalpräsident Andreas Glarner sein. Der ehemalige Kantonalpräsident Hans Ulrich Mathys sagt: «Glarner zerstört unsere Partei.»
Schweiz II: Gemäss Recherchen von SRF wollte das Bundesamt für Rüstung Unterlagen aus dem Bieterprozess für die Beschaffung neuer Kampfjets vor Abschluss des Geschäfts vernichten. Parlamentarierinnen kritisieren, so könne man nicht transparent überprüfen, auf welcher Basis sich der Bundesrat für den US-Kampfjet F-35 entschieden habe. Die Geschäftsprüfungskommission erwägt, eine Untersuchung einzuleiten.
Frankreich: Ex-Präsident Nicolas Sarkozy ist der illegalen Wahlkampffinanzierung schuldig gesprochen worden. Er wurde zu einem Jahr Haft ohne Bewährung verurteilt. Ins Gefängnis muss er nicht, dafür mit einer Fussfessel in den Hausarrest. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Österreich: Graz wird künftig wohl von der Kommunistin Elke Kahr regiert. Bei der Gemeinderatswahl in der Landeshauptstadt der Steiermark verdrängte die Kommunistische Partei Österreichs die Österreichische Volkspartei vom ersten Platz. Im Netz machten umgehend «Stalingraz»-Memes die Runde.
Russland: Youtube hat die deutschen Kanäle des russischen Staatsmediums RT wegen Falschinformationen über die Corona-Pandemie gesperrt. Als Reaktion darauf droht Russland, Youtube zu sperren.
Island: Bei den Parlamentswahlen konnte die ungewöhnliche Links-Rechts-Regierung ihre Mehrheit behaupten. Doch während die Progressiven zulegten und die Konservativen stabil blieben, verlor die links-grüne Bewegung von Ministerpräsidentin Katrin Jakobsdottir Stimmen.
USA: Ein Gericht in Los Angeles hat Britney Spears’ Vater als ihren Vormund abgesetzt und diese Funktion vorläufig einem Anwalt übertragen. Die Sängerin kämpft seit Jahren gegen ihre Entmündigung. Ob die Vormundschaft ganz aufgehoben wird, soll Mitte November entschieden werden.
Kanada: Nach fast drei Jahren hat Kanada die auf Betreiben der US-Behörden festgesetzte Finanzchefin der chinesischen Tech-Firma Huawei ausreisen lassen. Im Gegenzug konnten zwei kanadische Geschäftsleute heimreisen, die in China festgehalten worden waren.
Lateinamerika: In mehreren Ländern gingen am Dienstag Tausende auf die Strasse, um gegen Abtreibungsverbote zu demonstrieren. In Ländern wie El Salvador ist Schwangerschaftsabbruch strikt verboten. In Mexiko und Chile sind Reformen für eine Liberalisierung im Gange.
Demokratische Republik Kongo: Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation WHO haben bei ihrem Einsatz gegen einen Ebola-Ausbruch von 2018 bis 2020 im Kongo Dutzende Frauen und Männer sexuell ausgebeutet. Diese Vorwürfe bestätigt ein Untersuchungsbericht. Die WHO kündigt interne Reformen und Unterstützung für die Opfer an.
«Fridays For Future»: Am letzten Freitag gingen weltweit Klimaaktivistinnen auf die Strasse. Allein in Berlin waren es Zehntausende, in Zürich etwa 2000. Nächste Woche will die Aktivistengruppe Extinction Rebellion Verkehrsknotenpunkte in Zürich blockieren.
Autoindustrie: Weil pandemiebedingt weltweit Halbleiterchips fehlen, können Autohersteller dieses Jahr 7,7 Millionen Fahrzeuge weniger produzieren und büssen dadurch 210 Milliarden Dollar Umsatz ein.
Die Top-Storys
Akte Mockridge Der deutsche Comedian und Moderator Luke Mockridge wird von seiner Ex-Freundin der Vergewaltigung bezichtigt. Das Verfahren wurde eingestellt. Aber nun hat das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» die Untersuchungsakten ausgewertet und mit zehn Frauen gesprochen, die Mockridge übergriffiges Verhalten vorwerfen.
Kaviar-Connection In zwei Teilen beleuchtet ein Dokumentarfilm von Arte, wie nach dem Zerfall der Sowjetunion die Diktatoren in Zentralasien aufstiegen, eine Scheindemokratie errichteten – und Enthüllungen über ihre Korruption knallhart verfolgen.
Krebs ohne Chemotherapie Auf die Diagnose Brustkrebs folgte bisher fast mit Sicherheit der Vorschlag: Behandlung durch Chemotherapie. Die «New York Times» berichtet nun über eine stille Revolution unter Onkologen, die mit einem alten Dogma brechen und sagen: «No Chemo».
Illustration: Till Lauer