Hallo
Das ist das letzte Mal, dass Sie zum Abendeinbruch Post von uns bekommen. Zumindest für den Moment. Hoffentlich für eine lange Weile.
Brauchbares zur Pandemie wollten wir Ihnen schicken – und zwar so lange, bis das Schlimmste überstanden ist. Nun: Das Schlimmste ist erst einmal überstanden.
Die Zahl der täglich entdeckten Ansteckungen ist auf weit unter 100 gefallen. Es gibt freie Betten, überall Masken – und genügend Tests. Ab Montag ist fast alles wieder erlaubt, was vor dieser Pandemie selbstverständlich war. In wenigen Tagen kommt die Smartphone-App, mit der wir einander bei einer Infektion warnen können. Über 200 Impfstoffe sind in Arbeit – und es gibt Hoffnung auf ein wirksames Medikament für schwere Fälle.
Das ist die eine Seite. Hier die andere. Neuseeland hat zu früh den Sieg über das Virus gefeiert. Jetzt sind neue Fälle aufgetaucht – und die Armee übernimmt. China hat die Hauptstadt teilweise abgeriegelt, und die Behörden vermuten, dass das Virus schon wochenlang unsichtbar zirkulierte. In mehreren US-Bundesstaaten steigt die Zahl der Corona-Fälle wieder dramatisch an. In Brasilien ist es gerade sehr dunkel – und Mumbai ist wohl die am schwersten getroffene Stadt der Welt. Die wirtschaftlichen Schäden haben gerade erst begonnen. Der Glace-Branche geht es zum Beispiel gar nicht gut. Daniel Koch, der frisch pensionierte Corona-Verantwortliche, steht unter Polizeischutz.
Diese Pandemie folgt, wie alles in dieser Welt, dem eisernen Prinzip der Entropie: Auf Dauer wird alles immer ein bisschen unübersichtlicher. Die Lage wird besser und schlimmer und klarer und verworrener. Manche Menschen machen alles richtig – und sterben trotzdem. Und andere handeln selbstsüchtig, fahrlässig und dumm – und es ging ihnen nie besser.
Was tun, mit all diesen Unsicherheiten?
Nun, wir bleiben bei denselben drei Wünschen, wie zum Beginn dieser seltsamen Zeit:
Bleiben Sie umsichtig.
Bleiben Sie freundlich.
Und bleiben Sie gesund.
Geniessen Sie das Wochenende. Danke fürs Gemeinsam-einsam-Sein.
Adrienne Fichter, Amir Ali, Andrea Arežina, Andreas Wellnitz, Anja Conzett, Anna Traussnig, Arjuna Brütsch, Bettina Hamilton-Irvine, Brigitte Hürlimann, Carlos Hanimann, Christian Andiel, Christof Moser, Cinzia Venafro, Constantin Seibt, Daniel Binswanger, Daniel Graf, Daniel Meyer, Daniel Ryser, Daria Wild, Dennis Bühler, Elia Blülle, Jonas Studach, Katharina Hemmer, Katrin Moser, Lisa Schneider, Marco Di Nardo, Marie-José Kolly, Nadja Angermann, Nick Lobeck, Nora Ströbel, Oliver Fuchs, Olivia Kühni, Patrick Recher, Patrick Venetz, Philipp Albrecht, Richard Höchner, Ronja Beck, Simon Schmid, Solmaz Khorsand und Thomas Preusse
PS: Zugegeben, dieser regelmässige Newsletter, den wir seit dem 16. März verschickt haben, hat uns auf den Geschmack gebracht. Und offensichtlich auch viele von Ihnen. Wir können nichts versprechen, aber wir denken gerade intensiv an möglichen Nachfolgeprojekten rum. Wir melden uns im Herbst.
PPS: Bis dahin: Sieht man sich auf www.republik.ch? Würde uns freuen.