Weder wirklich Wahl noch Kampf
Nach einem Sommer der verheerenden Wetterextreme werden mit der deutschen Bundestagswahl die Weichen für die Klimapolitik gestellt. Also ringen die Parteien hart miteinander und reden über konkrete Lösungen. Oder?
Ein Essay von Nils Markwardt, 01.09.2021
Die repräsentative Demokratie wird in der Regel dann besonders lebendig, wenn sie auf ihren kurzzeitigen Tod zusteuert. Dann nämlich kommt es zu einer demokratietheoretischen Passionsgeschichte.
Während in der Autokratie ein einzelner Potentat den Staat verkörpert (was auch erklärt, warum Putin und Co. sich so regelmässig in virilen Posen ablichten lassen), offenbart sich der symbolische Leib der Volksherrschaft im Parlament. Und dieser löst sich mit jedem Urnengang selbst auf – um dann direkt wiederaufzuerstehen.
Diese Passionsspiele der parlamentarischen Demokratie haben ihre eigenen Rituale – und Probleme. Werden in den zentralen Wahlkampfreden Ideen, Werte und Prinzipien hochgehalten, «Weichenstellungen» und «Richtungsentscheidungen» beschworen, ja bisweilen sogar «Systemwechsel» in Aussicht gestellt, muss dieser programmatische Überbau eben auch ganz konkret an den Bürger vermittelt werden. Und das geschieht auch durch jene karnevaleske Roadshow, in der die Kandidatinnen ihre Themen auf den Marktplätzen des Landes durch Umverteilung von Bratwürsten und Kaltgetränken an die Wähler bringen.
Daran ist nichts Verwerfliches. Zumal solch gastronomisch unterstützte Wahlwerbung schlimmstenfalls eine akzeptable Schwundform des einstigen Stimmenkaufs darstellt. Der ständige Spagat zwischen politischem Ideenhimmel und erdnaher Überzeugungsarbeit bewirkt dennoch ein Anforderungsprofil, das kaum zu erfüllen ist. Denn wo Kandidatinnen stets staatstragend, visionär und bürgernah zugleich sein sollen, werden sich immer irgendwo Bilder, Videoschnipsel oder Statements finden, die dem gründlich zuwiderlaufen und vom Gegner genüsslich aufbereitet werden.
Wahlkämpfe sind also eine eigentümliche Mischung aus demokratischem Hochamt und politischem Vaudeville. Sie leben nicht nur vom garstigen Grundrauschen des Parteienwettbewerbs, sondern sind unter Social-Media-Bedingungen immer auch ein kurzatmiges rat race permanenter Skandalisierungen.
Wer oder was ist polarisiert?
Dies zu betonen ist auch deshalb wichtig, weil jede journalistische Beschreibung dieser Vorgänge Gefahr läuft, ebenso hektisch zu werden. Im schlechtesten Fall, der sich dieser Tage ebenso im deutschen Wahlkampf beobachten lässt, wird die Berichterstattung dann zu einer Nacherzählung sozial-medialer Erregungskurven und erschöpft sich im Verteilen politischer Haltungsnoten. Kein Wunder, könnte man denken, man hat es ja nach landläufiger Meinung auch mit einer polarisierten Parteienlandschaft zu tun.
Hat man das wirklich?
Das Auffälligste am aktuellen Wahlkampf in der Bundesrepublik Deutschland ist gerade nicht, dass zwischen den politischen Fraktionen besonders heftig gestritten oder um politische Lösungen gerungen würde. Auffällig ist viel eher, dass unter der Oberfläche üblicher parteipolitischer Spitzen und ritualisierter Twitter-Empörungen eine relative Eintracht zwischen den Parteien herrscht. Natürlich: Die Christdemokratinnen warnen hie und da vor einem Linksrutsch oder teilen nach altbekanntem Muster gegen die Grünen aus, indem sie diese als freiheitsfeindliche Verbotsfanatiker brandmarken. Und ja, die Sozialdemokratinnen haben einen (dann später zurückgezogenen Spot) veröffentlicht, in dem Nathanael Liminski, ein Vertrauter von Union-Spitzenkandidat Armin Laschet, ob seines erzkatholischen Glaubens angegriffen wurde.
Dennoch kann derlei nicht darüber hinwegtäuschen, dass bis dato kein fundamentaler inhaltlicher Dissens eine Rolle spielt. Erst recht gibt es keinen irgendwie gearteten Lagerwahlkampf zwischen Rot-Rot-Grün (SPD, Linkspartei, Grüne) und Schwarz-Gelb (CDU und FDP). Die offen ausgetragene Debatte dreht sich geradezu manisch um die charakterliche Eignung der Spitzenkandidaten oder programmatische Marginalien wie die jüngst von den Grünen vorgeschlagene Subventionierung von Lastenrädern. Wenn einige Beobachter beim jüngst ausgetragenen «Triell», der ersten Fernsehdebatte zwischen Baerbock, Laschet und Scholz, nun endlich eine erfrischend kontroverse und sachliche Debatte erkannten, unterstreicht das wiederum das Deprimierende der wahlkämpferischen Gesamtsituation: Gilt ein solch strukturell kurzatmiges Statement-Format als bisheriger Höhepunkt, bekommt man eine Ahnung davon, wie niedrig mittlerweile die Messlatte liegt.
Auffällig ist also vor allem, wie wenig der Mangel an inhaltlicher Polarisierung innerhalb des Parteienspektrums zu den Diagnosen einer wachsenden gesellschaftlichen Spaltung passt. Dieser Mangel wirkt aber auch deshalb irritierend, weil die zukünftigen Herausforderungen mit der Klimakrise, der Mobilitätswende und dem geopolitischen Aufstieg Chinas so gross sind, dass man ein fundamentales Ringen um die entsprechenden politischen Pfadentscheidungen erwarten würde. Zumal allerspätestens der aktuelle Katastrophensommer auch der letzten Deutschen gezeigt haben müsste, dass die tödlichen Auswirkungen der Klimakrise sich nicht später und in weiter Ferne zeigen; sondern buchstäblich im Hier und Jetzt.
Wie also ist das Ausbleiben einer echten Debatte um politische Lösungen zu erklären?
Pluralisierung statt Polarisierung
Vielleicht muss man zunächst den Begriff der Polarisierung etwas höher auflösen. Denn auch wenn die gesellschaftlichen Spaltungsdiagnosen oft medial überzogen sind, weil jede Debatte übers Gendern gleich als Kulturkampf firmiert, sind wachsende gesellschaftliche Risse ja real. Nicht zuletzt der Aufstieg rechtsextremer Parteien wie der AfD zeugt davon. Nur offenbart sich die gesellschaftliche Spaltung nicht als Bipolarisierung der Parteienlandschaft, sondern als verstärkte Pluralisierung des politischen Feldes.
Besonders sichtbar wird dies an den neueren Regierungskonstellationen. Schon jetzt können viele Landesregierungen nur noch durch Dreierkoalitionen gebildet werden. In Schleswig-Holstein regiert etwa ein Bündnis aus CDU, FDP und Grünen, in Sachsen-Anhalt eines aus CDU, Grünen und SPD – also exakt jener drei Parteien, die nun um die Kanzlerschaft wetteifern.
Ähnliches steht auch für die nächste Bundesregierung zu erwarten: In aktuellen Umfragen kommt nicht einmal mehr die noch amtierende «Grosse Koalition» aus Christ- und Sozialdemokraten auf eine parlamentarische Mehrheit, dasselbe gilt für schwarz-gelbe oder rot-grüne Bündnisse. Das politische Spektrum also differenziert sich gegenwärtig immer weiter aus, sodass die Union, SPD und Grüne gerade alle um die 20 Prozent pendeln, während FDP, AfD und Linkspartei sich um die 10 Prozent bewegen (Die Linke allerdings mit einem gewissen Rückstand auf diese Marke). Damit wird eine gegenseitige Koalitionsfähigkeit innerhalb der Parteienlandschaft immer notwendiger – auch über Rechts-links-Grenzen hinweg. Davon ist derzeit allein die AfD ausgenommen, mit der alle anderen Parteien Koalitionen – noch – ausgeschlossen haben.
Das heisst: Tendenziell führt die Polarisierung innerhalb der Gesellschaft paradoxerweise zu einer Harmonisierung innerhalb der Parteienlandschaft. Das wird aktuell noch dadurch verstärkt, dass es sich beim kommenden Urnengang in der Bundesrepublik auch um eine Post-Merkel-Wahl handelt.
Gedrängel in der Mitte
Eines der Erfolgsgeheimnisse der nun 16 Jahre lang amtierenden Kanzlerin bestand gerade darin, dass sie durch ihren über den Dingen schwebenden Habitus im Zweifelsfall den Eindruck vermitteln konnte, sie habe mit Fehlern der Bundesregierung nichts zu tun. Man denke nur an die lange Liste von Skandalen des Verkehrsministers Andreas Scheuer. Egal, was passierte, Merkels persönliche Beliebtheitswerte blieben stets vergleichsweise hoch. Entsprechend waren in der Vergangenheit viele Stimmen für die Union vor allem Merkel-Stimmen. Weshalb Union, SPD, Grüne und FDP um diese Stimmen nun gleichermassen kämpfen. Dies wiederum verstärkt einen strategischen und inhaltlichen Zug dieser Parteien in die politische Mitte.
Das mag man je nach politischer Gestimmtheit als positiven Ausweis systemischer Stabilität oder als Stagnation verbuchen. In jedem Fall ist diese strategische und inhaltliche Harmonisierung des Parteienspektrums ein wesentlicher Grund dafür, dass man in der Bundesrepublik derzeit einen geradezu absurden Wahlkampf erlebt.
Im Gegensatz zu vorherigen Urnengängen hat dies nicht einmal gross mit der erwartbar aggressiven Kampagne der AfD zu tun. Denn obschon die Rechtsaussen-Partei mittlerweile über eine bundesweite Wählerbasis um die 10 Prozent verfügt, fehlt ihr aktuell das Thema, mit dem sie andere Parteien vor sich hertreiben könnte. Nachdem dies mit der Migrationsfrage nicht mehr im gleichen Masse gelingt wie 2015 und in den Folgejahren, versuchte die AfD zuletzt, Stimmung gegen die Corona-Massnahmen zu machen. Das gelang aber allenfalls halb.
Absurd ist der derzeitige Wahlkampf vielmehr aus einem ganz anderen Grund: weil das notwendige strategische Zusammenrücken der Parteien mit einer Fokussierung auf das Spitzenpersonal und mit einer Skandalisierung von Nebensächlichkeiten kompensiert wird. Die Parteien versuchen ihr Profil zu schärfen, indem sie die charakterliche Eignung der Gegenkandidaten infrage stellen oder Detailfragen zum vermeintlichen Eklat aufblasen.
Das Ergebnis: Im bisherigen Wahlkampf wurde leidenschaftlich über Plagiate von Armin Laschet und Annalena Baerbock debattiert, Laschets deplatziertes Lachen während eines Besuchs bei Flutopfern skandalisiert, Baerbocks fehlende Regierungserfahrung thematisiert.
Daran allein wäre für Wahlkämpfe nichts Ungewöhnliches, zumal die zunehmende Konzentration auf das politische Spitzenpersonal auch durch den Medienwandel bestärkt wird. Doch die Geballtheit aus fehlenden Sachdebatten, Skandalisierung von Kleinigkeiten und handwerklichen Fehlern des politischen Spitzenpersonals mutet angesichts der anstehenden Zukunftsentscheidungen geradezu clownesk an.
Und doch ist dies nicht allein der Politik anzulasten.
Empörungskaskaden – und ein erstaunliches Comeback
Es stimmt zwar, dass Armin Laschets weitestgehende Inhaltslosigkeit, gepaart mit immer wieder unsouveränen Auftritten, die Umfragewerte der Union von 40 Prozent im Mai auf aktuell 22 abstürzen liess. Und fraglos hat auch Annalena Baerbocks Performance dazu beigetragen, dass die Grünen nach einem Allzeithoch Ende April einen monatelangen Sinkflug erlebten.
Doch ist derlei nicht nur eingebettet in das beschriebene Paradox von gesellschaftlicher Polarisierung und parteipolitischer Harmonisierung. Es geschieht auch im Rahmen einer folie à trois zwischen Politik, (sozialen) Medien und Publikum. Im Zusammenspiel erzeugen alle drei eine Art politischen Hochfrequenzhandel, in dem eine sich selbst verstärkende Kaskade aus unmittelbaren Empörungen für alle einen kurzfristigen Gewinn verspricht: der Politik Aufmerksamkeit, den Medien Klicks, dem Publikum Unterhaltung.
Vor diesem Hintergrund lässt sich womöglich auch das grösste Mysterium des aktuellen Wahlkampfs erklären: die Renaissance der SPD.
Bis vor kurzem sah es so aus, dass sich die Sozialdemokratinnen nach internen Querelen und den langen Jahren als Juniorpartner in der «Grossen Koalition» ins politische Siechtum verabschieden würden. Doch zuletzt konnten sie die stärksten Gewinne in den Umfragen verzeichnen: In einer jüngsten Forsa-Erhebung lag die SPD mit 23 Prozent sogar vor der Union. Vor allem aber: Im Vergleich zu Armin Laschet und Annalena Baerbock verzeichnet ihr Spitzenkandidat, der amtierende Finanzminister Olaf Scholz, auch mit Abstand die höchsten Sympathiewerte – was wiederum entscheidend damit zu tun zu haben scheint, dass die Sozialdemokraten sich in doppelter Hinsicht strategisch merkelisiert haben.
Dass sich Olaf Scholz kürzlich vom Magazin der «Süddeutschen Zeitung» höchstens halb ironisch mit Merkel-Raute ablichten liess, passt da bestens ins Bild. Immer sichtbarer kommt Scholz als politisch-habitueller Doppelgänger der Kanzlerin daher.
Scholz’ Selbstinszenierung als unaufgeregter, ideologisch flexibler und Superlative meidender Krisenmanager lässt sich bis hinein in die Wortwahl verfolgen. Ähnlich wie bei Merkel ist in seinen Reden und Interviews alles «gut»: «gute Arbeit», «gute Zukunft» und «gute Politik». Hatte die Kanzlerin in vergangenen Wahlen mit dem fast schon karikaturesken Slogan «Sie kennen mich» geworben, beschreibt das im Grunde auch Scholz’ Strategie. Dass diese immer besser aufzugehen scheint, liegt auch daran, dass Scholz die SPD bis zur Geräuschlosigkeit diszipliniert hat – so wie Merkel einst die Union. Und das ist umso bemerkenswerter, weil die traditionell streitlustigen Sozialdemokratinnen erst im Dezember 2019 mit Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans eine Parteiführung gewählt hatten, die gegen Scholz gewonnen hatte und dezidiert mit dessen Merkel-nahem Kurs brechen wollte.
Die Sozialdemokraten dürften schliesslich auch aus verzweifelter Sorge über ein weiteres Abrutschen in der Wählergunst hinter Scholz zusammengerückt sein; nun tragen sie eine völlig auf ihn zugeschnittene Kampagne mit. Rein strategisch bringt das aktuell den Vorteil, dass die SPD weit weniger in den politischen Hochfrequenzhandel mit immer neuen Bildern und Ad-hoc-Forderungen einsteigen muss. Unter dem Verweis auf Scholz’ Erfahrung kann sie schlichtweg von den Fehlern Laschets und Baerbocks profitieren und dabei en passant auf die wachsenden Kontinuitätssehnsüchte bei den Wählern setzen.
Ob dies am Ende tatsächlich reicht, damit die Sozialdemokratinnen stärkste Kraft werden? Immerhin scheint die SPD am konsequentesten erkannt zu haben, dass 16 Jahre Merkel keineswegs nur das Bedürfnis nach Erneuerung erzeugt haben – sondern auch das Gegenteil. In Zeiten radikaler Transformationsprozesse erzeugen die anstehende Erneuerung von Parlament und Regierung sowie der Wechsel im Kanzleramt für nicht wenige Wähler womöglich einen psychopolitischen Horror Vacui. Davon profitieren gerade jene, die ein Weiter-so verkörpern. Und das ist derzeit vor allem Olaf Scholz.
Das grosse Verdrängen
Doch ganz gleich, ob am Ende eben Olaf Scholz, Armin Laschet oder Annalena Baerbock Kanzlerin werden sollte: Die Bundesrepublik hat in diesem Wahlkampf bisher die Chance einer wirklich substanziellen Debatte über zukunftspolitische Richtlinien verpasst. Und wenn sich dies nicht doch noch in der allerletzten Wahlkampfphase – mit dem ersten «Triell» als Startschuss – ändern sollte, wäre das ein deprimierendes Signal. Das gilt zuallererst für die enormen Herausforderungen, die mit der Bekämpfung der Klimakrise einhergehen.
Denn womöglich ist das Verpassen dieser Chance nicht einfach nur ein Unfall. Sondern ein Umstand, der tief blicken lässt.
Wenn in den letzten Wochen – trotz Flutkatastrophe – derart wenig über die rechtlichen, finanziellen und städtebaulichen Ideen für den ökologischen Transformationsprozess diskutiert wurde und man sich stattdessen leidenschaftlich in Nebensächlichkeiten verhakt hat, dann ist das wohl nur als eine kollektive Verdrängungsleistung zu erklären.
Die grosse Verdrängung mag zum einen bewusst forciert sein. Viele Politikerinnen dürften eine ernsthafte Debatte über die Klimakrise kaum als gesellschaftliche Notwendigkeit oder Möglichkeit der eigenen programmatischen Profilierung begreifen. Stattdessen dürften sie diese Debatte fürchten: als möglichen Stimmungskatalysator zugunsten der Grünen. Zum anderen dürfte diese Verdrängung bei vielen Menschen als unbewusster Effekt wirksam sein. Das Herumreiten auf Nebensächlichkeiten wäre dann ein autohypnotischer Abwehrzauber, um nicht in den drohenden ökologischen Abgrund blicken zu müssen.
Dieser klimapolitische Trancezustand ist auch deshalb so fatal, weil die Transformationsprozesse in puncto Verkehr, Wohnen oder Energieversorgung schon aus strukturellen Gründen viel langsamer voranzugehen drohen, als nötig wäre. Denn es spricht derzeit alles dafür, dass die Bundesrepublik nach der Wahl eine Regierung aus drei Koalitionspartnern bekommen hat (oder, streng genommen, gar aus vier, da die Union ja bereits aus CDU und CSU besteht). Das ist aus rein demokratietheoretischer Perspektive zwar an sich nichts Schlechtes. Es führt aber notwendigerweise zu mehr Kompromissen. Und für diese fehlt bei der Bekämpfung des Klimawandels zunehmend die Zeit.
Nach jahrzehntelanger Problemverschleppung gilt nämlich umso mehr das Credo, das Edgar Reitz und Alexander Kluge einst in einen Filmtitel gepackt haben: «In Gefahr und grösster Not bringt der Mittelweg den Tod.»
Nils Markwardt, 1986 in Mecklenburg-Vorpommern geboren, studierte Literatur- und Sozialwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist leitender Redaktor des «Philosophie Magazins». Für die Republik schrieb er unter anderem über die Krise der Sozialdemokratie, die Lage der Unionsparteien am Ende der Ära Merkel und über die Grünen auf dem Weg zur Volkspartei.