Podcast zu Afghanistan: «Es gibt international keinen anderen Weg mehr, als mit den Taliban zu reden»
Emran Feroz, der vor kurzem für die Republik aus Kabul berichtet hat, analysiert die dramatische Lage in Afghanistan. Im Podcast «Aus der Redaktion» erzählen Republik-Autorinnen Geschichten hinter der Geschichte.
Von Marguerite Meyer (Moderation), mit Emran Feroz, 21.08.2021
Die Welt schaut gerade auf die afghanische Hauptstadt Kabul. Innert kurzer Zeit ist sie unter die Kontrolle der radikalislamistischen Taliban gefallen. Seither bestimmt Ungewissheit die Lage vor Ort. Journalistinnen, Menschenrechtsaktivisten und viele Afghanen, die für westliche Truppen oder anderweitige Organisationen gearbeitet haben, fürchten sich vor Vergeltung – und versuchen das Land zu verlassen. Die Medien sind voll mit Berichten, in den sozialen Netzwerken kursieren erschreckende Videos und verzweifelte Hilferufe – aber auch viele verkürzte Erklärungsversuche zu einem äusserst komplexen Land in einer äusserst komplexen Situation.
Emran Feroz ist ein austro-afghanischer Journalist und Autor – mit dem Spezialgebiet Nahost und Zentralasien. Für die Republik hat er kürzlich über die Situation von afghanischen Minderheiten berichtet. Demnächst erscheint sein neues Buch «Der längste Krieg – 20 Jahre War on Terror».
Republik-Redaktorin Marguerite Meyer hat mit ihm über die Hintergründe, Missverständnisse und offenen Fragen zu Afghanistan gesprochen.
Was Sie in den folgenden Minuten erwartet:
Warum klingt der Kollege so müde – und was für Nachrichten erreichen ihn gerade aus Kabul? (3:58)
Weshalb herrscht so viel Nichtwissen in der Berichterstattung über Afghanistan? (9:00)
Was hat die CIA mit den Taliban zu tun – und was nicht? (17:46)
Warum läuft die PR-Kampagne der Taliban seit 8 Jahren? (25:46)
Warum muss man trotz allem mit ihrer Führung sprechen? (31:44)