Serie: «Deutschland hat die Wahl» – Folge 3

«Es war logisch, dass eine Pandemie kommt»: Inga Ritter in ihrem Garten.

Aufbruch

Es muss sich was ändern, sagen viele Deutsche. Aber wem die Stimme geben, damit sich etwas ändert? Drei Wählerinnen ringen mit der Frage: Entscheide ich strategisch oder aus Überzeugung? Serie «Deutschland hat die Wahl», Folge 3.

Von Eser Aktay, Anina Ritscher (Text) und Verena Müller (Bilder), 22.09.2021

Synthetische Stimme
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Karl Marx hängt als Poster an der Wand. Die H&M-Verkäuferin Maria Haido sitzt in einem Büro im Stadtzentrum von Heilbronn und sagt: «Die Pandemie hat mir die Augen geöffnet.» Im Juli ist sie, die bis vor wenigen Jahren noch keinerlei Interesse an Parteipolitik hatte, der Linken beigetreten.

40 Kilometer weiter südlich sitzt Inga Ritter in Stuttgart unter einem Apfelbaum in ihrem Garten und sagt: «Es war logisch, dass eine Pandemie kommt.» Schuld daran sei die Klimakrise und der unachtsame Umgang der Menschen mit der Umwelt. Deswegen engagiert sich Ritter ehrenamtlich. Bei Greenpeace.

Ritter und Haido: zwei Frauen, die etwas für eine bessere Welt tun wollen. Ritter als Presse­sprecherin bei Greenpeace Stuttgart. Haido als Gewerkschafterin und Neumitglied bei der Linkspartei. Beide verbindet die Ansicht, dass die Krise schon vor Corona da war – und die Pandemie ein Weckruf. Während Ritter in der Klimakrise die grösste Gefahr für die Menschen sieht, will Haido Arbeitnehmer­rechte stärken.

Von Problemen und Hoffnung

Am Sonntag wählt Deutschland eine neue Regierung. In den Städten hängen an fast jedem Laternenpfahl Wahlplakate. Die zwei Kanzler­kandidaten und die Kanzler­kandidatin tingeln durchs Land und halten Reden, auch die drei Fernseh-«Trielle» sind durch. Anders als noch im Frühling, als die Grünen zeitweise vorn lagen, führt in den Umfragen nun die SPD vor der CDU, die Grünen belegen mit einigem Abstand den dritten Platz.

Momentan scheinen zwei Koalitionen wahrscheinlich: entweder die Ampel (SPD-Grüne-FDP) oder Rot-Grün-Rot (SPD-Grüne-Linkspartei). So oder so würde sich einiges ändern: Die Linkspartei war noch nie an der Bundes­regierung beteiligt, die Grünen seit 16 Jahren nicht mehr.

Wir besuchen Maria Haido in Heilbronn und Inga Ritter in Stuttgart. Ausserdem rufen wir bei Carolin Ott an, der Club­besitzerin aus Mannheim, die wir schon in einer früheren Folge dieser Serie kennengelernt haben.

Was sind für die drei Frauen die drängendsten Probleme unserer Zeit? Und wie gross ist ihre Hoffnung, dass die nächste Bundes­regierung diese angeht?

Serie: «Deutschland hat die Wahl»

Am 26. September endete in Deutschland eine politische Ära – mitten in der Pandemie, der Klimakrise und einer zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft. Bis zum Wahl­sonntag reiste die Republik durch Baden-Württemberg, sprach mit Bürgerinnen und Wählern und hat nach der Wahl nochmals nachgehakt. Zur Übersicht.

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Aufbruch

Folge 4

Er­nüch­te­rung

Den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 verbrachte Maria Haido mit dem Geschäfts­handy am Ohr. Seit 13 Jahren ist die Mittdreissigerin Verkäuferin bei H&M. Seit 4 Jahren ist sie zudem Mitglied im Betriebsrat, der Arbeitnehmer­vertretung im Unternehmen. Dort hat sie viel zu tun: Weil immer mehr Leute online shoppen und die Einkaufsmeilen in den Innenstädten leerer werden, schliessen Kleiderketten Filialen – und sparen bei den Löhnen.

Maria findet immer eine Lösung

Die Pandemie machte die Situation noch schwieriger: H&M-Filialen waren aufgrund von Einschränkungen für den Einzel­handel eineinhalb Monate lang in ganz Deutschland geschlossen. Noch nie waren so viele Angestellte im Einzelhandel in Deutschland in Kurzarbeit wie während dieser Zeit.

Haidos Arbeitskolleginnen sassen während des Lockdowns zu Hause. Sie hingegen hatte so viel Arbeit wie nie zuvor: Der Betriebsrat musste die Kurzarbeits­verträge aushandeln. Die entscheidende Sitzung dauerte bis 3 Uhr morgens. Das Unternehmen wollte den Arbeitnehmern in Kurzarbeit 70 Prozent des regulären Gehalts bezahlen. Die Angestellten verlangten 90 Prozent. Sie gewannen – auch wegen Haidos Engagement.

Zudem will H&M deutschlandweit 800 Stellen streichen. In der Filiale Heilbronn hiesse das: 11 Vollzeit­stellen, die wegfallen, rund ein Drittel der Beschäftigten. Haido wehrte sich dagegen. Und hatte Erfolg: Am Ende gingen nur vier – freiwillig. Haido nickt zufrieden, während sie das erzählt, und sagt: «Wenn jemand bei uns ein Problem hat, dann kommen sie zu mir oder meinen Kolleginnen vom Betriebsrat. ‹Die Maria findet immer eine Lösung›, sagen sie.»

Dank Überzeugungsarbeit hat sie ihr gesamtes Umfeld dazu gebracht, am Sonntag die Linkspartei zu wählen: Maria Haido, Gewerkschafterin und angestellt bei H&M.

Dabei musste Haido in ihrem Leben selbst oft kämpfen. Als Kind floh sie mit ihrer Familie aus der Türkei nach Deutschland. Sie sind Aramäer, also Christen, und wurden verfolgt. Später kämpfte Haido als Kunst­turnerin um die Medaillen, wollte zu Olympia. Heute kämpft sie für Arbeiterrechte. «Ich bin eine wahre Gewerkschafterin», sagt sie stolz. Seit sechs Jahren ist sie Mitglied bei der Dienstleistungs­gewerkschaft Verdi.

Die gelernte Hochbau­zeichnerin arbeitete in einem Bau­unternehmen und als Alten­pflegerin, bevor sie bei H&M landete. Es sollte nur vorübergehend sein. Doch nirgends waren die Arbeitszeiten so flexibel, nirgends passten der Beruf und ihre junge Familie derart gut. Also blieb sie. Während des Lockdowns unterstützte Haido neben der Arbeit ihre beiden Kinder und deren Freunde im Homeschooling.

Das ist nicht ungewöhnlich: Jede zweite Frau in Deutschland arbeitet in Teilzeit, aber nur jeder zehnte Mann. Meistens ist der Grund, dass die Frauen für Kinder­betreuung und Pflege von Familien­mitgliedern zuständig sind. Alte Rollenbilder halten sich hartnäckig.

Sogar die CDU setzt sich für Clubs ein

Die Grünen und die Linkspartei versprechen als einzige in ihren Wahl­programmen explizit ein «Recht auf Rückkehr in Vollzeit» für Eltern und insbesondere für Frauen. Die beiden Parteien haben von allen im Bundestag vertretenen den höchsten Anteil an Frauen sowohl unter ihren Mitgliedern als auch im Parlament.

In Mannheim steht die Clubbesitzerin Carolin Ott am Tresen und sagt: «Eine Frau, die allein einen Club betreibt? Das können sich viele nicht vorstellen.» Anfangs betrieb sie die «Disco Zwei» zusammen mit zwei Männern. Während die sich mit ihrem Club brüsteten, schuftete Ott hinter den Kulissen.

Als erst der eine, dann der andere ausstieg, tuschelte die Szene: Allein würde sie es nicht schaffen. Nach wie vor kommen Kunden manchmal an den Tresen und sagen: «Du machst das echt gut! Ich werde deinem Chef sagen, dass du eine Gehalts­erhöhung kriegen solltest.» Dann lächelt Ott nur. Als Club­besitzerin pflegt sie die Diversität: Viele Frauen, queere Menschen und Leute mit Einwanderungs­geschichten arbeiten bei ihr.

Nicht nur Rollenbilder und Einzelhandel – auch die Clubkultur war schon vor Corona in der Krise. Die Regeln für Neu­eröffnungen wurden immer strenger. Es kamen immer mehr Verordnungen zu Baurecht und Schallschutz. Das führte dazu, dass das Nachtleben aus den Innenstädten in die Industrie­gebiete verdrängt wurde und das Publikum wegblieb. Corona bedeutet für viele Clubs das endgültige Aus.

Die Grünen, die Linkspartei? Clubbesitzerin Carolin Ott hat sich noch nicht entschieden, wem sie ihre Stimme gibt.

Das Problem ist den Parteien bekannt: Die Linkspartei verspricht in ihrem Wahlprogramm, Clubkultur zu stärken, die Grünen wollen in Baden-Württemberg die Sperrstunde abschaffen. Selbst die konservative CDU setzt sich in Berlin vereinzelt für Clubs ein.

Und wie geht es mit Otts Club in Mannheim weiter? «Ich muss jetzt entscheiden: Soll ich viel Geld investieren, um schnellstmöglich zu öffnen – oder abwarten, was der Herbst und die nächste Welle bringen?» Um unter den neuen Vorgaben zu öffnen, müsste sie die Lüftung im Club erneuern.

«Mich würden sie aus der Partei werfen»

Im Rückblick auf den Lockdown sagt Inga Ritter: «Ich hatte endlich Zeit, durchzuatmen, meine Freundschaften zu intensivieren», sagt sie in ihrem Garten. Ein Buddha aus Stein sitzt neben dem Gartentisch, eine Leiter lehnt an einem Apfelbaum. Hier, in Stuttgart-Sillenbuch, im Süden der Stadt, scheint die Welt in Ordnung: keine Zigaretten­stummel auf den Strassen, dafür Geranien auf den Fenstersimsen, Fachwerk­häuser neben kleinen Reihenhäusern, die Autos aufgeräumt am Strassenrand.

Die 58-jährige Ritter arbeitet seit beinahe 30 Jahren als Tanzpädagogin und Pilates­trainerin. Im März 2020 verlor sie auf einen Schlag alle ihre Jobs. Sie stellte schnell auf Online­unterricht um, doch damit erzielte sie nur einen kleinen Teil ihrer ursprünglichen Einnahmen. Zum ersten Mal war sie auf staatliche Hilfe angewiesen.

Dutzende Dokumente musste sie ausfüllen, um Unterstützung für Solo-Selbstständige zu beantragen. «Manchmal sass mein Mann dabei neben mir, sonst wäre ich verrückt geworden», erzählt sie. Am schlimmsten fand sie die Hinweise auf den Formularen, die mit Strafen für falsche Angaben drohten.

Die Mühe hat sich gelohnt: Ritter kam über die Runden. Ihr Mann und sie pflegen einen «minimalistischen Lebensstil», wie sie sagt. Sie haben keine Kinder, kein Auto und machen Food­sharing – aus Überzeugung. Denn für Ritter ist klar: Die Corona-Krise ist eine Konsequenz der Klimakrise. Das bestätigen zahlreiche Studien: Menschen dringen immer weiter in die Lebensräume von Tieren vor. So steigt das Risiko, dass Viren auf Menschen überspringen.

Zu Hause, im Süden von Stuttgart: Inga Ritter.

Wenn Ritter über Politik spricht, spricht sie vor allem über das Klima. Plastik, Kohle, Massen­tierhaltung. Diese Themen sind ihr wichtig. Ihre Überzeugung lebt sie auch im Alltag: Vor Jahren machte sie mit ihrem Mann Urlaub auf einer griechischen Insel. Die beiden entdeckten einen Strand, eigentlich traumhaft, aber voller Plastikmüll. Also sammelten sie den Abfall ein. Zwei riesige Tüten voll. Da es am Strand keinen Mülleimer gab, schleppten sie die Tüten «natürlich zu Fuss» bis in die nächste Stadt und entsorgten sie dort. Als ein Kellner in einem Restaurant davon erfuhr, spendierte er ihnen ein Getränk.

Die Klimakrise ist Thema Nummer eins bei dieser Wahl. Alle Parteien mit Ausnahme der AfD haben das 1,5-Grad-Ziel in ihr Wahlprogramm geschrieben. Die Grünen und die Linke sind aber die einzigen, die den Kohle­ausstieg bis 2030 schaffen wollen.

Auch deswegen wird Ritter die Grünen wählen – obwohl sie mit denen nicht ganz zufrieden ist. Das Kanzler-«Triell» im öffentlich-rechtlichen Fernsehen hat Ritter aufmerksam verfolgt: «Aber wo war das Thema Massen­tierhaltung?» Das ist für sie das wichtigste Thema, wenn es darum geht, CO2-Emissionen einzusparen. Seit 30 Jahren lebt sie vegetarisch, seit rund 7 Jahren vegan.

Ritter wollte Annalena Baerbock persönlich zur Rede stellen und ging zu einer Wahlkampf­veranstaltung in Stuttgart. Auf die Kanzler­kandidatin hat sie am Ende dann doch nicht gewartet, stattdessen hat sie ein Parteimitglied der Grünen am Informations­stand angesprochen. Würden die Grünen das Fass Massen­tierhaltung aufmachen, so hat der Mann es ihr erklärt, würde in der «Bild»-Zeitung stehen, dass die Grünen den Menschen in Deutschland das Fleisch wegnehmen werden. «Die müssen vorsichtig darangehen», sagt Ritter und lacht. Das verstehe sie schon: «Genau deswegen bin ich nicht in der Politik. Ich könnte das gar nicht. So jemanden wie mich würden sie sofort rauswerfen.»

Die Pandemie – eine Ohrfeige

Mitte September läuft Maria Haido durch Heilbronn und verteilt Flyer, um für den lokalen Bundestags­kandidaten der Linkspartei zu werben. Normalerweise schaut Haido kein Fernsehen, doch letzte Woche, als die Linken-Spitzen­kandidatin Janine Wissler im TV-Quartett gegen FDP, CSU und AfD antrat, schaltete sogar sie den Fernsehapparat ein. «Janine Wissler finde ich echt stark», sagt sie.

Als die Pandemie ausbrach, startete Haido mit dem Betriebsrat eine Petition. Sie forderte von der H&M-Leitung das Zugeständnis, dass Angestellte bei der Digitalisierung im Laden mitreden dürfen. «Ich habe alle politischen Parteien angefragt, zu unterschreiben. Von der Linkspartei kam mit Abstand am meisten Rückmeldung.» Sogar Gregor Gysi habe unterzeichnet. «Nach einem Jahr habe ich dann beschlossen: Ich will der Linkspartei beitreten.»

Haidos Familie war zunächst nicht erfreut über ihre politische 180-Grad-Wende. Die Eltern wählten stets die Christlich-Demokratische Union – «hauptsächlich wegen des ‹C›». Um ihren Hals trägt Haido ein kleines silbernes Kreuz. Doch das «C» sei bei der CDU eben unangebracht, findet sie: «Denen geht es nur um die Wirtschaft.» Nach viel Überzeugungs­arbeit wählt nun Haidos ganze Familie die Linkspartei, genauso wie ihr Umfeld.

Carolin Ott weiss noch immer nicht, wen sie wählen wird. Entweder strategisch die Grünen, weil die die besten Chancen haben. Oder, eher ihrer Überzeugung entsprechend, die Linkspartei. Deren Klimaprogramm sei genauso gut wie das der Grünen, findet sie. Die TV-«Trielle» hat sie nicht angeschaut, dafür aber die Videos, die auf Social Media kursieren, in denen Kinderreporter Armin Laschet ins Schwitzen brachten.

Inga Ritter würde am liebsten die Tierschutz­partei wählen. Doch da die keine Chance hat, ins Parlament einzuziehen, wählt sie strategisch die Partei, die ihren Vorstellungen am nächsten kommt. Dass die CDU sich zu wenig für Klimaschutz engagiert, ist für Ritter klar, der SPD traut sie bei dem Thema «nicht richtig über den Weg». So wie wir leben, findet Ritter, kann es nicht weitergehen. «Die Pandemie war wie eine Ohrfeige. Sie muss uns aufwecken.»

Auch die Flutkatastrophe, die im Juli besonders die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Westen Deutschlands getroffen hat, war so eine Ohrfeige. Eine Studie der World Weather Attribution in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst deutet darauf hin, dass sie auch im Zusammenhang mit der Klima­erwärmung stand. «Wir müssen das 1,5-Grad-Ziel schaffen, sonst wird es schlimm», davon ist Ritter überzeugt.

Sie gibt im Kampf gegen die Klimakrise nicht auf, auch wenn sie sagt: «Auf mich kommt es nicht mehr an.» Hoffnung macht ihr die Jugend und Fridays for Future.

Auch Maria Haido machen junge Menschen Hoffnung. Ihre Tochter startete an der Schule eine Petition: Die Mädchen­toiletten sollen renoviert, Mülleimer angebracht werden. Und konnte sich durchsetzen. «Die Lehrer sagen: ‹Wir wissen schon, woher sie das hat›», erzählt Haido.

Wenn sie bei H&M an der Kasse steht, fragt sie sich oft: «Was mache ich hier eigentlich?» Will sie ihren Job hinschmeissen? «Jetzt handeln wir erst mal den neuen Tarifvertrag aus. Ich habe das angefangen, jetzt bringe ich es auch zu Ende», sagt Haido. Sie spielte mit dem Gedanken, sich selbst zur Bundestags­wahl aufzustellen. «Noch nicht jetzt, ich kenne mich noch zu wenig aus.»

Aber vielleicht beim nächsten Mal in vier Jahren.

Zu den Autorinnen und zur Fotografin

Anina Ritscher arbeitet als freie Journalistin für Zeitungen und Magazine (TAZ, «Der Freitag» und «Dummy») in Deutschland und der Schweiz. Eser Aktay ist freier Journalist und lebt in Mainz. Er arbeitet regelmässig für den Südwest­rundfunk und hat als freier Autor für TAZ, «Süddeutsche Zeitung» und «Zeit Campus» geschrieben. Beide sind Teil ­des Selbstlaut-Kollektivs, eines Zusammen­schlusses aus frei­beruflichen Journalistinnen. Die Bilder zu dieser Reportage stammen von der Stuttgarter Fotografin Verena Müller.